Ernst & Sohn Special
Kindertagesstätten
Neubau I Umbau I Sanierung

– Dach/Fassade/Wärmedämmung
– Modul- und Containerbauten
– Projektvorstellungen – Neubau, Umbau, Sanierung
– Türen
– Raumluft
– Akustik
Konrad Bergmeister, Frank Fingerloos, Johann-Dietrich Wörner (Hrsg.)
Beton-Kalender 2025
Schwerpunkte: Tunnelbau; Betonbauqualität (BBQ)
- Stand der Technik für Konventionellen Tunnelbau bei geringer Überlagerung und Maschinellen Tunnelvortrieb
- Sensorik und Langzeitmonitoring
- Erläuterungen zum neuen Konzept der Betonbauqualitätsklassen in der DIN 1045er-Reihe

Themenschwerpunkte sind der Tunnelbau und die Betonbauqualität (BBQ) in der Normenreihe DIN 1045 aus 2023. Die Beiträge zum Themenschwerpunkt „Tunnelbau“ umfassen eine breite Palette von Themen, die von technischen Verfahren bis hin zu digitalen Technologien und Nachhaltigkeitsaspekten reichen.

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Teile 1 + 2, 12/ 2024 · ca. 1000 Seiten · ca. 122 Abbildungen
Hardcover
ISBN 978-3-433-03441-5
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ISBN 978-3-433-03444-6
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Die perfekte Kita –
hundertmal?
Für kleine Kinder vergeht Zeit oft wie im Flug. Nach nur 1,4 Jahren besuchen sie im Bundesdurchschnitt das erste Mal eine Kindertagespflege. Nicht nur für Kinder ist das ein sehr kurzer Zeitraum. Städte und Architekturbüros stehen aufgrund immensen Planungsdrucks vor großen Herausforderungen, denn nach jüngsten Berechnungen der Bertelsmann Stiftung fehlen in Deutschland aktuell mehr als 400.000 Kitaplätze. In einer Welt, in der sich Anforderungen und Bedürfnisse schneller zu ändern scheinen als das Wetter, müssen in kürzester Zeit viele Gebäude geschaffen werden, die den Bedürfnissen der Kleinsten gerecht werden und gleichzeitig eine hohe architektonische Qualität aufweisen.
Die Idee einer universell einsetzbaren perfekten Kita liegt nahe: Einmal entworfen, kann sie überall errichtet werden. Und vor allem schnell. Diese Idee verspricht clevere Grundrisse und standardisierte hochwertige Details. Vereinfachte Genehmigungsprozesse und das (scheinbar) wichtigste: Planungs- und damit auch Kostensicherheit.
Bei unseren MOKIB’s (Modulare Kitabauten für Berlin Typ 60 Plus, erschienen in der Ernst & Sohn Special Ausgabe 09/2023) haben wir uns für ein System entschieden, das, zusammengesetzt aus einem Gruppenraum-, einem Funktions- und einem Spielflurmodul, verschiedene Grundrissvariationen ermöglicht. Verschiebt, spiegelt oder dreht man diese Module, ergeben sich unterschiedliche städtebauliche Varianten. So kann man skeptischen Stimmen entgegenwirken, die behaupten, das modulare Bauen sei das Ende des Städtebaus und der Individualität. Denn natürlich soll eine Kita nicht nur für Kinder, sondern auch im Stadtraum gut funktionieren. Egal, ob sie freistehend auf der Wiese oder in eine Baulücke in der beengten Stadt integriert wird – eine modulare Kita muss variabel sein. Dies erfordert lösungsorientiertes Denken und eine Menge Kreativität, steht aber nicht im Widerspruch zu einem modularen System.
Auch unterschiedliche Raumbedarfe können berücksichtigt werden. Nachdem wir vier unserer MOKIB’s in Berlin fertiggestellt haben, wurden wir kürzlich für ein weiteres modulares Konzept beauftragt. Denn auch in Bergisch Gladbach werden dringend Kitaplätze benötigt. Dort sind die Platzbedarfe und die Standorte so enorm unterschiedlich, dass wir ein noch flexibleres System ent-
wickelt haben. Die Module sind in diesem Konzept sehr klein dimensioniert und sehen im Grundriss – ob als Küchen-, Multifunktions- oder Gruppenraummodul – zunächst stets gleich aus. Sie können beliebig mit- und übereinander kombiniert werden. In ihrer Mitte entsteht ein nicht modularer spannender Zwischenraum. Dieses neue System kann gleichermaßen als Turm oder als Bungalow erscheinen. Wir verstehen dieses Konzept als forschende Weiterentwicklung unserer MOKIB’s.
Das modulare Super-Talent der Familie der nachwachsenden Baustoffe ist natürlich Holz. Konstruktionen aus Holz lassen sich hervorragend im Werk vorfertigen, sind elementiert und rückbaufähig. Als CO2-positiver Baustoff benötigt Holz einen vergleichsweise sehr geringen Energieaufwand für Herstellung, Verarbeitung und Montage. Darüber hinaus hat Holz eine warme Materialsprache und erzeugt ein positives Raumgefühl.
Aber was machen wir mit den ganzen Kindertagesstätten, wenn die Kleinen von heute die Großen von morgen sind? Im Jahr 2023 sank die Geburtenzahl im Vergleich zum Vorjahr um 6,2 %. Aufgrund von Zuwanderung oder Krisen in Wirtschaft und Klima können wir nicht wissen, wie sich diese Zahlen in Zukunft entwickeln werden. Also warum sollte eine Kita nicht eines Tages in ein Alten- und Pflegeheim verwandelt werden? Flexible Grundrisse und rückbaufähige Konstruktionen müssen her.
Wir stellen fest: Die perfekte Kita zu entwerfen, ist keineswegs einfach. Aber es ist durchaus möglich. Dabei sollten wir uns von den Kleinsten inspirieren lassen, unsere erwachsenen Köpfe freimachen und mutig neu denken. Es gibt bereits spannende Ansätze, die zeigen, wie das gelingen kann. Einige davon finden Sie in diesem Heft.

Nina
Rohloff Kersten Kopp Architekten www.kersten-kopp.de

Special 2024
Kindertagesstätten
Im sogenannten „Gartenquartier“ der niedersächsischen Stadt Lehrte entstanden 110 Mietwohnungen sowie ein Familienzentrum mit Kindertagesstätte, die im März 2024 für zwei Krippen- und zwei Kitagruppen für insgesamt 80 Kinder eröffnet wurde. Die zweigeschossige Südfassade gestaltete das Architekturbüro Anne Peters aus Hannover mit Fassadentafeln der Serie „Woods“ von Rockpanel. Die Nordfassade wurde verputzt; wischen den Fenstern setzen Tafeln der Serie „Rockpanel Colours“ ebenfalls farbenfrohe Akzente. (s. Beitrag S. 6–9, Foto: Rockpanel®)
EDITORIAL
Nina Rohloff
3 Die perfekte Kita – hundertmal?
DACH/FASSADE/WÄRMEDÄMMUNG
6 Kita in Lehrte: natürliche und farbenfrohe Fassade in Holzoptik
9 Informativer Leitfaden zur Montage von Fassadenplatten und Paneelen
10 Hilden baut nachhaltig: ein Nutzdach für die Kita
12 Berlin: Kita im ehemaligen Brauhaus
13 NRW: Förderung der Kindertagesbetreuung
MODUL- UND CONTAINERBAUTEN
14 Willkommensschule: Kita und Schule unter einem Dach
15 Neue Gartenanlagen für die Kita
16 Modularer Raum für kleine Entdecker
PROJEKTVORSTELLUNGEN
maeder | stooss architekten gmbh
17 UND PLÖTZLICH IST’S EIN WUNDERSCHLOSS DENKMALGESCHÜTZTE STADTVILLA IN BERN WURDE ZUR KITA UMGEBAUT
Dannien Roller Architekten + Partner
22 HISTORISCHE VILLA ALS KINDERTAGESSTÄTTE
ZEITREISE IN DIE RENAISSANCE: KINDERHAUS PLANIE 30 baukind GmbH
Ernst & Sohn Special 2024
Kindertagesstätten
ISSN 2750-5030
Ernst & Sohn GmbH
Rotherstraße 21
D-10245 Berlin
Telefon: (030) 4 70 31-200
Fax: (030) 4 70 31-270 info@ernst-und-sohn.de www.ernst-und-sohn.de
26 DORFKULTUR ERLEBEN FRÖBEL-KINDERGARTEN HAVELUFERQUARTIER IN BERLIN-SPANDAU STEHT FÜR GELEBTE INTEGRATION
Atelier M Architekten AG
29 NEUBELEBUNG – EINE BESONDERE BAUAUFGABE BESTEHENDER PAVILLON IN ZÜRICH ZUM KINDERGARTEN UMGEBAUT
Bischof Föhn Architektur
32 EISDIELE ODER ZIRKUSZELT
KINDERBETREUUNG IN EHEMALIGEM LADENLOKAL IN ZÜRICH-WITIKON
OKF Architekten
36 DER RAUM DAZWISCHEN NEUBAU KITA HÜGGELZWERGE IN HASBERGEN


TÜREN
41 Sichere Kita-Türen nach Vorschrift – zwischen Theorie und Praxis
42 Smarte Fluchtwegsicherung
RAUMLUFT/AKUSTIK
43 Gesundes Innenraumklima und gute Akustik in Kitas
45 Blicke lenken mit LED-Lichtkreisen
46 Gesunde Luftqualität für eine gesunde Entwicklung
49 Nachhaltige Kita in Berlin
50 didacta 2025
50 Impressum

Kindertagesstätte Stein, Immenstadt-Stein im Allgäu Foto: Olaf Wiechers
Gute Akustik und gesundes Innenraumklima in Kitas
Im Holzneubau der Kita Stein sorgen Troldtekt-Akustikplatten der Designlösung Troldtekt® Line, die Cradle to Cradle Certified® in der Kategorie Gold sind, für eine gute Akustik, die ein wichtiger Bestandteil eines gesunden Innenraumklimas ist.
Die Akustikdecken wurden in allen Räumen der Kita montiert und runden gestalterisch das Gesamtkonzept ab.
Der Kindergarten Stein erhielt als erste Kinderbetreuungseinrichtung in Deutschland die Zertifizierung „Nachhaltigkeitszertifizierung gemäß Auditkatalog der KlimaHaus School Agentur Bozen“.
Erfahren Sie mehr über Troldtekt-Akustikplatten auf > troldtekt.de


Kita in Lehrte: natürliche und farbenfrohe Fassade in Holzoptik

Im sogenannten „Gartenquartier“ der niedersächsischen Stadt Lehrte entstanden 110 Mietwohnungen sowie ein Familienzentrum mit Kindertagesstätte. Die im März 2024 eröffnete Einrichtung umfasst zwei Krippen- und zwei Kitagruppen für insgesamt 80 Kinder. Die zweigeschossige Südfassade des Gebäudes, die das Außen- und Spielgelände sowie einen großen Balkon im Obergeschoss umschließt, gestaltete das Architekturbüro Anne Peters aus Hannover mit Fassadentafeln der Serie „Woods“.
Architekt Stefan Becker, verantwortlicher Projektleiter, berichtet von guten Erfahrungen, die das Architekturbüro Anne Peters in Hannover mit Produkten von Rockpanel

gemacht habe. „Tatsächlich haben wir die Fassadentafeln des Herstellers bereits häufiger eingesetzt und wissen um ihre Beständigkeit. Der Lehrter Wohnungsbaugesellschaft haben wir empfohlen, die Fassade, die die Kinder jeden Tag hautnah erleben, abwechslungsreich mit Rockpanel Tafeln in natürlicher Holzoptik und mehreren Farben zu gestalten.“
Authentisch wie Holz – robust wie Stein
Das Design der Serie „Woods“ entsteht durch den viermaligen Auftrag wasserbasierter Polymeremulsionsfarben und



einer fünften „ProtectPlus“-Schutzschicht. Dank ihrer sehr glatten Oberfläche sind die Tafeln von Verschmutzungen leicht zu reinigen. In Lehrte wurden 227 m2 Fassade mit Fassadenplatten in den Designs „Erle“, „Ceramic Oak“, „Rhinestone Oak“ und „Teak“ bekleidet. Die Brandschutzvorgaben konnten mit Platten in 9 mm Dicke problemlos erfüllt werden, denn sie entsprechen der Euroklasse A2.

Da Rockpanel Fassadentafeln auch vor Ort mit einfachen, im Holzbau üblichen Werkzeugen zu bearbeiten sind, können einzelne Tafeln im Falle einer mechanischen Beschädigung ausgetauscht werden. Eine besondere Behandlung von Sägekanten und Tafelrändern zum Schutz vor Feuchtigkeit ist nicht erforderlich. Ihr geringes Gewicht erleichtert außerdem die Montage.

mit einfach, im Holzbau gebräuchlichem Werkzeug




Farbenfrohe Akzente
Auf den Fassaden des angeschlossenen, eingeschossigen Familienzentrums wurden zwischen den Fenstern Tafeln der Serie „Rockpanel Colours“ in vier Orange- und Grünfarbtönen montiert. Rockpanel Fassadenplatten der Serie „Colours“ überzeugen mit einer exzellenten Farbbeständigkeit und einer großen Gestaltungsfreiheit. Sie sind in unzähligen RAL und NCS-Farben verfügbar. Auf Wunsch werden die Tafeln werkseitig mit der „ProtectPlus“ AntiGraffiti-Beschichtung versehen.

Eine „Woods“ Musterbox kann online bestellt werden.
Über Rockpanel
Rockpanel, eine Tochtergesellschaft des Steinwollproduzenten ROCKWOOL Group, ist einer der führenden Hersteller von hochleistungsfähigen Fassadenbekleidungen. Das Unternehmen hat sich Innovation und Nachhaltigkeit verschrieben. Rockpanel entwirft und produziert Fassadentafeln, die Ästhetik mit Langlebigkeit und Brandschutz verbinden.
Die aus Vulkangestein hergestellten Produkte eignen sich ideal für eine Vielzahl von Anwendungen, für Wohnhäuser ebenso wie für gewerbliche Gebäude. Sie bieten Architekten und Bauherren die Vielseitigkeit und Qualität, die sie benötigen, um ihre Visionen zu verwirklichen.
Die Lösungen von Rockpanel sind einfach zu verarbeiten und so konzipiert, dass sie jeder Witterung standhalten. Sie gewährleisten lang anhaltende Schönheit und Zuverlässigkeit.
Rockpanel wurde 1993 gegründet und hat seinen Hauptsitz in Roermond in den Niederlanden. Das Unternehmen hat Vertriebsbüros in den Niederlanden, Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Dänemark, Schweden, Norwegen, Finnland und Polen und ist in ganz Europa tätig.

