Ernst & Sohn Special Ausgabe 1
April 2025
ISSN 2750-5030
Ernst & Sohn Special Ausgabe 1
April 2025
ISSN 2750-5030
– Fassadenwerkstoff Glas
– Tageslichtmanagement/Verschattung
– Fassadenelemente
– Entwässerung
– Lüftung
– Dämmung/Metall/Holz
19. AUSLOBUNG
PRÄSENTIEREN SIE IHRE LEISTUNGEN IM KONSTRUKTIVEN INGENIEURBAU
Teilnahmebedingungen
▪ Die Ingenieurleistung muss innerhalb Deutschlands, Österreichs oder der Schweiz erbracht worden sein. Der Standort des zu prämierenden Bauwerks ist regional nicht eingeschränkt und kann sich weltweit befinden.
▪ Das Bauwerk muss zwischen 1. September 2023 und 31. August 2025 fertiggestellt worden sein (Datum der Bauabnahme).
▪ Berechtigt zur Einreichung sind Bauingenieur:innen, die für den Entwurf und/ oder die Ausführung maßgeblich verantwortlich waren.
Ablauf
▪ Einsendeschluss: 26. September 2025
▪ Bekanntgabe Shortlist: Ende November 2025
▪ Feierliche Preisverleihung: Februar 2026
Ansprechpartner:
Dr.-Ing. Dirk Jesse Tel. +49 30 47031275 ingenieurbaupreis@ernst-und-sohn.de
Auslober Medienpartner
Bewertungskriterien
Die gesamte Baumaßnahme wird nach funktionalen, technischen, wirtschaftlichen und gestalterischen Gesichtspunkten bewertet, wobei eine besondere Ingenieurleistung erkennbar sein muss. Zur Bewertung der ein gereichten Objekte werden folgende Kriterien herangezogen:
▪ Konstruktion
▪ Innovation
▪ Interdisziplinarität
▪ Ästhetik
▪ Nachhaltigkeit
Nutzen Sie die Chance, mit Ihrer Einreichung ein breites Fachpublikum in Print und Online zu erreichen.
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Weitere Informationen & Wettbewerbsunterlagen
www.ingenieurbaupreis.de
„Form follows function“ – gilt dieser Grundsatz noch?
Design, Ästhetik und Nachhaltigkeit haben eine hohe Bedeutung für unsere gesamte gebaute Umwelt. Da Bauwerke langlebig sind und über viele Jahrzehnte Einfluss auf die Identität und das Wohlbefinden der Menschen in ihrer unmittelbaren Umgebung, ihrer Stadt und sogar ihrem Landkreis haben, ist ihre Ästhetik elementarer Bestandteil von Architektur. Im Kern geht es um die Frage, wie ein Bauwerk auf seine Umwelt wirkt und von ihr begriffen wird.
Von jeher spielten aber auch Funktionalität und Nachhaltigkeit von Gebäuden eine Rolle. Ihr Einfluss wird heute immer wichtiger angesichts explodierender Baupreise und klammer Kassen. Insofern müsste der altbewährte Grundsatz „Form follows function“ zunehmend an Bedeutung gewinnen, letztlich sollte Architektur sich an den Bedürfnissen der Nutzer orientieren und der Mensch und sein Lebensumfeld Maßstab der gebauten Umwelt sein.
Dass sich daraus schöne und identitätsstiftende Bauten entwickelt lassen, müssen Architekten heute mehr denn je unter Beweis stellen – mit neuen Konzepten, die auf Langlebigkeit und Nachhaltigkeit setzen und auf sorgsamen Umgang mit Ressourcen und Energie. Um für die Nutzer eines Gebäudes höchstmöglichen Wohn- oder Arbeitskomfort und intuitive Nutzbarkeit zu erreichen, bedarf es nicht zwangsläufig höherer Baukosten. Oft lässt sich gutes Design durch gut geplante Projekte realisieren, die nicht teurer sein müssen als sogenannte Massenarchitektur. Und oft sind es kostengünstige durchdachte Details, die schon von außen den Kern eines Gebäudes erkennen lassen.
Vielfältige Potenziale dafür bietet die Gebäudehülle. Fassaden werden heute auf das Nutzerprofil, die konstruktive Ausbildung des Gebäudes und auf das Klimakonzept abgestimmt. Durch technisches Knowhow kann die Qualität der Gebäudehülle immer mehr verbessert beziehungsweise durch aktive Fassadenelemente ergänzt werden. Alles mit dem Ziel, möglichst wenig Energie zu verbrauchen, möglichst nachhaltige Bauelemente und Produkte zu ver-
wenden sowie Bauarten im Einklang mit der Natur auszuwählen. Alles dies wirkt sich auf den gesamten Planungsprozess des Gebäudes, der Gebäudehülle und der Fassadenkonstruktion aus. Dass dabei die Schönheit einer Fassade von Anfang an in die Planung einbezogen wird, versteht sich von selbst. Anliegen muss es sein, mit guter Architektur und Gestaltung das Wohlbefinden der Menschen und ihre Stimmung positiv zu beeinflussen.
Fassaden müssen also Alleskönner sein. Dabei erhebt sich die Frage: Wie müssen Gebäude, Gebäudehüllen und Gebäudetechnik zukünftig konzipiert sein, damit sie eine hohe Behaglichkeit für die Nutzerinnen und Nutzer gewährleisten? Ein wichtiges Thema sind die „adaptiven Fassaden“: Diese Fassaden können sich den sich verändernden Umgebungsbedingungen anpassen. So, wie wir im Sommer und im Winter andere Kleider tragen, werden auch die Gebäude in Zukunft je nach Außenklima unterschiedliche Fassadeneigenschaften aufweisen. Beispielsweise sind flexible Beschattungen eine Facette davon. Das heißt, Gebäudehüllen werden künftig unter Berücksichtigung derzeitiger, aber auch prognostizierter Veränderungen und Herausforderungen errichtet. Dabei wird neben der Erfüllung technischer Anforderungen auch die formale Nachhaltigkeit ein Anliegen sein. Insofern bleibt es dabei: „Form follows function“.
Einige gelungene Beispiele innovativer und nachhaltiger Fassaden, aber auch technisch raffinierte Lösungen und neue Entwicklungen stellen wir Ihnen in unserem ersten Fassadenheft in diesem Jahr vor. Viel Freude, interessante Anregungen sowie einen hohen Informationsgewinn bei der Lektüre wünscht Ihnen
Iris
Kopf Redaktion Specials
Ernst & Sohn Special 2025 Innovative Fassadentechnik 1
ISSN 2750-5030
Ernst & Sohn GmbH
Rotherstraße 21
D-10245 Berlin
Telefon: (030) 4 70 31-200
Fax: (030) 4 70 31-270 info@ernst-und-sohn.de www.ernst-und-sohn.de
„Arbor“ von PLP Architecture ist das erste von acht geplanten Gebäuden der Bankside Yards im Herzen von London, die komplett ohne fossile Brennstoffe auskommen und vom ersten Tag an einen Netto-Null-CO2-Ausstoß haben werden. Zu dem Quartier gehören 3,3 ha öffentlicher Raum, acht öffentliche Plätze, 14 historische Eisenbahnbögen und neue Einzelhandels- und Kulturflächen. Die intelligente Closed Cavity Fassade mit 3 m breiten Verglasungen, die Scheldebouw (Niederlande) mit iplus 1.0 Wärmedämmglas und besonders hellen Prallscheiben von AGC Interpane Architectural Glass umsetzte, trägt zur ganzheitlichen Nachhaltigkeit und zum Wohlbefinden der Gebäudenutzer bei. Das Gebäude verfügt über einen integrierten Zugang zum belebten Bahnhof Blackfriars. (s. Beitrag S. 6–8; Foto: Jack Hobhouse)
EDITORIAL
Iris Kopf
3 „Form follows function“ – gilt dieser Grundsatz noch?
FASSADENWERKSTOFF GLAS
6 Zum Titel: „Arbor“ in London: Green Building für nachhaltiges Leben und Arbeiten
8 Nächste FAF in Köln 2027
Flachglas MarkenKreis GmbH
9 NACHHALTIGES WAHRZEICHEN IN HAMBURGS HAFENCITY
EDGE ELBSIDE: NEUE MAßSTÄBE BEI ENERGIE- UND CO2-EINSPARPOTENZIALEN
12 One River North: Warme-Kante-System garantiert dauerhafte Energieeffizienz
14 KULTURZENTRUM MULVA IN WISCONSIN/USA
FASSADE MIT GLAS-GLASFUGEN FÜR MAXIMALE TAGESLICHTNUTZUNG
17 BuGG-Fachkongress „Bestandsgebäudegrün“
18 VERGLASUNGEN MIT FLEXIBLER WARMER KANTE
HOHER ANSPRUCH AN NACHHALTIGKEIT, RESSOURCENSCHONUNG UND ENERGIEEFFIZIENZ
TAGESLICHTMANAGEMENT / VERSCHATTUNG
Christoph Riethmüller, Holger Illg
23 Textiles Tageslichtmanagement bei schräg stehender Wintersonne
24 Bioinspiriertes wetterreaktives Verschattungssystem
FASSADENELEMENTE
Dannien Roller Architekten + Partner
26 ARCHITEKTONISCHE SEQUENZ – WISSENSCHAFT UND ARCHITEKTUR
SYMBOLISCH VERWEBT
ERWEITERUNGSBAU IM ZENTRUM FÜR HUMANGENETIK TÜBINGEN
30 Textilbeton: Nachhaltigkeit neu definiert
32 Rundum nachhaltig umhüllt
ENTWÄSSERUNG / LÜFTUNG
35 Die Doppelhaushälfte, die atmet – maßgefertigte Drainagerinnen für Fassade und Laibungen
36 Abluftventilator mit Wärmerückgewinnung
DÄMMUNG / METALL / HOLZ
37 Tropical Islands mit neu gedämmter Gebäudehülle
38 „Bekannt wie ein bunter Hund“ dasch zürn + partner
40 SIBIRISCHE LÄRCHE – VERTIKAL UND HORIZONTAL ERWEITERUNG ERICH KÄSTNER-SCHULE DARMSTADT
42 Impressum
Stabile Air
Die speziell für WDVS- und HolzFassaden entwickelte Fassadenrinne stellt eine Be- und Entlüftung des Sockelbereichs dank wandseitiger Lüftungsreihen sicher.
Im Herzen Londons entsteht mit „Bankside Yards“ die erste große und gemischt genutzte Siedlung Großbritanniens, die komplett ohne fossile Brennstoffe auskommt und vom ersten Tag an einen Netto-Null-CO2-Ausstoß besitzen wird. „Arbor“, aus der Feder von PLP Architecture (London), ist das erste von acht geplanten Gebäuden, das inmitten von 3,3 ha öffentlichem Raum, acht öffentlichen Plätzen, 14 historischen Eisenbahnbögen und neuen Einzelhandels- und Kulturflächen entstand.
Den Architekten ging es bei dem Entwurf des 19 Stockwerke hohen Gebäudes konzeptionell darum, ein nachhaltiges und hochmodernes Bürogebäude zu schaffen, das, entsprechend der veränderten Ansprüche in der Post-Covid-Ära, sinnvolle und produktive Interaktion zwischen Menschen fördert, statt nur Platz zum Arbeiten zu bieten. Eingebunden in das intelligente „Energy-Sharing-Network“ des neuen Viertels und mit regenerativer Energie versorgt, erreicht es das Zertifikat BREEAM Excellent –WELL Gold ist angestrebt. Hierzu trägt auch die intelligente Closed Cavity Fassade bei, die Scheldebouw (Niederlande) mit iplus 1.0 Wärmedämmglas und besonders hellen Prallscheiben von AGC Interpane Architectural Glass umsetzte.
Mit „Bankside Yards“ entsteht entlang der Londoner South Bank nach 150 Jahren wieder eine kulturelle und infrastrukturelle Verbindung zwischen South Bank und Bankside – ein modellhaft nachhaltiges und rund um die Uhr lebendiges Stadtviertel, in dem Arbeit und Leben, Kultur und modernste Technologien, Natur und Kunst eine Verbindung finden sollen. Über dem in das Gebäudekonzept integrierten Zugang zum belebten Bahnhof Blackfriars durch 14 historische Eisenbahnbögen „schwebend“, ist „Arbor“ das erste der durch PLP Architecture geplanten und mit Fassadenbauer Scheldebouw umgesetzten Gebäude der ersten Bauphase des „Bankside Yards Masterplans“ am Südufer der Themse.
Im Fokus:ganzheitliche Nachhaltigkeit und Wohlbefinden der Gebäudenutzer
PLP entwarf das Gebäude mit klarem Fokus auf ganzheitliche Nachhaltigkeit und das Wohlbefinden der Gebäudenutzer: Hohe Decken und die raumhohen und 3 m breiten Verglasungen der Closed Cavity Fassade (CCF) sorgen für viel natürliches Tageslicht und eröffnen einen PanoramaAusblick über die Stadt. Auf der Straßenebene, wo Gebäude und urbaner Raum zusammentreffen, sorgen die großflächig verglaste Lobby und die außenliegende Plaza für eine nahtlose Verbindung mit dem umliegenden Viertel. Durch die Aufstockung des Gebäudes entsteht eine Reihe von öffentlichen Räumen, die eine dynamische Interaktionen zwischen Gebäudenutzern, Besuchern und Anwohnern fördern sollen.
Der erste öffentliche Raum führt durch die erhöhten Bögen der historischen Eisenbahn, daneben die verglaste und teils 14 m hohe Lobby als Übergang ins Innere des Arbor. Hier transportieren Rolltreppen die Gebäudenutzer in eine terrassenartige Innenlandschaft, die gleichermaßen als Arbeits- und Gesellschaftsraum genutzt werden kann. Auf den darüber liegenden beiden Ebenen befinden sich gemeinschaftlich nutzbare Arbeitsbereiche, ein Café und Veranstaltungsräume mit doppelter Höhe, hinter dramatisch wirkenden, 6 m hohen Verglasungen, die mit einem
außergewöhnlichen Maß an natürlichem Tageslicht die Produktivität fördern und zu „großem Denken“ anregen sollen.
Diese großzügige Höhe besitzen auch die Etagen 18 und 19, dahinter ein weitläufiger Raum, der mit einer großen Außenterrasse verbunden ist, die für Schulungen, Yoga und als Open-Air-Kino genutzt werden kann. Auf jeder zweiten Etage schufen die Architekten mittels großzügiger Terrassen zudem vitale Übergangszonen zwischen Außenraum und Innenraum, mit eigenem Mikroklima und mit attraktiven Bepflanzungen für eine hohe Biodiversität.
Closed Cavity Fassade mit innenliegender Verschattung
Ein zentraler Teil des auf Tageslichtnutzung und exzellente Energieeffizienz zielenden Konzepts ist die von Scheldebouw (Niederlande) realisierte Closed Cavity Fassade: Die innere Schale bildet eine 2-fach-Wärmedämmverglasung, die Außenhaut eine filigrane VSG-Prallscheibe. Um eine möglichst hohe Tageslichttransmission, Farbneutralität und exzellente Wärmedämmung der großformatigen Verglasungselemente zu erzielen, kombinierte AGC Interpane Architectural Glass ca. 15.000 m2 einer hocheffizienten iplus 1.0 Wärmedämmverglasung in allen geforderten Abmessungen auf der Innenseite der Fassade mit VSG-Prallscheiben aus dem besonders eisenarmen Weißglas „Clearvision“, die ein Maximum an Tageslicht ins Gebäude transmittieren sollen. In allen weiteren Teilen der Fassade kommt ausschließlich das eisenarme AGC-Basisglas „Clearvision“ zum Einsatz, z. B. in den teilweise siebbedruckten Brüstungsverglasungen.
