125 Jahre Chorgesang in Nellingen/F.

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CHORGESANG IN NELLINGEN / F. 13. bis 15. Juli 1963



12 5 Ja h r e C horg e s a n g in N e l l i n g e n/ F.

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13. – 15. J U L I 19 63


Niedersinken vor des Gesanges Macht der Stände lächerliche Schranken Karl Pfaff


„125 Jahre Chorgesang in Nellingen a. F.“

steht als Leitgedanke über dem Fest, das der Gesangverein Eintracht Nellingen a. F., der in diesem Jahr selbst auf sein 95 jähriges Bestehen zurückblicken darf und aus dem „­ Liederkranz“ Nellingen a. F. hervorgegangen ist, in diesen Tagen feiert. Der Rückblick, zu dem dieses Fest anregt, gibt mir Anlaß, dem Verein für seine, für unsere gesamte Gemeinde sehr bedeutsame kulturelle Arbeit, seine beachtenswerten Leistungen und seine jederzeit bereitwillige Mitwirkung bei den verschiedensten Veranstaltungen namens des Gemeinderats und der gesamten Einwohnerschaft herzlich zu danken. Gerade in unserer allem Materiellen zugewandten Zeit, die nur noch Hast und Eile kennt und an die seelische Spannkraft der Menschen nie gekannte Anforderungen stellt, ist die Arbeit der Gesangvereine von unschätzbarem Wert. Sie dienen dem Guten, Wahren und Schönen und bringen mit ihren Liedern Freude und Entspannung, Trost und Erhebung über den schweren Alltag und vermitteln uns das alte und das neue reiche musikalische Kulturgut, halten es lebendig und verbreiten es und erfüllen damit eine Aufgabe, die in ihrer Bedeutung für das künstlerische und gesellschaftliche Leben unseres Volkes gar nicht hoch genug gewertet werden kann. Alle Sänger und Sangesfreunde, die dieses Jubiläum mit uns feiern, begrüße ich namens unserer gesamten Gemeinde aufs Herzlichste und wünsche diesem Fest einen schönen und harmonischen Verlauf. Nellingen a. F., im Juli 1963

Ernst K irchner Bürgermeister und Schirmherr

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Dem Gesangverein Eintracht Nellingen/Filder zum Gruß!

„125 Jahre Chorgesang in Nellingen“, so steht auf Ihrem Briefkopf zu lesen. Wenn wir unsere Aufgabe als Sänger erfüllt haben, sich selbst und anderen das Dasein schöner und besser zu gestalten, dann sind viel Freude, Erbauung und Trost in diesen 125 Jahren durch Sie in die Gemeinde geflossen. Dafür sind dem Verein Dank und Anerkennung zu sagen. Der Verein hat sich eine neue Fahne gegeben, in ihr sollen Sie das Zeichen der Beständigkeit im Kommen und Gehen der das Sinnbild der Sammlung, der nach Alter, Herkommen, schauung so verschiedenen Mitglieder zur Lösung der den Aufgaben.

sehen und achten: Geschlechter; Beruf und WeltanVereinen gestellten

Sie ist aber auch der Ausweis, wenn Sie auf Sängerfeste gehen, und jedermann soll sehen, was Sie „auf Ihre Fahne geschrieben haben“. Die schwäbische Sängerschaft grüßt ihren Bruderverein am heutigen Tag mit schwäbischem Sängergruß „Das Herz voller Lieder“

Dr. F ranz Weiß Präsident

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Sei du, Gesang, mein freundlich Asyl! Sei du, Beglückender, mitsagender Liebe mir gepflegt, der Garten, wo ich wandelnd unter den Blüten, den immer jungen. Hölderlin

Wir feiern unser Jubiläum „125 Jahre Chorsingen in Nellingen“ in einer Epoche, in der uns, so scheint es mir, zwei entscheidende Faktoren unserer Gründerveteranen aus den Händen gleiten. Ach, die wir das Höchste und Beste suchen in der Tiefe des Wissens, im Getümmel des Handelns, im Dunkel der Vergangenheit oder im Labyrinth der Zukunft. Haben wir nicht den Namen dessen vergessen, der eins ist und alles? Sein Name ist Schönheit! Zum anderen haben wir, unserer eitlen Eigenliebe folgend, die bildenden Kräfte des menschlichen Daseins vernachlässigt. Uns allen, Sängerinnen und Sänger obliegt es, uns selbst und unseren Mitmenschen im Bereiche der Schönheit und Kunst in der singenden Gemeinschaft zu höherem Streben und unser aller Vervollkommnung zu führen. Alle Freunde des Gesangs grüße ich mit freundlichen Sängergrüßen

Alfred Metzger 1. Vorstand

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Zum Gruß und Geleit!

Der Gesangverein Eintracht Nellingen zählt mit zu den ältesten Vereinen unseres Gaues. Es scheint mir, daß Ihre Begründer im Jahre 1838 von dem großen Organisator Karl Pfaff, der ja in Ihrer unmittelbaren Nähe wirkte, angezogen und begeistert wurden und dadurch schon so frühzeitig in Nellingen einen Gesangverein mit dem Namen Liederkranz gründeten. Die Tatsache, daß bereits 2 Jahre nach Gründung desselben eine Fahne als das äußere Symbol der Treue beschafft werden konnte, zeigt, daß diese Männer von einer ungeheuren Dynamik, dem Singen in der Gemeinschaft, beseelt waren. Diese Dynamik und dieser Eifer sind Ihrem Verein bis auf den heutigen Tag nicht nur erhalten geblieben, sondern haben isch gerade im letzten Jahrzehnt erheblich gesteigert. Ich freue mich, daß die Eintracht Nellingen nicht nur zahlenmäßig, sondern auch leistungsmäßig zu den stärksten Vereinen unseres Gaues zählt. Die ausgezeichneten Prädikate bei Veranstaltungen im Gau und Bund, Ihre Konzerte und nicht zuletzt Ihr Chorvortrag im Rundfunk, sprechen für sich und sind der beste Beweis für Ihre Leistungsfähigkeit. Es ist mir eine aufrichtige Freude, dem Jubilar anläßlich seines 125 jährigen Bestehens die herzlichsten Glückwünsche und die des ganzen Gaues aufrichtig entbieten zu dürfen. Gleichzeitig möchte ich aber auch den Dank für Ihre bisherige Treue aussprechen und wünschen, daß Ihrem Verein auch in Zukunft diese Erfolge beschieden sein mögen. Schon heute möchte ich all die vielen Gäste, die Sie bei Ihrem Jubiläum erwarten dürfen, im Namen des Gaues herzlich begrüßen und ich bin sicher davon überzeugt, daß alle Besucher dieses Festes jahrelang das Erlebte in bester Erinnerung behalten werden.

Ihr

Eberhard M ayer Gauvorstand

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Allen Kollegen, ihren Sängerinnen und Sängern, die unser Fest durch ihre Mitwirkung auszeichnen, sowie den Festbesuchern und Freunden des Gesanges, die den musikalischen Darbietungen Herz und Ohr öffnen, sage ich Dank und ein frohes Willkommen. Dem Gesangverein Eintracht Nellingen gratuliere ich zu diesem würdigen Jubiläum. Es war eine Freude für den Chorleiter, mit dem stattlichen Chor dieses Fest musikalisch vorzubereiten. Sängerinnen und Sänger haben dabei in gewohnter Weise mit Eifer und Geschick, Pünktlichkeit, Ordnung und Disziplin ihre Freude und Begeisterung am Chorgesang kundgetan. Dafür sei ihnen herzlicher Dank gesagt.

Lorenz L auterbach

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Schon hundertjährige Jubiläen von Gesangvereinen und Sängerbünden gehören zu den S­eltenheiten, aber ein hundertfünfundzwanzigjähriges ist eine ganz große Seltenheit, obwohl in unserem Lande sich schon sehr früh die Sangesfreudigen in Gesangvereinen zusammengeschlossen haben. Ich gratuliere deshalb dem Gesangverein Eintracht Nellingen/Filder e. V. zu seinem Jubelfest names des ganzen Landkreises Eßlingen auf das allerherzlichste; ich beglückwünsche ihn und alle seine Mitglieder in dankbarer Anerkennung seiner kunsterzieherischen und seiner allgemeinen kulturellen Arbeit, die er in diesen 125 Jahren an so vielen Generationen geleistet hat, und wünsche ihm für die kommenden Jahre und Jahrzehnte eine weitere gute und solide Entwicklung in edler Kameradschaft, in steter Freude am deutschen Lied und in herzlicher Verbundenheit mit allem, was da singt und klingt in deutscher Sprache, deutschem Lied und deutscher Musik in allen deutschen Ländern diesseits und jenseits der willkürlichen Grenzen und der unsinnigen Mauer, bis wir alle wieder in Freiheit und Frieden vereint sein werden. Im Juli 1963

L andrat Geist

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F

e s t pl a n

Sonntag, 7. Juli 1963   9.30 Uhr Festgottesdienst in der ev. Kirche, anschließend Totenehrung auf dem Friedhof

Samstag, 13. Juli 1963 19.30 Uhr Festkonzert mit Fahnenweihe

Ausführende: Edith Schodt, Sopran Der Männer- und Gemischte Chor des Vereins Schwäbisches Symphonieorchester Reutlingen Leitung: Musikdirektor Lorenz Lauterbach

Sonntag, 14. Juli 1963   8.30 Uhr Vorträge der Gastvereine 13.00 Uhr Festzug mit Beteiligung aller Vereine Begrüßung der Gäste im Festzelt Vorträge der Gastvereine

Montag, 15. Juli 1963 13.30 Uhr Kinderfest 20.00 Uhr Bunter Abend mit dem „Weiß-Blauen Karussell“

Die Veranstaltungen werden im Festzelt auf dem Festplatz der Gemeinde und auf den Anlagen des TV Nellingen durchgeführt.

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Samstag, 13. Juli 1963 – 19.30 Uhr – Im Festzelt

FEST-KONZERT Ausführende: Edith Schodt, Sopran

Der Männer- und Gemischte Chor des Vereins Schwäbisches Symphonie-Orchester Reutlingen

Leitung: Musikdirektor Lorenz Lauterbach

Ouvertüre zu „Iphigenie in Aulis“ Christoph Willibald Gluck Gemischter Chor und Orchester Füllt Mit Schalle

Christoph Willibald Gluck

Alles was Odem hat

Friedrich Silcher

Männerchor und Orchester Trösterin Musik Anton Bruckner Die Himmel rühmen

Ludwig v. Beethoven

Arie aus der „Schöpfung“ Nun beut die Flur

Joseph Haydn

Männerchor und Orchester O Schutzgeist Wolfgang Amadeus Mozart Gemischter Chor und Orchester Dir Seele des Weltalls Wolfgang Amadeus Mozart Ansprachen – Fahnenweihe Männerchor und Orchester Chor der Schmiedegesellen aus „Der Waffenschmied“ Albert Lortzing Gemischter Chor und Orchester Triumphmarsch aus „Aida“ Giuseppe Verdi Liedertexte Seite 14–16 10


F

e s t p r o g r a m m S o n n t ag

8.30 Uhr Chorvorträge der Gastvereine 13.00 Uhr Festzug mit Beteiligung aller Vereine 13.30 Uhr Begrüßung der Gäste im Festzelt Eintracht Nellingen Maienzeit

v. J. Rietz

Chorgemeinschaft Lauterbach (Liederkranz Plattenhardt, Gesangverein 1921 Esslingen, Kath. Kirchenchor Neuhausen, Eintracht Nellingen) Wach auf mein Herz und singe

v. L. Lauterbach

Ansprachen

Chorvorträge der Gastvereine

17.00 Uhr Überreichung der Erinnerungsmedaillen Musik zur Unterhaltung und gemütliches Beisammensein

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e s t pr o g r a m m M o n t ag

13.30 Uhr Festzug zum Kinderfest anschließend Chorvorträge der „Eintracht“ und Vorführungen der Kinder auf dem Sportplatz des TV Nellingen 20.00 Uhr Bunter Abend mit dem „Weiß-Blauen Karussell“; ein Spitzenprogramm der frohen Laune mit Franzl Lang, dem deutschen „Jodlerkönig“, den „Isarspatzen“ mit Erika Blumberger und weiteren bekannten Künstlern aus Funk und Fernsehen.

