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MÖBEL FÜR GENERATIONEN
Roland und Arnold Lanser führen die gleichnamige Tischlerei in Osttirol in fünfter Generation.
38 MÖBEL MIT SINN FÜR GENERATIONEN
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Im kleinen Bergdorf Innervillgraten geht es im Handwerk der Tischlerei Lanser vor allem darum, das Alte zu schätzen und behutsam in die Gegenwart zu tragen. So kann das Bewusstsein dafür wiedererwachen, dass Möbel keine Wegwerfartikel sind, sondern Objekte, an denen sich ganze Generationen erfreuen können. Im kommenden Jahr wird es außerdem erstmals eine eigene Lanser-Möbellinie geben.
INTERVIEW: MARIAN KRÖLL
ECO.NOVA: Sie führen mit ihrem Bruder Roland die Tisch-
lerei Lanser bereits in fünfter Generation. Stand es für Sie beide jemals zur Diskussion, etwas anderes zu tun,
als die Tischlerei zu übernehmen? ARNOLD LANSER: Daran gab es nie einen Zweifel. Als unser Vater die Firma geführt hat, hat er eng mit einigen Architekten zusammengearbeitet und es wurde viel im Südtiroler Raum gearbeitet, im Restaurationsbereich und mit Massiv- und Altholz. Als Ausschreibungen üblich geworden sind, ist unser Vater auf die Idee gekommen, direkt an der Grenze in Sillian/Arnbach den Schauraum zu bauen, um näher an den Kunden zu rücken. Das war einer der letzten zukunftsweisenden Schritte, die unser Vater im Unternehmen gesetzt hat. Wir waren als Tischler mit unserem Schauraum – heute haben wir einen weiteren in Lienz – damals die Ersten in Osttirol und sind es bis heute. Wir können dort unsere Möbel, unsere Einrichtungen den Kunden direkt und nicht nur am Plan präsentieren.
Wie hat sich die stärkere Fokussierung auf den Endkun-
den auf den Betrieb ausgewirkt? ROLAND LANSER: Wir sind rasch draufgekommen, dass wir neben unseren eigenen Erzeugnissen auch Stühle, Sofas, Küchen und Elektrogeräte brauchen, um imstande zu sein, als Kompletteinrichter aufzutreten und ganze Wohnungen oder Tourismusprojekte wie „Urlaub am Bauernhof“ ausstatten zu können.
Mit dem Schauraum ist die Tischlerei Lanser also zum Wohneinrichtungs-Komplettanbieter geworden? ROLAND LANSER: Mit der Tischlerei kommen wir ursprünglich vor allem aus dem Stubenbau und der Restauration. Wir bauen
„Kunden können in unseren Schauräumen alle visuellen und haptischen Erfahrungen mit unseren Möbeln unmittelbar selbst machen.“
ARNOLD LANSER
und restaurieren originalgetreu, wie es vor 150, 200 Jahren war. Das heißt, dass eine von uns gebaute Stube mehrere Generationen lang hält und man für mehr als 100 Jahre Ruhe hat. Dementsprechend haben wir uns Partner gesucht, die unseren Anspruch an Qualität und Langlebigkeit mittragen können. Im Küchenbereich adaptieren wir vielfach die Produkte unserer Partner. Das wird von unseren Kunden sehr gut angenommen. Von unseren Partnerbetrieben führen wir ausschließlich Produkte, von denen wir überzeugt sind und die wir selbst auch kaufen würden. Es widerspräche unserer Philosophie, Produkte zu führen, die nicht unseren Qualitätsanspruch erfüllen und nachhaltig sind.
Gab es interne Widerstände, weil Sie Produkte von außerhalb in Ihr Angebot aufgenommen haben? ARNOLD LANSER: Nein, weil es sich immer um Möbel gehandelt hat, die nicht in Konflikt mit unserer Tischlerei stehen. Das kann beispielsweise ein Schrank mit Glas- oder Hochglanzfronten genauso sein wie ein Sofa. Das klassische Handwerk in Kombination mit Möbelmarken sind die zwei Beine, auf denen wir stehen. Wir sind derzeit außerdem dabei, eine eigene Möbellinie als weiteres Standbein zu etablieren.

Worum wird es dabei gehen? ROLAND LANSER: Um Möbel mit Sinn. Der Qualitätsanspruch bleibt derselbe. Ein Beispiel: Wir haben die Klapptische, die früher in Stuben üblich waren, neu designt und adaptiert und werden diese in unsere Projekte integrieren.
Sie holen also Altbewährtes neu gedacht und teils neu designt in die Gegenwart? ROLAND LANSER: Ja. Der Tisch lehnt an der Wand und ist dabei fast wie ein Objekt. Erst mit der Person, die ihn bedient, offenbart er seine Funktion. Im beispielhaften Fall wird aus dem Objekt an der Wand ein Klapptisch mit Bank.
Wie darf man sich eine Möbellinie der Tischlerei Lanser vor-
stellen, was Formen, Design und Materialität betrifft? ARNOLD LANSER: Wir sind derzeit damit beschäftigt, unsere Ideen in eine gemeinsame Identität, ein „Das ist Lanser“, einzupassen. Das kann der Klapptisch genauso sein wie Waschtischmöbel, Beistelltische oder Kommoden. Die Linie wird jedenfalls etwas Besonderes sein. Damit möchten wir unser schönes Handwerk verbreiten. Früher war es in Tirol Brauch, vor der Hochzeit den Kasten bzw. Schrank der Braut an den Ort zu bringen, an dem das Brautpaar nach der Hochzeit leben wird. Das wäre mit den heutigen Möbeln vielfach gar nicht mehr machbar. Wenn jeder nur noch versucht, immer noch günstigere Möbel auf den Markt zu werfen, wird es irgendwann auch keine Designklassiker – der Thonet-Sessel ist zum Beispiel ein solcher – mehr geben und kein Möbelstück mehr, das eine eigene Geschichte hat, die über Generationen reicht.
Apropos Designklassiker: Gibt es für Sie etwas dem bäuerlichen Metier Entstammendes, das man derart bezeichnen könnte? ARNOLD LANSER: Das ist zunächst einmal die Stube selbst,
FOTOS: © MARTIN LUGGER




