Brandschutz
Ernst & Sohn Special
Mai 2025
ISSN 2750-5030

– Baulicher Brandschutz
– Türen und Tore
– Brandmelde- und Löschanlagen
– Dämm- und Abschottungssysteme
– Bauten für die Feuerwehr

Nabil A. Fouad (Hrsg.)
Ernst & Sohn Special
Mai 2025
ISSN 2750-5030
– Baulicher Brandschutz
– Türen und Tore
– Brandmelde- und Löschanlagen
– Dämm- und Abschottungssysteme
– Bauten für die Feuerwehr
Nabil A. Fouad (Hrsg.)
Schwerpunkte: Klimagerechtes Bauen; Brandschutz
- Bewertungstools zum klimagerechten Bauen
- Aktuelles zum sommerlichen Wärmeschutz
- Brandschutz im Holzbau bis zur Hochhausgrenze
Der Bauphysik-Kalender 2024 gibt Praxishinweise für die klimagerechte Planung von Gebäuden aber auch von urbanen Räumen. Es gilt bauphysikalische Prozesse zu verstehen und Potenziale von Konstruktionen gezielt auszuschöpfen. Weiterer Schwerpunkt ist der Brandschutz im Holzbau.
+49 (0)30 470 31–236 marketing@ernst-und-sohn.de www.ernst-und-sohn.de/30002
2024
2024 · 606 Seiten · 404 Abbildungen · 157 Tabellen Hardcover
ISBN 978-3-433-30002-2 € 159* Fortsetzungspreis € 139* eBundle (Print + ePDF)
ISBN 978-3-433-30003-9
Fortsetzungspreis eBundle
Das Brandschutzkonzept ist integraler Bestandteil des Entwurfsprozesses und damit Pflicht, denn der Brandgefahr kann erfahrungsgemäß vor allem durch vorbeugende Brandschutzmaßnahmen wirksam begegnet werden. Diese Brandschutzmaßnahmen müssen im Rahmen eines Brandschutzkonzepts objektspezifisch geplant und umgesetzt werden, etwa bei der Abweichung von bauordnungsrechtlichen Brandschutzbestimmungen oder im Rahmen des betrieblichen Risikomanagements.
Die Brandschutzingenieurmethoden mit Nachweisen durch Brandsimulationen, Räumungssimulationen oder Bauteilbemessungen sind zwar bereits weitgehend digitalisierte Verfahren. Dennoch bietet vor allem BIM große Möglichkeiten der weiteren Optimierung der erforderlichen Prozesse. Hinzu kommt, dass bei Fachplanern, die sich um solche Nachweisverfahren kümmern, eine große Expertise und Affinität im Umgang mit IT und Digitalisierung anzutreffen ist, was grundsätzlich digitalisierungsfördernd für den gesamten Planungsprozess ist.
Obwohl BIM noch nicht ganz ausgereift ist, kann es schon jetzt für die Brandschutzplanung gewinnbringend in die Projekte eingebracht werden. Sein Einsatz bietet große Chancen und sollte sich an folgenden Grundsätzen orientieren:
Die Brandschutzplanung muss eigene Digitalisierungsstrategien und insbesondere Anwendungsmöglichkeiten für BIM mit geeigneten Netzwerken für die Anwender entwickeln. Aus den Maßnahmen zur Digitalisierung muss sich ein Mehrwert für das operative Geschäft ableiten. Der Digitalisierungsgrad im Planungsprozess kann durch bessere Ausnutzung der vorhandenen Systeme signifikant erhöht werden. Nachhaltige Digitalisierung funktioniert nur durch Involvieren der Belegschaft. Erfolgreiche Digitalisierung erfordert ausreichende Ressourcen.
Unter Beachtung dieser und weiterer Grundsätze ist es möglich, den Informationsfluss in Projekten deutlich zu verbessern und somit zur Planungssicherheit und einer daraus folgenden Kostenoptimierung beizutragen. Wie bei den meisten Neuentwicklungen moderner Planungsmethoden gilt es aber auch bei der Brandschutzplanung mit BIM bei allen Beteiligten für Aufklärung und Akzeptanz für dieses Verfahren zu sorgen.
Die Fachdisziplin Brandschutz kommt derzeit noch nicht umhin, ein eigenes Fachmodell Brandschutz zu erstellen und hieraus die Bauvorlagen bzw. Genehmigungs-
unterlagen abzuleiten. Vor allem in der Brandschutzplanung müssen die Fachingenieure häufig auf bestehende CAD-Pläne aufsetzen und ein eigenes Brandschutz-Fachmodell integrieren. Es ist daher wichtig, dass eine Software über alle relevanten Schnittstellen verfügt, um möglichst verlustfrei Daten auslesen bzw. weitergeben zu können.
Bereits gut lassen sich die Belange des baulichen Brandschutzes in die BIM-Modelle der Objektplaner oder in das eigene Brandschutz-Fachmodell integrieren. Eine kleinteilige Bauteiltrennung ermöglicht hierbei, die unterschiedlichen Anforderungen und auch alle Informationen zu Bauteilattributen, zu den Abmessungen, zum Bauteilaufbau, zum Material, zur Feuerwiderstandsklasse, zur Öffnungsrichtung von Brandschutztüren, zu Feststellanlagen, Brandabschottungen etc. sowie zu umgebenden Bauteilen korrekt abbilden zu können.
Unterstützt werden die Verfasser digitaler Brandschutzkonzepte durch Informationsmöglichkeiten und Empfehlungen von Fachleuten aus Instituten, Verbänden und Vereinen. So hat der VIB – Verein zur Förderung von Ingenieurmethoden im Brandschutz e. V. (www.vib-brandschutz.de) eine Modellierungsempfehlung BIM im Brandschutz erarbeitet. Sie beschreibt, wie das Fachmodell als Grundlage für die Brandschutzplanung entwickelt bzw. aufgebaut werden sollte, um eine erfolgreiche und durchgängige Projektbearbeitung der Fachdisziplin Brandschutz zu ermöglichen. Die Modellierungsempfehlung BIM im Brandschutz befindet sich aktuell in der Entwicklung und Bearbeitung und wird nach Fertigstellung in die vorliegende Handlungsempfehlung Digitalisierung und BIM im Brandschutz integriert.
Neben einigen gelungenen Beispielen zum vorbeugenden, technischen, baulichen, organisatorischen und abwehrenden Brandschutz informieren wir in diesem Brandschutz-Special über neue Materialien, Bauteile und Löschmethoden. Interessante Anregungen sowie einen hohen Informationsgewinn bei der Lektüre wünscht Ihnen
Iris Kopf Redaktion Specials
Ernst & Sohn Special 2025 Brandschutz
ISSN 2750-5030
Ernst & Sohn GmbH
Rotherstraße 21
D-10245 Berlin
Telefon: (030) 4 70 31-200
Fax: (030) 4 70 31-270
info@ernst-und-sohn.de www.ernst-und-sohn.de
Die 1.700 m2 große Halle eines Logistikzentrums, in der brennbare Flüssigkeiten gelagert werden sollen, wurde mit einer Leichtschaumlöschanlage geschützt. Zum Schutz von Bereichen mit erhöhtem Brandrisiko eignen sich Leichtschaumlöschanlagen, wo der erzeugte Schaum die Luft verdrängt und das Feuer effektiv erstickt. Im Brandfall löst die Anlage automatisch über ein Rauchansaugsystem oder manuell über einen Druckknopfmelder aus. Die 12 m hohe Halle konnte bei einem Live-Test innerhalb der von der National Fire Protection Association-Richtlinie geforderten Zeit bis auf 11,8 m Höhe mit Schaum gefüllt werden. Der Brand wurde erstickt. (s. Beitrag S. 38; Standbild aus Doku-Video / © COGGY Kommunikation / Mika Garau)
EDITORIAL
Iris Kopf
3 Pflicht oder Kür? – Digitalisierung und BIM in der Brandschutzplanung
BAULICHER BRANDSCHUTZ
Günter Knopf
6 Brandwand-Durchbruchsicherung mittels Wassernebel
9 Änderungen der ASR A2.3 „Fluchtwege und Notausgänge“ veröffentlicht
10 Brandschutzzentrum des ift Rosenheim modernisiert
hhpberlin Ingenieure für Brandschutz GmbH
11 Vertikale Städte – Brandschutz für Hochhäuser
13 Essener Grundschule – Brandschutz für den Holzmodulbau
16 Brandschutz3 – Einfach.Praktisch.Kundenorientiert
17 VdS-BrandSchutzTage 2025 in Köln
18 MIZAL: Meisterwerk der Architektur mit Fokus auf Brandschutz
20 Fachgerechter Brand- und Korrosionsschutz für die Dachkonstruktion des Sportbades NeckarPark in Stuttgart
22 The Cradle – ein nachhaltiges Pilotprojekt am Rhein
24 Vorbeugender Brandschutz vom Dach bis in den Keller
28 Soziale Einrichtungen: Fehlende Löschanlagen gefährden die Sicherheit
TÜREN UND TORE
29 Funktion trifft Ästhetik: Flexibles Rohrprofilsystem aus Aluminium kombiniert höchste Brandschutz- und Designanforderungen
33 Türverschlüsse in Flucht- und Rettungswegen: Praxistipps für Planung, Ausschreibung und Ausführung
34 DFB-Campus in Frankfurt am Main: Ball-Akademie
BRANDMELDE- UND LÖSCHANLAGEN
36 Kosten sparen – Effizienz erhöhen: IoT-Lösungen sind die Zukunft
37 Normungsroadmap Bauwerke: Die Baubranche wird grüner, digitaler, flexibler und sicherer
38 Livetest einer Schaumlöschanlage – Brandschutz bei Logistikzentrum in Wallersdorf
39 Sicherheit und Energieeffizienz Hand in Hand: Schachtentrauchung benötigt regelmäßige Wartung
40 Löscherfolge mit Sprinklern
DÄMM- UND ABSCHOTTUNGSSYSTEME
41 Brandschutzkanäle: vielfältige Lösungen für maximale Sicherheit
42 Haustechnik effizient: Wärme-, Kälte-, Schall- und Brandschutz
BAUTEN FÜR DIE FEUERWEHR
Gaus Architekten
44 KONSEQUENTER HOLZBAU: FUNKTIONAL, ÄSTHETISCH UND NACHHALTIG FEUERWEHRHAUS IN TÜBINGEN-LUSTNAU
HENN GmbH
48 NEUER CAMPUS FÜR DIE AUSBILDUNG
BFRA BERLINER FEUERWEHR- UND RETTUNGSDIENSTAKADEMIE IN TEGEL
50 Nah am Geschehen: Neubau Feuerwehrgebäude Kremmen
50 Impressum
Das Plus an Sicherheit Conlit Abschottungen mit nichtbrennbaren ROCKWOOL Steinwolle-Dämmstoffen stellen im Brandfall eine ideale Brandsperre in der Haustechnik dar – mit einem Feuerwiderstand von bis zu 120 Minuten. Conlit leistet damit einen wertvollen Beitrag zum vorbeugenden Brandschutz, schützt im Ernstfall Menschen und Werte und minimiert die Auswirkungen von Bränden. www.rockwool.de/brandschutz
Günter Knopf
Brandwand-Durchbruchsicherung
In der Industrie, aber auch im normalen Hochbau, gilt es, das Durchdringen von Wärme, Flammen und Rauch bei technologisch nicht zu schließenden Decken- und Wanddurchbrüchen mit geeigneten Maßnahmen zu verhindern. Meist befinden sich diese Durchbrüche in Brandschutzwänden (F90). Nicht immer können diese Öffnungen im Brandfall durch technologische Vorrichtungen (Tore, Türen, Klappen; Fließbänder u. a.) geschlossen werden. In einem solchen Fall erfüllt dieses Schutzziel eine Niederdruck-Wassernebelschleieranlage, die sich beidseitig dieser Öffnungen befindet und mittels Rauchmelder (Zweimelder-Abhängigkeit) aktiviert wird.
Um eine konstruktive Aussage über die Verwendbarkeit von Wassernebel zu diesem speziellen Zweck machen zu können, muss man sich mit der Wirkungsweise von Wassernebel vertraut machen. Wassernebel-Feuerlöschanlagen finden seit vielen Jahren immer mehr Anwendungsgebiete. Entweder werden sie alternativ zu bisherigen Löschverfahren oder in besonderen Einzelfällen als einzig machbare Lösung im Brandschutz angewendet.
Ihre Besonderheit in der Löschwirkung und gleichzeitige Einfachheit im Aufbau sprechen in vielen Fällen für ihren Einsatz. Um dies besser veranschaulichen zu können, muss man ihre Verfahrenszielrichtungen näher betrachten.
Für die Anwendung des Wassernebel-Löschsystems sind verschiedene Zielrichtungen bekannt und möglich, wie
– Strahlungswärmeabsorption
– Brandniederhaltung/Begrenzung der Brandausbreitung
– Rauchabsorption/-ableitung
– Brandlöschung
– Gebäude-/Anlagenschutz vor Brandein-/-auswirkungen u. a.
Das Wassernebelsystem weist folgende Löscheffekte auf:
– Kühlwirkung durch Verdampfung in der Reaktionszone und an der Grenzfläche Flammensäule/ Brandgasströmung
Gesetzliche Grundlagen: DIN CEN/TS 14972; 2011/09 Feinsprühanlagen Planung und Einbau DIN SPEC 91216
– Ausbildung einer lokalen Inertisierung (Sauerstoffverdrängung) am Brandherd infolge Verdampfung und einer entsprechenden Teilchendichte an Wassertropfen
– Verdünnung der Reaktionszone durch Verdampfung
– Rauchpartikelbindung bis zu 97 %, Partikelhaftung an Wassertropfen bis zum Herabfallen auf Grund zunehmender Schwere
– Auswaschung bzw. Verdrängung toxischer Gase bis 75 %
– heterogene Inhibition in der Mischzone der Flamme durch die Erzeugung eines Wandeffektes mit einem Löschmittelstrahl entsprechender Tropfendichte durch Energieentzug. Dies führt zu Kettenabbruchreaktionen und zum Verlöschen der Flammen.
– Verhinderung der Strahlungswärmerückkopplung durch Sedimentation der Wassertropfen in der Verbrennungszone oder durch Erreichen des Trenneffektes.
Die Rauchpartikel verbinden sich nach und nach mit den Wassertropfen. Ist der Wassertropfen ausreichend mit Rauchpartikeln besetzt, fällt er mit zunehmender Schwere zu Boden.
Gesetzliche Grundlagen
Das Wassernebel-Löschverfahren ist ein Sprühwasserlöschverfahren nach DIN 14494 (neu DIN CEN/TS 14972: 2011-09 Feinsprühanlagen), bei dem feine Wasser-Tröpfchen mit Durchmessern von 0,05 bis 0,4 mm erzeugt und in ein zu löschendes/ zu schützendes Volumen an und auf die Brandoberfläche aufgebracht werden. Im Hinblick auf die Tropfengröße kann dieses Löschsystem in die Reihe der Wasserlöschverfahren wie folgt eingeordnet werden:
– Großtropfen (Sprühflut)
– mittlerer Tropfendurchmesser ca. 1 mm (Sprinkler-/ Sprühstrahl)
– Feinsprühstrahl
– Vernebelung (Sprühnebel)
– Wasseraerosol – Wasserdampf (Sattdampf; Trockendampf).
In diesem Bereich liegend wirken bei dieser Anwendung insbesondere der Stick- und der Kühleffekt, wobei bei abnehmendem Tröpfchen-Durchmesser der Stickeffekt zunimmt. Da die Kühlwirkung zur Herabsetzung der Brandtemperatur nur aus der Oberfläche des Tropfens kommt und es sich hier um ein Vielfaches an kleinsten Wassertropfen handelt, entsteht dabei im Gegensatz zu Sprinkleranlagen eine sehr große Oberfläche, welche den Kühleffekt wesentlich erhöht. Dies bewirkt nicht nur die Kühlung der Flammenzone, sondern reduziert die Brandreaktion durch Verdünnen des Sauerstoffanteils in der Luftströmung zur Reaktionszone (Stickeffekt), vergrößert die Wärmeabfuhr und unterbindet die Rückkopplung der Strahlungswärme. Weitere für diese besondere Aufgabenstellung wichtige Eigenschaften sind die starke Rauchpartikelbindung und die Verdrängung von Rauchgasen.
Beispiele für Versuche mit Feinsprühanlagen
Entsprechend DIN CEN/TS 14972; 2011/09 Feinsprühanlagen Planung und Einbau DIN SPEC 91216 wurden etliche erfolgreiche Versuche zur Fluchttreppensicherung durch die Forschungsstelle für Brandschutztechnik an der Universität Karlsruhe (TH) durchgeführt (www.ffb.kit.edu).
Bericht 108
Auswirkung des Einsatzes ortsfester WasserfeinsprühLöschanlagen auf die Brand- und Rauchausbreitung in Gebäuden mit doppelten Fassaden (Fassadenüberschlagschutz)
Bericht 120
Einsatz von Wassernebel-Löschanlagen zur Verhinderung der Ausbreitung von Bränden innerhalb von Treppenräumen mit Holztreppen und/ oder Holzverkleidungen in die darüber liegenden Wohnungen insbesondere bei Altbauten.
Experimentelle Untersuchung: 4-geschossiger Treppenraum (Niederdruck-Feinsprühanlage)
Bericht 129
Einsatz von Wassernebel-Löschanlagen zur Verhinderung der Ausbreitung von Bränden innerhalb von Treppenräumen mit Holztreppen und/ oder Holzverkleidungen in die darüber liegenden Wohnungen insbesondere bei Altbauten.
Bericht 135/136
Rauchausbreitung in Treppenräumen ohne und mit Einfluss von ortsfesten Wasserlöschanlagen Teile 1/2
Bericht 144
Anwendungsbereiche für Wassernebelanlagen und erforderliche Löschwassermengen in Abhängigkeit einer Brandgefahrenklasse Einsatz von Niederdruck-Wassernebelanlagen in Gebäuden
Entwicklung und Erprobung neuartiger Löschanlagen für den mehrgeschossigen Holzbau zur Brandbekämpfung und Fluchtwegsicherung (Dipl.-Ing. Jürgen Kunkelmann)
5. Ortsfeste Wasserfeinsprüh-Löschanlage als Fassadenüberschlagsschutz
Verringerung der Temperaturen an Stahl-Glasfassaden im Brandfall durch thermische Entlastungsöffnungen und ortsfeste Wassernebel-Löschanlagen (April 2001 – Dipl.Ing. Jürgen Kunkelmann).
Bilder 6 und 7. Einsatz ortsfester Wasserfeinsprüh-Löschanlagen
Bild 8. Anwendungsmöglichkeiten für Wasserfeinsprüh-Löschanlagen (Fotos/Grafiken: Günter Knopf)
Erfolgreiche Versuche zur Brandrauchsperre vor dem Rolltreppenbereich durch die Fachstelle für Brandschutz der DMT Deutsche Montan Technologie GmbH (09.08. 2001)
Zitate aus dem Versuchsbericht: „Aufgabenstellung: Der Wasserschleier soll den Durchgang des anströmenden Brandrauches durch die Wasserschleieranlage in den Rolltreppenbereich und die darüber liegenden Gebäudeteile verhindern.“
„Die Auswertung der Temperaturen zeigt, dass sowohl im Schutzbereich als auch im Wirkbereich der Wasserschleierablage die Temperaturen nur auf maximal 40 °C angestiegen und damit für den Aufenthalt (Flucht) von Personen völlig ungefährlich sind.“
„Die Auswertung der Brandgaskonzentrationen ergab, insbesondere bezüglich des Atemgiftes Kohlendioxid, dass im Schutzbereich keinerlei Brandgaskonzentrationen vorhanden waren.“
„Durch die Wasserschleieranlage wurde somit der Durchtritt von Brandgasen um ca. 66 % bis 75 % reduziert. Dies entspricht einer Staubabscheidung durch die Wasserschleieranlage von ca. 97 %.“
Weitere Informationen:
Ingenieurbüro für anlagentechnischen Brandschutz Dipl.-Wirt.-Ing.(FH) Günter Knopf
Am Bretterschen Graben 9c, 15537 Erkner Tel. (03362) 509 94 86 info@brandschutz-knopf.de, www.brandschutz-knopf.de
Im November 2024 sind Änderungen an der Technischen Regel für Arbeitsstätten (ASR) A2.3 „Fluchtwege und Notausgänge“ erschienen. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für wirtschaftliche Zusammenarbeit (DGWZ) hin. Die Änderungen von November 2024 beziehen sich auf die Fassung von März 2022.
