„Meine Sprache ist Malerei. Sie kann, was die verbale Sprache nicht schafft“ Studenten von der Hochschule für Bildende Kunst Braunschweig stellen in Meppen aus
„Spektaklo“ heißt auf Esperanto kleine Show. Und so war auch die Einführung in die Ausstellung im Kunstzentrum an der Koppelschleuse in Meppen allemal. Die Studenten der Hochschule für Bildende Kunst (HBK) Braunschweig führten durch die Räume und erläutern, wie ihre Arbeiten entstanden sind. Installationen, Zeichnungen, Skulpturen, Objekte und Ölgemälde in ganz jungen Farben, die man immer noch nur selten in der Malerei sehen kann. Die Klasse von Professor Olav Christopher Jenssen präsentierte sich experimentfreudig und kreativ. Die Klasse - das sind 24 verschiedene Hände und Köpfe, die zu 24 eigenständigen Arbeitsweisen und Werken führen. Es sind Studenten wie Maria Visser, die im Kunstzentrum eine große Installation zum Thema „Art Collection“ mit Parallelen zur Modewelt zeigt. Oder Sabine Müller, die Radierungen und Kupferplatte zum Thema „Die Landschaft drin“ nach Meppen brachte. David Marquardt stellt die Bildreihe „Keine zehn Pferde“ zur Show. Und bei Lena Schmid wird der Titel der Acrylleinwände durch Worte ersetzt: „Meine Sprache ist Malerei. Sie kann, was die verbale Sprache nicht schafft“, sagt sie. Um die Ausstellung „Spektaklo“ in Meppen aufzubauen, haben die Kunststundenten
aus Braunschweg viel Zeit investiert. „Unsere Baustelle ist nun abgeschlossen“, freute sich Louis Gemke über das Ergebnis. Die Studenten finden es spannend ihre Werke in der Stadt zu präsentieren, die sie nur vom Sprichwort „Bis nach Meppen“ kennen. Ihr Konzept passt auch dazu: „Wo der Eine einen Raum schafft und Farbenzusammenhänge entstehen lässt, erzählt der Andere durch Linien, durch Realismus oder durch das Material weiter.“ Zum Schluss las Constanze Böhm die Grußworte ihres Professors Olav Christopher Jenssen vor. Er bedankte sich beim Meppener Kunstkreis für die Einladung, die Arbeiten seiner Studenten
in Meppen zeigen zu können. Jenssen kommt gebürtig aus Norwegen. Er lebt in Schweden und in Berlin. In seiner Malerei beschäftigt er sich mit der gedanklichen Schnittstelle von Gegenstandserfahrung - insbesondere der Naturerfahrung - und der Umsetzung dieser in Bilder. Er selbst spricht von der Natur als Resonanzboden für seine Malerei. Die Ausstellung des Meppener Kunstkreises ist montags, dienstags, donnerstags und samstags von 14 bis 17 Uhr und sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet und wird gefördert von der Emsländischen Landschaft e.V. Der Eintritt ist frei. Ihre Arbeiten zeigen Constanze Böhm, Gila Epshtein, Louis Gemke, Yayoi Higashiyama, Junghee Lee, Alissa Lillepea, David Marquardt, Sabine Müller, Maximilian Neumann, Eva Noeske, Stella Ohlms, Imke Perlick, Pedro Reis de Mendonca, David Schomberg, Sophia Schomberg, Christina Stolz, Verena-Lisa Schwarz, Maximilian Targatz, Ane Cecilie Valasjø, Maria Visser, Larissa Weisemöller, Lena Schmid, Saskia Siebe und Jenny Seib. „Wie wir eine Landschaft sehen und anschauen, kann uns etwas über unser Herz verraten, kann etwas aussagen über die Vergnügtheit unserer Augen, die wie spielend, fühlend-tastend nach Farben schauen und sie in unsere Hände legen. Die hin und her geworfen werden und Stücke abfallen lassen, feine oder kräftige Spuren einer Suche, die nie verzweifelt – immer fröhlich forschend kommt.“
Oktober/November 2016 –
emsblick
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