ROLAND LANSER





TISCHLEREI LANSER GMBH
Gasse 96a, A-9932 Innvervillgraten info@tischlerei-lanser.at tischlerei-lanser.at aber bezogen auf ein einzelnes Möbelstück etwa ein Gitterschrank oder eines jener Küchenbuffets, die man früher gehabt hat. Das sind Klassiker, die sich auch in einem modernen Wohnraum perfekt integrieren lassen.
Der Kontrast zwischen Moderne und Tradition funktioniert gerade beim Wohnen also sehr gut? ROLAND LANSER: Der funktioniert sehr gut, und unsere Kunden schätzen, dass sie das bei uns alles hochindividualisiert bekommen können.
Das Althergebrachte in Kombination mit Neuem funktioniert wohl auch deshalb so gut, weil die Klassiker ohne jeden schwülstigen Kitsch, ohne Herzchenornamente und dergleichen auskommen? ROLAND LANSER: So ist es. Wir haben sogar in unserem Leitbild ausdrücklich festgehalten, dass wir ohne jeden Kitsch und ohne Pseudokultur zu Werke gehen. Ein Beispiel: Eine Stube ist eine Stube. Da muss man nicht unbedingt neue Elemente erfinden. Es geht vielmehr darum, das Alte zu schätzen und in die Gegenwart zu holen.
Woran erkennt der Kunde, dass er es mit einem Lanser-Mö-
bel zu tun hat? ARNOLD LANSER: Vor allem durch eine gemeinsame Designsprache und die Integration von Elementen, die die Industrie nicht machen kann, weil die Fachleute fehlen. Wir haben noch Tischler und können uns durch hohe handwerkliche Kunst und Qualität abheben.
Lässt sich das in der Tischlerei in Innervillgraten gut be-
werkstelligen? ARNOLD LANSER: Ja. Es ist uns seit längerem ein Anliegen, die eigene Möbellinie umzusetzen, und die Kapazitäten dafür sind da. Man muss verstehen, dass Innervillgraten ein kleines Dorf auf 1.400 Metern Seehöhe in den Bergen Tirols ist und kein Durchzugsgebiet. Unser Standort ist in Innervillgraten, seit die Firma existiert, und wird auch da bleiben.
Haben Sie eigentlich jemals ein Fachkräfteproblem ge-
habt? ROLAND LANSER: Nein. In jedem Unternehmen gibt es klarerweise Spitzen, wo man sich ein, zwei Mitarbeiter mehr wünschen würde, aber der Zusammenhalt ist bei unseren sehr guten Mitarbeitern so groß, dass wir das immer gut bewerkstelligen konnten. Wir sind mit all unseren Mitarbeitern sehr zufrieden, mit den älteren, die teils schon Jahrzehnte im Unternehmen sind, genauso wie mit den jüngeren, die bei uns gelernt haben. Denen gefällt unsere Symbiose aus traditionellem Handwerk und modernen Einflüssen. Wir sind als Familienbetrieb nicht darauf angewiesen, kurzfristigen Profiten nachzulaufen. Wenn wir Entscheidungen treffen, dann sind sie immer langfristig angelegt. Es ist eines unserer Ziele, das Unternehmen irgendwann unseren Kindern weitergeben zu können, sollte Interesse bestehen.

MY HOME IS MY RÜCKZUGSORT
Wenns draußen wieder kühler wird, bleiben wir lieber drinnen. Schönes und Gemütliches fürs Daheim-Sein.
SCHÖNER SCHEIN
Die Laterne „Lito“ von blomus schafft mit ihren Lichteffekten eine wohlige Atmosphäre und schaut auch gut aus, wenn sie einfach nur dasteht. Erhältlich in verschiedenen Größen in Schwarz und Weiß ab 29,95 Euro im APFIs in Wattens.


KUSCHELZEIT
Es gibt eigentlich nichts Schöneres, als nach einem langen Tag in wunderbar knautschiger Leinenbettwäsche zu versinken. Die fühlt sich einfach immer gut an auf der Haut und schaut gleichzeitig extrem lässig aus. Kissen- und Bettbezug im Set um 178 Euro gesehen im Resort in der Innsbrucker Erlerstraße (um die Ecke vom Sparkassenplatz).