Die Regelungen zu dynamischen optischen Sicherheitsleitsystemen wurden präzisiert. Abschnitt 9 erhielt eine formale Überarbeitung der Struktur und wurde um spezifische Ausnahmeregelungen für Sicherheitsbeleuchtungsanlagen ergänzt, die technisch bedingt mit netzersatzfähigen Anlagen auf Verbrennungsmotorbasis betrieben werden, beispielsweise in medizinisch genutzten Bereichen.
Die Übergangsregelung für bestehende Sicherheitsbeleuchtungsanlagen wurde auf Gebäude beschränkt, deren Bau bis zum 30. April 2025 abgeschlossen ist oder deren Bauantrag bis zu diesem Datum gestellt wurde. Außerdem wurden zwei zusätzliche Normen in die Literaturhinweise aufgenommen und der gesamte Text wurde redaktionell überarbeitet.
Neben der ASR A2.3 „Fluchtwege und Notausgänge“ wurden auch Änderungen an den ASR A4.3 „Erste-HilfeRäume“ sowie an der ASR A4.4 „Unterkünfte“ vorgenommen. Die Technischen Regeln für Arbeitsstätten (ASR) konkretisieren die Vorgaben der Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) und bieten praktische Orientierung für die Gestaltung und den Betrieb von Arbeitsplätzen. Sie definie-
Im November 2024 sind Änderungen an der Technischen Regel für Arbeitsstätten ASR A2.3 „Fluchtwege und Notausgänge“ erschienen. (Foto: DGwZ)
ren verbindliche Mindeststandards für Sicherheit, Gesundheit und Ergonomie am Arbeitsplatz. Durch die ASR erhalten Unternehmen klare Leitlinien, um die gesetzlichen Anforderungen effizient und praxisgerecht umzusetzen, und tragen so aktiv zur Schaffung sicherer und gesundheitsfördernder Arbeitsumgebungen bei. Die Verantwortung für die ASR liegt bei der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA). Dort ist der Ausschuss für Arbeitsstätten (ASTA) für Erarbeitung und Aktualisierung der ASR zuständig. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales sorgt schließlich für die Bekanntmachung im Gemeinsamen Ministerialblatt.
Weitere Informationen:
Deutsche Gesellschaft für wirtschaftliche Zusammenarbeit mbH Louisenstraße 120, 61348 Bad Homburg v. d. Höhe Tel. (06172) 981 85-0, Fax (06172) 981 85-99 info@dgwz de, www.dgwz.de
WENN JEDE SEKUNDE ZÄHLT…
Wir sind dabei! Stand: 4A-118
25. – 26. Juni in Nürnberg
Unser breites Sortiment an intumeszierenden FIRETEX®-Brandschutzbeschichtungen sind auf eine langfristige Nutzung sowie einen Brandschutz für Stahlkonstruktionen von bis zu 120 Minuten ausgelegt und erfüllen dabei anspruchsvolle Anforderungen an Bauzeit und Ästhetik. In Kombination mit unserem einzigartigen Spezifikationsservice und technischem Support, sind wir der ideale Partner für passive Brandschutzlösungen.
Brandschutzbauteile retten Menschenleben und schützen Sachwerte. Deshalb gibt es hier auch die höchsten Anforderungen an die Sicherstellung der Leistungsfähigkeit. Das geschieht durch unabhängige Prüfungen und Zertifizierungen einer notifizierten und akkreditierten Prüf- und Zertifizierungsstelle. In seinem über 3.000 m2 großen Brandschutzzentrum führt das ift Rosenheim auf fünf „Brandöfen“ Prüfungen an Fassaden, Türen, Fenstern, Toren, Wänden, Decken und Stützen durch – bis zu einer Größe von 8 m × 5 m. Investitionen in Labor und Technik verbessern den Kundenservice und die Prüfkapazität
Durch die Kooperation mit UL und BSI können Hersteller die ift-Nachweise nicht nur in der EU, sondern weltweit nutzen. Hierfür wurden Anpassungen an die Prüftechnik notwendig, um die normativen und marktspezifischen Anforderungen zu erfüllen. Zusätzlich wurde der Service verbessert sowie moderne Arbeitsbereiche für Kunden geschaffen, damit diese während der Aufbau- und Prüfzeiten optimal arbeiten können.
Die hohen Anforderungen an Brandschutzbauteile müssen durch Experten in akkreditierten Laboren über-
prüft und bestätigt werden. Seit 2016 prüft das ift Rosenheim Brandschutzbauteile im ift-Brandschutzzentrum in Rosenheim, davor fanden die Brandprüfungen über 15 Jahre in Nürnberg statt. Seit der Eröffnung wurde das Prüfequipment kontinuierlich erweitert und optimiert. Für einen schnellen, effizienten Aufbau und die Vorbereitung der Probekörper stehen den Kunden Wechselrahmen aus Stahl zur Verfügung.
Mit einem neuen Adapterrahmen von 3 m × 3 m können kleinere Elemente nun wirtschaftlicher geprüft werden. Belastungseinheiten ermöglichen die Prüfung unter Gewichtsbelastung, beispielsweise von tragenden Wänden bis 42 Tonnen. Die Steuerung und die Brenner der fünf Prüföfen wurden durch die ift MessTec modernisiert, um das hohe Qualitätsniveau der Prüfungen, eine optimale Temperaturverteilung und die Einhaltung der Einheitstemperaturkurve (ETK) sicherzustellen. Im Januar 2025 konnte damit die alle zwei Jahre verpflichtende Kalibrierung der Öfen erfolgreich abgeschlossen werden. Zusätzliche freiwillige Leistungsmessungen stellen eine besonders hohe Temperaturgenauigkeit und Reproduzierbarkeit von Messwerten an Öfen sicher.
Kundenbetreuung und Service verbessert
Aufgrund der Komplexität der Zulassungsprozesse von Brandschutzbauteilen besteht meist ein hoher Abstimmungsbedarf zwischen Kunden und Prüfern. Um diesen zu erleichtern, hat das ift Rosenheim neue Besprechungsräume direkt am Prüfbereich eingerichtet. Diese schaffen Raum für einen vertraulichen fachlichen Austausch und erhöhen die Planungseffizienz. Vertraulichkeit gewähren auch die neuen absperrbaren Aufbauboxen für „strenggeheime“ Probekörper. Durch eine Erweiterung der Rauchgasreinigungsanlage wurde die Rauchabsaugung in der Halle während der Prüfung um ca. 30 % verbessert. Kann ein Kunde die Prüfung nicht vor Ort begleiten, ermöglicht ein Live Stream den Blick auf mehrere Kamerabilder sowie die Werte der Temperatursensoren. Moderne Videotechnik ermöglicht bei Dauerfunktionsprüfungen außerdem eine Fernwartung, was Reisekosten und Zeit spart.
„Durch unsere verbesserten Services und die enge Zusammenarbeit mit den Brandschutz-Experten unserer notifizierten Produktzertifizierungsstelle in Nürnberg können wir unseren Kunden auf allen Stationen der Produktentwicklung zur Seite stehen“, so Markus Leppin, Geschäftsbereichsleiter Prüfung für die Bereiche Brand, Bauakustik und Fassade am ift Rosenheim.
Kooperationen für einen globalen Marktzugang
Die Kooperationen des ift Rosenheim mit internationalen Partnern wie UL oder BSI ermöglichen Prüfungen nach nationalen, europäischen und internationalen Standards mit hoher Akzeptanz. Diese Services, kombiniert mit der
Vielzahl an weiteren Prüfungen des ift Rosenheim wie Bauakustik oder Fassadenprüfungen, schaffen Synergien durch eine ganzheitliche Betrachtung von Bauteilen. Kunden profitieren von Zeit- und Kosteneinsparungen im Zulassungsprozess und erhalten Zugang zu globalen Märkten.
Weitere Informationen: ift Rosenheim
Theodor-Gietl-Straße 7–9, 83026 Rosenheim
Tel. (08031) 261-0
Fax (08031) 261-290 info@ift-rosenheim.de www.ift-rosenheim.de
hhpberlin Ingenieure für Brandschutz GmbH
Vertikale Städte – Brandschutz für Hochhäuser
In Berlin, aber nicht nur dort, wachsen neue Hochhäuser immer höher in den Himmel. Zahlreiche Projekte sind in der Planung, im Bau oder bereits fertiggestellt. hhpberlin erstellt regelmäßig Brandschutzkonzepte für Hochhausprojekte unterschiedlichster Größenordnungen. Unter anderem für das Four in Frankfurt, den Roche Bau 1 und 2 in Basel, das Upper West in Berlin … Martin Steinert, Sachverständiger für vorbeugenden Brandschutz spricht im Interview über die Besonderheiten bei der Brandschutzplanung für Hochhäuser und über mögliche zukünftige Entwicklungen beim Bauen in die Vertikale.
Das aktuell höchste Hochhaus Berlins, das Edge East Side, wurde kürzlich vollendet. Du hast dafür den Brandschutznachweis geschrieben. Die Anforderungen an den Brandschutz bei Hochhäusern sind besonders hoch. Wo liegen die Besonderheiten bei der Planung und Umsetzung eines solchen Projektes?
Für die Belange des Brandschutzes ergeben sich aufgrund der Gebäudehöhe natürlich einige besondere Herausforderungen für die Möglichkeiten der Selbstrettung und auch für die Erschließung durch die Feuerwehr. Die zu beachtenden Regelungen sind aber weitreichend, sodass das Sicherheitsniveau in Hochhäusern regelmäßig das anderer Gebäude übersteigt. Dies eröffnet daher die Möglichkeit für Optimierungen …Optimierungen im Allgemeinen spielen bei Hochhausprojekten zudem eine herausragende Rolle. Jeder nicht unnötig verbrauchte Quadratmeter zahlt sich x-fach aus – hier beim ETB 38fach.
Ein anspruchsvolles Projekt wie das Edge East Side erfordert sicherlich ein hohes Maß an kontinuierlicher Abstimmung zwischen allen Beteiligten. Wie muss man sich den Prozess vorstellen?
Die umfassenden Anforderungen an Hochhäuser führen bereits in den ersten Konzeptionen zu Differenzen zwischen dem Planungswillen und dem Regelwerk. Diese Differenzen gilt es früh zu erkennen und deren Auswirkungen zu beurteilen. Eine zuverlässige Einschätzung zu Genehmigungsrisiken ist hier wichtig, um Sackgassen als solche zu erkennen und mögliche Wege zu definieren. Wenn der Vorentwurf dann so weit gediehen ist, dass das Gebäude grundsätzlich passt, werden die angenommen Abweichungen mit der prüfenden Instanz abgestimmt, um die Genehmigungsrisiken für die Bauherrin/ den Bauherrn zu minimeren.
Auch die Erfahrungen aus vergangenen Planungen und die Begleitung anderer Projekte bis zur Fertigstellung helfen, Punkte zu identifizieren, die besonderes Augenmerk verdienen.
Mit der Fertigstellung eines Hochhauses endet der Prozess ja nicht. Es beginnt ja quasi ein neuer Abschnitt im Lebenszyklus des Gebäudes. Vor welchen Herausforderungen stehen Betreiber während der Nutzung in Bezug auf den Brandschutz?
Die Erfahrung zeigt, dass die Inbetriebnahme faktisch nie mit der Nutzungsaufnahme abgeschlossen ist. Viele Systeme müssen sich bewähren, werden angepasst oder weggelassen. Die Betreiberin/der Betreiber muss dabei stets im Blick haben, dass das Konzept des Gebäudes weiterhin funktioniert.
Die Nutzer der Gebäude müssen über die Maßnahmen im Gebäude informiert sein, eventuelle Einschränkungen und Regelungen kennen. Im Idealfall auch Abläufe üben.
Sind Hochhäuser für die Feuerwehr eigentlich noch etwas Besonderes?
Auf jeden Fall. Einsätze in Hochhäusern sind selten, der Umgang mit der dort vorhandenen Technik daher nicht das tägliche Geschäft. Hochhausplanungen sind teilweise sehr komplex und für Außenstehende schwer nachzuvollziehen. Die Kollegen des vorbeugenden Brandschutzes der Berliner Feuerwehr sind aber in der Genehmigungsphase involviert und versuchen, die Randbedingungen für den Einsatzdienst praktikabel zu lösen. Funktionieren muss der Löschangriff auch nachts um drei, ohne dass man vorher eine lange Bedienungsanleitung zum Gebäude lesen muss.
Die Randbedingungen sind aber insgesamt für die Belange der Feuerwehr deutlich dankbarer als etwa in bestehenden Gebäuden am 2. Hinterhof.
Hochhäuser werden im Zuge der Urbanen Verdichtung noch weiter an Bedeutung gewinnen. Welche Entwicklungen siehst Du hier aus Brandschutzsicht?
Das Anforderungsniveau bei Hochhäusern ist sehr hoch, was deren Planung und Errichtung teuer macht. Für das gesellschaftlich wichtigste Bedarfsfeld, bezahlbarer Wohnraum, entstehen daher Probleme. Hier wird es weiterführende Abstufungen geben müssen, sodass der Vorteil höherer Gebäude nicht durch das Mehr an Technik verbraucht wird. Auch der Einsatz brennbarer Baustoffe im Hochhausbau – also das Ermöglichen von Holzbauten – wird schon jetzt regelmäßig gewünscht – auch von öffentlichen Bauherren. Die Planer dieser Bauaufgaben gehen hier für den politischen Willen voll ins Risiko, was in der Folge auch zu Anpassungen führen wird.
Lange Rede, kurzer Sinn: Der politische Wille muss sich auch auf die zu beachtenden Planungsregel niederschlagen. Die Forschungen, die solche Entscheidungen vereinfachen, wurden lange vernachlässigt, sind nun aber auf dem Weg. Ich bin daher zuversichtlich, dass die gefühlten Zielkonflikte gar keine sind. Das No-Tec-Holzhochhaus mit begrünter Fassade wird es aber dennoch nicht werden können. Mal sehen, wie dicht wir an dieses Bild herankommen können.
Das Interview führte Christoph Pape.
Weitere Informationen: hhpberlin
Ingenieure für Brandschutz GmbH Otto-Ostrowski-Straße 5, 10249 Berlin Tel. (30) 89 59 55-0 servicedesk@hhpberlin.de, www.hhpberlin.org
Wie in vielen Großstädten sind auch in der Ruhrgebietsmetropole Essen zahlreiche Schulen sanierungsbedürftig. So auch die Andreas- und die Sternschule im Stadtteil Rüttenscheid. Häufig müssen Schüler und Lehrer während der Sanierungsarbeiten in provisorischen Containerbauten die Zeit überbrücken, bis ihre Schule wieder bezugsfertig ist. In Essen entschied man sich für einen dauerhaften und nachhaltigen Holzmodulbau, der die Schülerinnen und Schüler zuerst der Andreas- und der Sternschule übergangsweise, aber eben doch angemessen beherbergt. Auch in der Zukunft wird das schmucke Gebäude bei Arbeiten an umliegenden Schulen als komfortables Ausweichquartier genutzt.
Das architektonische Konzept der Sehw Architekten aus Berlin nutzt die Topografie des Geländes. Im südwestlichen Bereich des Baufeldes, wo das Grundstück eine Senke bildet, ragt das Gebäude über das Terrain hinweg. Die umlaufenden Balkone verleihen ihm Leichtigkeit. So schafft die Gestaltung eine zwar visuell kraftvolle, dabei aber spielerische Architektur, die den umgebenden Park für die Nutzung durch die Schülerinnen und Schüler sowie die Bewohnerinnen und Bewohner der Nachbarschaft ins
2. Die umlaufenden Balkone geben dem Gebäude Leichtigkeit. Im Attikabereich und an den Fronten der Betonbodenplatten im Bereich der umlaufenden Laubengänge wurden basaltgraue, matte Tafeln der Serie Rockpanel „Colours“ montiert.
Bild 1. Das architektonische Konzept der Sehw Architekten aus Berlin für ein Schulgebäude in Essen-Rüttenscheid nutzt die Topografie des Geländes. Im südwestlichen Bereich des Baufeldes, wo das Grundstück eine Senke bildet, ragt das Gebäude über das Terrain hinweg.
Gesamtkonzept mit einbezieht. Damit entsteht ein „Lernen im Park“, bei dem die Schülerinnen und Schüler in einer natürlichen Umgebung ihre Pausen verbringen und die Schule das Gelände als erweiterten Lernort nutzen kann.
Schule im Park
Von der Straße ergeben sich dank der großzügig verglasten Eingangsseite Durchblicke durch das Foyer und die Mensa bis ins Grün des Parks. In den Obergeschossen reihen sich jeweils vier Klassenräume mit einer Größe von je ca. 70 m2/Geschoss um die durch eine Dachverglasung tagesbelichtete Treppe sowie die Servicezonen. Eine Besonderheit der Klassenräume sind die bodentiefen, zum Balkon öffnenden Fenstertüren. Der Balkon ist gleichermaßen Erweiterung des Lernraums nach außen als auch Fluchtweg und Zuwegung in den Schulhof. In den Lernclustern fördern viele verglaste Flächen die Kommunikation, das Parkett sorgt für Wohnlichkeit und Wohlbefinden. Die Materialität ist insgesamt wertig und zeigt die Wertschätzung für Bildung als gesellschaftliches Gut bei gleichzeitig hoher
Bild 3. Die mit Steinwolle gedämmten Fassadenflächen wurden mit Tafeln der Serie „Woods“ im Design Buche bekleidet. Sie wurden auf eine Aluminiumunterkonstruktion montiert. 9 mm dicke Rockpanel Fassadentafeln erfüllen die Brandschutzvorgaben für ein Schulgebäude, denn sie entsprechen der Euroklasse A2.
4. Rockpanel Fassadentafeln können mit handelsüblichen Werkzeugen für die Holzbearbeitung auf der Baustelle zugeschnitten und z. B. für die Bekleidungen von Laibungen eingesetzt werden. Die Nietenköpfe zur Befestigung der Tafeln liefert Rockpanel mit einem farbig passend zur Tafel lackierten Kopf.
Wirtschaftlichkeit des Gebäudes in Errichtung und Betrieb.
Nachhaltiges Gebäudekonzept
Besonderen Wert legte die Stadt Essen auf die Nutzung nachhaltiger Baustoffe und erneuerbarer Energien in dem kleinen Schulgebäude. Durch die Kombination energieeffizienter Anlagentechnik, wie einer Photovoltaikanlage, Wärmepumpen und moderner Lüftungstechnik mit einer gut gedämmten Gebäudehülle gelang es, für einen wirtschaftlichen, klimaneutralen Betrieb zu sorgen. Errichtet wurde das dreigeschossige Gebäude in Holzmodulbauweise. Für die Klassenzimmer, Büros, Mensa und Nebenräume wurden insgesamt 65 Module von der SH Holz & Modulbau in Lingen vorgefertigt.
Steinwolle-Dämmung und -Bekleidung
Die Fassadenbekleidung für den Schulbau sollte einerseits unterstreichen, dass er in Holzmodulbauweise entstanden ist, andererseits aber auch die gesetzlichen Anforderungen an den Brandschutz erfüllen. So entschied sich die Stadt
Bild 5. Tafeln im Design Woods sehen Holz zum Verwechseln ähnlich, behalten aber ohne jede Wartung ihre ursprüngliche Farbigkeit. Im Gegensatz zu Holzfassaden verändern sich die Steinwolle-Tafeln auch unter Bewitterung nicht.
6. Über die Balkone und das außen liegende Treppenhaus erreichen Schüler und Lehrer aus den Klassenräumen in den oberen Geschossen den Außenbereich. Sie fungieren so auch als sichere Fluchtwege.
Essen nicht nur für eine energetisch wirksame, nichtbrennbare Fassadendämmung aus Steinwolle von ROCKWOOL, sondern auch für eine Bekleidung aus Steinwolle des Tochterunternehmens Rockpanel. Eingesetzt wurden Tafeln der Serie „Woods“ im Design Buche. Sie wurden auf eine Aluminiumunterkonstruktion montiert.
