Europa

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V I N E Y A R D

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Vineyard Europa M A R T I N B Ü H L M A N N E I N N E U E R TA G F Ü R D A S C H R I S T L I C H E E U R O PA K L E I N E L I C H T E R I N G A N Z E U R O PA M A R L I N WAT L I N G

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C : november 2008

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Liebe Leserin, lieber Leser!

Ich schreibe dieses Editorial voller innerer Eindrücke aus 7 Wochen «Verliebt in Berlin». In den vergangenen Wochen haben wir mit über 180 Teilnehmern aus Vineyards und befreundeten Gemeinden aus ganz Europa jeden Tag außerhalb der Kirchenmauern Menschen eine Begegnung mit Gott ermöglicht. Sei es durch ein offenes Ohr, ein ermutigendes Wort oder auch durch Gebet. Viele Menschen sind berührt, geheilt und verändert worden, darunter auch wir, die Teilnehmer selbst. Es ist schon begeisternd, wenn man erlebt, dass Gott zu seinen Zusagen steht und seine Herrlichkeit durch einfache Menschen sichtbar macht.

Europa braucht Menschen, die ihren Glauben mit Kraft leben. Menschen, die nicht nur auf ihre eigenen Fähigkeiten bauen, sondern sich nach Gottes Möglichkeiten ausstrecken. In Bern sprechen wir von einem Perspektivenwechsel: von einem Leben aus meinen menschlichen Möglichkeiten hin zu einem Leben aus den Möglichkeiten Gottes. Das braucht Überwindung und ein Umdenken.

Oder wie es Bill Johnson in der vorletzten Ausgabe ausgedrückt hat: «Wir schulden den Menschen eine Begegnung mit Gott.» Genau das haben wir gemeinsam in Berlin erlebt. Die Gemeinde muss sich nicht hinter Kirchenmauern verstecken, sie gehört raus. Raus in den Alltag, raus auf die Arbeitsplätze, raus auf die Straßen in Europa. Eine Teilnehmerin hat es nach ihrer Rückkehr so ausgedrückt: «Ich kann nicht nach Berlin gehen, um für Kranke zu beten, und zu Hause nicht für die Menschen beten, die mir nahestehen!» Klar, denn bei «Love Berlin» oder «Love Europe» geht es nicht um ein Programm für einen Sommer, es geht um einen Lebensstil.

Wenn wir davon sprechen, dass wir von 250 Vineyards in Europa in den nächsten Jahren weiter wachsen wollen, geht es nicht einfach um Zahlen oder Erfolgsgeschichten. Es geht darum, dass es in unserem Umfeld viele Menschen gibt, die Hoffnung, Heilung und Veränderung brauchen. Menschen, die Echtheit, Annahme und Kraft suchen. Diesen Lebensstil wollen wir gemeinsam leben, zusammen mit immer mehr Vineyards in ganz Europa.

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feature Ein neuer Tag für das «christliche» Europa MARTIN BÜHLMANN

feature Interview mit Martin Bühlmann

focus von «Love Berlin» zu «Love Europe» MARIUS BÜHLMANN

focus Vineyard UK & Ireland JOHN MUMFORD

focus Vineyard D.A.CH MARIUS BÜHLMANN

focus Vineyard Norden HANS SUNDBERG

focus Vineyard Benelux M A R L I N WAT L I N G

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gemeindegründung Kleine Lichter in ganz Europa M A R L I N WAT L I N G

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focus Mouvement Africain des Vignes en Europe EDUARDO KIKAKANUA

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focus kulturelle Unterschiede JIM MUMPER

Marius Bühlmann

Thema der nächsten Ausgabe, Dezember 2008: Godstories «Equipped» ist das Magazin der Vineyard Bewegung in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Artikel geben die Meinungen der Autorinnen und Autoren wieder und müssen sich nicht mit jenen der Vineyard D.A.CH decken.

Ausführliche Infos, Bestellung und Kundendatenänderungen unter: www.vineyard-dach.net Herausgeber Vineyard D.A.CH, Zeughausgasse 14, Postfach 5424, CH-3001 Bern, Tel. +41 (0)31 327 11 77, Fax +41 (0)31 333 15 19

Druck / Anzeigen Jordi AG, Belp, +41 31 818 01 25 maya.lanz@jordibelp.ch

Chefredaktion Martin Bühlmann

Banverbindung Schweiz NEU: Vineyard Empowerment IBAN CH59 0630 0016 9803 6830 1 Valiant Bank, 3001 Bern BC: 6300 Postscheck-Nr.: 30-38112-0 Kontonr.: 169.803.683.01

Leitender Redaktor Marius Bühlmann

Mitarbeiter: Eduardo Kiakanua, Gerhard Laqua, Johannes Leuchtmann, John Mumford, Jim Mumper, Hans Sundberg, Jan Bernard Struik, Sara Timothy & Marlin Watling

Bankverbindung Deutschland und EU NEU: Vineyard-DACH-Equipped EEK Kassel Konto: 5353793 BLZ: 52060410 BIC (=SWIFT): GENODEF1EK1 IBAN: DE34520604100005353793

Erscheint viermal jährlich

Aboverwaltung: www.vineyard-dach.net

Gestaltung und Layout fortissimo : think visual Wädenswil

Auflage 2500 Abonnement CHF 24.—, bzw. ¥ 16.—

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C :feature

Noch heute lautet der Grundtenor zum Thema «Einfluss des christlichen Glaubens in der ganzen Welt», dass der christliche Glaube in der westlichen Welt, besonders in Europa, langsam von der Bildfläche verschwinden wird.

Man spricht von Neuheidentum, jammert über die wachsende Marginalisierung christlicher Werte und versucht mit aller Kraft, das christliche Abendland vor den Einflüssen des Neuheidentums und vor dem Islam zu schützen. Der Wertezerfall sei ein Zeichen des Abfalls von Gott und damit lade Europa das Gericht Gottes auf sich.

Eine Zeit geistlicher Ernte Wie schnell vergessen wir, weshalb Gott in Jesus Christus in diese Welt gekommen ist! In Johannes 3,16-19 lesen wir: «Denn Gott hat die Welt so geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn gerettet werde. Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet, weil er nicht geglaubt hat an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes. Darin besteht aber das Gericht, dass das Licht in die Welt gekommen ist, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht; denn ihre Werke waren böse.»

Die Kernfrage lautet: Wie können wir

Europa dabei helfen, seinen Erlöser, König Jesus, kennenzulernen? – Im Gegensatz zu den vielen negativen Stimmen bin ich davon überzeugt, dass wir in Europa vor einer Zeit geistlicher Ernte stehen. Die europäische Gesellschaft befindet sich in einer nachchristlichen Phase, was bedeutet, dass die Menschen auch zu den Äußerlichkeiten der Religion, zum Beispiel hohen Feiertagen, keinen Bezug mehr haben. Das entlastet sie von religiösen Vorstellungen, wenn es um den christlichen Glauben geht. Sie werden offen für zwei Erfahrungen: 1) einer kraftvollen Begegnung mit dem Auferstandenen, also den Zeichen des hereinbrechenden Reiches Gottes; 2) authentisch vorgelebtem Christsein. An der Offenheit für diese zwei Themen wird sich messen lassen, ob die Christen Europas bereit sind für die Hinwendung zum christlichen Glauben Tausender, wenn nicht Millionen von Menschen.

Die Vineyard in Europa Was haben diese Gedanken mit der Vineyard Europa zu tun? Wir erleben in den über 250 Vineyards in Europa eine wachsende Ausgießung der Kraft des Reiches Gottes. Ich höre aus allen Ecken Europas, in denen Vineyards gegründet werden und sich Vineyards ausbreiten, von Heilungen, Wundern und Zeichen. Die Themen glaubwürdigen Christseins in der Gesellschaft: Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit, Transparenz, die Bereitschaft, sich für soziale

Gerechtigkeit und die Gerechtigkeit des Reiches Gottes ganz allgemein einzusetzen, werden mehr und mehr hörbar. In den über 250 Vineyards in Europa wächst eine Generation von Menschen heran, die eine Sicht für Gottes Absichten haben. Es sind Menschen, die sich für Gottes Vision für Europa öffnen und das Verlangen Gottes teilen, nämlich unseren Erdteil im positiven Sinne heimzusuchen.

Es ist schon erstaunlich zu sehen, was in den letzten 20 Jahren in der europäischen Vineyard Familie geschehen ist.

Ohne großes Aufsehen sind aus einer handvoll Vineyards über 250 Gemeinden herangewachsen. Es sind Gemeinschaften von Reich-Gottes-orientierten Christen, die von übereinstimmenden Werten, Herzensbeziehungen und einer gemeinsamen Vision geprägt sind. Die Menschen in diesen Vineyards setzen mehr und mehr ihr Herz auf die Millionen Jesus fernstehenden Menschen in Europa. Heute finden wir Vineyards in rund 20 Ländern Europas, und dies trotz größter Unterschiede in sprachlicher, kultureller, historischer, kirchlicher und politischer Hinsicht.

Das Reich Gottes steht über allen diesen Unterschieden.

Europa gemeinsam erreichen Das «European Vineyard Regional Leaders Meeting» (ERL) war ein erstes

Ein n für d

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Treffen der über 100 verantwortlichen Regionenleiterinnen und Regionenleiter der vier eigenständigen Vineyard-Bewegungen in UK/Irland, BENELUX, Skandinavien und D.A.CH sowie von Vineyard-Leiterinnen und Leitern aus den verschiedenen Ländern, die noch keine eigenständige Bewegung sind. Wir verbrachten gemeinsam vom 12. – 16. Mai 2008 vier unvergessliche Tage der Gemeinschaft, der Anbetung, des Gebets und der Ausrichtung auf die Zukunft. Es war bewegend die Einheit durch Vielfalt unter allen Teilnehmenden zu erleben. Die Geschichten, die Berichte und das kraftvolle und bevollmächtigende Gebet füreinander gab allen eine ganz neue Perspektive für Gottes Absichten mit der europäischen Vineyard-Familie.

