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Fit für die Zukunft

Mathe, Informatik, Naturwissenschaften, Technik – ein MINT-Studium verspricht gute Karrierechancen und eine sehr gute Bezahlung. Voraussetzung ist, dass du lernwillig bist und den Umgang mit Zahlen und Formeln magst. Wir erklären, was dich in den einzelnen Fachbereichen erwartet.

Du liebst es, mit Mikroskop und Formeln zu arbeiten? Du gehst den Dingen gerne auf den Grund und hast zum Beispiel schon im elterlichen Garten geforscht, was das Zeug hält? Du hast einen Hang zu Robotern und technischen Vorrichtungen? Du liebst es, mit Zahlen zu jonglieren und hast am Ende stets das richtige Ergebnis parat? Wenn du auch nur eine der Fragen mit ja beantworten kannst, bist du für einen der vielen MINT-Berufe geeignet. MINT ist ein Kürzel und steht für die Anfangsbuchstaben der Fächer Mathe, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Wer sich für eine Karriere in einem der genannten Fächer entscheidet, muss zwar erst durch ein anspruchsvolles Studium, profitiert danach aber von vielen Vorteilen.

Gute Jobchancen, sehr gutes Gehalt

So sind zum Beispiel die Zukunftschancen in den MINT-Fächern rosig, denn hier wird seit Jahren händeringend Nachwuchs gesucht: Laut dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW) fehlen derzeit rund 263.000 Fachkräfte. Daran wird sich wohl auch in den kommenden Jahren nichts ändern, MINT-Experten bleiben gefragte Mitarbeiter. Doch nicht nur die Jobchancen sind gut, auch finanziell lohnt sich der Einstieg in die Branche. Viele Berufe werden sehr gut bezahlt: Haben vollzeiterwerbstätige MINT-Akademiker im Jahr 2005 noch 4.500 Euro im Monat verdient, waren es im Jahr 2017 schon 5.300 Euro. Zudem arbeiten MINT-Fachkräfte häufiger als andere unbefristet und in leitender Position. MINT-Fachkräfte sind vor allem in der Industrie gefragt. Ihr Wissen und Können wird in ganz unterschiedlichen Abteilungen benötigt, zum Beispiel in der Konstruktion, im Vertrieb, im Controlling, in der Forschung oder im Management. Sie sind aber auch in der Dienstleistungsbranche zu finden oder arbeiten als Professoren an Hochschulen.

Mit Mathe arbeiten

Wer beim Stichwort Variablen, Funktionen und Konstanten glänzende Augen kriegt und vor lauter Freude direkt zum Taschenrechner greift, hat mit Sicherheit einen Hang zur Mathematik. Allerdings ist das Studium nicht mit dem Schulfach gleichzusetzen. An der Hochschule wird wenig gerechnet, stattdessen beschäfti-

gen sich die Studenten vielmehr mit der Theorie dahinter. Deswegen werden an vielen Hochschulen spezielle Brückenkurse angeboten, in denen Schüler ihr Vorwissen vertiefen und erweitern können. Zur Auswahl stehen Studienfächer wie Angewandte Mathematik, Elementarmathematik oder Wirtschaftsmathematik. Als Mathematiker findest du Jobs unter anderem in der Wirtschaft, in der Forschung, in der Informationstechnik (IT) oder bei Banken und Versicherungen.

Hier geht’s um Informatik

Wer sich lieber mit Computern und Datenverarbeitung beschäftigen will, kann einen der vielen Informatik-Studiengän-

ge wählen. An Hochschulen lernst du dabei in sechs bis acht Semestern vor allem das Programmieren, in der Regel gehören aber auch betriebswirtschaftliche Kurse und viel Mathe dazu. Je nach Studiengang sammelst du während eines Praxissemesters oder bei einem längeren

Praktikum wichtige praktische Erfahrungen. Im Laufe deines Studiums kannst du dich meistens auf einen Schwerpunkt deiner Wahl konzentrieren. Verbreitet sind Wahlbereiche wie etwa Medieninformatik, Wirtschaftsinformatik und Medizininformatik. Voraussetzung ist, dass du neben dem Fach Mathe scharfes analytisches und logisches Denken magst und keine Angst vor neuen Technologien hast. (siehe auch S. 28 & 29)

Lust auf Naturwissenschaften?

Wenn du in der Schule schon gerne in den Chemie-, Physik- oder Biologieunterricht gegangen bist, schlägt dein Herz für Naturwissenschaften. Wenn du ein entsprechendes Studium beginnen willst, beschäftigst du dich je nach Fach mit der belebten oder unbelebten Natur. In jedem Fall verbringst du viel Zeit im Labor, forschst und experimentierst. Neben den klassischen Fächern wie Biologie, Physik und Chemie zählen auch Geo- und Umweltwissenschaften zu den naturwissenschaftlichen Fächern. Wenn du dich nicht zwischen zwei MINT-Fächern entscheiden kannst, ist vielleicht einer der vielen naturwissenschaftlichen Kombinationsstudiengänge wie Chemieingenieurwesen, Biochemie und Physikalische Technik etwas für dich. Eines sollte dir unbedingt klar sein: Fast immer musst du dich als angehender Naturwissenschaftler auch mit Mathe und Betriebswirtschaft auseinandersetzen. Gefragt sind sie später zum Beispiel in der Lebensmittel- und Pharmaindustrie und natürlich in der Forschung.

Für Technik-Fans

Es gibt Menschen, die lieben jede Form von Technik – ganz egal ob Computer, Autos, Automaten, Maschinen oder Motoren. Wenn du bei den Stichworten Kabel, Knöpfe, Schalter, Zahnräder und Antriebe vor Begeisterung vom Stuhl fällst, bist du ein wahrer Technik-Fan. Wie wäre es denn dann mit einem entsprechenden Beruf? Zu den Hochschul-Klassikern gehören all die Jobs, die mit Ingenieurwissenschaften zu tun haben wie zum Beispiel Maschinenbau, Fahrzeugtechnik, Luft- und Raumfahrttechnik oder Verfahrenstechnik. Es gibt aber auch technische Studiengänge mit anderem Schwerpunkt. Dazu gehören beispielsweise die Fächer „Technik-Entwicklung“, „Kultur und Technik“ sowie „Energie und Automation“. Egal für welchen Studiengang du dich letztendlich entscheidest, du solltest unbedingt ein Faible für Mathe, Chemie und Physik haben.

Grundsätzlich gilt für alle MINT-Studiengänge:

Alles hängt irgendwie zusammen. Wenn du Biologie studierst, wirst du auch immer wieder über die Grundlagen der Physik und Chemie stolpern. Genauso wie du im Informatik- oder Technik-Studium erst einmal jede Menge Mathe pauken musst.

Du musst nicht zwingend Bio-, Physik- oder Mathe-LK gehabt haben, um dich an der Uni für das Fach einzuschreiben. Viele Hochschulen bieten Vorkurse an, damit sich alle Studienanfänger noch vor Beginn der regulären Vorlesung auf denselben Stand bringen können.

In der Forschung arbeiten Ingenieure und Naturwissenschaftler verschiedener Fachrichtungen und Nationalitäten häufig zusammen, schließlich sind Forschungsergebnisse und technische Erfindungen auf der ganzen Welt nutzbar. Du solltest dich deshalb schon mit dem Gedanken anfreunden, mit englischer Literatur zu arbeiten. Außerdem solltest du teamfähig sein.

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