An allen drei Tagen unterhält Sie die Musikkapelle Wolfschlugen

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Chor vort räge der Ga stvereine Vo r m i t t a g : Liederkranz Unterensingen, Männerchor (30) Wo auf des Tales schmalem Weg  von R. Edler

P. Keicher

Concordia Notzingen, Männerchor (30) G. Grupp Chor wird angegeben Volks-Chor Esslingen, Gem. Chor (20/20) G. Krietsch Chor wird angegeben Liederkranz Hegensberg, Männerchor (40) E. Jäger Chor wird angegeben Concordia Deizisau, Gem. Chor (40) Chor wird angegeben

F. Cichowicz

Liederkranz Nürtingen, Männerchor (40) Entschuldigung Der lustigen Doktoren Leibliedlein  von F. Silcher

F. Wirth

Liederkranz Mettingen, Männerchor (50) H. Läpple Das Lied der Berge  von Ortelli-Rabe Concordia Zell, Männerchor (40) A. Ruess Der Junggeselle Liederkranz Plattenhardt, Gem. Chor (40/30) Chor wird angegeben

L. Lauterbach

Liederkranz Kemnat, Männerchor (30) Chor wird angegeben

V. Lex

Liederkranz-Eintracht Denkendorf, Männerchor (50) Der Tambour  von W. Rein

K. Mäder

Aurora Berkheim, Männerchor (40) W. Schulze Feldeinsamkeit  von E. Wendel Liederkranz Neuffen, Männerchor (50) H. Haußmann Chor wird angegeben Sängerlust Scharnhausen, Männerchor (70) R. Gehrung Chor wird angegeben Sängerbund Ruit, Gem. Chor (50/60) Chor wird angegeben

J. Rebholz

Esslinger Liederkranz, Männerchor (70) Blondes Mädel, roter Wein  von W. Hansen Der Tambour aus dem „Mörike-Zyklus“  von W. Rein

P. Schwob

Frohsinn Oberesslingen, Männerchor (50) G. Fischer Chor wird angegeben Männergesangverein Neuhausen, Männerchor (80) E. Gäckle Sehnsucht  von F. Schubert 12


Nachmit ta g: Gesangverein 1921 Esslingen, Gem. Chor (21/22) Der Vogel hat Humor  von L. Lauterbach

L. Lauterbach

Neckarlust Esslingen, Gem. Chor (23/27) W. Schulze Wie schön blüht uns der Maien  von H. Schröder Liederkranz Gutenberg Sängerkranz Altbach, Gem. Chor (30/20) E. Mayer Chor wird angegeben Liederkranz Zizishausen, Gem. Chor (25/25) Chor wird angegeben Sängerkranz 1888 St. Bernhard-Wif lingshausen, Männerchor (45) E. Sauer Chor wird angegeben Gesangverein 1840 Weilheim/Teck, Gem. Chor (40/20) E. Mayer Chor wird angegeben Cäcilia Wernau, Männerchor (60) G. Fischer Chor wird angegeben Sängerbund-Liederkranz Plochingen, Gem. Chor (60/40) A. Heisler Jauchzet dem Herrn (Männerchor)  von F. Silcher Gnädig und barmherzig (Gem. Chor)  von Grell Liederkranz Reudern, Gem. Chor (30/20) Chor wird angegeben

Lehmann

Eintracht Aichschieß, Männerchor (35) G. Fischer Chor wird angegeben Sängerbund R. S. K., Gem. Chor (35/25) R. Gehrung Chor wird angegeben Liederlust Mettingen, Männerchor (40) D. Frommlet Rheinisches Fuhrmannslied  von P. Zoll Eintracht 1868 Kirchheim/Teck, Gem. Chor (40/40) G. Fischer Frühlingsmarsch  von J. Bovet Wenn ich ein Glöcklein wär  von G. Fischer Concordia Wäldenbronn, Männerchor (50) W. Knapp Wohlauf in Gottes schöne Welt  von P. Zoll Liederkranz Oberesslingen, Gem. Chor (50/40) H. Weidle An die Freude  von B. Weber Eintracht-Liederkranz Köngen, Gem. Chor (60/40) W. Schwarzkopf Chor wird angegeben

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Liederte xte zum Festkonzert Füllt mit Schalle Füllt mit Schalle feiernd die Halle, Jubelchöre haltet bereit, daß es klinge, jauchze und singe, unser Festlied hochgeweiht!

Alles Sorgen, alles Zagen sei gebannt aus dieser Zeit. Laßt es klingen, jauchzen und singen unser Festlied hochgeweiht.

Jauchzet und singet, singet das festliche Hohelied, Flöt und Schalmei, bringet herbei. Gesang fülle die Halle und Klang fülle das Haus! Jauchzet und singet all! Singet ein hohes Lied! Füllt mit Schalle feiernd die Halle, Jubelchöre haltet bereit, daß es klinge, jauchze und singe, unser Festlied hochgeweiht!

Fort des Alltags harte Plagen Freude fülle diese Zeit. Laßt es klingen, jauchzen und singen unser Festlied hochgeweiht.

Hymne Alles was Odem hat, lobe den Herrn. Halleluja.

Chormusik von Lorenz Lauterbach

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Verlag ­Anton Böhm und Sohn ­Augsburg

Wach auf mein Herz und singe Hochzeitslied Morgenlob Selig sind die Toten Kirchenmusik

je für Männerund Gemischter Chor

Verlag Dr. Josef Butz Bad Godesberg

Der Vogel hat Humor Grabgesänge Kirchenmusik

Gemischte Chöre

Verlag Hilde Löffler Plochingen

Im Wald Sängergruß Weinkantate

Männerchor Gemischter Chor Vorsänger, Gem. Chor und 5 Bläser

Verlag Ernst Scholing Stuttgart

Morgenlied Abendlied Abendkantate

für Männer- und Gem. Chöre Sopran- u. Bariton-Solo Männer- u. Gem. Chor 5 Bläser


Trösterin Musik Musik! Du himmlisches Gebilde voll hoher Macht, voll süßer Milde, wir fühlen doppelt tief dein Walten, wenn uns ein Leid das Herz gespalten. Der Schmerzenswogen wirres Drängen, es glättet sich vor deinen Klängen, besänftigt all die Fluten ziehen ins weite Meer der Harmonien. Wir Orgelton, wie Meereswogen kommt dann der Trost ins Herz gezogen und stillt der Seele wildes Sehnen und löst das Weh in milde Tränen.

Musik! Du himmlisches Gebilde voll hoher Macht, voll süßer Milde, du pochst noch in den tiefsten Schmerzen mit leisem Finger an die Herzen. Und wenn die Seele gramgebrochen, kein Wort mehr hört das Trost gesprochen, wenn längst verstummt die stillen Klagen im Leid, das tränenlos getragen: Dann fühlt das Herz in Orgeltönen ein heres, himmlisches Versöhnen und findet in dem Klang der Lieder den letzten Trost, die Tränen wieder.

Die Ehre Gottes aus der Natur Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre, ihr Schall pf lanzt seinen Namen fort. Ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere, vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort! Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne? Wer führt die Sonn’ aus ihrem Zelt? Sie kommt und leuchtet und lacht uns von ferne und läuft den Weg gleich als ein Held.

Nun beut die Flur Nun beut die Flur das frische Grün dem Auge zur Ergötzung dar, den anmutsvollen Blick erhöht der Blumen sanfter Schmuck. Hier duften Kräuter Balsam aus,

Vernimm’s und siehe die Wunder der Werke, die die Natur dir aufgestellt. Verkündigt Weisheit und Ordnung und Stärke dir nicht den Herrn, den Herrn der Welt? Er ist dein Schöpfer, ist Weisheit und Güte, ein Gott der Ordnung und dein Heil, er ist’s ihn liebe von ganzem Gemüte und nimm an seiner Gnade teil!

Arie aus dem Oratorium „Die Schöpfung“ hier sproßt der Wunden Heil. Die Zweige krümmt der goldnen Früchten Last, hier wölbt der Hein zum Kühlen Schirme sich, die steilen Berge bekrönt ein dichter Wald. Nun beut die Flur…

O Schutzgeist alles Schönen O Schutzgeist alles Schönen, steig hernieder in sanftem Wehe, zu weihen unsre Lieder, daß sie sich freudig auf zum Himmel schwingen, in heilger Kraft von Herz zu Herzen dringen! Von deinem Hauch die Brust umbebt, hoch über Welt und Zeit sich hebt.

Vereine alle Seelen, und versöhne, was sich getrennt, im Wohllaut deiner Töne! Dem Edlen ist das Schönste nur beschieden in der Gefühle rein erklungnem Frieden. Von wilder Lust der Erde rein, muß das Herz des Sängers sein.

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Dir Seele des Weltalls Dir Seele des Weltalls. O Sonne, sei heut’ das erst der festlichen Lieder geweiht! O Mächtige, ohne dich lebten wir nicht, von dir kommt Fruchtbarkeit, Wärme und Licht. Arie: Dir danken wir die Freude, daß wir im Frühlingskleide (anschließend an diesen Text) die Erde wiederseh’n daß laue Zephiretten aus süßen Blumenbetten

Chor der Schmiedegesellen aus der Oper „Der Waffenschmied“ Sprühe, Flamme! Glühe Eisen! Daß des Hammers Allgewalt dich nach hergebrachten Weisen fügsam mache alsobald. Manneskraft rüstig schafft, was des Helden Brust beschützt! Bring uns Ehr, wenn die Wehr, wenn die blanke Waffe blitzt. Hammerschlag, Amboßklang, unser Lied und Gesang.

uns Duft entgegenwehen. Dir danken wir, daß alle Schätze spendet und jeden Reiz verschwendet die gütige Natur, daß jede Lust erwachet und alles hupft und lachet, auf segensvoller Flur.

Triumphmarsch aus der Oper „Aida“ Heil Isis dir, Ägypten Heil, die schützt unser Land, des heilgen großen König, ihm ertöne Festgesang. Heil Dir! Fürst, der Festgesang erschalle. Der Lotos und der Lorbeer, sie winken den Befreiern. Nun schmücket ihre Waffen mit duftgen Blumenschleiern. Ägyptens Mädchen, sie tanzen alte Zauberweisen. Wie um die Sonne, das Heer der Sterne zieht. Komm unser Rächer, Held, o komm, zu teilen mit uns die Lust, auf deinem Siegespfade, mit Blumen, Lorbeer sei geschmückt, dein Haupt und deine Brust.

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Hilde Löffler CHORVERLAG, MUSIK-SORTIMENT 731 PLOCHINGEN a. N., Hindenburgstraße 22, Telefon 603 Bitte fordern Sie Auswahl-Sendungen an.

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125 Jahre Chorgesang in Nellingen Gibt es einen schöneren Beweis für die edle Sängersache, als ein solches ­Jubiläum feiern zu dürfen, denn nur eine edle und gute Sache, die aus dem Herzen getragen wird, kann sich so lange halten. Als sich 1838 hier in Nellingen Männer fanden, um gemeinsam ein Lied zu singen, haben sie wohl nicht geahnt, daß der Chorgesang einen solchen Aufschwung erleben würde. Im folgenden Bericht „Urgeschichte“ wird die Gründung und Weiterführung des „Liederkranzes“ aufgezeigt. Im zweiten Bericht wird der Werdegang des Gesangverein „Freiheit“ dargelegt, der einen wesentlichen Teil zum Fortbestehen des Chorgesangs beitrug. Durch das Bestehen von zwei Gesangvereinen wurden beide Vereine in ihrer Leistungsfähigkeit befruchtet, denn es gab eine gesunde Rivalität. Auch dieser Verein wurde von großen Idealisten getragen und gefördert. Sie gaben ihr Bestes zur Erhaltung des deutschen Liedes, insbesondere des Freiheitsliedes. Leider mußten 1933 die ganzen schriftlichen Unterlagen abgeliefert werden, so daß nur mündliche Überlieferungen vorhanden sind. Durch eine sachliche und kluge Handlungsweise gelang es Herrn Bürgermeister Kirchner und dem damaligen Vorstand der „Eintracht“, Karl Metzger, beide Vereine wieder zusammen zu führen. Alle Sänger wurden, sofern sie es wünschten, in die „Eintracht“ übernommen. Es kann jetzt nach 30 Jahren festgestellt werden, daß sich die Sänger nicht nur äußerlich vereinigt haben, sondern sie haben auch innerlich zueinander gefunden. Das gemeinsam gesungene Lied, das gemeinsame Erleben der Sängerfeste hat sie zu Brüdern gemacht. Diese Verbrüderung und das zueinanderfinden zu wohlklingenden Akkorden sollen der Grundton unseres Festes sein.