Informationen zu allen in Lehrte genutzten Designs hat Rockpanel auf einer URL gebündelt.
Die Nordfassade der Kita wurde verputzt. Zwischen den Fenstern setzen Tafeln der Serie „Rockpanel Colours“ ebenfalls kleine Akzente. Die ausgewählten Farben nehmen jene wieder auf, die auch für einen Sichtschutz auf der Grundstücksgrenze kombiniert wurden. Die Fassadentafeln wurden hier einfach von beiden Seiten mit Blindnieten an den Pfosten eines Zaunes befestigt und sorgen für
eine ebenso farbenfrohe wie blickdichte Begrenzung. Insgesamt wurden 204 m2 Fassadentafeln der Serie „Colours“ in 8 mm Dicke in den RAL-Farben „Ginstergelborange“, „Artischockengrün“, „Bronzegrün“ und „Silberlindengrau“ verbaut.
Bautafel
Familienzentrum mit Kindertagesstätte, Lehrte
■ Bauherr: Lehrter Wohnungsbau GmbH
■ Architekt: Architekturbüro Anne Peters, Hannover
■ Verarbeiter Fassade: Voss Bedachungs- GmbH, Hilgermissen
■ Produkte: Rockpanel Woods und Rockpanel Colours
Weitere Informationen:
Rockpanel (ROCKWOOL B. V.)
Holger Klomp
Konstruktieweg 2, NL-6045 JD Roermond
Tel. +49 151 15250 545 holger.klomp@rockpanel.com, www.rockpanel.de
Informativer Leitfaden zur Montage von Fassadenplatten und Paneelen



Fassadenplatten und Paneele von Rockpanel bestehen im Kern aus hoch verdichteter Steinwolle, die aus Gestein wie Basalt hergestellt wird. Sie sind deshalb von Natur aus nichtbrennbar, robust und nachhaltig. Darüber hinaus sind sie, weil UVund feuchtigkeitsbeständig, besonders langlebig. In einem leicht verständlichen Manual fasst der Hersteller Informationen rund um die Montage seiner Platten und Paneele zusammen.
Nach einem Sortimentsüberblick, der die Besonderheiten und technischen Daten zu allen Serien zusammenfasst, werden im Kapitel „Handling und Bearbeitung“ konkrete Anleitungen zur Montage sowie nützliche Hinweise zu Transport und Lagerung gegeben. Das sorgt nicht nur für Qualität in der Verarbeitung, sondern zeigt, wie in der Werkstatt und auf der Baustelle Zeit gespart werden kann. Wichtige Details machen anschauliche Illustrationen verständlich. So werden etwa die verschiedenen Unterkonstruktionen und Befestigungstechniken in Konstruktionszeichnungen dargestellt. Dabei werden Lösun-
gen sowohl für den Neubau als auch für Modernisierungs- und Renovierungsprojekte gezeigt.
So vielfältig und variantenreich die Oberfläche einer Fassade, die mit Rockpanel gestaltet wurde, im Endergebnis ausfallen kann, so einfach ist dennoch deren Verarbeitung. Rockpanel Fassadenplatten und Paneele sind auf der Baustelle mit Standardwerkzeug so flexibel zu verarbeiten wie Holz, wodurch die Montagekosten überschaubar bleiben. Ohne besondere Vorbehandlung lassen sich die Platten und Paneele biegen. Viele Serien zeichnen sich durch eine homogene Farboberfläche aus, dank derer die Platten und Paneele richtungsungebunden verarbeitet werden können.
„Mit unserem Verarbeitungshandbuch zeigen wir, wie Fassaden und einzelne Bauteile der Gebäudehülle mit Produkten von Rockpanel sehr einfach zu gestalten und zu schützen sind. Als wichtiges Manual für die Praxis gibt es unseren Partnern im Handwerk wichtige Hinweise dazu, wie sie Zeit sparen und sicher montieren,“ erklärt Holger Klomp, Marketing-Kommunikations-Manager bei Rockpanel.
Das Verarbeitungshandbuch von Rockpanel zeigt Wege auf für ein zeitsparendes Handling, die sichere Bearbeitung von Fassadenplatten und Paneelen in der Werkstatt und vor Ort sowie zur passenden Unterkonstruktion und Befestigungstechnik. Das Manual steht zum Download bereit unter: https://qrco.de/RPVerarbeitungshandbuch.
Hilden baut nachhaltig: ein Nutzdach für die Kita
109 zusätzliche Betreuungsplätze schuf die Stadt Hilden in Nordrhein-Westfalen mit dem Neubau einer Kindertageseinrichtung Am Holterhöfchen 18. Gebaut wurde nachhaltig in Holzbauweise, gedämmt mit nichtbrennbarer Steinwolle der DEUTSCHEN ROCKWOOL. Auf dem Dach sammelt eine Photovoltaikanlage Sonnenenergie für den Bedarf der Einrichtung. Die Dachdämmung wurde mit einer abschließenden Lage aus Solarrock Dämmplatten mit hoch lastverteilender Zementbeschichtung realisiert.
Raum für fünf Betreuungsgruppen entstand durch den Neubau nach dem Entwurf des ortsansässigen Architekten Dipl.-Ing. Reinhold Scheer. Dipl.-Ing. Katrin Erdmann, ebenfalls Architektin und Projektleiterin im Amt für Gebäudewirtschaft der Stadt Hilden, freut sich über die neue Einrichtung, die am 12. August 2024 an den Betreiber übergeben wurde und am 1. Oktober 2024 offiziell in Betrieb gehen wird: „Wie viele Kommunen muss auch Hilden die Zahl der Kinderbetreuungsplätze schnell deutlich erhö-

Bild 1. Ca. 1.200 m2 Dachfläche wurden auf diesem Kita-Neubau in Hilden mit nichtbrennbaren Systemen von ROCKWOOL gedämmt – eine optimale Vorbereitung auf die geplante Begrünung und den Bau einer PV-Anlage. Wärme-, Brand- und Schallschutz profitieren gleichermaßen von der Steinwolle-Dämmung, die in drei Lagen aufgebracht wurde.

Bild 2. Zur Wärmedämmung wurden zunächst Hardrock 038 Dämmplatten in einer Dicke von 120 mm auf der Elastomerbitumen-Dampfsperrbahn streifenweise verklebt. Darüber schufen die Dachdecker das vorgeschriebene Gefälle von 2 % zu den Entwässerungspunkten mit Hilfe des Dämmsystems Georock 038.
hen. Deshalb arbeiten wir zum Teil mit Generalunternehmern, die nach unseren Vorgaben schlüsselfertig und nachhaltig bauen.“ Mit der Theodor Roreger GmbH aus Anröchte fand die Kommune ein Holzbauunternehmen, das über viel Erfahrung beim Bau von Kindertageseinrichtungen verfügt.
Kita-Neubau in Holzbauweise
Maximilian Roreger, Geschäftsführer des Unternehmens, berichtet von einer stetig wachsenden Nachfrage: „Tatsächlich bearbeiten wir in diesem Jahr fünf Aufträge für Kitas gleichzeitig. 2022 und 2023 haben wir ebenfalls fünf Einrichtungen schlüsselfertig gebaut. Der Bedarf ist groß, denn die Kommunen wollen nachhaltig und in Holz bauen.“ Um den Anforderungen an den vorbeugenden Brandschutz in einer Kita gerecht zu werden, setzt der Unternehmer häufig auf Dämmstoffe von ROCKWOOL. Der

Bild 3. Laut Windlastberechnung konnte die dreilagige Dämmung durch Verklebung ausreichend lagegesichert werden. Zu einer belastbaren Nutzschicht wurden „Solarrock“ Dämmplatten in 60 mm Dicke verklebt. Ausgerüstet mit einer glasfaserverstärkten, hoch lastverteilenden Zementbeschichtung eignen sich diese ideal für höher belastete Flachdächer.

Bild 4. Profis bei der Arbeit: Wärmedämmung, Gefälledachdämmung und abschließende Nutzdachdämmung wurden auf einer Teilfläche des Daches zunächst als optimale Abstellfläche für angelieferte Paletten komplett verlegt. Ausgehend von dieser „Lagerinsel“ erschlossen sich die Dachdecker die übrige Dachfläche. Tag für Tag wurden jeweils auf Teilflächen die drei Dämmlagen verklebt und damit lagegesichert.

5. Abschließend wurde eine wurzel- und rhizomfeste ElastomerbitumenSchweißbahn aufgebracht.
Hersteller biete ein breites Sortiment von Produkten aus nichtbrennbarer Steinwolle für jede Anwendung und dazu einen umfassenden Service, so Maximilian Roreger. Im Rahmen der Planung für die Kita in Hilden etwa lieferte die DEUTSCHE ROCKWOOL sowohl eine Windlastberechnung als Grundlage der Dämmstoffplanung für das Flachdach als auch die Gefälledachplanung. „Wir verarbeiten die verschiedenen Dämmsysteme dieses Herstellers hier in der Werkstatt im Grunde ständig“, berichtet der Holzbauspezialist. „In jedem Fall bei Gebäuden, für die der Gesetzgeber höhere Anforderungen an den Brandschutz definiert hat.“
Mit der Ausführung der Dachdämmung vor Ort hatte Maximilian Roreger das „Dachteam Lippstadt“ beauftragt, einen Zusammenschluss aus zwei etablierten Fachhandwerksunternehmen mit über 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Auch sie verfügen über langjährige Erfahrung mit den Dämmsystemen von ROCKWOOL. Geschäftsführer Frank Sprenger entsandte auf die Baustelle in Hilden drei Monteure, die bereits mehrfach mit verschiedenen Dämmplatten des Herstellers gearbeitet hatten.
Nichtbrennbare Gefälle- und Nutzdachdämmung
Insgesamt 312 m3 Steinwolle wurden auf den zusammen ca. 1.200 m2 großen Dachflächen der Kita Am Holterhöfchen verarbeitet. „Unter der dreischichtigen, an der dicksten Stelle insgesamt 400 mm starken Dämmung liegt eine Elastomerbitumen-Dampfsperrbahn auf dem Holzdach“, berichtet Frank Sprenger von der Verarbeitung. „Unter der extensiven Begrünung haben wir die Dämmung zweifach mit einer Elastomerbitumen-Schweißbahn abgedichtet. Die zweite Lage wurde mit einer wurzel- und rhizomfesten Bahn ausgeführt.“
Als Wärmedämmung wurde zunächst die Hardrock 038 in einer Dicke von 120 mm mit dem Dämmstoffkleber Rockpur Fix streifenweise direkt auf der Dampfsperrbahn verklebt. Die Hardrock 038 ist eine hoch wärmedämmende Steinwolle-Dachdämmplatte in der Wärmeleitfähigkeit λ = 0,038 W/(m∙K). Aufgrund ihrer verdichteten, lastverteilenden Oberlage bietet sie eine verbesserte Widerstandsfähigkeit gegen mechanische Bean-
spruchungen und kann so z. B. von Dachdeckern problemlos begangen werden.
Darüber schufen die Dachdecker gemäß dem mitgelieferten Verlegeplan das vorgeschriebene Gefälle von 2 % zu den Entwässerungspunkten mit Hilfe des Dämmsystems Georock 038. Die einzelnen, zwischen 40 mm und 160 mm dicken Platten sind werkseitig mit 2 % Standardgefälle ausgestattet und auf Anfrage auch mit 1 % und 3 % Gefälle erhältlich. Als dritte Dämmlage und Nutzschicht wurden in Hilden Solarrock Dämmplatten in 60 mm ebenfalls mit Rockpur Fix direkt auf der Gefälledämmung Georock 038 streifenweise verklebt.
Ausgerüstet mit einer glasfaserverstärkten, hoch lastverteilenden Zementbeschichtung eignen sich Solarrock Dämmplatten ideal für höher belastete Flachdächer. Sie verfügen über eine Druckspannung ≥ 80 kPa und eine Zugfestigkeit (Abreißfestigkeit) ≥ 15 kPa sowie Punktlast von ≥ 1800 N. Die maximal zulässige Flächenpressung durch Dauerlasten wird mit 600 kg/m2 angegeben. Auch längerfristig zeigt die Solarrock nahezu keine Verformung z. B. unter den Tragkonstruktionen einer PV-Anlage. Die Punktlasten der Konstruktion werden von der Solarrock gleichmäßig verteilt und sicher abgetragen. Zugleich ist sie geeignet als Nutzschicht für Flachdächer mit einfacher Intensivbegrünung oder als Untergrund unter Terrassenbelägen.
Recycling-Partner
„Sicher nicht zum letzten Mal“ hat das Dachteam zwei Serviceleistungen der DEUTSCHEN ROCKWOOL in Anspruch genommen, die man in Hilden erstmalig ausprobiert hat, erklärt Geschäftsführer Reinhold Sprenger. Die Paletten, auf denen die Dämmung angeliefert wurde, ebenso wie der in Big Bags gesammelte Baustellenverschnitt wurden an der Baustelle abgeholt. „Damit sparen wir Zeit, die wir sonst für die Entsorgung bzw. den Rücktransport hätten aufwenden müssen. Gleichzeitig stellt ROCKWOOL zuverlässig sicher, dass Steinwolle-Reste sauber recycelt werden. Das entspricht unseren eigenen

Bild 6. Ein zweiter Rettungsweg führt über das mit druckfester Steinwolle gedämmte Flachdach der Kita. Die dritte und letzte Dämmlage unter der Abdichtung und dem Kies wurde mit Solarrock Dämmplatten erstellt. Ausgerüstet mit einer glasfaserverstärkten, hoch lastverteilenden Zementbeschichtung eignen sich diese ideal als Nutzschicht für höher belastete Flachdächer, auch mit einfacher Intensivbegrünung.

Bild 7. Auch die Lasten der Ständer für einzelne PV-Module oder vollflächig aufgebrachte PV-Anlagen trägt eine Flachdachdämmung mit der neuen Solarrock zuverlässig ab. (Fotos: DEUTSCHE ROCKWOOL GmbH & Co. KG)
Berlin: Kita im ehemaligen Brauhaus
Der Kölner Projektentwickler PANDION hat in der Pufendorfstraße 3 in Berlin-Friedrichshain im Januar 2024 die Erdgeschossfläche des ehemaligen Brauhauses an den Betreiber FRÖBEL-Kindergarten übergeben. Bis zu 56 Kinder im Alter von ein bis sechs Jahren finden in den hellen Räumlichkeiten des Brauhausgebäudes PANDION ALTE MÄLZEREI und auf dem Außenspielplatz viel Raum zum Toben.
Bereits bei der Planung der denkmalgerechten Sanierung und des Innenausbaus von insgesamt sechs Gruppenräumen, zusätzlichen Spielflächen, Kinderateliers und Werkstätten auf ca. 580 m2 wurde neben den Anforderungen an Sicherheit, Standfestigkeit, Brandschutz und Raumakustik auch an die Bedürfnisse der Kinder gedacht. „Nach erfolgreicher Umsetzung sämtlicher Anforderungen des Denkmalschutzes sowie aller behördlichen und technischen Auflagen präsentiert sich das Ergebnis als herausragende Kindertagesstätte in Berlin. Das erklärte Ziel, einen einzigartigen

Zielen, was Nachhaltigkeit angeht, und dürfte auch unseren Kunden gefallen.“
Bautafel
Kindertageseinrichtung Hilden, Am Holterhöfchen 18
■ Bauherr: Stadt Hilden
■ Architekt: Architekturbüro R. Scheer, Hilden
■ Generalunternehmen: Theodor Roreger GmbH, Anröchte
■ Verarbeiter Dach: Dachteam Lippstadt, Grote + Peitz Dachbaugesellschaft mbH
■ Technische Beratung Flachdach: DEUTSCHE ROCKWOOL GmbH & Co. KG, Gladbeck
Weitere Informationen:
DEUTSCHE ROCKWOOL GmbH & Co. KG
Rockwool Straße 37–41, 45966 Gladbeck
Tel. (02043) 408-0, Fax (02043) 408-570 info@rockwool.de, www.rockwool.de