Es scheint ja nicht gleich realistisch zu sein ... aber wenn die europäischen Vineyards ihre Wachstumskurve auch nur knapp einhalten können, dann müssten es in 20 Jahren über 5000 Vineyards sein. Nun gut, träumen ist ja offensichtlich erlaubt. Was aber zeichnet sich ab? Und wie können wir dorthin kommen?

neuer Tag as

«CHRISTLICHE» EUROPA

Eines scheint für mich nach der Tagung in Berlin offensichtlich zu sein: Wir können Europa mit dem Evangelium nur gemeinsam erreichen. Im Allgemeinen mit allen Kirchen und Gemeinden Europas, im Speziellen aber mit allen Vineyards Europas. Wie das strukturell aussehen wird, kann niemand mit Genauigkeit sagen; das ist im Grunde genommen auch unwichtig. Wichtig ist, dass die bestehenden und neu entstehenden Vineyards Europas einen gemeinsamen Weg gehen.

Estland zum Beispiel hat nur 1,4 Millionen Einwohner. Es ist nicht wahrscheinlich, dass dort eine isolierte Vineyard-Bewegung entstehen wird.

Die Esten werden sich darum bemühen gemeinsam mit anderen eine Vineyard-Bewegung zu leben. Den Liechtensteinern, den Monegassen, aber auch den Mazedoniern und den Albanern wird es ähnlich ergehen. In der Geschichte der Vineyard-Bewegung folgen Strukturen aber immer dem Leben nach, deshalb heißt es im Moment nicht neue Strukturen anzudenken, sondern uns die Frage zu stellen, wie wir in europäischen Vineyards Evangelisation und Gemeindegründung in sämtlichen europäischen Ländern fördern können.

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C :feature Eine Antwort ist bestimmt «VERLIEBT IN BERLIN» (engl. Love Berlin). Zum ersten Mal engagieren sich Menschen aus vielen europäischen Vineyards gemeinsam, um in einer europäischen Großstadt zu evangelisieren und eine Gemeindegründung Wirklichkeit werden zu lassen. Diese Erfahrung wird die Türen öffnen für viele weitere Möglichkeiten, uns gemeinsam für die Berufung der Wiederevangelisierung Europas einzusetzen. Ein Love Dublin, ein Love Paris oder ein Love Marseille, ein Love Barcelona könnten folgen.

Eine gemeinsame Vision wächst heran In den nächsten Jahren wird es sicherlich wichtig sein, dass sich neben den Regionenleitenden auch einzelne Vineyard-Leiter und Leiterinnen und Menschen aus den Vineyards gegenseitig besser kennenlernen. Die Entwicklung tiefer persönlicher Beziehungen ist eine Voraussetzung für das Heranwachsen einer gemeinsamen Vision.

Die Praxis der Werte geschieht ohnehin vor Ort in der lokalen Vineyard.

IN TER VIEW

EQ: Was ist deine Vision für die Vineyard Bewegung unter deiner Verantwortung und für die Vineyard allgemein?

Martin: Das Verständnis des Reiches Gottes gehört für mich zum Wertvollsten, was mir zur Vineyard Familie einfällt. Das Bewusstsein, dass es beim Evangelium Jesu Christi nicht nur um die Vergebung der Sünden geht, sondern um ein gerechtes Gottesreich unter König Jesus, das mit dem ersten Kommen Jesu angebrochen ist, mit dem zweiten Kommen von Jesus Christus erfüllt werden wird. Dieses Verständnis ist der Rahmen für das Leben, für Leitungsfragen und für den Auftrag einer Vineyard. Ich wünsche mir nichts mehr, als dass wir fest gegründet sind in diesem Verständnis des Reiches Gottes, das uns davon abhalten wird, in Gesetzlichkeit oder in ein kopfloses Nachrennen von sogenannten geistlichen Auf-

mit Martin Bühlmann

Aus den Beziehungen und einer gemeinsamen Vision heraus wachsen gemeinsame Tätigkeiten, welche die Arbeit vor Ort fördern werden. Ich denke da an gemeinsame Einsätze, gemeinsame Gemeindegründungen, Seminare, den Aufbau vom Dienst an den Armen, aber auch an die Erarbeitung von Informationen, die den neuen Vineyards dabei helfen, die Arbeit vor Ort besser zu tun.

Zum ersten Mal in der Geschichte der europäischen Vineyards ist es möglich, dass nicht nur eine einzelne Vineyard oder eine der Vineyard Bewegungen Europas etwas bewirken, sondern eine unterschiedlich begabte Gemeinschaft aus allen Vineyards Europas. Ich träume ja bereits davon, dass unsere slowakischen Freunde in Tschechien Vine-

yards gründen und Unterstützung aus ganz Europa bekommen. Die Vineyards in Spanien strecken sich danach aus, Portugal zu erreichen. Dabei dürfen sie wissen, dass sie in diesem Unternehmen nicht alleine sind. Einmalig!

Ob die Vineyard Europa, wenn sie einmal über 1500 Vineyards zählt, nun eine Bewegung oder eine Gemeinschaft verschiedener Vineyard Bewegungen sein wird, muss sich erst noch weisen, doch wie habe ich gesagt? Das Leben kommt vor den Strukturen. C

brüchen zu verfallen. Ich wünsche mir, dass Vineyard D.A.CH zu einer Bewegung wird, die radikal offen ist für Gottes Wirken und sich in gleich radikaler Weise Themen wie sozialer Gerechtigkeit, Nahrung für alle Menschen und der Erhaltung der Schöpfung hingibt. Ich wünsche mir die Gründung authentischer Vineyards mit Lebensgemeinschaften von Menschen, die sich in klarer Weise einander und unserem Auftrag gegenüber verpflichten.

EQ: Wo geht die Vineyard D.A.CH hin?

Martin: Wir bauen auf der einen Seite eine Ressourcenbasis auf, damit wir bestehende Vineyards und Vineyard Neugründungen besser unterstützen und begleiten können. Das bestehende Leitungsteam von Vineyard D.A.CH versteht sich als Gruppe von Ermöglichern, die neuen Kräften den Rückhalt geben will, zu

experimentieren und zu multiplizieren, damit in den nächsten 3 – 5 Jahren eine Verdoppelung der Vineyards angestrebt werden kann.

Dabei wollen wir uns strategisch auch gemeinsam in den Ländern engagieren, wo Jesus uns miteinander hinführt.

EQ: Was sagt Gott den europäischen Vineyards?

Martin: Wachst zusammen und lernt voneinander, damit ihr fit seid für die Zukunft, für die Jesus Christus euch vorbereitet.

EQ: Wie geht es mit der Entwicklung der Vineyard weiter?

Martin: Im Moment ist es von größter Wichtigkeit, dass neben der Freundschaft zwischen den Leiterehepaaren der Bewegungen in UK/ Irland, Benelux, Skandinavien und D.A.CH auch die Regionenleiterinnen und Regionenleiter sowie Gemeindeleiter und Gemeindeleiterinnen die Beziehung untereinander ausbauen können. Dann braucht es gemeinsame Aktionen, die es uns erlauben, positive Erfahrungen in der Zusammenarbeit zu machen.

EQ: Wo steht die Vineyard in Europa in 5 Jahren?

Martin: Die Zahl der Vineyards wird auf über 500 gewachsen sein.

Diese leben vor Ort Reich Gottes in Kraft und Barmherzigkeit. Sie diskutieren intensiv darüber, wie neue Länder mit der freimachenden Botschaft, dass Jesus der König ist, erreicht werden können.

MARTIN BÜHLMANN Leiter Vineyard Bern Leiter Vineyard D.A.CH

C :focus

VON «LOVE BERLIN»

ser»), nach dem zweiten Gebet war der Schmerz ganz verschwunden. Während wir für eine weitere Person beteten, lief Peter davon. Kurze Zeit später kam er zurück. «Hätte ich das nur früher gewusst», sagte er, nachdem er als Test eine Kiste hochgehoben hatte, was er normalerweise nur unter Schmerzen konnte. «Der Schmerz ist tatsächlich ganz weg!» (Weitere Erlebnisberichte stehen unter der Rubrik ‚Blog’ auf www.love-berlin.org.)

Love Europe Aus diesem Grund überlegen wir gerade, wie diese gesamteuropäischen Einsätze weitergehen könnten. Aus der diesjährigen Erfahrung haben wir Verschiedenes gelernt: Die Überschneidung der Teams setzt viel Kraft frei. Es ist inspirierend, Menschen und Ansätze aus anderen Vineyards kennenzulernen; das hat Auswirkungen über den Einsatz hinaus!

Die Teilnahme der lokalen Vineyard an den Einsätzen ist ein wichtiger Erfolgsfaktor für die Vernetzung der Menschen, die wir getroffen haben.

Die Vineyard Berlin hat das Engagement dieser großen Zahl von Menschen als ausgesprochen ermutigend und unterstützend erlebt.

10 Wochen sind sowohl für die Gastgeber der Einsätze als auch für die gastgebende Vineyard zu lange. Die Mitglieder können nicht über eine so lange Zeit hinweg voll an den Einsätzen teilnehmen.

ZU «LOVE EUROPE»

Diesen Sommer haben die europäischen Vineyards während drei Monaten gemeinsam die Initiative «Love Berlin» («Verliebt in Berlin») durchgeführt. Ziel des europäischen Pilotprojektes war es, die Gemeindegründung in Berlin zu unterstützen, Menschen in Berlin mit der Kraft des Heiligen Geistes zu erreichen. Die Leiter der vier europäischen Vineyard Bewegungen wollen herausfinden, was geschieht, wenn die europäischen Vineyards ihre Kräfte bündeln und Seite an Seite miteinander arbeiten. «Wir wollen lernen, wie wir auch in anderen europäischen Weltstädten Menschen erreichen und Vineyards gründen können», lässt Martin Bühlmann in die Zukunft blicken.

Verliebt in Berlin Mehr als 180 Personen haben an den acht zehntägigen Einsätzen unter der Leitung von Roger Keller (Vineyard Aarau), Paul & Holly Miller (Vineyard Graz), Ricky Wright und Mark Marks (Causeway Coast Vineyard), Erich Lotz (Vineyard Speyer), David Flowers (Wharfedale Vineyard Leeds), Sarah Jackman (Trent Vineyard Nottingham) und Caroline & Marius Bühlmann (Vineyard Bern) teilgenommen.