Holzoptik mit Euroklasse A2
9 mm dicke Rockpanel Fassadentafeln erfüllen die Brandschutzvorgaben für ein Schulgebäude, denn sie entsprechen der Euroklasse A2. Zu verdanken haben sie ihre besonderen Eigenschaften dem Rohstoff, aus dem sie bestehen. Sie werden aus Steinwolle gepresst, die wiederum aus geschmolzenem Vulkangestein gesponnen wird. So vereinen Rockpanel Fassadentafeln in sich die Stärken von Stein mit den idealen Verarbeitungseigenschaften von Holz.
Pflegeleicht und revisionierbar
Tafeln im Design „Woods“ sehen Holz zum Verwechseln ähnlich, behalten aber ohne jede Wartung ihre ursprüng-
7. Sollte einmal eine Fassadentafel im lebendigen Schulalltag mechanisch beschädigt werden, kann sie einfach ausgetauscht werden.
8. Die raumhohen Holzfenster sorgen für viel Tageslicht und gemeinsam mit dem Parkettboden für eine natürlich wohnliche Atmosphäre in den Klassenräumen. Das äußere Erscheinungsbild der Schule an der Rosastraße harmoniert mit dieser Innengestaltung. (Fotos: Rockpanel®)
liche Farbigkeit. Im Gegensatz zu Holzfassaden verändern sich die Steinwolle-Tafeln auch unter Bewitterung nicht. Das Design der Serie „Woods“ entsteht durch den viermaligen Auftrag wasserbasierter Polymeremulsionsfarben und einer fünften „ProtectPlus“-Schutzschicht. Dank ihrer sehr glatten Oberfläche sind die Tafeln von Verschmutzungen leicht zu reinigen. Einzelne Tafeln können im Falle einer mechanischen Beschädigung einfach ausgetauscht werden. Eine besondere Behandlung von Sägekanten und Tafelrändern zum Schutz vor Feuchtigkeit ist nicht erforderlich. Das geringe Gewicht der Tafeln erleichtert außerdem ihre Montage.
Im Attikabereich und an den Fronten der Betonbodenplatten im Bereich der umlaufenden Laubengänge wurden Tafeln der Serie Rockpanel „Colours“ montiert.
Sie strukturieren die Fassade mit ihrer vollflächig basaltgrauen, matten Farbigkeit. Insgesamt kamen an der Schule ca. 1.500 m2 Fassadentafeln von Rockpanel zum Einsatz.
Steinwolle wird Steinwolle
Besonders nachhaltig macht die Platten von Rockpanel ihre Recyclingfähigkeit. Da sie im Kern aus hochverdichteter Steinwolle bestehen, können sie einfach in die gut funktionierende Wiederaufbereitung für diesen Baustoff eingegliedert werden. Ebenso wie Dämmstoffreste werden die Tafeln zerkleinert und durch Zugabe von Wärme zu Briketts gepresst, die als Rohstoff wie Vulkangestein aus der Natur zur Herstellung neuer nichtbrennbarer Fassadenbekleidungen oder Dämmstoffe genutzt werden.
Bautafel
Holzmodulbau für die Andreas- und die Sternschule, Essen-Rüttenscheid
■ Bauherr: Immobilienwirtschaft der Stadt Essen
■ Architekt: Sehw Architektur GmbH, Berlin
■ Verarbeiter Fassade: Schwerdt Bauelemente GmbH & Co.KG, Lingen
■ Holzmodulbau: SH Holz & Modulbau GmbH, Lingen
■ Produkte: Rockpanel Woods Buche und Rockpanel Colours RAL 7012
■ Fertigstellung: Oktober 2024
Weitere Informationen:
Rockpanel (ROCKWOOL B.V.)
Konstruktieweg 2, NL-6045 JD Roermond/Niederlande
Tel. +49 151 15250 545 info@rockpanel.de, www.rockpanel.de
Optimierte Eigenschaften aus einem Guss
Baus toffklasse A1 nichtbrennbares Material
Schallschutz ≤22 dB(A) entspr icht VDI 4100 : 2012 in der höchs ten Schallschutzstufe (SSt III)
0 Ger uch durch Geruch- und Rauchstopp
Einf ache Montage durch 160 mm Kernbohrung
ACO we care for water
Zweifellos ist „Brandschutz hoch drei“ ein anspruchsvolles Motto für das ift-Brandschutzforum am 4. und 5. Juni 2025 in Nürnberg. Tatsächlich bringt die am 7. Januar 2025 in Kraft getretene novellierte Bauproduktenverordnung (EU-BauPVO) weitreichende Veränderungen für den europäischen Bausektor, die sich auch auf den Brandschutz auswirken. Besonderes Gewicht erlangen – neben technischen Aspekten – Verbraucherschutz und Nachhaltigkeit. Erleichterungen bringt auch die neue Muster-Holzbau-Richtlinie aufgrund eines erweiterten Anwendungsbereichs. Ebenso informiert das ift-Brandschutzforum zu aktuellen Regelwerken in UK und in der Schweiz. Spannend sind u. a. Vorträge zur Wiederverwendung von Brandschutzelementen, zu Brandschutz für begrünte Fassaden, zu Highlights aus dem Prüflabor sowie zu weiteren technischen Themen.
Ein Schwerpunkt des ift-Brandschutzforums ist die am 7. Januar 2025 in Kraft getretene novellierte Bauproduktenverordnung (EU-BauPVO). Sie ist Teil des europäischen Green Deal und legt einen stärkeren Fokus auf Umweltund Nachhaltigkeitsaspekte, Produktsicherheit sowie Kreislaufwirtschaft in der Baubranche. Die Anwendung und der Übergang von der alten zur neuen Verordnung erfolgen gestaffelt. So werden nach und nach Lücken in Normen geschlossen, wobei die Prüfnormen (EXAP) lau-
fend angepasst werden. Die Harmonisierung durch die Produktnormen erfolgt schrittweise in den nächsten Jahren.
Mit der im Herbst letzten Jahres novellierten MusterHolzbau-Richtlinie wird der Anwendungsbereich für das Bauen mit Holz ausgeweitet, wodurch neue Potenziale für nachhaltige Bauweisen entstehen. Allerdings ändert sich die Nachweisführung, worüber Johanna Bartling (DIBt) informiert.
Nach der Grenfell-Tower-Katastrophe hat Großbritannien eine umfassende Überarbeitung seines BrandschutzRegelwerks eingeleitet. Jamie Webb (BSI) analysiert, wie das Land mit der bisherigen BauPVO umgeht und welche nationalen Anpassungen vorgenommen wurden.
Die Schweizer Brandschutzgesetzgebung entwickelt sich weiter mit einem Fokus auf risikobasierte Nachweise. Marcel Donzé (VKF) erläutert, inwieweit dies eine veränderte Herangehensweise für Bauherrn und Planer erfordert.
Programmhighlights sind u. a.:
– Aktuelles aus dem Brandschutz: Entwicklungen bei Zulassung, Normung und Co. (Dr. Gerhard Wackerbauer, ift Rosenheim)
– Resilienz: Grundlage für innovative und nachhaltige Lösungsansätze (Prof. Dr. Winfried Heusler, ift Rosenheim)
– Aktuelles zur neuen Bauproduktenverordnung: Hinterm Horizont geht’s weiter (NN.)
– RE USE – Wiederverwendung von Brandschutzelementen: Effizienter Umgang mit Ressourcen!? (Stefan Klausing, ift Rosenheim)
– UK & EU CPR Divergence – What is the current state of play for products supplied to UK and EU: Further changes in the regulations due to Brexit (Jamie Webb, BSI)
– Holzbau heute: Aktueller Stand der Technik (Prof. Dr.Ing. Stefan Winter, Technische Universität München)
– Brandschutz für begrünte Fassaden: Prinzipen für brandschutztechnisch sichere Grünfassaden an mehrgeschossigen Gebäuden (Dr.-Ing. Thomas Engel, Technische Universität München)
Das ift-Brandschutzforum 2025 bietet eine zentrale Plattform, um sich über neueste regulatorische Entwicklungen, technologische Innovationen und nachhaltige Lösungen im Brandschutz zu informieren sowie wertvolle Einblicke in aktuelle und zukünftige Herausforderungen zu erhalten. Für internationale Gäste erfolgt eine Übersetzung ins Englische. Abgerundet wird das Vortragsprogramm am Mittwoch mit einem geselligen fränkischen Abend mit der Möglichkeit zum persönlichen Austausch im Heilig-GeistSpital in der Nürnberger Altstadt.
Das komplette Programm und Infos zur Anmeldung finden sich unter: www.ift-brandschutzforum.de
Weitere Informationen:
ift Rosenheim
Theodor-Gietl-Straße 7–9, 83026 Rosenheim
Tel. (08031) 261-0, Fax +49 (08031) 261-290 info@ift-rosenheim.de, www.ift-rosenheim.de
Jedes Jahr Anfang Dezember finden Brandschutz-Anbieter auf den VdS-BrandSchutzTagen ein attraktives Umfeld, um ihre Innovationen zu präsentieren. Jetzt können sie einen Stand aufder großen Fachmesse am 3. und 4. 12. 2025 in Köln buchen. Bereits jetzt sind weit über 50 % der bisherigen Ausstellungsfläche vergeben. Zum zweiten Mal in Folge wird die Fläche aufgrund des großen Interesses vergrößert.
Die VdS-BrandSchutzTage sind einer der größten Branchentreffs für den vorbeugenden baulichen, organisatorischen und anlagentechnischen Brandschutz im europäischen Raum – mit stetig wachsenden Besucherzahlen. 2024 wurde ein neuer Rekord erreicht: Über 4.600 Fachbesucherinnen und Fachbesucher aus insgesamt 20 Ländern kamen in die Koelnmesse, um das vielseitige Programm mitzuerleben.
Beliebtes Umfeld für Aussteller
Den Ausstellern bietet das Event optimale Möglichkeiten, ihre Produkte und Dienstleistungen wirkungsvoll in Szene zu setzen. Die attraktive Mischung aus großer internationaler Fachmesse, Live-Vorführungen, Fachforen und VdSBrandSchutzTalk auf der Messebühne sowie den separat buchbaren hochwertigen Fachtagungen locken ein hochkarätiges Fachpublikum nach Köln. Aussteller und Besucher loben immer wieder das hohe fachliche Niveau der Gespräche und Begegnungen.
Fokus auf den baulichen Brandschutz
In diesem Jahr wird es neben der bekannten Sonderfläche für Sprinklerfunktionalität eine weitere große Aktionsfläche geben. Auf ca. 150 m2 präsentieren Hersteller und Dienstleister ihre Lösungen für den baulichen Brandschutz. Durch Exponate und interaktive Vorführungen wird Brandschutz erlebbar und die Besucherinnen und
Besucher können selbst aktiv werden. Die Aussteller erhalten somit eine zusätzliche Plattform, um ihre Lösungen in einem thematischen Kontext zu präsentieren und auch außerhalb ihres Messestandes Fachpublikum auf ihre Produkte aufmerksam zu machen.
Viel Aufmerksamkeit zu günstigen Konditionen
Alle Aussteller haben die Möglichkeit, an ihrem Stand Live-Demonstrationen durchzuführen – spannende Beiträge können als Stationen in die geführten Messerundgänge aufgenommen werden. Auch das Ausstellerforum in der Messehalle bietet eine attraktive Plattform, um Produkt-, Technik- und Service-Neuheiten vorzustellen. Zudem steht Ausstellern exklusiv eine Jobbörse für die Fachkräftesuche zur Verfügung.
Weitere Informationen:
VdS Schadenverhütung GmbH Ein Unternehmen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. Amsterdamer Straße 172–174, 50735 Köln, Tel. (0221) 77 66-0 info@vds.de, www.vds.de
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Das MIZAL-Gebäude an der Einfahrt zum Düsseldorfer Medienhafen, entwickelt von CODIC Development GmbH und entworfen von Eller + Eller Architekten, verkörpert nicht nur die moderne Entwicklung dieses Stadtteils, sondern setzt auch neue Maßstäbe in puncto Funktionalität und Sicherheit. An der prominenten Ecke Plockstraße/Völklinger Straße gelegen, dient das MIZAL als Eingangstor zum Medienhafen und betont die fortschrittliche architektonische Entwicklung des Stadtteils. Eine der herausragenden Eigenschaften des MIZAL ist der Einsatz modernster Brandschutztechnologien, die das Gebäude zu einem Vorbild für Sicherheit machen.
Nutzer dieses beeindruckenden Projekts ist WPP, die größte Medienagentur der Welt, die mit diesem Bauwerk ihre Vision einer modernen, vernetzten Arbeitswelt unterstreicht. Der MIZAL-Komplex besteht aus dem elfstöckigen Hochhaus MIRADOR mit einem vierstöckigen Annex und dem bis zu fünfgeschossigen INFINDO mit zwei Atrien. Unter dem Namen „MIZAL – Visions on Campus“ vereint der Gebäudekomplex als Landmarke hochmoderne Smart-Office-Gebäude, die durch beeindruckende Außenanlagen und begrünte Dachgärten hervorstechen.
Auf einer Bruttogeschossfläche von 52.000 m2 bietet das MIZAL einen modernen Bürocampus für offenes und kommunikatives Arbeiten.
Modernste Brandschutzgläser
Rund um den Fahrstuhlbereich wurden spezielle Brandschutzgläser in selbstschließenden Brandschutztüren verbaut, die nicht nur die Sicherheit erhöhen, sondern auch architektonische Akzente setzen. Diese Gläser wurden je nach Etage und Funktion des Raumes sorgfältig ausgewählt.
Im Erdgeschoss, speziell in der Lobby, wurde Pilkington Pyrostop® 30-10 eingesetzt. Dieses 15 mm dicke Brandschutzglas bietet eine Feuerwiderstandsdauer von 30 Minuten und schützt so die empfindlichsten Bereiche des Gebäudes zuverlässig vor Feuer. In den oberen Etagen, wo sich Meetingräume und offene Logen befinden, kam Pilkington Pyrostop® 30-17 zum Einsatz. Dieses Glas kombiniert Schalldämmung mit Verbund-Sicherheitsglas und bietet ebenfalls eine Feuerwiderstandsdauer von 30 Minuten. Es eignet sich besonders für Bereiche, in denen Lärmbelästigungen minimiert werden sollen, und trägt so zu einem angenehmen Arbeitsumfeld bei.
Das im Jahr 2023 fertiggestellte MIZAL ist mit einer DGNB-Zertifizierung in Gold für seine nachhaltige Bauweise und mit dem Architekturpreis 2023 des BDA Düsseldorf ausgezeichnet worden. Die markante horizontale Gliederung der ausgerundeten Baukörper verleiht dem Gebäude ein unverwechselbares Erscheinungsbild. Die Fassadenelemente der energieeffizienten CCF Closed Cavity Fassade verlaufen in horizontalen Bändern um die abgerundeten Ecken der Gebäude, was eine fließende und schwellenlose Verbindung zwischen den verschiedenen Gebäudeteilen erzeugt.
Dieser Eindruck wird durch die schuppenartige Anordnung der geschosshohen Verglasungselemente und
schmalen Lüftungselemente noch verstärkt. Je nach Standpunkt des Betrachters öffnen und schließen sich die Fassaden und verändern ihr Erscheinungsbild bei der Bewegung um das Gebäude herum. Asymmetrisch eingesetzte Loggien sowie drei großzügige Atrien sorgen für fließende Übergänge zwischen Innen- und Außenbereichen und unterstreichen das offene Raumkonzept.
Neben der beeindruckenden Architektur und dem fortschrittlichen Brandschutzsystem besticht das MIZAL durch seine moderne Infrastruktur. Besonders hervorzuheben ist das automatisierte Parksystem, das größte seiner Art in Deutschland. In der Tiefgarage sorgt ein intelligentes, selbstlernendes Materialflusssystem für eine effiziente Nutzung der 526 Stellplätze. Diese Technologie trägt nicht nur zur Entlastung des Verkehrs im Medienhafen bei, sondern bietet auch eine bequeme und zukunftsorientierte Lösung für die Herausforderungen urbaner Mobilität.
Exklusiver Einblick in die Vision des Architekten
Einen Einblick in die Entstehung und die architektonische Vision hinter dem MIZAL gibt ein exklusives Video, in dem der Architekt des Gebäudes Erasmus Eller von Eller + Eller Architekten zu Wort kommt. Er erläutert die Gedanken und Ideen, die in das Design und die innovative
Kabelabschottungen
Brandschutzkanäle
MCT Brattberg
Sauerstoffreduktion
Kleinlöschsysteme
FEDERLEICHTE
STAUBFREI
Nutzung von Brandschutzglas eingefl ossen sind, und zeigt, wie das Gebäude nicht nur funktional, sondern auch ästhetisch Maßstäbe setzt: www.youtube.com/watch? v=bZMBR3of1PE.
Weitere Informationen: Pilkington Deutschland AG Hegestraße, 45966 Gladbeck Tel. (02043) 405 56 62, Fax (02043) 405 56 66 brandschutz@nsg.com, www.pilkington.de
In Stuttgart Bad Cannstatt entstand das neue Sportbad NeckarPark. Genutzt wird es vor allem von Schulen, Vereinen und Leistungssportlern. Das Bad verfügt über ein 50 m × 21 m großes Sportbecken mit acht Schwimmbahnen sowie ein 25 m × 12,5 m großes Vario-Becken mit einer Sprunganlage. Die Stahlträger und -stützen der auffälligen Dachkonstruktion des Sportbades erhielten eine 2-K-Epoxy-Brandschutzbeschichtung von Sherwin-Williams Coatings Deutschland GmbH. Die FIRETEX Platinum Technologie eignet sich besonders für die Anwendung in Schwimmbädern, da sie äußerst beständig gegenüber feuchtem und nassem Klima ist sowie Brandschutz und Korrosionsschutz vereint.
Mit der Erschließung des NeckarParks entstand im Stuttgarter Stadtteil Bad Cannstatt ein neues, modernes Stadtquartier. Dazu gehört auch ein Sportbad, das einen ganzjährigen Betrieb für Profi-Schwimmsport, Schulklassen und die Öffentlichkeit bietet.
Ideales Brandschutzprodukt für Schwimmbäder
Die in Schwimmbädern verwendeten Produkte müssen aufgrund der dort herrschenden hohen Temperatur und Luftfeuchtigkeit bestimmte Anforderungen erfüllen. Das gilt auch für die Brandschutzbeschichtung der Stahlträger und -stützen der auffälligen Dachkonstruktion des Sportbades NeckarPark. Die Beschichtung der entsprechenden Bauteile übernahm die Große-Ophoff Korrosionsschutz GmbH aus Marl. Zusammen mit dem Stahlbauer entschieden sie sich für seit Jahren bewährte Produkte von Sherwin-Williams. „In einem Schwimmbad herrscht eine hohe Chloridbelastung“, erläutert der Geschäftsführer des verarbeitenden Betriebs, Max Große-Ophoff. „Da kam für uns nur FIRETEX Platinum in Frage. Das System vereint Brandschutz und Korrosionsschutz und ermöglicht eine optisch homogene Oberfläche, was wichtig war, da die Stahlkonstruktion zum Teil sichtbar ist.“
Die Beschichtung der Stahlträger und -stützen erfolgte werksseitig am Standort in Marl. Dort, im Gewerbegebiet Lenkerbeck, steht die Durchlaufstrahlanlage mit acht Turbinen, in der Stückgewichte bis zu 20 t, 4 m Breite und 28 m Länge bearbeitet werden können. Als Grundierung
Bild 3. Um den Brandschutz über die gesamte Stahlkonstruktion zu gewährleisten, wurden alle Verbindungsmittel wie Schrauben, Muttern etc. händisch nachbeschichtet.
diente Macropoxy 2706 EG, eine eisenglimmerhaltige 2-KEpoxidharzbeschichtung mit hoher mechanischer Widerstandskraft. Darauf wurde die lösemittelfreie 2-K-Brandschutzbeschichtung FIRETEX Platinum appliziert. Diese bietet im Systemaufbau eine hohe Leistungs- und Lebensdauer, einen Brandschutz bis R90 sowie einen Korrosionsschutz bis zur Korrosivitätsklasse C5 nach DIN EN ISO 12944. Die Beschichtung bildet unter Hitzeeinwirkung eine wärmeisolierende Dämmschicht und erhöht so die Feuerwiderstandsdauer der Stahlstützen und -träger. Abschließend wurde mit Acrolon 2330 eine Acryl-Polyurethan-Deckbeschichtung aufgebracht. Alle Schichten wurden jeweils mit einer 2-K-Anlage airless appliziert, insgesamt auf einer Fläche von 9.000 m2.