Der Raum zwischen der inneren und der äußeren Fassadenschale der CCF ist vollständig gekapselt. Diesem Hohlraum wird im Betrieb mit leichtem Überdruck getrocknete und gereinigte Luft zugeführt, die Kondensat und Schmutzablagerungen verhindert. Die Profile ließen sich in einer Closed Cavity Fassade besonders filigran ausführen, die Glasformate mit 3 m Breite besonders großformatig. Im Inneren des Fassadenzwischenraums wurden bei Scheldebouw unter Reinraumbedingungen automatisiert oder manuell bedienbare Lamellen zur bedarfsorientierten Verschattung der Fassade installiert. Im Tagesdurchschnitt gelangen so ganzjährig nur ca. 10 % der Wär-
mestrahlung auf die innere Schale, die auf der Außenseite der Fassade auftrifft. Zugunsten einer maximalen Tageslichttransmission konnte so auf eine zusätzliche Sonnenschutzbeschichtung der Verglasung verzichtet werden, was in den Morgen- und Abendstunden die Nutzung elektrischer Beleuchtungen stark verringert.
Daniel Moore, Partner bei PLP Architecture, erläutert: „Technisch ist die Fassade von Arbor äußerst leistungsfähig. Sie begeistert aber durch das Erlebnis, das sie für die Gebäudenutzer schafft. Die drei Mal drei Meter großen Glasscheiben lassen viel natürliches Licht herein und bieten auf allen Seiten von Arbor einen unglaublichen Blick über London. Die Verglasungen sind von einer solchen Größe und Klarheit, dass ich das Gebäude nicht betreten kann, ohne den ‚Wow-Effekt‘ zu spüren. Im Laufe der Zeit werden wir feststellen können, dass sich dies besonders positiv auf die Gesundheit, das Wohlbefinden und die Kreativität der Bewohner auswirkt.“
Der nachhaltige „Bankside-Yards-Masterplan“
Arbor ist als Teil des Bankside-Yards-Masterplans eingebunden in ein Niedertemperatur-Energienetz der fünften Generation, das sich über eine Gesamtfläche von 5,5 ha spannt. Als solche bezeichnet man Wärmenetze auf sehr geringem Temperaturniveau, die, mit dezentralen Wärmepumpen in Gebäuden verbunden, auf die notwendige Vorlauftemperatur des Heizsystems gehoben werden.
Der Begriff entstammt der englischen Bezeichnung „5th generation district heating and cooling“ (5GDHC). Dieses Netz wird von der gesamten angebunden Infrastruktur in Bankside Yards genutzt und führt zu einer höheren Energieeffizienz und immensen CO2-Einsparungen. Arbor wird zudem über Strom aus erneuerbaren Quellen kohlenstoffneutral betrieben, trotz der umfangreichen flexiblen Arbeitsfläche von fast 223.000 sqft. (ca. 21.000 m2) auf 19 Ebenen. Für seine hervorragende Energieeffizienz erzielte Arbor jüngst das anspruchsvolle „EPC A“-Rating (Energy Performance Certificate). Es spart im Vergleich zu Standardgebäuden dieser Klasse ca. 30 % Energie ein, wozu auch die Echtzeitüberwachung über Smart-Metering und Sensorgesteuerte LED-Beleuchtungen beitragen, um unnötigen Gebrauch zu vermeiden. Modernste Technologien ermöglichten auch das Zertifikat „WiredScore Platinum“ für die digitale Konnektivität des Gebäudes. Auch Mitarbeiter und Öffentlichkeit sollen zur CO2-Neutralität des neuen Viertels beitragen und finden 330 neue Fahrradstellplätze und angeschlossene Fahrradwartungsstation.
Die erfolgreich verlaufene FAF FARBE, AUSBAU & FASSADE im vergangenen Jahr spiegelte die hohe Akzeptanz der Messe. Intensive Dialoge mit dem Markt sowie den auftraggebenden Trägerverbänden (Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz und Bundesverband Ausbau und Fassade) – auf der FAF und in deren Nachgang – bekräftigen das starke Bedürfnis der Branche nach dem Beibehalten des Drei-Jahres-Zyklus.
Um diesem Wunsch der Marktteilnehmer gerecht zu werden, passt die GHM Gesellschaft für Handwerksmessen mbH als Ausrichterin und Veranstalterin der FAF gemeinsam und in Abstimmung mit den Trägerverbänden den Termin für die nächste FAF entsprechend auf 2027 an. Mit dieser Terminanpassung kommt die GHM dem Wunsch des Marktes nach, sorgt für Transparenz und schafft Planungssicherheit durch frühzeitige Kommunikation. Es bleibt beim traditionellen Drei-Jahres-Turnus der FAF: Die nächste FAF findet von Dienstag, 20., bis Freitag, 23. April 2027 in Köln statt. Auf diesen Termin einigten sich die Trägerverbände mit der GHM Gesellschaft für Handwerksmessen mbH.
Im Januar 2025 unterzeichneten die beiden Trägerverbände und die GHM Gesellschaft für Handwerksmessen mbH in München den Vertrag über die weitere Durchführung der FAF durch die GHM, die diese Fachmesse bereits seit mehr als 40 Jahren betreut. Dementsprechend langfris-
Bautafel Arbor, London
■ Bauherr: „Arbor“ ist ein Projekt von Native Land und den Joint-Venture-Partnern Temasek, Amcorp Properties Berhad und Hotel Properties Limited aus Singapur.
■ Adresse: 255 Blackfriars Road, London/UK
■ Architekt: PLP Architecture, London (https://plparchitecture.com)
■ Fassadenbauer: Scheldebouw, Niederlande
■ Glasprodukte: Low-E-Isolierglas (iplus 1.0) und VSG-Prallscheiben Clearvision Weißglas, alle weiteren Fassadenteile ebenfalls Clearvision
■ Glasveredelung und Isolierglasbau: AGC Interpane
Weitere Informationen:
INTERPANE GLAS INDUSTRIE AG Sohnreystraße 21, 37697 Lauenförde Tel. (05273) 809-0 ag@interpane.com, www.agc-yourglass.com, www.interpane.com
tig ist auch die Beauftragung der GHM mit Konzeption, Organisation und Durchführung der nächsten fünf FAF Messen. Das gewährt der Branche größtmögliche Planungssicherheit bis ins Jahr 2039.
Die FAF ist die europäische Leitmesse für Fassadenund Raumgestaltung und damit alle drei Jahre Pflichttermin für sämtliche Gewerke, die im Innenraum, im Ausbau und an der Fassade arbeiten. Die adressierten Besuchergruppen sind insbesondere Maler und Stuckateure sowie zunehmend Raumausstatter, Bodenleger, Innenarchitekten, Planer und Architekten. Die FAF bietet ein herausragendes Kundenerlebnis, indem sie relevante Themen zu Materialien, Techniken, Trends und Fragen der Unternehmensführung aufgreift. Damit macht diese Leitmesse Branchenteilnehmer fit für den herausfordernden Alltag und die Zukunft. Der Schwerpunkt der FAF liegt auf dem deutschsprachigen Markt, der Anteil ausländischer Messeteilnehmer – vor allem aus angrenzenden europäischen Staaten – wächst kontinuierlich.
Weitere Informationen:
GHM Gesellschaft für Handwerksmessen mbH Paul-Wassermann-Straße 5, 81829 München Tel. (089) 18 91 49-0 kontakt@ghm.de, www.faf-messe.de
Flachglas MarkenKreis GmbH
EDGE ElbSide in der Hamburger HafenCity ist das zweite EDGEGebäude im Elbbrückenquartier. Das Gebäude ist rundum energieoptimiert konzipiert und vereint über die Slim-Floor-Bauweise bis hin zu erneuerbaren Energien wie Photovoltaik und einem hohen Grad an Automatisierung eine Vielzahl effektiver Lösungen, die darüber hinaus erhebliche Energieeinsparpotenziale bieten. Im Rahmen des Gebäude-Energiekonzeptes spielen zudem Sonnenschutz-Isoliergläser vom Flachglas Markenkreis eine bedeutende Rolle. Sie halten die Wärmestrahlen der Sonne im Sommer effektiv außen vor, sorgen für ein angenehmes Raumklima und bieten Tageshelligkeit in den Räumen, um das Wohlbefinden der Nutzer zu optimieren.
Etwa zweieinhalb Jahre nach der Grundsteinlegung hat Edge das Gebäude an den Energieversorger Vattenfall übergeben, der mit 1.400 Mitarbeitern im Frühjahr 2024 einzog.
Der von Behnisch Architekten geplante Neubau umfasst eine Blockrandbebauung aus einem 7-geschossigen Sockelgebäude und einem 17-geschossigen Turmgebäude, jeweils inkl. Erdgeschoss und Mezzanine-Geschoss, mit Büro- und Gastronomienutzung.
Vattenfall nutzt als Hauptmieter des 17-stöckigen Smart Buildings mehr als 80 % des EDGE ElbSide. Das Gebäude verfügt über hocheffiziente Büroetagen, die an spezifische Bedürfnisse angepasst werden können und mit ihren organischen Grundrissen moderne Arbeitsumgebungen ermöglichen. Atrien und Wintergärten gliedern die neue Arbeitswelt über mehrere Ebenen. Sie schaffen Orte, welche die Kommunikation und das aktivitätsbasierte Arbeiten perfekt ermöglichen. Wind und Sonne werden abgedämpft, sodass die Gärten behagliche Aufenthaltsräume
mit Bezug nach außen und innen bieten. Als Teil des Klimakonzeptes schaffen die Atrien Pufferzonen, in denen die Frischluft vorgewärmt wird. Zudem ermöglichen sie eine natürliche Querlüftung im Gebäude und senken den Energieverbrauch deutlich. Der Neubau entspricht höchsten Standards, die dem Wohlbefinden der Beschäftigten dienen.
Das Gebäude wurde in Slim-Floor-Bauweise errichtet. Es handelt sich um ein Verfahren, bei dem Spannbetonhohldecken und deckengleiche Stahlverbundträger wesentliche Konstruktionselemente darstellen. Das wirkt sich sehr positiv auf die CO2-Bilanz aus, da gegenüber der herkömmlichen Beton-Bauweise nahezu 50 % CO2 eingespart wurden.
Insgesamt gibt es verschiedene Fassadentypen bei dem Gebäude, die sich auf über 12.000 m2 verteilen. Sie wurden von FKN Group errichtet. Die Verglasungen fertigte die Flachglas Gruppe, Wernberg.
Bei der 10.800 m2 großen Hauptfassade handelt es sich um eine elementierte Aluminium-Fassade, bestehend aus Sonderprofilen System Schüco. Die Ausführung der Aluminiumfassade mit vertikalen, vorgesetzten Lisenen bzw. Schwertern aus roten Keramikplatten (ca. 300 mm tief im Raster von 1,35 m) ist auf allen vier Gebäudeseiten identisch. Seitlich an den festverglasten Fenstern angeordnete Lüftungsklappen ermöglichen eine natürliche Belüftung.
Die Fenster wurden mit dem Sonnenschutz-Isolierglas INFRASTOP® Brillant 63/34 verglast. Es handelt sich hier um einen Dreifach-Glasaufbau, der aus Sicherheitsglas besteht und dank seiner Sonnenschutzbeschichtung auf Basis von Suncool Brillant 70/35 in dem realisierten Glasaufbau einen g-Wert von 33 % bei einer Lichtdurchlässigkeit von 64 % erzielt. In Bereichen mit erhöhten Schallschutzanforderungen von 44 dB bis 49 dB wurde die Außenscheibe als Verbundglas ausgeführt. Der gewählte Sonnenschutzglastyp ist in der Ansicht neutral und weist eine mittlere Reflexion auf.
Bild 4. Die Optik des Gebäudes bestimmen vier auffallende, transparente Wintergärten aus Glas.
Bild 6. Die Fassaden im Erd- und Mezzaningeschoss sind Stahl-Pfosten-RiegelKonstruktionen. (Fotos 1, 4–6: HGEsch)
Die Optik des Gebäudes bestimmen vier auffallende, transparente Wintergärten aus Glas. Diese wurden als Pfosten-Riegel-Fassaden aus Aluminium, ebenfalls aus Sonderprofilen System Schüco, errichtet. Sie zeichnen sich durch Transparenz, Langlebigkeit und ästhetische Eleganz aus. Als Verglasung für die Außen- und Innenfassaden wurde hier das Sonnenschutz-Isolierglas INFRASTOP® 70/35 eingesetzt – passend zur Optik der Gläser in der Hauptfassade. Die Glasdächer dieser Wintergärten sind als Stahlkonstruktion mit einer Aufsatzkonstruktion von Raico ausgebildet. Die Überkopfverglasung des DreifachSonnenschutz-Isolierglases, basierend auf der gleichen Beschichtung, wurde als begehbare Sicherheits-Verglasung ausgeführt.
Die Fassaden im Erdgeschoss und im Mezzaningeschoss sind ebenfalls Stahl-Pfosten-Riegel Fassaden mit Raico-Aufsatzkonstruktionen. Die g-Wert-Anforderungen an die Verglasungen waren mit 23 % in diesen Bereichen deutlich geringer als im oberen Fassadenbereich. In der Ansicht passt das Glas gut zu der in der Hauptfassade gewählten Verglasung. Hier wählten die Architekten das Sonnenschutz-Isolierglas INFRASTOP® Brillant 45/24, basierend auf der Suncool Beschichtung 50/25. Das Glas passt farblich gut zu den Gläsern in der Hauptfassade und zu den Wintergärten und wirkt in der Ansicht eher neutral bei mittlerer Reflexion.
Das beeindruckende Gebäude entspricht höchsten Standards, die dem Wohlbefinden der Beschäftigten dienen. Angestrebt werden Zertifizierungen nach höchsten Anforderungen in Hinblick auf Nachhaltigkeit sowie Gesundheit und Wohlbefinden: das Umweltzeichen HafenCity Platin sowie WELL Core & Shell Gold.
Bautafel
Bürogebäude EDGE ElbSide, Hamburger HafenCity
■ Projektentwickler: Edge.tech
■ Architekt: Behnisch Architekten, Stuttgart
■ Fassadenplanung: Werner Sobek AG, Stuttgart
■ Ausführungsüberwachung Fassade: InFaCon GmbH, Köln
■ Fassadenbau: FKN Group, Neuenstein
■ Glastechnische Beratung: Flachglas Markenkreis GmbH, Gelsenkirchen
■ Basisglas: Pilkington Deutschland AG, Gladbeck
■ Isolierglas: Flachglas Wernberg GmbH, Wernberg
Weitere Informationen:
Flachglas MarkenKreis GmbH
Auf der Reihe 2, 45884 Gelsenkirchen
Tel. (0209) 913 29-0 info@flachglas-markenkreis.de, www.flachglas-markenkreis.de
Das One River North verbindet in Denver/Colorado urbane Architektur und natürliche Umgebung auf spektakuläre Art: Mit einem atemberaubenden Canyon, der sich durch die Glasfassade des Gebäudes schlängelt, schafft One River North eine Symbiose zwischen moderner Wohnkultur und Naturerlebnis. In der Glasfassade sorgt das besonders langlebige Warme-Kante-System Ködispace 4SG des Dicht- und Klebstoffherstellers H. B. Fuller | KÖMMERLING für dauerhafte Energieeffizienz unter den extremen klimatischen Bedingungen.