Unzählige Menschen sind mit teilweise sehr konkreten prophetischen Worten ermutigt worden oder haben Heilung von Krankheiten und Schmerzen erfahren. So beispielsweise auch Peter. Eines unserer Teams zog los, um für Menschen zu beten. Bei einem Grillstand trafen sie Peter, den wir bereits aus den vergangenen Wochen kennen. Da er an der Arbeit immer wieder viel Gewicht schleppen muss, litt er an Rückenschmerzen. Nach dem ersten Gebet wurde der Schmerz deutlich geringer («mindestens 50 Prozent bes-

Wir haben Peter seither mehrmals wieder gesehen. Die Rückenbeschwerden sind nicht wiedergekommen. Wir haben Peter nun zum Alpha-Kurs eingeladen, den die Gruppe in Köpenick im Anschluss an die Einsätze durchführt. So kommt er gleich mit der Vineyard Berlin in Kontakt. Gerade bei den Einsätzen, an denen Leute aus der Vineyard Berlin teilgenommen haben, ist es uns gut gelungen, Menschen mit der Gemeinde in Kontakt zu bringen.

Und das kann man sagen: Die Vineyard Berlin hat sich stark mit engagiert! So wurde in Berlin-Mitte während der Einsätze auch die dritte Gruppe neben Köpenick und Kreuzberg gestartet!

Auch die Feedbacks der Teilnehmer sind begeisternd und erzählen von veränderten Leben. In Mails schreiben sie uns, dass sie zu Hause gleich weitererzählen und auch da außerhalb des Kirchengebäudes für Kranke beten und Menschen ermutigen. Das alles ist ausgesprochen ermutigend und weckt Hunger nach mehr.

Es zeichnet sich ab, dass wir auch nächstes Jahr gemeinsame Einsätze mit anderen Vineyards in Europa durchführen und damit weitere Gemeindegründungen strategisch unterstützen werden. So wie es aussieht, werden die Einsätze nur noch 2 bis 4 Wochen dauern (d.h. mindestens eine Überschneidung zweier Teams), dafür aber im gleichen Jahr an mehreren Orten stattfinden. Im Gespräch sind für 2009 die Einsatzorte Berlin, Cardiff, Galway und Marseille. Aus «Love Berlin» wird also möglicherweise «Love Europe»! Wir freuen uns schon jetzt auf die nächsten gemeinsamen Schritte! C

CAROLINE & MARIUS BÜHLMANN Gastgeber «Verliebt in Berlin», Leitungsteam Vineyard Bern

«Verliebt in Berlin» ist eine großartige Initiative, die dazu beiträgt, die Hauptstädte unseres Kontinentes mit der Guten Nachricht von Jesus Christus bekannt zu machen.

Durch «Verliebt in Berlin» lernen wir, wie wir auch in anderen europäischen Weltstädten Menschen erreichen und Vineyards gründen können.

JAN-BERNARD STRUIK

MARTIN BÜHLMANN

Leiter Vineyard Benelux

Leiter Vineyard D.A.CH Gründungscoach Vineyard Berlin

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VINEYARD

UK

& IRELA

John und Eleanor Mumford gründeten 1987 die erste Vineyard in England, nachdem sie während fast zwei Jahren John Wimbers Mitarbeiter in der Vineyard Anaheim, Kalifornien, gewesen waren. Innerhalb eines Jahres gründeten Rick und Lulu Williams sowie Chris und Fliss Lane ebenfalls je eine Vineyard. In den nächsten fünf Jahren etablierten sich diese drei Gemeinden und wurden zum Brückenkopf der Vineyard-Bewegung in England. Erst nach Ablauf dieser fünf Jahre begannen wir, neue Gemeinden zu gründen.

Zuvor hatten wir alle Angebote verschiedener Gemeinden, die von uns adoptiert werden wollten, höflich abgelehnt. Unsere Bewegung steckte ja selbst noch ganz und gar in den Kinderschuhen!

1996 gab Wimber der Leiterschaft in Großbritannien und Irland offiziell seinen Segen und die «Association of Vineyard Churches» war somit gegründet. Seither sind wir stetig gewachsen.

Heute gibt es 100 Gemeinden und Gemeindegründungen in England, Wales, Schottland und Irland.

In den letzten drei Jahren haben wir Irland und Großbritannien in sieben geographische Regionen eingeteilt und in jeder Region erfahrene Leiter eingesetzt. Wir versprechen uns davon ein stärkeres Zusammengehörigkeitsgefühl unter den Gemeinden in den einzelnen Regionen. Die eingesetzten Leiter gehören zum «Council of the UK Vineyard»; diese «Ratsversammlung» leitet und beaufsichtigt die Bewegung als Ganzes.

Was tut Gott momentan in Großbritannien?

Gott stärkt zur Zeit eine Reihe von Gemeinden, die Christus, seiner Kirche und seinem Auftrag verpflichtet sind.

Diese Gemeinden zeichnen sich alle durch die so genannte «VineyardDNA» aus: die Bibel wird treu gelehrt; Anbetung bringt unsere Leidenschaft für Gott zum Ausdruck; ein Schwerpunkt sind Zeichen und Wunder, nicht zuletzt auch körperliche Heilung; Barmherzigkeit und der Dienst an den Armen nehmen einen hohen Stellenwert ein; die Kleingruppen sind das wichtigste Gefäß für effektive Lehre; Training und Ausübung der Geistesgaben sowie die aktive Begleitung von einzelnen Menschen; dem Leib Christi und der Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden und «Strömungen» wird große Wichtigkeit beigemessen; Evangelisation soll kreativ erfolgen und alle möglichen Mittel einbeziehen, um die Verlorenen zu erreichen, damit Gemeindegründungen ein normalen Ergebnis sind.

Die wunderbar vielfältigen Entwicklungen in den verschiedenen Gemeinden der britischen Vineyard-Bewegung ermutigen uns ungemein: Dienste unter Studenten in verschiedenen Universitätsstädten, Hilfe für Asylanten in der Nähe des Flughafens London-Heathrow, Wochenendcamps für Teenager, Schulklubs in städtischen Wohnsiedlungen, Heilungen auf den Straßen von Dörfern und Städten und unzählige Aktionen unter Obdachlosen, Randständigen und Menschen, die in sozial benachteiligten Gegenden wohnen.

Was ist unsere Vision?

Wenn wir gefragt werden, was unsere Vision sei, geben wir meist zur Antwort: «Mehr, Herr!» Wir wollen vermehrt Gottes Willen tun, vermehrt seinem Auftrag nachkommen und so noch mehr Menschen erreichen!

Als Familie, bestehend aus verschiedenen Gemeinden, hat Gott uns in erster Linie dazu berufen, zu evangelisieren und Gemeinden zu gründen; alles andere ist diesem Auftrag untergeordnet. Offiziell gibt es uns jetzt etwas länger als 20 Jahre, und trotzdem fühlt es sich manchmal an, als ob wir erst gerade begonnen hätten. Es liegen noch viele Jahre fruchtbaren Dienstes vor uns, der nicht nur uns, sondern auch die kommenden Generationen einschließen wird.

Was sind unsere zukünftigen Prioritäten?

Wenn wir in die Zukunft schauen, entdecken wir ganze Heerscharen von aufregenden Möglichkeiten, aber auch beträchtlichen Heraus-

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AND forderungen. Aber zum jetzigen Zeitpunkt kristallisieren sich ungefähr vier Prioritäten heraus:

1. Biblische und theologische Ausbildung: Die Vineyard-Bewegung gründet sich auf der Bibel, und wir sind entschlossen, unsere Leiter theologisch und biblisch auszubilden. Aus diesem Grund sind wir aktiv daran beteiligt, verschiedene Ausbildungsmöglichkeiten weiter zu entwickeln wie beispielsweise VLI (Vineyard Leadership Institute) und VBI (Vineyard Bible Institute).

2. Gemeindegründung: Da unsere Kultur sich ständig verändert, braucht es auch eine große Vielfalt an Gemeindemodellen und Gemeindegründungsmodellen, damit unser genetischer Code bestehen bleibt.

Dieser kann jedoch auf ganz verschiedene Art und Weise zum Ausdruck kommen; das gilt nicht nur für unsere Kultur, sondern auch für die Kulturen um uns herum.

3. Entwickeln von Leiterschaft. Vor langer Zeit hat John Wimber gesagt: «Die Fähigkeit, sich mit Mitarbeitern zu identifizieren, sie zu rekrutieren, auszubilden, einzusetzen, sie aktiv zu begleiten und fördern, ist das fehlende Glied in der stagnierenden Kirche heute.» Er war ein weiser Mann! Wir sollen nicht nur der jetzigen Leitergeneration helfen, sich zu entwickeln, sondern es ist unbedingt nötig, dass wir uns vermehrt für die jungen Leiter der nächsten Generation einsetzen.

4. Gesunde, gut gedeihende Gemeinden: Wir wollen gesunde, gut gedeihende Gemeinden gründen und

entwickeln, die auf allen Zylindern laufen und die gesamte Länge und Breite von Gottes Wort verkörpern.

Wir wollen, dass alle unsere Gemeinden dynamische Anbetungszeiten, fundierte biblische Lehre und außerordentliche Kinderdienste anbieten. Wir wollen, dass sie den Armen dienen, denen zu Essen geben, die hungern, die Kranken heilen, Familien und Ehen stärken, den Alten dienen und zu den Gefangenen gehen. Wir müssen Menschen aussenden, um Gemeinden zu gründen, das Evangelium an verschiedenen Orten zu verkünden.

Wir wollen kulturelle und ethnische Schranken niederreißen. Wir wollen Menschen ständig dazu ermutigen, in der Kraft des Heiligen Geistes zu dienen. Dazu gäbe es noch viel mehr zu sagen …

Wie sieht die Zukunft der Vineyard in Europa aus?