Händische Nacharbeiten nach der Montage
Das beschichtete Material wurde vom Stahlbauer auf Lkws zur Baustelle nach Stuttgart gefahren und montiert. Anschließend haben Fachkräfte der Große-Ophoff GmbH
4. Die Stahlträger und -stützen der Dachkonstruktion wurden mit der FIRETEX
Bild 5. Da die Stahlkonstruktion des Daches zum Teil sichtbar ist, war eine optisch homogene Oberfläche wichtig. Diese konnte mit der FIRETEX Platinum Technologie erzielt werden. (Fotos: © Stuttgarter Bäder)
minimal aufgetretene Transportschäden sowie alle Verbindungsmittel wie Schrauben, Muttern etc. händisch mit Rollen und Pinseln nachbeschichtet, sodass der Brandschutz über die gesamte Stahlkonstruktion gewährleistet ist.
Optisch gelungener Gesamteindruck bis unters Dach
Im neuen Sportbad NeckarPark wird es künftig möglich sein, nationale Titelkämpfe auszutragen. Mit einer 2 m breiten Hubwand im 50-m-Becken kann die Beckenlänge in zwei Teilbereiche getrennt werden, die Wassertiefe im Variobecken lässt sich mit einem Hubboden von 3 m zum Springen bis auf wenige Zentimeter für Schwimmanfänger verändern. Seit der Eröffnung finden auf der Tribüne ca. 900 Wassersportfans Platz. Die mit Produkten von Sherwin-Williams beschichteten Stahlträger- und stützen der Dachkonstruktion tragen zum optisch äußerst gelungenen Gesamteindruck bei.
Bautafel
Sportbad NeckarPark, Stuttgart
■ Bauherr: Bäderbetriebe Stuttgart
■ Verarbeiter Brandschutzbeschichtung: Große-Ophoff Korrosionsschutz GmbH, Marl
■ Hersteller Beschichtungssysteme: Sherwin-Williams Coatings Deutschland GmbH
■ Produkte: Macropoxy 2706 EG, FIRETEX Platinum, Acrolon 2330
■ Ausführung Beschichtungsarbeiten: Juni–August 2022
Weitere Informationen:
Sherwin-Williams Coatings Deutschland GmbH
Protective & Marine
Rieter Tal 1, 71665 Vaihingen an der Enz
Tel. (07042) 109-0, Fax (07042) 109-180 pm.de.info@sherwin.com, protectiveeu.sherwin-williams.com
In prominenter Lage Düsseldorfs wurde eines der ersten Gebäude nach dem sogenannten C2C-Prinzip (Cradle to Cradle, Von der Wiege zur Wiege) Deutschlands gebaut. Bei dieser besonders nachhaltigen Bauweise kommen vor allem Materialien zum Einsatz, die wiederverwendet werden können.
Bauherr des Pilotprojekts am Rhein ist The Cradle GmbH & Co. KG. The Cradle ist ein architektonisches Leuchtturmprojekt, das zukunftsweisend für die Baubranche und die Arbeitswelt ist. Damit passt das Projekt hervorragend zu dem ambitionierten Klimaziel der Stadt Düsseldorf, bis 2035 klimaneutral zu werden.
Das Holzhybridgebäude verfügt über ein rautenförmiges Holztragwerk, das durch seine Ausrichtung nach dem Sonnenverlauf gleichzeitig als Sonnenschutz dient und durch verschiedene Auslässe in den einzelnen Geschossen künstliche Beleuchtung und elektrisch betriebene Jalousien einspart.
Aber auch von innen setzt das C2C-Pilotprojekt spannende optische und gesundheitsfördernde Highlights wie begrünte Wände und Feinstaub-Aktivkohlefilter für ein gesundes Raumklima.
Der schonende und zugleich effiziente Umgang mit den natürlichen Ressourcen ist im Bereich Umwelt ein zentrales Thema, auch für PRIORIT. Die Rohplatten werden aus natürlichen und in nahezu unbegrenzten Mengen zur Verfügung stehenden Bestandteilen hergestellt und bestehen aus Inhaltsstoffen ohne bedenkliche Zusätze. Der Abbau des Grundmaterials sowie die Produktion der Platten erfolgt in Deutschland, ebenso wie die Weiterverarbeitung und die Herstellung der fertigen Brandschutzprodukte. In dem Projekt The Cradle wurden Revisionsabschlüsse der Baureihen PRIODOOR RTH und RTX sowie Entrauchungsklappen PRIODOOR ETX-RDA eingesetzt.
Installationsschächte
Innerhalb des Gebäudes werden die haustechnischen Installationen durch vertikale Schächte in die einzelnen Etagen geführt. Damit im Brandfall ein Ausbreiten von Feuer und Rauch in andere Stockwerke verhindert wird, müssen Installationsschächte einschließlich der darin befindlichen Revisionsöffnungsverschlüsse aus nichtbrennbaren Baustoffen bestehen und eine Feuerwiderstandsfähigkeit haben, die der höchsten notwendigen Feuerwiderstandsfähigkeit der von ihnen durchdrungenen raumabschließenden Bauteile entspricht.
Um die Installationsschächte zugänglich zu halten und gleichzeitig die baurechtlichen Vorschriften sicherzustellen, kamen PRIODOOR RTX Revisionsabschlüsse in Größen von H 500 mm × B 500 mm bis zu H 2010 mm × B 985 mm in den Einbauvarianten nicht fußbodengleich (Einbau in größerer Höhe) und fußbodengleich zum Einsatz.
Für begehbaren Schächte waren die Revisionsabschlüsse PRIODOOR RTH das Maß der Dinge. Diese Abschlüsse wurden gemäß den Anforderungen der Hochhaus-Richtlinie entwickelt und halten einer Brandbeanspruchung von innen und außen stand. Die von beiden Seiten geprüfte Feuerwiderstandsfähigkeit von 30 oder 90 Minuten beinhaltet zudem die Einhaltung der für Wände, Schächte und die Abschlüsse der Öffnungen geforderte Temperaturerhöhung von max. 180 K auf der Brand abgewandten Seite sowie eine geprüfte Rauchdichtigkeit. Bei der Konstruktion wurde, um die dezente Optik nicht zu stören, bewusst ein innenliegender Obentürschließer gewählt. Der Türdrücker auf der Innenseite stellt bei begehbaren Schächten eine einfache und sichere Öffnung von innen sicher.
Entrauchung
Notwendige Flure und notwendige Treppenräume inklusive der dazugehörigen Aufzugsvorräume müssen nach dem Baurecht im Fall eines Brandes ausreichend lange nutzbar sein. Die Benutzung darf nicht durch Rauch gefährdet werden. Aus diesem Grund spielen Rauchabzüge in Brandschutzkonzepten eine wichtige Rolle. RauchschutzDruck-Anlagen (RDA) dienen im Brandfall der Rauchfrei-
haltung von Rettungswegen in vertikaler und horizontaler Richtung (Sicherheitstreppenräume).
In dem Bürogebäude The Cradle kam eine Rauchschutz-Druck-Anlage zum Einsatz. Damit diese im Brandfall eine ausreichende Entrauchung der Rettungswege sicherstellt, wurden die PRIORIT Entrauchungsklappen PRIODOOR ETX-RDA in den Abmessungen 890 mm Breite und 2100 mm Höhe als Bestandteil der RDA-Anlage verbaut. Die Entrauchungsklappen bieten so eine großformatige, freie und ungehinderte Abströmfläche der Brandgase. Durch die Steuerung der bauseitigen Rauchschutz-Druck-Anlage öffnen die Entrauchungsklappen im Brandfall selbsttätig. Im Normalbetrieb sind die Klappen rauchdicht und besitzen eine Feuerwiderstandsfähigkeit von 90 Minuten.
Optisch anpassbare Oberfläche ermöglicht Individualität
Sowohl die Revisionsabschlüsse als auch die Entrauchungsklappen wurden mit einer Oberfläche in der Grundierfolie PRIOPAINT hergestellt. Das hat den Vorteil einer einfachen Anpassung oder einer bewussten Akzentuierung der technischen, funktionalen Brandschutzprodukte. Sowohl ein einheitliches Anlegen der Revisionsabschlüsse mit der Wandoberfläche als auch eine Anpassung der Entrauchungsklappen an die Farbgebung des Aufzugsvorraums wurden in diesem Fall umgesetzt.
Fazit
Sicherheit, Funktionalität, Optik und Nachhaltigkeit – die baulichen Brandschutzlösungen von PRIORIT überzeugten in allen diesen Bereichen.
Bautafel
Bürogebäude The Cradle, Düsseldorf
■ Bauherr/Eigentümer: The Cradle GmbH & Co. KG
■ Architekt: HPP Architekten
■ Produkt: Revisionsabschlüsse PRIODOOR RTX; PRIODOOR RTH, Entrauchungsklappe PRIODOOR ETX RDA
■ Material: Nichtbrennbare Platte mit Oberflächenbeschichtung, Klassifizierung A2 – s1, d0
■ Feuerwiderstandsfähigkeit: 30/90 Minuten
■ Schutzziel: Feuerwiderstandsfähige Abtrennung von Installationsschächten sowie Rauchfreihaltung von Rettungswegen
■ Besonderheiten: optisch anpassbare Oberfläche durch Grundierfolie PRIOPAINT
■ Fertigstellung: 2023
Weitere Informationen:
PRIORIT AG
Technologiepark Hanau
Margarete-von-Wrangell-Straße 23
63457 Hanau
Tel. (06181) 36 40-0
Fax (06181) 36 40-210 info@priorit.de www.priorit.de
● Objekttüren für alle Brandschutzanforderungen
● Sektionaltore mit exklusiver Toransicht aus Fassadenplatten
Erfahren Sie mehr über unsere Nachhaltigkeitsstrategie unter www.hoermann.com/nachhaltigkeit
● optional CO2-neutral für alle Objektbauprodukte, z. B. Aluminium-Rohrrahmenobjekttüren
Bild 1. ACO Haustechnik Flachdachablauf Spin aus Edelstahl für die Freispiegelentwässerung, mit Kiesfang und Brandschutzeinsatz.
2. Brandschutz-Dachablauf ACO Jet zur Unterdruckentwässerung aus Edelstahl.
Im Brandfall zählt die Weiterleitung entlang der Haustechnik zu den größten Risiken. Die im Baurecht formulierten Brandschutzziele stellen entsprechend hohe Anforderungen an die Planung von Objekten. Zu den Risikofaktoren gehören dabei natürlich auch die Rohre und Systeme der Wasserzu- und -ableitung. Daraus ergibt sich die besondere Verantwortung für die Entwässerungstechnik.
Die baurechtlichen Vorgaben für den vorbeugenden Brandschutz finden sich in den einzelnen Landesbauordnungen (LBO). Demnach werden die verschiedenen Gebäudearten in fünf Gebäudeklassen eingeteilt und die Feuerwiderstandsdauer für die Decken im Gebäude sowie Anforderungen an die beim Bau von Gebäuden verwendeten Bauprodukte in Bezug auf das Brandverhalten festgelegt. Diese Anforderungen werden durch die als „bauaufsichtliche Benennung“ bezeichneten Begriffe nicht brennbar, schwer entflammbar, normal entflammbar und leicht entflammbar charakterisiert. Die mit A1, A2, B1, B2 und B3 benannten Klassen werden auch als Baustoffklassen bezeichnet und durch Prüfungen nach DIN 4102-1 „Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen“ ermittelt.
Mit der Überarbeitung der Musterbauordnung (MBO) im Jahr 2016 wurde das geltende Bauordnungsrecht an die Grundaussagen des EuGH Urteil von 2014 angepasst, um eine deutlichere Definition von Bauprodukten und Bauarten herbeizuführen. Eine Bauart ist das Zusammenfügen von Bauprodukten auf der Baustelle. Das heißt z. B., dass ein Ablaufkörper auf der Baustelle mit einem ACO Fit-InEinbauset, einer Brandschutzkartusche und einem Aufsatzstück zusammengebaut wird und somit eine Bauart bezeichnet. Die Änderungen in der MBO lassen für Bauprodukte (Ablaufkörper etc.) nur eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (abZ) und für die Bauarten nur eine allgemeine Bauartgenehmigung (aBG) als Nachweis zu. Für die Planung werden beide Dokumente benötigt, da ge-
Bild 3. Zweiteiliger Brandschutz-Ablauf ACO Passavant Spin mit Kugelrost für die Freispiegelentwässerung, mit Kugelrost, Brandschutzeinsatz, Isolierkörper für Oberteil und Fit-in.
prüft werden muss, ob a) das Bauprodukt eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung für den Anwendungsfall besitzt und ob b) die allgemeine Bauartgenehmigung vorliegt, wel-
4. Schematische Darstellung eines verbauten Brandschutz-Dachablaufes ACO Passavant Spin mit aktiviertem Intumeszenzmaterial gegen Feuer von unten.
che die Einbausituation abgedeckt. Der Verarbeiter wiederum benötigt nur die allgemeine Bauartgenehmigung, um die Einbausituation zu überprüfen. Da die Brandausbreitung entlang der Haustechnik eines der größten Risiken darstellt, verlangen insbesondere die Rohre und Leitungen besondere Aufmerksamkeit. Konform zur Leitungsanlagen-Richtlinie können folgende Kombinationen mit klassifizierten Abschottungen umgesetzt werden:
– Nicht brennbare Entwässerungsleitungen inkl. nicht brennbarer Anschlussleitungen und Abschottungen mit Allgemeinem bauaufsichtlichem Prüfzeugnis (AbP)/Allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung (AbZ) und nichtbrennbare Bodenabläufe mit AbP/AbZ
– brennbare Entwässerungsleitungen inkl. brennbarer Anschlussleitungen und Abschottungen mit AbZ und brennbare und nicht brennbare Abläufe mit AbZ
– Mischinstallationen, z. B. mit nicht brennbaren Fallsträngen und brennbaren Anschlussleitungen und Abschottungen für Mischinstallationen mit AbZ sowie brennbare und nicht brennbare Abläufe mit AbZ
Produktseitig erfolgt vorbeugender Brandschutz, beispielhaft beim Entwässerungspezialisten ACO Haustechnik, durch den Einsatz nicht brennbarer Materialen (Edelstahl und Gusseisen) sowie eine wirksame Methode der Leitungsunterbrechung im Brandfall: ACO Brandschutzset –verfügbar für Bodenabläufe sowie Abläufe für Parkdecks, Flachdächer und Duschrinnen – enthalten Intumeszenz-
Suad Semic
Bild 5. ACO Haustechnik verwendet den modernen Werkstoff Gusseisen für den neuen ACO Bodenablauf Passavant aus Gusseisen, der wie der Werkstoff selbst auf eine lange Erfolgsgeschichte und einen permanenten Optimierungsprozess verweisen kann.
Unterlagen für Planung, Errichtung und Betrieb von Gebäuden zum Nachweis eines ausreichenden Brandschutzes
- für erfahrene Praktiker und für Quereinsteiger bzw. Berufseinsteiger gleichermaßen
- die baurechtlichen und sonstigen Vorschriften sind aufgeführt und erläutert
- das Buch hilft, Probleme mit dem Brandschutz im Vorfeld von Baumaßnahmen zu erkennen und zu klären
Der Brandschutz von Gebäuden erfährt besondere Beachtung und ist erschöpfend nachzuweisen und in allen Lebensphasen zu dokumentieren. Die Brauchbarkeit der Nachweise ist gesichert, wenn die Brandschutzdokumentation gemäß diesem Leitfaden aus baupraktischer Sicht erstellt wird.
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masse, die sich bei einer brandbedingten Temperatur von ca. 140 °C ausdehnt. Gleichzeitig schmelzen bei einigen Ausführungen die Distanzfüße unter dem gewölbten Deckel, wodurch bereits in einem frühen Stadium des Brandes der Durchschlag von Rauch behindert wird. Im weiteren Brandverlauf reagiert das Intumeszenzmaterial und der Ablaufstutzen wird damit vollständig verschlossen. Damit ist die Weiterleitung von Rauchgasen und Feuer durch das Rohrsystem zuverlässig unterbunden. * Der €-Preis gilt ausschließlich für Deutschland. Inkl. MwSt. BESTELLEN
2022 · 388 Seiten · 70 Abbildungen · 100 Tabellen Softcover
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ISBN 978-3-433-03312-8 € 85*
Bild 6. Mischinstallation, z. B. mit nicht brennbaren Fallsträngen und brennbaren Anschlussleitungen und Abschottungen für Mischinstallationen mit AbZ sowie brennbare und nichtbrennbare Bodenabläufe mit AbZ.
Bild 7. Nicht brennbare Entwässerungsleitung inkl. nicht brennbarer Anschlussleitungen und Abschottungen mit Allgemeinem bauaufsichtlichem Prüfzeugnis (AbP)/ Allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung (AbZ) und nichtbrennbare Bodenabläufe mit AbP/AbZ.
Bild 8. Brennbare Entwässerungsleitung inkl. brennbarer Anschlussleitungen und Abschottungen mit AbZ und brennbare und nicht brennbare Bodenabläufe mit AbZ.
Brandschutzgeprüfte Dachabläufe und Rohrsysteme
Für die Freispiegelentwässerung von Flach-, Industrie- und Gründächern sowie Dachterrassen bietet ACO Haustechnik mit dem Flachdachablauf Passavant Spin aus Gusseisen (Baustoffklasse A1, nicht brennbar gemäß DIN 4102) in Kombination mit der Brandschutzkartusche eine integrierte Brandschutzlösung für die Nennweiten DN 70/ DN 100 an. Dieses Brandschott verhindert bei einem Brand unterhalb der Decke die Weiterleitung von Feuer und Rauch nach oben (Allgemeine Bauartgenehmigung Z - 19.53-2439, allgemeine bauaufsichtliche Zulassung Z-19.17-2430). Zum Einbau in gedämmten Dächern wird ein spezielles Fit-in aus dem umfangreichen Ergänzungsbauteil-Programm verwendet.
Die Entwässerung großer Industriedächer in Trapezblechbauweise erfolgt gewöhnlich mittels Unterdruck. Hier lässt sich der benötigte Brandschutz mit den ACO Flachdachabläufen Jet realisieren. Passend zu diesen Dachabläufen der Baustoffklasse A1 umfasst das Produkt sortiment von ACO Haustechnik Rohrsysteme aus nicht brennbaren, metallischen Werkstoffen – abgestimmt auf die Anforderungen des vorbeugenden Brandschutzes im Gebäude.
Dazu zählt das Rohrsystem ACO GM-X aus verzinktem Stahl nach DIN EN 1123. Es handelt sich um ein modulares Baukastensystem mit Rohren und Formteilen, das flexibel auf bauliche Gegebenheiten angepasst werden kann. Das System erfüllt die Anforderungen an die Baustoffklasse A1 (nicht brennbar) und bietet durch seine metallische Ausführung zusätzliche Sicherheit im Brandfall. Alternativ steht das Rohrsystem ACO Pipe aus Edelstahl (Werkstoff 1.4301 oder 1.4404) zur Verfügung. Auch dieses System gehört zur Baustoffklasse A1 und eignet sich für zahlreiche Anwendungen in der Dach- und Gebäudeentwässerung, bei denen hohe Korrosionsbeständigkeit und Materialstabilität gefragt sind.
Brandschutzgeprüfte Bodenabläufe und Rinnen
Bodenabläufe müssen bei der Installation mindestens der gleichen Feuerwiderstandsklasse entsprechen wie die De-
Bild 9. Die neue Serie Passavant von ACO Haustechnik umfasst GusseisenBodenabläufe in modularer Bauweise in den Nennweiten DN 50, 70 und 100, die es jeweils mit 1,5° und 90° Stutzenneigung sowie mit Halterand, Klebeoder Pressdichtungsflansch gibt. Hier zu sehen der Bodenablauf Passavant von ACO Haustechnik mit Stutzenneigung 90°.