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Urgeschichte Es ist bekannt, daß schon im 16. und im beginnenden 17. Jahrhundert von tüchtigen Kantoren die Kunst des Singens gepf legt wurde. Alte Pergamente selbstgeschriebener Noten, in Leder gebunden, findet man noch heute in den Bibliotheken der höheren Schulen. Der Dreißigjährige Krieg bereitete jedoch diesem musikalischen Aufschwung ein schnelles Ende. Man hatte keine Zeit und keine Lust, sich der Kunst des Singens und der Musik zu widmen. Aber die nun folgende Zeit, das ausgehende 17. und vor allem der Anfang des 18. Jahrhunderts, bringt nun wieder einen kräftigen Aufstieg deutscher Musik, die aber zunächst nur an den Höfen gepf legt wurde und dem Volke zunächst noch fremd blieb. Es war erst der Anfang und die breite Masse des Volkes war noch nicht reif. Als dann aber Händelsche und Bachsche Oratorien, die Haydnschen „Jahreszeiten“ und „Schöpfung“ und so weiter gegen Ende des 18. Jahrhunderts allmählich bekannt wurden und Aufnahme fanden, kam auch bald das Bedürfnis auf, sich selbst aktiv musikalisch zu betätigen. Dadurch entstanden nun die ersten bürgerlichen Chorvereinigungen. Zu den ersten Chören, die sich zur Aufgabe machten, sich im mehrstimmigen Chorwesen zu betätigen, gehörten auch einige süddeutsche Singvereinigungen. Der „Stuttgarter Liederkranz“, gegründet 1824, war aber nicht der erste in Württemberg. Es wurde schon im Jahre 1818 in Heilbronn eine Chorgemeinschaft gegründet. Diese Singchöre pf legten anfangs in der Hauptsache gemischte Chöre, die durch die geschaffenen Kompositionen geeignetes Material vorfanden. Die Geburt des Männergesanges fällt durch die Einwirkung von Zelter und Nägeli in die Zeit der 20er Jahre des 19. Jahrhunderts. Erst von dieser Zeit an fand der Männerchor im bürgerlichen Leben wirkliche Beachtung. Das Singen im deutschen Volke, immer beliebt und gepf legt, als naturfroher, kunstloser Gesang im Volkslied verbreitet, erhielt nun doch eine andere Note. Es kam nun allgemein das Bedürfnis auf, das Singen künstlerisch im mehrstimmigen Chor zu pf legen. Dies gab den Anlaß zu besonderen Vereinigungen, zu Männer­ c hören und damit zu den eigentlichen

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Gesangvereinen. Diese Gesangvereine gaben sich auch einen Namen, von denen es aber in der Hauptsache nur zwei gab: „Liedertafeln“ und „Liederkränze“. Die ersteren meist norddeutsch, die zweiten süddeutsch. Die Jahre nach den Befreiungskriegen brachten dem Volke eine politische Enttäuschung. Die gebrachten Blutopfer schienen für das Volk umsonst gewesen zu sein. Die Staatsmänner nützten die Erfolge für sich, so daß dem deutschen Volke die nationale Einheit fehlte. Der Drang nach einer seelischen Gemeinschaft war aber doch vielfach vorhanden, die sich nun im deutschen Liede fand. Vom Jahre 1827 an fanden alljährlich Gesangswettstreite in verschiedenen Städten unseres Schwabenlandes statt. Der Konrektor Karl Pfaff aus Eßlingen, dessen Name unser Gau mit Stolz trägt, war ein begeisterter Führer und Förderer dieser Liederfeste. Überall im Schwabenlande warb und sprach er in überzeugender Weise für die Sängersache. Bei ediesen Liederfesten kamen damals schon, wie heute, Einzelvorträge, aber auch große Massenchöre, von tausenden von Männerstimmen gesungen, zum Vortrag. Durch diese Lieder­feste angeregt und begeistert, erwachte in den schwäbischen Landen überall der Wunsch nach Gründung von Gesangvereinen, die dann wiederum den Anlaß gaben, daran zu denken, alle diese

„Liederkranz“ – von links nach rechts 1. untere Reihe: Heinrich Vogt, Jakob Hartmann, Karl Ludwig Mayer, Michael Fröschle; 2. Reihe: Andreas Strobel, Theodor Boley, Schultheiß Mauz, Jakob Hermann, Heinrich Aichele; 3. Reihe: Georg Kober, Gottfried Mauz, Ludwig Bluthardt, Georg Neff, Heß; 4. Reihe: Adam Hermann, Lorenz Kober, Jakob Metzger, Gottlieb Hartmann

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Fahne des „Liederkranz“ größeren und kleineren Vereine zusammenzufassen zu einer großen Einheit. So entstand der „Schwäbische Sängerbund“, der seinerzeit wieder die Anregung zur Schaffung des „Deutschen Sängerbundes“ gab. Im Jahre 1849 kamen 27 Vereine in der Staufenstadt Göppingen (daher auch in unserem schwäbischen Sängerwahlspruch das Staufenbanner genannt) zusammen und gründeten den „Schwäbischen Sängerbund“ unter Führung von Karl Pfaff, Eßlingen. Schon im kommenden Jahre 1850 fand in Ulm unter großer Begeisterung ein Sängerfest mit Wett-Gesang statt, dem schon im nächsten Jahre ein solches in Heilbronn folgte. Wenn wir nun feststellen dürfen, daß schon im Jahre 1838 sich in Nellingen Männer fanden, die den Mut und die Kraft in sich trugen, einen Gesangverein zu gründen, so dürfen wir mit Stolz sagen, daß in Nellingen schon ein Gesangverein existierte zu einer Zeit, in der auf dem Lande kaum ein solcher zu finden war, ja selbst die kleineren Städte folgten erst in den Jahren 1840 bis 1850. In diesem Jahrzehnt haben wohl die meisten Gründungen stattgefunden. Es wäre bestimmt auch interessant, einen solchen Gründer erzählen zu hören von der Begeisterung, die sie im Herzen trugen und die sie in treuer Kameradschaft erklingen ließen. Vielleicht würde sich heute mancher Sänger in Ehrfurcht erheben. Daß nun Nellingen, damals eine rein ländliche Gemeinde, als Schrittmacher mit der Gründung eines Gesangvereins anzusehen ist, dafür liegen natürlich auch besondere Gründe vor, denn es muß doch immer von einer bestimmten Seite der Anstoß gegeben werden. Wir müssen uns aber vor Augen halten, daß die Verhältnisse von damals nicht mit den heutigen verglichen werden können. Man konnte nicht einfach einen Dirigenten finden, der Klavierspielen konnte, besonders auf dem Lande. Damals lebte aber in Nellingen ein musikbegabter Schäfer namens Jakob Hart-

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mann. Diesem Manne ist es wahrscheinlich zu verdanken, daß Nellingen schon im Jahre 1838 einen Gesangverein gründen konnte. Seinem vorwärtsstrebenden Wirken ist es gelungen, geeignete Männer um sich zu scharen, und einen Verein zu gründen, dem sie den damals üblichen Namen „Liederkranz“ gaben. Aus einer Familienchronik ist zu erfahren, daß die Vorfahren des Jakob Hartmann aus der Schweiz zugewandert sind. Er selbst hat mit seinem Bruder zusammen eine Schäferei betrieben und sei ein freisinniger, heiterer und offenherziger Mann gewesen, der auch mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg hielt. Es wird ganz besonders hervorgehoben, daß er Musik, Gesang und Poesie liebte und auf diesem Gebiete unermüdlich tätig war. Dieser Mann hat nun auf Grund seiner musikalischen Veranlagung und seinem Können erkannt, daß sich mit dem Männergesang in kultureller und gesellschaftlicher Hinsicht etwas Großes anbahnte. Er übernahm mit der Gründung des Vereins die Dirigentenstelle. Mit Hilfe einer Klarinette wurden die Lieder eingeübt, es gab aber noch nicht viele. Die Frage des Notenmaterials war ein ganz besonderes Problem. Zunächst schrieb Jakob Hartmann die Noten selbst, für die er die Unterlagen irgendwo auftreiben konnte. Es war nicht wie heute, daß man ein Lied, das man hört und das einem gefallen hat, einfach mit einer Postkarte oder einem Telefonanruf bestellen konnte. Lange Zeit mußten die Noten selbst geschrieben werden, bis man sie dann allmählich im Verlag beschaffen konnte. Handgeschriebene Noten von bestimmten gern gesungenen Liedern wurden bis zur Jahrhundertwende benützt, teilweise oft noch länger. Erst als die Anzahl

Handgeschriebene Noten von Jakob Hartmann

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der vorhandenen Exemplare der zunehmenden Sängerzahl nicht mehr entsprach, wurden sie beiseite gelegt. Im Vertrauen auf ihren Dirigenten und dessen Ansporn wurde die Sache ernst und zielbewußt angepackt. Daß sie von einem großen Selbstvertrauen beseelt waren, bewies, daß der neue Verein schon 2 Jahre später, im Jahre 1840 Fahnenweihe halten konnte. Diese erste Fahne ist heute noch im Besitz des Vereins und dürfte wohl zu den ältesten zählen. Als 16 Jahre später, im Jahre 1854, der spätere Schultheiß Mauz als junger Lehrer in seine Heimatgemeinde versetzt wurde, übernahm er den Verein als Dirigent. Er besaß musikalische Fähigkeiten und hatte wirklich Sinn für den neuerstandenen Chorgesang. Er war aber auch ein vereinsliebender Mensch, was er in späteren Jahren noch vielfach bewiesen hat. Als er später zum Schultheiß von Nellingen gewählt wurde, bildete er den Mittelpunkt im Vereinsleben. Er war sehr hilfsbereit und griff immer ein, wenn sich eine Schwäche im Vereinsleben zeigte. Er unterstützte den Verein auch finanziell, vor allem dann, wenn in den folgenden Jahren die inzwischen neu gegründete „Eintracht“ mit den ersten schönen Erfolgen von den Sängerfesten keimkam, erwartete die Sänger ein von ihm arrangierter schöner Empfang, bei dem von den Sängern das „Freibier“ dankbar angenommen wurde, denn das Sängerfest hatte ja den ohnehin nicht allzuvollen Geldbeutel sehr geschwächt. Unter dem Dirigenten Mauz besuchte nun der „Liederkranz“, der iinzwischen vermutlich dem „Schwäbischen Sängerbund“ beigetreten war, im Jahre 1857 das Sängerfest in Kirchheim, was nun auch das erste große sängerische Erlebnis war, von dem die „Alten“ noch lange erzählten. Der „Liederkranz“, genannt die „Alten“, bestand nun 30 Jahre, ohne daß er sich wesentlich vergrößert hätte. Nachdem sich aber überall nun auch in den ländlichen Orten Gesangvereine bildeten, wollten auch in Nellingen in den 60 er Jahren jüngere, vor allem ledige Leute dem „Liederkranz“ beitreten. Dort herrschte aber die Meinung, daß alt und jung nicht zusammen passen und sie lehnten die Aufnahme in den Verein ab. Die Bedeutung des Chorsingens wurde aber doch überall richtig verstanden und fand offene Herzen und so waren die jungen Leute gezwungen, einen eigenen Verein zu bilden, und sie gründeten im Jahre 1868 einen neuen Gesangverein, die „Eintracht“, genannt die „Jungen“. Die „Alten“ hielten aber treu zu ihrer Sache und führten ein ziemlich ruhiges Vereinsleben. Anläßlich des 27. Gausängerfestes in Nellingen im Jahre 1908 übergaben die vier noch lebenden Sänger Ludwig Bluthardt, Lorenz Kober, Jakob Hartmann und Gottfried Mauz die Fahne den „Jungen“ der „Eintracht“ als Zeichen der Einigkeit im Nellinger Sängerleben und als Symbol weiteren Vorwärtsstrebens auf dem Gebiet des Männergesangs. Wilhelm Klein

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Gesangverein Freiheit Wie vielerorts wurde auch in Nellingen im Jahre 1911 ein Arbeitergesangverein unter dem Namen „Freiheit“ gegründet. Er ­w urde Mitglied des ­Arbeitersängerbundes und hielt unter Dirigent Ludwig Neff s­eine Singstunden im Gasthaus zur K ­ rone ab. Wie unter Fühlungnahme der ältesten noch lebenden Mitgliedern festgestellt ­w erden konnte, setzte sich der Ausschuß in den Jahren 1911 – 1918 wie folgt zusammen. 1. Vorsitzender: 2. Vorsitzender: Kassier: Beisitzer: Gotthilf

Schriftführer: Hermann Mack Thomas Mengeu Festordner: Wilhelm Bauer Gottlieb Dreizler Vizedirigent: Gottlieb Maier Karl Mezger Ehni, Karl Mauz, Wilhelm Stegmaier, Gottlieb Gräber

Die Sänger: 1. Tenor Robert Blessing Wilhelm Flaig Wilhelm Fuchs Eberhard Harsch

Albert Kaiser Karl Kober Karl Kober Hermann Krämer

Gottlieb Krämer Gottlob Mack Eugen Schwarzwälder

Fritz Schweizer Georg Theurer

2. Tenor Eberhard Aichele Wilhelm Bauer Gottlieb Dreizler

Gotthilf Hermann August Kaiser Gottlob Mauz

Karl Mauz Thomas Mengeu Karl Mezger

Gustav Veit Wilhelm Vogt

1. Baß Ernst Agner Christian Aichele Eberhard Aichele Wilhelm Aichele Karl Blessing

Gottlieb Gräber August Harsch Albert Hermann Wilhelm Kober Gottlieb Maier

Gottlob Mauz Paul Mauz Wilhelm Mauz Gotthilf Mick Gottlieb Rich

Karl Stegmaier Johannes Stoll Albert Veil

2. Baß Christian Blessing Karl Bräuning Wilhelm Clauss

Karl Ehni Gotthilf Ehni Jakob Kaiser

Gotthilf Mack Hermann Mack August Sigloch

Wilhelm Stegmaier Wilhelm Stegmaier Karl Strähle

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Passive Mitglieder: Wilhelm Aichele Jakob Alber Wilhelm Blessing Jakob Glöckle Karl Gräber