Gott hat uns alle in der Vineyard-Bewegung Europa gesegnet und wir sind eine zunehmend starke Bewegung von Lokalgemeinden geworden. Wir Briten schätzen unsere langjährigen Freundschaften mit verschiedenen Leitern aus ganz Europa. Wir freuen uns sehr über die wachsende Anzahl europäischer Länder, in denen Vineyards entstanden sind, sowie über die verschiedenen Projekte und Aktivitäten, die wir gemeinsam in Angriff genommen haben. Wir freuen uns darauf, einander auch in Zukunft zu ermutigen und Wege zu finden, wie wir einander dienen können. C

JOHN MUMFORD Leiter Vineyard Churches UK & Ireland

Zahlen und Fakten offizieller Start: Stand heute: Leitungsteam:

1996 99 Vineyards John & Eleanor Mumford, John & Debby Wright, Rick & Lulu Williams und Steve & Juliet Barber Organisation: 7 Regionen Gründungen 2007: 6 www.vineyardchurchesuk.com

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C :focus

VINEYARD D.A.CH Sommer 2008: Über 150 Personen finden sich in Berlin ein, um das Reich Gottes sichtbar zu machen und Menschen die Liebe Gottes praktisch zu zeigen. Kirchenferne Menschen begegnen Gott ganz praktisch, beginnen in aller Öffentlichkeit zu weinen, erleben Heilung oder werden einfach von Gott berührt. Sechs, sieben Personen sprechen davon, dass sie in den letzten Monaten und Jahren Begegnungen mit Jesus hatten. Wir können einfach auf einen Zug aufspringen, den Jesus längst ins Rollen gebracht hat. Und mit dabei sind Teilnehmer aus allen vier europäischen Vineyard-Bewegungen.

Missionarische DNA In der deutschsprachigen Welt kam die Vineyard durch einen jungen Schweizer ins Rollen. Der 26-jährige Martin Bühlmann besuchte 1981 einen Freund in Indien und erlebte dort eine Berufung für sein Leben: «Während diesem sechsmonatigen Aufenthalt erlebte ich zum ersten Mal, wie Menschen auf einen Schlag heil und frei wurden. Es war einmalig, die Kraft Gottes zu sehen und zu erleben. Das wollte ich mein ganzes Leben lang tun. Eines Nachts hörte ich Gott sagen: <Martin, gehe in die Schweiz zurück, gründe eine Gemeinde, und du wirst Tausende von Missionaren aussenden>. Am nächsten Morgen erzählte ich dem indischen Leiter von meinem Erlebnis. Er war ganz berührt und begeistert. Einige Monate später wurden wir von der kleinen indischen Gemeinde in Nagpur als ‘Missionare’ in die Schweiz ausgesendet und mit 2000 Dollar ausgerüstet.»

Die Vineyard-Familie Mitte der 80er-Jahre lernte Martin Bühlmann John Wimber kennen und

war zu diesem unkonventionellen Mann hingezogen. Da war jemand, der leidenschaftliches Christsein in der Welt lebte und voll mit dem Eingreifen Gottes rechnete. Die Beziehung zwischen John und Martin vertiefte sich durch eine Erfahrung im Büro Wimbers: «1989 hatte ich eine weitere Gottesbegegnung bei einem Besuch in Anaheim. Während eines Gesprächs kam die Kraft Gottes über mich, und ich wusste, dass John Wimber mein geistlicher Leiter war. Am kommenden Tag besuchten Georgia und ich die Wimbers zu Hause und legten unseren Dienst, die Gemeinschaft zu Füßen von John Wimber. John ging zurückhaltend mit diesem Geschehnis um und versuchte nie einen Gewinn daraus zu ziehen. Er erklärte, dass wir jetzt zur Vineyard-Familie gehörten.»

1992 fragte John Wimber Martin Bühlmann, ob er sich vorstellen könne, die Entwicklung der Vineyard-Bewegung im deutschsprachigen Raum zu leiten.

Als Martin und seine Frau Georgia zwei Jahre später zusagten, gab es drei Vineyards in München, Trostberg und Hochimst, die von amerikanischen Missionaren gegründet worden waren.

1999 wurden Martin und Georgia Bühlmann offiziell als Leiter und Koordinatoren der deutschsprachigen VineyardBewegung eingesetzt. Die Vineyard D.A.CH (Deutschland, Österreich, Schweiz) startete ihre Arbeit mit mittlerweile 7 Gemeinden.

Martin Bühlmann fasst den Traum für die deutschsprachige Vineyard-Bewegung folgendermaßen zusammen: «Gleichzeitig mit John Wimbers Anfrage begann Gott, über das Erreichen von einem Prozent der Bevölkerung in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu meinem Herzen zu sprechen. Rund eine Million Menschen sollten durch das Evangelium des Reiches Gottes gefunden, gefördert und zum Dienst freigesetzt werden. Das ist aber nur möglich, wenn rund 5000 neue Vineyards entstehen. So machten wir uns auf den Weg. Aus den anfänglich zwei bis drei Vineyards wurden innerhalb von 15 Jahren rund 65 Vineyards.»

Die Stärken der Vineyard-Bewegung Von 65 auf 5000 Vineyards zu wachsen ist keine kleine Aufgabe: «Wir sind zutiefst überzeugt, dass wir kirchenfremde Menschen erreichen wollen», macht das Leitungsteam der deutschsprachigen Vineyard klar. Sicherlich passt der Ansatz des werteorientierten Gemeindebaus gut zu der heutigen gesellschaftlichen ‘Denkweise’. Um den erklärten Traum zu realisieren, ist die deutschsprachige Vineyard daran, starke regionale Verbände zu schaffen.

«Die Autonomie und Entscheidungskompetenz in den Regionen geben Raum für die weitere Entwicklung», zeigen sich Paul und Katrin Lenoir überzeugt. Als besondere Stärke der Bewegung bezeichnen sowohl Lenoirs als

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auch Ralf Miro die langjährigen, tragfähigen Beziehungen im Leitungsteam und zu den Regionenleitern. «Wir leben den als wichtig erklärten Wert verbindlicher Beziehungen auch praktisch aus», stellt Richard Clinton fest.

Auf dem Weg zur Realisierung des Traumes liegt der Fokus auf der Entwicklung von Menschen in der Leitung, die die Werte der Vineyard ausleben, die Gemeinde wirkungsvoll führen, und der Gründung von Gemeinden: «Wir sensibilisieren und mobilisieren die Vineyard-Bewegung für mögliche neue Gemeindegründungen.

Unser Ziel ist es, Gemeinden zu bauen, die wiederum Reich-Gottes-orientierte Gemeinden gründen und die Werke des Reiches Gottes tun», fasst Richard Clinton das Bestreben zusammen.

Neben der Neugründung kann dies aber auch durch Gründung von Vineyards innerhalb der traditionellen Kirchen geschehen. So entstand eine Vineyard innerhalb der katholischen Kirche und andernorts vor einigen Monaten eine Zusammenarbeit mit der Evangelischen Landeskirche. Dies ist sicherlich außergewöhnlich und zeigt deutlich, dass sich die Vineyard der Einheit und Erneuerung der Kirche verpflichtet sieht. «Die Vineyard wird verstärkt eine Brückenfunktion zwischen erwecklichen Kreisen in den Großkirchen und in den Freikirchen einnehmen können», erklärt denn auch Ralf Miro.

Herausforderungen Die Entwicklung der vergangenen Jahre stimmt sehr zuversichtlich. «Wir sind herausgefordert, mit den heutigen Ressourcen die Bewegung von morgen aufzubauen», lässt Paul Lenoir wissen.

Er beobachtet zudem, dass die lokalen

Vineyards in einer Spannung zwischen lokalen Bedürfnissen und Herausforderungen einerseits sowie der Solidarität und dem gemeinsamen Weg als Bewegung andererseits stehen. Dies wird von Richard Clinton unterstützt: «Unsere Vision, unsere Sehnsucht und unsere Wünsche sind viel größer als die Ressourcen, mit denen wir die Bedürfnisse stillen können.» Als Herausforderung sieht er gerade auch das Leben in der Spannung zwischen dem Schon, d.h. der messbaren Realität, und dem Noch Nicht der Vision: «Mehr als die Hälfte unserer Gemeinden sind in der Überlebensphase oder unter 70 Personen, was den Glauben und die Vision angreift. Zudem ist ein großer Anteil unserer Leiterschaftsbasis in der Anfangsphase der Entwicklung – d.h. in den ersten 15 Jahren des Dienstes. Das bedeutet, dass diese Leiter noch durch Wachstumsbeschwerden gehen, und das wiederum spiegelt sich in der Bewegung wider.»

Mit Kraft in die Zukunft Und gerade deswegen investiert die Bewegung stark in Leiterschaftsentwicklung. Mit Vineyard Empowerment wurde eine Organisation geschaffen, die Materialien und Begleitung für die Multiplikation von Gemeindegründung und die Sicherstellung der Qualität der lokalen Vineyard-Arbeit zur Verfügung stellt. Vineyard Empowerment heißt: VINEYARD ACADEMY – alles, was mit Training zu tun hat (z.B. RVLT – Regional Vineyard Leaders Training). VINEYARD CONSULTING – dazu gehört alles, was mit Gemeindeberatung, Change Management, Krisenmanagement zu tun hat (z.B. NGE – Natürliche Gemeindeentwicklung).

VINEYARD MATERIAL – umfasst die Erstellung von Materialien für werte-

orientierten Gemeindebau, Gemeindegründung, Kleingruppenaufbau. Die wachsende ‘europäische Identität’ erlaubt zudem, gegenseitig von Ressourcen und Erfahrungen der anderen Vineyard-Bewegungen zu profitieren.

Martin ist optimistisch, dass sich diese Marschrichtung als effektiv erweisen wird: «Ich freue mich auf Tausende von jungen Menschen, die sich diesem Traum anschließen und die schließlich die Erfüllung dieser Vision sehen werden.» C

MARIUS BÜHLMANN Leitungsteam Vineyard Bern

Dieser Artikel bedient sich einiger Auszüge zur Geschichte der Vineyard aus dem Buch ‘natürlich übernatürlich’ von Marlin Watling.