Bild 10. ACO Bodenablauf Passavant mit fünf Brandschutz-Komponenten.
cken, in denen sie verbaut werden. Mit der Serie Passavant hat ACO Bodenabläufe entwickelt, die der Baustoffklasse A1 entsprechen und somit keine zusätzliche Brandlast darstellen. Hinsichtlich der Installationsvarianten wurde die brandschutztechnische Eignung der ACO Bodenabläufe Passavant mit Feuerwiderstandsdauer von 30 bis 90 bzw. 120 Minuten über Brandschutzprüfungen für alle vier oben genannten Materialkombinationen als Grundlage für die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung nachgewiesen. Mit dem ACO Bodenablauf Passavant wird die Sicherheit im Brandfall durch fünf Brandschutz-Komponenten sichergestellt:
1. Das Gehäuse der Bodenabläufe besteht aus dem Werkstoff Gusseisen (Baustoffklasse A1, nicht brennbar).
2. Der Geruchverschluss mit Hitzeschild fungiert als Brandschott und verschließt bei Temperatureinwirkung von oben gegen Feuer und Rauch.
3. Das Brandschott im Ablaufstutzen schützt gegen Feuer und Rauch von unten und verhindert, dass Feuer und Rauch in das nächste Geschoss vordringen. Eine Kunststoffummantelung schützt die Intumeszenzmasse vor Abwasser.
4. Der geprüfte Rauchstopp verhindert das Verrauchen von unten bei verdunsteter Wasservorlage.
5. Das Einbauset ACO Fit-in kann bei Kernbohrungen von nur ∅ 160 mm schon ab 100 mm Deckendicke eingesetzt werden.
Für Bodenabläufe mit einer waagrechten Ableitung innerhalb des Deckenaufbaus ist kein Brandschutzset erforderlich. Der Bodenablauf ACO Passavant erreicht die Feuerwiderstandsklasse R120, wenn
– die Wasservorlage im Geruchsverschluss mind. 50 mm beträgt
– der Bodenablauf mind. 600 mm von der Fallleitung entfernt ist
– die Deckendicke mind. 200 mm beträgt
– die Deckendurchdringung im Bereich der Fallleitung R30, R60, R90 oder R120 der geforderten Widerstandsdauer der Massivdecke entspricht.
Neben dem Bodenablauf ACO Passavant hat ACO Haustechnik auch die Edelstahl-Bodenabläufe ACO Variant-CR im Portfolio, die die Anforderungen der Feuerwiderstandsklassen R30 bis R120 und mit dem Einbauset ACO Fit-in die Anforderungen der Feuerwiderstandsklassen R30 bis R90 erfüllen.
Die Duschrinne ACO ShowerDrain Public 110, geeignet insbesondere für Reihenduschanlagen, lässt sich mit den Bodenabläufen ACO Passavant aus Gusseisen und den Bodenabläufen Variant-CR 142 kombinieren und erfüllt damit alle oben genannten brandschutztechnischen Erfordernisse. Beim Premium-Modell ACO ShowerDrain E+ befindet sich schützende Technik im Brandschutzablauf-
15. Das ACO GM-X Rohrleitungssystem aus verzinktem Stahl erfüllt die bauplanungsrechtlichen Anforderungen an die nicht brennbare Gebäudeentwässerung. Eine Vielzahl an Formteilen und Verbindern ermöglicht die sichere, normgerechte und montagefreundliche Anbindung an die Dachentwässerung. (Fotos/Grafiken: ACO Passavant GmbH)
körper aus Edelstahl, der mit einem herausnehmbaren Brandschutz-Geruchverschluss ausgestattet ist. Im Brandfall dringen Rauch und Hitze in den Ablaufkörper der Duschrinne. In den ersten Minuten verhindert die Sperrwasservorlage eine Weiterleitung des Rauches in das darüber liegende Geschoss. Ab Temperaturen über 150 °C verschließt die Brandschutzkartusche den Stutzen des Ablaufkörpers und unterbindet die Weiterleitung von Rauch und Feuer. Um die Feuerwiderstandsklassen R30–R120 zu erfüllen, sind auch die Mindestmaße für Deckendicken zur berücksichtigen: 100 mm mit, 150 mm ohne Verwendung des ACO Fit-in Einbausets. Als Brandschutznachweise
sind für die ACO ShowerDrain E+ das abZ. Z-19.17-2181 und das aBG: Z-19.53-2461 zu nennen.
Dipl.-Ing. (FH) Thomas Johner und Mathias Johr, ACO Haustechnik
Weitere Informationen:
ACO Haustechnik
ACO Passavant GmbH Im Gewerbepark 11c, 36466 Dermbach Tel. (036965) 819-0, Fax (036965) 819-361 haustechnik@aco.com, www.aco-haustechnik.de
Laut der aktuellen Brandstatistik des bvfa – Bundesverband Technischer Brandschutz e. V. ist die Zahl der Brandopfer in Krankenhäusern sowie Alten- und Pflegeheimen auch im Jahr 2024 alarmierend hoch geblieben. Nach Einschätzung des bvfa liegt der Hauptgrund weiterhin im Fehlen von anlagentechnischem Brandschutz. Fast alle Todesopfer befanden sich direkt am Entstehungsort des Feuers. Gerade dort könnten Sprinkleranlagen Patienten und Bewohner wirksam schützen.
Laut der aktuellen bvfa-Statistik gab es im Jahr 2024 in Deutschland
– 114 Brände in Krankenhäusern mit 7 Toten und 148 Verletzten, – 162 Brände in Pflege- und Seniorenheimen sowie im betreuten Wohnen mit 27 Toten und 355 Verletzten sowie – 77 Brände in Wohnheimen und Sozialunterkünften mit 4 Toten und 207 Verletzten.
Etwa die Hälfte der Brände konnte hinsichtlich der Ursache aufgeklärt werden. Am häufigsten wurden fahrlässige oder vorsätzliche Brandstiftung (43 %) sowie technische
Defekte an elektrischen Anlagen oder -geräten (31 %) ermittelt. Rauchen unter riskanten Bedingungen (15 %), insbesondere in der Nähe von Sauerstoffgeräten, ist eine weitere häufige Ursache.
Wie die Medienauswertung gezeigt hat, ist eine weitere Gefahrenquelle die unkontrollierte Ausbreitung von giftigem Brandrauch im gesamten Gebäude. Ursachen hierfür sind vermutlich unzureichende bauliche Brandschutzmaßnahmen oder organisatorische Mängel wie das Feststellen von Brandschutztüren.
Hier können Sprinkleranlagen erheblichen Schutz bieten, indem sie Feuer frühzeitig und automatisch bekämpfen. Dadurch wird nicht nur die Rettung mobilitätseingeschränkter Personen erleichtert, sondern auch Personal und Einsatzkräfte werden geschützt.
Weitere Informationen:
bvfa – Bundesverband Technischer Brandschutz e. V. Koellikerstraße 13, 97070 Würzburg Tel. (0931) 352 92-25, Fax (0931) 352 92-29 info@bvfa.de, www.bvfa.de
und Designanforderungen
Im Bereich Feuer- und Rauchschutz bietet Teckentrup seit Jahrzehnten vielfach bewährte Sicherheit. Ständige Qualitätsprüfungen im Rahmen der DIN ISO 9001 garantieren höchste Fertigungsqualität, Zuverlässigkeit und lange Lebensdauer. Neben den massiven Feuer- und Rauchschutztüren aus Stahlblech bietet Teckentrup nun für moderne, lichtorientierte Architekturkonzepte ein flexibles Rohrprofilsystem aus Aluminium, das mit großzügigen Glaselementen kombiniert wird.
Feuerschutzabschlüsse finden sich in jedem größeren Objekt als bauliche Brandschutzelemente. Ohne diese bewusst wahrzunehmen, geht man durch Flure oder Eingangstüren, da eine ungehinderte Nutzung der Feuerschutzabschlüsse an diesen Einbaupositionen mittels Feststellanlage oder elektromotorischem Antrieb sichergestellt ist. Im Brandfall werden diese ausgelöst, und die Tür schließt automatisch. So verhindert der Feuerschutzabschluss effektiv die Ausbreitung von Feuer und Rauch und ermöglicht wirksame Löscharbeiten, wie es in den Bauordnungen der Länder (LBO) vorgeschrieben ist.
Neben baurechtlichen Vorgaben zur Widerstandsdauer müssen weitergehende Vorgaben, wie die der ASR 2.3 in Bezug auf die lichte Durchgangsbreite, erfüllt wer-
den, um die sichere Entfluchtung zu gewährleisten. Die Ausstattung der Feuerschutzabschlüsse im Verlauf von Rettungswegen nach DIN EN 179 als Notausgangstür oder gemäß DIN EN 1125 als Panikverschlüsse sind zusätzliche Kriterien. Elektronische Bauteile erweitern die Möglichkeiten enorm. Insgesamt wird hier von den Planern ein hohes Wissen und von den Herstellern die korrekte Umsetzung erwartet.
Besonders in öffentlichen und repräsentativen Bereichen kommen dann auch noch erhöhte Anforderungen an Funktion und Design dazu. Selbst für Fluchtwege werden hier zunehmend ästhetisch ansprechende Türen gefordert. Innovative Technologien bieten in der Entwicklung spannende Ansätze und eröffnen zusätzliche Gestaltungsvielfalt.
Designorientierte Rohrrahmentüren erweitern das Brandschutztüren-Portfolio
Das flexible Rohrprofilsystem aus Aluminium von Teckentrup ermöglicht hier in der Innen- und Außenanwendung besondere Designvarianten. Kombiniert mit Glaselementen bieten die Rohrrahmentüren für moderne, lichtorien-
tierte Architekturkonzepte bestmöglichen Feuer- und Rauchschutz sowie Wärmedämmung.
Teckentrup setzt in diesem Bereich auf den Marktführer Schüco und hat 2023 eine strategische Partnerschaft mit dem benachbarten Unternehmen im Bereich Brandschutztüren geschlossen. Eine Stärke der Schüco FireStop Plattform liegt in der innovativen Geometrie. Über das falzoffene Profil in den Bautiefen 76 mm für die ungedämmte Rauchschutzserie und 90 mm für die wärmegedämmte Brandschutzserie sind Beschläge direkt, einfach und schnell einsetzbar. Kabel können sicher und verdeckt liegend in das Profil eingezogen werden – auch nachträglich. Durch das Baukastensystem in den Ausführungen T30 und T90 (zukünftig auch T60) ist es möglich, immer
3. Aufgrund der falzoffenen Profile bleibt die Konstruktion dabei besonders variabel und kann bei Umnutzungen an neue Normforderungen angepasst werden hier: FireStop ADS 90 FR30 mit falzoffenem Profil.
Bild 2. System ohne Grenze: Im Zusammenspiel mit Verglasungswänden entstehen elegante, hochtransparente Brandschutzlösungen – hier: Rohrrahmentür mit Oberlichtern und Seitenteilen.
mit dem gleichen Profil, der gleichen Beschlagart und mit gleichen Arbeitsschritten und Werkzeugen zu arbeiten. Neben Brand- und Rauchschutz sind zudem weitere multifunktionale Eigenschaften kombinierbar: z. B. Schallschutz bis 43 dB (bis zu 52 dB für die Festverglasung) und Einbruchschutz bis RC 2. Varianten mit Oberlichtern, Seitenteilen und Wandelementen erlauben individuelle Architektur mit einer lichten Durchgangsbreite bis 3164 mm. Dank T-Verbinderbauweise, die bei Teckentrup bereits im Standard verfügbar ist, bestechen die Türen optisch durch filigrane Profilansichtsbreiten und eine größere Durchsicht.
Sogar eine nachträgliche Um- oder Aufrüstung ist möglich: Sollte sich im Lebenszyklus die Nutzung einer Immobilie ändern und in diesem Zuge beispielsweise Durchgänge von „Standard“ zu „Fluchttür“ werden, lässt sich dieser Wechsel mit einem einfachen Tausch der Beschläge im Nachgang durchführen. Zarge und Türblatt werden einfach weiter genutzt. Den Fokus auf Umweltund Nachhaltigkeitsaspekte sowie eine erhöhte Produktsicherheit legt auch die neue EU-Bauproduktenverordnung, die am 7. Januar 2025 in Kraft getreten ist. Zusätzliche Regelungen in der Marktüberwachung ermöglichen z. B. die gezielte Überwachung der Märkte für Bauprodukte, sodass nicht EU-konforme Produkte leichter identifiziert werden können.
Immer häufiger wird zusätzlich zum Feuerschutz auch Rauchschutz gefordert. Die Kombination von Feuerund Rauchschutz kann mittlerweile als Stand der Technik angesehen werden. Selbst wenn nur eine dieser Leistungseigenschaften gefordert ist, sollte geprüft werden, ob nicht
Die Klassifizierung von Brandschutzverglasungen erfolgt ebenfalls über die Feuerwiderstandsklassen und damit in den entsprechenden DIN-Normen. Weitere zulassungskonforme Änderungen und Ergänzungen an Feuerschutzabschlüssen sind durch entsprechende Nachweise von Herstellerseiten zu erfüllen.
Bild 4. 400.000 Kombinationen, fünf Schritte, ein Ziel: Auf der Basis des Baukastensystems der Teckentrup 62er Tür können Türen schnell und flexibel definiert werden. Zugleich lässt sich ein einheitliches Türen-Design festlegen, selbst wenn die Türen unterschiedliche Funktionen erfüllen müssen.
Bild 5. Planung leicht gemacht mit dem Online-Produktkonfigurator der Kundenplattform TEO – Teckentrup Einfach Online. (Fotos/Grafiken: Teckentrup)
Flexibel nach Einbau: Funktionen nachrüsten Gründe, warum ein Nutzer neue, zusätzliche Funktionen im Bestand wünscht, gibt es genug: Ein neuer Mieter möchte ein Motorschloss für die Zutrittskontrolle, ein verändertes Flächenkonzept sieht (neue) Mehrfachverriegelung für bestimmte Trakte vor, Fluchtwegtechnik soll nachgerüstet werden. Bei solchen Anfragen ist zunächst zu prüfen, ob die vorhandene Tür überhaupt für diese Umrüstung zugelassen ist (ansonsten wäre das gesamte Element auszutauschen). Aber auch, wenn es rechtlich möglich ist: Oft ist es aufwändig. Lösungen, die systemimmanent An- und Umbauten erlauben, bieten hier bereits beim Einbau Abhilfe.
Nachrüsten im System
Block- oder Motorschlösser, Fluchttür- oder E-Öffner, Mehrfachverriegelungen, Reed-Kontakte oder verdeckte Kabelübergänge einfach nachrüsten: Dafür ist das Rohrrahmen-System ADS90 ausgelegt. „Das System ist falzoffen, dadurch sind auch bei bereits eingebauten Elementen Komponenten unkompliziert einzubauen“, erklärt Thomas Rempel, Produkttrainer bei Teckentrup. „Um den Einbau durchführen zu dürfen, braucht ein Monteur nur eine Unterweisung.“ Diese kann vom Systemgeber oder vom Lieferanten erfolgen. Selbst ein Reed-Kontakt mit Systemträger ist in diesem Fall unkompliziert, schnell und mühelos nachrüstbar: „Bei der Wahl der Nachrüst-Teile ist nur darauf zu achten, dass sie zum System gehören – die Zulassung ist dann stets gegeben“.
Technische Eigenschaften Teckentrup Rohrrahmentüren:
– Breite 1flg. 605 … 1.642 mm
– Breite 2flg. 1.355 … 3.164 mm
– Höhe 1.740 … 3.171 mm
– Brandschutz T30 / T90 / EI230
– Rauchschutz je nach Ausführung
– Schallschutz bis 43 dB
– Einbruchschutz bis RC2
– Schwelle schwellenlos
doch die Kombination zum Einsatz kommt. Auch diese Anforderungen erfüllt das Rohrprofilsystem von Teckentrup. In der Variante RS „Schüco ADS 76 NI. SPP“ erfüllt sie Rauchdichtheit nach EN 1634-3 (DIN 18095).
Baukastensysteme
Vorteile bieten im komplexen Feld des Brandschutzes auch Baukastensysteme. Ausgereifte Türmodelle wie die
„62-er Serie“ von Teckentrup bieten eine breite Palette an Farben, Größen, Zusatzausstattungen und weiterem Zubehör. Wer sich innerhalb dieser Serie bewegt, hat dabei immer die Sicherheit, ein normkonformes Bauelement zu planen.
Einfache und schnelle Planung
Die Konfiguration einer Tür mit diversen Anforderungen ist aufwändig und erfordert viel Know-how. Schneller und einfacher geht das mit modernen, digitalen Planungstools – wie dem Online-Konfigurator TEO (Teckentrup Einfach Online): Damit ist nicht nur die Auswahl der Tür wesentlich bequemer, sie wird auch sicherer. Plausibilitätsroutinen stellen sicher, dass das Bauelement widerspruchsfrei zusammengestellt wird. Weitere Features wie Montageanleitungen, Stücklisten und technische Zeichnungen erleichtern die Arbeit zusätzlich und verkürzen den Planungsaufwand erheblich.
Planungsgrundlage für
Vertiefende Informationen zum Thema Brandschutz bietet das Teckentrup Whitepaper. Welche grundlegenden Planungsgrundlagen sind für solche Bauvorhaben entscheidend und wie können diese frühzeitig in Planungen berücksichtigt werden? Welche präventiven Maßnahmen sind erforderlich? Welche organisatorischen und technischen Einrichtungen sind notwendig und wie kann der bauliche Brandschutz optimiert werden? Im Whitepaper Brandschutz werden diese Themenfelder im Detail erläutert. Link: https://www.teckentrup.biz/architekten/whitepaper-brandschutztueren, QR-Code:
Weitere Informationen:
Teckentrup GmbH & Co. KG Industriestraße 50, 33415 Verl Tel. (05246) 504 225 jana.kobusch@teckentrup.biz, www.teckentrup.biz
Türverschlüsse in Flucht- und Rettungswegen sind essenziell für die Sicherheit von Personen in Gebäuden. Zum einen bieten sie Schutz vor unbefugtem Zutritt, zum anderen gewährleisten sie eine schnelle Fluchtmöglichkeit im Notfall. Besonders Notausgangs- und Paniktüren, die gemäß den Normen EN 179 und EN 1125 geprüft werden, erfüllen diese grundlegenden Anforderungen. Dabei kommt es im Wesentlichen auf das Zusammenspiel von Türblatt, geeignetem Verschluss und Einbausituation an.
Mechanische Sicherungsvorrichtungen oder einbruchhemmende Türen schützen Gebäude vor unerlaubtem Zutritt. Doch was passiert, wenn im Gebäude eine Gefahrensituation eintritt und die Türen verschlossen bleiben? In diesem Ernstfall stellen nur vom Gebäudeinneren zu öffnende Notausgangs- und Paniktüren sicher, dass Flucht- und Rettungswege jederzeit offen und zugänglich sind und ein schnelles und sicheres Entkommen gewährleisten. Die Anforderungen an diese Türverschlüsse sind hoch und von einem der drei wesentlichen Einsatzbereiche abhängig. Notausgangsverschlüsse nach EN 179 eignen sich für Szenarien, in denen Panik unwahrscheinlich ist und die
Bild 3. Die ifz info TU-04/2 befasst sich mit der Funktionalität der Verschlüsse sowie den baurechtlichen Anforderungen an Fluchttüren in Deutschland. (Fotos/Grafik: ifz Rosenheim)
Nutzer mit der Funktion der Notausgangstür vertraut sind. Es genügt eine einfache Betätigung, um die Tür zu öffnen.
Paniktürverschlüsse nach EN 1125 müssen jedoch auch ohne spezifische Vorkenntnisse betätigt werden können. Sie erlauben ein sicheres Öffnen der Tür selbst unter hohem Druck, wie er durch eine Menschengruppe in Panik entstehen kann. Einsatz finden Paniktüren in stark frequentierten Bereichen wie Kinos, Behörden oder Veranstaltungsstätten.
Neben den genannten mechanischen Türverschlüssen kommen zunehmend elektrisch gesteuerte Fluchttüranlagen nach DIN EN 13637 zum Einsatz. Allerdings ist diese Norm noch nicht vollständig harmonisiert, sodass eine Anwendung nur eingeschränkt möglich ist.
Fluchttüren müssen verschiedene baurechtliche Vorgaben erfüllen, darunter die Anforderungen, leicht zu öffnen zu sein und nach außen aufzuschlagen. Entscheidend ist auch eine regelmäßige Wartung, um Gebrauchstauglichkeit und Funktion sicherzustellen. Als sinnvolles Regelintervall mit entsprechender Dokumentierung schlagen EN 179 bzw. EN 1125 einen Monat vor, sofern vom Hersteller nichts anderes vorgegeben ist.