POLSTERSCHLACHT
Kissen sind natürlich in erster Linie dazu da, sein Köpfchen angenehm zu betten. Richtig angestellt, werden sie aber auch zu hübschen Dekoelementen – wie im Falle von räder design. #zuhausesein #glücklichsein. Gesehen in verschiedenen Varianten ab 39,95 Euro im APFIs in Wattens. FEINMACHER
Aus der Wohlfühlmanufaktur von Eagle Products aus dem bayrischen Hof kommen feine Glücklichmacher, gefertigt aus natürlichen Rohstoffen. Kissen und Decken in diversen Mustern und Farben gibt’s bei mg interior an der Innsbrucker Haller Straße ab 88 bzw. 205 Euro.
ERLEUCHTUNG
Glühbirne ist Glühbirne? Nix da! hombli zeigt mit seiner bernsteinfarbenen „Smart Filament Bulb ST64 (Edison)“, dass auch Leuchten im Retrovibe daherkommen und gleichzeitig supermodern sein können. Denn das Teil lässt sich via Smartphone bedienen. Um 19,95 Euro unter www.eleonto.com.
Irgendwann finde ich heraus, wo der Staub wohnt. Dann lege ich mich mitten in seine Wohnung.
GARDEROBE
Einen gscheiten Kleiderständer zu finden, ist wahrlich nicht einfach. Wir haben einen gefunden. „Wishbone“ wurde vom Designerduo Busk+Hertzog für das Label Frost entworfen und ist bei mg interior in Innsbruck erhältlich. In SchwarzGold um 619 Euro.

FRISCH AUFGETISCHT
Weil man an einem schön gedeckten Tisch gleich doppelt so gut isst: Die neuen Tisch-Kollektionen bei Schuler kommen in den schönsten Herbstfarben daher. Die Geschirrlinie „Lapya Wood“ von Bonna (ab 14,50 Euro) ist aus hochwertigem Premium-Porzellan und praktischerweise mikrowellen-, ofen- und spülmaschinenfest. Dazu passen die Gläser von Libbey. Ab 7,90 Euro gesehen bei Schuler in Völs.

STANDFEST
Die LE-Lautsprecherserie von Braun ist auffallend, ohne aufdringlich zu wirken – eine Optik, wie wir sie mögen. Es kommt also nicht von ungefähr, dass Braun Audio Gewinner einiger renommierter Design-Awards ist. Und dazu ist auch der Sound echt gut. Erhältlich sind die Speaker in verschiedenen Varianten ab 379 Euro, auch mit kleinen Standfüßen und erweiterbar mit eleganten Bodenständern. Beim Kauf eines Braun-Lautsprechers mit Bodenständer gibt’s derzeit einen 50-Euro-Konzertgutschein dazu. Reinklicken unter www.braun-audio.com. HEIMATLIEBE

In die Veloursdecke „Solstein“ von David Fussenegger aus 85 Prozent RecyclingBaumwolle lässt es sich herrlich hineinkuscheln. Um 79,90 Euro erhältlich im Tirol Shop in der Maria-TheresienStraße (rauf Richtung Triumphpforte) oder am Burggraben bzw. online unter
www.tirolshop.at.
VERSTAU-RAUM
Die Minikommode von ib laursen sieht nicht nur zauberhaft aus, sie ist auch der perfekte Platz für kleine Geheimnisse. Hergestellt aus Recyclingholz ist jedes Stück ein Unikat. Erhältlich im APFIs in Wattens um 48,95 Euro. Für den All-over-Look findet man dort auch die passenden Accessoires.



Bei uns wird Ihre Immobilie zum Meilenstein!

FIAT LUX
Wir lieben die Leuchten von fermob, weil die immer mit einem kleinen Augenzwinkern daherkommen. Die Tischlampe MOOON! mit Dimmer ist aus der neuen Kollektion. fermob erspäht um 140 Euro in Günter Salzmanns Virsalis, das kürzlich in die Innsbrucker Hörtnagl Passage übersiedelt ist.

STIMMUNGSMACHER
Die Lichthäuser von räder design sorgen für RundumHygge-Stimmung im eigenen Zuhause. Wer mag, kombiniert sie mit freistehenden Stumpenkerzen für das Extra-Wohlgefühl. Häuschen gesehen im APFIs in Wattens ab 14,95 Euro (dort gibt’s übrigens auch tolle Kerzen).
SCHAF DE LUXE
Im Tiroler Edles in der Innsbrucker Altstadt werden wir immer fündig, selbst wenn wir nach gar nichts suchen. Aktuell haben es uns die Untersetzer aus Filz vom Tiroler Steinschaf von Familie Zacher aus dem Südtiroler Pustertal angetan – die sind perfekt für Töpfe, Schreibtische und Popos. Untersetzer ab 2,50 Euro, Sitzauflagen ab 21 Euro. www.tiroleredles.at. FEUER!
Sieht aus wie eine Bierkiste, ist aber viel mehr, quasi die Evolution der Getränkekiste. Natürlich kann man in der „Beer Box“ Flaschen transportieren, man kann aber auch drauf sitzen, Feuer machen und mit dem optional erhältlichen Rost grillen. Multitalentierter Feuerkorb von höfats, gesehen um ca. 130 Euro im Einrichtungshaus föger in Telfs.

SAG’S DURCH DIE BLUME
Vasen kann man eigentlich nie genug haben. Jene von räder design mögen wir ganz besonders und stellen ihnen am liebsten duftige Kerzen zur Seite. Ab 49,95 Euro mitgenommen aus dem APFIs in Wattens.