Ort für Kinder zu schaffen, wurde durch die engagierte Zusammenarbeit unseres hochqualifizierten Teams mit außergewöhnlichem Augenmerk auf Detailtreue erreicht“, so Florian Koch, Projektentwickler von PANDION.
Auch die beiden 620 und 650 m2 großen Etagen oberhalb der Kita wurden von PANDION denkmalgerecht saniert und für eine zukünftige Büro- bzw. Gewerbenutzung ausgebaut. Für eine optimale Aufenthaltsqualität sorgen großflächige Fensteröffnungen und die sichtbaren Mauerwände und Deckenkappen lassen ein einzigartiges Raumgefühl entstehen. Die exklusiven Flächen sind aktuell in der Vermietung. Das Gebäude wird darüber hinaus zum Kauf angeboten.
In unmittelbarer Nachbarschaft von PANDION ALTE MÄLZEREI baut der Projektentwickler auf einem 16.150 m 2 großen Grundstück das neue Stadtquartier PANDION MIDTOWN mit 474 Miet- und Eigentumswohnungen.
Weitere Informationen: PANDION AG
Unter den Linden 14, 10117 Berlin Tel. (030) 200 07 49-34 berlin@pandion.de, www.pandion.de, www.officehome.de
NRW: Förderung der Kindertagesbetreuung
Für den Ausbau der Kindertagesbetreuung setzt die Landesregierung Nordrhein-Westfalen auch weiterhin auf ein landeseigenes Förderprogramm. Hierfür hat sie eine neue Förderrichtlinie erlassen, auf deren Grundlage die Kindertagesbetreuung weiter ausgebaut werden kann. Insgesamt werden hierfür jährlich 115 Millionen € bereitgestellt. Die Förderrichtlinie „Investitionsrichtlinie Kindertagesbetreuung“ ist am 1. März 2024 in Kraft getreten und schafft die notwendige Grundlage für den Ausbau der Kindertagesbetreuung zunächst bis Ende 2026. Die Träger der Kindertageseinrichtungen sowie die Kindertagespflegepersonen können seitdem entsprechende Anträge stellen.
Kinder- und Jugendministerin Josefine Paul: „Der Ausbau der Kindertagesbetreuung ist und bleibt ein Kernliegen dieser Landesregierung. Mit der Fortführung der landeseigenen Förderung geben wir dem System der Kindertagesbetreuung die notwendige Sicherheit, um Plätze zu erhalten und neue Plätze zu schaffen. Den inflationsbedingten gestiegenen Baukosten treten wir mit angepassten Fördersätzen entgegen, um das System der Kindertagesbetreuung zielgerecht zu unterstützen.“
Im Rahmen der neuen Investitionsrichtlinie werden die zugrundeliegenden Fördersätze im Schnitt um ca. 14,5 % im Vergleich zu den bisherigen Fördersätzen ange-
hoben. Zudem wird zukünftig auf eine Unterscheidung des Verwaltungsverfahrens zur Schaffung von Plätzen für Kinder unter und über 3 Jahren verzichtet. Dies führt zu einer nicht unerheblichen Bürokratieentlastung bei den Trägern und Jugendämtern. Erstmalig besteht im Rahmen der neuen Investitionsrichtlinie auch die Fördermöglichkeit für inklusive Plätze, um den besonderen Bedarfen von Kindern mit oder mit drohenden Behinderungen gerecht werden zu können.
Um die Kitalandschaft finanziell weiter zu entlasten, hat die Landesregierung mit dem Haushalt 2024 zudem eine Überbrückungshilfe von 100 Millionen € auf den Weg gebracht. Die entsprechenden Gelder wurden bereits vollständig an die Jugendämter ausgezahlt. Die Jugendämter sind verpflichtet, das Geld an die nach § 38 KiBiz geförderten freien Träger der Kindertageseinrichtungen weiterzuleiten.
Weitere Informationen: Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen Horionplatz 1, 40213 Düsseldorf Tel. (0211) 837-01 nrwdirekt@nrw.de, www.land.nrw/ministerpraesident/staatskanzlei





NEU: Solarrock, die extrem belastbare Flachdachdämmplatte aus Steinwolle. Solar ist die Zukunft der Energie. Solarrock ist die Zukunft der Dämmung auf dem Flachdach. Nichtbrennbar und dank lastverteilender Beschichtung ideal für Photovoltaikanlagen.
Willkommensschule: Kita und Schule unter einem Dach

Rund 300 ukrainische Kinder und Jugendliche werden in der Willkommensschule auf dem Gelände des ehemaligen Berliner Flughafens Tegel betreut – von der Kita im Erdgeschoss bis hin zu der Oberschule im dritten Stock, welche Platz für die Ältesten bietet. Insgesamt umfasst die dreigeschossige Anlage ca. 1.600 m2. Realisiert wurde das Projekt von der Fachabteilung Raumsysteme von Zeppelin Rental.
„Zwischen Auftragserteilung und Übergabe lagen nur rund drei Monate“, so Christina Poltz, Vertriebsrepräsentantin Raumsysteme bei Zeppelin Rental. Ziel ist es, den Kindern und Jugendlichen, die im Ankunftszentrum Tegel untergebracht sind, die Möglichkeit zu geben, schnell Deutsch zu lernen und ihre Ausbildung möglichst lückenlos weiterzuführen. „Neben dem eng getakteten Zeitplan und den Materialmengen war auch unsere Expertise in puncto Brandschutz gefragt. Um die behördlichen Vorschriften zu erfüllen, müssen beispielsweise alle Türen, die zu den Treppenhäusern führen, die Widerstandsklasse T30 aufweisen. Aufgrund unserer langjährigen Erfahrungen im Schulbau berücksichtigen wir diesen und weitere Faktoren bereits in der Planungsphase“, erklärt Christina Poltz. Zur detaillierten Planung gehört auch die Statik. Je nach Projekt kann es notwendig sein, im Vorfeld Boden-

proben zu nehmen – so auch auf dem Gelände des Flughafens Tegel. Nachdem ein Gutachter Erdmaterial aus 2 m Tiefe entnahm, entschied man sich für ein Fundament aus Stahlund Kunststoffplatten. Auf die Vorbereitung der Aufstellfläche folgte die Anlieferung von 150 Raummodulen, die zunächst untereinander gekoppelt wurden. Anschließend startete der sechswöchige Ausbau, der die individuellen Kundenanforderungen berücksichtigte. Fachkräfte verlegten robusten PVC-Boden, installierten die Elektronik und IT-Infrastruktur und montierten dutzende Akustikpaneele – sowohl an den Decken als auch Wänden. Darüber hinaus wurden zahlreiche Sicherheitsvorkehrungen realisiert wie die Einrichtung einer Brandmeldeanlage und eines Blitz- und Überspannungsschutzes. Ergänzend wurden im Kitabereich alle Steckdosen gesichert sowie Fingerklemmschutze und eine elektronische Bestätigungstaste verbaut, die sicherstellt, dass keine Unbefugten Zutritt erhalten. „Ein Modulgebäude steht in Sachen Komfort und Sicherheit herkömmlichen Bauweisen in nichts nach“, betont Christina Poltz. Insgesamt umfasst die Anlage 18 Standardklassenräume zu je 60 m2, 32 Duo-Anlagen, drei Kitaspielräume, ein Hausmeisterbüro, mehrere Pausenräume, Küchen, zwei Technikräume und drei WCs pro Etage.
Darüber hinaus ist die Anlage GEG-konform, was ab einer Standzeit von 24 Monaten verpflichtend ist. „GEG steht für Gebäude-Energie-Gesetz. Es schreibt vor, welche energetischen Anforderungen beheizte und klimatisierte Gebäude erfüllen müssen. Beispielsweise in Bezug auf die Dämmung oder Heizanlage“, führt Christina Poltz aus. Bereits der Standardcontainer von Zeppelin Rental ist in Bezug auf die Dämmung GEG-konform. Zusätzlich entschied man sich bei der Willkommensschule für energieeffiziente Wärmepumpen, die im Winter heizen und im Sommer die Räumlichkeiten herunterkühlen. Dank der GEG-Konfor-



mität ist die geplante Standzeit von aktuell fünf Jahren problemlos umsetzbar.
In unmittelbarer Nähe zur Schule realisierte das Team von Zeppelin Rental zudem eine Sandkastenanlage, die 20 Raummodule umfasst. Während Kinder im Inneren der Anlage auf dem Spielplatz toben können, bieten die angrenzenden Module die Möglichkeit, sich auszutauschen, Sport zu treiben und zu entspannen. Dank großflächiger Glasfronten und mehrerer Terrassen behalten die Eltern ihre Kinder dabei stets im Blick. Die Anlage ist eine Op-
Neue Gartenanlagen für die Kita
Im INA.KINDER.GARTEN Prenzlauer Berg wurde in diesem Jahr der Garten neu gestaltet und deutlich vergrößert. Die Außenanlage der Kita wuchs dabei um zwei neue, umfassend gestaltete und ausgestattete Spiel- und Gartenflächen – eine vor und eine hinter dem Gebäude. Die in verschiedene Bereiche unterteilten Flächen bieten anregende Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten an der frischen Luft für alle Altersgruppen.
Die Umgestaltung des Gartens erfolgte in zwei Bauabschnitten. Zunächst wurde die ca. 2.500 m2 große Fläche auf der Südseite saniert und in verschiedene Bereiche gegliedert. Der Waldspielplatz z. B. lädt zum kreativen Spiel mit verschiedenen Materialien ein, aber auch zum Verstecken und Entspannen in einem schattigen Heckenlabyrinth. Daran grenzt eine sonnige Wiesenfläche mit Trampolin, Bolzplatz und Basketball-Korb. Im Sandkasten befindet sich ein Klettergerüst, daneben bietet ein Pavillon Schatten und Sitzgelegenheiten.
Im zweiten Schritt wird die Nordseite vor dem KitaEingang umgestaltet. Hier gibt es dann eine neue Buddelsandfläche mit mehreren Spielgeräten, in der gematscht, gerutscht und geklettert werden kann. Die zuvor abgenutzten, baumbestandenen Flächen werden neu bepflanzt und bieten künftig als Naturspielbereich mit mehreren Tischgruppen Entspannung und einen sozialen Treffpunkt. Das alles wird von einem Fahrweg für Spielfahrzeuge umrundet, der durch die beiden Hügel zur spannenden Rennstrecke wird.
tion, kurzfristig ein Freizeitangebot für die Familien vor Ort zu schaffen.
Weitere Informationen: Zeppelin Rental GmbH Zentrale
Graf-Zeppelin-Platz 1, 85748 Garching b. München Tel. (089) 320 00-238, Fax (089) 320 00-78 05 info-rental@zeppelin.com, www.zeppelin-rental.de

INA.KINDER.GARTEN Prenzlauer Berg in Berlin: Viel Platz zum Spielen für alle Altersgruppen (Foto: INA.KINDER.GARTEN)
Der Umbau wurde so nachhaltig wie möglich umgesetzt. Unter anderem wurden die vorhandene Bepflanzung sowie bestehende Spielgeräte in das neue Konzept integriert, auch Altmaterial wurde wiederverwertet.
Weitere Informationen: INA.KINDER.GARTEN gGmbH Wilhelm-Kabus-Straße 42–44, Haus 6, Eingang 6.1, 10829 Berlin Tel. (030) 609 77 89-0, Fax (030) 609 77 89-0 info@inakindergarten.de, www.inakindergarten.de
Modularer Raum für kleine Entdecker


Die modulare Oberlin-Kindertagesstätte im brandenburgischen Bad Belzig bietet neuen Raum für kleine Entdecker. Rund 85 Kinder finden Platz in diesem Neubau, den das Modulbauunternehmen SÄBU errichtet hat, welches in diesem Jahr 100-jähriges Bestehen am Standort Morsbach feiert.
Das Besondere: Die Kita ist nach Bedarf flexibel erweiterbar. Dafür steht auf dem Grundstück entsprechender Platz zur Verfügung, der bereits mit einkalkuliert wurde, sodass in kurzer Zeit neuer Raum entstehen kann. Die flexible Bauweise und die kurze Bauzeit sind entscheidende Vorteile des Modulbaus.
Der Bedarf an Kindertagesstätten steigt und eine schnelle Errichtung der Modulgebäude ermöglicht eine zeitnahe Nutzung durch die kurze Bauphase. Der Modulbau denkt heute bereits an morgen und ist durch seine Vielseitigkeit, Qualität und Wirtschaftlichkeit am Markt attraktiver als je zuvor. Die Möglichkeit der Um- und Wei-

ternutzung modularer Gebäude ist darüber hinaus ein besonders wegweisender Nachhaltigkeitsfaktor.
Das Gebäude verfügt über 16 Aufenthaltsräume. Dazu gehören neben einem Mehrzweckraum auch ein Kinderrestaurant, Therapieräume und Büroräume. Die abwechslungsreich gestaltete Außenanlage mit vielfältigen Sportund Spielmöglichkeiten lockt die Kinder selbst bei Wind und Wetter nach draußen.
Modular denken für innovative Raumkonzepte
In den hellen und modern eingerichteten Räumen haben die Kinder viel Platz zum Toben und Spielen. Die liebevoll ausgestatteten Gruppenräume bieten Platz für Kreativität, aber auch Nischen zum Entspannen. So sind Entdeckungsorte und kleine Rückzugsorte entstanden. Die fröhliche Farbwahl schafft dabei ansprechende Akzente und eine Wohlfühlatmosphäre. Großzügige Fensterflächen und angemessene Raumtiefen sorgen für eine ansprechende Belichtung aller Räume.
Sämtliche Räumlichkeiten wurden kindgerecht ausgestattet. Die bunt gefliesten Bäder bieten ein besonderes Highlight – eine farbenfrohe Spiele-Wasserwelt.
Die schnelle, flexible und wirtschaftliche Modulbauweise ist die Antwort auf die steigenden Anforderungen der Baubranche. In einer Welt, in der Ressourcen knapper werden, gleichzeitig der Bedarf an neuem Raum aber steigt, weist der Modulbau neue Wege auf. Die Kita Bad Belzig zeigt, dass sich modulares Bauen und ansprechendes Design optimal ergänzen.
Weitere Informationen: SÄBU Morsbach GmbH Zum Systembau 1, 51597 Morsbach Tel. (02294) 694-0, Fax (02294) 694-38 modulbau@saebu.de, www.saebu.de
UND PLÖTZLICH IST’S EIN WUNDER -
SCHLOSS
DENKMALGESCHÜTZTE STADTVILLA IN BERN WURDE ZUR KITA UMGEBAUT

maeder | stooss architekten gmbh
Mitten in Bern/Schweiz wurde eine denkmalgeschützte Stadtvilla für die Kleinsten umgebaut – eine Verjüngung im wahrsten Sinne. Das einst für feudale Wohnzwecke errichtete Zehnzimmergefüge ist jetzt ein Ganztageskindergarten. Die fachgerechte Instandsetzung des neubarocken Hauses, das in frischem Glanz erstrahlt, zeigt exemplarisch auf, wie eine altehrwürdige Substanz – mit einer komplett anderen Nutzung, als ursprünglich zugewiesen – fortbestehen kann. Warum nicht gleich mit den neugierigsten Menschengeschöpfen, den Kindern?
Kinderalltag in einer Stadtvilla – das geht. Mit einer präzisen Auslotung der Eingriffstiefe tastete sich das Büro
maeder | stooss architekten gmbh aus Bern an die historische, umzunutzende Substanz heran. Die 1902 errichtete Zwillings-Stadtvilla stand in den 1980er-Jahren laut der damals gültigen Überbauungsordnung für das Gebiet vor dem Abriss. Doch dann erwarb die Stadt Bern das Haus und es wurde ins Bauinventar aufgenommen.
Der neubarocke Villenbau im Vilette-Quartier, westlich der Altstadt von Bern, war schon einmal umgenutzt worden: 2001 zu Praxis- und Beratungsräumen der universitären psychiatrischen Dienste. Dennoch war er weitgehend in seiner bauzeitlichen Struktur erhalten, wies jedoch hinsichtlich der Gebäudetechnik und der Gebäudehülle

starken Sanierungsbedarf auf. Weiter wurden, wie für solche Bausubstanz üblich, im Lauf der Jahre Details und Schmuck purifiziert, entfernt oder überstrichen. Es erwies sich als glückliche Fügung, dass für die Villa eine neue Gesamtnutzung gefunden werden konnte. Eine benachbarte Tagesstruktur für Kinder erhielt in dem Baudenkmal den dringend benötigten Platz für zwei Gruppen. Ebenso erschien die vorgesehene neue Nutzung als Ganztageskin-

dergarten schlüssig, da das Gebäude so in seiner räumlichen Einheit erhalten werden konnte.
Die Herausforderung lag aber im Detail: Brandschutzund Sicherheitsauflagen sowie der zu erwartende hohe Nutzungsdruck erforderten große Aufmerksamkeit. Die Bauherrschaft, der Fonds für Boden und Wohnbaupolitik der Stadt Bern, legte Wert darauf, das historische Gebäude denkmalpflegerisch adäquat zu sanieren. Dafür war sie auch bereit, eine bauhistorische Voranalyse und stratigrafische Untersuchungen erstellen zu lassen.
Der Bau hat eine gewisse Imposanz. Prägnant erhebt er sich auf talseitig fast geschosshohem Putzsockel und schließt mit einem mehrteiligen Mansarddach. Einfache Bandgesimse gliedern die Putzfassade auf Brüstungshöhe. Das die Fassade beschließende Kranzgesims setzt sich aus einem Sandsteinband und einem reicher profilierten, steinfarben gestrichenen Holzgesims zusammen.
Die Villa versucht im Sinne des malerischen Historismus des späten 19. Jahrhunderts den strengen Kubus des Baukörpers durch Vor- und Rücksprünge und durch angebaute Bauteile aufzulockern. Einspringende Ecken – wie etwa das risalitartig über die Fassadenflucht austretende Treppenhaus zusammen mit der Nordfassade – definieren den Gebäudekörper. Eine abwechslungsreiche Dachlandschaft mit voluminösen Dachformen bestimmt das Gesamtbild. Die Fassade ist oft asymmetrisch gestaltet und mit diversen Formelementen aufgelockert. Der Heimatstil, z. T. mit Einflüssen aus dem Barock und der JugendstilBewegung, diktiert die Architektursprache [1].