Im pulsierenden RiNo-Kunstviertel (River North Art District) von Denver zeigt ein neues architektonisches Highlight, wie die Grenzen zwischen Innen und Außen miteinander verschmelzen. Das 2024 fertiggestellte One River North mit dem biophilen Designkonzept, entworfen vom renommierten chinesischen Architekturbüro MAD Architects unter Leitung von Ma Yanson, beeindruckt mit einer außergewöhnlichen Glasfassade: Ein Canyon durchbricht die geometrisch klaren Linien des Gebäudes und schafft so einen Kontrast zur städtischen Kulisse der Metropole.
Naturerlebnis in urbaner Umgebung
Inspiration für das Gebäude war die Landschaft Colorados selbst: One River North spiegelt die majestätischen Gebirgszüge und tiefen Schluchten des US-Bundesstaats wider. Diese natürlichen Formationen übertrugen die Architekten in ein städtisches Wohnkonzept: Der Canyon beherbergt mehr als 13.000 m2 begrünte Terrassen mit einzigartigem Ausblick auf die Stadt. Eine Außentreppe, die
an einen Gebirgspfad erinnert, verbindet die Stockwerke durch den Canyon in der Fassade. Auf insgesamt 31.865 m2 finden in One River North 187 hochwertige Wohnungen sowie mehr als 800 m2 Einzelhandelsfläche Platz.
Die Umsetzung der Canyon-Fassade stellte beim Bau eine besondere Herausforderung dar. Um die skulpturalen Wände zu realisieren, nutzten MAD Architects modernste digitale Werkzeuge. Das 3D-Modell wurde in ein komplexes Bauprojekt aus mehr als 700 einzelnen Paneelen übersetzt. Diese erhielten ihre Form durch ein Gitter aus CNCgebogenen verzinkten Stäben, die mit Metallgewebe und Struktur-Putz ummantelt wurden.
Für die Structural-Glazing-Fassade kamen 3.460 Isolierglaseinheiten zum Einsatz, ausgestattet mit dem Warme-Kante-System Ködispace 4SG von H. B. Fuller |
Bild 3. In der 8.200 m2 großen Structural-Glazing-Fassade sorgt in den 3.460 Isolierglaseinheiten das thermoplastische Abstandhaltersystem Ködispace 4SG von H. B. Fuller | KÖMMERLING für einen langlebigen, stabilen Randverbund, der die Gasdichtigkeit über viele Jahre hinweg sicherstellt. (Fotos: H. B. Fuller | KÖMMERLING; Millet Glass Industry)
KÖMMERLING. Dieses reaktive thermoplastische Abstandhaltersystem zeichnet sich nicht nur durch seine einzigartige Optik aus: Während die schwarze Farbe des Dichtstoffs die Rahmenfarbe reflektiert und den Scheibenzwischenraum dadurch nahezu unsichtbar erscheinen lässt, garantiert Ködispace 4SG auch höchste Energieeffizienz und maximale Lebensdauer. Grundlage dafür ist der besondere Aufbau: Das Warme-Kante System besteht aus nur einer Komponente, die Abstandhalter, Trockenmittel und Primärversiegelung vereint. Ködispace 4SG wird per Roboter vollautomatisch appliziert und verbindet sich chemisch mit der Glasoberfläche und der Silikonsekundärversiegelung. Dadurch „verschmilzt“ der gesamte Randver-
bund zu einer flexiblen Einheit. Diese ist speziell dafür ausgelegt, hohen Belastungen langfristig zu widerstehen und dadurch die Gasdichtigkeit der Isolierglaselemente über viele Jahre hinweg sicherzustellen.
Die klimatischen Bedingungen in Denver stellen besondere Anforderungen an die Gebäudehülle: Während das Thermometer in den heißen Sommern tagsüber auf bis zu 40 °C klettert, sind in den schneereichen Wintern Temperaturen von –20 °C keine Seltenheit. Diese starken thermischen Belastungen erfordern Isolierglaselemente mit einem besonders robusten und langlebigen Randverbund.
„Das Warme-Kante-System Ködispace 4SG ist ideal für Regionen mit extremen Temperaturschwankungen wie beispielsweise Colorado“, erklärt Dr. Christian Scherer, Head of Business Development Glass bei H. B. Fuller | KÖMMERLING. „Durch die Flexibilität des butylbasierten Materials kann Ködispace 4SG die dadurch entstehenden mechanischen Belastungen wesentlich besser kompensieren und sorgt so für eine zuverlässige Gasabdichtung. So bleibt die Energieeffizienz der Isoliergläser dauerhaft erhalten.“
Die Kombination aus Solarban® Acuity® Glas von Vitro, SentryGlasPlus® Zwischenschicht von Kuraray und dem thermoplastischen Abstandhaltersystem Ködispace 4SG von H. B. Fuller | KÖMMERLING gewährleistet optimalen Wärmeschutz und maximale Langlebigkeit der Isolierglaseinheiten in der Structural-Glazing-Fassade von One River North. So trägt die hochwertige Verglasung zu mehr Nachhaltigkeit bei und schafft gleichzeitig ein dauerhaft angenehmes Raumklima entsprechend den hohen Ansprüchen an die Wohnqualität in diesem besonderen Gebäude – unabhängig von den Witterungsbedingungen. Als Partner für innovative Architektur unterstützt H. B. Fuller | KÖMMERLING weltweit Bauprojekte mit besonderen Anforderungen an die Verglasung. Mit Ködispace 4SG bietet das Unternehmen eine zukunftssichere Lösung, die höchste Energieeffizienz mit maximaler architektonischer Gestaltungsfreiheit verbindet.
Bautafel
One River North, Denver, CO 80205, USA
■ Bauherr: Max Collaborative, Uplands Real Estate Partners, Wynne Yasmer Real Estate und Zakhem Real Estate Group
■ Architekt: MAD Architects
■ Projektvolumen: 31.865 m2 Gesamtfläche, 3.460 Isolierglaseinheiten, 8.200 m2 Verglasung
■ Warme Kante in der Glasfassade: H. B. Fuller | KÖMMERLING, Ködispace 4SG
■ Glasprodukte: Solarban® Acuity® von Vitro, SentryGlasPlus® von Kuraray Isolierglasherstellung: Millet Glass Industry®
■ Fertigstellung: 2024
Weitere Informationen:
Kömmerling Chemische Fabrik GmbH Tanja Klingel | Glass Zweibrücker Straße 200, 66954 Pirmasens marketing.koe@hbfuller.com, www.hbfuller.com
Im Dezember 2023 wurde im Stadtzentrum von De Pere im amerikanischen Bundesstaat Wisconsin ein elegantes und einladendes Kulturzentrum eröffnet. Mit seiner großflächigen Verglasung ohne horizontale Riegel wirkt das Mulva Cultural Center sehr transparent und schafft fließende Übergänge zwischen Innenund Außenbereichen. Als neues Wahrzeichen im Großraum Green Bay soll das neue Zentrum über ein vielfältiges kulturelles Programm Besucher auch aus anderen Bundesstaaten anziehen.
Fassadenbauer Gartner verkleidete das dreistöckige Gebäude mit einer Fassade mit Glas-Glasfugen, die das Tageslicht für die Veranstaltungsräume und das Atrium optimal nutzt und zudem einzigartige Ausblicke auf den Fox River bietet. Das auskragende Dach ragt weit über die 14 m hohe Stahl-Glas-Fassade und scheint über ihr zu schweben.
An der Biegung des Flusses in der Prärie von Wisconsin wurde das Kulturzentrum auf einem Kalksteinhügel mit einer Grundfläche von 56 m × 45 m errichtet. Für diesen historischen Ort, an dem das erste Handelszentrum von De Pere entstand, entwarfen die Architekten von Skidmore, Owing & Merill (SOM) ein rechteckiges Gebäude mit einer Bruttogeschossfläche von 7.000 m2. Es soll für Ausstellungen und Veranstaltungen viel natürliches Licht
bieten und weithin von außen sichtbar sein. Intelligente Technologien sollen den Materialverbrauch und den Energieverbrauch im Betrieb minimieren. Ein hocheffizientes geothermisches Wärmerückgewinnungssystem mit Wärmepumpen heizt und kühlt das Gebäude. Vom Amerikanischen Institut für Architektur AIA in Chicago wurde das Mulva deshalb 2024 für Nachhaltigkeit und Design ausgezeichnet.
4. Die 3-fach-Isoliergläser aus Verbundsicherheitsglas lagern gegen Winddruck über EPDM-Dichtungsbänder auf den Flanschen der Stahl-T-Profile.
Mit seiner auskragenden Stahldachkonstruktion und seiner hochtransparenten Fassade mit horizontalen GlasGlasfugen soll es nachts wie eine schwimmende Laterne am Fluss erscheinen. Im Schatten spendenden Stahlvordach sind Oberlichter integriert, die auch Licht in die Innenräume lenken. Über motorisierte Innenjalousien, die in die Decke integriert sind, kann die Westfassade zusätzlich beschattet werden.
Wahrzeichen und kulturelles Highlight im Großraum Green Bay
„Unser Entwurf für das Mulva Cultural Center schafft einen kulturellen Knotenpunkt in der Region und bringt Veranstaltungen und Ausstellungen von Weltrang nach De Pere“, so Scott Duncan vom SOM. „Im Rahmen des neuen Masterplans für den Kulturbezirk von De Pere bereichert Mulva das historische Stadtzentrum“, ergänzt Philanthrop Jim Mulva. Zusammen mit seiner ebenfalls in De Pere geborenen Frau Miriam möchte er mit dem Zentrum bürgerschaftliches und kreatives Engagement fördern sowie ein kulturelles und architektonisches Highlight im Mittleren Westen setzen.
Im Mulva finden Wanderausstellungen von führenden Institutionen aus aller Welt statt. Daneben bietet das Zentrum ein vielfältiges kulturelles Programm mit Bildungsangeboten und Begegnungsmöglichkeiten für alle Altersgruppen. Mit einer interaktiven Ausstellung über die Beatles wurde das Zentrum Ende 2023 eröffnet.
Natürliches Licht für weitläufiges Atrium und flexible Veranstaltungs- und Begegnungsräume
Ein weitläufiges, natürlich beleuchtetes Atrium mit Terrazzoböden, Kalksteinwänden und weißen Eichenholzverkleidungen erstreckt sich über zwei Stockwerke und verbindet verschiedene kulturelle Programme. Im Erdgeschoss befinden sich ein Café, ein Restaurant und ein holzgetäfeltes Auditorium mit 200 Plätzen für Filmvorführungen auf einer LED-Leinwand. Über Türen im Erdgeschoss erreichen Besucher die großen Außenterrassen mit Blick auf den Fluss und die umliegende Landschaft. Eine offene Treppe im Atrium führt zu einem großen Veranstaltungsraum für 300 Personen im zweiten Stock und zu einem großen Saal für Wanderausstellungen. Im oberen Geschoss ist auch eine Außenterrasse in die Fassade eingeschnitten.
Die vom Büro James Burnett gestalteten Außenanlagen verbinden das Mulva über Fußgängerwege und öffentliche Räume mit dem Fluss und der Stadt. So entstanden üppige Grünflächen mit einheimischen Pflanzen und Gräsern.
Hochtransparente Stahl-Glas-Pfosten-Fassade mit horizontalen Glas-Glasfugen
Außen ist das Kulturzentrum im Wesentlichen mit einer 1.738 m2 großen Stahl-Glas-Pfosten-Fassade mit dreifach verglasten Isolierglaseinheiten und horizontalen GlasGlasfugen verkleidet. Kleinere Fassadenbereiche erhielten
eine Natursteinverkleidung. Tragende Elemente der Fassade sind aus Blechen geschweißte Pfosten als T-Profile mit einem 330 mm tiefen Steg und einen 80 mm breiten Flansch. Die sichtbaren Stahl-T-Profile sind 14 m hoch. Diese Stahl-Tragkonstruktion in AESS-Qualität, deren Steg- und Flanschverbindung mit einer versenkten Schweißnaht scharfkantig ausgeführt wurde, zeichnet sich durch eine hochwertige Oberfläche aus.
Aufgrund ihrer Länge konnten die Stahlpfosten nicht in See-Containern transportiert werden. Sie wurden in eigens gefertigte Transportgestelle verladen und im Rollon-Roll-off-Verfahren vom Fertigungsstandort Deutschland in die USA verschiftt.
In Höhe der horizontalen Fassadenfugen sind jeweils Auflagerkonsolen auf die Stahlprofile aufgeschweißt, die das Eigengewicht des Glases abtragen. Nach Fertigstellung der Fassade liegen diese Auflagerkonsolen verdeckt in den Horizontalfugen, sodass keine störenden horizontalen Riegel sichtbar sind und die Fassade als durchgehende, nur durch schmale Silikonfugen horizontal unterbrochene Glasfläche wirkt.
Außenfassade mit 3-fach-Isoliergläsern aus eisenoxydarmem Glas und einfach verglaste Innenfassaden
Die 3-fach-Isoliergläser aus eisenoxydarmem Glas sind aufgebaut aus Verbundsicherheitsglas aus 2 mm × 8 mm ESG-H außen mit Vogelschutzbedruckung auf Ebene 2 und Wärmeschutzschicht auf Ebene 4, 12 mm Scheibenzwischenraum, 8 mm TVG als Mittelglas, 12 mm Scheibenzwischenraum, 8 mm TVG innen. Sie lagern gegen Winddruck über EPDM-Dichtungsbänder auf den Flanschen der Stahl-T-Profile. Über Toggles im äußeren Scheibenzwischenraum werden die Windsoglasten aufgenommen. Die mit Silikon verbundenen Glasfugen haben eine Nennbreite von 26 mm. Als architektonisches Element verläuft sowohl in den Horizontal- wie in den Vertikalfugen zentrisch eine 6 mm breite Aluminiumnase, die außen flächenbündig mit dem Glas abschließt.
Die 351 Gläser der Außenfassade sind 1,5 m breit und 3,5 m hoch. Jeweils vier Gläser erstrecken sich über die drei Geschosse. In die Front zum Fox River ist im 2. Stock auf einer Länge von ca. zwei Dritteln des Gebäudes eine Außenterrasse eingeschnitten. In den Windfängen sind die vertikalen T-Profile aus Stahl 5,8 m lang. Die 20 Gläser aus Verbundsicherheitsglas sind ebenfalls 1,5 m × 3,5 m groß. Horizontal sind keine Stahlteile sichtbar. Vertikal wird die Konstruktion über Press- und Deckleisten abgedichtet.
Innen wurden ein Museumsshop und ein Sitzungsraum mit 365 m2 großen Stahlfassaden mit Einfachglas verkleidet, die entsprechend den Prinzipen der Außenfassade geplant wurden und so gestalterisch mit der Außenhülle harmonieren. Diese Konstruktion besteht aus 7 m langen vertikalen Stahl-T-Profilen und 80 Gläsern mit Einfachglas beziehungsweise Verbundsicherheitsglas.
Weitere Informationen:
Josef Gartner GmbH
Gartnerstraße 20, 89423 Gundelfingen Tel. (09073) 84-0 gartner@permasteelisagroup.com www.josef-gartner.de, www.mulvacenter.org
Am 6. und 7. Mai 2025 führt der Bundesverband GebäudeGrün e. V. (BuGG) seine Veranstaltungsreihe „BuGG-Fachkongress“ fort. Das Thema: „Nachträgliche Begrünung von Gebäuden (Bestandsgebäudegrün)“. Der Kongress ist die logische Fortführung/das Resultat des BBSR-Zukunft Bau-Forschungsprojekts „BestandsGebäudeGrün BeGG“.