Zahlen und Fakten offizieller Start: Stand heute: Leitungsteam:

1999 ca. 65 Vineyards Richard & Lora Clinton, Martin & Georgia Bühlmann, Paul & Katrin Lenoir, Ralf & Gitti Miro Organisation: 9 Regionen Gründungen 2007: 4 – 5 WWW.VINEYARD-DACH.NET

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C :europa Island Trent Vineyard, Nottingham Norwich Vineyard Poole Vineyard Salisbury Vineyard Christian Fellowship Coventry Vineyard Milton Keynes Vineyard Rayleigh Vineyard Woking Vineyard Wokingham Vineyard Gateway Vineyard Dartford Cambridge Vineyard Church Melton Vineyard Yarm Vineyard Wells Vineyard Christian Fellowship Stevenage Vineyard Southside Vineyard Vale of Aylesbury Vineyard Reading Vineyard Church Taunton Vineyard Truro Vineyard

Tamworth Vineyard Southampton Vineyard Church North Devon Vineyard, Barnstaple Causeway Coast Vineyard, Portstewart Glasgow Westend Vineyard Exeter Vineyard Farnham Vineyard Belfast City Vineyard The Kingdom Vineyard, St Andrews SW London Vineyard, Putney Vineyard Church Dungannon Grace Vineyard, Purley Mercy Vineyard, Southampton Potton Vineyard Bognor Vineyard Greenwich Vineyard Trinity Vineyard Church, Derby Hoxton Vineyard Project Portsmouth Vineyard Aberdeen Vineyard

Leicester Vineyard Gateway Vineyard, Norwich Stockport Vineyard Hertford Vineyard Amersham Vineyard North London Vineyard Kingston Vineyard Sevenoaks Vineyard Central Vineyard, Northampton Purbeck Vineyard Andover Vineyard VCF of Leamington & Warwick Ulverston & Furness Vineyard Sandy Vineyard Church Vineyard Community Church Daventry Basingstoke Vineyard Abingdon Vineyard, Oxford Preston Vineyard North Thames Vineyard, High Wycombe West-Wilts Vineyard (Trowbridge)

Vineyard Filstal Vineyard Freudenstadt Vineyard Friedrichshafen Vineyard Friesenheim Vineyard Hamburg-Altona Vineyard Hamburg-Bergedorf Vineyard Hamburg-Harburg Vineyard Heidelberg Vineyard Hof Vineyard Landsberg a.Lech Vineyard München Vineyard Neunkirchen

Vineyard Nürnberg Vineyard Projekt Chiemgau Vineyard Projekt Hilden Vineyard Projekt Landau Vineyard Projekt Neumarkt (Nbg.) Vineyard Projekt Saarbrücken Vineyard Projekt Stuttgart Vineyard Puchheim Vineyard Ravensburg-Gemeinschaft Zion Vineyard Schwäbisch-Hall Vineyard Soltau Vineyard Speyer

Vineyard Staufen Vineyard Stendal Vineyard-KG in der ev. Friedenskirche Metzingen Vineyard Projekt Ulm/Neu-Ulm La Vigne de Freibourg MAVE

Vineyard Langenthal Vineyard Liestal Vineyard Lugano Vineyard Luzern Vineyard Netzwerk Zürich Vineyard Olten Vineyard Projekt Chur Vineyard Solothurn Vineyard Thun Vineyard Wasserschloss (Brugg) La Vigne de Fribourg MAVE La Vigne de Zürich MAVE La Vigne Saint Gall MAVE

ÖSTERREICH

FRANKREICH

SPANIEN

DÄNEMARK

HOLLAND

La Vigne de Boulogne-sur-Mer La Vigne de Limoges Eglise Evangélique Pierres Vivantes La Vigne de Nevers La Vigne de Nice La Vigne de Paris La Vigne de Tours La Vigne d’ Autichamp La vigne de Strasbourg

La Viña de Sevilla La Viña Ciudad Condal La Viña de Castelldefels La Viña de San Sebastián La Viña de San Sebastián 2 La Viña de Madrid, Leiter La Viña de Barcelona La Viña Valencia La Viña Alicante

Vineyard Copenhagen Vineyard Roskilde

Vineyard Utrecht Vineyard Wageningen Vineyard Dieren Vineyard Kollumerzwaag Vineyard Amsterdam La Vigne d’Amersfoort La Vigne Den Haag

UNITED KINGDOM Southend Vineyard Sutton & Epsom Vineyard Bournemouth Vineyard Church Hull Vineyard Winchester Vineyard The Wharfedale Vineyard Plymouth Vineyard Church Almond Vineyard, Edinburgh St Albans Vineyard South Liverpool Vineyard Vineyard Network Church Birmingham Sutton Coldfield Vineyard Oxford Vineyard Church West Suffolk Vineyard Redhill Vineyard Brighton Vineyard Hope Vineyard, SW Nottingham Bristol Vineyard Riverside Vineyard, Feltham

DEUTSCHLAND ACTS 29 Ludwigsburg Aufatmen Vineyard Chemnitz Haustreffen Hamburg The Lord´s House e.V. Vin-Projekt Chemnitz International Vineyard Aachen Vineyard Augsburg Vineyard Berlin Vineyard Dresden Vineyard Enztal

SCHWEIZ Regio Vineyard Bülach Regio Vineyard Uster Regio Vineyard Zürich Vineyard Aarau Vineyard Basel Vineyard Bern Vineyard Biel Vineyard Francophone de Berne MAVE Vineyard Burgdorf Vineyard Genf Vineyard Herisau

Vineyard Graz Vineyard Initiative Lavanttal Vineyard Innsbruck Vineyard Rheintal Vineyard Wien

Tyneside Vineyard, Newcastle Durham Vineyard Leicester City Vineyard Paisley Vineyard Stour Valley Vineyard Lynn Vineyard Church Yeovil Vineyard Church Canterbury Vineyard Brackly Vineyard Thornhill Project Colchester Vineyard Church Ringwood Vineyard Upper Bann Vineyard Luton Vineyard

Schottland

Irland England

LUXEMBURG

Holland

Vineyard Luxemburg

BELGIEN Vineyard Brussels / La Vigne Bruxelles Vineyard Gent / Vineyard Ganda Vineyard Antwerpen

Belgien Lux Frankreich

FINNLAND

S

Vineyard Helsinki

NORWEGEN

SCHWEDEN

LITAUEN

Vineyard Drammen Vineyard Haugesund Vineyard Kristiansand Vineyard Larvik Vineyard Oslo Vineyard Sykkylven Vineyard Trondheim Vineyard Ålesund Vineyard Ås

Vineyard Göteborg Vineyard Jönköping Vineyard Karlstad Vineyard Ludvika Vineyard Malmö Vineyard Norrköping Vineyard Nyköping Vineyard Skellefteå Vineyard Stockholm Vineyard Umeå Vineyard Uppsala Vineyard Växjö

Vineyard Vilnius Vineyard Klaipeda

ISLAND

ESTLAND Vineyard Tallinn

SERBIEN Vineyard Leskovac Vineyard Mirosevce Vineyard Turekovac Vineyard Bojnik Vineyard Brestovac

POLEN

Vineyard Reykjavik

Vineyard Wroclaw

RUSSLAND

UKRAINE

MOLDAWIEN

Vineyard St. Petersburg Vineyard Derbent Vineyard Nizhny Novgorod Vineyard Perm Vineyard Irbei Vineyard Borodino Vineyard Krasnoyarsk Vineyard Ufa

Vineyard Kiev Vineyard Odessa Vineyard Kremenchug Vineyard Sevastopol

Vineyard Ungheni

TSCHECHIEN Vineyard Prag

RUMÄNIEN Vineyard Oradea Vineyard Iasi Vineyard Craiova Vineyard Spinus

SLOVAKEI Vineyard Banska Bystrica

TÜRKEI Vineyard Istanbul

Portugal Spanien

13

Estland Schweden Russland

Lettland Litauen

Dänemark

Belarus Polen Deutschland

emburg

Schweiz

Ukraine

Tschechien Slovakei

Moldawien

Österreich Ungarn Slowenien Kroatien

Rumänien

Bosnien Italien

Serbien Bulgarien Mazedonien Albanien Griechenland

Türkei

Einige der Vineyard-Gemeinden in Russland (7 Gemeinden) liegen ausserhalb dieser Karte und werden deshalb hier als Vermerk angezeigt.

Finnland

Norwegen

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C :focus

VINEYARD NORDEN DIE VINEYARD IN SKANDINAVIEN Wenn du uns im hohen Norden besuchen würdest – ich hoffe, dass du einmal Gelegenheit dazu haben wirst – was wäre wohl der beste Weg, um dir einen guten Überblick über die ‘Vineyard-Familie’ in Skandinavien zu vermitteln?

Also, ich könnte dir vielleicht alles über unsere Gemeinden und Gemeindegründungen in den fünf nordischen Ländern erzählen. Begonnen haben wir mit zwei Gemeinden, in Stockholm und Oslo, inzwischen haben wir 35 Gemeinden gegründet, 25 davon in nordischen Ländern.

Um dir unsere Bewegung näherzubringen, würde ich dir auch empfehlen, eine Lokalgemeinde zu besuchen, vielleicht die in Kopenhagen, die größte unserer Gemeinden. Dort könntest du einen guten Einblick in unseren postmodernen Ansatz im Gemeindeleben und Dienst bekommen. Oder du könntest die Umeå Vineyard besuchen und im Juni dort eine Woche mit einer amerikanischen Fußballmannschaft verbringen. Oder wieso schaust du dir nicht den Dienst unter Gefangenen der Vineyard in Oslo an? Oder die Teenagerarbeit in Ålesund, oder du gönnst dir eine intensive Anbetungszeit in der Vineyard Helsinki?

Alle unsere Gemeinden und Gemeindegründungen sehnen sich danach, dass das Königreich Gottes unter uns sichtbar wird und dass verletzte Menschen, die Jesus noch nicht nachfolgen, seine Liebe erfahren.

Darf ich dich zu unserem Sommercamp einladen? Dabei treffen sich fast 1000 Menschen aus allen nordischen Ländern. Es gibt drei Konferenzen, eine für Kinder, eine für Teenager und eine für die Erwachsenen. Du bist herzlich eingeladen, an den verschiedenen Aktivitäten teilzunehmen: Anbetungszeiten, Bibelstudium, zehn verschiedene Seminare pro Tag, Sportanlässe, Freizeitaktivitäten und vieles mehr. Erwähnenswert sind natürlich auch die abendlichen Gottesdienste und das lebendige Nachtcafé. Menschen kommen von überall her, um an diesem Anlass teilzunehmen, denn es macht wirklich Spaß und Gott tut Großes (dieses Jahr waren über zehn verschiedene Länder vertreten).

Eine Sache muss noch erwähnt werden, damit du dir ein vollständiges Bild unseres Gemeindelebens machen kannst. Was ist eigentlich unser Ziel?

