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SELBER GEHEN


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WAS WIR SEHEN, WENN WIR GEHEN DIY
Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen, sagte dereinst der Dichter Johann Wolfgang von Goethe. Auch wenn er sich hätte Pferd und Kutsche leisten können, so schnürte er doch lieber die Wanderschuhe. Aus guten Gründen. Lasset uns gehen.
„ D IE A R T D E R F O R T B E W E G U N G B E E IN F L U S S T U N S E R E WA H R N E H M U N G . J E S C H N E L L E R W IR S IN D, D E S T O U N S C H Ä R F E R WIRD DAS, WAS WIR IMSTANDE SIND ZU SEHEN.“
FOTOS: © DIE - ALPENUEBERQUERUNG.COM
Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, was Ihnen so auffällt, wenn Sie eine bekannte Strecke nicht selbst mit dem Auto fahren, sondern am Beifahrersitz sitzen? Es ist nicht so, als hätte man all die Dinge nicht schon vorher gesehen, aber bewusst wahrgenommen hat man sie nicht. Fährt man dieselbe Strecke mit dem Fahrrad, bekommt man ein Gefühl dafür, wo der Boden ansteigt und wo man weniger treten muss, weil es – vielleicht nur minimal – bergab geht. Außerdem ist man um einiges langsamer unterwegs als mit dem Auto, nimmt eine andere Strecke, nicht die Straße, sondern den Radweg, man fährt Abkürzungen und schlängelt sich durch Gassen, die man mit dem Auto nie führe. Man entdeckt nicht nur ganz neue Orte, an denen man davor vielleicht noch nie war, sondern sieht Bekanntes aus einer völlig neuen Perspektive. Und nun, nun gehen wir denselben Weg noch einmal zu Fuß. Das dauert, natürlich. Doch jetzt spüren wir den Boden unter unseren Füßen, stehen in direktem Kontakt mit dem Untergrund. Ohne hinzusehen können wir sagen, ob wir uns auf Asphalt bewegen, auf Schotter, auf einer Wiese. Wir haben Zeit. Dieses Gefühl wird stärker, je weiter oben man sich befindet. Auf Almen, am Berg.
Seit dem Start der Alpenüberquerung haben das Angebot bereits tausende Wanderer genutzt.
WANDER, WEITER Manchmal reicht ein Tag nicht. Manchmal muss es mehr sein. Weitwandern ist nicht nur eine Reise für die Füße, sondern mehr noch für Geist und Seele.
Georg Pawlata ist als Geograf ein profunder Kenner der Alpen. Er hat gemeinsam mit seinem Team 2014 die Alpenüberquerung zusammengestellt, in Zuge derer man innerhalb einer Woche und sieben Etappen auf leichten bis mittelschweren Wegen einmal zu Fuß über die Alpen wandert – von Gmund am Tegernsee über den Achensee und das Zillertal bis nach Sterzing, durch die und in der Natur. Atemberaubend schön, auch wenn eine Bergwanderung kein Spaziergang ist. Dennoch hinterlässt sie Tag für Tag das befriedigende Gefühl, dem eigenen Glück ein Stück näher gekommen zu sein.

VON DER ZUGSPITZE NACH SÜDTIROL Die Zugspitze, das Gaistal, die Kalkkögel und die eindrucksvollen Berglandschaften Südtirols: Der neue Weitwanderweg „AlpenJuwelen“ vereint seit Sommer 2019 die schönsten Wanderungen von Garmisch-Partenkirchen bis Bozen. Georg Pawlata, der „Erfinder“ der Alpenüberquerung vom Tegernsee nach Sterzing, hat die neue Strecke erarbeitet. Beginnend in GarmischPartenkirchen mit einem Tag auf der Zugspitze wandert man an deren Westseite ins Tiroler Ehrwald. Von dort aus führt der Weg an der Zugspitz-Südflanke durch das „Gaistal nach Leutasch. Auf der nächsten Etappe erreicht man das Stubaital und die Kalkkögel. Auf den Spuren der Bergwerksknappen gelangt man, nun schon in Südtirol, mit Blick auf Sterzing in das fast unbekannte Ridnauntal. Die vorletzte Etappe vereint mehrere Waalwege, die oberhalb Merans vor Jahrhunderten zur Bewässerung der trockenen inneralpinen Kulturflächen angelegt wurden. Kurz vor dem Ziel wartet die Königsetappe: Am Tschögglberg oder Salten, einem Hochplateau auf 1.500 Metern Seehöhe, eröffnet sich ein Blick in alle Himmelsrichtungen auf die Dolomiten, die Zentralalpen sowie die Brenta- und AdamelloGruppe. Diese Wanderung endet in Jenesien direkt oberhalb von Bozen. Mit der Seilbahn geht es zum Abschluss ins Stadtzentrum der Südtiroler Landeshauptstadt. Die Wanderungen sind durchschnittlich tendenziell etwas leichter als jene der Alpenüberquerung und auch für nicht schwindelfreie Wanderer gut geeignet. Die AlpenJuwelen sind individuell mit organisiertem Gepäckund Personentransport sowie Rückfahrt nach Garmisch buchbar.