Bewahren? Erneuern?
Die Stadt ist ein räumlicher Organismus, der vielfältigen Einflüssen unterworfen ist. Gerade heute, wo die gegenwärtige Politik der Siedlungsentwicklung nach innen, insbesondere in den Städten, beharrlich eine vertiefte Auseinandersetzung mit bestehenden Gebäuden fordert, ist die Wahrung solcher vorhandenen und „beseelten“ Substanzen eine Dringlichkeit, um den Energie- und Ressourcenverbrauch so gering wie möglich zu halten, doch vor allem, um die Identität und den Charakter von Orten zu wahren. Dabei sind fundierte Kenntnisse der Baugeschichte, der kulturgeschichtlichen Baumethoden, der für eine Epoche typischen Raumstrukturen und Baumaterialien gefordert. Es gilt, die vorhandenen Qualitäten zu stärken und neu zu interpretieren.
Den Spagat zwischen Bewahren und Erneuern haben die Architekten mit behutsam geplanten und ausgeführten Eingriffen gemeistert. Sie haben den wertvollen Bestand erhalten und zugleich robuste, aktuellen Auflagen entsprechende Räume gestaltet. Daniel Stooss erklärt: „Alle neuen Elemente sind aus dem Bestand entwickelt, auch die ursprüngliche Farbigkeit wurde aufgegriffen. Unser Ziel war es, das Gebäude in seiner bauzeitlichen Raumstimmung und Ausstrahlung wieder erlebbar zu machen.“
Der Kindergartenbetrieb, der nach den Gedanken von Montessori arbeitet, nutzt mehrheitlich das bestehende Raumgefüge für die insgesamt zwei Gruppen. Alltägliche Arbeiten werden in den Tagesablauf spielerisch integriert.
So ist etwa das Kochen in der eigens angefertigten, voll funktionstüchtigen Kinderküche im 1. Obergeschoss ein essenzieller Bestandteil. Die kindergartenspezifischen Anpassungen wurden allesamt in Abstimmung und Auseinandersetzung mit und aus dem Bestandsbau entwickelt.
Drei Haupträume im Südwesten sowie Nebenräumen und Erschließung im Nordosten bilden eine Grundrissordnung, die in allen Geschossen zu sehen ist. Sämtliche räumlichen Anpassungen, Optimierungen und Veränderungen (Wahl der Oberflächen etc.) berücksichtigen die täglich hier ein- und ausgehende Kinderschar. Um diese zu bewältigen, wurde im Tiefparterre der Dämmperimeter um eine Garderobe/einen Ankunftsraum erweitert. Diese Nutzung (Regale, Ablage, nasse Kleider, dreckige Schuhe) ließ sich nicht in den oberen, repräsentativ gestalteten Räumen unterbringen. Idealerweise ist der Garten, welcher eine wichtige, täglich und bei jeder Witterung genutzte Erweiterung der Spielfläche darstellt, durch den Keller direkt zugänglich und bildet so eine wirkungsvolle Schmutzschleuse.
Unerwartetes beim Umbau
Kinder sind spontan. Spontanität während der Transformation war auch von den Planenden gefordert. Beim Umbau wurden etwa unerwartete Konstruktionsaufbauten entdeckt oder erodierte, zunächst nicht sichtbare Unterkonstruktionen gefunden. Der Prozess war demnach von einer Feinjustierung, Weiterentwicklung und Präzisierung während der Bauphasen geprägt.
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Die Optimierung der Außenanlage gehörte zur Instandsetzung dazu. Diese orientiert sich an den ursprünglichen Gestaltungsprinzipien dieses Grünraumes, ein großzügiger Garten, welcher zum Bild dieses anspruchsvollen Wohnquartiers gehört und sich mit der Villenarchitektur der 1910er-Jahre von gleich mehreren Häusern im selben Quartier wiederholt. Es sind üppige Vorgärten mit den oft
originellen Einfriedungen aus der Bauzeit, bestehend aus Sockelmauern und Postamenten aus Bossenquadern und Schmiedeeisen-Gittern.
Künftig fasst eine große, zentrale Kiesfläche das historische Gebäude ein. Diese wiederum wird von einer Pflanzenrabatte umfasst. Auch hier nähert sich die Atmosphäre dem ursprünglichen Zustand (Fortführung des Gestaltungsprinzips) und nimmt zugleich auf die neue Nutzung Rücksicht. Eine Insel aus gestrahlten Betonplatten, in der Kiesfläche eingebettet, schafft einen festen Belag für Bodenspiele. Die zentrale südseitige, ovale Raseninsel wird zum großzügigen Sandkasten, die nierenförmige Rabatte eine Sitzinsel aus Holzplanken, welche schnell als ein wichtiger Versammlungsplatz und Treffpunkt angenommen wurde.
Detektivisches Arbeiten
Bei der Verbesserung des Wärmeschutzes konzentrierten sich die Architekten neben den Fenstern vor allem auf das Dach, denn dort ließen sich wirksame Maßnahmen am leichtesten mit der Denkmalpflege vereinbaren.
Zu erfassen. wie es einmal war, verlangte beinahe detektivisches Arbeiten. Alte Pläne und Fotografien dienten als Grundlage, um die Purifzierungen an Dach, Fassade
und Gartenanlage rekonstruieren zu können. Reparaturen und Ergänzungen an bauzeitlichen Materialien wie den Terrazzo-Belägen oder geschmiedeten Eisen sowie die Rekonstruktion glasierter Ziegel waren für die Architekten äußerst spannend und lehrreich. Dem Haus im Innern eine ursprüngliche, bauzeitliche Atmosphäre zurückzugeben, war das erklärte Ziel.
Beispielhaft für diesen Ansatz war der Fokus auf die Farbgestaltung. Die ursprüngliche (Viel)Farbigkeit der Räume wurde untersucht und wieder hervorgehoben. So erhielt jeweils das Holzwerk (inkl. Fensterinnenseite) einen Anstrich in einem Farbton nahe dem Befund.
Auf eine aufwändige Wiederherstellung der in verdeckten Teilen erhaltenen Tapeten wurde verzichtet, da dies der künftigen intensiven (Ab-) Nutzung als Kindergarten nicht gerecht geworden wäre. Die ursprünglich mit bedruckten Papiertapeten belegten Wandflächen wurden auf einen Grundton reduziert. Damit erhält jeder Raum eine individuelle Farbgebung. Das den Kindern entsprechende Farbkonzept war unter den vielen neueren Farbschichten schon vorhanden.
Im Treppenhaus komplettiert eine Schablonenmalerei mit floralen Motiven die Jugendstilelemente der erhaltenen Glasmalerei. Das Treppengeländer war für die Kindergartennutzung zu weitmaschig und wurde durch Hinzufügen von stilisierten Ranken aus geschmiedetem Eisen entsprechend normgerecht angepasst.
Von Moment zu Moment
Stabiler Städtebau ist auf statische und dynamische Orte angewiesen, um Veränderungen aufnehmen zu können.
Punktuelle Eingriffe sind genauso wichtig wie Übergeordnetes innerhalb der städtischen Grammatik. Sie können einem Ort zu einem neuen Aufbruch verhelfen. Dafür braucht es jene, die das Durchhaltevermögen haben, Gebäude neu zu denken.
Eine sorgfältige Herangehensweise und Umsetzung hat zu einem wertvollen Beitrag für das ganze Quartier geführt sowie die altehrwürdige Substanz in eine neue Ära überführt. Das Haus wirkt mit dem architektonischen Eifer der Vergangenheit und der Jetztzeit in die gebaute Umgebung nach, macht das hier einst stattgefundene Wohnen spürbar, bindet das Heutige in etwas Zeitloseres ein und bietet heute, mitten im urbanen Raum, eine kindergerechte Einkehr. Hier können Kinder auf einer kurzen, wichtigen Strecke ihres Lebens ihre Selbstwirksamkeit erfahren – ein Haus voll mit Vergangenheit und weit offen für die Zukunft. Beinahe verträumt steht es da. Eine Zauberkiste, ein Wunderschloss. Aus Marzipan – mit Türmen aus Rosinen dran und Mandeln an den Ecken [2].
Lukas Bonauer
Literatur
[1] Dossier Büro ADB, CH-3400 Burgdorf/Schweiz; Bauhistorische Voranalyse [2] Holst, A.: aus dem Gedicht „Das Wunderschloss“
Bautafel
Ganztageskindergarten von Sputnik Bern
■ Bauherrschaft: Fonds für Boden- und Wohnbaupolitik –Stadt Bern
■ Architektur: maeder | stooss architekten gmbh, Bern
■ Daniel Stooss (Projektleiter) und Chetna Berger
■ Bauingenieur: Matthias Lüthi, Weber + brönnimann AG, Bern
■ Bauphysik: Marc Rüfenacht Bauphysik + Energie, Bern
■ Gebäudetechnik: Marc Wüthrich, Epro Engineering, Gümligen
■ Fertigstellung: 2023
■ Gesamtkosten BKP 1–9: 2,57 Millionen CHF
■ Gebäudekosten BKP 2: 2,18 Millionen CHF
■ Gebäudevolumen: 2.024 m3
■ Kubikmeterpreis BKP 2: 1077 CHF/m3 inkl. MwSt.
■ Energiestandard: gemäß Kantonaler Energieverordnung (KEnV)
Weitere Informationen:
maeder | stooss architekten gmbh
Wasserwerkgasse 3 3011 Bern
Paganaweg 4
3280 Murten
Tel. 031 381 12 57 buero@maeder-stooss.ch www.maeder-stooss.ch
HISTORISCHE VILLA ALS KINDER -
TAGESSTÄTTE
ZEITREISE IN DIE RENAISSANCE: KINDERHAUS
PLANIE 30

Dannien Roller Architekten + Partner
In Trägerschaft der baden-württembergischen Stadt Reutlingen befindet sich seit 1958 eine denkmalgeschützte Villa als städtische Kindertagesstätte. Das Kinderhaus bietet 114 Jungen und Mädchen im Alter von 3 bis 6 Jahren vielfältige Möglichkeiten zum gemeinsamen Spielen, Lernen und Aufwachsen. Um es modernen Bedürfnissen und baurechtlichen Anforderungen anzupassen, wurde das Gebäude von 2019 bis 2022 grundlegend umgebaut und sensibel saniert.
Der zweigeschossige Baukörper im Stil der italienischen Renaissance wurde 1887 als Villa für einen Kaufmann vom Architekten Markus Zimmermann errichtet. Zurückgesetzt von der Straße Planie, ist es von einem parkähnlichen Garten umgeben. Das Gebäude steht aufgrund seiner
anspruchsvollen bürgerlichen Baukunst gemeinsam mit Garten und Einfriedung unter Denkmalschutz. Heute wird es als städtische Kindertagesstätte für vier Gruppen genutzt. Die Sanierung umfasste die Anpassung der Räume an aktuelle Vorschriften. Im Erdgeschoss wurden eine neue Zubereitungsküche und eine Kinderküche mit Speiseraum integriert. Im Obergeschoss befinden sich die Personalräume. Im Untergeschoss gibt es einen Bewegungsraum.
Sicherheit und Erneuerung im Detail
Das Treppenhaus wurde für den Brandschutz als notwendiger Treppenraum ertüchtigt. Die Bauteiloberflächen in

den Aufenthaltsräumen wurden überarbeitet und restauriert, die Sanitärbereiche wurden vollständig erneuert. Die Gebäudeaußentreppe aus Sandstein wurde restauriert und hat ein neues Vordach erhalten. Beim Dach war eine Instandsetzung erforderlich.
Bei allen Maßnahmen hatte die Wiederverwertung von Material hohe Priorität. So wurden bei der Dacheindeckung bestehende Ziegel sorgfältig ausgebaut, gelagert und wieder eingebaut. Die neuen auszutauschenden Ziegel wurden farbgleich engobiert.
Innenraumgestaltung und Recycling
In den Innenräumen konnten die Akustikdeckenplatten aus einem externen Schulprojekt wiederverwendet werden. Bodenbeläge wie Terrazzoböden und Parkett wurden aufgearbeitet und das Linoleum an schadhaften Stellen sauber herausgeschnitten und in ähnlichen Farben grafisch angeordnet ergänzt.
Türen aus dem Treppenhaus, die keinen Brandschutz hatten, wurden vorsichtig ausgebaut und als Zimmertüren
wiederverwendet. Die neuen Brandschutztüren sind bewusst als neue schwarzgraue Stahl-Glasrahmentüren eingefügt.




Farbenspiel und historische Schätze
Das Farbkonzept der Räume geht spielerisch mit der vorgefundenen Vielfalt um. Die Räume sind angepasst an den Befund vom Bestand in hellem Blau, warmem Grau, senfartigem Gelb und lichtem Grün gehalten.
Die historischen Holztüren, Holzfenster, Holztäfelungen und Sockelleisten wurden mit einer weißen Lackierung versehen und ziehen sich wie ein verbindendes Band durch das gesamte Gebäude.