© BIRGIT KOELL
Stefan Föger und Hannes Haffner führen das Einrichtungshaus Föger in dritter Generation.
ZUKUNFTSPLÄNE IM JUBILÄUMSJAHR
Stefan Föger und Hannes Haffner über aktuelle Trends und Herausforderungen.
Mitten in den Bergen Tirols befindet sich seit fast 70 Jahren das Einrichtungshaus Föger. Das familiengeführte Unternehmen mit traditionellen Werten und zukunftsorientierten Visionen präsentiert auf über 13.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche eine Möbelvielfalt mit innovativen Designs in einer einzigartigen Atmosphäre. Der heurige Sommertalk mit den Geschäftsführern Stefan Föger und Hannes Haffner stand ganz im Zeichen aktueller Trends und Herausforderungen in der Möbelbranche.
Die beiden Cousins und Enkel des Möbelpioniers und Unternehmensgründers Max Föger haben mit ihrem Einrichtungshaus Föger die schwierigen letzten Monate sehr gut überstanden. Die gesamte Möbelbranche profitiert von einer großen Investitionsfreude der Menschen im eigenen Zuhause. Die aktuell boomenden Trends zur Nachhaltigkeit und Regionalität werden bei Föger schon seit Jahren gelebt. „Wir setzen ganz bewusst stark auf regionale und heimische Manufakturen und Möbelproduzenten. So wie unsere Kunden wissen auch wir gerne, wo die Produkte hergestellt werden, und schätzen die heimische Qualität“, sind sich die beiden Geschäftsführer einig. „Aber ganz ohne Zukäufe aus dem Ausland geht es natürlich auch nicht. So müssen wir zum Beispiel Leder aus aller Welt zu uns holen, um unseren Kunden die bestellte Ware termingerecht
VON STEFAN FÖGER liefern zu können“, erläutert Hannes Haffner. „Die RohUND HANNES HAFFNER stoffpreise sind in etlichen Bereichen stark gestiegen, die Frachtkosten sind bereits um das mehr als Sechsfache explodiert und generell ist die Verfügbarkeit von Waren aktuell sehr herausfordernd“, führt Stefan Föger weiter aus. Das Möbelhaus in Telfs kann hier allerdings seine Stärken ausspielen und mit Serviceorientierung und Handschlagqualität punkten: „Wenn in einer bestellten Küche nun beispielsweise die Spülmaschine noch nicht lieferbar ist, helfen wir mit einem Ersatzgerät aus. Diese Flexibilität können wir als Familienunternehmen mit unseren erstklassigen Mitarbeitern bieten, das hebt uns ab“, erklärt Hannes Haffner. Mit derzeit 140 Mitarbeitern konnte der Personalstand während der Pandemie sogar ein wenig aufgestockt werden und wird auch weiterhin ausgebaut. 2022 feiert das Einrichtungshaus Föger sein 70-jähriges Bestehen und hat große Pläne für die Zukunft. „Neben dem Einrichtungshaus selbst ist nämlich die digitale Welt zu einem unverzichtbaren Baustein im Kundenkontakt geworden. Wir arbeiten mit Hochdruck an der Digitalisierung unseres Möbelhauses und sind bereits in vielen Bereichen nahe an dem, wo wir hinwollen. Jetzt geht es noch darum, intern und auch nach außen ein homogenes, zukunftssicheres, digitales Unternehmen zu realisieren. Dieses Projekt wird uns ins Jubiläumsjahr 2022 begleiten“, so Stefan Föger über die Pläne für die nähere Zukunft. www.foeger.at


AUF IHRE IMMOBILIENMAKLER, BAUTRÄGER
UND HAUSVERWALTER IST VERLASS.
WOHNEN, ARCHITEKTUR UND ANDERE SCHÖNE DINGE
KURZ & BÜNDIG



© NHT/FORCHER
Hannes Gschwentner (li.) und Markus Pollo, Geschäftsführer der Neuen Heimat Tirol
REKORDBILANZ
Mit einem Gesamtbauvolumen von 141 Millionen Euro hat die NEUE HEIMAT TIROL (NHT) im Geschäftsjahr 2020 einen neuen Höchststand verzeichnet. „Mit den 2021 gestarteten Projekten investieren wir in zwei Jahren insgesamt rund eine Viertelmilliarde Euro und weisen damit das höchste Bauvolumen aller gemeinnützigen Bauträger in Österreich auf“, so NHT-Geschäftsführer Hannes Gschwentner. Insgesamt wurden 2020 519 neue Wohnungen fertiggestellt und übergeben. Das verwaltete Immobilienportfolio ist auf 19.684 Wohneinheiten angewachsen. Über 44.000 Tiroler*innen wohnen damit unter einem Dach der NHT. IKONISCH
Wo asiatische Fusion auf den Schwarzwald trifft, kommt man im Freiburger KURO. MORI zusammen. Die maßgefertigte offene Küche, die sechs Meter hohe begrünte Wand oder die drei Kunstwerke aus der Gemäldemanufaktur von Christin Beck setzen gezielt Akzente. Offene Atmosphäre in Kombination mit lockeren Gestaltungskonzepten des Innenraumes macht das „Casual Dining“-Erlebnis perfekt. Gestalterisch verantwortlich dafür war das Team von Meissl Architects, das dafür kürzlich mit dem Iconic Award 2021 in der Kategorie „Interior – Hospitality“ ausgezeichnet wurde. Mit dem Award werden nur die Besten der Besten betraut: visionäre Gebäude, innovative Produkte und nachhaltige Kommunikation aus allen Sparten der Architektur, der Bau- und Immobilienbranche sowie der produzierenden Industrie.
© KIRCHGASSER PHOTOGRAPHY

DUNKLE BEGIERDE
Die Apartment-Hotelkette „Blackhome“ ist weiter auf Expansionskurs. Bereits 2016 war das Pilotprojekt „Blackhome Innsbruck“ ein voller Erfolg, nun ist das neuartige Konzept auch in Graz angekommen: Mitten im Zentrum der steirischen Landeshauptstadt wurden 18 City-Apartments mit von Künstler Jonny Morandi inspiriertem Innendesign errichtet, vier Millionen Euro wurden investiert. Das Besondere am Blackhome-Konzept ist die Preisstruktur, die speziell auf Firmenkund*innen und Geschäftsreisende ausgerichtet ist – aber auch Tourist*innen ansprechen soll. Im Fokus stehen die Bedürfnisse moderner Reisender, adressiert wird dabei primär der styleorientierte Longstay-Gast.