Nachdem 2024 die Biodiversität im Mittelpunkt des Fachkongresses stand, wird 2025 das Thema Bestandsgebäudegrün in Berlin diskutiert. Die Teilnehmenden werden erfahren, wie beides zusammenpasst. Aber auch weitere Aspekte rund um die nachträgliche Begrünung von Bauwerken sind Teil der zweitägigen Präsenzveranstaltung, die im Hotel Berlin in Berlin stattfindet und sich u. a. an Planende, Ausführende, Systemanbietende, Energieberatende, Städte, Politik, Verbände richtet. Die Fachvorträge werden um eine jeweils eigene Podiumsdiskussion im Anschluss bereichert. Die geplanten Themenfelder:
– Begrünung und Einführung ins Thema
– Bedarf, Potenziale und Wirkungen von nachträglichen Gebäudebegrünungen
– Hemmnisse und Hürden bei der Umsetzung
– Baubeteiligte und ihre Rollen
– Beachtenswertes bei Bestandsbegrünung
– Lösungen und Praxisbeispiele
– Direkte und indirekte Förderungen von nachträglicher Begrünung
Weitere Informationen:
BuGG Bundesverband GebäudeGrün e. V. Albrechtstraße 13, 10117 Berlin Tel. (030) 40 05 41 02 info@bugg.de, www.bugg.de
Für die Bjarke Ingels Group, kurz BIG, gibt es nicht nur eine Antwort auf die Frage, wie das nachhaltige Bauen der Zukunft aussieht, sondern eine unglaubliche Vielfalt an Antworten. Die Architekten zeigen der Welt, wie saubere Technologie nahezu grenzenlose Möglichkeiten bietet und beweisen, dass soziale Verantwortung und architektonische Qualität sich nicht ausschließen. Jüngste Beispiele sind das BIG Headquarter in Kopenhagen und das Skypark Business Center am Luxemburger Flughafen. Beide fallen besonders durch ihre Fassaden auf.
Dass für das neue BIG Headquarter im Hafen von Kopenhagen überwiegend CO2-reduzierter Beton, für das Skypark Business Center am Luxemburger Flughafen hingegen eine Holzverbundkonstruktion aus Brettsperrholz den Entwurf der dänischen Stararchitekten bestimmt, ist nur auf den ersten Blick ein Widerspruch. Neben dem hohen Anspruch an Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung und Energieeffizienz haben die beiden Objekte etwas gemeinsam: isolierverglaste Fassaden mit Warme Kante Abstandhaltern.
BIG Headquarter am Kopenhagener Nordhavn ist Brutalismus pur
Kopenhagen transformiert das ehemalige Hafengebiet Nordhavn seit einigen Jahren zu einem nachhaltigen Stadtviertel, zu einer Stadt der kurzen Wege für 40.000 Menschen und einer Spielwiese für die Erprobung grüner Technologien. Als BIG die Pläne für das neue Headquarter an der Spitze des Sundmolenpiers im Nordhavn präsentierte, kam erst einmal ein „Nein“ der Stadtverwaltung. Zu wenig nachhaltig und nicht gefällig genug erschien der 27 m hohe Betonturm den Entscheiderinnen und Entscheidern in der ökologischen Vorzeigstadt, die bis 2050 CO2-neutral sein will.
Tatsächlich scheint die neo-brutalistische Ästhetik mit den mächtigen Sichtbetonbalken auf den ersten Blick eher eine Hommage an den Baustoff mit der verheerenden Klimabilanz als an nachhaltiges Bauen. Weder Putz noch Fassadenverkleidung mildern das puristische Wechselspiel aus tragenden Betonelementen und raumhohen Glasflä-
chen ab. Vom Dach bis hinunter zum Pier enden die Geschosse in schräg ausgeformten Balkonen, die durch eine umlaufende Fluchttreppe miteinander verbunden sind und einzigartige Ausblicke auf den Öresund ermöglichen. Dass das trapezförmige Gebäude nach außen hin vier Geschosse hat, im Inneren jedoch doppelt so viele Arbeitsebenen bietet, hat seinen Ursprung in dem kleinen, spitz zulaufenden Grundstück. Um möglichst viel Raum, Weite und insgesamt 4.800 m2 Bürofläche zu schaffen, sind die sieben Halbgeschosse zueinander versetzt und kaskadierend angeordnet. Schwarze Stahltreppen, die scheinbar ungeordnet die Richtung wechseln, stellen die räumliche und visuelle Verbindung her. Die Geschossdecken werden durch zentrale Natursteinsäulen aus nordischem Granit und italienischem Marmor getragen.
Hochleistungsfähiges Isolierglas kombiniert Wärmedämmung, Sonnenschutz und Lichtdurchlässigkeit
Eiler Thomsen Alufacader stellte die Pfosten-Riegel-Glasfassade aus stranggepresstem Rohaluminium her. Die ca. 500 bis zu 2,88 m hohen Einheiten für die geschosshohe Dreifachverglasung sowie eine 3 m hohe Glasschiebetür und gläserne Brandschutztüren lieferte Glaseksperten A/S. Der U-Wert der Fassade beträgt 0,18 W/(m2K), der Ug-Wert der Verglasung 0,6 und der Uw-Wert der Fenster 0,8 W/(m2K). Das in den Isolierglaseinheiten eingesetzte Pilkington Suncool 70/40 ist ein hochleistungsfähiges, beschichtetes Glas, das hervorragende Wärmedämmung mit Sonnenschutz und hoher Lichtdurchlässigkeit kombiniert; wichtige Eigenschaften für die lichtarmen skandinavischen Winter und die langen Sonnentage im Sommer. Als Warme Kante Abstandhalter wählte Glaseksperten den Super Spacer® T-Spacer™ Premium Plus von Edgetech/Quanex. Dieser Abstandshalter ist aufgrund seiner flexiblen, metallfreien Zusammensetzung sehr effizient in der Produktion, denn er vereinfacht die Installation und reduziert den Bedarf an manuellen Tätigkeiten. Seine strukturelle Flexibilität ermöglicht darüber hinaus eine exakte Passung bei der Montage, wodurch die auf das Glas wirkenden Lasten reduziert werden. Nicht zuletzt trägt er zur Energieeffizienz und Haltbarkeit des Endprodukts bei, indem er die thermische Leistung verbessert und die Kondensation minimiert.
70 % des Betons sind CO2-reduziert
Nach der Abweisung des Bauantrags ging BIG in die Diskussion und kommunizierte das Nachhaltigkeitskonzept im Detail. Für eine möglichst gute Lebenszyklus-CO 2Bilanz im Rahmen der angestrebten DGNB Gold-Zertifizierung wurde zu ca. 70 % CO2-reduzierter Beton am Sundmolenpier verbaut. Bereits seit 2017, als die ersten Pläne für das neue Hauptquartier entstanden, war das Team mit dem dänischen Zementhersteller Aalborg Portland, der an einem CO2-reduzierten Zement forschte, im Gespräch. Der heute unter dem Namen FUTURECEM® vermarktete Baustoff verursacht bis zu 30 % weniger CO2Ausstoß als herkömmlicher Portlandzement, denn 35 % des energieintensiven Klinkers werden durch Kalkstein und kalzinierten Ton ersetzt.
Da der „grüne“ Beton etwas zähflüssiger ist als herkömmlicher, wurden gemeinsam mit dem Rohbauherstel-
Zeitgemäße Glasarchitektur braucht technische Spitzenwerte und wirkungsvollen Ressourcen- und Klimaschutz: Stopray und ipasol Sonnenschutzgläser von AGC INTERPANE sind technisch und ästhetisch State of the Art und erfüllen mit eigenen EPD (Environmental Product Declaration) alle Ansprüche für die bestmögliche Umweltzertifizierung Ihrer Gebäude nach DGNB, LEED, BREEAM oder WELL.
Unsere Sonnenschutzgläser sind „Cradle to Cradle“-zertifiziert und im Zuge der CO2-reduzierten Produktion auch als „Low Carbon“ Varianten verfügbar.
■ Beschichtete Bandmaße zur Weiterverarbeitung bis 19,5 Meter
■ Festmaße inkl. Übergrößen und Isolierglasbau sowie Beschichtungen auf Siebdruck
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ler LM Byg A/S und dem Betonlieferanten Unicon spezifische Herstell- und Schalungsverfahren entwickelt, um die Wände und die bis zu 100 t schweren Megabeams aus Ortbeton gießen zu können. Die ca. 3,6 m hohen und 20 m langen Träger sind als Sandwich-Konstruktion aus 500 mm tragendem Stahlbeton, 350 mm Dämmschicht sowie 100 mm Sichtbeton-Vorsatzschale hergestellt.
Warum Beton und kein Holzbau? Die raue, salzhaltige Umgebung an der exponierten Stelle setzt jedem Material zu, doch nach Einschätzung des BIG-Teams wären die Herausforderungen in puncto Korrosion und Feuchtigkeit bei einer Holzkonstruktion deutlich schwieriger zu lösen gewesen. Darüber hinaus sollte das Gebäude die Materialien der umliegenden Hafengebäude aufnehmen.
Für die Temperaturregulierung macht man sich die Wärmespeicherfähigkeit von Beton zu Nutze. Das Gebäude wird ausschließlich über Betonkernaktivierung sowie passive Lüftung beheizt und gekühlt. Als Wärmequelle dienen Energiepfähle, die Wärmepumpe wird über die eigene Photovoltaikanlage mit Strom versorgt.
Dass die Oberflächen unbehandelt bleiben, hat nicht nur ästhetische Gründe. Sichtbeton kann mit den Jahren das klimaschädliche CO2 durch Karbonatisierung wieder binden. Dabei reagiert das Kohlendioxid mit dem Calciumhydroxid im Beton und bildet Calciumcarbonat, sprich Kalkstein. Auch dieser Effekt fließt zu kleinen Teilen in die Ökobilanz ein.
Skypark Business Center South mit mächtiger HolzhybridKonstruktion
In völligem Kontrast zum Betonminimalismus des BIG Headquarters steht das ebenfalls von Bjarke Ingels Group entworfene Skypark Business Center South am Luxemburger Flughafen Findel. Während die unterirdischen Bereiche des Niedrigstenergiegebäudes überwiegend aus Stahlbeton errichtet wurden, ist der 30,5 m hohe Überbau eine der größten Holzkonstruktionen Europas. Statt eines einzigen, langgezogenen Körpers mäandert das aus zwei jeweils dreigeschossigen Baukörpern bestehende Gebäude auf einer Länge von 365 m entlang des Flugfelds. Der Entwurf optimiert nicht nur die nutzbare Fläche, sondern schafft durch das geometrische Zickzack-Raster separate, lichtdurchfl utete Innenhöfe für eine maximale Tageslichtausbeute. Der obere Baukörper ist um 180° gedreht, sodass auf drei Ebenen üppig begrünte Dächer und Terrassen entstanden sind. Die künstlichen Biotope bieten Raum für Flora und Fauna, dienen der Regenwassersammlung, senken die Kühllast im Gebäude und sollen darüber hinaus das Mikroklima und die Luftqualität verbessern.
Doppelfassade für optimalen Wärme-, Lärm- und Sonnenschutz
Der Skypark erhielt eine energieeffiziente Doppelfassade als Gebäudehülle. Die äußere Fassadenschicht besteht aus einem Zickzack aus transparenten und opaken Elementen als Lärm- und Windschutz. Die innere Pfosten-Riegel-Fassade mit Dreifachverglasung isoliert zusätzlich gegen Hitze. Im Fassadenzwischenraum sind individuell steuerbare Jalousien angebracht. Das Erdgeschoss ist in StructuralGlazing-Optik ausgeführt und wirkt wie ein leichter, transparenter Sockel für die Obergeschosse. Wie überall im Gebäude sind auch im Erdgeschoss die Kanten abgerundet und ermöglichen einen unverfälschten Panoramablick. Die geschosshohen, konkav und konvex gebogenen Isoliergläser für die Gebäudeecken der Glasfront wurden im Auftrag des Fassadenbauers Kyotec Luxemburg beim Münsterländer Glasveredler Finiglas gefertigt. Jede Ecke setzt sich aus vier Scheiben mit dem Format 3,0 m × 4,86 m und einem Radius von 7,70 m zusammen. Um die geboge-
nen Einheiten unter einem Überstand von 2,60 m montieren zu können, war der Montagespezialist Heavydrive mit seinem Vakuumsaugsystem VSG 1300 KR und dem Gegengewichtssystem Konter 3000 vor Ort.
Die geforderte Glasperformance sowie ein Ug-Wert von < 0,5 W/(m2K) waren nur mit einer Dreifachverglasung sowie spezifischen Wärme- und Sonnenschutzbeschichtungen möglich. Der Scheibenaufbau mit Guardian Ultra Clear als Basisglas besteht aus 13,52 mm dickem Verbundsicherheitsglas mit unterschiedlichen Sonnen-
schutzbeschichtungen auf der Wetterseite, einer Wärmeschutzbeschichtung auf der 6 mm dicken Mittelscheibe sowie einer 17,52 mm dicken VSG-Scheibe, teilweise mit Schallschutz-Interlayer.
Die Einheiten sind nicht in einen Rahmen eingesetzt, sondern mit der in den Benelux-Ländern gebräuchlichen Siltal-Fuge im Randverbund fixiert. Die Glasfassade ist also tatsächlich als Structural Glazing ausgeführt, denn die Haftung erfolgt über den Randverbund und nur die raumseitige VSG-Scheibe ist am Pfosten montiert.
Das Plus an Sicherheit Nichtbrennbare ROCKWOOL Steinwolle-Dämmstoffe stellen im Brandfall eine ideale Brandsperre dar. Sie leisten einen wertvollen Beitrag zum vorbeugenden Brandschutz, schützen im Ernstfall Menschen und Werte und minimieren die Auswirkungen von Bränden. www.rockwool.de/brandschutz
Abstandhalter mit Vorteilen bei Produktion und Isolierglasperformance
Auch wenn die Finiglas-Produktion auf große Formate ausgelegt ist, sind dreifach verglasten Einheiten etwas Besonderes. Mehr als 1.300 kg wiegt jede der mehr als 160 gebogenen Dreifach-Isolierglaseinheiten. Die Anforderungen an die Reproduzierbarkeit und das Handling waren bei diesem Projekt besonders hoch. Für das Fügen der 130 Einheiten hingen jeweils fünf einzelne Scheiben mit einem Gewicht bis zu 600 kg am Kran, die präzise laminiert und isoliert werden mussten. Bei dem Gewicht und den Größen der Scheiben hat der Hersteller seine Abläufe entsprechend angepasst. So wurden beispielsweise spezielle Werkzeuge und Handling-Geräte konstruiert.
Als Abstandhalter setzte Finiglas den 16 mm „Super Spacer® TriSeal™ Flex black“ von Edgetech/Quanex ein. Er hatte in der Isolierglasproduktion einige Vorteile. Bei-
spielsweise bleibt er beim Auflegen der zweiten und dritten Scheibe immer stabil und präzise in Position. Bei einem 16 mm großen Scheibenzwischenraum sind erhebliche Wind- und Klimalasten zu erwarten, deshalb spielt ein Abstandhalter aus Struktur-Silikonschaum aufgrund seiner Flexibilität und seiner hundertprozentigen Rückstellfähigkeit seine Vorteile richtig aus. Das elastische Silikonmaterial hält den Randverbund intakt und ist somit ein Garant für Energieeffizienz und Langlebigkeit der Isolierverglasung.