Die Kinderküche befindet sich offen im ehemaligen Salon an der Position der ursprünglichen Feuerstätte. Als Reminiszenz an den wärmenden Herd ist sie formal wie eine Esse gestaltet und markiert den Ort der täglichen Zusammenkunft der Kinder zum gemeinsamen Essen.
Ein glanzvoller Empfang
Der Gebäudezugang mit der Sandsteinfreitreppe hat ein neues Vordach erhalten. Das Dach, seine Konstruktion und die zugehörige Absturzsicherung sind farblich in einem goldenen Metallic gestaltet und passen sich an den natursteinfarbenen Klinker und die Sandsteinfaschen und Bänderungen der Fassade an. Die Gestaltung der Geländer ist zeitgenössisch und greift die Struktur der Fassadenkörnung auf.
Spiel und Spaß im Grünen
Zum Gebäude gehört ein großer Garten, der gemeinsam von den Kindern der Kinderhäuser Planie 30 und Planie 32 genutzt wird. Der Gartenbereich der Planie 32 ist durch einen Zaun abgetrennt. Kontakt wird über
den Zaun oder durch gegenseitige Besuche geknüpft. Neben dem Garten bieten eine Spielstraße, der nahe gelegene Stadtpark und der Sportplatz des in der Nähe liegenden IsoldeKurz-Gymnasiums vielfältige Spielund Bewegungsmöglichkeiten.
Bautafel
Sanierung und Umbau Kinderhaus Planie 30
■ Bauherr: Stadt Reutlingen
■ Entwurf, Planung, Ausschreibung, Bauleitung: Dannien Roller Architekten + Partner, Tübingen
■ Nettogeschossfläche: 850 m2
■ Bruttorauminhalt: 3.700 m3
■ Planung: 2019
■ Fertigstellung: 2022

KINDERHÄNDE
Weitere Informationen:
Dannien Roller Architekten + Partner PartGmbB · Architekten · Ingenieure · Generalplaner
Dipl.-Ing. Maren Dannien Architektin BDA
Dipl.-Ing. Matthias Roller Architekt BDA
Pfleghofstraße 4.1, 72070 Tübingen
Tel. (07071) 924 70, Fax (07071) 92 47 11 info@dannien-roller-architekten-partner.de www.dannien-roller-architekten-partner.de
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DORFKULTUR ERLEBEN FRÖBEL-KINDERGARTEN HAVELUFERQUARTIER IN BERLIN-SPANDAU STEHT FÜR GELEBTE
INTEGRATION

baukind GmbH
Gemeinsam mit GBP Architekten hat die baukind GmbH die Herausforderung angenommen, ein ehemaliges denkmalgeschütztes Speisekasino aus den 1930er-Jahren in einen kinderfreundlichen Ort zu verwandeln. Im Spandauer Ortsteil Hakenfelde, in traumhafter Lage entlang der Havel, entstand in den vergangenen Jahren das Haveluferquartier. Das ehemalige Hertlein Areal wurde zu einem attraktiven Wohnquartier entwickelt, in dem mehr als 1.800 neue Wohnungen, diverse Shared Spaces mit Werkstätten und Co-Working-Spaces entstanden sind. Belebt wird die neue Wohngemeinschaft durch die Kita mit angrenzendem Farmhouse und Restaurant als zentralen Treffpunkt innerhalb des neu entstandenen Quartiers.
Vier Jahre dauerte der Umbau des denkmalgeschützten Kasinos. Der Mittelteil des Gebäudes musste abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden. Er verbindet nun die Kita mit einem Teil des ehemaligen Speisekasinos, in dem sich ein Restaurant, ein Club, mehrere Gästewohnun-
gen und ein Veranstaltungssaal befinden. Die schlichte Gestaltung des Neubaus tritt in keine Konkurrenz zur historischen Bausubstanz. Klare Formen und harmonisch abgestimmte Farben fügen sich in das Gebäude ein und schaffen eine ruhige und angenehme Atmosphäre.
Insgesamt ist der neugestaltete Bau lichtdurchflutet, großzügig und barrierefrei gestaltet. Der dunkelgrüne Linoleum-Boden leitet durch die gesamte Kita und bildet einen schönen Kontrast zu den hellen Holzoberflächen und dem sanften Farbkonzept. Somit erhält die Innenraumgestaltung eine Leichtigkeit, die dem gesamten Gebäude zugutekommt.
Spielend einander helfen
„Dorfkultur erleben“ – so lautet das pädagogische Konzept der Kita. Es steht für gelebte Integration und greift die Idee des neuen Wohnquartiers unmittelbar mit ganz unter-
schiedlichen thematischen Bereichen auf – sogenannten Dorf-Orten – die die Kinder frei bespielen können. So erfahren sie spielerisch und ganz praktisch, wie sie sich gegenseitig zur Hand gehen und etwas füreinander tun können.
Spielend Kochen lernen
Ein zentraler Punkt innerhalb der Kitaräume ist die Küche. Diese ist bewusst auch für Kinder gestaltet und an deren Bedürfnisse und Proportionen angepasst. Durch die großzügige Gestaltung und die freie Einsicht bis in die Spülküche hinein können die Kinder am Kochprozess teilhaben und aktiv mitarbeiten. Sie sammeln Erfahrungen in der Speisenzubereitung, erleben Selbstwirksamkeit und lernen sowohl Nahrungsmittel als auch Küchenwerkzeuge und deren Verwendung kennen. Im angrenzenden Kinderrestaurant, zu dem eine Außenterrasse gehört und das auch als Veranstaltungsraum dient, kann anschließend gemeinsam gegessen werden.
Spielräume für Kreative
Die verschiedenen Themen- und Gruppenräume der Kita bieten Platz zum Klettern und körperlichem Erkunden. Auch Rückzugsmöglichkeiten und ruhige Leseecken sind vorhanden. So gibt es z. B. in der Bibliothek Regale mit eingefrästen Buchstaben, die die erste vorschulische Neugier auf das Lesenlernen vermitteln und viel Platz für Kinderbücher bieten. Die verschiedenen Podeste innerhalb der Kita sind immer auch Stauraum für die Matratzen, die für den Mittagsschlaf genutzt werden können.
Unterschiedlich große Durchbrüche in den Podesten sind zusätzliche Kletteroptionen und ermöglichen auch den Kleinsten, auf Entdeckungstour zu gehen. So entstehen neue Blickwinkel und kleine Verstecke. Die Innenfenster verbinden die Gruppen- und Themenräume sowohl mit den langen Fluren als auch miteinander und regen zur Kommunikation über Raumgrenzen hinweg an. Zusätzlich sind die Flure bewusst als Spielflure konzipiert und erweitern so den Bewegungsradius der Kinder.






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Die großzügigen Räumlichkeiten werden durch weitere Beschäftigungsangebote ergänzt. Bau- und Atelierzimmer ermöglichen den Kindern, sich kreativ zu betätigen. Eine Legowand fordert nicht nur das Bauen in die Höhe, sondern eine neue Erfahrung des dreidimensionalen Raums. Im Atelier ist viel Platz für Malerei und Bastelarbeiten. In allen Räumen wurde der Stauraum eingeplant und ermöglicht so eine ruhige Umgebung, die die Kinder



Spielräume im Grünen
Das große Außengelände umfasst zwei naturnahe Spielbereiche mit Wasseranschluss. Neben großen Grün- und Sandflächen finden sich Klettereinheiten, ein Trampolin, Verstecke in Weidenhütten und gepflasterte Spielhügel. Kleine Unebenheiten im Untergrund und die Verwendung unterschiedlicher Materialien schaffen sowohl ein haptisches als auch ein motorisches Erlebnisfeld. Der kindliche Bewegungsdrang kann ausgelebt werden und schult gleichzeitig die Körperwahrnehmung.
Bautafel
Kita Haveluferquartier Berlin-Spandau
nicht ablenkt, sondern sie darin unterstützt, sich auf das zu konzentrieren, was ihnen gut tut.
In den Badezimmern wird die Farbgestaltung der Gruppenräume innerhalb des Fliesenspiegels und der Wickeleinheiten aufgegriffen. Die Kinderdusche ist großzügig gestaltet und bietet Platz für ausgiebige Wasserspiele. Eine visuell reizvolle Ergänzung ist die Verwendung unterschiedlicher Fliesenformate, die das bauzeitlichen Format von 15 cm × 30 cm der noch vorhandene Wandkeramikplatten in den Eingangsbereichen aufgreift und zeitgemäß interpretiert. Die gefliesten Wandflächen werden somit aufgelockert, erscheinen verspielt und trotzdem schlicht und unaufdringlich.
■ Bauherrin: KAURI CAB Development Berlin GmbH, FRÖBEL Bildung und Erziehung gemeinnützige GmbH
■ Planer: GBP Architekten
■ Innenausbau: baukind GmbH
■ Größe: 936 m2 für 102 Kinder
■ Fertigstellung: 03/2024
Weitere Informationen: baukind GmbH
Köpenicker Chaussee 4, 10317 Berlin Tel. (030) 95 62 42 94, Fax (030) 61 62 91 88 post@baukind.de, www.baukind.de
NEUBELEBUNG – EINE BESONDERE BAUAUFGABE
BESTEHENDER PAVILLON IN ZÜRICH ZUM KINDERGARTEN UMGEBAUT

Atelier M Architekten AG
Das Team des Büros Atelier M Architekten hat einen Pavillon in der Zürcher Siedlung Letten neu belebt. Kern der Aufgabe war es, den Bestand mit einer geringen strukturellen Eingriffstiefe in einen Kindergarten umzubauen. Dabei gab es zum einen die hohe Dringlichkeit, die Räumlichkeiten in kurzer Planungs- und Bauzeit bereitzustellen, und zum anderen die Vorgabe, das vorhandene Raumangebot im Bestandsbau maximal zu nutzen.
Der bestehende eingeschossige Pavillon ist Teil der Zürcher Siedlung Letten mit Alterswohnungen. Er wurde ursprünglich als Speiselokal und später als Bibliothek genutzt. Die Neubelebung verlangte nach räumlicher Klärung und sinnlicher Vielfalt.
In einer Machbarkeitsstudie wurde zunächst aufgezeigt, wie ein Kindergarten unter dem vorgegebenen Betriebskonzept im geforderten Termin- und Kostenrahmen umgesetzt werden kann. Das Augenmerk beim Innenausbau richtete sich auf Materialität, Form und Farbe.




Planung im Einklang mit dem Ort
Beeinflusst wurde die Planung durch den Austausch mit den Bewohnerinnen und Bewohnern der Siedlung Letten, deren Interesse geweckt werden und deren Akzeptanz für die neue Nutzung geschaffen werden sollte.
Zudem richtete sich die Planung nach Vorgaben aus dem Bestand. Die Anordnung der Nasszellen, die Lage des Lagerraums und die Standorte der haustechnischen Anlagen konnten und sollten nicht verändert werden. Große Eingriffe an der Gebäudehülle wie auch im Außenraum ließ der Zeitplan nicht zu.
Größter Einflussfaktor für die Planung war das vorgegebene Raumprogramm. Die Raumstandards für den Bau von Betreuungsstätten in der Stadt Zürich sind klar umschrieben. Ansonsten ermöglichte die fachkundige und professionelle Bauherrschaft große Freiheiten in den Planungsdetails.
Atmosphärisch reiche Räume in kürzester Zeit
Der zeitliche Rahmen vom ersten Entwurf bis zum vollendeten Bauwerk erlaubte keine bedeutenden Projektänderungen während der Realisierung. Ab Projektstart bis Bezug waren nur elf Monate Zeit – inklusive Bewilligungsverfahren, Ausführungskredit und Werkstattplanungen sowie den Erschwernissen durch die Corona-Pandemie.
Trotz der nicht optimalen Bedingungen konnten die gestalterischen und technischen Ansprüche durch die Nutzung handwerklich hochwertiger Bearbeitung umgesetzt werden, um ein spezifisches und einzigartiges Raumerlebnis zu schaffen. Besonders zu schätzen war dabei die Präzision der Schreinerarbeiten mit ihrer ausgereiften Detaillierung, die Langlebigkeit der Materialien und der geschaffene atmosphärische Reichtum der Räume.
Bezug zum Außenraum und innere Sichtachsen
Der neue städtische Kindergarten nimmt den bestehenden starken Bezug zum Außenraum wie auch die klare Südwest-Ausrichtung des Pavillons auf. Sowohl die Fassade als auch der Gruppenraum profitieren von der fast raumhohen Fensterfront zum Außensitzplatz. Die Fensterfront ist innen mit einem durchgängigen Spiel- und Arbeitssims ergänzt.
Holztüren mit großflächigen Verglasungen und ein Innenfenster erlauben die gewünschten inneren Sichtbezüge.
Der bestehende straßenseitige Eingang ist zugunsten einer dritten Sanitäreinheit aufgehoben worden und auf die überdachte Zugangsseite verlegt.
Der Innenausbau ist geprägt von der zurückhaltend lebendigen Mehrfarbigkeit der tapezierten und gestrichenen Wände und den neuen Böden mit Linoleum. Die in


1914 kino - Grundriss - Schnitt 150 U / Druck: 05.01.22 / 11:14
1914 kino - Grundriss - Schnitt 150 U / Druck: 05.01.22 / 11:14
Eiche und Linoleum materialisierten Einbaumöbel im Eingang und im Gruppenraum werden als Garderobe, Spielund Arbeitssims genutzt und sind gleichzeitig eine ästhetisch hochwertige Verkleidung der Heizkörper. Die technische Ausstattung wurde komplett rückgebaut und durch Neuinstallationen auf den neuesten Stand gebracht. In den kommenden Jahren wird der neue Kindergarten eine farbenfrohe Ergänzung in der Siedlung Letten bieten.
Bautafel
Umbau Bestandspavillon zum Kindergarten, Zürich
■ Bauherr: Stadt Zürich, IMMO
■ Architekt: Atelier M Architekten AG, Zürich
■ Projektleitung: Hanspeter Böhlen, Mitarbeit: Aikaterini
Chelioudaki-Vardi
Weitere Informationen: Atelier M Architekten AG
Dipl. Architekten ETH SIA Zweierstrasse 35, CH-8004 Zürich/Schweiz
Tel. (0041) 43 811 58 50 contact@am-arch.ch, www.am-arch.ch
EISDIELE ODER ZIRKUSZELT
KINDERBETREUUNG IN EHEMALIGEM LADENLOKAL IN ZÜRICH-WITIKON