Wir wollen den Menschen unserer Nationen das Evangelium verkündigen und es ihnen möglich machen, auf 100 neue Arten und Weisen Gemeinde zu (er-)leben und Gott anzubeten. Dies bringt natürlich einige Herausforderungen mit sich.

Ich glaube, dass wir zusammen mit anderen Menschen die christlichen Gemeinden der Zukunft bauen. Wenn wir also Leute auffordern, mit uns Jesus nachzufolgen, laden wir sie auch dazu ein, die Gemeinde von Grund auf neu zu gestalten. Vielleicht beeinflussen und verändern wir das Gesicht der Kir-

che für die nächsten 100 Jahre! Es ist aber auch möglich, dass all die verschiedenen Ausdrucksweisen der Gemeinden sterben werden. Das beunruhigt uns aber nicht, denn wir haben erfahren, dass Jesus einzelne Menschen rettet, in ihr Leben hineinspricht und sie im Leib Christi sammelt. Er lebt und hat alles unter Kontrolle. Und er hat uns versprochen, mit uns zu sein bis in alle Ewigkeit. C

HANS SUNDBERG Leiter Vineyard Norden

Zahlen und Fakten offizieller Start: Stand heute: Organisation: Leiterschaft:

1998 25 7 Regionen Hans & Lotta Sundberg, Ole Petter & Anne Mari Erlandsen, Per Christian & Thine Lunde, Mats & Gunlög Joelsson, Ted & Siw Jeans, Flemming & Anne Mölhede Gründungen 2007: 2 WWW.VINEYARD.SE

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VINEYARD BENELUX

DIE VINEYARD IN BELGIEN, HOLLAND UND LUXEMBURG

Ein Freund aus Holland, der Wimbers MC 510 Kurs am Fuller Seminar besucht hatte, gab mir 1987 in Frankfurt die Broschüre einer Konferenz zum Thema ‘Evangelisation in der Kraft des Heiligen Geistes’. Ich nahm an dieser Konferenz teil und fühlte mich komplett ‘zu Hause’. Einige Zeit später schrieb ich an John Wimber und fragte ihn, ob ich seine Gemeinde in Anaheim, Kalifornien, besuchen dürfe, denn ich wusste, dass Konferenzen und Lokalgemeinden meist eine unterschiedliche Dynamik aufweisen. John Wimber beantwortete meinen Brief und teilte mir mit, dass Brent Rue, Leiter der Desert Vineyard in Kalifornien, gerade eine Schule für Pastoren eröffnete, die die Vineyard Bewegung kennenlernen wollten. Der Kurs dauerte vier Wochen und ich nahm 1988 daran teil. Die Schule bot alles, was ich mir gewünscht hatte, und Brent und ich wurden Freunde.

Wieder in Holland wurde ich Teil einer Gruppe von holländischen Leitern, die die Werte, die sie an Vineyard Konferenzen in Europa oder den USA kennengelernt hatten, praktizieren wollten. Diese Gruppe wurde später unter dem Namen ‘Kana Komitee’ bekannt und organisierte 1991-1993 jeweils im Herbst Erneuerungskonferenzen mit John Wimber und anderen Vineyard Leitern. Parallel zu diesen großen Veranstaltungen hielten wir im Frühling kleinere Konferenzen für Leiter mit Brent Rue ab. Wir erlebten als Nation wirkliche Erneuerung.

Als ich Brent wieder einmal besuchte, sprachen wir darüber, dass wir uns in Holland sehr mit der Vineyard

identifizieren und gerne Teil der Bewegung werden möchten. John Wimber war damit einverstanden. Brent wurde kurz darauf sehr krank und starb 1993 an Krebs.

Seine Frau Happy sowie Gary und Joy Best, Vineyard Leiter aus Kanada, waren die ersten, die uns 1994 in Wageningen die Hände auflegten und uns offiziell in die Vineyard Bewegung aufnahmen. Wir wurden als neuer Teil willkommen geheißen und mit all dem gesegnet, was die Vineyard ausmacht. Der genetische Code der Vineyard wurde bald sichtbar und ab 1995 schmiedeten wir Pläne, um neue Gemeinden zu gründen.

1996 luden Carol und John Wimber meine Frau Tineke und mich ein, als Gäste an einer internationalen Leiterkonferenz teilzunehmen. Wir trafen Leiter, die wir bereits kannten, wie Bob und Penny Fulton, die internationalen Koordinatoren der globalen Vineyard Bewegung, und andere nationale Leiter aus der ganzen Welt. Wir durften eine sehr intensive Zeit miteinander verbringen, Gott begegnen und tiefe Freundschaften schließen. Nachdem John gestorben war, fragte mich diese Gruppe von Leitern, ob ich der Leiter einer neuen Gemeinschaft, der Vineyard Benelux, werden wolle.

Bis heute verbindet uns mit anderen Leitern der Vineyard aus aller Welt eine tiefe Freundschaft. Besonders enge Beziehungen haben wir zu John und Eleanor Mumford, Martin und Georgia Bühlmann sowie Hans und Lotta Sundberg. Die Vineyard Benelux ist in Gemeindegründungen involviert, bildet

Pastoren und Leiter in Polen und Baltischen Staaten aus und arbeitet mit einigen anderen Vineyard Bewegungen zusammen.

Mission: Liebe erfahren und weitergeben wie Jesus Vision: Eine Gemeinschaft von Nachfolgern Jesu sein, ermächtigt durch die Liebe Gottes. Leben verändern.

Glauben vertiefen.

Multiplikation: neue Nachfolger Jesu gewinnen, Leiter ausbilden und Gemeinden gründen sowie mithelfen, den Leib Christi als Ganzes zu erneuern. C

JAN BERNARD STRUIK Leiter Vineyard Benelux

Zahlen und Fakten offizieller Start:

Stand heute: Leitungsteam: Gründung 2007: WWW.VINEYARD.NL

1993 ab 1995 wird in neue Gemeinden investiert 10 Gemeinden; ca. 1500 Leute Jan Bernard Struik , Keith Sunderland & Johan Vink 2

AGENDA

17 Schweiz Vineyard Aarau, Tel.: (062) 822 67 87, info@vineyardaarau.ch Vineyard Basel, Tel.: (061) 681 94 20, vineyard@basileia.ch Vineyard Bern, Tel.: (031) 327 11 77, office@vineyard-bern.ch Vineyard Francophone de Berne, Tel.: (031) 327 11 77, office@vineyard-bern.ch Vineyard Burgdorf, Tel.: (034) 422 17 45, vineyard.burgdorf@freesurf.ch Regio Vineyard Bülach, Tel.: (043) 333 43 56, buelach@regiovineyard.ch

Leiterkonferenz Vineyard D.A.CH

Vineyard Herisau, Tel.: (071) 351 40 19, info@vineyard-herisau.ch Vineyard Langenthal, Tel.: (062) 965 44 32, info@lavine.ch

Leidenschaft für Jesus Christus - Vollmacht in der Leitung

Vineyard Liestal, Tel.: (061) 923 23 55, office@vineyard-liestal.ch

mit Martin Bühlmann, Geri & Lilo Keller (Winterthur), Wolfram & Dietlinde Kopfermann (Hamburg), John Mumford (London), Jan Bernard Struik (Den Haag), Hans Sundberg (Uppsala), Jamie und Linda Watters (Glasgow) und Earl Pitts (Kanada)

Vineyard Lugano GGP, Tel.: (091) 970 10 06, office@vineyard-lugano.ch Vineyard Luzern, Tel.: (041) 362 13 26, info@vineyard-luzern.ch Vineyard Olten, Tel.: (062) 296 96 00, info@vineyard-olten.ch Vineyard Solothurn, Tel.: (032) 621 33 80, christoph.keller@vineyard-solothurn.ch

Berlin

Vineyard Thun, Tel.: (033) 437 78 75, info@vineyard-thun.ch

7. bis 10. Januar 2009

Regio Vineyard Uster, Tel.: (043) 333 43 56, uster@regiovineyard.ch

Die 10. Vineyard D.A.CH Leiterkonferenz in Berlin verspricht ein Höhepunkt im Jahr 2009 zu werden. Es werden inspirierende Tage für Führungskräfte in Gemeinde und Beruf. Besonders ermutigend werden sicherlich die Anbetungszeiten und die Offenheit für das Wirken des Heiligen Geistes sein.

Wir werden besonders auf Fragen der Nachfolge Jesu im Zusammenhang mit Führungskraft und Leitung eingehen. Wir laden die Leitungsteams und sich entwickelnde junge Leiter aus den Vineyards und befreundeten Gemeinden und Gemeinschaften ein, an dieser Konferenz teilzunehmen.

Es ist eine ausgezeichnete Möglichkeit als ganzes Team an dieser motivierenden Konferenz teilzunehmen.