Das ifz Rosenheim empfiehlt Ingenieuren, Architekten und Behörden grundsätzlich, nur nach EN 179 und EN 1125 zertifizierte Beschläge zu verwenden. Nur so lassen sich die hohen Sicherheitsstandards gewährleisten.
Die aktualisierte kostenlose ifz info TU-04/2 geht auf die Funktionalität der Verschlüsse sowie die baurechtlichen Anforderungen an Fluchttüren in Deutschland ein. Sie steht kostenfrei unter www.ifz-rosenheim.de zur Verfügung. ifz-Mitglieder können die Info darüber auch für die eigene Firmenkommunikation nutzen und auf der firmeneigenen Website veröffentlichen.
Weitere Informationen: ifz Rosenheim
Theodor-Gietl-Straße 7–9, 83026 Rosenheim
Tel. (08031) 261-0, Fax (08031) 261-290 info@ifz-rosenheim.de, www.ifz-rosenheim.de
Der deutsche Fußball hat nun eine Akademie von Weltformat: mit hohem architektonischen Anspruch und fast 50.000 Quadratmeter groß. Tagein, tagaus wird in der DFB-Akademie in Frankfurt am Main seither das Spiel mit dem runden Leder gebüffelt. Für die funktionalen Ausstattungen rund um den geforderten Feuer- und Rauchschutz kamen Hörmann und Schörghuber Produkte zum Einsatz.
Als die DFB-Akademie im Sommer 2022 eröffnet wurde, war dies der Startschuss in eine neue Phase des deutschen Fußballs. Der Deutsche Fußball-Bund hatte 2015 ein Bauwerk in großem Maßstab und anspruchsvoller Architektur bestellt, und das Büro kadawittfeldarchitektur schuf als Sieger des Architektur-Wettbewerbs eine echte Fußballstadt. Ursprünglich war das Projekt in direkter Nachbarschaft zum Frankfurter „Waldstadion“ des örtlichen Fußball-Bundesligisten Eintracht Frankfurt geplant. Dann bot sich unversehens jedoch nördlich davon und näher an der Innenstadt eine andere weit bessere Möglichkeit. Das weitläufige Areal der ehemaligen Pferderennbahn am Rande des Frankfurter Stadtwalds wurde verfügbar und konnte als neues, großzügig bemessenes Gelände für den Campus der DFB-Akademie genutzt werden.
Kontraste
Aus der Vogelperspektive ist die Galopprennbahn mit den beiden charakteristischen, unterschiedlich gekrümmten Kehren noch heute erkennbar. Die Fußballplätze und Gebäude des DFB nehmen nun die südliche Hälfte der ehemaligen Rennbahn ein. Ein noch nicht in Betrieb genommenes chinesisches Hotelprojekt mit Details, die wohl an eine Pagode erinnern sollen, beansprucht den westlichen Teil. Diese direkte Nachbarschaft zweier Projekte, die architektonisch kaum unterschiedlicher sein könnten, lässt die Entwurfsqualität des DFB-Campus nur noch deutlicher werden. Denn wären da nicht die perfekt gepflegten Fuß-
1. In Frankfurt am Main entstand auf dem Gelände einer ehemaligen Pferderennbahn der DFBCampus. Das von kadawittfeldarchitektur entworfene Gebäude vereint alle Belange rund um den Deutschen Fußball-Bund unter einem Dach. Hörmann und Schörghuber lieferten u. a. Brandschutztüren und -tore.
(Foto: HG Esch)
ballfelder auf der Nordseite der Gebäude, dann würde das DFB-Bauwerk von außen wie von innen auch als Standort eines „hippen“ Konzerns der New Economy durchgehen. Wo jedoch hochprofessionell gegen die Bälle getreten wird, da braucht es mehr als ein einzelnes Trainingsfeld.
Alles unter einem Dach
Beim DFB gibt es deshalb zusätzlich zu den Naturrasenplätzen ein beeindruckendes Indoor-Fußballfeld. An 365 Tagen im Jahr kann hier gedribbelt und gepasst werden. Ganz am anderen Ende der „Boulevard“ genannten Erschließungsachse steht das „Gebäude Taktik“. Dazwischen gibt es ein „Tech-Labor“, ein Medienzentrum, Schulungsund Seminarräume, Ambulanzen, Gastronomie, eine Mehrzweckhalle, Übernachtungsmöglichkeiten samt Gemeinschaftswohnräumen für die Trainingsgäste – und natürlich jede Menge Büros. Diese kleine Metropole des Fußballs ist
Die zusätzlichen Festverglasungen als Seitenteile sorgen für erhöhte Transparenz.
im Innern bewusst heterogen gestaltet. Entlang des Boulevards wechseln sich verschiedenste „städtische“ Plätze ab. Hier bietet sich Gelegenheit zur Kommunikation – und durch die großen Glasflächen fallen die Blicke immer wieder auf die Fußballfelder vor dem Gebäude.
Rohrrahmenobjekttüren und Feuerschutz-Schiebetore
Wenn in der Beschreibung eines architektonischen Entwurfs von einem „Boulevard“ die Rede ist, handelt es sich meistens um ein sehr langes Gebäude, das über eine solche „Prachtstraße“ erschlossen wird. Die Folge: Es entstehen unweigerlich mehrere Brandabschnitte, die es zu separieren gilt. Im Fall des DFB-Campus geschieht dies durch Stahl-Rohrrahmenobjekttüren mit Festverglasungen sowie durch Feuerschutz-Schiebetore von Hörmann. Beide Produkte fügen sich elegant in den Entwurf ein. Die T30 und T90 Rohrrahmenobjekttüren sind mit der Festverglasung für ein ästhetisches Gesamtbild ansichtsgleich ausgeführt. Durch die verdeckt liegenden Bänder sind die Profile durch kein aufliegendes Bauteil unterbrochen. Im Gegensatz dazu verstecken sich die T30 und T90 FeuerschutzSchiebetore gekonnt. Sie sind praktisch unsichtbar in die Raumgestaltung integriert und nur durch die schmalen Nischenklappen zu erkennen, hinter denen sie sich verbergen. Die Tore schließen sich im Brandfall automatisch, können aber durch eine Schlupftür weiterhin passiert und als Fluchtweg genutzt werden.
Strahlendes Vorbild
Unterschiedlichste, aber immer hochwertige Materialien an allen Oberflächen stehen für den hohen architektonischen Anspruch des Bauherrn, und über allem wölbt sich ein „Himmel“ aus dreieckigen Gipskarton-Feldern. Es entsteht dadurch ein geschlossener Mikrokosmos des deutschen Fußballs. Schließlich wird in der DFB-Akademie nicht nur die Kunst des Spitzenfußballs gelehrt. Von hier aus werden auch rund sieben Millionen Mitglieder in mehr
Bild 3. Die vollflächig transparenten Stahl-Rohrrahmenobjekttüren mit Seitenteilen und Oberlichtern von Hörmann schaffen in den großzügig gestalteten Durchgangsbereichen Brandabschnitte. Zugleich lassen sie natürliches Licht ins Innere des Gebäudes gelangen. (Fotos 2 und 3: Hörmann)
als 24.000 Fußballvereinen aller Spielklassen verwaltet. Wenn es um die fußballerische Ausbildung von Profis, vielversprechenden Nachwuchstalenten, kickenden Kindern und qualifizierten Referees geht, dann ist diese Fußballschule sicher das strahlende Vorbild für die mitunter baufällige staatliche Schullandschaft.
Bautafel
DFB-Akademie, Frankfurt am Main
■ Standort: Kennedyallee 274, Frankfurt am Main
■ Bauherr: Deutscher Fußball-Bund e. V., Frankfurt am Main
■ Architekt: kadawittfeldarchitektur, Aachen
■ Hörmann Produkte: Stahl-Rohrrahmenobjekttüren und Festverglasungen HL 310, HL 320, HL 330, HL 910, HL 930, S/RS 100, 200, 300 (tlw. in S-Line, tlw. mit Seitenteil und Oberlicht); 1und 2-flügelige Feuerschutz-Schiebetore FST in T30 und T90Ausführung; 1- und 2-flügelige Stahlobjekttüren STS / STU in T30-, T90- und MZ-Ausführung; 1- und 2-flügelige Stahl-Objekttüren H3 OD (teilweise Außenanwendung), H16 OD, D65 OD, D65 VM, D65 Klappe; Rollgitter DD, Stahlblockzargen, 2-geteilte Stahlumfassungszargen, Stahleckzargen, Sporthallenzargen
■ Schörghuber Produkte: T30 Brand-/Rauchschutztüren, Vollspantüren, T30 Brand-/Rauch-/Schallschutztür Rw 42 dB, Rauchschutztüren, Feuchtraumtüren, Nassraumtüren, T90 Brand-/Rauch-/Schallschutztür Rw 32 dB und Rw 42 dB, Schallschutztüren Rw 32, 37 und 42 dB, Röhrenspantüren, Faltstockzargen
■ Verarbeiter: Heinrich Kramwinkel, Mühlheim
■ Bruttogrundfläche: 57.229,60 m2
■ Bruttorauminhalt: 370.189,93 m3
■ Fertigstellung: 2022
Weitere Informationen:
Hörmann KG Verkaufsgesellschaft
Tore · Türen · Zargen · Antriebe
Upheider Weg 94–98, 33803 Steinhagen
Tel. (05204) 915-0 info@hoermann.com, www.hoermann.de
Der 9. Oktober ist alljährlich Brandschutztag. Er klärt darüber auf, wie Bränden vorgebeugt wird. Laut Statistik ist in Deutschland alle 2–3 Minuten ein Gebäude betroffen. Moderne Technologien revolutionieren Sicherheitskonzepte. Aber warum ist das wichtig? Und welche konkreten Angebote gibt es?
Das Internet der Dinge (IoT) hat in den letzten Jahren eine Vielzahl von Innovationen hervorgebracht, die den Brandschutz effizienter und sicherer gestalten – baulich, anlagentechnisch und organisatorisch. Smarte Geräte erkennen potenzielle Brandrisiken frühzeitig. Sie ermöglichen nicht nur die Fernwartung, sondern auch die Fernalarmierung in Echtzeit. Das trägt erheblich dazu bei, Brände schneller zu lokalisieren und gezielte Maßnahmen einzuleiten. Gleichzeitig werden Betriebsabläufe optimiert und Kosten gesenkt.
Aufwand und Defizite manueller Rauchmelder-Inspektionen in Mietobjekten
Rauchwarnmelder sind Lebensretter. Seit 2010 gilt in Deutschland die Rauchwarnmelderpflicht. Neben der Installation ist die regelmäßige Wartung vorgeschrieben. Hier stoßen Wohnungseigentümer jedoch auf Probleme. Mietobjekte erfordern aufwendige Vor-Ort-Inspektionen, die häufig vernachlässigt werden. Hintergrund ist: Die Personal- und Terminplanung erfordert einen erheblichen Verwaltungsaufwand. Defekte Geräte werden so zu spät erkannt. Die manuelle Inspektion alle zwölf Monate ist damit nicht mehr zeitgemäß.
Vernetzte Sicherheitssysteme für effizienten Brandschutz
Die automatische Selbstinspektion nach DIN 14676-1C reduziert den Bedarf an Vor-Ort-Inspektionen. Doch wie erhalten Fachfirmen den Datenzugriff? Bisher erforderte dies zusätzliche Funkmodule und lokale Gateways. Mobilfunk-Produkte mit einer sicheren Cloud lösen dieses Problem. Zusätzlich machen sie eine Fernalarmierung auf verschiedenen Übertragungswegen möglich, darunter auch die direkte Übermittlung an eine Notrufserviceleitstelle, was zu schnelleren Einsätzen führt.
Brandschutz-Zukunft durch Konnektivität
Ein Beispiel für ein solches Produkt ist der Mobilfunkrauchmelder von LUPUS-Electronics aus Landau in der Pfalz. Er erfüllt alle Anforderungen der DIN 14676-1C und ist mit einer 10-Jahres-Batterie ausgestattet. Damit kann das Produkt nach der Installation für ein Jahrzehnt ohne zusätzliche Kosten betrieben werden. Der Rauchmelder führt automatisch DIN-konforme Selbstinspektionen durch. Das Intervall von mindestens einem Jahr wird auf alle 24 bis 48 Stunden verkürzt. Dadurch wird die Betriebssicherheit um ein Vielfaches erhöht.
Das Mobilfunkmodul für das NarrowBand-IoT-Netz ist beim LUPUS-Produkt fest integriert. Das Sensornetz der Deutschen Telekom ermöglicht es, die Daten der Selbstinspektion sowie alle Fehler- und Warnmeldungen
automatisch und in Echtzeit an das Cloud-System zu übermitteln. Im Rauchfall erhält der Nutzer eine Benachrichtigung per E-Mail oder Push-Nachricht auf dem Smartphone. In der LUPUS Cloud-App kann der Ort einschließlich Stockwerk, Nutzungseinheit und Raum eingesehen werden. Die App bietet zusätzlich alle Funktionen zur Dokumentation und Berichterstellung, um allen gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden. Zudem ist das System unbegrenzt skalierbar und kann damit an die Anforderungen verschiedenster Gebäudegrößen angepasst werden kann.
Verzicht auf kostenintensive Brandmeldezentralen dank Cloud
Noch spezifischer sind die Anforderungen bei Gebäudetypen wie Herbergen unter 60 Betten, Kindertagesstätten, Büro- und Verwaltungsgebäuden oder Schulen. Hier werden immer wieder einfache Rauchwarnmelder eingesetzt, die nicht ausreichend sind. Eine effizientere Brandmeldeanlage wird hingegen wegen der hohen Kosten oft nicht in Betracht gezogen. Am Ende werden diese Gebäude häufig notdürftig oder gar nicht ausgestattet. Diesem Problem tragen Brandwarnanlagen Rechnung.
LUPUS-Electronics bietet ein digitales System aus dem Mobilfunkrauchmelder Typ-C und dem LUPUS Mobilfunkalarmbutton. Beide sind mit dem Cloud-System verbunden. Die Geräte arbeiten unabhängig von internen Ressourcen wie dem lokalen Internet oder Gateways. SIM-Karte und Mobilfunkverbindung sind in den Geräten bereits integriert und mit 10-jähriger Laufzeit aktiviert. Die Cloud-Vernetzung versendet den Alarm an vordefinierte Personen oder Institutionen. Die Vernetzung über Narrowband-IoT Mobilfunk ermöglicht eine einfache Erweiterung durch Hinzufügen weiterer Rauchmelder oder Handfeuermelder. Somit wird die Funktion einer Brandmeldezentrale vollständig vom Cloud-System übernommen.
Mobilfunk-basierte Lösungen bieten Flexibilität, Kostenersparnisse und vernetzte Sicherheitssysteme. Das sorgt für umfassende Sicherheit, die auch die Effizienz erhöht. Fachplaner, Sachverständige, Bauingenieure, Architekten, Brandschutzbeauftragte und Behörden können so ihren Brandschutz optimal gestalten.
Weitere Informationen:
LUPUS-Electronics GmbH
Otto-Hahn-Straße 12 – Gewerbepark, 76829 Landau
Tel. (06341) 935 53-0, Fax (06341) 935 53-20 info@lupus-electronics.de, www.lupus-electronics.de
Normungsroadmap Bauwerke: Die Baubranche wird grüner, digitaler, flexibler und sicherer
DIN veröffentlichte am 19. Dezember 2024 die neue Normungsroadmap „Bauwerke“. Rasante technische Fortschritte und stetig steigende gesellschaftliche Anforderungen an das Bauen stellen die Branche vor vielfältige Herausforderungen, etwa im Klimaschutz. Die neue Roadmap trägt dazu bei, die Baubranche mit Hilfe von Normen und Standards flexibler, nachhaltiger, digitaler und sicherer zu machen. Sie wurde in einem transparenten und partizipativen Prozess mit Fachleuten und gesellschaftlichen Akteuren erarbeitet.
Die Normungsroadmap dient als interdisziplinärer Branchenwegweiser, der den künftigen Fahrplan für die Normung im Baubereich formuliert, und beinhaltet von Fachleuten abgestimmte, konkrete Lösungsansätze für die Normung, die alle an Planung, Bau und Betrieb Beteiligten über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg zu noch effizienterer Zusammenarbeit befähigen. Ein besonderer Schwerpunkt der neuen Roadmap liegt auf dem klima-
freundlichen Bau und Betrieb von Gebäuden sowie der Integration neuer digitaler Technologien, die bei Projektierung und Prototyping erhebliche Einsparungen an Zeit und Kosten bringen können. Weitere Themenfelder der Normungsroadmap sind unter anderem Brandschutz, Gesundheitsschutz, Barrierefreiheit und Schallschutz.
Die Normungsroadmap 2024 ergänzt die Ausgabe vom Januar 2018, die Textteile zur Erläuterung der allgemeinen Rahmenbedingungen der Baunormung enthält.
Weitere Informationen:
DIN e. V.
Sonderpräsidialausschuss Bauwerke
Am DIN-Platz, Burggrafenstraße 6, 10787 Berlin Tel. (030) 26 01-0
bauwerke@din.de, www.din.de
Das Team der IBS Industrie-, Brandschutz und Sicherheit GmbH, Teil der Fire Protection Solutions Gruppe, hat die Halle eines Logistikzentrums mit einer Leichtschaumlöschanlage geschützt. In der 1.700 m2 großen Halle sollen später brennbare Flüssigkeiten gelagert werden, woraus sich spezielle Anforderungen an den Brandschutz ergeben. Zum Schutz von Bereichen mit erhöhtem Brandrisiko eignen sich Leichtschaumlöschanlagen. Bei einer Leichtschaumlöschanlage verdrängt der erzeugte Schaum die Luft und das Feuer wird effektiv erstickt.
Im Brandfall löst die Anlage automatisch über ein Rauchansaugsystem oder manuell über einen Druckknopfmelder aus. Eine akustische Alarmierung und Leuchtanzeigen warnen vor dem Eintritt in das Gebäude. Im nächsten Schritt werden Roll- und Brandschutztore, Löschbarrieren und weitere technische Anlagen angesteuert sowie die Halle in einer definierten Verzögerungszeit von 30 Sekunden evakuiert. In dieser Zeit kann die Auslösung noch manuell durch Drücken eines Stopptasters aufgehalten werden, sollte dies erforderlich sein. Nach Ablauf der Verzögerungszeit bzw. nach Loslassen des Stopptaster wird dann ein Sprühflutventil für die jeweilige Halle von der Löschansteuerung geöffnet. Durch den Druckabfall startet die Wasserversorgung durch drei Dieselpumpen, die ca. 17.000
Liter Löschwasser pro Minute in die Anlage fördern. Die Einspeisung des 3 % fluorfreien Schaummittelkonzentrats erfolgt durch elektrische Zumischsysteme. Das WasserSchaum-Gemisch fließt im Anschluss zu den 25 auf dem Hallendach strategisch angeordneten Leichtschaumgeneratoren, mit denen die für die Schaumproduktion notwendige Luft von außerhalb des Gebäudes dem Raum zugeführt wird. Die Ansteuerung der Leichtschaumgeneratoren und Druckentlastungsklappen erfolgt dabei pneumatisch, d. h. durch den Einsatz von CO2. Insgesamt acht Druckentlastungsklappen sorgen im Brandfall dafür, dass überschüssige Luft aus der Halle nach außen entweichen kann.
Dass die Leichtschaumlöschanlage einwandfrei funktioniert, hat ein Livetest gezeigt. Dieser fand erfolgreich unter der 1:1-Abbildung eines Brandfalls und unter kontrollierten Bedingungen statt. Die 12 m hohe Halle konnte innerhalb der von der National Fire Protection AssociationRichtlinie geforderten Zeit bis auf 11,8 m Höhe mit Schaum gefüllt und die Flammen effektiv erstickt werden. Die verschiedenen Systeme, einschließlich der Druckentlastungsklappen und der Wasserdüsen, arbeiten Hand in Hand und sorgen für eine schnelle Schaumproduktion. Die Anlage erfüllt alle Sicherheitsstandards und bietet nun einen hohen Schutz für die Lagerung brennbarer Flüssigkeiten.
„Wir freuen uns, mit unserer Anlage die speziellen Anforderungen an den Brandschutz bei diesem Projekt komplett zu erfüllen und dem Kunden eine sichere Löschanlage übergeben zu können“, so Andy Kolles, Projektleiter bei der IBS Industrie-, Brandschutz und Sicherheit GmbH.