Bischof Föhn Architektur
Für die schulergänzende Betreuung benötigt die Stadt Zürich dringend zusätzliche Räumlichkeiten, um den gesetzlich verankerten Anspruch auf Betreuung zu erfüllen. Diese Räumlichkeiten sind in den bestehenden Schulgebäuden oft nicht vorhanden oder können nicht schnell genug realisiert werden. Daher werden auch Anmietungen in nahegelegenen Privatliegenschaften in Betracht gezogen. Eine leerstehende Verkaufsfläche im Erdgeschoss eines Wohngebäudes aus den 1960er-Jahren in Zürich-Witikon bot die Möglichkeit, in eine Betreuungseinrichtung umgewandelt zu werden. Der ehemalige Laden konnte mit einfachen Mitteln und minimalen Eingriffen kindgerecht und wohnlich umgestaltet werden.
Die Erdgeschossfläche des Gebäudes an der Witikonerstrasse 264 stand bereits längere Zeit leer, als die Architekten und Architektinnen gemeinsam mit dem Immobilien-



amt der Stadt Zürich die Räumlichkeiten erstmals begutachteten. Der ehemalige Verkaufsraum wirkte durch die dunklen Materialien, vor allem das dunkle, etwas schäbig wirkende Holzparkett, düster und schwer. Dennoch bot die große, zusammenhängende Raumfläche mit riesigen Schaufensterscheiben zur Straße und einem kleinen Vorgarten Potenzial für die geplante Neunutzung, wenn es gelingen würde, den Raum mit hellen Farbtönen, Licht und Frische zu beleben.
Räumliches Konzept mit Respekt vor dem Bestand
Bei der Umsetzung wurde die vorhandene Raumstruktur weitgehend berücksichtigt. Bestehende, hochwertige Gestaltungselemente, die dem Raum seinen einzigartigen Charakter verliehen, wurden in die Neugestaltung integriert. So wurden die Holzlamellen über den Nischen im Eingangsbereich sowie die Metallverkleidung über der inneren Längswand erhalten, d. h. demontiert und wieder angebracht.
Die bestehende Längswand, die den schräg L-förmig abgewinkelten Hauptraum begleitet, wurde farblich akzentuiert und als „raumhaltige Wand“ umfunktioniert. Dadurch konnten eine Küche, ein Lagerraum und Wandschränke, die für die Betreuung notwendig sind, integriert werden. Ein Durchgang in der in zarten Altrosa-Tönen gehaltenen Trennwand führt in einen zweiten, kleinteiligeren Raumbereich mit Zahnputzstelle, Toiletten und einer Zugangstreppe zur höher gelegenen Anlieferung. Die



neuen Trennwände in diesem Bereich wurden in Leichtbauweise errichtet. Die bestehende, nicht mehr funktionsfähige Aufzugsanlage wurde außer Betrieb genommen, die Schachttüren auf den Etagen reversibel verschlossen und mit Leichtbauwänden brandschutztechnisch verkleidet.
Im Lagerraum, der an den Essraum angrenzt, wurde neben der Infrastruktur für die Raumpflege und einem ITRack auch die neue Lüftungsanlage installiert. Von dort wird die notwendige Frischluft in den Hauptraum sowie die Nebenräume geleitet, während die Abluft im Korridor gesammelt wird. Im hinteren Bereich sind die Fenster aufgrund von Lüftungsdurchführungen ersetzt worden.
Brandschutzmaßnahmen während der Rohbauphase
Während der Rohbauphase stellte sich nach dem Entfernen der alten Deckenverkleidung im Hauptraum heraus, dass die bestehende Betonrippendecke nicht den erforderlichen heutigen Brandschutzanforderungen entsprach. Um den Brandschutz zu gewährleisten, wurde eine abgehängte Gipsdecke mit dem nötigen Brandwiderstand installiert. Auch die Decken der Nebenräume mussten brandschutztechnisch ertüchtigt und mit einem Brandschutzputz beschichtet werden.
Funktionale und ästhetische Zonierung im Hauptraum
Der Hauptraum wird durch freistehende, nicht raumhohe Garderobenelemente unterteilt, die farblich auf die Längswand mit der integrierten Küche abgestimmt sind. Die Garderobenmöbel aus Eiche und mit Altrosa-Oberflächen bieten Sitzmöglichkeiten, 30 Kleiderhaken, klappbare Schuhablagen und ein oben liegendes Ablagefach. Die Garderobenmöbel zonieren den Raum, trennen dabei den Eingangsbereich und die Küche vom großen Aufenthaltsbereich ab, bewahren jedoch die Großzügigkeit des Raumes und lassen das Tageslicht bis in die Tiefe des Raumes vordringen.
Zusätzliche Zonierungen entstehen entlang der großen Schaufenster neben dem Eingang und zum Vorgarten hin in Form von Lese- und Spielnischen. Die verbreiterten
Fensterbänke entlang der großen Schaufensterscheiben nutzen das Tageslicht optimal aus und laden die Kinder zum Lesen und Spielen ein. Die erhalten gebliebenen, bestehenden Holzlamellen reduzieren die Raumhöhe. Entlang der Schaufenster sind Lampenfassungen mit LEDGlühbirnen angebracht, die atmosphärisches Licht spenden. Länglich zugeschnittene und in Feldern angeordnete Akustikplatten verbessern die Akustik, unterstützen die Zonierung und betonen die regelmäßige Struktur der darunterliegenden Betonrippendecke.
Gestaltung des Außenbereichs
Der Vorplatz auf der Straßenseite wurde mit einem Zaun und einem selbstschließenden Tor versehen. Von dort führt ein neuer, behindertengerecht angepasster Weg zum rückseitig gelegenen Außenbereich. Dieses kleine mit Büschen und Bäumen sichtgeschützte Areal wurde mit einfachen Mitteln nutzbar gemacht: Die Rasenflächen wurden neu angesät und ein Sitzbereich mit zwei Tischen für die Betreuungseinrichtung eingerichtet. Ein geplanter direkter Zugang vom Hauptraum zum Außenbereich wurde vom Hausbesitzer leider nicht genehmigt.
Farb- und Lichtkonzept bringt Frische und Helligkeit
Zarte Farbtöne, die zur Eiche der Einbaumöbel passen, hellen den ehemals düster wirkenden Verkaufsraum auf und bringen Frische in den Raum. Die Farbkomposition der Wände in Hellgelb und Altrosa, die dunkelblaue Decke mit weißen Akustikfeldern sowie die Beleuchtung wecken bei den Kindern bewusst Assoziationen an eine Eisdiele oder ein Zirkuszelt.
Im Zahnputz- und WC-Bereich verändert sich die Farbigkeit gezielt, wobei verschiedene Helligkeitsabstufungen von Wandfarbe, Türen und Fliesen in Blau- und Gelbtönen zu einem harmonischen Gesamtbild verschmelzen.
In Aufenthaltsraum, Essraum, Korridor und Putzraum ist ein durchgehender, fugenloser Linoleumboden verlegt. Im Hauptraum sind großformatige LED-Rundleuchten an der Decke installiert. Entlang der Fenster befinden sich Lampenfassungen mit bruchfesten Leuchtmitteln. Auch
die Nebenräume sind mit kleineren LED-Rundleuchten ausgestattet.
Nachhaltig mit minimalen energetischen Eingriffen
Da keine Arbeiten an der Gebäudehülle vorgenommen wurden und auch keine behördlichen Auflagen bestanden, wurden lediglich minimale energetische Maßnahmen durchgeführt.
Die alten Glastüren am Haupteingang wurden durch moderne Metalltüren mit Glaseinsatz ersetzt, um eine bes-


sere Schall- und Wärmedämmung zu gewährleisten. Die Fenster im Hauptraum blieben erhalten, sind jedoch mit einer Sicherheitsfolie beschichtet. Bei der Materialwahl wurde auf ökologische und nachhaltige Baustoffe geachtet. Die Bausubstanz wurde auf Schadstoffe wie PCB und Asbest geprüft und als unbedenklich befunden. Wie bereits erwähnt, wurden einzelne Bauteile erhalten und wiederverwendet.
Umsetzung in kurzer Zeit
Bischof Föhn Architektur hat bereits mehrere Kleinprojekte für die Stadt Zürich realisiert, insbesondere im Bereich von Kindergarten- und Betreuungseinrichtungen in bestehenden Gebäuden. Die Herausforderung bei diesen Projekten, einschließlich dieses aktuellen, war der enge Zeitrahmen, in dem sie aufgrund des dringenden Bedarfs an Betreuungsplätzen abgeschlossen werden mussten. Von der ersten Besichtigung bis zum Einzug verging in diesem Fall weniger als ein Jahr, einschließlich der Klärung des Mietverhältnisses, der behördlichen Bewilligungsverfahren und der Genehmigung des Ausführungskredits. Da die Architektinnen und Architekten auch für die Kostenplanung und Bauleitung verantwortlich waren, konnten sie das Projekt fast täglich wachsen sehen und miterleben, wie sich der Raum in einen Ort verwandelte, der den Kindern Platz für ihre Träume bietet.
Bautafel
Projekt Betreuung „Am Guggenberg“, Zürich
■ Bauherrschaft: Immobilien Stadt Zürich, c/o Amt für Hochbauten Stadt Zürich/Schweiz
■ Auftragsart: Rahmenvertrag AHB Stadt Zürich/Schweiz
■ Nutzung: Kinderbetreuung/Hort
■ Architektur: Bischof Föhn Architekt:innen, Zürich/Schweiz
■ Projektleiter: Lukas Hegglin
■ Mitarbeiterin: Sarah Gemoll
■ Bauleitung: Stefanie Plievier Fachplaner
■ Bauingenieur: Heierli AG, Zürich/Schweiz
■ HLKS: Gruenberg+Partner AG, Zürich/Schweiz
■ Bauphysik: Aik, Kurt Ritter, Zürich/Schweiz Maßgeblich beteiligte Unternehmen
■ Baumeister: BWT Bau AG, Zürich/Schweiz
■ Heizung und Lüftung: Elsener Klima AG, Adliswil/Schweiz
■ Elektro: Züri Elektro AG, Zürich/Schweiz
■ Malermeister und Gipser: Agosti AG, Zürich/Schweiz
■ Schreiner: Bau- und Holzwerker AG, Zürich/Schweiz
■ Gesamtkosten BKP 1–9: 0.8 Millionen CHF
■ Gebäudekosten BKP 2: 0.6 Millionen CHF
■ Fertigstellung: 2022
Weitere Informationen: Bischof Föhn Architekten Feldstrasse 133, CH-8004 Zürich/Schweiz
Tel. (0041) 43 543 00 30 info@bf-architekten.ch, www.bf-architekten.ch
DER RAUM DAZWISCHEN NEUBAU KITA
HÜGGELZWERGE IN HASBERGEN

OKF Architekten
Der Neubau der 6-gruppigen Kita im niedersächsischen Hasbergen fügt sich in die städtebauliche Körnung der bestehenden Bebauungsstruktur ein. Die Setzung des Neubaus soll eine eindeutige Adressbildung generieren. Die einzelnen Nutzungseinheiten wurden in einer Kammstruktur versetzt aneinandergereiht. Die Freiflächen spannen sich um den Neubau und werden über die Höfe mit dem Innenraum verwoben. Es entstand ein räumlich mit der Landschaft interagierendes Kinderdorf.
Bei der Übersetzung des Raumprogramms in Architektur war von entscheidender Bedeutung, den Akzent nicht nur auf die Raumeinheiten zu setzen, sondern auch auf den Raum „dazwischen“.
Gänge, Flure, Abstell- und Lagerräume, Garderoben und Platzräume sind unifiziert. Verkehrs- und Technikflächen werden folglich zur Nutzfläche transformiert. Sie verschmelzen zu einem wiedererkennbaren architektonischen Körper im gesamten Gefüge, der als kommunikative Raumschale erdacht ist. Ein Ort des Austauschs, der Begegnung und des Kontakts zwischen Kindern, Betreuerinnen und Betreuern, Besucherinnen und Besuchern entwickelt sich. Flächenreduzierung wie auch Mehrfachnutzung von Raumflächen sind der erste Baustein für nachhaltiges und ressourcenschonendes Bauen.









Multifunktional bespielbare Zwischenräume
Alle Nutzungseinheiten lassen sich von außen wie innen ablesen. Jede Raumeinheit ist ein wiedererkennbarer architektonischer Körper im gesamten Gefüge. Jeder Nutzungseinheit ist ein geschützter Hof zugeschaltet und generiert für die Kinder einen intimen Rückzugsort. Die Erschließungsflächen werden mit ihren Spielnischen als kommunikative Raumschale verstanden.
Dieser Raum will entdeckt und bespielt werden. Er ist in seiner Multi-
funktionalität frei interpretierbar und generiert eine Mehrfachkodierung der Nutzungen. Er ist Bindeglied und verwebt die einzelnen Häuser und den Außenraum auf unmerkliche Weise miteinander.
Innen- und Außenraum, Haus und Landschaft interagieren miteinander. Es geht um die Verwandlung eines vermeintlich bekannten Raumes und darum, was Architektur leisten kann. Es geht um die überraschenden Momente in der räumlichen Wahrnehmung. Eine eigenständige, spürbare und atmosphärische räumliche Semantik entsteht.









• Integriertes 4,2-Zoll-Touch-Farbdisplay
• Ideal für Kindergärten, Sportstätten, Arbeitsstätten etc.
• Einstellen von Hol- und Bringzeiten
• Einstellen von Offenhaltezeit, Alarmdauer, Helligkeit etc.
• Analyse der missbräuchlichen Nutzung
• Optionale Codetastatur
• Formschönes Auf- und Unterputzgehäuse
• Mit 3D Statusanzeige
• Spannungsversorgung 230 V/24 V
• Akustischer Alarm 95 dB/m
• Verriegelungselemente verschiedener Hersteller zugelassen

Sicherheit an Türen


Nachhaltige Bauweise
Der Neubau wurde in Holzrahmenbauweise realisiert. Die einzelnen Häuser sind baugleich und somit modular wie seriell. Die sechste Gruppe, ursprünglich als Erweiterung gedacht, konnte mühelos in das architektonische Konzept integriert werden.
Holz und partiell gegossener Stein bilden die äußere und innere Haptik des Gebäudes und ergeben einen zurückhaltenden gestalterischen Rahmen. Alle Wandoberflächen fungieren als „Leinwand“. Sie sind frei interpretierbar und bieten vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten bei der pädagogischen Arbeit im Alltag.
Die Wandelemente sind als vorgefertigte Holzrahmenbauwände realisiert. Spannweiten und Raumabmessung sind optiert. Auf die Verwendung von Brettschichtholz konnte verzichtet werden. Alle tragenden Holzbauteile sind aus Konstruktionsvollholz KVH NSI gefertigt.
Bei der Haustechnik wurde der Leitfaden nachhaltiges Bauen angewendet. Der Nachhaltigkeitsgedanke wurde mit einer Dachbegrünung, einer PV-Anlage und KfW-55Standard weitergedacht.
Bautafel
Neubau 6-gruppige Kita, Hasbergen
■ Bauherr: Gemeinde Hasbergen
■ Träger/Nutzer: AWO
■ Architekt: OKF Architeken, Osnabrück
■ Leistungsphasen: 1–8
■ Bauweise: Holzhybridbau
■ Tragwerkskonstruktion: Holz
■ Bruttorauminhalt: 5.891 m3
■ Bruttogrundfläche: 1.315 m2
■ Nutzfläche: 950 m2
■ Bauzeit: 1,5 Jahre
■ Fertigstellungstermin: 04/2023
■ Kosten: 3,5 Millionen €
Weitere Informationen: OKF ARCHITEKTEN GmbH Schreberstraße 32, 49080 Osnabrück Tel. (0541) 957 41-0 info@okf-architekten.de, www.okf-architekten.de

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Obwohl die DGUV Vorschrift 82 Kindertagesstätten schon lange die beidseitige Absicherung von Quetsch- und Scherstellen an Türen verbindlich vorschreibt, ereignen sich immer noch unnötige Unfälle an nicht oder unzureichend gesicherten Türen. Schmerzhafte Erfahrungen, bis hin zu lebenslangen Behinderungen an den Fingern, können durch den Einsatz von athmer Fingerklemmschutzsystemen effektiv verhindert werden.