Paul Gräber Wilhelm Kaiser Karl Mauz Wilhelm Mauz Christian Metzger

Wilhelm Metzger Gottlieb Mezger Christian Stegmaier Wilhelm Wieland Josef Zeller

Am 9. und 10. Juli 1911 besucht der Verein das 5. Landessängerfest in ­Eßlingen auf der Burg, nahme jedoch am Kritiksingen noch nicht teil. Erst am 6. Landessängerfest, welches vom 27. bis 29. Juni 1914 in Schwäbische Gmünd stattfand, beteiligte sich der Verein mit dem Chor „Wildröselein“ am Kritiksingen und wurde mit großem Beifall belohnt. Am dritten Festtag tauchten bereits drohende Gewitterwolken auf, welche auf Krieg deuteten, der auch schon nach vier Wochen ausbrach. Wie in allen Vereinen mußten auch von der „Freiheit“ viele Sänger in den Krieg ziehen, so daß das Vereinsleben gelähmt wurde. Zwischen „Eintracht“ und „Freiheit“ wurde ein gemeinsames Konzert zu Gunsten der Ausmarschierten veranstaltet, das unter der Leitung von Ludwig Neff stand und in der Kirche durchgeführt wurde. Das Konzert schloß mit einem sehr guten Erfolg ab. Als 1918 der Krieg zu Ende ging, schlossen sich beide Vereine mit den Turnvereinen zusammen „Turn- und Sängerbund Eintracht.“ Die „Eintracht“ wurde Mitglied des Deutschen Arbeitersängerbundes. Nachdem sich Turner und Sänger wieder trennten, kam es auch im Gesangverein durch den Austritt aus dem Arbeitersängerbund 1924 wieder zu einer Trennung. Im Februar 1924 wurde die „Freiheit“ wieder ins Leben gerufen und wurde wieder Mitglied des Arbeitersängerbundes. Der Verein hielt seine Singstunden unter Dirigent Otto Kemmner im Gasthaus zum Ochsen ab und machte sich zur Aufgabe, den Chorgesang nach den Grundlagen des Arbeitersängerbundes zu heben und zu pf legen. Es war ein schwerer Anfang, da kein Notenmaterial vorhanden war. Auf Antrag gab die „Eintracht“ die Vorwärtshefte, welche Eigentum des Arbeitersängerbundes waren, an die „Freiheit“ zurück. Dadurch war ein beträchtlicher Liederschatz an Volksliedern und Freiheitschören vorhanden und es ging mit Begeisterung an die Arbeit. In den Ausschuß wurden 1924 bis 1933 gewählt: Schriftführer: Karl Zeller 1. Vorstand: Paul Mauz 1. Festordner: Hermann Frank 2. Vorstand: Karl Mack 2. Festordner: Otto Knödler 1. Kassier: Eberhard Aichele Vizedirigent: Gottlob Ensinger 2. Kassier: Ernst Metzger Beisitzer: Wilhelm Clauß, Gottlob Kober, Eugen Kaiser, Wilhelm Hartmann

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Die Sänger: 1. Tenor Willi Aichele Christian Alber Karl Alber Emil Blessing Willi Bluthardt Otto Clauß Gottlob Ensinger Karl Flaig Richard Gall

Ernst Harsch Wilhelm ­Hartmann Albert Kaiser Wilhelm Kenner Christian Kober Gottlob Kober Karl Kober Gottlieb Krämer

Eugen Mack Gottlob Mack Karl Mack Otto Mack Emil Mauz Karl Mauz Albert Metzger Heinrich Metzger Wilhelm Metzger

August Rösch Willi Schlecht Fritz ­S chwarzwälder Albert Staufner Theodor Stecher

2. Tenor Eberhard Aichele Gottlob Alber Hermann Alber Theodor Blessing Ludwig Eberle Hermann Frank Albert Glohr Ernst Gräber

Heinrich Haar Albert Hartmann Robert Hartmann Karl Haug Wilhelm ­Hildinger Anton Hofmeister August Kaiser Eugen Kaiser

Heinrich Kenner Otto Kenner Willi Kober Jakob Kuhn Karl Lude Gottlob Mauz Gotthilf Mick Albert Metzger

Karl Metzger Wilhelm Rösch Wilhelm Siegler Christian Traub Eugen Weber

Fahnenweihe der „Freiheit“ am 7. Juni 1925

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1. Baß Christian Aichele Hermann Aichele Karl Barth Christian ­B lessing sen. Christian ­B lessing jun. Karl Blessing Max Brandl Hermann Bulmer Karl Dreizler

Theodor Glohr Wilhelm Gräber Walter ­Gunzenhäuser Hermann Haar Gottlieb Harsch Hermann ­Hartmann Otto Hartmann Eugen Kaiser Karl Kober

Otto Knödler Wilhelm Kurz Richard Laub Helmut Maier Hermann Maier Otto Maier Albert Mauz Erwin Mauz Paul Mauz Wilhelm Mauz Karl Metzger

Paul Metzger Erwin Schlienz Karl Siegler Wilhelm Strähle Gotthilf Theurer Eugen Vogt Wilhelm Vogt Karl Zeller

2. Baß Karl Beck Theodor Bluthardt Karl ­B räuning sen. Karl ­B räuning jun. Wilhelm Clauß

Theodor Fröschle Adolf Gräber Karl Hartmann Wilhelm ­Hartmann

Christian Kaiser Adolf Kirschner Gotthilf Mack Ernst Metzger Eugen Metzger

Karl Metzger Eugen Pfitz Reinhold Schlienz Albert Schwenger Otto Stegmaier

Passive Mitglieder: Eberhard Aichele Eugen Aichele Jakob Alber Gottlieb Alber Wilhelm Bauer Wilhelm Blessing Hermann Eckert Max Eckert Christian Fischer Georg Förster Wilhelm Fuchs

Jakob Glöckle Albert Grässle Robert Grässle Wilhelm ­Göppinger jun. Karl Haar Gottlob Hess Ernst Kaiser Karl Koch Ludwig Kober Karl Kober

Heinrich Kull Gottlieb Laub Gottlieb Maier Ernst Mauz Gottlob Mauz Karl Mauz Wilhelm Mauz Gottlob Merk Christian Metzger Gottlieb Mezger Otto Münzinger

Gottlieb Rich Christian Strähle Wilhelm Strobel Albert Veil Gustav Veit Hermann Vogt Emil Weidenmann Anton Werkmann Josef Zeller

Vorstehende Namensangaben können u.  U. unvollständig sein, da sämtliche schriftliche Unterlagen 1933 vernichtet wurden. Vom 19. – 21. Juli 1924 beteiligte sich der Verein am Sängertag des 3. und 4. Bezirks in Eßlingen auf der Burg, jedoch nicht am Kritiksingen. Beim Festzug durch die Pliensaustraße wurde der Verein mit seinem Marschlied „Stimmt ein ihr Sangesbrüder“ begeistert begrüßt. Dieses Fest war ein Auftakt für unsere junge Sängerschar. Bald wurde unter den Sängern der Wunsch nach einer Fahne laut, und es wurde beschlossen, eine solche bei der Fahnenfabrik Karl Neff in Biberach a. d. R. zu bestellen und im nächsten Jahr Fahnenweihe zu halten. Die Fahne wurde aus bestem Material hergestellt zum Preis von RM 750,–. Einerseits der Name des Vereins mit der Lyra in Gold hochgestickt, andernseits die Freiheitsgöttin mit dem Wahlspruch „Wo rein der Sang und wahr das Wort, da ist des freien

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Sängers Hort.“ Am 7. Juni 1925 beging der Verein das Fest der Fahnenweihe, welches bei gutem Wetter einen schönen Velrauf nahm. Das Festbankett fand am 6. Juni in der Turnhalle des Turnerbundes statt udn fand mit dem Singspiel „Das deutsche Volkslied“ einen guten Abschluß. Am Sonntag bewegte sich ein stattlicher Festzug durch die Straßen der Gemeinde zum Festplatz an der Denkendorfer Straße. Nach einem Begrüßungschor folgte die Begrüßungsansprache des Vorstandes. Herr Schultheiß Schuhmacher überbrachte die Grüße und Glückwünsche der Gemeinde. Mitglied, Landtagsabgeordneter Gottlieb Metzger hielt die Festrede. Er schilderte die Entstehungsursache des Arbeitersängerbundes. Anschließend erfolgte die Weihe der Fahne. Diese wurde von Frl. Emma Koch im Gewand der Freiheitsgöttin feierlich überreicht. Von den Festdamen wurde eine Schleife gestiftet und während des Vortrages eines Prologes an die Fahne geheftet. Nach Dankesworten des Vorstandes fand die Weihe mit dem Weihelied „Frisch Brüder, laßt die Fahne wehen“ ihren Abschluß. Anwesend waren zehn Gastvereine, die alle mit einem Chor das Fest mit verschönerten. Im Juni 1928 beteiligte sich der Verein am 1. Bundessängerfest in Hannover mit einer Abordnung. Zum Abschluß des Festes beteiligte sie sich an einem Sängerausf lug nach Helgoland. Sie stifteten zur Erinnerung an dieses Fest eine Fahnenschleife. Vom 3. bis 5. August 1929 beteiligte sich der Verein beim 7. Landessängerfest in Bad Cannstatt mit dem Chor „Die drei Zigeuner“ von A. Zedtler unter Leitung von Dirigent Karl Dupper am Kritiksingen mit gutem Erfolg. Der Verein erlebte unter diesem Dirigenten einen großen Aufschwung. Außer einem Konzert mit Orchesterbegleitung hielt der Verein interessante Weihnachtsfeiern ab, durch welche immer neue Mitglieder gewonnen wurden. Der Verein beteiligte sich auch an öffentlichen Veranstaltungen der Gemeinde, Gefallenendenkfeiern und an der Straßenbahneinweihung. Ferner wurden mehrere Sängerfeste der umliegenden Vereine des 4. Bezirks besucht, bei welchen sich der Verein mit anderen messen konnte. Als 1933 der „Deutsche Arbeitersängerbund“ verboten wurde, fiel auch die „Freiheit“ unter dieses Verbot. Unter Vorsitz von Bürgermeister Kirchner fand auf dem Rathaus eine Sitzung statt, zu welcher die engeren Ausschüsse der beiden Gesangvereine geladen wurden. Daselbst wurde vereinbart, die „Freiheit“ mit gleichen Rechten in die „Eintracht“ einzugliedern. Dadurch wurde der „Eintracht“ ein schöner Stamm junger Sänger zugeführt, von denen heute noch viele in vorderster Reihe stehen. Auch die Fahne der „Freiheit“ konnte für die „Eintracht“ erworben werden und ist heute noch vorhanden. Dies ist ein kleiner geschichtlicher Überblick über die Entwicklung der „Freiheit“ soweit es noch ohne Bücher und Protokolle niedergeschrieben werden konnte. Paul Mauz

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Gesangverein Eintracht Nachdem die beiden Vereine „Liederkranz“ und „Freiheit“ zu Worte kamen, soll im folgenden der dritte große Bruder, die „Eintracht“ erwähnt werden. 1868 gründeten einige junge Männer die „Eintracht“, nachdem sie beim „Liederkranz“ nicht aufgenommen wurden unter dem Vorwand: Alt und Jung gehöre nicht zusammen! Sie traten im gleichen Jahre dem Schwäbischen Sängerbund bei. Ihr erster Dirigent war Herr Zluhan. Bald jedoch übernahm der damalige Schultheiß Mauz die Stabführung. Ihr erster Vorstand war David Krießler. Die rührigen Sänger beteiligten sich nach wenigen Wochen am Liederfest in Eßlingen, ohne öffentlich aufzutreten. 1870 Rücktritt des ersten Vorstandes David Krießler und Übernahme dieses Amtes durch Georg Merk. 1871  Zuwachs durch die Heimgekehrten aus dem Felde und erneuter Auftrieb innerhalb des Vereins 1873  Beschaffung einer Vereinsfahne zum Preise von 260 Gulden und Fahnenweihe im Vereinsgarten unter Beteiligung von ca. 30 auswärtigen Vereinen. 1879­ Austritt aus dem Schwäbischen Sängerbund und Räckgang der Mitgliederzahl auf 12. In den folgenden Jahren war es in der „Eintracht“ ziemlich ruhig, denn der Verein