Man kann dies alles selbstverständlich flexibel und gemütlich alleine tun und das am besten zwischen Mitte Juni und Mitte Oktober. Manche Hütten öffnen nicht vor Juni, ab und zu liegt an schattigen Abschnitten noch bis Juli Schnee und im Herbst kann es da und dort dann streckenweise ziemlich ungemütlich werden. Der Sommer ist also die optimale Zeit dafür. Um Übernachtungen in Hotels, Gasthöfen und Pensionen kümmert sich das Team der Alpenüberquerung, ans jeweilige Ziel kommt man je nach Lust und Laune und persönlichem Gusto. Wer es ein wenig komfortabler haben möchte, lässt sich seinen Rucksack vom Gepäcktransport bequem zur nächsten Unterkunft bringen und wandert unbeschwert, aber immer noch individuell entlang der Etappen. Und wer es gern gesellig mag, der schließt sich einer geführten Gruppenreise an – geprüfter Bergwanderführer inklusive.
Seit dem Start der Alpenüberquerung haben das Angebot bereits tausende Wanderer genutzt. Weil es schön ist. Und unkompliziert. Man ganz wunderbare Fleckchen Erde sieht und dabei ganz bei sich sein kann. Manchmal braucht es keine Worte. Manchmal reicht es zu spüren und zu erleben. Die Kühle der Höhe auf den Wangen und den betörenden Duft, der der Luft dort oben zu eigen ist und der an einem noch lange haftet, selbst wenn man schon bei Kaspressknödel und Kaiserschmarrn sitzt. In der Höhe unterwegs zu sein, lässt die Eindrücke ein wenig tiefer sinken, und wer seinen Rhythmus gefunden hat, kann dabei auch von einem meditativen Prickeln überrascht werden. „Der Weg ist das Ziel“ bekommt seine wahre Bedeutung erst dann, wenn man keine Eile hat. Alle Infos dazu finden Sie auf www.die-alpenueberquerung.com.

ETAPPE 3 ACHENKIRCH – MAURACH AM ACHENSEE/FÜGEN
• DISTANZ: 13,5 km • GEHZEIT: 4 Stunden
Die Route führt auf einem der schönsten Wege Tirols entlang des Westufers des Achensees. Von Achenkirch wandert man immer in leichtem Auf und Ab auf einemteilweise mit Stufen und Handläufen sehr gut ausgebauten Steig zur Gaisalm, der einzigen Alm Tirols, die man nur zu Fuß oder mit dem Schiff erreicht. Es erwartet einen eine grandiose Landschaft mit kleinen Wasserfällen, Mischwäldern und Schwemmkegeln, die bis in den „Tiroler Fjord“ hineinreichen. An vielen Stellen gibt es Bademöglichkeiten. Entlang des Uferwegs erreicht man Pertisau und später am Weg neben der Achensee Dampf-Zahnradbahn das Etappenziel Maurach.

ETAPPE 5 HOCHFÜGEN – MELCHBODEN – MAYRHOFEN
• DISTANZ: 11 km • GEHZEIT: 4 ¾ Stunden
Der Tag führt durch historische Almdörfer, die es nur im Zillertal gibt. Vorbei an vom Gletscher geschliffenen Felsen wandert man auf das Sidanjoch und zur nahen Rastkogelhütte. Danach wartet noch ein kurzer Aufstieg auf den Mitterwandskopf, ehe der Steig vorbei an eiszeitlichen Lacken entlang eines Bergrückens zum Melchboden an der Zillertaler Höhenstraße führt. Knieschonend wählt man für den weiten und steilen Abstieg den Linienbus, der einen am Nachmittag hinab ins Tal bringt.

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