Vineyard Wasserschloss, Tel.: (056) 288 30 39, info@vineyard-wasserschloss.ch Regio Vineyard Zürich, Tel.: (043) 333 43 56, zuerich@regiovineyard.ch Vineyard Netzwerk Zürich, Tel.: (044) 371 71 51, office@vineyard.ch

Deutschland Vineyard Aachen, Tel.: (024) 15 01 444, leitung@vineyard-aachen.de Vineyard Augsburg, Tel.: (0821) 2975334, vineyard.augsburg@gmx.de Vineyard Berlin, Tel.: (030) 640 94 702, info@vineyard-berlin.de Aufatmen-Vineyard Chemnitz, Tel.: (0371) 26 74 895, werner@vineyard-chemnitz.de Vineyard Chiemgau, Tel.: (08681) 47 99 05 Vineyard Dresden, Tel.: (0351) 843 86 81, office@vineyard-dresden.de Vineyard Enztal, Tel.: (07042) 96 04 52, ChristlicheGemeinde@Vineyard-Enztal.de Vineyard Filstal, (07161)504310 info@vineyard-filstal.de Vineyard Freudenstadt, Tel.: (07441) 1653, juke@vineyard-freudenstadt.de

Informationen und Anmeldung unter www.leiterkonferenz.org

Vineyard Friedrichshafen, Tel.: (07541) 58 46 69, mail@vineyard-friedrichshafen.de Vineyard Friesenheim, Tel.: (07821) 99 55 79, info@nehemiagemeinde.de Vineyard Hamburg-Altona, Tel.: (040) 430 922 37, vineyard-altona@gmx.de

vineyard adressen d.a.ch

Vineyard Genf, Tel.: (022) 771 02 44, vineyard.ge.fr@abacsell.com

Vineyard Hamburg-Bergedorf, Tel.: (040) 724 10 455, gemeinde@vineyard-bergedorf.de Vineyard Hamburg-Harburg, Tel.: (040) 765 68 65, leitung@vineyard-harburg.de Haustreffen-Hamburg, Tel.: (040) 43190878, info@haustreffen-hamburg.de

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Österreich und Italien Vineyard Graz, Tel.: (0316) 694754, graz@vineyard.at Vineyard Initiative Lavanttal, Tel.: (04352) 36094 77, lavanttal@vineyard.at Vineyard Innsbruck, Tel.: (0660) 300 4777, innsbruck@vineyard.at Vineyard Rheintal, Tel.: (05578) 71 206, vineyard.rheintal@gmx.at Vineyard Wien, Tel.: (01) 350 44 63, info@vineyard-wien.at

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C :gemeindegründung

KLEINE LICHTER IN GANZ EUROPA GEMEINDEGRÜNDUNG IN DEN EUROPÄISCHEN VINEYARD BEWEGUNGEN dung in Uppsala in Schweden. Die machen das sogar halb-halb. Zweimal interne Treffen mit viel Auferbauung und Anbetung. Zweimal auf der Straße und dienen.»

Es ist keine Überraschung, dass Per Christian Lunde ein Skandinavier ist: Er sieht freundlich aus, lacht viel, redet bescheiden über seine Arbeit und bringt einiges in Bewegung, was in typisch norwegischer Manier nicht viel Aufsehen erregt. «Wir sind gerade dabei, eine Task Force für Gemeindegründung zusammenzustellen», meint er. «Bisher waren wir nicht sehr strukturiert, haben hier und da gegründet.

Wir sind gewachsen, aber viel durch Adoption und dadurch, dass Leute uns auf Konferenzen attraktiv fanden. Das wollen wir ändern.» In den vergangenen Jahren sind in Norwegen, Schweden, Finnland und Dänemark 9 neue Gemeinden aus den 25 bestehenden entstanden. Das ist nicht schlecht; allerdings treibt die Leiter in den Nordics eine größere Vision: «Wir existieren für die Welt. Wir wollen den Outward-Fokus in die Struktur der Gemeinden einbauen. Gruppen, die in ihren Stadtteilen für die Leute beten und ihnen das Evangelium erklären.

Wir haben einige Gruppen, die sich dreimal im Monat in Häusern treffen und dann ein Wochenende dienen.

Damit ist jeder einmal im Monat auf der Straße und dient und betet. Hans Sunderberg startet gerade eine Grün-

Eine ähnliche Leidenschaft treibt Steve Barber in England an. Er leitet seit 5 Jahren die Task Force für Gründung und gründet selbst in Leicester City, nachdem er 12 Jahre zuvor die South End Vineyard in London gestartet hatte. «Ich liebe es, neue Dinge zu starten. Zu sehen, wie das Leben von Menschen verändert wird. Wie Leute anfangen, die Taten Jesu zu tun, für andere zu beten, seine Stimme zu hören.»

In England wurden in den letzten 5 Jahren 40 neue Gemeinden aus den 100 bestehenden gegründet. Vier dieser Gründungen mussten wieder geschlossen werden. Dabei haben sie sich viel von Vineyard USA abgeschaut, was die Ausbildung und Versorgung angeht: «Die Amerikaner waren eine große Hilfe für uns. Wir haben ihren Ansatz in der Auswahl und Begleitung übernommen. Wir bilden nicht mehr zuerst aus, sondern lernen und lehren, während wir gemeinsam unterwegs sind.» Das Ziel der Engländer ist es, jedes Jahr 10 neue Gemeinden zu starten und diese zu reifen Gemeinden zu führen, die sich wieder multiplizieren.

«Wir wollen einen konstanten Strom von neuen Gemeinden. In der Vergangenheit hatten wir Ebbe und Flut. Die größte Herausforderung liegt darin, genügend Begleitung für die neuen Gemeinden bereitzustellen und Gemeinden dazu zu bringen, sich zu multipli-

zieren. Es dauert vier Jahre, bis eine Gemeinde mit 70-80 Leuten reif ist, um diesen Schritt zu gehen.»

Per Christian Lunde ergänzt zustimmend: «Wir wollen nach außen gerichtete Gemeinschaften, die sich multiplizieren. Früher ging es nur um die Gründung einer Gemeinde. Jetzt wollen wir eine Bewegung von Gemeindegründungen. Jede Gemeinde sollte in eine Gründung involviert sein. Jeder Pastor muss darüber reden. Die Leute können dafür beten.» Ähnliche Hoffnungen hegen wir in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Auch hier waren wir in den letzten Jahren fleißig dabei, neue Projekte zu starten. Aus unseren 60 Gemeinden sind allein in den letzten Jahren 20 neue Projekte gestartet: von Hamburg über Kreuzberg, Saarbrücken bis Lugano. Es ist Bewegung in der Bewegung, allerdings beschäftigt auch unsere Task Force das Anliegen: Wie können wir strukturierter an die Sache herrangehen? Wie können wir Begleitung sicherstellen?

Wie erhöhen wir die Wirkung nach außen? Letztlich ist das der gemeinsame Nenner für alle europäischen Vineyard-Gründungen: das Reich Gottes im alten Kontinent zu sehen.

«Ich liebe es, wenn Leute rausgehen und in ihren Städten das Risiko eingehen, wie Jesus zu leben», meint Per Christian. «Wir Skandinavier haben eine niedriges Selbstbewusstsein und scheuen Verantwortung. Aber wir sind dazu berufen, Salz und Licht zu sein. Das kostet und für manche ist es zu teuer. Ich wünschte, wir hätten mehr Leute, die alles aufgeben und das Kreuz auf sich nehmen. Viele passen sich zu sehr an. Aber ich glaube, Gott arbeitet in und mit der neuen Generation, die die Kosten überschlagen hat und den Weg gehen wird. Ich sehe das in den jungen Leuten. Sie werden die Vision verwirklichen: die Gute Botschaft verkünden und sie mit Kraft vorleben.» C

M A R L I N WAT L I N G Leiter Vineyard Heidelberg

MOUVEMENT AFRICAIN DES VIGNES EN EUROPE (MAVE) DIE AFRIKANISCHE VINEYARD BEWEGUNG IN EUROPA Die afrikanische Vineyard Bewegung in Europa entstand im Jahr 1990. Gott sprach zu diesem Zeitpunkt zu Martin Bühlmann über den Dienst an den Armen. Beim Bibelstudium erkannte er, dass es fünf Arten von armen Menschen gibt: materiell arme Menschen, Witwen, Waisen, Ausländer und Jesus fernstehende Menschen. Im Gebet empfand Martin Bühlmann, dass die erste Gruppe, der die Vineyard Bern dienen sollte, Ausländer sind. Kurze Zeit später kamen die ersten afrikanischen Asylbewerber in die Gottesdienste. Daraus entwickelte sich die erste französisch sprechende afrikanische Vineyard in der Schweiz.

1998 bei einem Coaching von Eduardo Kiakanua mit Martin Bühlmann, als wir über die verschiedenen Afrikaner sprachen, die in der Vineyard Bern ein Zuhause gefunden hatten, dann aber aus der Schweiz abgeschoben worden waren, sprachen wir ausführlicher über die Multiplikation von Gemeinden. Einige der Abgeschobenen waren in andere europäische Länder geflüchtet oder aber bewusst in ihre Ursprungsländer zurückgekehrt, um dort Gemeinden zu gründen. So meinte einer der afrikanischen Leiter vor seiner Ausreise: «Martin, das, was ich hier

erlebt habe – ich bin hier zum Glauben gekommen – das möchte ich in Angola leben. Ich gehe zurück, und du wirst nicht von mir hören, bis ich eine Gemeinde begonnen habe.»

Diese Menschen legten den Grundstein, auf dem unsere heutige Arbeit unter afrikanischen Vineyards in Europa und verschiedenen Ländern Afrikas aufbaut. Um eine Plattform zur Vertiefung unserer Beziehungen zu schaffen, haben wir einige der afrikanischen Leiter aus verschiedenen europäischen Ländern nach Bern eingeladen. 2004 sammelte Martin die afrikanischen Leiter, um die Vision zu klären und die afrikanische Vineyard Bewegung in Europa bzw. die ‘Mouvement Africain des Vignes en Europe’ zu beginnen, zu der Gemeinden aus Deutschland, Holland, Belgien, Frankreich und der Schweiz zählen.

Vision und Stärken Unsere Vision ist es, ein lebendiges Beziehungsnetz unter den afrikanischen Vineyards zu schaffen, das unsere Werte und Prioritäten wiedergibt, um weitere afrikanische Gemeinden in Europa zu gründen. Die hohe Bedeutung der Familie und der Beziehungen ist eine große Stärke der afrikanischen

C :focus Kultur, die uns die Umsetzung unserer Vision erleichtert. In den vergangenen drei Jahren ist in den afrikanischen Vineyards viel Gutes gewachsen! Um die Bewegung zu stärken, arbeiten wir intensiv an der Entwicklung der Leiter.

Unser Anliegen ist es, die Identität jeder Gemeinde zu stärken und die Werte und Gewohnheiten der Vineyard in unsere afrikanische Kultur zu übersetzen und zu leben.

Herausforderung und Zukunft Die größte Herausforderung ist es, wirklich zu einer Gemeindegründungsbewegung in ganz Europa zu werden, um das Reich Gottes sichtbar voranzutreiben. Bei der Gründung wollen wir Evangelisation als Lebensstil pflegen und nicht einfach ein evangelistisches Programm aufsetzen. Evangelistische Aktivitäten und unsere regelmäßigen (und intensiven) Gebetstreffen helfen uns bei der Umsetzung.

Konkret sind wir zur Zeit an der Gründung einer ‘Vigne’ in Brüssel und St. Gallen. Gleichzeitig wollen wir als Gemeinden aber auch missionarisch aktiv sein und die Vineyards in Afrika nach Kräften unterstützen.