Erste Fahne der „Eintracht“

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Erstes Bild der „Eintracht“ von links nach rechts 1. untere Reihe: Jakob Mauz, Gottlieb Gräber, Karl Haar, Heinrich Krämer; 2. Reihe: Friedrich Keuerleber, Johannes Alber, Schultheiß Mauz, Georg Merk; 3. Reihe: Albrecht Aichele, Ertinger (?), Wilhelm Kober, Ludwig Kober, Eberhard Aichele, Jakob Bauer; 4. Reihe: Christian Metzger, Adam Mack, Ludwig Fröschle, Albrecht Mauz, Ludwig Münsinger, Kaspar Schanz, Georg Schanz trat kaum öffentlich auf. Es wurde nur im Winter Singstunde abgehalten, in der übrigen Jahreszeit nur bei bestimmten Anlässen, und es wurde ein gemütliches Dasein geführt. In diese Zeit fiel auch die Gründung des „Frohsinn“, der sich aber sehr bald wieder auf löste. Ebenso wurde ein Militärverein gegründet, der auch eine Gesangsabteilung hatte. Auch dieser Verein löste sich nach einigen Jahren ebenfalls wieder auf. 1893  Übernahme der Chorleitung durch Herrn Lehrer Hornung, der es scheinbar wieder verstand, seine Sänger mit Schwung und Humor zu leiten, so daß die Sängerzahl wieder auf 25 anstieg. 1896 Nach der Versetzung von Herrn Hornung übernahm Herr Lehrer Munz die Chorleitung. Die gesetzten Hoffnungen wurden nicht ganz erfüllt und die Entwicklung blieb hinter den Erwartungen zurück. 1900 Allgemeiner Aufstieg des Vereinslebens und Zuwachs von jungen Sängern,

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die treu zur Sache standen. Beitritt zum Fildergau. 1901 Rücktritt des langjährigen Vorstandes Gottlob Merk. Neubildung des Ausschußes: 1. Vorstand: Ludwig Fröschle, 2. Vorstand: August Krießler, Schriftführer: Friedrich Haug, Kassier: Paul Mauz Von diesem Zeitpunkt sind auch Protokolle vorhanden. 1902 Herr Lehrer Munz empfahl als Nachfolger für ihn einen jungen Lehrer, Herrn Zimmermann, der mit viel Eifer bei der Sache war und die Sänger zu ihrem ersten Erfolg führen konnte. Beim Gauliederfest in Denkendorf konnten die Sänger mit ihrem jungen Dirigenten einen I a Preis holen, gesungen wurde „Es war ein Knab gezogen.“ Die Gemeinde bereitete ihren Sängern einen herzlichen Empfang. Durch Versetzung von Herrn Zimmermann wurde aus den eigenen Reihen Ludwig Neff zum Dirigenten gewählt. 1903  Fahnenweihe im „Bärengarten“ mit 35jährigem Bestehen des Vereins. Leider hat es dieses Fest vollständig verregnet, so daß sich die sänger nach dem Festzug in den „Germania-Saal“ f lüchten mußten. Ernennung von Schultheiß Mauz zum Ehrenvorstand. Unter anderem wurde Musikdirektor Wilhelm Nagel zum Ehrenmitglied ernannt. Montags fand eine Nachfeier bei bestem Wetter statt. 1904  Beteiligung am Gauliederfest in Bernhausen mit dem Chor „Nun ist der Lenz gekommen.“ Die 41 Sänger wurden mit ihrem Dirigenten Ludwig Neff mit einem 1. Preis belohnt. Herzlicher Empfang zu Hause, die Alten des „Liederkranz“ holten die Jungen der „Eintracht“ mit der Fahne ab. Bei der Siegesfeier wurde eine Sängerkasse gegründet. 1905  Beteiligung am Gauliederfest in Wolfschlugen 1906  Beteiligung am Gauliederfest in Möhringen 1970 Der inzwischen zum Schwäbischen Sängerbund beigetretene Verein beteiligte sich an dessen 28. Liederfest in Schwäbisch Gmünd. Mit 28 Sängern wurde unter Leitung von Ludwig Neff „Im Tal eine Hütte“ von W. Nagel gesungen. Ein 2. Preis wurde den wackeren Sängern verliehen, was zu einer Siegesfeier in der „Germania“ Anlaß genug war. 1908 Dieses Jahr wurde zu einem Höhepunkt, brachte es doch die Durchführung des 27. Gauliederfestes des Filder-Sängerbundes verbunden mit dem 40jährigen Vereinsjubiläum. In der Generalversammlung wurde der Ausschuß neu gewählt und wie folgt zusammengesetzt: 1. Vorstand: Ludwig Fröschle, 2. Vorstand: Karl Mayer, Schriftführer: Friedrich Haug, Kassier: Thomas Mengeu Das Fest selbst wurde mit einem Wettgesang in verschiedenen Stufen durchgeführt, an welchem sich 13 Vereine beteiligten. Die Festrede hielt Schultheiß Mauz. Die vier letzten noch lebenden Sänger des „Liederkranz“ übergaben ihre Fahne der „Eintracht“, wie bereits erwähnt.

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Zum Glück war diesmal der Wettergott besser gesinnt, was natürlich auch eine gute Feststimmung auf kommen ließ. 1909  Bei der Generalversammlung wurde Karl Mayer einstimmig zum 1. Vorstand gewählt, 2. Vorstand wurde Christian Haar. 1910  Beteiligung am Gauliederfest in Waldenbuch und am Schwäbischen Sängerfest in Heilbronn mit dem Lied „Heissa zur Lind“ v. O. Löff ler. 41 Sänger konnten wieder einen 2. Preis mit nach Hause nehmen. 1911 Dieses Jahr brachte einen Wendepunkt im Vereinsleben. Es bildeten sich verschiedene Richtungen, die mehr oder weniger politischer Natur waren. Die Unzufriedenheit verschiedener Sänger fand ihren Niederschlag mit der eingangs bereits erwähnten Gründung der „Freiheit“. Da Ludwig Neff den neuen Verein dirigierte, übernahm Herrr Lehrer Maier die „Eintracht“. Besuch des Gauliederfestes in Scharnhausen. 1912 Aufstellung eines Gemischten Chores. Beteiligung am Gausängerfest in Birkach. 1913  Vereinigung der „Eintracht“ mit dem „Turnerbund“. 1914 Das Schicksalsjahr fing mit einem Unwetter während des Gaulieder­ f estes

Fahnenweihe 1903 der „Eintracht“

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in Stetten, Hof und Weidach an. Den Sängern war der Heimweg versperrt, und sie mußten mit einem Leiterwagen die Körsch an der Mühle übersetzen. Der Weltkrieg brach aus und viele Sänger wurden einberufen, so daß der Singstundenbetrieb erlahmte. 1921 Nach zeitweiligem Zusammenschluß der Sänger und Turner trennten sie sich wieder und die Gesangsabteilung wurde weiter unter dem Namen „Eintracht“ weitergeführt. 1. Vorstand wurde Otto Bass, 2. Vorstand wurde Thomas Mengau, Schriftführer. Ludwig Hartmann, Kassier: Ludwig Ensinger 1922  Beteiligung am Bezirkssängerfest in Kirchheim mit dem Lied „Das Deutsche Lied“ von Attenhofer. 1923 Anschaffung eines Tafelklaviers um 4 Millionen Mark. Dasselbe wurde im neuen Schulhaus aufgestellt, wo auch die Singstunden unter Leitung von Ludwig Neff abgehalten wurden. Dieses Instrument sollte dann leider den Anlaß zu unliebsamenn Differenzen geben. 1924  In der Hauptversammlung wurde Karl Metzger zum 1. Vorstand gewählt. In dieser Hauptversammlung wurde auch der Austritt aus dem Arbeitersängerbund beschlossen, was zur Folge hatte, daß einige Mitglieder austraten und die „Freiheit“ zum zweitenmal gründeten. Das Vereinslokal der „Eintracht“ war jetzt der „Herzog Karl“. Nach Wiedereintritt in den Fildersängerbund wurde das Gauliederfest in Bernhausen besucht.

Karl Metzger † 1938

1925 Eintritt in den Schwäbischen Sängerbund und Beteiligung am Schwäbischen Liederfest in Eßlingen. Die guten Vorträge der anderen Vereine ließen den Wunsch der Nellinger Sänger, das nächstemal ebenfalls am Wettgesang teilzunehmen, in verstärktem Maße wach werden.

1926 Gauliedferfest in Neuhausen. Mit dem Chor „Von Freiheit und Vaterland“ von Göpfart, unter Leitung von H. Knapp konnten die Sänger einen I c Preis mit Pokal erreichen. 1928 Zweitägige Sängerfahrt zur Insel Reichenau, Heimfahrt durch den Schwarzwald. Diese Fahrt hat bei allen Teilnehmern den Wunsch ausgelöst, möglichst bald wieder so etwas Ähnliches zu unternehmen. Besuch des Gausängerfestes des Filder-Schönbuch-Gau in Vaihingen. 60jähriges Jubiläum der „Eintracht“, unter Beteiligung einiger Nachbarvereine. Die Festrede hielt Karl Mayer, der u. a. auch an diesem Tage zum Ehrenmitglied ernannt

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wurde. Herr Knapp konnte besondere Umstände halber den Verein nicht mehr leiten, und so mußte der in der Generalversammlung als Vize­ d irigent gewählte Lehrer A. Maier die Leitung des Chores vorübergehend übernehmen. 1929  Beteiligung am Liederfest in Ulm. Dort wurde mit dem Chor „Allerlei und Allerhand“ von E. Hansen ein zweiter Preis ersungen. Durch Ausscheiden von Herrn Knapp wurde Herr Biegert zum Chorleiter gewählt. Gestützt auf das Versprechen von Turn- und Gesangverein baute Gottlieb Mack einen Saal. 1930 Einweihung des „Saalbau Herzog Karl“. Durch diesen Raum war nun dem Verein die Möglichkeit von Veranstaltungen innerhalb der Gemeinde geboten, was die Vereinsleitung auch sehr begrüßte. Es wurde der Beschluß gefaßt, einen Flügel zu beschaffen, was auch bereits 1933 verwirklicht wurde. Besuch des Gauliederfestes in Magstadt, gesungen wurde das Lied „Weihegesang.“ 1931  Besuch des Gausängertages in Scharnhausen, gesungen wurde „Soweit dich die Wellen tragen“. Vereinsausf lug zum Ebnisee, verbunden mit einem Besuch in Kaiserbach bei der Familie A. Maier, der dort Lehrer war. 1932 Wohltätigkeitsveranstaltung gemeinsam mit dem Turnverein Nellingen zugunsten der Arbeitslosen. Besuch des Gauliederfestes in Plieningen mit dem Chor „Der fahrende Scholar“ von Hegart unter Herrn Biegert. Für ihre gute Leistung konnten die Sänger einen I a Preis im einfachen Kunstgesang mit nach Hause nehmen.

„Eintracht“ 1928

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Beteiligung einiger Sänger beim 11. Deutschen Sängerfest in Frankfurt mit der Fahne. 1933 Auf lösung der „Freiheit“ und Eingliederung der Sänger in die „Eintracht“. Da in beiden Vereinen das Sängerideal höher stand als alles andere so konnte die Eingliederung ohne große Reibungen vonstatten gehen. 1934  Mit vereinten Kräften und großen Hoffnungen ging es zum Schwäbischen sängerfest in Heilbronn. Herr Bohnet, der inzwischen die Leitung des Chores übernahm, wollte etwas besonderes bieten mit dem zeitgemäßen Chor „An das Handwerk“ von O. Gerster. Mit diesem Chor waren keine Lorbeeren zu holen, und es reichte gerade noch zu einem 2. Preis mit der Note „gut“. Trotzdem war für alle Teilnehmer das Fest ein Erlebnis besonderer Art, an das sich alle gerne erinnern. 1935  Besuch der Liederfeier in Kirchheim und Teilnahme am Wertungssingen mit dem Chor „Bruder deine Hand“ von Trunk. Erstmals mußte der Chor eine Strophe aus einem Massenchor singen, der ebenfalls mitgewertet wurde. Die Kritik fiel für den Chor sehr gut aus. Ein Vereinsausf lug führte die Vereinsfamilie in den Schwarzwald. 1936 Rücktritt des 1. Vorstandes Karl Metzger. Die Neuwahlen ergaben eine Umbesetzung: 1. Vorstand: Wilhelm Klein, 1. Vorstand: Gottlob Kober, Oberfestordner: Otto Knödler, als Sängerbeisitzer: Karl Metzger Ein 3tägiger Pfingstausf lug führte die Vereinsfamilie nach Oberbayern. Die Stationen waren: Füssen, Neuschwanstein, Garmisch-Partenkirchen, Partnachklamm, Mittenwald, Walchensee, Kochelsee, Bad Heilbrunn, Starnberger See und über München nach Hause. Bei diesem Ausf lug sahen sehr viele Teilnehmer die Berge zum erstenmal, so daß dieser einen großartigen Eindruck hinterließ. 1937 Eine Fahnenabordnung besuchte das Deutsche Sängerfest in Breslau. Besuch des Silchermuseums in Schnait. In einer Sängerversammlung wurde durch einen geheime Abstimmung Herrn Bohnet der Rücktritt als Chorleiter nahe gelegt, nachdem es laufend zu Differenzen mit ihm kam. Bei einer Neuwahl wurde Herr Karl Mäder mit großer Mehrheit zum neuen Chorleiter gewählt. 1938  Besuch des Schwäbischen Sängerfestes in Stuttgart. Wegen der Einstufung des Chores „Psalm der Arbeit“ von Lemacher gab es schon vorher Differenzen, wurde dann aber doch in die Stufe „gehobener Volksgesang“ als eine Stufe niedriger, eingereiht. Mit 103 Sängern erreichte der Chor unter Leitung von Karl Mäder, der den Chor erst einige Monate leitete, die Note „sehr gut“. So war trotz allem alles hochbefriedigt. 1939 Angesichts der steigenden Leistungsfähigkeit des Chores unter seinem neuen Chorleiter hat sich der Verein viel vorgenommen und ein großes Konzert war in Vorbereitung. Doch sollte es anders kommen. H. Mäder wurde zu einer militärischen Übung eingezogen und bald darauf brach auch schon der 2. Weltkrieg aus. In kurzer Zeit wurden 28 Sänger einberufen. Weitere 26 Sänger waren in