Bild 1. Quetsch- und Scherstellen an Türen können mit Lösungen von athmer abgesichert werden.
§ 13 Türen, Fenster
(1) Türen zu Räumen müssen so angeordnet sein, dass Kinder durch aufschlagende Türflügel nicht gefährdet werden.
(2) Türen müssen leicht zu öffnen und und zu schließen sein.
(3) Scherstellen an Nebenschließkanten von Türen sind zu vermeiden.
Quelle: DGUV Vorschrift 82 Kindertageseinrichtungen, S. 8
Kein Bestandsschutz – alle Türen müssen beidseitig abgesichert sein
Ergänzend zu der DGUV Vorschrift 82 der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung weist die DGUV Regel 102602 Branche Kindertageseinrichtungen darauf hin, dass die Nebenschließkanten an allen Türen in der Kita, zu denen Kinder Zugang haben, abzusichern sind. Diese Regeln gelten sowohl bei einem Neubau als auch bei einer bestehenden Kita und sind von Planern sowie Kitaleitung zu berücksichtigen. Die DGUV sieht keinen Bestandschutz an Türen vor, denn es gilt ein sicheres Umfeld zu schaffen.
Türen kindgerecht und sicher gestalten
Achten Sie darauf, dass Türen auch von Kindern leicht zu handhaben sind.
An den Nebenschließkanten darf es keine Quetsch- oder Scherstellen geben. Hierfür eignen sich zum Beispiel entsprechende Türkonstruktionen, Schutzprofile und Schutzrollos.
Quelle: DGUV Regel 102-602, S. 25
Normkonforme Absicherung an Eingangs-/Ausgangs- und Brandschutztüren
Sind Gruppenraumtüren oft abgesichert, werden immer wieder WC- oder Badtüren vergessen. Aber auch an Küchen-, Büro-, Turnhallen- bis hin zu Abstellraum- sowie Gartenhaustüren ist ein beidseitiger Klemmschutz vorzusehen. Besonderes Augenmerk legt die DGUV auch auf Eingangs-/Ausgangstüren sowie schwere Feuer- und
Rauchschutztüren – gerade diese oftmals scharfkantigen Profiltüren können zu schwersten Verletzungen, bis hin zum Abscheren von Fingern führen. Entgegen der verbreiteten Meinung können und sollten unbedingt diese schweren Türen mit den geprüften Systemen von athmer abgesichert werden, denn der Träger haftet bei entsprechenden Unfällen!
Eingangstüren sicher gestalten
Gerade an Eingangstüren kommt es an den Nebenschließkanten zu Verletzungen durch Quetschen und Einklemmen. Wo Quetsch- und Scherstellen vorhanden sind, müssen Sie Klemmschutz anbringen lassen. Hierfür eignen sich zum Beispiel entsprechende Türkonstruktionen, Schutzprofile und Schutzrollos.
Quelle: DGUV Regel 102-602, S. 19
Unfallschwerpunkt Hauptschließkante
Die Praxis zeigt, dass die Absicherung der Nebenschließkante an Kita-Türen schon bekannt ist und häufig vorschriftsmäßig abgesichert ist. Und zwar auf der Gegenbandseite mit einem Rollo sowie auf der Bandseite mit Schutzprofilsystemen. Allerdings hat eine Marktbefragung bei Erzieherinnen und Erziehern ergeben, dass nicht alle Türen konsequent abgesichert sind und ein Unfallschwerpunkt die Hauptschließkante ist – u. a. an Gruppenraumtüren. Auch aktuelle Unfallstatistiken der DGUV belegen, dass es nach wie vor zu vielen Unfällen mit eingeklemmten Händen und Fingern kommt. Um dem entgegenzuwirken, weist auch die DGUV Regel 102-602 darauf hin, dass ein Schutz für die Hauptschließkante empfohlen wird.
Weitere Schutzmaßnahmen:
• Schwere Türen brauchen einen Mechanismus, der das Schließen der Tür abbremst. Ansonsten können Kinderfinger an der Hauptschließkante schwer verletzt werden.
Quelle: DGUV Regel 102-602, S. 19
Auch dafür hat athmer die passende Lösung mit dem Klemm-Stopp HS-25, der eine Klemmgefahr bei unbeabsichtigtem Zuschlagen von Türen verhindert und somit Sicherheit schafft.


Bild 3. Toben und spielen in einem normkonformen und sicheren Umfeld gemäß DGUV mit den passenden Fingerschutzlösungen von athmer (Fotos: Daniel VieserAchitekturfotografie, Hildesheim-Karlsruhe)
Smarte Fluchtwegsicherung
GfS – Gesellschaft für Sicherheitstechnik mbH, führender Anbieter von einfach zu installierenden, robusten Fluchtwegsicherungslösungen, erweitert mit dem GfS SMARTTerminal® ihr Produktportfolio im Bereich elektrischer Türverriegelungen. Als erstes konventionelles Fluchtwegterminal verfügt das GfS SMARTTerminal® über ein 3,5-Zoll-Touch-Farbdisplay mit einer nutzerfreundlichen Kommunikationsschnittstelle.
Häufig werden die Anforderungen an eine Fluchtwegsicherung erst nach der Installation sichtbar, oder die Anforderungen ändern sich mit der Zeit. Über das Display lassen sich Einstellungen einfach und intuitiv vornehmen. So können Alarm und Alarmdauer, Offenhalte-, Hol- und Bringzeiten, aber auch Zutrittscodes und Servicenummern über die grafische Benutzeroberfläche einfach eingestellt

Sicherheit rundum berücksichtigen – Barrierefreiheit bieten
Durch den Einsatz von athmer Fingerklemmschutzsystemen können schwere Finger- und Handverletzungen effektiv verhindert werden. Planer sowie Gebäudebetreiber bieten damit ein normkonformes und sicheres Umfeld –was zudem Erziehungs- und Pflegpersonal entlastet und diesem den „Rücken freihält“. Denn athmer Fingerklemmschutz sollte nicht nur in Kitas, sondern auch in Schulen, Pflege- und Krankenhauseinrichtungen sowie an Automatiktüren zum Einsatz kommen – letztendlich überall dort, wo schutzbedürftigen Personen ein barrierefreies Umfeld geschaffen werden soll.
Weitere Informationen, Muster & Ausschreibungstexte:
Athmer oHG
Sophienhammer, 59757 Arnsberg-Müschede Tel. (02932) 477-222, Fax (02932) 477-100 info@athmer-fingerschutz.com, www.athmer.com/kita
GfS SMARTTerminal®: Der umlaufende LED-Ring zeigt den Zustand der Tür über Lichtsignale an. Ein dauerhaft rotleuchtender Ring zeigt, dass die Tür verriegelt ist, während ein orangefarbenes Licht auf Sabotage verweist. (Foto: GfS)
werden. Diese können dank des Touch Displays vom Betreiber jederzeit und ohne zusätzlichen Kostenaufwand am GfS SMARTTerminal® geändert werden. Ereignisse an der Tür werden im Logbuch protokolliert und sind auf dem Touch Display nachlesbar.
Einen zusätzlichen Nutzen bietet das GfS SMARTTerminal® mit seinem 3D-Leuchtring. Dieser umlaufende LED-Ring zeigt den Zustand der Tür in alle Richtungen an. Damit ist das GfS SMARTTerminal® besonders auch für lange Flure geeignet. Ein dauerhaft rotleuchtender Ring zeigt, dass die Tür verriegelt ist, während ein orangefarbenes Licht auf Sabotage hinweist. So ist der Status der Tür bereits aus der Ferne zu erkennen.
Die integrierte Codetastatur ermöglicht die schlüssellose Bedienung des GfS SMARTTerminals ® für unterschiedliche Zwecke. Mitarbeiter können mittels Code die Fluchtwegtür einmal oder für einen längeren Zeitraum begehen. Es ist aber auch möglich, einen Code für das Vornehmen von Einstellungen und das Quittieren von Alarmen zu vergeben.
Das innovative GfS SMARTTerminal® wird in den Varianten PUR, PRAXIS und PLUS angeboten. Die Varianten PRAXIS und PLUS verfügen über ein 3,5-ZollTouch-Farbdisplay. Alle Varianten sind mit 3D-Leuchtring, mit integriertem Netzteil sowie als Aufputz- und Unterputzvariante erhältlich. Besonderes Augenmerk wurde auf die einfache Montage und den leichten Zylinderwechsel gelegt. Das GfS SMARTTerminal® ist nach EltVTR und EN 13637 zertifiziert. Zugelassen ist es mit allen marktüblichen Verriegelungselementen.
Weitere Informationen:
GfS – Gesellschaft für Sicherheitstechnik mbH Tempowerkring 15, 21079 Hamburg Tel. (040) 79 01 95-0 info@gfs-online.com, www.gfs-online.com
Gesundes Innenraumklima und gute Akustik in Kitas

1. Im Rahmen einer Kita-Erweiterung wurde ein Bestandsgebäude saniert und um einen modernen Holzneubau ergänzt. Die installierten Troldtekt®-Holzwolledeckenplatten sorgen für eine gute Akustik, die ein wichtiger Bestandteil eines gesunden Innenraumklimas ist.
Die Raumgestaltung von Kindertagesstätten muss sich sowohl an den Bedürfnissen und Aktivitäten der Kinder als auch den Anforderungen der pädagogischen Fachkräfte orientieren. Von großer Bedeutung sind Licht, Farben, natürliche Baustoffe und Materialien sowie eine gute Akustik. Holz spielt dabei eine zentrale Rolle, insbesondere wenn es um das Wohlbefinden der Menschen geht. Denn die Verwendung von Holz in Gebäuden und Innenräumen schafft eine warme, einladende Atmosphäre und sorgt für einen konstanten Feuchtigkeitsausgleich mit der Umgebung.
Architekten und Designer nutzen Holz nicht nur wegen seiner ästhetischen und bauphysikalischen Qualitäten, sondern auch wegen seiner ökologischen Vorteile. Als nachwachsender Rohstoff stellt Holz, bei nachhaltiger Bewirtschaftung, eine umweltfreundliche Wahl dar. Genug Gründe also, warum sich die Planer zweier Kindertagesstätten für den Einsatz von Holz entschieden haben.
Kita Stein – nachhaltigkeitszertifizierter Neubau
Platz für insgesamt drei Krippen- und fünf Kindergartengruppen bietet die Kindertagesstätte Stein im Pfarrdorf Immenstadt-Stein im Allgäu nach der Sanierung des gelb gestrichenen Altbaus – Baujahr 1890 – und der Realisie-
rung eines modernen Holzneubaus mit regionaltypischer Holzschindelfassade direkt nebenan. Beide SatteldachGebäude sind durch einen gemeinsamen Eingangsbereich in Form eines modernen Flachdach-Kubus miteinander verbunden.

2. Der
wurde unter Einbeziehung der Bedürfnisse der Erzieherinnen und Kinder in die Planung realisiert. Die Kombination von alter und neuer Architektur führt zu einem harmonischen Zusammenspiel zwischen Tradition und Innovation.

Unter der Federführung von FG-Architektur hat die Stadt Immenstadt Kindern und Betreuungskräften ein Haus in Holzbauweise nach höchster KfW-Ausbauart gebaut, das mit seinen hell und mit natürlichen Materialien gestalteten Räumen eine Wohlfühloase und zudem nachhaltigkeitszertifiziert ist. Zahlreiche teils bodentiefe Fenster lassen viel Licht ins Innere und bieten im Erdgeschoss uneingeschränkte Sicht auf den Spielplatz.
Der Kindergarten Stein erhielt als erste Kinderbetreuungseinrichtung in Deutschland die Zertifizierung „Nachhaltigkeitszertifizierung gemäß Auditkatalog der KlimaHaus School Agentur Bozen“. Die Zertifizierung der „KlimaHaus School“ bezieht sich auf neu erbaute oder sanierte Schul- und Kindergartengebäude. Berücksichtigt werden dabei die Gebäude, die im Einklang mit der Nachhaltigkeitsidee und den ökologischen und sozioökonomischen Aspekten stehen. Eine besonders wichtige Rolle spielen dabei auch der Schallschutz und ein für die Gesundheit und Konzentration gutes Innenraumklima.
Holz ist allgegenwärtig
In dem in Zonen aufgeteilten Neubau, der mittels Erdwärme geheizt wird, ist Holz allgegenwärtig und nimmt ca. 90 % der insgesamt verarbeiteten Materialien ein. Nur die Fluchttreppen wurden mit Stahlbeton hergestellt. Holzfuß-
böden und weiße Wände werden mit Mobiliar aus unbehandeltem hellen Holz kombiniert. In den oberen Räumen verströmen robuste Holzbalken ein Gefühl von Geborgenheit unter den hohen Dachschrägen.
Akustikplatten runden das Gesamtkonzept ab
Die an den Decken installierten Troldtekt ®-Holzwolleplatten sorgen für eine gute Akustik und runden das Gesamtkonzept gestalterisch ab. „Wir haben sehr früh mit dem Kita-Personal zusammengearbeitet“, erklärt der Architekt. So habe man die Bedürfnisse der Erzieherinnen und der Kinder in die Planung einbezogen. Voll des Lobes zeigten sich beim Tag der offenen Tür die Kindererzieherinnen und -pflegerinnen: „Die Räume sind superschön geworden“, sagt Leiterin Lisa Fehr. Besonders gut empfindet sie die Akustikdecken, „die den Geräuschpegel niedrig halten und so das Arbeiten angenehm machen“.
Kita „Little Orbiters“ – gut betreut im modernen Betriebskindergarten
Wer arbeitet und Familie hat, braucht verlässliche Betreuungsplätze für die Kinder. Das hat auch EUMESAT erkannt. Die 1986 gegründete europäische Organisation für die Nutzung meteorologischer Satelliten hat deshalb auf

4. Die großzügig gestalteten, lichtdurchfluteten Räume bieten viel Platz zum Spielen, Toben, Entspannen und Wohlfühlen. Deckenplatten der Designlösung Troldtekt® Line Design sorgen für eine angenehme Akustik. (Fotos: Olaf Wiechers)
ihrem Firmengelände in Darmstadt eine moderne, zweisprachige Kita für die Kinder der Mitarbeitenden bauen lassen.
Direkt an der Zufahrt des Firmengebäudes befindet sich der eingeschossige Neubau in Holzbauweise mit Flachdach, der von Angela Fritsch Architekten BDA wie ein großes L um eine großzügig gestaltete Freifläche mit Baumbestand realisiert wurde.
Wohlfühlatmosphäre bis unter die Designdecke
Auf ca. 1.000 m2 bietet der Betriebskindergarten „Little Orbiters“ viel Platz für derzeit zwei Krippengruppen und eine Kindergartengruppe. Im Inneren des nach aktuellem
Blicke lenken mit LED-Lichtkreisen
Technische und ästhetische Finesse zeigt Lichtwerk mit seiner Leuchtenserie ciros. Als leuchtender Kreisel mit einer edlen, feinstrukturierten Oberfläche schwebt sie beispielsweise über einer Lounge oder inspiriert mit spannenden Lichtkreationen direkt an der Decke und Wand. Denn ciros ist eine Leuchte für alle Raumanforderungen mit Wohlfühlambiente, das auf einer homogenen Ausleuchtung und einer besonders natürlichen Farbwiedergabe basiert (CRI ≥ 90). Angeordnet zu Gruppen und mit unterschiedlichen Durchmessern (400, 600, 900 und 1.200 mm) lässt sich diese elegante Rundleuchte an jedes Anwendungsszenario anpassen – von kleinen Büroräumen über Gruppenräume in Kindergärten bis hin zu großen Foyers und Ausstellungsbereichen. Der persönlichen Gestaltungsfreiheit wird auch bei den Abhängungen Rechnung getragen. Von einem kugelgelagerten Rohrpendel mit integrierter Leitungsführung über Einzelseil- oder Triangel-Abhängung – Individualität ist Trumpf. Auch bei ciros gilt: Time to get colourful. Gemeint ist das Lichtwerk-Konzept der freien Wahl über 64 RAL-Farben. Architekten und Bauherren können ihre Farbwahl erst „in letzter Minute“ treffen –bei Bauvorhaben mit einer langen Projektierungs- und Realisierungszeit ein unschätzbarer Vorteil.
EnEV-Standard errichteten Gebäudes schaffen helles, naturbelassenes Holz an Wänden und auf den Böden, breite Flure, hohe Decken und großzügig geschnittene Räume eine entspannte Wohlfühlatmosphäre.
Passend zum gestalterischen Gesamtkonzept wurden an den Decken Akustikplatten der Designlösung Troldtekt® Line Design im Farbton Natur Hell mit variierenden Abständen zwischen den Nuten in der Oberfläche installiert. Die akustisch wirksamen Deckenverkleidungen verbessern die Raumakustik und unterstreichen das wohnliche Ambiente.
Troldtekt®-Akustikplatten als Designelement
Die Akustik spielt in Gebäude mit offenen Räumen und vielen harten Materialien eine große Rolle. Selbst in nicht oder wenig möblierten Räumen wird durch den Einsatz von Troldtekt®-Akustiklösungen eine optimierte Akustik erzielt. Sie besitzen sehr gute schallabsorbierende Eigenschaften und sind atmungsaktiv, diffusionsoffen, allergikerfreundlich und zugleich robust und langlebig. Die Platten werden in Dänemark aus Holz sowie Zement aus dänischen Rohstoffquellen unter hochmodernen Bedingungen hergestellt. Troldtekt ist sowohl FSC®-(FSC C115450) als auch PEFC-zertifiziert. Dazu sind die Akustikplatten Cradle to Cradle Certified® in der Kategorie Gold.
Weitere Informationen: Troldtekt GmbH Friesenweg 20, 3. OG, 22763 Hamburg
Tel. (040) 87 40 88 44 info@troldtekt.com, www.troldtekt.de