© BLACK HOME GMBH © WOLFGANG LACKNER

VERVIELFÄLTIGTE ORIGINALE
Scannen, bearbeiten, drucken: Oliver Larics Werke sind Kopie und Original zugleich. Anhand digitaler Methoden verformt, verzerrt und inszeniert der Tiroler Künstler kunstgeschichtliche Objekte und transportiert sie so in die Gegenwart. Noch bis 7. November 2021 präsentieren die Tiroler Landesmuseen im Rahmen des Hauptpreises des RLB Kunstpreises 2020 ausgewählte Skulpturen und Videoarbeiten von Oliver Laric im Ferdinandeum. Die Sonderausstellung erzählt dabei vom Umgang des Künstlers mit Autorenschaft und Authentizität sowie dem stetigen Wandel der Kunst und der Welt. 51
Beim Klettern stürzen Männer 7 x häufiger ab als Frauen. Also lassen wir doch Frauen den Vorstieg!
200 Jahre feiern wir fraulich. Mit 200 000 EURO für Kinder- und Frauenprojekte. Mehr Informationen unter frautiroler.info
Sicher sind wir weiblich.
weiberwirtschaft.at
© IN THE HEADROOM SCHALLSCHLUCKER


Gestalterin Nina Mair, deren Designs wir wirklich sehr mögen, hat gemeinsam in einer interdisziplinären Kooperation mit dem deutschen Akustikhersteller Ydol und dem Lichtexperten Bartenbach die Akustikleuchte „Tube Light“ entwickelt. Die ist nicht nur schön, sondern auch ein hochwirksamer Schallabsorber, der für eine gute Raumakustik sorgt. Die zylinderförmige LED-Leuchte kann einzeln oder gruppiert in beliebiger Höhe von der Decke abgependelt werden, ist dimmbar und hat ein eigenes Farbsteuerungssystem integriert. Die Oberfläche des Schallabsorbers ist mit feinstem Merinowollstoff überzogen, der sich nahtlos an die namensgebende Zylinderform anschmiegt. Der schlichte geometrische Köper mit einem Durchmesser von 15 cm ist in den Längen von 40, 60 und 80 cm erhältlich. „Ausgewogener Raumklang und angenehmes Licht sind zwei der wichtigsten Komponenten für eine gute Raumatmosphäre. Die Idee der Leuchte war es, ein Produkt zu entwerfen, das diese beiden Bereiche bedienen und einen positiven Beitrag in der Architektur leisten kann“, so Nina Mair.
www.ninamair.at

FIRSTGEFEIERT
Innsbruck bezeichnet sich ja selbst gerne als alpin-urbane Stadt, in der Hans-Untermüller-Straße wohnt man künftig auch so. Dort entsteht aktuell das Projekt „Kranewitt“ der PRISMA Tirol nach Plänen der rt-Architekten. Bis Frühsommer 2022 werden hier acht frei finanzierte Mietwohnungen zwischen 50 und 75 Quadratmetern errichtet. Im September konnte die Firstfeier begangen werden. „Wir freuen uns, dass wir – neben der kürzlich fertiggestellten Quartiersentwicklung in der Anton-Melzer-Straße – hier ein weiteres Angebot an qualitätsvollen Mietwohnungen für Innsbruck schaffen“, so Dr. Harald Gohm, Geschäftsführer PRISMA Tirol.
SCHON SCHÖN
Die Landesinnung der Tischler und Holzgestalter sowie proHolz Tirol forcieren gemeinsam mit den Fachberufsschulen das Thema Gestaltung und Design in der Tischlerausbildung. Hierzu wurde heuer zum zweiten Mal ein Gestaltungspreis ausgelobt. Die jungen Tischler*innen und Tischlereitechniker*innen haben dabei in ihrer drei- bzw. vierjährigen Ausbildungszeit in den Betrieben bzw. an den Tiroler Fachberufsschulen für Holztechnik in Absam und Lienz ihr Handwerk von der Pike auf gelernt. Die Jury unter Vorsitz von Architekt Wolfgang Pöschl hat aus insgesamt 41 Einreichungen neun Nominierungen herausgearbeitet und aus diesen wiederum in der Kategorie Tischler*in eine Auszeichnung und eine Anerkennung sowie in der Kategorie Tischlereitechniker*in eine Anerkennung vergeben. Ein Bravo den Preisträger*innen Lisa Huber, Julia Mitterdorfer, Patrick Ladner, Lukas Moser, Andreas Unterrainer, Elisabeth Widauer, Hans Kloiber, Emanuel Walder und Lea Eiter.
© ARMIN KUPRIAN