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Schichtarbeit, so daß der Singstundenbetrieb fast erlahmte. Die wenigen Zurückgebliebenen versuchten aber trotzdem, die Singstunden aufrecht zu erhalten. 1940 Herr Knapp, der für Herrn Mäder einsprang, wurde ebenfalls eingezogen. Für ihn übernahm jetzt Herr Karl Dupper aus Neuhausen, der ja in Nellingen kein Unbekannter war, die Chorleitung fast über ein Jahr. Nach ihm übernahm Herr Schellmann aus Plochingen des geschwächten Chor. 1941  Besuch der Kreis- und 50-Jahrfeier des Karl-Pfaff-Kreises in Plochingen. 1942  Besuch des Kreis-Sängertreffens in Kirchheim. Da die Zugverbindung sehr schlecht war, entschloß man sich, wie in alten Zeiten mit Pferdegespann nach Kirchheim zu fahren, was ganz von selber zu einer guten Stimmung beitrug. 1943 Dieses Jahr brachte noch einen kleinen Höhepunkt im Vereinsleben, galt es doch, das 75jährige Jubiläum der „Eintracht“ zu feiern. Trotz aller Hindernisse gelang es doch noch, ein ansehliches Programm zusammenzustellen. Nachdem die meisten Männer im Felde waren, mußten die Frauen einspringen. Es wurde eine Gemischter Chor für diese Veranstaltung zusammengestellt. In Form eines Festkonzertes wurde das Jubiläum im „Herzog Karl“ abgehalten. Alle Beteiligten gaben ihr Bestes und es war den Zeitumständen entsprechend eine ganz hervorragende Leistung. Vorstand Wilhelm Klein verfaßte aus diesem Anlaß eine Festschrift, in der in erzählender Form besonders den Sängern im Felde, von denen jeder ein Exemplar zugesandt bekam, ein Stück Sängerleben und alte Erinnerungen bringen sollte. Die Herstellung der Festschrift war nur durch Lebensmittelstiftungen möglich. 1944 Nachdem immer mehr Sänger einberufen wurden, viele durch Verlagerung der Betriebe ebenfalls nicht zu Hause waren, konnte der Singstundenbetrieb kaum noch aufrecht erhalten werden und es gab nur noch gelegentliche Zusammenkünfte. Herr Schellmann wurde ebenfalls noch einberufen. So entschloß man sich, zusammen mit Scharnhausen unter Chorleiter Friedel, Neuhausen, für das Kreissängerfest in Bernhausen, Sonntagvormittags Singstunde abzuhalten. In Bernhausen kam das Lied „Lied der Filder“ von M. Springer, gesungen von Vereinen der Filder, zur Uraufführung. Im übrigen wurden dei Sänger mehrfach zum Öffentlichen Liedsingen, verbunden mi WHW-Sammlungen herangezogen oder bei Parteiveranstaltungen zur Mitwirkung verpf lichtet. 1945  In diesem Jahre hörte der Singstundenbetrieb vollständig auf. Nach dem politischen und militärischen Zusammenbruch wurden die Vereine zunächst verboten. Am 12. August wurde unter Vorsitz von Paul Mauz im „Rössle“ der Versuch gemacht, einen neuen Ausschuß zu bilden und der Militärregierung zur Genehmigung vorzulegen. Zur Wahl wurden vorgeschlagen: 1. Vorstand: Gottlob Kober, bis zur Hauptversammlung, dann Alfred Metzger, 2. Vorstand: Ernst Metzger, Vereinskassier: Otto Knödler, Sängerkassier: Paul Mauz,

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„Eintracht“ 1948


Schriftführer: Ernst Kenner, Festordner: Alfred Metzger, Vizedirigent: Gottlob Kober, Beisitzer: Paul Mauz, Karl Mack, Wilhelm Clauß, Wilhelm Mauz 1946  Im Januar wurde die Genehmigung unseres Vereins seitens der Militärregierung erteilt und so lag der Aufnahme des Singstundenbetriebes nichts mehr im Wege. Alfred Metzger übernimmt in der Generalversammlung das Amt des 1. Vorstandes. Karl Aichele wird zum Sängerkassier und Otto Metzger zum Festordner gewählt. Am 10. März ist die erste Singstunde im Schluhaus unter Leitung von Hermann Leins, Esslingen, der in dankenswerter Weise einsprang, bis ein Chorleiter gefunden wurde. Jetzt waren die Sänger auch in der Lage, ihren heimkehrenden Sängerkameraden ein wohlverdientes Ständchen zu bringen. Im Herbst übernimmt Herr Holder aus Esslingen die Chorleitung. 1947 Gemeinsamer Ausf lug nach Altbach, wo sich die Chöre von Herrn Holder aus R S K und Altbach trafen. 1948  In einer Sängerversammlung wurde nach längerer Debatte beschlossen, auf eine weitere Zusammenarbeit mit Herrn Holder zu verzichten und nach einem neuen Chorleiter umzusehen. Am 1. April gab Herr Lorenz Lauterbach aus Neuhausen, wo er den kath. Kirchenchor leitete, eine Probesingstunde und wurde im Anschluß sofort spontan zum neuen Chorleiter gewählt. Die Währungsreform brachte den Verein in finanzielle Schwierigkeiten, so daß der Beitrag 2 monatlich kassiert werden musste. Das rückständige Gehalt des Chorleiters wurde durch großherzige kleine Spenden aller Sänger beglichen. In Form eines Volkslieder-Konzertes wurde das 80jährige Jubiläum begangen. Der Chor trat zum erstenmal mit seinem neuen Chorleiter Herrn Lorenz Lauterbach vor die Öffentlichkeit. Die Zuhörer spürten bald, daß der Chor hier in den besten Händen lag und herzlicher Beifall wurde ihm und seinen Sänger zuteil, deren Anzahl inzwischen auf 100 angewachsen war. Ein kleiner Chor des kath. Kirchenchors Neuhausen sang unter Leitung von Herrn Lauterbach Volkslieder und bekam herzlichen Beifall für ihre ausgezeichnete Leistung. Dieses Konzert wurde dann in Plattenhardt als Werbeveranstaltung wiederholt. 1949  Der Chor beteiligte sich am Bundesliederfest des Württembergischen Sängerbundes in Ludwigsburg am Wertungssingen mit dem Chor „Maienzeit“ von J. Rietz unter Leitung von Lorenz Lauterbach mit 100 Sängern. Die Kritik lautete: „Der Chorleiter gestaltete ausgezeichnet und führte klar. Das beschwingte Chorwerk wurde mit aufgelockertem Chorklang ausgezeichnet vorgetragen.“ Dies war wohl der schönste Lohn für Chorleiter und Sänger. Die viele Kleinarbeit in der Singstunde hat seine Früchte getragen. Begeistert fuhren die Sänger von diesem so wohlgelungenen und schönen Fest nach Hause.

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Beteiligung am 75jährigen Jubiläum in Scharnhausen und am 100jährigen Jubiläum in Kemnat. 1950  Vereinsausf lug nach Kochendorf mit Besichtigung der Salzsaline. Gut besuchtes Chorkonzert unter Mitwirkung der Knabenschola aus Neuhausen unter Leitung von Lorenz Lauterbach. Uraufführung der von ihm komponierten Liedkantate „Der Mond ist aufgegangen“ für Gemischten Männer- und Kinderchor mit Instrumentalbegleitung. Da die Besucherzahl so angewachsen war, wurde die Veranstaltung am Samstag für Mitglieder und Sonntags für die Öffentlichkeit durchgeführt. 1951  Beteiligung am 110jährigen Jubiläum des „Liederkranzes-Eintracht“ Denkendorf mit dem Chor „Maienzeit“. Beteiligung am 100jährigen Jubiläum des „Männergesangverein“ Neuhausen, mit dem Chor „Morgenlied“ von J. Rietz. Zusammen mit dem „Liederkranz“ Plattenhardt und der Knabenschola und einer Bläsergruppe des Staatstheater Stuttgart erlebte die „Liedkantate“ im Heimatort des Komponisten in ihrer eigentlichen Form ihre Uraufführung. Herzlicher Beifall dankte Herrn Lauterbach mit seinen Sängern für dieses wohlgelungene Werk. 1952  Beteiligung beim Sängerfest in Plochingen anläßlich des 125. Jahrestags des 1. Deutschen Sängerfest. Beteiligung am Sängerfest des Schwäbischen Sängerbund Württemberg-Hohenzollern in Aalen. Unter Leitung von Herrn Lauterbach sangen 103 Sänger den Chor „Hände“ von E. Lendvai. Mit der Note „sehr gut“ in der Gruppe „Kunstgesang“ konnte der Chor noch einen annehmbaren Erfolg verzeichnen. Allgemein wurde festgestellt, daß das Fest in Aalen nicht in seinem Niveau an das Fest in Ludwigsburg herankam. Erstmals trafen die Sänger in weißen Hemden auf und marschierten auch so im Festzug mit, was uns in der „EZ“ eine besonders gute Kritik einbrachte. 1953  In einer Ausschußsitzung, zu der auch die beiden Ehrenmitglieder Wilhelm Klein und Ludwig Hartmann als stimmberechtigte Mitglieder anwesend waren, wurden die Vereins-Satzungen überarbeitet und dieselbe dann in Druck gegeben, damit jedem Mitglied eine solche ausgehändigt werde konnte. Durchführung eines Schubert-Konzertes unter Mitwirkung von Klaus Stemann, Tenor und Anselm Kunzmann am Flügel. 1954  Beteiligung am 100jährigen Jubiläum der „Aurora“ Berkheim mit dem Chor „Morgenlied“ von J. Rietz. 93 Sänger beteiligten sich am Gauliederfest in Kirchheim mit dem Chor „Ruhe, schönstes Glück der Erde“ von F. Schubert unter Leitung von Herrn Lauterbach in der Stufe IV „Sehr schwieriger Chorgesang“ und erhielten die Note „Mit Auszeichnung“. Besuch der Fahnenweihe in Plattenhardt beim „Liederkranz“ und Übernahme der Patenschaft.