Wir sind fest entschlossen, als Migrationskirche mit Vineyard Werten eine neue kirchliche und missiologische Realtität in der westlichen Welt zu begründen und das Reich Gottes unter den Menschen unserer Generation voranzutreiben. C

EDUARDO KIAKANUA Leiter MAVE & Vineyard Francophone de Berne

Zahlen und Fakten Start:

ab 2004 von Vineyard D.A.CH betreute Bewegung Stand heute: 11 Vineyards Leitungsteam: Eduardo & Nathalie Kiakanua, Luzolo Elie und Adamo Tungisa Gründungen 2007: 1

21

22

C :focus

KULTURELLE UNTERSCHIEDE HERAUSFORDERUNGEN UND CHANCEN Wie kulturelle Vorlieben unser soziales Verhalten und unsere Sicht von Beziehung und Kommunikation beeinflussen

Im letzten Mai hatte ich das Privileg, bei der Leiterschaftskonferenz in Berlin dabei zu sein. Es war wirklich toll, so viele Leiter aus so vielen verschiedenen europäischen Ländern zu treffen. Für viele von uns war es eine Zeit der Ermutigung und eine gute Gelegenheit, die Vision von einer VineyardBewegung, die sich auf dem ganzen europäischen Kontinent ausbreitet, weiter zu entwickeln. Spannung und freudige Erwartung kamen auf, als wir einander als Mitarbeiter des gleichen Teams zu sehen begannen, als Teil eines großen Ganzen. Die Aufgabe, die vor uns liegt, verlangt eine enge Zusammenarbeit.

Als ich darüber nachdachte, fragte ich mich, welche Annahmen und Erwartungen ich in Bezug auf diese Zusammenarbeit persönlich habe. Was werden wir aus dem hohen Norden zur Vision beitragen und wird es uns möglich sein, mit Menschen zusammenzuarbeiten, die sich kulturell stark von uns unterscheiden? Vielleicht wird es uns ganz warm ums Herz beim Gedanken an die vor uns liegende Zusammenarbeit in ‘Einheit’, aber ich bin mir der kulturellen Unterschiede bewusst und weiß, wie stark unser Verhalten von unserer Kultur geprägt ist. Wie wird also die Zusammenarbeit in Wirklichkeit funktionieren? Nur allzu oft wird das ‘warm ums Herz’ schon bald ersetzt durch ‘eisige Kälte’. Wie kann das verhindert werden? Reicht es, dass wir eine gemeinsame Aufgabe, eine gemeinsame Vision haben und Wohlwollen füreinander aufbringen?

Unglücklicherweise ist es in der Realität häufig so, dass uns Wohlwollen nur eine Zeitlang weiterhilft. Die gemeinsame Aufgabe und Vision werden wir dennoch immer aus unserer eigenen kulturellen Warte aus interpretieren.

Auf unserer gemeinsamen Reise darf das Wohlwollen sicherlich nicht fehlen im Proviant, aber wir schleppen noch viel mehr mit uns herum als nur das. Wir haben alle unsere‘kulturellen Rucksäcke’, die wir mittragen – damit meine ich unser persönliches Verständnis von der ‘richtigen Art und Weise, die Dinge zu tun’. In unseren Kulturen sind diese auf Werten basierenden Vorlieben ziemlich gute Leitplanken, in der nationen- und kulturübergreifenden Zusammenarbeit jedoch können sie Probleme verursachen.

Allzu häufig kommt das Resultat der Zusammenarbeit einer Kollision gleich – einer Kultur-Kollision. Diese KulturKollision ist meist keine Frontalkollision, verursacht aber dennoch Schaden auf beiden Seiten. Beide Parteien fragen sich, was genau eigentlich schief gelaufen ist, und schieben den anderen die Schuld zu, während sie auf den nächsten Zusammenstoß warten.

Mögliche Reaktionen auf kulturelle Unterschiede Typischerweise gibt es drei Arten, um auf kulturelle Unterschiede zu reagieren.

1. Wir verneinen die Unterschiede, konzentrieren uns nur auf die Gemeinsamkeiten und blenden jegliche Andersartigkeit aus.

2. Wir verteidigen uns gegen die Un-

terschiede und rechtfertigen uns mit Aussagen oder Gedanken wie ‘die Art und Weise, wie ich das anpacke, ist viel besser und korrekt’.

3. Wir reduzieren die Unterschiede in unserer Wahrnehmung auf ein Minimum und weisen auf die Einheit in Christus, in unserer Aufgabe und Vision hin. Wir suchen nach Ähnlichkeiten, betonen unsere Zugehörigkeit zur selben Familie, weisen auf die Vineyard-Werte hin, die uns verbinden, und verneinen die Wichtigkeit der Unterschiede.

Das Problem bei diesen drei Reaktionen ist, dass sie alle ethnozentrisch sind. Keine geht wirklich auf die Unterschiede ein und erlaubt es uns, einander wirklich kennenzulernen und etwas über die kulturellen Vorlieben, die so verschieden sein können, in Erfahrung zu bringen.

‘Innere’ und ‘äußere’ Kultur Die meisten von uns sind sich ihrer kulturellen Vorlieben gar nicht bewusst. Sie sind für uns so ‘normal’ wie das Atmen. Meist denken wir nicht darüber nach, was wir tun müssen, um zu atmen. Dasselbe gilt zum Beispiel auch für soziale Begegnungen im eigenen Kulturkreis. Unser Hirn funktioniert nach einem kulturell vorprogrammierten Fahrplan und nur selten nehmen wir uns Zeit, innezuhalten und diesen zu studieren.

Um meine Ausführungen zu veranschaulichen, verwende ich hier einmal das Bild eines Eisberges: Der größte Teil

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JIM MUMPER Interkultureller Coach Leiter Vineyard Norrköping

des Eisbergs ist nicht sichtbar, der sichtbare Teil liegt über der Wasseroberfläche. Der sichtbare Teil unserer Kultur – nennen wir ihn mal ‘äußere Kultur’ – steht in Zusammenhang mit unserem Verhalten, besteht also aus den beobachtbaren kulturellen Phänomenen und Ritualen wie Ernährung, Kleidung, Filmen, Theater usw.

Unter der Wasseroberfläche lauert eine riesige Eismasse, ca. 90 % des Eisbergs. Dieser Teil unserer Kultur – nennen wir ihn ‘innere Kultur’ – beinhaltet die kulturelle Programmierung, die unsere Denkweise und unser Sein steuert. Es sind unsere Werte, bevorzugten Kommunikationsarten, Wahrnehmung, Haltung, Überzeugungen und unsere Weltanschauung.

lot eingestellt. Dies ist eine Ursache des Problems.

Ursachen kultureller Kollision Kulturelle Kollision passiert dann, wenn sich das Verhalten anderer von dem unterscheidet, was wir als ‘gut und angemessen’ empfinden. Wir verurteilen dann dieses von unseren Vorstellungen abweichende Verhalten als ‘falsch’ oder ‘schlecht’. Wie jedoch schon erwähnt, folgen kulturell bedingte Verhaltensweisen einem ‘Fahrplan’. Bei sozialen Begegnungen müssen wir fast nie darüber nachdenken, wie wir uns verhalten sollen, unser Unterbewusstsein greift auf das schon geschriebene Programm zurück. Wenn ich zum Beispiel jemanden zum ersten Mal treffe, strecke ich automatisch meine Hand aus, um diese Person zu begrüßen. Darüber muss ich nicht nachdenken, sondern ich folge meiner Programmierung und bin auf Autopi-

Schlussfolgerungen Was bedeutet das also für uns heute?

Ich hoffe, dass es uns möglich sein wird, einen Schritt zurückzutreten und über unsere kulturellen Wertevorlieben nachzudenken. Zuerst sollten wir zu verstehen versuchen, dass unsere kulturellen Werte in der Tat Vorlieben sind, d.h. wir gewichten in unseren Kulturen einige Dinge mehr und bewerten sie höher als andere. Wir könnten damit beginnen, dass wir eine unserer kulturellen Eigenheiten wie zum Beispiel verbale Kommunikation unter die Lupe nehmen.

Eine weitere Schwierigkeit ist möglicherweise unsere Tendenz, anzunehmen, alle Christen lebten nach dem gleichen Wertesystem. In der Vineyard sprechen wir oft von den ‘VineyardWerten’ und viele Leute mögen sagen, diese Werte überwinden unterschiedliche kulturelle Werte. Ich stimme zu, dass biblische Werte Kulturen überwinden können, aber auch die biblischen Werte werden von uns durch unsere kulturelle ‘Brille’ gesehen und ausgelegt. Sowohl die Auslegung wie auch das Ausleben dieser Werte können folglich je nach Kultur sehr unterschiedlich ausfallen.

Für einige Kulturen ist es das Ziel verbaler Kommunikation, eine präzise Nachricht zu überbringen, in anderen Kulturen geht es während eines Gesprächs mehr darum, Beziehung zu

leben und Harmonie herzustellen; die präzise Verwendung der Wörter ist dabei sekundär. Folglich wird in gewissen Kulturen jedes Wort auf die Waagschale gelegt, während andere ihre Worte nicht so sorgfältig auswählen, da deren genauer Bedeutung keine so große Wichtigkeit beigemessen wird.

Sind in diesem Fall Missverständnisse vorprogrammiert? Sehr wahrscheinlich, wenn uns dieser Unterschied nicht bewusst ist.

Es ist nicht einfach, aber wenn wir uns der kulturellen Unterschiede bewusst werden, ist das der erste Schritt zu gegenseitigem Verständnis. Wenn wir verstehen lernen, welche Art von kulturellen Vorlieben es gibt außer den unsrigen, wächst unser Verständnis füreinander und wir finden heraus, was wir zur Stärkung der europäischen Vineyard-Bewegung beitragen können.

Weiter brauchen wir Training, um ein interkulturelles Bewusstsein und Sensibilität sowie angemessenes Verhalten zu entwickeln, damit wir interkulturelle Synergien nutzen können. Vive la différence! C

Literaturhinweis: Cultural Intelligence

by David C. Thomas and Kerr Inkson, Berrett-Koehler Publishers

VIVE LA DIFFERENCE!

jim.mumper@vineyard.se

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