LEISTBARES WOHNEN FÜR JUNGE
Der Siedlerbund ist ein gemeinnütziger Wohnbauträger, der seit 70 Jahren hauptsächlich in Tirol tätig ist. Die Zweierspitze unter dem technischen Vorstand Dr. Peter Heiss und dem kaufmännischen Vorstand DI (FH) Mag. (FH) Martin Mimm bekräftigt das Hauptanliegen der GHS, leistbaren Wohnraum für Gemeindebürger*innen im städtischen wie ländlichen Raum zu schaffen sowie kommunale Einrichtungen zu entwickeln.
ECO.NOVA: Die GHS feiert heuer ihr 70-jähriges Jubiläum. Welche Entwicklung hat das Unternehmen bis heute gemacht? PETER HEISS: Man lernt und wächst natürlich in vielen Bereichen mit der Zeit, aber baut vor allem auch eines auf: Erfahrung. Und diese Erfahrung setzen wir bei allen Projekten ein und geben sie an unsere Partner weiter. MARTIN MIMM: Wir sind sehr stolz, auf ein gesundes mittelständisches Unternehmen herangewachsen zu sein, in dem viele langjährige Mitarbeiter*innen zusammenarbeiten. Jede*r Mitarbeiter*in mit seinen/ihren unterschiedlichen Fähigkeiten trägt in der GHS dazu bei, die gemeinsamen Vorhaben zu realisieren. Dieses solidarische Streben hat den Siedlerbund schon in der Vergangenheit ausgezeichnet und tut es auch heute noch.
Welche Aufgabe erfüllt die GHS vorran-
gig? HEISS: Wir bringen Familien, Paare und Singles in ihr eigenes Heim. Dafür bauen wir Häuser und Wohnungen zum Leben und Wohlfühlen. Dabei ist es uns wichtig, dass wir unsere Projekte nach den Vorgaben und Zielen der Gemeinden partnerschaftlich mit ihnen entwickeln und realisieren.
Worin liegt die Kernkompetenz der GHS?
MIMM: Unsere vorrangige Aufgabe ist zweifellos die Realisierung von Wohnprojekten. Darüber hinaus engagieren wir uns im Bereich betreutes und betreubares Wohnen. Zudem übernehmen wir für unsere Partner die Realisierung von Kommunalbauten. Dieses Leistungsspektrum ist klar strukturiert und eng miteinander verzahnt. So können wir stets die gesamten Erfahrungen und Kenntnisse aller Bereiche für unsere Projekte nutzen.
Wo liegen die größten Herausforderungen für einen gemeinnützigen Bauträger? HEISS: Mit Sicherheit ist die Grundstücksbeschaffung zu den vorgegebenen Preisen ein großes Problem. Das gelingt oft nur durch eine gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde bei Umwidmungen oder sonstigen Raumordnungsbedürfnissen auf Verkäuferseite.
© GERHARD BERGER / GHS

Dr. Peter Heiss (li.) und DI (FH) Mag. (FH) Martin Mimm
Jedenfalls ist eine gute Kooperation mit den Gemeinden fundamental wichtig, um nachfolgend auch in vertrauensvollem Teamwork die Projekte für die Gemeindebürger* innen realisieren zu können. Die nächste Hürde – aktuell sogar deutlich verschärft – sind die Baukosten, wenn trotz der geforderten hohen Qualitätsstandards noch leistbares Wohnen möglich sein soll.
Worin unterscheidet sich die GHS von anderen Bauträgern? MIMM: Wir sind im Vergleich zu anderen Bauträgern zwar kleiner, aber dadurch flexibler und schneller in der Entscheidungsfindung. Bei der Umsetzung der Projekte haben wir uns bewusst für Regionalität entschieden und versuchen die Wertschöpfung mit unseren Partnern genau dort zu generieren. HEISS: Die GHS zeichnet sich durch langfristige partnerschaftliche Zusammenarbeit und Fairplay aus. Trotz des Erfolges ist man immer auf dem Boden geblieben, hat tüchtig gearbeitet und ist freundschaftlich mit Partnern umgegangen.
Geht die GHS auch in der Kommunikation zu ihren Kund*innen mit der Zeit?
MIMM: Die schnelle und fundierte Bearbeitung von Anliegen unserer Mieter*innen und Eigentümer*innen wird seit kurzem über ein eigenes Kundenportal auf der Homepage ermöglicht. Es bietet einen hohen Kundennutzen und bringt Anfragen gleich zu den richtigen Ansprechpartner*innen. Unsere Mitarbeiter*innen sind bemüht, mit allen Anliegen kompetent und hilfsbereit umzugehen.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft? HEISS: Nur wer ein Zuhause hat, kann auch daheim sein. Daher wäre es wichtig, dem leistbaren Wohnen für junge Menschen und junge Familien den richtigen Stellenwert einzuräumen und zu einem zentralen Thema der Zukunftsentwicklung in unserem Land zu machen. Ohne den richtigen Rahmenbedingungen wird es nämlich immer schwerer, unsere Ziele zu erreichen. Was wir heute sind, sind wir durch die Zufriedenheit und die Treue unserer Auftraggeber und Partnerunternehmen. Ein vertrauensvolles Miteinander ist wichtig, das hat uns zu dem gemacht, was wir heute sind. MIMM: Was kann man sich für eine schönere Mission vorstellen, als für leistbares Wohnen in Tirol zu sorgen. Die Basis hierzu sind Grundstücke, die uns auch in Zukunft die Realisierung von großartigen Projekten ermöglichen. Und in Kombination mit unserem ausgeprägten Teamspirit werden wir auch in Zukunft mit Stolz behaupten können: richtig gut gebaut. PR