Weitere Informationen: lichtwerk inspired by light Hellinger Straße 3, 97486 Königsberg Tel. (09525) 98 27 0, Fax (09525) 98 27 300 info@lichtwerk.de, www.lichtwerk.de
Gesunde Luftqualität für eine gesunde Entwicklung
Gesunde Luft für die Kleinsten: Im Rahmen der Bundesförderung für Corona-gerechte Lüftungsanlagen wurde die Kita Jahnplatz im rheinland-pfälzischen Wittlich mit dezentralen Lüftungsgeräten von Airflow ausgestattet. Diese versorgen die Kindergartenkinder und Betreuer kontinuierlich und hocheffizient mit frischer Luft und verringern so das Infektionsrisiko erheblich – gerade in Kitas, wo die Ansteckungsgefahr bekanntermaßen sehr hoch ist, ein entscheidender Faktor.
Eine besondere Herausforderung für das mit der Planung beauftragte Planungsbüro Bayer & Friedrich war die Montage der Geräte unter dem Schrägdach des Gebäudes: Hierfür war eine Sonderkonstruktion mit spezieller Kanalführung für die Zu- und Abluft notwendig. Nach ca. einjähriger Planungs- und Ausführungsphase war es im März 2023 so weit und die Kindergartenkinder konnten ihre neue, optimal belüftete Kita beziehen.
Das Hochwasser im Juli 2021 ließ auch die Kita Jahnplatz nicht unverschont: Nachdem das Gebäude über einen Meter hoch unter Wasser stand, musste es entkernt und saniert werden. Im Zuge dessen sollte auch eine Corona-gerechte Lüftung installiert werden, um die Gesundheit der Kinder bestmöglich zu schützen. Die Sanierung war Teil eines planerischen Großprojekts, bei dem insgesamt vier Schulen sowie drei Kindertagesstätten der Stadt Wittlich mit Lüftungsgeräten ausgestattet wurden. Geför-
dert wurde das Vorhaben durch die BAFA-Förderung für den Einbau Corona-gerechter Lüftungsanlagen in Einrichtungen für Kinder unter 12 Jahren. Die Geräte der Airflow Lufttechnik GmbH erfüllten sämtliche technischen Anforderungen, u. a. einen sehr niedrigen Schallpegel, und kamen bei allen Objekten zum Einsatz. „Dank der enormen Vielfalt an zentralen und dezentralen Lüftungsgeräten konnte für jede räumliche Situation eine passende Lösung gefunden werden“, so Kai Schäfer, Planer bei Bayer & Friedrich.
Bereits in vorangehenden Projekten machte das Wittlicher Planungsbüro gute Erfahrungen mit der Airflow Lüftungstechnik. Im Gruppenraum, im Schlafraum sowie im Personalraum der Kita Jahnplatz wurden insgesamt 12 dezentrale Geräte der Reihe DUPLEX Vent mit Volumenströmen zwischen 300 und 800 m3/h installiert. Udo Rausch, Vertriebsbeauftragter Lüftungsgeräte bei Airflow, war für das Projekt zuständig und erinnert sich an die komplexe Aufgabenstellung: „Wegen der Hochwassergefahr musste die Lüftungstechnik an der Decke der Kita installiert werden. Dies war aufgrund der verwinkelten Einbausituation mit Schrägdach allerdings nicht bei allen Geräten ohne Weiteres möglich. Die Fachplaner entwickelten deshalb eine ausgeklügelte Sonderkonstruktion, mit der die dezentralen Geräte DUPLEX Vent sicher und funktional installiert werden konnten.“

dezentrale
Lüftungsgeräte verringern Infektionsrisiko in Kitas Spätestens seit der Corona-Pandemie ist klar, wie wichtig eine ausreichende Belüftung von Innenräumen für die menschliche Gesundheit ist. Denn Viren verbreiten sich nicht nur durch Tröpfchen- oder Schmierinfektion – vor allem Aerosole in der Atemluft sind für die Verbreitung verantwortlich und treiben das Infektionsrisiko in die Höhe. Insbesondere für sensible Personengruppen wie Kinder stellt das eine ernstzunehmende gesundheitliche Gefahr dar. Nur ein regelmäßiger Luftaustausch kann dazu beitragen, die Aerosolkonzentration auf ein Minimum zu senken. Doch oftmals reicht das beste Lüftungskonzept durch manuelles Lüften nicht aus, um die Menschen im Raum wirksam vor einer möglichen Infektion zu schützen. Zudem bringt die Fensterlüftung häufig unangenehme Begleiterscheinungen wie Straßenlärm, Schadstoffe, Pollen, Hitze oder Kälte von außen mit sich. Die sinnvollste und effizienteste Lösung für Kitas, Schulen usw. sind daher Lüftungsgeräte. Sie sorgen für einen permanenten, bedarfsgerechten Luftaustausch, führen Bakterien und Viren zuverlässig ab und schaffen so eine gesunde Raumatmosphäre, in der die Kinder unbeschwert spielen und lernen können.
Spezialkonstruktion für Schrägdach
Die Installation der DUPLEX Vent Geräte lässt sich üblicherweise mit minimalem baulichen Aufwand und in kürzester Zeit bewerkstelligen: Hierfür sind lediglich zwei Kernbohrungen in die Bausubstanz notwendig. Während einige der dezentralen Geräte in der Kita Jahnplatz auf diese Weise gewohnt problemlos installiert werden konnten, wurde es in den Gruppenräumen der Kita kniffliger. „Wegen des Schrägdachs funktionierte der Coanda-Effekt, der für eine optimale Luftverteilung im Raum sorgt, nicht. Das dezentrale Gerät wurde daher wie ein klassisches zentrales Lüftungssystem an ein Kanalnetz angebunden“, erklärt Udo Rausch. In enger Absprache mit dem Ingenieurbüro Reihsner, das für die Statik verantwortlich war, entwickelten die Planer von Bayer & Friedrich eine Speziallösung für die DUPLEX Vent Geräte, die einerseits funktional, andererseits optisch möglichst unauffällig war. „Die Holzbalkenkonstruktion unter der Decke wurde genutzt, um daran die nötigen Lüftungsrohre zu montieren“, erläutert Kai Schäfer. „Zusätzlich wurden Traversen eingezogen und mit Gewindestangen abgehängt, an denen wir dann die Lüftungsgeräte befestigt haben.“ Die Fort- und Außenluft wird bei der Sonderkonstruktion mittels Dachhauben über das Dach geführt. Die Dampfbremsen sind geschickt hinter speziell angefertigten weißen Platten versteckt und bei Bedarf leicht zugänglich. Dass die Lüftungskanäle in der Kita sichtbar sind, sieht Udo Rausch durchaus positiv: „So kann man den Kindern spielerisch und anschaulich vermitteln, woher die frische Luft kommt – für die Kleinen eine spannende Sache.“ So wurde dank der cleveren Lösung aus der „Not“ letztendlich noch eine echte Tugend.
Energiesparend und flüsterleise im Betrieb
Auch energetisch gesehen sind die dezentralen Lüftungsgeräte von Airflow der Fensterlüftung überlegen: Dank der









zu 100 % bedarfsgerechten Steuerung sowie des hohen Wärmerückgewinnungsgrads der DUPLEX Vent Geräte sind sie höchst energieeffizient. Zudem geht im Winter keine Raumwärme durch das Öffnen der Fenster verloren. Ein weiterer entscheidender Vorteil – und zugleich ein unerlässliches Kriterium für Schulen, Kitas und andere pädagogische Einrichtungen – ist der sehr niedrige Schallpegel. „Die Airflow Geräte sind die leisesten auf dem Markt und selbst im Vollbetrieb nicht lauter als maximal 35 Dezibel“, erläutert Udo Rausch. „Durch diesen flüsterleisen Betrieb wird gewährleistet, dass die Kinder beim Lernen und Spielen nicht gestört werden.“ Die Steuerung der Geräte erfolgt über die smarte Steuerungssoftware Airlinq. Nutzer erhalten über das Bedienpanel einen schnellen Überblick über Betriebsstatus, CO2-Niveau und vieles mehr. Per Touchscreen können individuelle Einstellungen einfach vorgenommen werden. Darüber hinaus besteht die Option der vollautomatischen Steuerung der DUPLEX Vent Geräte mittels unterschiedlicher Sensoren, die beispielsweise die CO2-Konzentration im Raum messen oder auf Bewegung reagieren und dementsprechend den Luftstrom regeln.
Fazit
Auch nach Corona ist eine gute Lüftung in Kitas und Schulen essenziell, um das Infektionsrisiko zu verringern und so bestmögliche Voraussetzungen für eine gesunde Entwicklung der Kinder zu schaffen. Die dezentralen Lüftungsgeräte DUPLEX Vent von Airflow sorgen mit modernster Technik für eine automatische und bedarfsan-
gepasste Luftzufuhr und eignen sich dank des äußerst niedrigen Schallpegels ideal für Bildungseinrichtungen. Mit dem Projekt Kita Jahnplatz und der speziellen Konstruktion für den Gruppenraum sind alle Beteiligten sehr zufrieden. „Die Einbausituation unter dem Dach war herausfordernd, doch das Ergebnis kann sich sehen lassen“, resümiert Kai Schäfer von Bayer & Friedrich. „Auch die Abwicklung mit Airflow lief absolut reibungslos.“
Bautafel
Ausstattung der Kita Jahnplatz in Wittlich mit Corona-gerechter Lüftung
■ Bauherr: Stadt Wittlich
■ Liegenschaft: Am Jahnplatz 11
■ Lüftungstechnik-Hersteller: Airflow Lufttechnik GmbH, Rheinbach
Eingesetzte Produkte
– 7 dezentrale Lüftungsgeräte DUPLEX Vent 300
– 1 dezentrales Lüftungsgerät DUPLEX Vent 500
4 dezentrale Lüftungsgeräte DUPLEX Vent 800
■ Einbau: 2023
Weitere Informationen:
Airflow Lufttechnik GmbH
PF 1208
53349 Rheinbach
Tel. (02226) 92 05-0, Fax (02226) 92 05-11 info@airflow.de, www.airflow.de
Nachhaltige Kita in Berlin KITAS & SCHULEN
Im Januar 2024 fand das Richtfest für eine neue Kindertagesstätte in der Ruschestraße 80 in Berlin-Lichtenberg für bis zu 130 Kinder statt. Die Fertigstellung ist für April 2025 geplant. Das Gesamtkonzept des dreigeschossigen Neubaus in Massivbauweise entstand unter Berücksichtigung der Nachhaltigkeit: Neben Fernwärme wird künftig auch solare Energie zur Raumheizung und Warmwasserbereitung genutzt. Dazu ist auf dem begrünten Dach eine Photovoltaikanlage vorgesehen. Die Ausrichtung des Hauses wurde so geplant, dass die Räume für die Kitagruppen an der lärmabgewandten Südseite, die Nebenräume und Verkehrsflächen nach Norden zur Straße hin liegen. Highlight für die kleinen Besucherinnen und Besucher soll eine Lehmbaustelle werden. Sabine Radtke, pädagogische Geschäftsleiterin der Kindergärten NordOst: „Wir verstehen Kinder als Gestalter:innen ihrer Welt. Das pädagogische Konzept der Kita ist ‚Künstlerisches Gestalten‘ und umfasst neben der Kunst auch Sprache und Schriftkultur, Theater oder Medien. Kinder sammeln beim Basteln, Malen, Tanzen oder Musizieren nicht nur erste Erfahrungen mit verschiedenen Materialen und Techniken, sondern lernen auch ihre Eindrücke und Emotionen zu verarbeiten. Sie erschließen sich auch auf kreative Art ihre Umwelt. Dazu werden in den Räumen der Kita allerlei sinnesanregende Materialien bereitstehen.“
Weitere Informationen: Bezirksamt Lichtenberg von Berlin Bezirksstadträtin Camilla Schuler Geschäftsbereich Bauen, Stadtentwicklung und Facility Management Möllendorffstraße 6, 10367 Berlin Tel. (030) 902 96-40 00 Camilla.Schuler@lichtenberg.berlin.de, www.berlin.de/ba-lichtenberg


in Modulbauweise
Mithilfe der Modulbauweise setzt die DEUTSCHE INDUSTRIEBAU Ihr individuell an Kinder und Pädagogen angepasstes Raumkonzept um. Das flexible Bausystem punktet dabei mit kurzer Bauzeit, individueller Anpassungs- und Erweiterbarkeit sowie Wirtschaftlichkeit durch Energieeffiziens.

Die didacta als wichtigste Messe für die Bildungsbranche findet vom 11. bis 15. Februar 2025 in Stuttgart statt. Sie ist auch für Planer und Architekten, die sich auf die Planung und den Bau von Kindertagesstätten spezialisiert haben, von Interesse. Alle Bildungsbereiche müssen einen dynamischen Reform- und Veränderungsprozess durchlaufen, um erfolgreich auf neue Herausforderungen reagieren zu können. 2024 haben ca. 63.000 Besucherinnen und Besucher die Messe genutzt, um sich in den zahlreichen Foren und bei den ca. 740 ausstellenden Unternehmen über innovative Konzepte, neue pädagogische Ansätze, Neuheiten und aktuelle Lösungen zu informieren.
Frühe Bildung hat in Deutschland einen hohen Stellenwert. In den ersten Jahren der Kindheit werden die Grundlagen für alle späteren Lernprozesse gelegt. Das Veranstaltungsprogramm der didacta 2025 bietet Foren, Workshops, Vorträge, Seminare und Podiumsrunden zu aktuellen Fragen der frühkindlichen Bildung, Erziehung und Betreuung. Zudem beleuchten Sonderschauen besondere Aspekte der frühkindlichen Bildung. Bildung muss Antwor-
ten auf die großen Herausforderungen unserer Zeit geben. Bildung öffnet sich immer stärker neuen pädagogischen Konzepten und Neuen Medien zur Wissensvermittlung. Das Internet wird in Kita, Schule und in der beruflichen Bildung zur flexiblen und schier unerschöpflichen Wissensquelle. Das führt auch zu einer immer stärkeren Individualisierung der Bildung und zu neuen Anforderungen an den Bau und die Sanierung von Kindertagesstätten.
Der Didacta-Verband als einer der ideellen Träger und Partner der Messe didacta hat am 14. 6. 2024 auf der Mitgliederversammlung in Dresden einen neuen Vorstand gewählt.
Weitere Informationen: Koelnmesse GmbH
Messeplatz 1, 50679 Köln
Tel. (0221) 821-0, Fax (0221) 821 25 74 info@didacta.de, www.didacta-koeln.de
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Ernst & Sohn Special: Kindertagesstätten
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Die dezentralen Lüftungsgeräte DUPLEX Vent und die CO2 -Monitore von Airflow stehen für gute Belüftung und einfache Kontrolle des CO2 -Gehalts in Kindergärten und Schulen.
DIE DUPLEX Vent SERIE:
Flüsterleiser Betrieb mit nur 30 dB(A)
Schneller, reibungsloser Einbau möglich
Volumenstrombereiche: 75 m³/h bis max. 1.300 m³/h
Bedarfsgerechte Steuerung über CO2 -Sensoren
Auch mit Enthalpie-Wärmetauscher verfügbar


airflow.de/ schullueftung






























