Weitere Informationen: Edgetech Europe GmbH Gladbacher Straße 23, 52525 Heinsberg Tel. (02452) 964 91-0 info@edgetech-europe.com www.superspacer.com, www.quanex.com
Christoph Riethmüller ■ Holger Illg
Wenn sich im Winterhalbjahr die Sonne zeigt, stehen Beschattungstextilien vor besonderen Herausforderungen. Einerseits sollen sie in der dunklen Jahreszeit so viel Tageslicht wie möglich in die Räume lassen. Andererseits ist der Einfallswinkel der Sonnenstrahlen so tief, dass das Licht besonders stark blendet –deutlich mehr als im Sommer. Die Deutschen Institute für Textilund Faserforschung (DITF) forschen mit speziellen Lichtmesstechniken an den passenden Beschattungstextilien.
Tageslicht fördert das Wohlbefinden und hat viele Vorteile gegenüber künstlicher Beleuchtung. Sinnvolles Tageslichtmanagement kann deshalb die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit steigern. Da weniger Kunstlicht benötigt wird und solare Gewinne und Verluste für die Raumklimatisierung genutzt werden, spart Tageslichtmanagement auch Energie.
Textile Tageslichtsysteme beeinflussen den Lichteinfall und sind vorwiegend beweglich ausgeführt. Zu den innenliegenden Systemen gehören z. B. Rollos, Faltstores und Vorhänge. Außenliegende Systeme sind vor der Fassade geführte Raffstores, Markisen und Screens. Die DITF können in ihren Licht- und Dunkellaboren das Tageslichtverhalten präzise messen – auch über bestehende normierte Prüfverfahren hinaus. Eine in Denkendorf entwickelte Prüfmethode erlaubt die Neubewertung des Blendschutzes von Sonnenschutzeinrichtungen und ist zur Bestimmung des Abschirmwinkels in die Norm aufgenommen worden. Dieser Abschirmwinkel (cut-off angle) be-
schreibt, in welchem Ausmaß eine Sonnenschutzeinrichtung die Durchlässigkeit von direktem Licht ab einem bestimmten Einfallswinkel blockieren kann. In der aktuell gültigen Norm erfolgt die Quantifizierung des Blendschutzes durch die beiden Kenngrößen normaler und diffuser Lichttransmissionsgrad. Bei Sonnenschutzeinrichtungen mit einem Öffnungsgrad von 1 bis 3 % kann eine Höherstufung in der Blendschutzklasse erreicht werden. Dies gilt für Abschirmwinkel von 65° oder kleiner. Die Bestimmung des Abschirmwinkels erfolgt durch eine winkelabhängige Messung des direkten Lichttransmissionsgrads. Bei der Prüfung wird das Sonnenschutztextil in einem modifizierten Messprobenhalter vom Nullpunkt aus solange gedreht bis der direkte Lichttransmissionsgrad unter einen festgelegten Schwellenwert fällt. Dieser Vorgang wird nach einer schrittweisen azimutalen Drehung der Messprobe, d. h. einer Drehung des Textils im Messprobenhalter, wiederholt. Je nach Symmetrieeigenschaften der Messprobe können bis zu 29 Einzelmessungen zur Bestimmung des Abschirmwinkels nötig sein.
An den DITF stehen für Produktentwicklungen der Industrie Prüf- und Entwicklungsmöglichkeiten für weitere lichtmesstechnische Anforderungen wie Auflicht, selbstleuchtende Textilien und lichtleitende Textilien zur Verfügung.
Weitere Informationen:
Deutsche Institute für Textil- und Faserforschung Denkendorf Körschtalstraße 26, 73770 Denkendorf
Technologiezentrum Smart Living Textiles und Denkendorfer Zukunftswerkstatt
Leiter: Christoph Riethmüller
Tel. (0711) 93 40-256 riethmueller@ditf.de, www.ditf.de
Holger Illg
Wiss. Mitarbeiter Smart Living Textiles
Tel. (0711) 93 40-222 holger.illg@ditf.de, www.ditf.de
Die Bewegung eines Kiefernzapfens diente Forschenden der Universitäten Freiburg und Stuttgart als Vorbild für ein energieautarkes Fassadensystem, das selbstständig auf die Außenbedingungen reagiert und sich dem Wetter anpasst. Für den Test der Funktionsfähigkeit wurde die „Solar Gate“ an der livMatS Biomimetic Shell, einem Forschungsgebäude der Universität Freiburg, angebracht.
Für wetterreaktive Fassadensysteme sind meist technisch aufwendige Vorrichtungen notwendig. „Unsere Forschung untersucht, wie wir die Reaktionsfähigkeit des Materials selbst durch computerbasierte Planungsmethoden und additive Fertigung nutzbar machen können“, erläutert Prof. Achim Menges (Leiter des Instituts für Computerbasiertes Entwerfen und Baufertigung ICD) der Universität Stuttgart den Ansatz seiner langjährigen Forschung. „Wir haben ein Verschattungssystem entwickelt, das sich abhängig von den Wetterbedingungen selbstständig öffnet und schließt, ohne dass dafür jegliche Betriebsenergie oder mechatronische Elemente benötigt werden.“
Auf der Basis eines bioinspirierten Aufbaus und mithilfe natürlicher Materialien ist es den Forschenden der Universitäten Stuttgart und Freiburg gelungen, das Fassadensystem „Solar Gate“ so zu entwickeln, das es als erstes wetterabhängiges Verschattungssystem selbsttätig funktioniert, ohne auf elektrische Antriebsenergie angewiesen zu sein. Als Vorbild für das „Solar Gate“ dienten den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Bewegungsmechanismen von Kiefernzapfen, die sich bei Veränderungen von Luftfeuchtigkeit und Temperatur öffnen und schließen, ohne dabei Stoffwechselenergie zu verbrauchen.
Dem Team ist es gelungen, die richtungsabhängige Struktur der Zellulose in Pflanzengeweben mit konventionellen 3D-Druckern nachzubilden. Zellulose ist ein natürliches,
reichlich vorhandenes und erneuerbares Material, das bei Feuchtigkeitsschwankungen aufquillt bzw. schrumpft. Diese Eigenschaft wird als Hygromorphie bezeichnet, ist in der Natur häufig zu beobachten, beispielsweise beim Öffnen und Schließen der Schuppen von Kiefernzapfen oder bei den Blütenständen der Silberdistel.
4D-Druck mit hygromorphen Materialien
Das Forschungsteam machte sich diese hygromorphe Eigenschaft zunutze, indem es biobasierte Zellulosefasern maßgefertigt und im 4D-Druckverfahren in eine zweischichtige Struktur gebracht hat, die von den Schuppen des Kiefernzapfens inspiriert ist. Materialsysteme, die per 4D-Druckverfahren, einem Verfahren der additiven Fertigung, hergestellt werden, können ihre Form als Reaktion auf äußere Einflüsse selbstständig verändern.
„Solar Gate“ im Detail
Für das „Solar Gate“ entwickelten die Forschenden eine computergestützte Herstellungsmethode zur Steuerung der Extrusion von Zellulosematerialien mit einem konventionellen 3D-Drucker, die das selbstformende und reversible Verhalten von 4D-gedruckten Materialsystemen nutzt. Bei hoher Luftfeuchtigkeit nehmen die Zellulosematerialien Feuchtigkeit auf und dehnen sich aus. Die bioinspirierten, gedruckten Elemente rollen sich ein und öffnen sich. Umgekehrt geben die Zellulosematerialien bei niedriger Luftfeuchtigkeit ihre Feuchtigkeit ab und ziehen sich zusammen, wodurch sich die gedruckten Elemente abflachen und schließen.
Das Forschungsteam testete die Funktionalität und Haltbarkeit des bioinspirierten adaptiven Verschattungssystems über ein Jahr lang unter realen Wetterbedingungen. Dann wurde das „Solar Gate“ an der livMatS Biomimetic Shell angebracht, einem Baudemonstrator des Exzel-
Bild 1. Das adaptive, selbstanpassende Verschattungssystem „Solar Gate“ unterstützt die Klimaregulierung von Gebäuden.
lenzclusters IntCDC und des Exzellenzclusters livMatS, der als Forschungsgebäude der Universität Freiburg dient.
Das Verschattungssystem, das an einem nach Süden ausgerichteten Dachfenster installiert ist, unterstützt die Klimaregulierung des Gebäudes. Im Winter öffnen sich die Verschattungselemente und lassen Sonnenlicht herein, so dass der Innenraum sich auf natürliche Weise erwärmt. Im Sommer schließen sie sich und minimieren die Sonneneinstrahlung. Angetrieben werden diese Prozesse ohne elektrische Energiezufuhr, allein durch tägliche und saisonale Wetterveränderungen.
Das „Solar Gate“ stellt somit eine energieautarke und ressourceneffiziente Alternative zu herkömmlichen Verschattungssystemen dar. Da für den Komfort in Innenräumen typischerweise viel Energie benötigt wird und Gebäude einen erheblichen Anteil an den weltweiten Kohlenstoffemissionen haben, sind Lösungen zur Verringerung des Energiebedarfs für Heizung, Kühlung und Lüftung von großer Bedeutung.
Solar Gate Projektteam
Exzellenzcluster IntCDC – Integratives Computerbasiertes Planen und Bauen für die Architektur, Universität Stuttgart
ICD Institut für Computerbasiertes Entwerfen und Baufertigung
Prof. Achim Menges, Dylan Wood, Tiffany Cheng, Ekin Sila Sahin, Yasaman Tahouni
Bild 2. Mit Hilfe des bioinspirierten 4D-Drucks und biobasierten Zellulosematerialien hat das Forschungsteam ein adaptives Verschattungssystem entwickelt, das auf tägliche und saisonale Wetterveränderungen reagiert. (Fotos: ICD/IntCDC/Universität Stuttgart)
Mit Unterstützung von:
Fabian Eidner, August Lehrecke, Oliver Moldow, Selin Sevim, Aaron Wagner, Esra Yaman (ICD); Aleksa Arsic, Dennis Bartl, Sebastian Esser, Sven Hänzka, Sergej Klassen, Hendrik Köhler, Kai Stiefenhofer (IntCDC Large Scale Construction Robotics Laboratory)
Originalpublikation:
Cheng, T., Tahouni, Y., Sahin, E. S., Ulrich, K., Lajewski, S., Bonten, C., Wood, D., Rühe, J., Speck, T., Menges, A.: 2024, Weather-responsive adaptive shading through biobased and bioinspired hygromorphic 4D-printing. Nature Communications, vol. 15, no. 1. (DOI: 10.1038/s41467-02454808-8)
Der vollständige Forschungsbericht ist abrufbar unter www.nature.com/articles/s41467-024-54808-8
Weitere Informationen:
Universität Stuttgart
Institut für Computerbasiertes Entwerfen und Baufertigung (ICD)
Ekin Sila Sahin, Research Associate Keplerstraße 11
70174 Stuttgart
Tel. (0711) 68 58 19-25 ekin-sila.sahin@icd.uni-stuttgart.de www.icd.uni-stuttgart.de
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Das neue Gebäude im Tübinger Forschungspark Cybervalley ist eine bauliche Unternehmenserweiterung für die Humangenetische Forschung sowie sequenzierende Diagnostik und Behandlung von Patienten. Die Gliederung der Fassade charakterisiert symbolisch-architektonisch das Tätigkeitsfeld des Unternehmens – die Sequenzierung. Ähnlich einer Doppelhelix umschließen die einzelnen Modulfassaden-Elemente die Grundkonstruktion eines flexiblen kernaktivierten Stahlbetonskelettbaus.
Konzipiert wurde ein L- förmiger Neubau, der den bereits bestehenden L-förmigen Baukomplex ergänzt. Zusammen bilden sie einen klaren, prägnanten und städtischen Baustein um einen neuen Innenhof. Der dreigeschossige Anbau ermöglicht einen effektiven Ringschluss auf allen Ebenen für die Arztpraxen, Behandlungsräume, Labore und Büros.
Gebäudestruktur und Ausstattung
Das Projekt befindet sich im Spannungsfeld zwischen der Hochtechnologie, die das Unternehmen repräsentiert, und einer einladenden und patientenfreundlichen Atmosphäre. Daher sind die Räume unter Bewahrung von Diskretion hell und offen gestaltet. Die warme Materialisierung, Farbigkeit und Haptik ermöglicht die Zugewandtheit zu Patienten und Mitarbeitern.
Die Teamzonen, bestehend aus Teeküchen, Aufenthaltsbereichen und einer Cafeteria, sind wie einzelne Perlen in einer Kette über das gesamte Gebäude verteilt. Mit einer auffällig intensiven roten Farbgebung heben sie sich von der ansonsten harmonisierenden Farbpalette ab und markieren die identitätsstiftenden Gemeinschaftszonen in den verschiedenen Unternehmensbereichen. Das neu ge-
staltete Treppenhaus fungiert als verbindendes Element, das diese „Perlen“ miteinander verknüpft. Das rote Geländer fungiert wie ein Band und schafft eine übergeordnete Logik der Raumsequenzen, die die räumliche Kohärenz verstärkt.
Ausdrucksstarke modulare Fassade
Die Gliederung der Fassade dient als symbolische architektonische Übertragung vom Tätigkeitsfeld des Unternehmens – der Sequenzierung – auf die Gebäudehülle. Einzelne körperhafte geschlossene Fassadenelemente sind je Geschoss in einer Reihe angeordnet. Sie sind jeweils mittig mit einem einzelnen Lochfenster versehen. Untereinander sind die einzelnen plastischen Fassadenkörper mit einer transparenten Fuge aus Glas getrennt. Die Wiederkehr von offenen und geschlossenen Flächen folgt in strenger Regelmäßigkeit im Raster. Die Reihungen sind je Geschoss-
ebene immer zueinander um eine Achse versetzt. So ergibt sich das Bild einer dreigeschossigen Umwicklung der Baukörperoberfläche. Ähnlich einer Doppelhelix umschließen so die einzelnen Modulfassaden-Elemente die Grundkonstruktion eines flexiblen kernaktivierten Stahlbetonskelettbaus.
Aufgrund der regelmäßigen Rasterung der Fassade konnten die Fassadenelemente als Module oberflächenfertig inklusive Fenster im Werk vorgefertigt werden. Dies hat in den kalten Wintermonaten zu einer optimalen Arbeitsvorbereitung geführt. Die Montage konnte dann effektiv erfolgen.
eine tragende Auflagerung aufeinander. Sie sind an der Betondeckenstirn lediglich gegen das Kippen gesichert. Die Modulelemente sind auf der Außenseite mit einer vorgehängten hinterlüfteten Putzfassade mit Glattschliff ausgestattet. Raumseitig sind sie mit einer Installationsebene hinter einer Trockenbauverkleidung versehen.
Die Fassade aus den Holzmodul-Elementen spiegelt das Thema der Sequenzierung architektonisch wider und erzeugt einen einprägsamen Rhythmus. Als baulichen Auftakt markiert diese architektonische Aussage den neuen Forschungspark Cybervalley in Tübingen.
