Heft 15 - Emsblick Meppen - August/September 2016

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„Künstlerische Horizonte erweitern“

Bildhauer Roman Manevitch als Leiter der Sommerakademie des Kunstkreises

24. Emsländischer Töpfermarkt am Sonntag, 18. September Ideenreichtum, neue Techniken und Originalität

Roman Manevitch ist nicht nur ein hervorragender Künstler und Bildhauer, sondern auch ein ausgezeichneter Lehrer und wertvoller Kollege mit großer Gelassenheit, die ihm das Bewusstsein seiner Fähigkeiten verleiht. Davon waren die Teilnehmer der diesjährigen Sommerakademie des Meppener Kunstkreises schon am ersten Tag überzeugt. Acht Personen kamen am Montagmorgen, 18. Juni, in der neuen Remise des Kunstkreises an der Koppelschleuse in Meppen zusammen, um eine oder zwei Wochen lang unter der künstlerischen Leitung von Manevitch bildhauerisch zu arbeiten, Erfahrungen auszutauschen und sich dabei auf kreative Art und Weise vom Alltag zu erholen. Anfänger und Fortgeschrittene - jeder suchte sich ein Stein aus, die der Kunstkreis für sie besorgt hatte. Wie arbeitet man als Bildhauer? Manevitch antwortete auf die Fragen und zeigte, worauf man dabei achten muss. Und bevor es mit dem Hämmern losging, wurden Entwürfe gezeichnet und aus Ton gemacht. „Das verlangt der Meister von uns“, berichtet Peter Rother aus Rhede. Der frühere Geschäftsführer von „Mittelhessen“ hat sich für die Sommerakademie in Meppen angemeldet, um die Arbeit mit dem Stein kennen zu lernen. „Ich bin Anfänger“, macht er klar. Künstlerisch gearbeitet hat er aber bereits als Keramiker. Deshalb sieht der Entwurf seiner Skulptur in Ton sehr professionell aus. Er möchte zwei Menschen darstellen, die zwar getrennte Wege gehen, sich aber noch an den Händen halten. „Es ist ein Spannungsfeld“, beschreibt er sein Werk, an dem er eine Woche lang arbeitet. „Wir hämmern nicht pausenlos“, erläutert Christel Wilms den Ablauf des Seminars. Man kann eine Pause machen, Kaffee trinken, im Park oder an der Hase spazieren gehen. Die Haselünnerin betreut die Teilnehmer der Sommerakademie und arbeitet gleichzeitig bildhauerisch. „Das

soll ein Geschenk sein“, zeigt sie ihr Werk. Lulu Wübben-Kühn aus Meppen hat für die Sommerakademie zwei Wochen Urlaub genommen und möchte mehrere Arbeiten anfertigen. Die Bildhauerei macht ihr „total viel Spaß“. Auch Marion Schnieders aus Versen ist begeistert. Bisher habe sie nur in Holz gearbeitet. Roman Manevitch steht den Teilnehmern den ganzen Tag zur Seite. Er hämmert mit oder gibt wertvolle Tipps, was man noch verändern kann. „Seit 16 Jahren komme ich nach Meppen“, sagt der 74-jährige Künstler, der gebürtig aus AlmaAta stammt. Im Kunstzentrum an der Koppelschleuse fühle er sich bereits wie zu Hause. Im vergangenen Jahr hat er ebenfalls die Sommerakademie geleitet und anschließen eine Skulptur für den Kreißel am Helter Damm erstellt. „Ich verfüge schon über 60 Jahre Erfahrung als Bildhauer“, so der Künstler, der an der Kunstakademie Surikov in Moskau studierte. Heute lebt er und arbeitet in Hannover. Die Leitung der Sommerakademie 2016 übernahm Manevitch ganz spontan, weil sich der ursprünglich beauftragte Dozent Thorsten Sieber aus Klein Hesepe beim Rasenmähen verletzt hat und musste operiert werden. „Ich war in Urlaub in Bulgarien als mich Christel Wilms angerufen hat“, berichtet er. Vier Wochen verbringt er nun in Meppen. Jede Woche kommen neue Teilnehmer. Die Sommerakademie dauert bis zum 12. August. Die erste fand 1991 unter Leitung von Jochen Schimmelpennig - damals noch an der Herrenmühle - statt. Seitdem sind 25 Jahre vergangen. In dieser Zeit ist es dem Kunstkreis gelungen, viele Menschen für die Bildhauerei zu begeistern. „Künstlerische Horizonte erweitern“ lautet das Motto im Jubiläumsjahr. Die Dozenten, die das Bildhauerseminar des Meppener Kunstkreises an der Koppelschleuse leiteten, sind Juri Platon aus Leipzig, Markus Rapp aus Vaihingen, Roman Manevitch aus Hannover, Dumitru Verdianu aus Wien und Thorsten Sieber aus Klein Hesepe.

Der Emsländische Töpfermarkt auf dem idyllischen Gelände des Kunstzentrums an der Koppelschleuse findet in diesem Jahr zum 24. Mal statt. Am Sonntag, 18. September, werden von 11 bis 17 Uhr rund 30 professionelle Keramiker aus ganz Deutschland und dem Nachbarland Niederlanden wieder eine Bandbreite zeitgenössischer Keramikkunst zeigen. Das vielfältige Angebot reicht von Gebrauchsgegenständen wie Geschirr oder Vasen über dekorative Objektkunst für Haus und Garten bis hin zu künstlerisch einzigartigen Unikaten. Ideenreichtum, neue Techniken und Originalität - die Besucher dürfen sich auf handwerklich hoch qualitative Arbeit freuen. Auch das Rahmenprogramm mit musikalischer Untermalung wird jede Menge Abwechslung bieten. „Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, sich von der besonderen Marktatmosphäre selbst zu überzeugen“, lädt Marita Stoschek von der Keramikgruppe des Meppener Kunstkreises ein. Der Töpfermarkt bildet den Abschluss der diesjährigen Freiluftsaison des KULTOURsommers im Emsland.

August/September 2016 –

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