WIE GEDRUCKT
Bei der Expo in Dubai präsentieren sich bis 31. März 2022 über 190 Länder und Organisationen. Auch 53 ausgewählte österreichische Innovationen sind mit dabei. Das iLab im Österreich-Pavillon bietet dazu eine einzigartige Plattform. Mit incremental 3d, Organoid Technologies und MED-EL sind auch drei Tiroler an Bord. Die Innsbrucker incremental 3d GmbH wird dabei ihr Projekt „MyPot“ vorstellen. Das 2017 gegründete Spin-off der Universität Innsbruck ist auf das Design und die Umsetzung vom Prototypen bis zum Serienprodukt spezialisiert. In Kooperation mit dem Baustoffproduzenten Baumit haben drei Architekten der Uni Innsbruck eine 3D-Drucktechnik für Beton entwickelt, mit der sie Betonobjekte in fast jeder beliebigen Form, Farbe und Oberfläche schnell und günstig herstellen können. MyPot zeigt das Potenzial, das der 3D-Betondruck künftig haben kann. Die gedruckten Übertöpfe aus Beton sind maßgeschneidert und kommen ohne Formenbau aus. Vom Entwurf bis zur Auslieferung vergehen dabei oft nur zwei bis drei Wochen. Die incremental3d GmbH produziert derzeit vor allem Objekte für den öffentlichen Raum und die Gartengestaltung. Das Ziel: mehr Nachhaltigkeit durch Materialoptimierung und Digitalisierung des Bauwesens. www.incremental3d.eu ALT, ABER JUNG
Die GHS (Gemeinnützige Hauptgenossenschaft des Siedlerbundes), einer der ersten gemeinnützigen Bauträger des Landes, feiert heuer ihren 70. Geburtstag und nahm dies zum Anlass, Wegbegleiter der letzten Jahre zu einem Empfang ins Congresspark nach Igls einzuladen. Denn in den vergangenen sieben Jahrzehnten hat sich einiges getan. In beinahe 100 Gemeinden wurden bislang 318 Wohnanlagen und Gebäude mit insgesamt 6.345 Wohnungen errichtet. Vor Kurzem haben die beiden Vorstände DI (FH) Mag. (FH) Martin Mimm für den kaufmännischen Teil und Dr. Peter Heiss für den technischen Teil das Ruder an der Spitze der GHS übernommen.
Mehr dazu auf Seite 53.
© GHS/GERHARD BERGER


© MARTINA KOPP
Das Projekt Landluft der Bauleute Andrea Strasser und Rainer Krißmer ist eines der vier Preisträger des Tiroler Sanierungspreises 2021. Planer war Architekt Martin Tabernig. Das Projekt zeigt die Potenziale der Nachverdichtung und Revitalisierung eines ländlichen Ortskerns auf. GUT SANIERT
Der Tiroler Sanierungspreis prämiert hervorragende Sanierungsleistungen, die vorrangig energetische und architektonische Qualität verbinden, und honoriert dabei vor allem die ganzheitliche Auseinandersetzung mit dem Gebäude. Nicht nur die energetische Verbesserung soll das Ziel einer hochwertigen und zukunftsfähigen Sanierung sein, sondern auch die Verbesserung der funktionalen, architektonischen, sozialen und ökologischen Qualität eines Gebäudes. Die Ausschreibung erfolgt durch das Land Tirol und Energie Tirol in Kooperation mit der Kammer der ZiviltechnikerInnen für Tirol und Vorarlberg sowie den Landesinnungen Bau und Holzbau und erfolgte heuer zum fünften Mal. Insgesamt wurden 90 Projekte eingereicht, vier davon ausgezeichnet. Drei weitere Objekte erhielten eine Anerkennung. Zudem wurde ein Sonderpreis für ein Energiekonzept im Sinne von TIROL 2050 energieautonom vergeben. Die Broschüre mit allen Projekten finden Sie unter www.energie-tirol.at.
Preisträger: Volksschule Brixlegg, Dachausbau „Gut drauf“ in Innsbruck, Wohngebäude „Landluft“ in Wildermieming, Wohngebäude „Felsa“ in Zams.
NUTZEN UND RISIKO
Die Aufgaben der Immobilienverwaltung sind vielfältig. Vieles ist im Laufe der Jahre nicht einfacher geworden.
Der Beruf eines Immobilienverwalters/einer Immobilienverwalterin ist vielschichtig. Abgesehen von den buchhalterischen Aufgaben wie der Betriebskostenabrechnung gehören auch die Organisation und Beauftragung von Reparaturen und Sanierungen sowie die Abwicklung mit der Versicherung bei Wasser- oder Brandschäden zu den alltäglichen Aufgaben. Außerdem muss sie/er dafür Sorge tragen, dass die Betreuung durch den jeweiligen Hausmeister bzw. die beauftragte Hausmeisterfirma funktioniert. Dies umfasst nicht nur die Stiegenhausreinigung und Pflege der Grünanlagen, sondern vor allem die Schneeräumung. Ebenso sind regelmäßige Wartungen und Prüfungen der verschiedenen (technischen) Teile der Liegenschaften durchzuführen, die durch die Verwaltung beauftragt und überwacht werden müssen. Der/Die Verwalter*in haftet im Schadenfall dafür, dass alle Wartungen und Prüfungen nach den entsprechenden Normen eingehalten werden. Dazu zählen zum Beispiel die Wartung der Aufzüge und Garagentore sowie die regelmäßige Prüfung der Brandschutzeinrichtungen, wie Feuerlöscher.
Gerade im Bereich der Haftung ist ein gesellschaftlicher Wandel zu spüren, den der Gesetzgeber mit neuen Normen und Vorschriften stützt. Dieser Wandel betrifft vor allem die Einstellung zur Schuldfrage. Im Gegensatz zu früher muss es für jeden Zwischenfall bzw. Unfall eine schuldige Person geben. Immer weniger Menschen denken daran, dass es auch eine Eigenverantwortung gibt und sie eventuell selbst nicht aufgepasst haben. Ein Beispiel: Wer früher auf einer Treppe gestürzt ist, nahm sich als Erstes selbst an der Nase und kam meist zum Schluss, dass er/sie einfach nur zu unaufmerksam gewesen ist. In derselben Situation heute ist der erste Gedanke, wer für den Sturz zur Verantwortung gezogen werden kann, da man selbst – auch mit dem Handy vor der Nase – nicht daran schuld sein kann. Wenn es so weit kommt, dass ein Gutachter bestellt werden muss, tauchen diverse Fragen auf: Entspricht die Treppe den Vorschriften? Ist die Beleuchtung zu schwach? Der Gesetzgeber versucht mit neuen Normen und Vorschriften Sicherheit im täglichen Leben zu schaffen. Dass jeder Einzelne selbst bei seinen Handlungen mitdenken sollte, gerät dabei jedoch immer mehr in den Hintergrund. Die daraus resultierenden Pflichten zu Wartungen und Überprüfungen müssen jedoch auch bezahlt werden und erhöhen die Betriebskosten der Eigentümer und Mieter.
Da der Winter naht, wird auch die Schneeräumung wieder aktuell. Dabei sind auf Grund der Haftungsproblematik die meisten Firmen, die eine Schneeräumung anbieten, dazu übergegangen, ihre Arbeit genauestens zu dokumentieren, angefangen von Checklisten und Fotos bis hin zum GPS-gestützten Nachweis auch wirklich zu diesem Zeitpunkt in der Liegenschaft gewesen zu sein. Die Zeiten, in denen Bewohner sich selbst um die Schneeräumung gekümmert haben, sind vorbei. Da das Risiko schlichtweg zu groß geworden ist. PR