Die punktuelle rote Farbgebung kontrastiert die ansonsten harmonisierende Farbpalette und markiert die identitätsstiftenden Gemeinschaftszonen. (Fotos 1, 2, 4, 5 und 8: Dietmar Strauß, Besigheim)
09/2019
■ Statik und Bauphysik : Schneck Schaal Braun Ingenieurgesellschaft Bauen mbH, Tübingen
■ Geologie: Büro für angewandte Geowissenschaften, Dr. Hubert Gerweck, Tübingen
■ Brandschutz: Fachwert GmbH, Bad Dürrheim
■ Vermessung: Ingenieurbüro für Vermessungswesen Helle, Tübingen
■ HLSK, MSR: IP – Innovatives Planen GmbH, Neckartenzlingen
■ Elektro: IB Raible + Partner GmbH & Co. KG, Reutlingen
■ Landschaftsarchitektur: Dagmar Hedder Landschaftsarchitektur – Tübingen
■ BGF: 8.315 m2
■ BRI: 27 305 m3
■ Baubeginn: Oktober 2021
■ Fertigstellung: Februar 2024
Weitere Informationen:
Dannien Roller Architekten + Partner
PartGmbB Architekten · Ingenieure · Generalplaner
Dipl.-Ing. Maren Dannien Architektin BDA
Dipl.-Ing. Matthias Roller Architekt BDA Pfleghofstraße 4.1 72070 Tübingen
Tel. (07071) 92 47-0
Fax (07071) 92 47-11 info@dannien-roller-architekten-partner.de www.dannien-roller-architekten-partner.de
Wenn es um Carbon- und Textilbeton geht, ist das Schlagwort „nachhaltig“ allgegenwärtig. Doch was bedeutet Nachhaltigkeit in diesem Kontext wirklich? Die betoShell® Fassadenplatte der Firma HERING setzt hier neue Maßstäbe und zeigt, wie CO2-Reduktion, Ressourcenoptimierung und Recycling ineinandergreifen können. Der reduzierte Carbon Footprint ist mehr als nur ein Versprechen.
Diese Fassadenplatte besticht durch einen optimierten Zementgehalt und den Einsatz des CO2-reduzierten Portlandkalksteinzements CEM II/A-LL. Dies führt zu einem bemerkenswert geringen Treibhausgas-Ausstoß (Carbonfootprint) von nur knapp 13 kg CO2-eq./m2, gemessen an den verwendeten Rohstoffen. Im direkten Vergleich mit anderen Fassadensystemen überzeugt betoShell® in den Phasen der Rohstoffbereitstellung (A1), des Transports
(A2) und der Herstellung (A3) mit einer herausragenden Umweltbilanz. Aufgrund des geringen Gewichts im Vergleich zu Stahlbetonfassaden sind während der Montage nur leichte Gerätschaften mit geringen Energieverbräuchen erforderlich.
Ressourcenschonung durch regionale Materialien und effiziente Produktion
Ein weiterer entscheidender Faktor für die nachhaltige Performance der betoShell® Fassadenplatte ist die regionale und interne Nutzung von Ressourcen. Die Zuschlagstoffe stammen zum Großteil aus regionalen Steinbrüchen, wodurch Transportemissionen minimiert werden. Auch in der Produktion setzt HERING auf umweltfreundliche Energiequellen: Eigene Photovoltaikanlagen liefern Strom, der nur in Spitzenzeiten durch 100 % Grünstrom aus dem Netz ergänzt wird. Die Beheizung der Fertigung erfolgt mittels einer nachhaltigen firmeneigenen Holzhackschnitzelanlage.
Durch die kundenindividuelle Produktion werden die Plattenformate exakt auf die Bedürfnisse angepasst, wodurch nahezu kein Produktionsverschnitt entsteht. Eventuelle Betonreste werden zu Betonformsteinen weiterverarbeitet, wodurch wertvolle Rohstoffe im Kreislauf bleiben.
Recycling als zukunftsweisendes Konzept
betoShell® Fassaden sind recycling-gerecht designt, sodass ein selektiver Rückbau möglich ist und eine Wiederverwendung der Platte in einem weiteren Gebäude denkbar ist. Auch ein stoffliches Recycling des Betonbruchs wurde
bereits untersucht. Während das Recyclingverhalten von Carbonbeton noch Herausforderungen aufweist, hat die Firma HERING gemeinsam mit der RWTH Aachen in einem Forschungsprojekt das Potenzial der Glasbewehrung unter die Lupe genommen. Das Fazit: Glastextilbewehrungen sind im Recycling bzgl. entstehender Staubemissionen gesundheitlich komplett unbedenklich. Sie können je nach gewähltem Recyclingprozess entweder zu hohen Anteilen vom Beton separiert werden und getrennt recycelt werden oder in ihren geringen Mengenanteilen als Faserfragmente im Recyclingbetonbruch verbleiben und in einer zukünftigen Wiederverwertung sogar verstärkend wirken. Sie zeigen damit neue Wege für die nachhaltige Nutzung von Betonwerkstoffen auf.
Insgesamt beweist die betoShell® Fassadenplatte, dass Nachhaltigkeit im Bauwesen nicht nur ein Versprechen sein muss, sondern durch durchdachte Materialwahl, ressourcenschonende Prozesse und innovative Recyclingmethoden gelebte Praxis wird.
Produkterweiterung: betoShell®CPC 40 – leicht, langlebig und zukunfssicher
Mit betoShell®CPC40 erweitert HERING sein Portfolio um eine besonders widerstandsfähige und nachhaltige Lösung, die der wachsenden Nachfrage nach großformatigen Fassadenelementen gerecht wird. In Zusammenarbeit mit der CPC-Technologie hat HERING großflächige Betonfassadenelemente entwickelt: Während Holcim die hochfesten, carbonbewehrten Fertigteile liefert, übernimmt HERING die Planung und Montage.
CPC (Carbon Precast Concrete) basiert auf der bewährten Textilbeton-Technologie, setzt jedoch auf eine noch höhere Leistungsfähigkeit und Langlebigkeit. Die vorgespannten Carbonbewehrungen sorgen für maximale Stabilität bei minimalem Materialeinsatz. Dank einer optimierten Materialzusammensetzung verbessert betoShell®CPC40 nicht nur die CO2-Bilanz, sondern ermöglicht auch eine besonders schlanke Bauweise.
Mit einer Dicke von nur 4 cm bieten die Betonelemente eine außergewöhnliche Robustheit, Rissfreiheit und eine beeindruckende Lebensdauer von über 100 Jahren. Gleichzeitig ermöglichen sie ressourcenschonende Konstruktionen mit vielfältigen Designoptionen und können bis zu 6 m lang sein.
betoShell®CPC40 vereint höchste Umweltstandards mit langlebiger Ästhetik und neuer architektonischer Freiheit – eine vielseitige Lösung für die Zukunft des Bauens.
Weitere Informationen:
HERING Bau GmbH & Co. KG
Neuländer 1 | Holzhausen, 57299 Burbach Tel. (02736) 27-0 info.hering-ac.com, www.hering-ac.com
Der ego60-RF mit innovativem, leistungsstärkerem ec-Motor und neuer Funkblende. LÜFTEN – NEXT
* 100 % recycelbar
* 70 % Energieeinsparung bei der Produktion des neuen Wärmetauschers gegenüber einem Keramikelement
* Mehr Leistung bei max. 60 m3 /h Volumenstrom
* 50 % leichter und noch leiser
* Wahlweise mit integrierter Funksteuerung
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Die zirkulär konzipierte Holz-Aluminium-Elementfassade ECO_N® von Lindner Building Envelope bewährt sich erstmals im Praxiseinsatz am WOLF Besucherzentrum in Mainburg im Freistaat Bayern.
Die Hybridfassade Lindner ECO_N® kombiniert die Vorteile der bewährten Basiskonstruktion Lindner ECO® aus Aluminium mit ökonomischen wie ökologischen Vorzügen von Holz, inklusive des besonderen Flairs des natürlichen Materials. Das neue Besucherzentrum des Heizungsspezialisten WOLF in Mainburg ist nun das erste Referenzprojekt zur Lindner Produktinnovation. Mit größtem Erfolg wurden die in der Lindner Produktion vollständig vorgefertigten 165 Einzelelemente des modularen Fassadensystems hier installiert.
Auf drei Etagen, die je 1.500 m2 umfassen, bietet das neue Besucherzentrum des Raumklimaexperten WOLF neben Schulungsräumen für Fachhandwerker, Anlagenbauer oder Planer auch Räumlichkeiten für branchenübergreifende Forschung, Entwicklung und Lehre. So wird im Neubau auch ein Technologietransferzentrum des Freistaates Bayern für nachhaltige Gebäudetechnik Platz finden. Dieser Technologie Campus geht auf eine Initiative der Technischen Hochschule Deggendorf (THD), der Stadt Mainburg sowie von WOLF als erstem Industriepartner zurück. Auch flexibel nutzbare Büros, Arbeitsbereiche und
Ausstellungsflächen finden sich im Neubau. Das Besucherzentrum soll technische Innovation mit Nachhaltigkeit vereinen. WOLF setzt nicht nur bei seinen Produkten und Leistungen auf eine äußert energieeffiziente und umweltfreundliche Gebäudetechnik, sondern auch auf eine klimafreundliche, nachhaltige Architektur und Gebäudehülle.
Nachhaltigkeit und Energieeffizienz bis ins kleinste Detail
So kam beim Besucherzentrum das erste Mal die Holz-Hybrid-Elementfassade Lindner ECO_N® zum Einsatz. Am neuen Besucherzentrum wurden insgesamt 165 Lindner ECO_N®-Elemente verbaut, mit jeweils 2,70 m Breite und 4,50 m Höhe. Die architektonische Vorgabe basierte hierbei auf einer Dreierteilung der Elemente. Am Kopfpunkt befindet sich ein querliegendes, hochwärmegedämmtes Paneelfeld. Bis zu einer Höhe von 3 m und einem Achsraster von 1,35 m wechseln sich absturzsichernde DreifachFestverglasungen, Kipp-vor-Dreh-Fenster, elektrisch betriebene Kippfenster, Paneelfelder mit außenliegendem Emaille-Glas, Lamelleneinheiten für Zu- und Abluft und Türen mit unterschiedlichsten funktionellen Ausstattungen ab.
Der Ug-Wert des Glases liegt bei 0,5 W/(m2K). In Verbindung mit der wärmetechnisch sehr gut ausgestatteten
Lindner ECO_N®-Elementfassade konnte der beachtliche Durchschnitts-Ucw-Wert von 0,8 W/(m2K) für die Gesamtfläche der Fassade erreicht werden. Gefertigt wurde das Hightech-Glas regional bei Interpane in Plattling. Die außenliegende Stoffmarkise und die Sonnenschutzbeschichtung des Glases (g-Wert 30 %) tragen entscheidend zum sommerlichen Wärmeschutz bei.
Bauherr und Architekt waren bei der Entscheidung für die Lindner ECO_N®-Elementfassade darauf bedacht, dass die Ökonomie und Ökologie in ihrem Projekt im Einklang stehen. So sind natürlich die Fichten-BrettschichtHolzmodule an der Elementfassade PEFC-zertifiziert (und regional von der Holz Schiller GmbH in Regen gefertigt worden). Besonders erfreulich ist hierbei, dass durch einen intensiven und engagierten Informationsaustausch, den Lindner Building Envelope anregen durfte, der Holzoberflächenschutz biozidfrei ausgeführt werden konnte. Das zeugt von einem umweltfreundlichen Engagement der Baubeteiligten, das weit über die einschlägigen Vorschriften und Normen hinausgeht.
CO2-einsparende Materialien für beste Gebäudezertifzierungen
Lindner hat das Fassadensystem so entwickelt, dass der Anteil an Holz erhöht und der Aluminium-Einsatz aufs Notwendigste begrenzt wird. Darüber hinaus verwendet Lindner CO 2-emissionsarmes Hydro LOW-CARBON
und
die
aus Stabilität, Wetterbeständigkeit und nachhaltiger Wohlfühlatmosphäre in den Innenräumen.
ALUMINIUM (vormals REDUXA), für dessen Herstellung ausschließlich erneuerbare Energien genutzt werden. Im Vergleich zu herkömmlichen Aluminium-Elementfassaden spart die ECO_N® somit ca. 38 % an CO2-Emissionen ein. Die Hybridfassade besteht aus sortenreinen, umweltklassifizierten Materialien, die einzelnen Elemente sind rein mechanisch zusammengefügt. Dies gewährleistet die Trennbarkeit, Wiederverwendbarkeit und Verwertbarkeit
- ideale Bauweise für wirtschaftliches, schnelles und BIM-gerechtes Planen und Bauen
Das Buch gibt den aktuellen Stand des Betonfertigteilbaus wieder. Es zeigt die wirtschaftlichen Möglichkeiten auf und konzentriert sich auf die Tragwerks- und Fassadenelemente. Entwurf und Konstruktion sowie Aspekte der Herstellung und Montage werden behandelt. Mit Beispielen.
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Bild 3. Für das neue WOLF Besucherzentrum produzierte, lieferte und montierte die Lindner Building Envelope das modulare, kreislauffähige Hybridfassadensystem ECO_N®
der Fassadenelemente und setzt neue Maßstäbe in puncto Nachhaltigkeit. Die werkseitige Vorfertigung optimiert die Qualitätssicherung und sowohl den Produktions- als auch den Bauprozess und ist Voraussetzung für eine zügige, termingerechte Montage. Das System eignet sich auch für die Einreichung für QNG, das als Nachweis für die Förderung vom Bund erforderlich ist. Genauso unterstützt das System eine erfolgreiche Gebäudezertifizierung nach LEED, BREEAM oder DGNB.
Geprüfte Funktionalität und ansprechendes Design
Auch hohe Ansprüche an Funktion, Bauphysik und Sicherheit werden von der ECO_N® vollends erfüllt und durch das Prüfzentrum für Bauelemente (PfB) in Rosenheim nach DIN EN 13830 Vorhangfassade und DIN 18008-4 Absturzsicherheit bestätigt. Bei der Konstruktion verwendet Lindner patentierte Kernteile wie Clip-Halterungen für das Glas und PA-Pressleisten. Diese erfüllen höchste Ansprüche an Wärmeschutz, Dichtigkeit und Gebrauchstauglichkeit für den gesamten Lebenszyklus der Fassade. Das Holzmodul ist feuchtegeschützt und statisch wirksam mit einer innovativen Schwalbenschwanzverbindung in die Konstruktion integriert, sodass es eine starke Einheit mit
Bild 4. Die einzelnen Fassadenelemente bestehen aus jeweils zwei Fensterelementen und einer anthrazitfarbenen Aluminiumblende und sind in Summe 2,70 m breit und 4,50 m hoch. (Fotos: © www.Lindner-Group.com)
dem Aluminiumprofilkern bildet. Nichtbrennbare Materialien im Deckenanschlussbereich tragen zum vorbeugenden Brandschutz bei.
Neben Nachhaltigkeit und Funktion steht auch die Optik des Fassadendesigns im Fokus: Die Aluminiumprofile können auf Wunsch mit farbigen Teilflächen ausgeführt werden und ergänzen die warmen Akzente der Holzmodule. Dies kann optional mit Features wie LED-Modulen oder verschiedenen Fugenausbildungen unterstrichen werden. Dabei steht eine breite Palette an Holzarten zur Auswahl. Auch die Außenansicht der Fassade lässt sich individualisieren. Zu der Standard-Außenansichtsbreite von 80 mm (2 × 32,5 mm Deckleiste + 15 mm Fuge) sind innen Varianten mit 80 mm und 100 mm Ansichtsbreite erhältlich.
