Elbphilharmonie und Laeiszhalle - Jahrbuch der Saison 2016/17

Page 30

PHILHARMONISCHES STAATSORCHESTER HAMBURG Wie es sich für eine echte Musikstadt gehört, beherbergt Hamburg in seinen Mauern mehrere Profiorchester. Das dienstälteste und meistbeschäftigte von ihnen ist das Philharmonische Staatsorchester, das Orchester der Freien und Hansestadt Hamburg, das bei jährlich über 200 Opern- und Ballettvorstellungen in der Staatsoper an der Dammtorstraße im Orchestergraben sitzt.

ENSEMBLE RESONANZ Mit seiner außergewöhnlichen Spielfreude und künstlerischen Qualität zählt das Ensemble Resonanz zu den führenden Kammerorchestern weltweit. In originellen Programmen spannen die Musiker den Bogen von der Tradition zur Gegenwart und offenbaren dabei oft überraschende Zusammenhänge. Das ausschließlich aus Streichinstrumenten bestehende Orchester ist seit seiner Gründung 1994 demokratisch organisiert, holt sich aber immer wieder künstlerische Partner wie die Bratschistin Tabea Zimmermann oder den Cellisten Jean-Guihen Queyras an Bord. Im Kleinen S aal der L aeiszhalle hat das Musiker kollekti v als Ensemble in Residence mit großem Erfolg die Konzer treihe »Resonanzen« etablier t – und so ist es nur konsequent, dass es ab Januar 2017 in gleicher Funktion in den Kleinen Saal der Elbphilharmonie umzieht.

30

Für seine erste Saison im neuen Konzerthaus hat sich das Ensemble unter dem passenden Motto »Into the unknown« auch gleich etwas Neues überlegt: Die Konzertprogramme werden nicht wie üblich vorher angekündigt, sondern bleiben bis zuletzt geheim. Sein Publikum begeistert das Ensemble Resonanz übrigens nicht nur auf der Bühne, sondern auch durch innovative Musikvermittlungsformate, genannt »Ankerangebote«, die an jedes Konzert angedockt sind. Unabhängig von der Residency bleibt die Heimat des Ensembles im resonanzraum im Medienbunker an der Feldstraße, mitten in St. Pauli. Hier spielt auch die experimentelle Konzertreihe »urban string«.

Parallel gestaltet es die hochklassigen Philharmonischen Konzer te, die ab Frühjahr 2017 von der Laeiszhalle in den Großen Saal der Elbphilharmonie umziehen. Zudem sind die 125 Musiker immer wieder auch in kleineren, kammermusikalischen Besetzungen zu erleben. Chefdirigent des Philharmonischen Staatsorchesters und gleichzeitig Hamburgischer Generalmusikdirektor – ein Amt, das schon Telemann innehatte – ist seit Sommer 2015 Kent Nagano. Der gebürtige Kalifornier mit japanischen Wurzeln ist ein Weltstar der Klassik und ein charismatischer, feinsinniger Künstler. Einen Namen gemacht hat er sich insbesondere als Experte für die großen Orchesterwerke des 20. Jahrhunderts, in denen Klangfarben eine große Rolle spielen. Mit diesem Schwerpunkt und mit seinem visionären Verständnis von Musik überhaupt hat er die ohnehin schon große stilistische Bandbreite des Orchesters nochmals erweitert.


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.