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1955 Ein zweitägiger Ausf lug führte die Vereinsfamilie über Augsburg – Wieskirche – Kloster Ettal – Oberammergau – Partenkirchen – Mittenwald nach Innsbruck. Dort Auffahrt zur Hungerburg und mit der Seilbahn zum 2 300 m hohen Hafelekar. Ein heftiges Schneetreiben hat die Gipfelbesucher sehr schnell verjagt. Die Abfahrt mit der Seilbahn hat bei vielen ein sehr komisches Gefühl in der Magengegend hervorgerufen. Die Rückfahrt wurde über Leermoos (Blick zur Zugspitze) –Haldensee – Oberjoch – Oberstdorf angetreten. Diese zwei Tage werden allen Teilnehmern noch in guter Erinnerung sein. 1956 Das Deutsche Sängerfest in Stuttgart brachte für uns die Einquartierung eines Männerchores aus Irlich im Rheinland. Dies sollte der Auftakt zu einer schönen Freundschaft mit diesem Chor werden und das Samenkorn, das bei dieser Gelegenheit gelegt wurde, trug schöne Früchte, denn viele Freundschaften wurden geknüpft. 1957 Ein dreitägiger Vereinsausf lug nach Irlich zum Gegenbesuch unserer Freunde am Rhein brachte für alle Beteiligten herrliche Stunden. Mit dem Schnellzug fuhr die Vereinsfamilie ins schöne Rheinland. In Rüdesheim übernahm ein Sonderschiff die Teilnehmer. Vorbei an alten Burgen und Schlössern ging die herrliche Fahrt über Koblenz – Neuwied nach Irlich. Die Unterbringung war bald gelöst, denn die meisetn brauchten nur die Rollen zu tauschen. Ein „Rheinischer Abend“ am Sonntag brachte eine große Überraschung unsererseits. Mit den neu angeschafften „Filder-Trachten“ (eine Nachbildung der früher üblichen Festkleidung der Filderbauern) trat der Chor mit seinem Chorleiter Herrn Lauterbach auf. Volkslieder erklangen, dazwischen rezitierte Herr Lauterbach schwäbische Gedichte, die jeweils zum darauffolgenden Lied passten. Die Überraschung war gelungen und aus dem „Rheinischen Abend“ wurde ein „Schwäbischer Abend“, wie unsere Gastgeber nachher behaupteten. Montags ging es frohgelaunt wieder nach Hause. Es hat sich in den letzten Jahren so eingebürgert, daß bei den Winterunterhaltungen jeweils im 2. Teil ein Singspiel oder ein größeres Theaterstück aufgeführt wurde, was zur Folge hatte, daß diese Veranstaltungen mehrmals wiederholt werden mussten. Ein guter Stamm von Spielern hat sich unter der Regieführung von Gottlob Kober und später von Wilhelm Hartmann herangebildet. Wenn diese Veranstaltungen aus begreif lichen Gründen im einzelnen nicht aufgeführt werden konnten, so darf doch die Winterunterhaltung mit der Uraufführung des Märchensingspiels „Schneewittchen“ von Lorenz Lauterbach als ganz besondere Leistung erwähnt werden. 23 Kinder ließen vor dem Publikum das Märchenland erstehen. Ein Vorsänger kündigte die kommenden Ereignisse in Form eines Herolds an. Der Chor, der sich auf der Galerie befand, wurde ebenfalls in die Handlungen eingefügt. Eine Elektronen-Orgel, die uns freundlicher Weise von einer Stuttgarter Firma zur Verfügung gestellt wurde, konnte durch ihre variable Klangwirkung und Möglichkeiten wirkungsvoll eingesetzt werden. Wunderschöne Kostüme im Rokokostil, dazugehörige Perücken und die großartige Bühnengestaltung gaben dem Singspiel einen ganz besonderen Reiz. Es war wahrhaftig wie im Märchen. Außer der Hauptprobe, bei der schon die Kinder zugelassen waren, musste das Singspiel viermal aufgeführt werden.

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1958  Beteiligung am 90jährigen Jubiläum des „Liederkranz“ Plattenhardt. Beim Gauliederfest in Köngen trat der Verein beim Schwäbischen Nachmittag ebenfalls mit seinen Trachten auf. Mit der einheitlichen Kleidung und seinen Volksliedern hatte der Chor bald die Herzen der Zuhörer für sich gewonnen. Zusammen mit dem Gesangverein 1921 Esslingen wurde im Gemeindehaus in Esslingen ein Schubert-Brahms-Konzert durchgeführt. 1959  Beteiligung am Liederfest des Schwäbischen Sängerbundes in Ulm. Bei einem Sonderkonzert zusammen mit dem Gesangverein 1921 Esslingen konnte der Verein eine sehr gute Kritik erhalten. Beteiligung am Dirigenten-Jubiläum von Karl Mäder in Denkendorf. Besuch des 100jährigen Jubiläums in R S K. 1960 Dieses Jahr war dem 100jährigen Todestage unseres schwäbischen Komponisten Friedrich Silcher gewidmet. Die erste Sendung in der Stunde des Chorgesangs im Süddeutschen Rundfunk wurde von unserem Chor mit Silcherliedern bestritten. Ihm folgte dann bei der Winterunterhaltung das Singspiel „Wenn alle Brünnlein f ließen“ von M. Schlecker, das ein Lebensbild des großen Meisters wiedergab. Bei einer offiziellen Silcherfeier wurde in einem Festzelt unter Mitwirkung eines dazu zusammengestellten Kinderchores und des Männerchores des Vereins u. a. einige gemischte Chöre von Fr. Silcher gesungen. Karl Lachenmann, der Leiter des Silchermuseums zeichnete in seinen interessanten und humorvollen Ausführungen ein klares Bild des schwäbischen Volkslied-Komponisten. 1961 Ein Vereinsausf lug führte die Vereinsfamilie ins Hohenloher Land, wo neben Kirchen- und Klosterbesichtigungen auch eine Weinprobe in Michelsbach direkt im Weinkeller abgehalten wurde. Dem guten Tropfen wurde bei der herrschenden Hitze auch reichlich zugesprochen, so daß für eine gute Stimmung auf dem Heimwege gesorgt war. Ein gemeinsamer Ausf lug der Chorgemeinschaft Lauterbach ins Silchermuseum in Schnait mit anschließendem gemütlichen Beisammensein in der Gemeindehalle fand ungeteilten Beifall aller Teilnehmer. Um einmal den Zuhörern Gelegenheit zur Mitgestaltung des Programms zu geben, führte der Chor ein Wunschkonzert unter dem Motto „Wir singen, was Euch gefällt“ durch. Allen Familien wurden Wunschzettel zugestellt, auf denen 35 Lieder zur Auswahl standen. Die höchste Stimmenzahl konnte das „Schifferlied“ von Fr. Silcher erreichen. Acht weitere Männerchöre kamen zum Vortrag. Zur Bereicherung des Programms wirkte wieder einmal das Tripelquartett aus Neuhausen unter Leitung von Herrn Lauterbach mit, sowie Kurt Salzmann als Solist. 1962  Besuch des 100jährigen Jubiläums der „Cäcilia“ Wernau. Mit dem Chor „Vespergesang“ von Bordnianski konnte der Chor herzlichen Beifall ernten. Beteiligung am 90jährigen Jubiläum der „Sängerlust“ Scharnhausen. Beteiligung am 125jährigen Jubiläum des „Sängerbund-Liederkranz“ Plochingen.

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Neun Sänger besuchten das Bundesliederfest in Essen. Beim Gauliederfest in Nürtingen-Oberensingen konnte der Verein mit dem Chor „Trösterin Musik“ von A. Bruckner mit 91 Sänger eine sehr gute Kritik erhalten. Unter anderem heißt es hier: Die Sänger waren spürbar ergriffen von der Schönheit des Klanges. In solch elysäischem Zustand von Singenden kann sich die Intonaion heben, ohne der Darbietung zu schaden, zumal dann, wenn sie ohne wesentliche Trübung der Harmonien geschieht. Ein deutliches Zeichen der eminenten Arbeit des Dirigenten. Es war schlechthin eine hervorragende Wiedergabe des prächtigen Standard-Männerchor-werkes. Wenn hier der chor aus berufenem Munde seine gute Leistungsfähigkeit bestätigt bekommt, so ist es in erster Linie der Verdienst seines unermüdlichen und tüchtigen Chorleiters Herrn Lauterbach, der seit über 15 Jahren den Chor leitet. An regelmäßigen Veranstaltungen sind außer den bereits angeführten Winterunterhaltungen die Sängerkameradschaftsabende zu erwähnen, bei denen es zur Tradition geworden ist, die anfallenden 50, 60. und 70. Geburtstage der Mitglieder bzw. Ehrenmitglieder mit zu feiern. In der Stunde des Chorgesangs des Süddeutschen Rundfunks hat der Chor seit 1950 bis 1962 achtmal unter Leitung von Herrn Lauterbach gesungen. Von fünf Sendungen wurden Langspielplatten angefertigt, die bei den Mitgliedern und Freunden des Vereins sehr guten Absatz fanden. Von einer Silcher-Sendung wird im Silchermuseum in Schnait eine Bandkopie auf bewahrt. 1963 Dieses Jahr soll unser Jubiläumsjahr werden und ist noch ein unbeschriebenes Blatt. Wir wünschen, daß sich dieses würdig an die vergangenen Jahre anreiht und überlassen es einer späteren Geschichtsschreibung, unsere Arbeit zum Jubiläum, unsere Anstrengungen zur Förderung des Chorgesangs zu würdigen oder zu verurteilen. Dem Fest wünschen wir einen schönen und harmonischen Verlauf zur Ehre der „Eintracht“. Ernst Kenner

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Aus der Vergangenheit und Gegenwart der ­Geschichte Nellingens Jeder Zeitabschnitt der Geschichte unserer Heimat hat auch in Nellingen seine Spuren hinterlassen in einem Reichtum, dessen Wert und Vielgestaltigkeit uns ein anschauliches kulturhistorisches Bild vergangener Jahrhunderte und Jahrtausende übermittelt. Funde auf unserer Markung aus der Steinzeit sind Beweisstücke, daß schon der Steinzeitmensch unsere Gegend besiedelt und die Erde unter den Steinpf lug genommen hat. Andere Funde zeugen von den Kelten, deren großes Reich unter dem Ansturm der Römer zerbrach. Die Bebauung des fruchtbaren Bodens der Filder machte später die Errichtung eines römischen Gutshofes auch auf unserer Markung notwendig. Am eindrucksvollsten sind die Hinweise aus der reichen Stammes- und Sippengeschichte der Alemannen oder Schwaben, denen es um die Mitte des 3. Jahrhunderts gelang, die Herrschaft der Römer auch im Neckarland zu brechen, bei uns seßhaft zu werden und das Land nach ihrer Rechtsordnung an die Sippen zu verteilen. Um das Jahr 400 n. Chr. dürfte die Gründung unseres Heimatdorfes von einer alemannischen Sippe vollzogen gewesen sein, deren Oberhaupt ein Nallo war. Nach ihm wurde die Siedlung benannt, die in der Nähe einer Römerstraße und in einer f lachen, schützenden Mulde mit einer Quelle ihren Ort hatte. Der Sitz des Sippenführers lag über dem heutigen Altnellingen an bevorzugter Stelle, der „Burg“. Aus den Sippenhäuptern entwickelte sich im Laufe der Zeit der Ortsadel. Der Älteste aus diesem Geschlecht war Anselm von Nellingen, der urkundlich um 1120 seine „Eigenkirche“ samt der Hälfte des zugehörigen Zehnten dem Kloster St. Blasien im Schwarzwald geschenkt hat. Dieses K.oster errichtete um 1220 eine Kirche, von der unser heutiger Kirchturm noch Zeuge ist. Er ist ein „reizendes und eigenartiges Buwerk unter den romanischen Kirchtürmen Württembergs“. Als ältestes Buwerk steht er beherrschend über dem Dorf und blickt auf nahezu 750 Jahre deutscher und örtlicher Geschichte herab. Zur Verwaltung des sich mehrenden Klosterbesitzes errichtete St. Blasien um 1250 einen Filialklosterhof

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unter einem Propst. So entstand die Propstei mit ihren großen Zehntscheuern und Verwaltungsgebäuden, umgeben von einer Mauer mit verschiedenen Toren, der „Klosterhof “. Zum Gebiet der Propstei gehörten auch Scharnhausen, Ruit, Heumaden und Plochingen. Die Erstanlage wurde während des Städtekrieges 1449 zerstört und mit ihr wohl auch das Dorf Wörnitzhausen, das einst oberhalb der heutigen Wörtnitzhäuser Mühle im Körschtal gestanden haben dürfte. Die nach dieser Katastrophe errichteten Neubauten und Erweiterungsbauten sind nahezu 500 Jahre später, am 2. März 1944 bei einem Fliegerangriff schwer beschädigt worden und zum Teil abgebrannt. Die Propstei war vom 15. Jahrhundert bis fast in die Mitte des 19. Jahrhunderts mit ihren geistlichen Ämtern und denen der Verwaltung ein Mittelpunkt für unsere nähere und weitere Umgebung.. Mit der Auf hebung oder Verlagerung der geistlichen und späteren weltlichen Behörden in das benacharbarte Esslingen verlor Nellingen den letzten Schimmer seiner alten geschichtlichen Bedeutung. Häuser und Güter der Propstei gingen langsam in Privatbesitz über, das Dorf wurde mehr und mehr ein reines Bauerndorf. Bis zum Beginn der Industrialisierung in den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts war neben der Landwirtschaft die Hausweberei die Hauptbeschäftigung der Einwohner Nellingens. Nach dem ersten Weltkrieg gelang es einigen strebsamen Handwerksmeistern, mit der Gründung von Eigenbetrieben in zäher Pionierarbeit die Grundlage für eine auf blühnende Metallindustrie zu schaffen. An Umfang und Leistungskraft hat sie seit 1945 erheblich zugenommen. Mit ihren Erzeugnissen werden teils größere Betriebe des Neckartales beliefert, während Artikel der Eigenfertigung im ganzen Bundesgebiet und darüber hinaus ihre Absatzgebiete gefunden ­ h aben. Mehr als 150 handwerkliche, gewerbliche und industrielle Betriebe sind für die Gemeinde die Hauptquellen ihrer steuerlichen Einnahmen. In unmittelbarer Nähe des dichtbevölkerten Neckartales gelegen, ist Nellingen zu einer Arbeiterwohngemeinde mit mehr als 9000 Einwohnern herangewachsen. Die Altgemeinde mit ihren nahezu 6000 Bewohnern hat ihren bäuerlichen C ­ harakter fast verloren. Die im Jahre 1956 begonnen Parksiedlung ist mit über 3000 Einwohnern ein Städtlein für sich. Wer von der Nellinger Linde an der Straße nach Esslingen unsere weitere heimatliche Landschaft überblickt, im Hintergrund die Berge der Schwäbischen Alb vom Staufen bis zum Zollern, der freut sich an der Schönheit der Berge und Täler, der weiten Wälder und fruchtbaren Felder. Eine Heimat liegt vor ihm ausgebreitet, die Sänger und Dichter in Lied und Wort mit der ganzen Kraft ihres Herzens verehren und lieben: „So lieb ist älles und vertraut, als hätt’s der Herrgott zemebaut!” A. Lämmle A. Maier, Rektor