Weitere Informationen:
Lindner Building Envelope GmbH Georgstraße 2, 94424 Arnstorf Tel. (08723) 20-80 93 buiding-envelope@Lindner-Group.com www.lindner-group.com/de/leistungen/gebaeudehuelle
Entwässern, entkoppeln und belüften – das sind die drei Merkmale, welche die Fassadenrinne „Stabile Air“ der Fa. Richard Brink so besonders machen. Doch damit nicht genug: Zusätzlich fertigt der Metallwarenhersteller die Sockelrinnen passgenau mit Auskragungen für jeden Laibungsbereich. So geschehen beim Neubau eines Fertighauses im Gütersloher Stadtteil Friedrichsdorf.
Vor allem beim barrierefreien Bauen ist beim Feuchteschutz der Gebäudefassaden ein besonderes Augenmerk gefragt, da der Sockelbereich nach Abschluss der Arbeiten i. d. R. unterhalb der Geländeoberkante liegt. Entsprechend bedarf es bei der Wahl einer geeigneten Fassadenrinne funktionaler und leistungsstarker Lösungen.
Belüfteter Sockel für Fertighaus
Das nordrhein-westfälische Friedrichsdorf befindet sich als Stadtteil von Gütersloh südwestlich des Teutoburger Waldes. Vor Ort entstand zwischen Juli 2023 und April 2024 ein Doppelhaus in Fertigbauweise als private Wohnfläche. Bei dem Bauvorhaben wurde die Kahleis Garten- & Landschaftsbau und Tiefbau GmbH, ebenfalls aus Gütersloh, u. a. mit der Montage von Drainagelösungen entlang der Fassade einer Doppelhaushälfte beauftragt. „Bei der Wahl geeigneter Rinnen war es uns wichtig, dass sich diese passgenau entsprechend der projektspezifischen Maße verbauen ließen. Vor allem für die Laibungen der Eingangs-
Die Drainagerinnen lassen sich schnell und einfach auf Einkornmörtel ausrichten und einbauen. (Foto: Richard Brink)
und Terrassentüren benötigten wir maßgefertigte Produkte“, erklärt Geschäftsführer Florian Kahleis. Die Empfehlung für die Fassadenrinnen erfolgte aus den eigenen Reihen: „Wir hatten bereits bei vorangegangenen Projekten Produkte der Firma Richard Brink im Einsatz, auf die spezielle Fassadenrinne wurden wir allerdings von einem unserer Mitarbeiter aufmerksam gemacht“, so der Garten- und Landschaftsgärtner weiter.
Das Spezielle an der „Stabile Air“ zeigt sich beim Blick auf die der Fassade zugewandten Rinnenseite. Große Ventilationsöffnungen gewährleisten eine dauerhafte Belüftung der unteren Fassade. Darüber hinaus entkoppelt die Drainagerinne den Sockelbereich vom umliegenden Erdboden. Der Abstand zwischen Gebäudesockel und Rückwand verhindert das Aufsteigen von Feuchtigkeit durch Kapillarkräfte. Niederschlag sowie das abfließende Wasser von der Fassade und den angrenzenden Flächen wird aufgenommen und durch die seitlichen Langlöcher in die umgebenden Erdschichten drainiert. Optional kann es zusätzlich über einen Ablaufstutzen abgeführt werden. Dank ihres hohen Feuchteschutzes ist die „Stabile Air“ bestens für den Einsatz entlang von Holz- und Dämmfassaden geeignet.
Passgenau für Fassade und Laibung
Für das Bauvorhaben in Friedrichsdorf fertigte und lieferte die Fa. Richard Brink insgesamt ca. 26 m ihrer innovativen Fassadenrinne größtenteils nach kundenspezifischen Maßen. An der Gebäudefassade und über Eck kamen Varianten mit einer Einlaufbreite von 200 mm und Höhen von bis zu 300 mm zum Einsatz. Für die Laibungsbereiche produzierte der Hersteller 320 mm breite und 300 mm hohe Ausführungen in Sonderform mit Auskragungen, bei denen die Auskragungshöhe 80 mm und die Auskragungsweite 120 mm beträgt. Als Abdeckungen dienen Drainageroste aus Edelstahl mit schmaler Schlitzperforation sowie Edelstahl-Maschenroste für die Eingangsbereiche. Diese wurden teilweise zusätzlich mit Sonderausschnitten versehen, um die Areale vor den Türen nahtlos abzudecken.
Einfache Montage, perfektes Ergebnis
Nach Anlieferung ließen sich die Rinnen schnell und einfach auf Einkornmörtel ausrichten und einbauen – nicht zuletzt aufgrund ihrer Fertigung nach Maß. „Dank der ausführlichen Planung im Vorfeld der Arbeiten sowie der hohen Fertigungsqualität und Passgenauigkeit der Rinnen und Roste gelang ihre Montage reibungslos. Das Ergebnis überzeugt und ist das Resultat einer guten Zusammenarbeit“, resümiert Florian Kahleis.
Weitere Informationen:
Richard Brink GmbH & Co. KG
Görlitzer Straße 1, 33758 Schloß Holte-Stukenbrock
Tel. (05207) 95 04-0, Fax (05207) 95 04-20 stefan.brink@richard-brink.de, www.richard-brink.de
LUNOS hat sein bewährtes Modell, den Abluftventilator mit WRG ego, um zwei weitere Varianten erweitert. Die neuen Lüfter egoRF und ego60-RF ergänzen die ego-Serie. Diese Geräte bieten die optimale Lüftungslösung mit Wärmerückgewinnung, welche speziell für den Einsatz in Bädern, WCs und Küchen entwickelt wurden.
Im ego60-RF kommen neu entwickelte und leistungsstärkere ec-Motoren zum Einsatz, die die Leistung um 50 % auf einen max. 60 m3/h Abluftvolumenstrom erhöhen. Die Verbesserung der Flügelaerodynamik mit sich überlappenden Rotorblättern, die optimierte Motoransteuerung und die Geometrieoptimierung reduzieren Luftverwirbelungen und Vibrationen, was für noch niedrigere Schallwerte sorgt und damit zu einer erheblichen Geräuschminderung führt. Zudem wurde die Effizienz erhöht, um den Energieverbrauch zu minimieren.
Alle drei Modelle der ego-Serie (ego, ego-RF und ego60RF) sind mit dem neuen polymerbasierten DrehwinkelWärmetauscher (pbD-Wärmetauscher) ausgestattet, wodurch die Lüfter nochmals nachhaltiger werden. Denn im Gegensatz zu herkömmlichen keramischen Wärmetauschern, die hohe Energieaufwendungen bei der Herstellung erfordern, setzt der neue pbD-Wärmetauscher auf ein umweltgerechtes, recycelbares Polymermaterial. Durch ein zum Patent angemeldetes Spritzgussverfahren erreicht der Wärmetauscher eine optimierte Strömungsgeometrie und homogene Oberflächenanströmung, was zu einer Wir-
Bild 1. Die neuen Lüfter ego-RF und ego60-RF von LUNOS bieten eine optimale Lüftungslösung mit Wärmerückgewinnung.
Bild 2. Der neue Wärmetauscher ermöglicht über 50 % Gewichtseinsparung und reduziert den Energieverbrauch während des gesamten Herstellungsprozesses um über 70 %. (Fotos: LUNOS)
kungsgradsteigerung von 3 bis 5 % führt. Nicht nur umweltfreundlich und energieeffizient, sondern auch leiser, leichter und leistungsfähiger: Der neue pbD-Wärmetauscher ermöglicht über 50 % Gewichtseinsparung und reduziert den Energieverbrauch während des gesamten Herstellungsprozesses um über 70 %. Damit setzt LUNOS nicht nur Maßstäbe in der Lüftungstechnologie, sondern auch in der nachhaltigen Produktion.
Bei den beiden neuen Geräten ego-RF und ego60-RF ist die Blende serienmäßig mit intelligenter Steuerung inkl. Feuchte-/Temperatursensor für automatische Regelung sowie einem 230 V Netzteil ausgestattet. Zusätzlich können die Lüftungsgeräte mit einer LUNOS Funksteuerung bedient werden. Bei einem aufgesteckten EnOcean Funkmodul UNI-EO ist die Steuerung über die Fernbedienung RC-EO oder auch per App leicht möglich. Mit neuem, leistungsstärkerem Motor beim ego60-RF gehören die Lüfter der ego-Familie, in denen auch der neue pbD-Wärmetauscher verbaut ist, in der Klasse der Zweikanalgeräte zu den weltweit kleinsten, leisesten und nachhaltigsten dezentralen Lüftern mit Wärmerückgewinnung in der Wohnungslüftung.
Wie auch bei den Lüftern der e2-Serie können die Geräte der ego-Serie im Neubau und in der Sanierung eingesetzt werden. Dabei werden sie entweder bei einem Neubau mit Hilfe eines Wandeinbaugehäuses zwischen die Steine gesetzt oder nachträglich z. B. bei einer Sanierung mit Hilfe einer 162 mm großen Kernbohrung eingebaut. Die Wand muss dabei nur mindestens 300 mm dick sein. Die Verkabelung erfolgt direkt von der Steuerung aus, die in eine handelsübliche Elektronikdose oder in die Unterverteilung eingebaut wird. Von dort werden nur sechs Adern benötigt, welche mit 12 V Schutzkleinspannung beaufschlagt werden.
Ist bereits ein LUNOS Abluftventilator vom Typ AB 30/60 oder RA 15-60 verbaut, können diese durch einen ego-Lüfter mit Wärmerückgewinnung ersetzt werden.
Lüften – next generation
Die Kernkompetenzen von LUNOS liegen in der kontrollierten dezentralen Wohnungslüftung mit und ohne Wärmerückgewinnung sowie in der Entwicklung und Herstellung von energieeffizienten Lüftern und AußenwandLuftdurchlässen. Des Weiteren entwickelt LUNOS alle dazugehörigen Komponenten und viele weitere Produkte, wie Abluftventilatoren und Fassadenelemente mit versteckten Lüftungsöffnungen. Zudem werden Serviceleistungen, wie Beratung und Planungsservice von LUNOS angeboten.
Links: https://www.youtube.com/watch?v=9cp5PRxwQE8, https://www.youtube.com/watch?v=LIGMY7tzOVk
Weitere Informationen:
LUNOS Lüftungstechnik GmbH & Co. KG Wilhelmstraße 31, 13593 Berlin Tel. (030) 36 20 01-0, Fax (030) 36 20 01-89 info@lunos.de, www.lunos.de
Eine 1999 als Luftschiffhangar errichtete Halle südlich von Berlin wird heute als Freizeit- und Vergnügungspark genutzt. Bis zu 6.500 Gäste pro Tag genießen Tropical Islands, Teil der spanischen Parques Reunidos Firmengruppe. Innen herrscht ganzjährig eine Durchschnittstemperatur von 26 °C, außen je nach Jahreszeit nicht selten große Hitze oder Kälte – das stellt hohe Anforderungen an die Gebäudehülle und ihre Dämmung. Die Halle wurde Schritt für Schritt saniert, wobei die Fertigstellung der gesamten Maßnahmen für 2027 geplant ist.
Ein Teil des Energiesparkonzeptes sowie des Schutzkonzeptes für die Gebäudesubstanz war eine zeitgemäße Dämmung der zwölf undurchsichtigen Tore der ehemaligen Luftschiffhalle. Diese bestehen innen aus Trapez-Stahlblechen und außen aus Aluminium. Zwischen den beiden Metallschalen sorgen eine Dämmschicht und eine Dampfbremse dafür, dass weder in der Dachkonstruktion Kondensat Schaden anrichten kann noch die feuchtwarme Innenraumluft im Tropical Islands auf eine kalte Gebäudehülle trifft.
Wachsende Kondensatprobleme
Schon der frühere Eigentümer der Halle hatte ein Dichtund Dämmkonzept umgesetzt. Allerdings war die seinerzeit erdachte Konstruktion der Dachaußenhaut den enormen Temperaturunterschieden nicht gewachsen. Einzelne Befestigungspunkte der großen, gebogenen Trapezbleche lösten sich, die Dämmlage war der Witterung ausgesetzt und wurde an immer mehr Stellen schadhaft. Auf der Innenseite der Hangarhülle entstand an kalten Tagen Kondensat an den Stahlblechen, wo die warme Raumluft auf kaltes, weil mangelhaft gedämmtes Blech traf.
Schäden unübersehbar
Mehrere Stürme seit der Errichtung des Tropical Islands räumten letzte Zweifel aus – die Komplettsanierung der zwölf Tore war unausweichlich. Teile der Dämmung waren verrutscht und auch die Dampfbremse war schadhaft. Es war offensichtlich, dass nur eine vollständige Sanierung von Dichtebene und Dämmung sowie der äußeren Aluminiumbekleidung das Kondensatproblem in der Tropen-
halle lösen und Wärmeverluste im Winter vermeiden würde. Ebenso war klar, dass Veränderungen an der Dachkonstruktion vorgenommen werden mussten, um zukünftig Schäden zu vermeiden.
Prüfung im Windkanal
Im Vorfeld der Sanierung hatte der Bauherr ein Modell des neuen Dachaufbaus im Windkanal testen lassen. Die Prüfungen zeigten, dass die neue Dachhülle Windgeschwindigkeiten von über 200 km/h standhalten würde. Das hinzugezogene Architekturbüro Artytech2 Hermoso & Heimannsfeld arquitectos s. l.p aus Madrid empfahl als neue Dämmung die „Fixrock VS“ von ROCKWOOL und bat den Hersteller um Stellungnahme hinsichtlich der Eignung dieser Fassadendämmplatte.
Technische Spezialisten der DEUTSCHEN ROCKWOOL befassten sich daraufhin mit den Detailfragen des Bauvorhabens. „Besondere Anforderungen, wie sie z. B. mit der Dachsanierung in Krausnick verbunden waren, nehmen wir bei ROCKWOOL sehr ernst“, erklärt Architektenberater Andreas Unger. Erst nach einer umfassenden Prüfung würden Aussagen zur Machbarkeit einer Lösung und zum optimalen Dämmstoff für eine Anwendung getroffen. Für die Anwendung der „Fixrock VS“ zur Dämmung von Tropical Islands gab die DEUTSCHE ROCKWOOL im Frühjahr 2021 grünes Licht.
„Fixrock“ für das Brandenburger Tropenparadies
Nach der Klärung der Machbarkeit wurden in Krausnick „Fixrock VS“ Dämmplatten in einer Dicke von 180 mm fugenlos zwischen Z-Profile geklemmt, auf die erst Stahlblech und dann Aluminium montiert wurden. Materialausdehnungen der metallischen Komponenten bei großer Hitze kann diese neue Konstruktion besser aufnehmen als die alte. Steinwolle weist bei Temperaturen von 80 und mehr °C keinerlei Längenausdehnung auf. Wird sie dicht gestoßen und fugenlos verlegt, ist eine wichtige Voraussetzung für die Vermeidung einer Kondensatbildung auf der Innenseite erfüllt.
Ein weiteres Kriterium bei der Entscheidung für „Fixrock“ war der Montagevorteil durch die nachgewiesene
Bild 1. Eine 1999 für den Bau von Zeppelinen errichtete Halle südlich von Berlin wird heute als Freizeit- und Vergnügungspark genutzt. Bis zu 6.500 Gäste pro Tag genießen Tropical Islands mit einer ganzjährigen Innentemperatur von ca. 26 °C. Außen herrscht je nach Jahreszeit nicht selten große Hitze oder Kälte – das stellt hohe Anforderungen an die Gebäudehülle und deren Dämmung.