Weitere Informationen:
IBS Industrie-, Brandschutz und Sicherheit GmbH Saarbrücker Straße 211, 66679 Losheim am See Tel. (06872) 92 24-0 info@ibs-sprinkler.de, www.fire-protection-solutions.com
Das enev-kit als Entrauchungssystem mit Be- und Entlüftung für Aufzugschächte wird durch eine Controll-Einheit mit hochwertigen Sensoren gesteuert und detektiert nicht nur Rauch, sondern auch CO2, Feuchtigkeit und Temperatur. Es besteht aus dem Rauchansaugsystem, einer Ansaugleitung aus Kunststoffrohr, einer Filtereinheit, einem Display (enev-kit e5) oder aus punktförmigen Rauchmeldern (enev-kit e1) und Controll-Einheit sowie einem motorisch betätigten NRWG. (Foto: Aleatec)
Moderne Gebäudesicherheit geht heute weit über klassische Schutzmaßnahmen hinaus. Das enev-kit ist eine innovative Lösung, die nicht nur die Energieeffizienz des Aufzugschachts deutlich optimiert, sondern auch eine entscheidende Rolle im Brandschutz spielt. Die Zuverlässigkeit des enev-kits hängt maßgeblich von der Funktionsfähigkeit der verbauten Rauchmelder ab.
Rauchmelder müssen regelmäßig ausgetauscht werden. Gemäß DIN 14675-1 unterliegen sie strengen Wartungsvorgaben, um ihre Einsatzbereitschaft zu garantieren:
– nach 5 Jahren: automatische punktförmige Melder ohne Verschmutzungskompensation (enev-kit e1) – nach 8 Jahren: Melder mit Verschmutzungskompensation (enev-kit e3 und e5).
Der Grund: Alterung, Verschmutzung und extreme Umgebungsbedingungen beeinträchtigen die Sensibilität der Rauchmelder. Staub, Temperaturschwankungen und Luftfeuchtigkeit können zu Fehlfunktionen führen – ein Risiko, das sich durch rechtzeitigen Austausch minimieren lässt.
Sicherheit und Rechtssicherheit Hand in Hand
Ein defekter Rauchmelder gefährdet nicht nur die Gebäudesicherheit, sondern kann auch haftungsrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Die Einhaltung der DIN-Normen ist daher nicht nur eine Frage der Prävention, sondern auch des gesetzlichen Versicherungsschutzes.
Aleatec GmbH: Partner für Schachtentrauchung (enev-kit)
Als Experte für energieeffiziente Gebäudetechnik unterstützt die Aleatec GmbH die fachgerechte Wartung des enev-kits durch:
– individuelle Beratung zu Austauschintervallen und Normen
– schnelle und zuverlässige Dienstleistung durch zertifizierte Techniker – Wartung sämtlicher Schachtentrauchungsanlagen – herstellerunabhängig und zuverlässig aus einer Hand – Kostentransparenz ohne versteckte Gebühren.
Investition in Sicherheit – die sich auszahlt
Ein funktionierendes enev-kit senkt Energiekosten, sorgt für weniger Aufzugsstörungen und schützt darüber hinaus auch Menschen und Sachwerte. Aleatec unterstützt als kompetenten Partner ein sicheres und effizientes Gebäudemanagement.
Weitere Informationen: Aleatec GmbH Buschkoppel 1, 21493 Schwarzenbek Tel. (04151) 83 29 36-0 info@aleatec.de, www.enevkit.de
Feuerwiderstandsfähig
Schnelle Montage
Vorgefertigte Elemente
Individuell anpassbar
Modulare Bauweise
„Wenn es brennt, gehen alle Sprinkler auf“ oder „Sprinkler sind zu langsam“ – solche weitverbreiteten Mythen halten sich hartnäckig. Doch die Zahlen beweisen das Gegenteil: Die meisten Brände werden mit nur wenigen Sprinklerköpfen erfolgreich gelöscht, oft noch bevor größere Schäden entstehen. Die aktualisierte Löschanlagenstatistik des bvfa – Bundesverband Technischer Brandschutz e. V. zeigt auch 2024 die hohe Wirksamkeit von stationären Löschanlagen.
Auch im vergangenen Jahr wurden 55 % (in der 15-JahresBilanz 61 %) aller dem bvfa gemeldeten Löscherfolge durch Sprinkleranlagen mit nur einem oder zwei Sprinklern und weitere 27 % (15 %) mit drei bis fünf Sprinklerköpfen gelöscht. Das liegt daran, dass nur diejenigen Sprinkler öffnen, die in unmittelbarer Nähe des Brandherdes angebracht sind. 97 % der Löschanlagen lösten automatisch aus, davon 76 % während der Arbeitszeit. Die Zahlen belegen sowohl die hohe Wirksamkeit von stationären Löschanlagen bei Entstehungsbränden als auch den schnellen und zuverlässigen Löscherfolg.
Der Zeitvorteil gegenüber der manuellen Auslösung kann im Brandfall während der Arbeitszeit entscheidend für die rechtzeitige Flucht und Brandbekämpfung und damit für den optimalen Schutz von Beschäftigten und Sachwerten sein. Außerhalb der Arbeitszeit ohne die Anwesenheit von Personal sind stationäre Löschanlagen die einzige Möglichkeit, die Feuerwehr zu alarmieren und gleichzeitig den Brand bis zu deren Eintreffen einzudämmen.
Höchstes Brandrisiko in der Metall- und Automobilindustrie
Die Brandrisiken nach Objekten und Branchen bleiben laut bvfa-Löschstatistik nahezu unverändert. Objekte mit hohem Brandrisiko waren erneut EDV-Anlagen und elek-
Anzahl der geöffneten Sprinkler zur Löschung eines Brandes. (Grafik: bvfa – Bundesverband Technischer Brandschutz e. V.)
trische Schaltanlagen (47 % der gemeldeten Brände) sowie Werkzeugmaschinen (33 %). Entsprechend häufig betroffen waren die strom- und maschinenintensiven Branchen Metallverarbeitung (30 %) und Automobilindustrie (18 %). Die Wahl der Löschsysteme erfolgte gezielt nach Einsatzbereich:
– CO2-Löschanlagen (52 %) kamen vor allem im Schutz von Maschinen und Produktionsanlagen zum Einsatz. – Inertgas-Löschanlagen (44 %) wurden überwiegend für den Raumschutz verwendet.
– In EDV-Anlagen fanden zusätzlich synthetische (chemische) Löschgase Anwendung.
Löschanlagenstatistik des bvfa
In der Löschanlagenstatistik des bvfa melden Betreiber, Errichter und Hersteller von stationären Löschanlagen seit 2006 nachweislich durch stationäre Löschanlagen gelöschte Brände. Erfasst werden u. a. die Branche, das gelöschte Objekt und die Löschmethode. Die Statistik beruht auf freiwilligen Meldungen und kann kein umfassendes Monitoring aller in Deutschland installierten Löschanlagen darstellen. Der lange Meldezeitraum und die Vielzahl der Daten lassen jedoch Rückschlüsse auf Risikoschwerpunkte und Löscherfolge zu.
Weitere Informationen:
bvfa – Bundesverband Technischer Brandschutz e. V. Koellikerstraße 13, 97070 Würzburg Tel. (0931) 352 92-25, Fax (0931) 352 92-29 info@bvfa.de, www.bvfa.de
SBK: besonders einfache, schnelle und staubfreie Montage (Foto/Grafiken: Wichmann)
Das INSTAFIX® Sortiment von Wichmann Brandschutzsysteme bietet ein breit aufgestelltes Portfolio von Brandschutzkanälen, das speziell für die Anforderungen in Flucht- und Rettungswegen sowie zur Brandlasteindämmung über Brandwände hinweg entwickelt wurde. Die Produkte verbinden höchste Sicherheitsstandards mit einer montagefreundlichen Bauweise und eignen sich je nach Modell sowohl für Innen- als auch Außenanwendungen.
Der INSTAFIX® SBK wird mithilfe von Verbindern zusammengesetzt. Er zeichnet sich durch seine besonders einfache, schnelle und staubfreie Montage aus. Dank innovativer Verbindervorrichtung entfällt das Verschrauben von Unterteil und Deckel vollständig – ein klarer Vorteil für Einbausituationen in sensiblen Bereichen wie Laboren, Rechenzentren oder Reinräumen. Der Kanal eignet sich sowohl für Massiv- als auch für leichte Trennwände und lässt sich während der Montage flexibel anpassen. Vor allem auf gerader Strecke punktet er mit einer erheblichen Zeitersparnis.
Ein weiteres Plus: Verbinder und Abhänger bilden eine funktionale Einheit – das vereinfacht die Installation zusätzlich. Wie beim klassischen INSTAFIX® BKI kommt auch beim SBK ein leistungsstarker Dämmschichtbildner zum Einsatz, der im Brandfall zuverlässig aufschäumt und so Folgeschäden verhindert. Optional ist der SBK auch in
Edelstahl oder in frei wählbaren RAL-Farbtönen erhältlich.
Speziell für den Außenbereich entwickelt wurde der INSTAFIX® AWK. Der Allwetterkanal verhindert zuverlässig eine Brandweiterleitung über Brandwände hinweg –insbesondere bei Photovoltaikanlagen, bei denen elektrische Leitungen häufig über das Dach geführt werden. Der AWK schirmt diese Installationen effektiv ab und sorgt damit für erhöhte Sicherheit auf Dächern und Freiflächen.
Alle drei Modelle der INSTAFIX® Serie überzeugen mit einem besonders kompakten Außenquerschnitt bei identischer Belegungsfläche im Vergleich zu Installationskanälen aus Plattenmaterial. Das geringe Gewicht erleichtert den Transport und die Montage – selbst bei beengten Platzverhältnissen.
Die INSTAFIX® Brandschutzkanäle sind in verschiedenen Dimensionen erhältlich und für die Feuerwiderstandsklassen I30 bis I120 gemäß DIN 4102 klassifiziert.
Weitere Informationen, Montagehinweise und allgemeine Bauartgenehmigung: Wichmann Brandschutzsysteme GmbH & Co. KG Siemensstraße 7, 57439 Attendorn Tel. (02722) 63 82-0 info@wichmann.biz, www.wichmann.biz
Bild 1. Das „Conlit“ System bietet Lösungen für die Durchführung von Rohr- und Elektroleitungen durch Wände und Decken, die im Brandfall zur Gefahr werden und Feuer und Rauch weiterleiten können. Fachgerechte Leitungsabschottungen mit „Conlit“ stellen die erforderliche Feuerwiderstandsdauer der Bauteile auch im Bereich der Durchführungen sicher. Das verschafft mehr Zeit, um Menschen und Werte zu retten.
Die DEUTSCHE ROCKWOOL bietet mit ihren Dämm- und Abschottungssystemen aus Steinwolle für alle Leitungen in Gebäuden geprüfte Sicherheit im System. Der Technische Service des Steinwolle-Herstellers steht Architekten und TGA-Planern bei Bauprojekten mit unterschiedlichsten Anforderungen und sich daraus ergebenden Fragen zu Systemen des vorbeugenden Brandschutzes mit fundiertem Fachwissen beratend zur Seite.
Da haustechnische Leitungen häufig das gesamte Gebäude und alle Brandabschnitte durchziehen, stellen die Genehmigungsbehörden in den Gebäudeklassen 3 bis 5 erhöhte bis sehr hohe Anforderungen an den vorbeugenden Brandschutz in der Haustechnik. Ob Massiv- oder Holzbauweise – die zugelassenen Systeme zur Isolierung und Abschottung von Leitungssystemen müssen ihre Eignung
durch umfangreiche Prüfungen bzw. Anwendbarkeitsnachweise belegen. Die DEUTSCHE ROCKWOOL vertreibt ausschließlich Systeme in geprüfter Qualität und verfügt über eine Vielzahl von bauaufsichtlichen Prüfzeugnissen und Bauartgenehmigungen. Im seltenen Fall einer wesentlich abweichenden Verwendung der Systeme von bestehenden Anwendbarkeitsnachweisen beauftragen die ROCKWOOL Experten projektbezogen auch gutachterliche Stellungnahmen. Diese ermöglichen es Planern und ausführenden Gewerken, den Anforderungen an den vorbeugenden Brandschutz im Einklang mit den Vorgaben zum Wärme-, Kälte- und Schallschutz gerecht zu werden.
Sämtliche Leitungsarten im System geprüft
Im Neubau werden Ver- und Entsorgungsleitungen aus Materialien wie Kunststoff, Guss, Kupfer oder Stahl gemeinsam in Schächten, oberhalb von Unterdecken und durch feuerwiderstandsfähige Bauteile geführt. Wenn zumindest die gebräuchlichsten Leitungsarten auch gemeinsame Brandschutzprüfungen durchlaufen, bedeutet dies ein Plus an Sicherheit. ROCKWOOL testet in vielen und teils sehr aufwendigen Verfahren, welche Leitungen wie isoliert und in welchem Abstand miteinander verlegt und nebeneinander abgeschottet werden können, um die Ansprüche an den vorbeugenden Brandschutz zuverlässig zu erfüllen. Dies gilt auch für spezielle Anforderungen wie die feuerwiderstandsfähige Bekleidung von Stahlblechlüftungskanälen mit Mineralwolle-Dämmstoffen oder die Abschottung von Leitungen in Holzbauteilen. Da sich die gesetzlichen Anforderungen an den Wärme-, Kälte-, Schallund Brandschutz ebenso wie der Holz- und Holzhybridbau stetig weiterentwickeln, bleibt der Bedarf an aktualisierten Brandprüfungen hoch.
Bild 2. Der ROCKWOOL „Planungsund Montagehelfer“ bietet detaillierte Planungsunterstützung und steht als Lookbook mit verknüpften Informationen auch in einer Online-Version unter rockwool.de/pm-helfer zur Nutzung bereit.
Montagefreundliche Lösungen aus Steinwolle
ROCKWOOL Dämm- und Brandschutzlösungen gibt es für kalt- und warmgehende Versorgungsleitungen, Abwasserleitungen, Sprinkleranlagen sowie Lüftungskanäle und Elektrokabel. Der Spezialist bietet montagefreundliche Lösungen aus nichtbrennbarer Steinwolle in den Programmen „Conlit“ und „Teclit“. Ihre Anwendung ist im „Planungs- und Montagehelfer für Leitungsanlagen“ sowie in der Broschüre „Conlit Brandschutz für Lüftungsleitungen“ beschrieben. Beide stehen unter www.rockwool.de zum Download bereit, können beim Hersteller aber auch in gedruckter Form abgerufen werden.
Das Lookbook des „Planungs- und Montagehelfers“ bietet einen praktischen Zusatznutzen. Mit wenigen Klicks gelangt der Nutzer schnell zu den gesuchten Inhalten. Aktive Links erleichtern das Auffinden von Informationen innerhalb des Kompendiums und auf der ROCKWOOL Website. Die Online-Version steht unter www.rockwool.de/ pm-helfer zur Verfügung.
Das ROCKWOOL Online-Tool „Rohrdämm-Rechner“ unterstützt darüber hinaus bei der Dimensionierung von Isolierungen und Abschottungen für Rohrleitungen. Mit wenigen Eingaben, beispielsweise zu Art, Führung, Beschaffenheit und Durchmesser der Leitungen, steuert der Nutzer den Online-Rechner. Im Falle kaltgehender Leitungen oder Wechseltemperaturanlagen werden zusätzlich die zu erwartenden Temperaturen und umgebende Raumtemperaturen abgefragt. Es wird erfasst, ob die Leitung in Rettungswegen geführt wird, um die für den Brandschutz benötigten Dämmdicken korrekt zu benennen. Neben passenden Dämmprodukten werden Abschottungen für Versorgungs- und Entwässerungsleitungen empfohlen, wenn diese durch Decken und Wände mit einer Feuerwiderstandsdauer von F30, F60 oder F90 geführt werden. Der ROCKWOOL „Rohrdämm-Rechner“ hilft dem Anwender, alle für die Dämmung haustechnischer Leitungen wesentlichen Aspekte zu berücksichtigen
Bild 3. Der ROCKWOOL „RohrdämmRechner“ erleichtert die Auswahl eines Steinwolle-Systems für die Isolierung warm- und kaltgehender Leitungen. Er steht unter rockwool.de/rohrdaemmrechner zur Online-Nutzung sowie zur Installation für die Offline-Nutzung bereit. (Fotos: DEUTSCHE ROCKWOOL)
und das passende Dämmsystem für das jeweilige Objekt zu ermitteln.
Weitere Informationen:
DEUTSCHE ROCKWOOL GmbH & Co. KG
Rockwool Straße 37–41, 45966 Gladbeck
Tel. (02043) 408-0, Fax (02043) 408-444 info@rockwool.de, www.rockwool.de
die smarte Aufzugschachtentrauchung
• antragsfreie Inverkehrbringung, zertifiziert als NRWG nach DIN EN 12101-2 und DIN EN 54-20
• für Neubau- und Bestandsanlagen
• vollautomatisch gesteuerte Lüftung durch Sensorik für Rauch, Temperatur, CO2 und Luftfeuchtigkeit
• zugelassen für den Betrieb in Brandmeldeanlagen
• smartes und schnelles Montagesystem
Ihre Vorteile:
• Energieeinsparung (Heizenergie)
• CO2-Reduktion
• reduzierte Verschmutzung des Aufzugsschachtes
• keine Strömungsgeräusche an den Schachttüren
Aleatec GmbH
Buschkoppel 1 · 21493 Schwarzenbek
E-Mail: info@aleatec.de
Tel.: +49 (0) 4151 83 29 360
• Verhinderung von Schimmelbildung
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Gaus Architekten
Tübingen ist bekannt als Universitätsstadt mit mittelalterlichem Stadtkern, aber auch durch ihren Oberbürgermeister Boris Palmer, der sich seit vielen Jahren stark für den Klimaschutz einsetzt. Im November 2022 ist im Stadteil Lustnau ein neues, nachhaltiges Feuerwehrhaus für die freiwillige Einsatzabteilung fertiggestellt worden, dessen Tragwerk und Fassadenbeplankung aus nachhaltigem, FSC-zertifiziertem Holz bestehen. Die durchdachte Kubatur des zweigeschossigen Bauwerks bildet ein neues und markantes Entrée zur Stadt und bietet für die Feuerwehrleute ein attraktives Zuhause. Die energieeffiziente Gebäudetechnik nutzt ebenfalls Holz zur Beheizung, ergänzt durch Photovoltaik und Solarthermie.
Der Bestandsbau, in dem die freiwillige Einsatzabteilung Lustnau der Feuerwehr Tübingen zuletzt untergebracht war, war in die Jahre gekommen und erfüllte die Anforderungen an ein zeitgemäßes Funktionsgebäude längst nicht mehr. Die Stadt Tübingen entschied sich deshalb 2020 zum Bau eines neuen Feuerwehrhauses, das den heutigen Ansprüchen an eine moderne Feuerwehrarbeit entspricht und zudem näher an den Wohngebieten verortet ist, wo-
durch die Anfahrtszeiten im Einsatzfall deutlich verkürzt werden. Als Standort für das Bauvorhaben fand sich ein Grundstück am Rande der Wohnbebauung in Lustnau, das
dennoch günstig an einer belebten Zufahrtsstraße zur Stadt liegt, mit direkter Anbindung an die Bundesstraße 27, eine wichtige Verkehrsachse in der Region. Somit ist das Gebäude für die Feuerwehrleute sehr gut erreichbar und bildet zudem ein markantes, weithin sichtbares Tor zu Lustnau und zur Universitätsstadt Tübingen. Stadträumlich definiert es die Schnittstelle zur angrenzenden Wohnbebauung, zum Institut für Sportwissenschaft der Universität sowie zu einem kleinen Waldstück als Naherholungsgebiet mit dem Flüsschen Ammer, das unweit von Lustnau in den Neckar mündet. Wegen dieser Nähe zum Wasser ist auf dem Grundstück außerdem ein Hochwasserkanal zum Abführen der Wassermassen angeordnet.