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Unsere Toten

Im Weltkrieg 1914 – 1918 sind gefallen Robert Blessing

Gottlob Maier

Christian Stegmaier

Christian Bluthardt

Hermann Maier

Karl Stegmaier

Paul Gräber

Gottlob Mauz

Karl Strähle

Karl Hermann

Wilhelm Mauz

Fritz Schweizer

Theodor Hermann

Wilhelm Mauz

Wilhelm Vogt

Eugen Krießler

Albert Metzger

Ernst Weidenmann

Vermißt Gottlob Aichele

Gottlob Kieß

Wilhelm Metzger

Wilhelm Aichele

Karl Mauz

Wilhelm Metzger

Im Weltkrieg 1939 – 1945 sind gefallen Wilhelm Ertinger

Christian Kissling

Wilhelm Metzger

Willi Fauser

Albert Klein

Bernhard Rist

Wilhelm Haack

Gottlob Maier

Wilhelm Scherrieble

Hermann Haar

Erwin Mauz

Fritz Schweizer

Karl Harsch

Erich Metzger Vermißt

Gottlob Alber

Adolf Kirschner

Karl Mauz

Karl Blessing

Eugen Krießler

Gotthilf Mauz

Hermann Haack

Erwin Kober

Karl Strähle

Ehre

ihrem

Gedenken

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Dirigenten und Vorstände Die Dirigenten des „Liederkranz“ Jakob Hartmann und Schultheiß Mauz Die Dirigenten der „Freiheit“ Oberlehrer Karl Dupper J. Wahl

Ludwig Neff K. Geßmann Lehrer Otto Kemmner Die Dirigenten der „Eintracht“ Lehrer und Schultheiß Mauz 1868 – 1893

Hauptlehrer Adolf Biegert 1929 – 1933

Lehrer Hornung 1893 – 1896

Hauptlehrer Albert Bohnet 1934 – 1937

Lehrer Munz 1896 – 1902

Diplommusiklehrer Karl Mäder 1938 – 1939

Lehrer Zimmermann 1902 – 1903

Musiklehrer Walter Knapp 1939 – 1940

Ludwig Neff 1903 – 1911

Oberlehrer Karl Dupper 1940 – 1941

Lehrer Maier 1911 – 1914

Hauptlehrer Karl Schellmann 1941 – 1943

Ludwig Neff 1919 – 1923

Hermann Leins 1946

Lehrer Schlotterbeck 1924

Hauptlehrer Fritz Holder 1946 – 1948

Musiklehrer Walter Knapp 1924 – 1929

Musikdirektor Lorenz Lauterbach 1948 –

Die Vorstände der „Freiheit“ Thomas Mengeu

1911 – 1918

Paul Mauz

1924 – 1933

Die Vorstände der „Eintracht“ David Krießler

1868 – 1870

Otto Bass

1921 – 1923

Georg Merk

1870 – 1901

Karl Metzger

1924 – 1935

Ludwig Fröschle

1901 – 1909

Wilhelm Klein

1936 – 1945

Karl Mayer

1909 – 1918

Gottlob Kober

1945

Wilhelm Göppinger

1918 – 1921

Alfred Metzger

1946 –

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1. vordere Reihe von links nach rechts: Gerhard Strähle, Ernst Kenner, Alfred Metzger, Lorenz Lauterbach, Willi Kober, Heinrich Maier; 2. Reihe: Wilhelm Hartmann, Otto Knödler, Gottlob Kober, Theodor Stecher, Ernst Riedel; 3. Reihe: Edgar Herbst, Werner Schneller, Karl Kaiser, Friedrich Uhl, Karl Aichele

Vereinsausschuß der „Eintracht“ im Jubiläumsjahr 1. Vorstand

Alfred Metzger

Vizedirigent

2. Vorstand

Gerhard Strähle

Notenverwalter Werner Schneller

Chorleiter

Lorenz Lauterbach

Schriftführer

Ernst Kenner

Vereinskassier

Willy Kober

Sängerkassier

Karl Aichele

Oberfestordner

Ernst Riedel

Beisitzer Heinrich Maier Otto Knödler Theodor Stecher Edgar Herbst Wilhelm Hartmann Friedrich Uhl

Festordner

Karl Kaiser

Gottlob Kober

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Sänger der „Eintracht“ im Jubiläumsjahr


Die aktiven Mitglieder der „Eintracht“ 1. Tenor

Karl Aichele Willi Aichele Fritz Blickle Hermann Bluthardt Hermann Eberspächer Karl Eisinger Eugen Fischer

Adolf Haack Wilhelm Hartmann Otto Heimsch Wilhelm Kaiser Gottlob Kober Johannes Krüger Gerhard Mack

Wilhelm Maier Gotthilf Mick Werner Petri Eugen Raisch Theodor Stecher Werner Schneller Rolf Zimmerer

2. Tenor

Gottlob Alber Wilhelm Benz Albert Gehrung Karl Hägele Richard Heimsch Edgar Herbst Wilhelm Hildinger Heinz Kenner Emil Knöll Adalbert Leichtmann

Karl Lude Günter Maier Heinrich Maier Hermann Maier Hermann Maier Alfred Metzger Erich Metzger Helmut Metzger Heinz Müller Franz Reichard

Karl Rückle Willi Schlecht Gottlob Sohn Fritz Spazier Adolf Stahlberg Hermann Stegmaier Rolf Trautwein Eugen Weber Peter Wittner

1. Baß

Walter Bauer Fritz Blank Helmut Gräber Walter Gunzenhauser Karl Haar Walter Hildinger Karl Kaiser Walter Kaiser Ernst Kenner Willy Kober

Otto Knödler Ludwig Lackner Otto Maier Werner Maier Erwin Mauz Albert Metzger Eugen Metzger Günter Metzger Günter Metzger Paul Metzger

Wilhelm Mühlich Wilhelm Müller Theo Reuter Ernst Riedel Gerhard Strähle Fritz Stoll Egon Schweizer Karl Uhl Rudolf Uhl Adolf Wilhelm

2. Baß

Albert Aichele Gerhard Aichele Emil Blessing Hermann Bluthardt Ludwig Ensinger Rolf Fröschle Erwin Gräber

Hermann Gröber Rudolf Krießler Walter Krinn Alfred Maier Wilhelm Mauz Ernst Metzger Wilhelm Metzger

Kurt Münzenmaier Johannes Raabe Erich Renz Alfred Uhl Friedrich Uhl Rolf Wieland Walter Wurst Tobias Wurster

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Ehrenmitglieder der „Eintracht“ Eberhard Aichele Gottlob Aichele Julius Aichele Adolf Biegert Fritz Blank Emil Blessing Max Brandl Imanuel Clauß Eduard Dinkelacker Paul Ebinger Gotthilf Ehni Albert Engel Ludwig Ensinger Albert Glohr Karl Gröber

Gotthilf Haar Karl Haar Ludwig Haar Ludwig Hartmann Albert Hermann Wilhelm Hildinger Eugen Kaiser Otto Kettenacker Hermann Klein Wilhelm Klein Gottlob Kober Hermann Krämer Gottlob Mack Albert Maier Christian Maier

Gottlieb Maier Heinrich Maier Hermann Maier Ernst Mauz Emil Mauz Paul Mauz Ernst Metzger Karl Müller Eugen Münzinger Albert Staufner Fritz Umbeer Gustav Veit Hugo Wallner

Sängerjubilare der „Eintracht“ Mit 40 und mehr Sängerjahren: Ausgezeichnet mit der silbernen SSB-Nadel Ludwig Ensinger Wilhelm Hildinger Karl Haar

Otto Knödler Gottlob Kober Heinrich Maier

Hermann Maier Ernst Metzger

Mit 30 und mehr Sängerjahren: Ausgezeichnet mit der Karl-Pfaff-Nadel Albert Aichele Fritz Blank Emil Blessing Hermann Bluthardt Karl Eisinger

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Walter Gunzenhauser Edgar Herbst Rudolf Krießler Wilhelm Mauz Albert Metzger

Paul Metzger Ernst Riedel Theodor Stecher Eugen Weber


Die passiven Mitglieder der „Eintracht“ Hermann Alber Karl Aichele Karl Aichele Otto Aichele Wilhelm Aichele Willi Aichele sen. Wilhelm Bauer Alfons Benz Robert Bilz Hans Blank Robert Blessing Wilhelm Blessing Ernst Bluthardt Theodor Bluthardt Hans Breuning Wilhelm Clauß Wilhelm Clauß Walter Dill Alfred Eberhard Heinz Ebinger Gottlob Ensinger Otto Eppinger Karl Esslinger Anton Fakler Horst Fröhlich Karl Gebhard Theodor Glohr Helmut Gräßle Otto Haag Walter Haag Karl Hägele Albert Hartmann Karl Hartmann Karl Hartmann Otto Hartmann Ernst Harsch Karl Hertler Willi Hermann Alfred Hihn Albert Kaiser Alfred Kaiser Eugen Kaiser Fritz Kazmaier

Heinrich Kenner Wilhelm Kenner Wolfgang Kleebauer Paul Kleebauer Hermann Klein Karl Klein Eugen Kober Gerhard Kober Karl Kober Wilhelm Kober Eugen Krießler Hermann Krießler Otto Krießler Karl Lederer Walter List Emil Mack Hermann Maier Karl Maier Albert Manz Albert Mauz Erich Mauz Eugen Mauz Gotthilf Mengeu Albert Metzger Eugen Metzger Otto Metzger Helmut Mezger Gotthilf Mezger Karl Mezger Otto Mezger Christian Müllerschön Adolf Münzenmaier Emil Münzenmaier Wilhelm Münzenmaier Ewald Münkel Erich Münzinger Walter Otter Heinz Pfeiffer Hans Röhner August Rösch Kurt Salzmann Christian Schanz Karl Scheurenbrandt

Albert Schuldt Fritz Schweizer Karl Schweizer Luise Sonn Michael Sonyi Hermann Stegmaier Albert Straßer Erwin Straßer Walter Straßer Albert Vollmer Heinz Vospohl Eugen Walter Hermann Weiß sen. Hermann Weiß jun. Heinz Wilhelm

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Q u e ll e n n a c h w e is Der Artikel „Urgeschichte“ wurde von Ehrenmitglied Wilhelm Klein verfaßt. Die Angaben aus der Zeit vor der Jahrhundertwende über „Liederkranz“ und „Eintracht“ gründen sich auf Aufzeichnungen des früheren Vorstandes Karl Mayer † in einer Festschrift aus dem Jahre 1908. Über die Vereinsgeschichte der „Freiheit“ berichtete deren letzter Vorstand, unser Ehrenmitglied Paul Mauz, nach seinen eigenen und einiger älterer Mitglieder Erinnerungen, da im Jahre 1933 alle Unterlagen vernichtet werden mußten. Der derzeitige Schriftführer Ernst Kenner verfaßte den Bericht über die „Eintracht“. Als Unterlage dienten neben den Vereinsprotokollen vor allem die Festschrift zum 75jährigen Jubiläum des Vereins, die von dem damaligen Vorstand Wilhelm Klein herausgegeben wurde. Aus der Vergangenheit und Gegenwart Nellingens berichtet Rektor Albert Maier. Als Quelle diente das Heimatbuch von Pfarrer Dr. Schuster †. Die Umschlagseite gestaltete Helmut Maier, Graphiker, Nellingen, Kaiserstraße 34. Die Aufnahmen vom Vereinsausschuß, aktive Mitglieder der Eintracht sowie das Ortsbild wurden von Foto-Stegmaier, Nellingen, Schwabstraße, ausgeführt, alle übrigen Bilder stammen aus dem Vereinsarchiv. Die Klischees wurden von der Graphischen Kunstanstalt Carl Kühnle, Nellingen, Kaiserstraße 7, hergestellt. Den Druck der Festschrift besorgte Richard Hermann, Buchdruckerei, Denkendorf, Friedrichstraße 22. Für die Herausgabe der Festschrift zeichneten verantwortlich: Ernst Kenner, Wilhelm Bauer, Günter Maier, Hermann Stegmaier.

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Den Inserenten unserer Festschrift danken wir aufs herzlichste fĂźr ihre freundliche UnterstĂźtzung. Wir empfehlen sie allen unseren Festbesuchern aufs beste.



























































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