2. Nach dem Rückbau der Verkleidung aus Aluminiumblechen und der alten Dämmung wurde die 2006 verarbeitete Dampfbremse sichtbar. Auch sie musste rückstandslos von der inneren Trapezblechschale entfernt werden.
Bewitterungsfestigkeit dieser Dämmplatten. Die hydrophobierten Platten bleiben auch bei einer freien Bewitterung von mehreren Wochen formstabil und behalten ihre maßgeblichen Eigenschaften.
„Wir haben uns sehr darüber gefreut, den Vorschlag der Architekten, die neue Gebäudehülle von Tropical Islands mit der ‚Fixrock‘ zu dämmen, als technisch solide Lösung einstufen zu können“, berichtet Daniel Schmidt, Gebietsleiter Leipzig der DEUTSCHEN ROCKWOOL, der als zuständiger Fachberater im Außendienst den Baufortschritt begleitete.
Engmaschige Abstimmung
Der enorme Materialbedarf – im Laufe der Bauzeit wurden ca. 54.000 m2 „Fixrock“ benötigt – konnte durch eine enge Abstimmung zwischen Dämmstoffhersteller, regionalem
Bild 3. „Fixrock“ Dämmplatten einschieben, Aluminiumbleche montieren – die geschulten Montageteams konnten bei der Sanierung pro Tag ein Feld von ca. 150 m2 fertigstellen. (Fotos: Deutsche Rockwool)
Fachhandel und Bauherrn in den einzelnen Bauphasen pünktlich bereitgestellt werden. „Auch hier waren Engagement und Professionalität gefragt“, betont der Fachberater der DEUTSCHEN ROCKWOOL. „Eine technisch ausgereifte Lösung zu finden ist das eine. Aber eine Baustelle so zu begleiten, dass stets die benötigte Menge Dämmstoff bereitsteht, damit die Verarbeiter gut vorankommen, ist ebenso wichtig für den Erfolg einer solch großen Maßnahme.“
Weitere Informationen:
DEUTSCHE ROCKWOOL GmbH & Co. KG Rockwool Straße 37–41, 45966 Gladbeck Tel. (02043) 408-0, Fax (02043) 408-444 info@rockwool.de, www.rockwool.de
Wenn Dachhandwerker Produkte der Häuselmann Metall GmbH verwenden, ist er häufig mit von der Partie: der drollig blickende, bunt gefärbte Häuselmann-Hund. Sein Zuhause hat er zwar in Mannheim, doch mit den Produkten reist er um die Welt …
Wer oberflächenveredeltes Aluminium verarbeitet oder vertreibt, ist mit Sicherheit schon mit den Produkten der Häuselmann Metall GmbH in Kontakt gekommen. Im Stammsitz in Mannheim kümmert sich das Team um die individuellen Bedürfnisse der Kunden. Dabei wird besonderer Wert auf die maßgenaue Beratung der Geschäftspartner gelegt. Informationen rund um die unterschiedlichen Einsatzanforderungen der zur Verfügung stehenden Metall-Halbfabrikate sind dabei besonders wichtig.
Häuselmann-Kunden profitieren folglich nicht nur von einem breiten Sortiment kurzfristig verfügbarer Produkte, sondern auch von einem zeit- und mengenflexiblen Lieferservice. Eloxierte, pulverlackierte oder nasslackierte
Aluminiumbänder sind ebenso schnell verfügbar wie blankes Aluminium, Lochbleche oder Profiltafeln. Verzinkter und farbbeschichteter Stahl sowie Edelstahl runden das Lieferprogramm in sinnvoller Weise ab.
Eine bunte Firmengeschichte
Die Häuselmann GmbH startete im Jahr 1998 als Tochtergesellschaft der bekannten Häuselmann Holding AG auf dem deutschen Markt. Auch das Markenzeichen der Firma – der allseits bekannte bunte Aluminium-Hund mit dem Slogan „Bekannt wie ein bunter Hund“ – stammt aus dieser Zeit. Dabei lag der Schwerpunkt des Unternehmens schon immer im Bereich der Aluminiumwalzprodukte, insbesondere im oberflächenveredelten Zustand. Im Jahr 2000 erfolgte die Erweiterung des Betriebes in Forst bei Bruchsal. Mit entsprechend vergrößerten Büro- und Lagerflächen reagierte Häuselmann auf die steigende Nachfrage.
Metall-Halbfabrikate aus Stahl, Edelstahl und Kupfer für Dach und Fassade: Nahezu alles ist möglich. (Foto: häuselmann metall GmbH)
Den letzten großen Umzug vollzog das Unternehmen im Jahr 2014 mit der Verlegung des Firmensitzes von Forst nach Mannheim. Dabei wurden insbesondere der Servicebereich und das Anarbeitungszentrum mit Coil-ServiceCenter in den Fokus gestellt und ein Just-in-time-Lieferkonzept ins Leben gerufen.
Um den Kundenansprüchen auch weiterhin gerecht zu werden und einen möglichst individuellen und schnellen Service anzubieten, verfügt der Standort Mannheim seit 2022 über eine neue Querteilanlage. Seit 2023 ergänzt eine neue Längsteilanlage den Maschinenpark und auch die Lagerfläche wird stetig erweitert. Heute können vor Ort Materialien in Dicken zwischen 0,5 und 4 mm auf Kundenwunsch angearbeitet und quergeteilt werden. Dabei sind Breiten bis 1.600 mm und Längen bis 10.000 mm möglich. Das maximale Coil-Gewicht beträgt dabei 6 t.
Die farbige Aluminiumwelt
Beim Blick in die Lager- und Produktionshalle in Mannheim wird eines schnell klar: Die Produktpalette – gerade im Bereich des oberflächenveredelten Aluminiums – ist riesig. Geschäftsführer Jens Wedell erklärt: „Wir verfügen über eine umfangreiche Farb- und Oberflächenauswahl in unserem Portfolio. So haben wir unser nasslackiertes Aluminium hm liquid in 40 verschiedenen Farben auf Lager. Sollte die richtige Oberfläche nicht dabei sein, können wir weitere Farben ab einer Abnahmemenge von 500 kg im gewünschten Coil-Format liefern. Mit der Linie hm-falzit bieten wir außerdem Farbaluminium in Doppelstehfalzqualität an. Neben den sieben gängigen Lagerfarben können wir natürlich auch in diesem Bereich Sonderwünsche realisieren. Aber nicht nur Nasslackierungen stehen zur Verfügung, wir bieten außerdem auch ein pulverlackiertes Produkt an.“
Für außergewöhnliche Projekte etwa im Architekturund Fassadenbereich ist darüber hinaus bandeloxiertes Aluminium mit einer Schichtdicke von 10 bis 12 µm lieferbar. Neben dem Naturton E6EV1 ist das Material u. a. in Gold, Kupfer, Bronze und Schwarz erhältlich.
Generell fällt auf: Das Unternehmen stellt sich speziell auf die ihm vom Fachhandel übertragenen Kundenwünsche ein. Jens Wedell erklärt: „Aufgrund unseres breit auf-
gestellten Portfolios haben wir die Möglichkeit, viele individuelle Vorstellungen nicht nur im Bereich der Farben und Beschichtungen, sondern auch in der gewünschten Stück- und Mengenzahl zu erfüllen. Auch Sonderfarben, beispielsweise für bunte Spielhausüberdachungen in Pastellblau oder Mintgrün, können wir problemlos realisieren. Die Mindestbestellmenge beträgt zwischen 500 und 1.000 kg. Pulverlackierungen können wir sogar ab einer Tafel realisieren. Dabei sind wir außerdem zeit- und mengenflexibel. Da unsere Ausgangsmaterialien bei verschiedenen Lackierbetrieben eingelagert sind, können auch Sonderfarben rasch geliefert werden. Mit den aktuellen Investitionen in unseren Maschinen- und Anlagenpark sind wir in der Lage, Kundenaufträge noch schneller und präziser auszuführen.“
Mit dabei ist immer der bunte Hund, der nicht nur in einer, sondern in verschiedenen Farben auf den Produkten zu finden ist. Auf dem nasslackierten Aluminium ist er zum Beispiel je nach Materialart in Blau oder Türkis zu finden. Frei nach dem Motto: „Bekannt wie ein bunter Hund“.
Weitere Informationen: häuselmann metall GmbH
Pfingstweidstraße 26, 68199 Mannheim
Tel. (0621) 80 39 65-0, Fax (0621) 80 39 65-60 info@haeuselmann.de, www.haeuselmann.de
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dasch zürn + partner
Die größte Grundschule Darmstadts ist noch größer geworden. Die Erich Kästner-Grundschule in Kranichstein, in der fast 600 Schüler aus 40 Nationen gemeinsam lernen, erhielt einen Erweiterungsbau. Hingucker ist die Fassade aus hell lasiertem sibirischem Lärchenholz.
Im Juli 2022 wurde das neue Erweiterungsgebäude feierlich eingeweiht. Der ca. 1.300 m2 große Bau zeichnet sich durch eine barrierefreie Raumaufteilung und zum Außenbereich hin offene Räume aus. Alle technischen Anlagen wurden in Bezug auf die Energieeffizienz optimiert, um den Klimaschutzzielen gerecht zu werden.
Raumkonzept und Konstruktion
Das Gebäude fügt sich als eingeschossiger „Teppich“ in die parkartige Situation ein. Lediglich die Technikzentrale im Obergeschoss stellt einen punktuellen Hochpunkt dar. Neben dem zentralen Pausenhof zwischen Bestandsgebäude
und Erweiterungsbau gibt es dezentrale, den Nutzungsbereichen vorgelagerte unterschiedliche Freibereiche. So wechseln Bereiche für großräumige Bewegungen mit kleinen Rückzugszonen und modellierten Aktivzonen. Um das zentrale Foyer lagern sich drei Nutzungsbereiche: die Klassenräume mit dazwischen liegenden Differenzierungsräumen, der Lehrer- und Verwaltungsbereich und die Mensa mit Multifunktions- und Kunstraum.
Das Gebäude ist ein Hybridbau, die Außenwände und Trennwände sind in Holzrahmenbauweise errichtet worden. Die Geschossdecken und Treppenkerne sind in Massivbauweise gebaut.
Gestaltungskriterien und Fassade
Der eingeschossige Erweiterungsbau ist als flacher, langgestreckter Baukörper entwickelt, dessen Erscheinungsbild durch großflächige Verglasungen einerseits und geschlossene Außenwandflächen mit Holzbekleidung andererseits
bestimmt wird. Wesentliche Gestaltungskriterien waren eine möglichst harmonische Materialwahl innen wie außen und das selbstverständliche harmonische Einfügen des Neubaus in seine Umgebung.
Geschlossenen Außenwandflächen sind mit einer vorgehängten hinterlüfteten Nut-Feder-Holzkonstruktion aus hell lasierter Sibirischer Lärche bekleidet. Durch die Anordnung der Lattung mal in vertikaler, mal in horizontaler Ausrichtung wird die in drei flache, quaderförmige und verschachtelte Volumina geteilte Kubatur des Gebäudes betont. Die Fassade wird am Übergangsgebäude fortgeführt.
Die Verglasungen sind als Elementfassaden mit Zweifachverglasung ausgeführt. Im Bereich der Mensa bzw. des Foyers kam eine Pfosten-Riegel-Fassade zur Ausführung.
Der Sonnenschutz vor den großen, fast raumhohen Fenstern bewirkt, dass sich die Ansicht des Baukörpers immer wieder verändert. Dazu trägt auch eine Fassadenbegrünung an der Südseite bei.
Im Innenraum wurde das Thema der Holzoberflächen fortgeführt. Mit Ausnahme des Nebenraumblocks sind nahezu alle Wände mit hellen Holzpaneelen verkleidet. Darüber hinaus kamen überwiegend natürliche und langlebige Materialien zum Einsatz. Die Decken sind vollflächig mit abgehängten, gelochten Akustikplatten bekleidet, um die Raumakustik zu verbessern. In der Mensa sind kreisrunde Vertiefungen mit indirekter Beleuchtung in die Akustikdecke integriert, die zusammen mit der gelben Farbgebung für eine lockere Atmosphäre sorgen. Die Böden bestehen dort, wo die Beanspruchung stark ist, also in der Eingangshalle und der Mensa, aus Sichtestrich. Die Unterrichts-, Verwaltungs- und Lehrbereiche sind mit umweltfreundlichem Linoleum belegt. Das gesamte Gebäude ist barrierefrei.
Photovoltaik und Lüftung mit Wärmerückgewinnung
In Bezug auf die Energieeffizienz des Schulneubaus haben Bauherr und Architekturbüro von Beginn an einen hohen Standard angestrebt. So wurde im Zuge der baulichen Erweiterung die Technik im gesamten Ensemble runderneuert. Herzstück ist ein neues Technikgebäude zwischen Bestand und Neubau, in dem die komplette Steuerung und Verteilung der Energie stattfindet. Die Wärmeversorgung erfolgt über die bestehende Fernwärmeanbindung an den kommunalen Energieversorger. Ein internes Rohrnetz verteilt die Wärme in die einzelnen Gebäude. Die Wärmeübergabe an die Räume erfolgt überwiegend durch eine Fußbodenheizung. Das Warmwasser wird über ein Trinkwasser-Durchflusssystem erzeugt.
Das Flachdach des Erweiterungsbaus ist als Regenwasserpuffer sowie zum Schutz vor zu starker Erwärmung durch Sonneneinstrahlung begrünt. Zusätzlich befindet sich hier eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 72 kWp. Die bestehenden Gebäude wurden mit weiteren PV-Modulen versehen, sodass das gesamte Schulensemble eine Leistung von 136 kWp erbringt. Damit kann nicht nur der Strombedarf der Schule gedeckt, sondern sogar ein
Bautafel
Erweiterungs- und Technikgebäude Erich-Kästner-Grundschule, Darmstadt-Kranichstein
■ Bauherr: Eigenbetrieb Immobilienmanagement Darmstadt
■ Projektteam: Joachim Zürn, Bianca Schuh, Astrid Chwoika, Marcello Raff
■ Leistungsumfang: 1–9
Fachplaner
■ Landschaftsarchitekten: Reinboth Landschaftsarchitekten, Esslingen am Neckar
■ Brandschutzgutachten: Insa4 Brandschutzingenieure, Wuppertal
■ Bauphysik/Raumakustik: ZPP Ingenieure, Darmstadt
■ Tragewerksplanung: ZPP Ingenieure, Darmstadt
■ Bauleitung: blumenstein + architekten, Darmstadt
■ HLS-Planung: IB Wagner, Reutlingen
■ Elektroplanung: Kienle Beratende Ingenieure, Stuttgart
■ BGF: 2.470 m2
■ Fertigstellung: 2022
Ernst & Sohn Special: Fassadentechnik 1
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Überschuss erzeugt werden, der in das öffentliche Netz eingespeist wird. Das Gebäude ist außerdem mit einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung mit einer Leistung von bis zu 12.950 m3/h und einer separaten Lüftungsanlage für die Küche mit einer Leistung von 5.950 m3/h (Zuluft) ausgestattet, die ebenfalls mit dem Strom aus der PV-Anlage betrieben werden. Auch die Digitalisierung des schulischen Bildungskontexts wurde berücksichtigt, indem alle Klassenräume mit digitalen, interaktiven Displays als Tafelsystem ausgestattet wurden. Außerdem steht in allen Räumen WLAN zur Verfügung.
Weitere Informationen: dasch zürn + partner Stuttgart | München architekten Partnerschaft mbB Böheimstraße 43, 70199 Stuttgart Tel. (0711) 459 999-0 mail@dzpa.de, www.dzpa.de
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