Gebäudestruktur: Herzstück Fahrzeughalle
Der Entwurf für den Bau des neuen Feuerwehrhauses geht rücksichtsvoll auf die heterogenen Parameter des Orts ein und definiert die städtischen Raumkanten gleichzeitig neu. Die Gebäudekubatur ergibt sich aus einer intelligenten Interpretation des komplexen Betriebsablaufs und ermöglicht so einen reibungslosen Ablauf in Einsatzfall. Organisatorisches sowie räumliches Herzstück des Bauwerks ist die 7 m hohe Fahrzeughalle, die nach zwei Seiten raumhoch geöffnet werden kann. Dadurch können die Einsatzfahrzeuge ohne komplizierte Rangiervorgänge (und somit Lärm) an der einen Seite vorwärts eingefahren und im Einsatzfall zur anderen Seite vorwärts wieder herausgefahren werden. Die moderne Fahrzeughalle bietet Stellfläche für fünf Einsatzfahrzeuge und außerdem vier Wechsellader-Abrollbehälter. Da die Tore an den Längsseiten mit einem hohen Glasanteil ausgestattet sind, entsteht in der Halle zudem ein räumlich reizvoller Ort für Veranstaltungen der Feuerwehr Lustnau.
Funktionale Bauteile: zwei Gebäudefinger und kurze Wege
Dem kubischen Hallenbaukörper direkt angeschlossen sind zwei Gebäudefinger, die durch ihre Form den Außenraum selbstbewusst einfassen: An der Nordseite befindet sich der sich zur Halle öffnende, etwas niedrigere Multi-
funktionskubus mit Lagerflächen, Werkstatt und Trockenraum. Ein großes Schaufenster zum Straßenraum hin bietet außerdem die Möglichkeit, in einem kleinen Ausstellungsbereich über die wichtige Arbeit der Feuerwehr zu informieren. Zu sehen sind hier etwa ein historischer, pferdegezogener Feuerwehrwagen sowie einige historische Gegenstände der Feuerwehr Lustnau.
An der Südseite der zentralen Halle schließt der Verwaltungstrakt an, in dem sich die Umkleiden für die Feuerwehrleute sowie die -jugend befinden, außerdem Aufenthalts- und Schulungsräume, die Einsatzzentrale und einige Nebenräume. Auch dieser Baukörper folgt in seiner Kubatur schlüssig den Wegen, die im Einsatzfall notwendig sind: Entlang einer parallel zur Straße verlaufenden Wand sind die Parkplätze für die Einsatzkräfte angeordnet, von
Außenraumplanung: Vielfältig nutzbare Höfe
wo aus die Feuerwehrleute direkt ins Gebäude, dort in die erdgeschossigen Umkleiden und schließlich ohne Umweg zu den Einsatzfahrzeugen gelangen. Kurze, sich nicht kreuzende Wege bedeuten, im Notfall wertvolle Sekunden zu sparen. Der Entwurf besticht also durch eine logische, komplexe, an den Bedürfnissen der Nutzer und den funktionalen Anforderungen orientierte Grundrissplanung zugunsten optimaler Betriebsabläufe. Insgesamt ergibt sich eine Bruttogeschossfläche von 1.313 m2.
Der dreigliedrige Aufbau des Gebäudes führt zu einer eleganten Gesamtform, die durch ihre teils runden Ecken eine zusätzliche Dynamik erhält. Die raffinierte Gebäudekubatur erzeugt außerdem zwei unabhängige Höfe mit ganz unterschiedlichen Charakteren: Der zur Stadt gewandte Hof bietet für die Bürgerinnen und Bürger von Lustnau eine repräsentative Ansicht, die einen Einblick in die Arbeit der Feuerwehr zulässt. Der Hof an der Rückseite ist der Stadt ab- und der Grünfläche zugewandt und besitzt einen eher privaten Charakter. Hier können die Feuerwehrleute verschiedene Übungen etwa im Rahmen der Jugendarbeit unternehmen oder den schönen Raum für eigene Festivitäten im Sommer nutzen.
Nachhaltiges Bauwerk: Holzgebäude aus regionalem Waldbau
Bereits die hinterlüftete Fassade gibt einen Hinweis auf die Konstruktion. Sie besteht aus unzähligen, verschieden breiten und tiefen Holzlatten, die in der Gesamtheit ein vertikal orientiertes Fassadenbild ergeben. Im Spiel von
Licht und Schatten erzeugen sie den Tag über immer wieder neue Motive, wodurch die Fassade und somit das gesamte Gebäude einen lebendigen Charakter im Stadtbild erhält. Im Innenraum setzt sich diese prägnante Materialität fort: Mit warmen Eichenböden und sichtbaren Brettschichtholzdecken aus heimischer Fichte sowie cremeweiß gestrichenen Wänden konnte eine angenehme Atmosphäre
Bild 6. Im Gebäudeinneren wurde durch die Verwendung von Holz sowie cremeweiß gestrichenen Wänden eine angenehme Atmosphäre geschaffen. (Fotos 1–4 und 6: Gaus Architekten/Oliver Rieger)
geschaffen werden. Alle Decken bestehen aus unbehandeltem Brettschichtholz. Die Böden in den Schulungs- und Jugendraum-Bereichen sind mit Industrie-Stäbchenparkett (Eiche) belegt. Auch die Fenster haben Holzrahmen aus Fichte, die Brandschutzfenster mit besonderen Anforderungen sind aus Buche gefertigt. Lediglich die Wände bestehen aus Gips-Faserplatten und die Böden im Erdgeschoss aus Fliesen bzw. Kautschuk. Der gezielte Einsatz von feuerwehrroten Akzenten in Spinden, Aufzug und Beschriftungen erzeugt ansprechende Kontraste.
Holzständer-Tragwerk
Aus statischen Gründen sind die Bodenplatte und der Aufzugsschacht mit Treppenhaus aus Beton gefertigt. Ansonsten hat das Gebäude ein Holzständer-Tragwerk mit Unterzügen und Stützen aus Brettschichtholz sowie im Gebäudeinneren aus Baubuche-Trägern und -Stützen. Die Holzständeraußenwände sind mit einer Einblasdämmung versehen. Das Tragwerk der Fahrzeughalle besteht aus Fischbauchträgern auf Holzstützen. Das im Gebäude verbaute Holz stammt aus FSC-zertifiziertem, regionalem Waldbau im Schwarzwald und im Allgäu und hat für die Verarbeitung somit nur kurze Wege zurückgelegt. Statt rund 85 t CO2 in einem vergleichbaren Betonbau fielen bei dem Feuerwehrgebäude lediglich 6 t an. Mehr noch bindet das im Feuerwehrgebäude Lustnau verbaute Holz rund 380 t CO2.
Effiziente Gebäudetechnik: Energie aus Holz und Sonne
Die Räume im Feuerwehrhaus müssen nicht gleichmäßig beheizt werden. Die Fahrzeughalle und der Lagerbereich sind auf eine Grundtemperatur von lediglich 12 °C ausgelegt und können bedarfsgesteuert über Deckenstrahlungsheizkörper beheizt werden. Die Räume im Verwaltungstrakt werden ebenfalls nicht permanent auf Nutzungstemperatur gehalten, sondern sind flexibel steuerbar temperiert, wodurch viel Energie gespart werden kann. Die Wärme für die Beheizung der Räume sowie für Warmwasser übernimmt eine Holzpellet-Anlage mit Pellet-Lager und Pufferspeicher.
Auf dem Dach mit extensiver Begrünung erzeugt eine Photovoltaikanlage direkt nutzbaren Strom, ebenso befinden sich hier Solarthermie-Paneele, die – gekoppelt über den Pufferspeicher – die Wärmeversorgung unterstützen. All diese passiven und aktiven Maßnahmen führen dazu, dass der Verwaltungstrakt nahezu den Passivhausstandard KFW 40 erreicht.
Klimaschutzziele Tübingen: Eine Stadt im Aufbruch
„Mit dem Neubau wurde das erste Tübinger Feuerwehrgebäude in Holzrahmenbauweise errichtet und somit ein weiterer Baustein nachhaltiger, kommunaler Architektur geschaffen“, beschreibt der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer das Projekt. Für ihn gilt im Rahmen der Klimaschutzziele der Stadt Tübingen eine Holzbaupflicht als wesentliches Element. Bis 2030 will Palmer die Holzbauweise in der Stadt zur Pflicht machen, womit er sich auch für die Holzbau-Offensive des Landes Baden-Württemberg starkmachen möchte. „Dem Holzbau stand bisher oft der
Brandschutz entgegen. Es ist daher ein besonders gutes Zeichen, ein Feuerwehrhaus aus Holz zu bauen“, erklärt er weiter.
Tatsächlich ist es so, dass Holz im Brandfall zunächst stabiler ist als z. B. Stahl. Der Brandschutz sollte daher dem Bauen mit Holz nicht im Wege stehen. Dass Holz ein ideales Baumaterial ist, mit dem die Bauzeiten verkürzt, der Vorfertigungsgrad erhöht und somit die Kosten verringert werden können, zeigt eindrucksvoll das neue Feuerwehrhaus in Tübingen-Lustnau. Der konsequente Holzbau setzt richtungsweisende Maßstäbe der Symbiose von Funktionalität, Ästhetik und Nachhaltigkeit und ist nicht nur funktionierendes Feuerwehrgebäude, sondern auch wirkungsvolles Aushängeschild einer nachhaltigen kommunalen Architektur und einer zukunftsfähigen Baukultur.
Bautafel
Neubau Feuerwehr, Tübingen-Lustnau
■ Bauherr: Universitätsstadt Tübingen
■ Gebäudeplanung: Gaus Architekten
■ Tragwerksplanung: Schneck Schaal Braun
■ HLS-Planung: ebök Planung und Entwicklung GmbH
■ E-Planung: Ingenieurbüro Rieder GmbH
■ Freianlagenplanung: frei raum concept
■ Bauphysik: ebök Planung und Entwicklung GmbH
■ SiGeKo: Ingenieurbüro Baur
■ Vermessung: Universitätsstadt Tübingen
■ Raum- und Verkehrsplanung: Schlothauer & Wauer GmbH
■ Schallschutz: GN Bauphysik Ingenieurgesellschaft mbH
■ Artenschutz: HPC AG
■ Hochwasserschutz: Ingenieurbüro Winkler und Partner GmbH
■ Bodengutachten: Büro für angewandte Geowissenschaften
■ Aufzugsplaner: PlanR, Ingenieurgesellschaft für Fördertechnik
■ Verfahren: direkte Anfrage
■ Zeitraum: 2019–2023
■ Entwurfsplanung: bis Dezember 2020
■ Einreichung Bauantrag: 14.12.2020 // Deckblatt: 22.04.2021
■ Werkplanung: 2021–2022
■ Vorbereitende Maßnahmen: Abbruch Bestandsgebäude März 2021 3. Quartal
■ Baubeginn: 2021
■ Beauftragung: LPH 1–8
■ Bauvolumen: 6,67 Mllionen € brutto
■ KG 300 und 400: 4,06 Millionen € brutto
■ Vollgeschosse: 2
■ Gebäudeklasse: 3
■ BGF: 1.313 m2
■ Kosten: 3.092 €/m2
■ BRI: 7.200 m3
■ Energieeffizienz: KFW 40 für den Verwaltungsteil
■ zahlreiche Auszeichnungen, u. a.: DMK Award für Nachhaltiges Bauen 2023
ICONIC AWARD 2023: Innovative Architecture German Design Award Winner 2024 und 2025 (siehe www.gaus-architekten.de/newsroom?room=Awards)
Weitere Informationen:
Gaus Architekten
Stuttgarter Straße 50, 73033 Göppingen Tel. (07161) 402 31-0, Fax (07161) 402 31-99 info@gaus-architekten.de, www.gaus-architekten.de
Auf dem Gelände des ehemaligen Berliner Flughafens Tegel (TXL), wo 2020 das letzte Flugzeug abhob, entsteht der neue Campus der Berliner Feuerwehr- und Rettungsdienstakademie (BFRA). Ca. 50.000 m2 stehen hier in Zukunft für die Aus- und Fortbildung von Mitarbeitenden der Feuerwehr sowie der Rettungsund Notfallmedizin zur Verfügung. Zwei denkmalgeschützte Hangars und weitere Bestandsgebäude werden instandgesetzt und um Neubauten sowie Übungsflächen im Außenbereich erweitert.
In der wachsenden Hauptstadt und vor dem Hintergrund stetiger technologischer Weiterentwicklung benötigt die Feuerwehr einen zukunftsgerichteten Ort mit ausreichend Platz für eine moderne Lehre in Theorie und Praxis. Dieser entsteht auf dem neuen Campus am nördlichen Stadtrand.
Auf Grundlage eines städtebaulichen Konzepts von kleyer. koblitz.letzel.freivogel und KUULA hat HENN im Rahmen eines VgV-Verfahrens ein neues Akademiegebäude entworfen, das als kommunikatives Zentrum der BFRA Lehrende und Auszubildende zusammenbringt.
Mit seiner Höhe und dem zurückgenommenen, bewusst technischen Erscheinungsbild der Fassade fügt sich der Neubau harmonisch in die Umgebung ein und vermittelt so zwischen Alt und Neu. Seine zweigeschossige Eingangszone nimmt die ansteigende Topografie auf und verbindet verschieden hoch gelegene Ebenen und verschiedene Außenbereiche – den Campusplatz und eine Kantinenterrasse mit Blick auf ein Wäldchen.
Herzstück des Neubaus ist ein zentrales, lichtdurchflutetes Atrium, das alle Geschosse verbindet, Sichtbezüge
zulässt und Synergien innerhalb des Gebäudes fördert. Es dient als Treffpunkt für Wissensaustausch und informelle Begegnungen. Über das großzügige Foyer erreichen die Auszubildenden und Lehrenden eine Kantine mit außenliegender Terrasse, die Mensa und ein Café. Ein Auditorium kann auch für größere Veranstaltungen genutzt werden. In den oberen Etagen befinden sich Büro- und Schulungsräume, die durch ihre klare Grundrissgestaltung flexibel genutzt werden können.
Die vorgeschlagene Holz-Hybrid-Konstruktion des Akademiegebäudes bleibt im Inneren sichtbar und wird durch eine feuerwehrrote Treppe im Atrium akzentuiert. Der Neubau ist als Low-Tech-Gebäude konzipiert: Mit einfachen und langlebigen Baukomponenten können die Gebäudetechnik reduziert und Ressourcen eingespart werden. Die Ost- und Westfassaden sowie das Dach sind mit Photovoltaik-Paneelen zur Stromversorgung ausgestattet. Neben dem Akademiegebäude entstehen Neubauten für Sport- und Übungsanlagen sowie Fahrzeughallen. Zudem wird HENN auch den denkmalgeschützten Bestand instandsetzen – darunter zwei Hangars aus den 1960er-
und 1970er-Jahren, die in ihren imposant großen, stützenfreien Hallen Raum für Nachbauten von Einsatzszenarien bieten, welche witterungsunabhängig genutzt werden können. Hier stehen künftig an Wohngebäude angelehnte Übungshäuser zur Verfügung. Im Außenbereich sind Züge und S-Bahnen für die Einsatzausbildung sowie Übungsstrecken für die Fahrpraxis mit Löschwagen vorgesehen. Der neue Campus unterstützt eine moderne und leistungsfähige Berliner Feuerwehr und stärkt ihre wichtige Rolle innerhalb der Stadt. Im Zuge der Transformation des brachliegenden Flughafengeländes hin zu einem Ort der Innovation – der Urban Tech Republic – entsteht ein identitätsstiftender Ort, der Feuerwehr und Rettungsdienst eine neue öffentliche Präsenz in der Stadt verleiht.
Bautafel
Berliner Feuerwehr- und Rettungsdienstakademie in Tegel VgV-Verfahren 2024
■ Im Ergebnis des Verfahrens erfolgte die Beauftragung an HENN.
■ Baubeginn 2026 (geplant)
■ Fertigstellung 2028 (geplant)
■ Typologie Instandsetzung, Neubau
■ Bauherrschaft Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen
■ Nutzerin: Berliner Feuerwehr- und Rettungsdienstakademie (BFRA)
Gebäude
■ 63.000 m2 Bruttogrundfläche 50.700 m2 (gesamt) 15.000 m2 (Neubau Akademiegebäude)
■ Geschosse (Neubau): 8 oberirdisch, 1 unterirdisch
■ Kapazität: ca. 1.000 Personen Städtebauliches Konzept
■ kleyer.koblitz.letzel.freivogel gesellschaft von architekten mbH, Berlin mit KUULA Landschaftsarchitekten, Berlin (Städtebauliches Gutachterverfahren) Architektur
■ HENN Wettbewerbsteam, Verantwortliche Partner: Daniel Festag, Martin Henn Silke Beckmann, Peter Lee, Julia Menz, Armin Nemati, Gosia Wybieralska Fachplaner
■ Landschaftsarchitektur: KRAFT.RAUM
■ Tragwerk: GRBV
■ Technische Gebäudeausrüstung: Winter Ingenieure
■ Bauphysik: Müller-BBM
■ Brandschutz: hhp
■ Lichtplanung: Lichtvision
■ Logistik: IBP
Weitere Informationen: HENN GmbH Alexanderstraße 7, 10178 Berlin, Tel. (030) 28 30 99-0 info@henn.com, www.henn.com
Die neue Feuerwache am Schlossdamm in Kremmen
(Foto: Stadt Kremmen/ René Sylvester)
Nach nicht einmal 23 Monaten Bauzeit wurde die neue Feuerwache am Kremmener Schlossdamm eingeweiht. Die Planung des Bauprojektes erfolgte in enger Abstimmung mit den Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Kremmen sowie mit der Feuerwehr-Unfallkasse Brandenburg.
Das bestehende Feuerwehrgebäude an der Straße der Einheit 2 A in Kremmen im Landkreis Oberhavel (Land Brandenburg) entsprach nicht mehr den Anforderungen an räumliche Erfordernisse, technische Ausstattung und Einsatzorganisation der Freiwilligen Feuerwehr. Die Stadt Kremmen hat sich daher nach einer intensiven Standortsuche für den Neubau eines Feuerwehrgebäudes am Schlossdamm (L 19) entschieden. Ein Haupteinsatzgebiet der städtischen Feuerwehr ist die Autobahn. Der neue Standort am Schlossdamm gewährleistet u. a. eine schnelle Erreichbarkeit der Autobahn ohne Durchfahrung der Kernstadt. Gleichzeitig gewährleistet die verkehrsgünstige Lage die zügige Erreichbarkeit des Standortes durch die Kameraden im Ernstfall.
Ernst & Sohn Special: Brandschutz
Ernst & Sohn GmbH
Rotherstraße 21, 10245 Berlin, Tel. (030) 470 31-200, Fax (030) 470 31-270 www.ernst-und-sohn.de
Redaktion
Iris Kopf, Neuruppin
Rainer Bratfisch, Berlin
Kunden-/Leserservice
Abonnementbetreuung, Einzelheft-Verkauf, Probehefte, Adressänderungen
WILEY-VCH Kundenservice für Verlag Ernst & Sohn, Boschstraße 12, 69469 Weinheim, Tel. (06201) 606-400, Fax (06201) 606-184, service@wiley-vch.de Einzelheft 25,– € inkl. MwSt. und Versand/Porto Bestellnummer 2134-2513
Beilagenhinweis
Diese Ausgabe enthält folgende Beilage: Ernst & Sohn GmbH, 10245 Berlin
Ziel des Bauprojektes war es, ein neues und dringend benötigtes Feuerwehrgebäude zu errichten, um die weitreichenden Aufgaben der Freiwilligen Feuerwehr in Kremmen und Umgebung angemessen und in Übereinstimmung mit den diesbezüglichen Vorgaben der Feuerwehr-Unfallkasse erfüllen zu können.
Nachhaltigkeit im Fokus
Errichtet wurde ein Hauptgebäude mit sechs Stellplätzen für Einsatzfahrzeuge, einem teilbaren Schulungsraum, Umkleideräumen, Büro- und Sanitärräumen sowie Werkstattund Lagerräumen. Des Weiteren wurde ein Nebengebäude (Garage) mit drei Stellplätzen gebaut. Die Nutzflächen des Hauptgebäudes und des Nebengebäudes betragen insgesamt ca. 1.100 m2
Die Gebäude sind in massiver Bauweise auf einer Pfahlgründung errichtet. Auf den Dächern beider Gebäude sind Photovoltaikanlagen installiert. Aufgrund eines entsprechenden Beschlusses der Stadtverordneten der Stadt Kremmen sollen die Feuerwehrgebäude und das Rathaus der Stadt Kremmen im Rahmen des Katastrophenschutzes als Krisenstützpunkte dienen.
Weitere Informationen: Stadtverwaltung Kremmen
Am Markt 1, 16766 Kremmen Info@Kremmen.de, www.kremmen.de
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