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Werde Pflegefachkraft

Die Ausbildung zur Pflegefachkraft

Anfang des Jahres wurden die früheren Ausbildungsberufe Altenpfleger, Gesundheits- und Krankenpfleger und Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger in dem neuen Ausbildungsberuf Pflegefachmann zusammengefasst. Wir zeigen dir, was in der generalisierten Ausbildung anders läuft.

Der Berufsalltag

Als Pflegefachkraft nimmst du neben dem Arzt eine wichtige Position bei der Pflege und Behandlung von kranken, behinderten oder alten Menschen ein. Du bist erster Ansprechpartner für Patienten und kümmerst dich um ihr Wohlergehen. Du organisierst zum Beispiel die Medikamentengabe, legst Infusionen, versorgst Wunden und legst Verbände an. Du bereitest aber auch operative Eingriffe und diagnostische Maßnahmen vor und assistierst Ärzten dabei. Braucht ein Patient Hilfe, bist du zur Stelle und unterstützt ihn beim Aufstehen, bei der Körperpflege oder beim Essen und Trinken. Du bist aber auch ein wichtiger Gesprächspartner und hast ein Ohr für jedes noch so kleine Anliegen. Weil du deine Patienten über einen längeren Zeitraum begleitest, kannst du ihren Genesungs- und Entwicklungsprozess am besten verfolgen und dokumentieren. Aber auch verwaltende Aufgaben gehören zu deinem Job. Du protokollierst Behandlungs- und Pflegemaßnahmen, erstellst Abrechnungen und Pflegepläne, kontrollierst das Material- und Arzneimittellager und sorgst bei Bedarf für Nachbestellungen.

So läuft die Ausbildung ab

Eine Voraussetzung, um als Pflegefachmann arbeiten zu können, ist die dreijährige Ausbildung an einer Berufsfachschule. Du besuchst im Wechsel die Pflegeschule und die Krankenstationen einer Klinik oder eines Krankenhauses. Die praktische Ausbildung umfasst 2.500 Stunden, der theoretische und praktische Unterricht 2.100 Stunden. In dieser Zeit beschäftigst du dich zum Beispiel mit folgenden Fragen: Welche Krankheiten gibt es und welche Ursachen haben sie? Wie können Erkrankungen festgestellt und behandelt werden? Was ist bei der Aufnahme von Patienten zu beachten, wie verlegt und entlässt man sie? Worauf kommt es bei der Pflege und Behandlung von Patienten an? Und wie läuft die Zusammenarbeit mit Ärzten ab? Zudem setzt du dich in den ersten beiden Jahren mit rechtlichen Grundlagen und ethischen Fragen auseinander. Am Ende des zweiten Ausbildungsjahres wartet eine Zwischenprüfung auf dich. Im dritten Ausbildungsjahr kannst du entweder die Ausbildung als Pflegefachkraft fortsetzen (der Weg entspricht der ehemaligen Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger) oder dich auf eine der beiden Fachrichtungen Altenpflege und Gesundheits- und Kinderkrankenpflege (Pädiatrie) festlegen. Am Ende der dreijährigen Ausbildung legst du die staatliche Prüfung ab.

Das solltest du mitbringen

Um an einer Pflegeschule angenommen zu werden, musst du mindestens einen mittleren Bildungsabschluss mitbringen. Häufig findet ein Auswahlverfahren statt, ebenso wichtig sind entweder ein bestimmter Notendurchschnitt auf deinem Abschlusszeugnis oder mindestens gute Leistungen in naturwissenschaftlichen Fächern. Weil du nah am Menschen arbeitest, musst du durch ein ärztliches Attest nachweisen, dass du keine ansteckenden Krankheiten hast und körperlich fit bist. Außerdem solltest du Interesse an Biologie, Chemie und Mathe haben. Schließlich spielt der menschliche Körper mit seinen Funktionen und Erkrankungen in deinem Job eine große Rolle. Ebenso wichtig ist, dass du Medikamentendosierungen berechnen und Abrechnungen korrekt erstellen kannst. Und auch Physik wird dir beim Bedienen und Verstehen von medizinischen Geräten immer wieder begegnen. Du solltest den Kontakt zu Menschen mögen und darfst keine Berührungsängste haben – auch, weil du immer wieder mit schweren Verletzungen oder sterbenden Patienten zu tun hast. Wenn es stressig wird, bewahrst du einen kühlen Kopf? Sehr gut, denn in Notfällen kommt es genau darauf an. Statt hektisch zu werden, musst du ruhig handeln und im Sinne deiner Patienten Verantwortung übernehmen. Trotzdem solltest du im Umgang mit kranken oder alten Menschen sensibel, einfühlend und emotional belastbar sein. Apropos belastbar: Körperlich ist der Job durchaus auch anstrengend. Vor allem dann, wenn du Patienten umbetten oder anheben musst.

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