Michael Stanger ist Ausschussmitglied der Fachgruppe Immobilien- & Vermögenstreuhänder der Wirtschaftskammer Tirol
WIRTSCHAFTSKAMMER TIROL
Immobilien- und Vermögenstreuhänder, Fachgruppe
Wilhelm-Greil-Straße 7 6020 Innsbruck Tel.: 05 90 905 1280 E-Mail: immobilien@wktirol.at www.wko.at/tirol/immobilien


BLICKFÄNGE AUS HOLZ
Holz ist genial und bringt die Natur mit ins Haus. Neben diesem Wohlfühlfaktor gibt es viele weitere Vorteile und Pluspunkte, die den Holzbau so beliebt und attraktiv machen.
TEXT: CATERINA MOLZER-SAUPER
© ELI/ZWEIRAUM.EU I m Wald vermehrt sich Österreichs Rohstoff Nr. 1 nachhaltig – Holz nützen heißt Klima schützen. Egal ob im Neubau, bei der Sanierung oder Nachverdichtung, durch Aufstockungen oder Anbauten: Die Eigenschaften des leichten, flexiblen, im Werk vorfertigbaren und zudem ökologischen Werkstoffes sind schlichtweg überzeugend. Hier ein paar schöne Beispiele zum Thema Einfamilienhaus.
HAUS TUX
HAUS OBERHOFEN
Leicht und schwebend hebt sich das moderne Haus aus Holz von der dörflichen Siedlungsstruktur ab, ohne mit dieser in Konkurrenz zu treten. Holz in seiner schönsten und schlichtesten Form wurde hier in hochwertiger Art und Weise verarbeitet. Das Massivholzhaus mit einer Wohnfläche von 130 Quadratmetern besticht durch gekonnte Materialkombinationen und viel Liebe zum Detail.
PLANUNG: JOHANNES ERLER Wenn ein holzaffiner Bauherr sein Eigenheim baut, muss das Ergebnis ein ganz besonderes sein. In moderner Formensprache bereichert der traditionelle Baustoff Holz damit den Wohnhausbau im Zillertal. Die Kombination aus Altholz mit modernen Formen und Materialien gibt dem Wohnhaus einen ganz besonderen Look. Die Holzfassade mit Zirben- und Lärchenanteilen ist absichtlich nicht farbsortiert und wirkt so außergewöhnlich raffiniert.
© CHRISTOF SIMON


PLANUNG: DANIEL HAFELE

PLANUNG: CHRISTIAN HÖLLER
HAUS IGLS

Inmitten eines wunderschönen großen Grundstückes in sonniger Hanglage entstand dieses kleine Wohnhaus mit etwa 100 Quadratmetern Wohnfläche aus Holz. Mit viel Gespür und Rücksichtnahme auf vielerlei Vorgaben wurde das Gebäude auf dem bereits bebauten Grundstück positioniert. Sichtbare Holzoberflächen im Außen- und Innenbereich vermitteln Wärme und Natürlichkeit.