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Energie und Wasser

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Geschäftsverlauf

Geschäftsverlauf

DEW21

Zum 31. Dezember 2018 hielt die Dortmunder Stadtwerke Holding GmbH mittelbar über DSW21 und die Dortmunder Stadtwerke Beteiligungsgesellschaft mbH 60,1 % der Geschäftsanteile von DEW21, innogy SE hielt 39,9 %. Zwischen DSW21 und DEW21 besteht ein Gewinnabführungsvertrag. Im Geschäftsjahr 2018 hat DSW21 inklusive der Steuerumlagen 41,0 Mio. € übernommen.

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DEW21 hat im Geschäftsjahr 2018 ein auf Vorjahresniveau liegendes Ergebnis vor Ertragssteuern von 58,2 Mio. € erzielt und liegt damit 0,2 Mio. € über Plan (58,0 Mio. €).

KEB – RWE

Unternehmerischer Gegenstand der KEB Holding AG (KEB) sind der Erwerb und die Verwaltung von Beteiligungen auf dem Energiesektor, insbesondere an der RWE AG. Die Holding GmbH hat über DSW21 65,12 % der Anteile an der KEB. Auf DSW21 entfallen in der KEB etwa 23,6 Mio. Aktien von RWE. Das sind rund 3,8 % des Aktienkapitals bezogen auf die Gesamtanzahl von 614,7 Mio. RWE-Aktien. DSW21 hält selbst 5.840 RWE-Aktien.

Im Mai 2018 hat DSW21 eine Dividendenausschüttung von 29,3 Mio. € vereinnahmt. Diese setzt sich zusammen aus einer Ausschüttung in Höhe von 0,50 € / Aktie zuzüglich einer einmaligen Sonderdividende in Höhe von 1,00 € / Aktie, die mit der Rückerstattung der Kernbrennstoffsteuer in Zusammenhang steht.

Der RWE Konzern hat im Geschäftsjahr 2018 ein bereinigtes EBITDA von 1,54 Mrd. € (2017: 2,15 Mrd. €) erzielt, was einer Verringerung

WGW – GELSENWASSER

Gegenstand der Wasser und Gas Westfalen GmbH (WGW) ist der Erwerb und die Verwaltung von Beteiligungen auf dem Wasser- und Energiesektor – insbesondere an der GELSENWASSER AG sowie das Führen eines eigenen Betriebs auf diesem Gebiet. Zwischen DEW21 und der am 1. Januar 2015 gegründeten großen Netzgesellschaft DONETZ besteht ein Ergebnisabführungsvertrag. DEW21 vereinnahmte hierdurch ein Ergebnis in Höhe von 26,5 Mio. €, was einer Steigerung in Höhe von 6,6 Mio. € gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Die gesamten Investitionen in Sachanlagen bei DEW21 beliefen sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 14,4 Mio. € und fielen damit 3,5 Mio. € (32,1%) höher aus als im Vorjahr.

Im Vergleich zum Vorjahr steigerte DONETZ das Investitionsvolumen um 8,2 Mio. € auf 42,1 Mio. €.

gegenüber dem Vorjahreswert in Höhe von 611 Mio. € beziehungsweise -28 % entspricht.

Ausschlaggebend hierfür sind die in der konventionellen Stromerzeugung zurückgegangenen Margen und Absatzmengen und die niedrigeren Ergebnisbeiträge aus dem Energiehandel. Auch bei den fortgeführten innogy-Aktivitäten ergeben sich Verringerungen infolge der wetterbedingt nur schwach ausgelasteten Windparks.

Weiterhin enthielt das vergleichbare Vorjahresergebnis einmalige, aus dem Verkauf ehemaliger Betriebsgrundstücke resultierende, Sondereffekte. Das EBITDA liegt in der für 2018 prognostizierten Bandbreite.

Für das Geschäftsjahr 2018 haben Vorstand und Aufsichtsrat der RWE in der Hauptversammlung im Mai 2019 eine Dividendenausschüttung von 0,70 € / Aktie vorgeschlagen.

Die Stadtwerke Bochum Beteiligungsgesellschaft mbH und DSW21 halten jeweils 50 % der Kommanditanteile an der Wasser und Gas Westfalen GmbH & Co. Holding KG (Holding KG). Die Holding KG hält wiederum sämtliche Anteile an der WGW. Zwischen der Holding KG

und der WGW besteht ein Gewinnabführungs- und Beherrschungsvertrag.

Die WGW hält zum 31. Dezember 2018 unverändert einen Anteil von 92,93 % an der GELSENWASSER AG. Dieser Anteil entspricht 3.194.600 Aktien. Zwischen der WGW und der GELSENWASSER AG besteht ein Ergebnisabführungsvertrag.

Die Umsatzerlöse der GELSENWASSER AG erhöhten sich im Berichtsjahr um insgesamt 555,5 Mio. € auf 1.630,8 Mio. €. Dieser Anstieg resultiert im Wesentlichen aus Optimierungsgeschäften der Zentralen Gasbeschaffung, aus der Gasbeschaffung für die Energiehandelsgesellschaft West mbH (ehw) sowie aus der Speicherbewirtschaftung. Das Ergebnis nach Steuern stieg um 3,1 Mio. € auf 91,6 Mio. €. Vom Ergebnis wurden 75,1 Mio. € an die WGW abgeführt. In die Gewinnrücklagen wurden 4,0 Mio. € eingestellt.

KSBG – STEAG

Gemeinsam mit fünf weiteren Stadtwerken ist DSW21 zum 31. Dezember 2018 mittelbar zu 100 % an der STEAG GmbH (STEAG) beteiligt. Die jeweiligen Anteile sind in der KSBG Kommunale Beteiligungsgesellschaft GmbH & Co. KG (KSBG) gebündelt, die damit Alleingesellschafterin ist.

Der STEAG-Konzern, einer der größten Stromerzeuger in Deutschland, sieht sich in der deutschen Energiewirtschaft nach wie vor mit einem Umfeld restriktiver und sich weiter verändernder regulatorischer Rahmenbedingungen konfrontiert.

Der Umbruch in der deutschen Energiewirtschaft wird durch die im Juni 2018 eingesetzte Kommission »Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung« (WSB-Kommission) fortgesetzt. In ihrem Abschlussbericht hat die WSB-Kommission am 26. Januar 2019 ein Paket an Zielen formuliert. Der Bericht enthält wenige Hinweise, wie der sukzessive Ausstieg aus der Kohleverstromung konkret verlaufen soll. Darüber hinaus enthält der Bericht viele Ansätze, die weitreichende Änderungen im rechtlichen Gesamtrahmen erfordern. Maßgeblich ist, zu welchem Ergebnis die politische Diskussion in den nächsten Monaten kommt. Die Bilanzsumme der GELSENWASSER AG stieg im Geschäftsjahr 2018 um 43,0 Mio. € auf 960,1 Mio. € an. Das Eigenkapital ist um 4,0 Mio. € auf 365,6 Mio. € angestiegen.

Von dem durch die Holding KG an die Kommanditisten ausgeschütteten Gewinn in Höhe von 65,6 Mio. € entfällt ein Anteil von 32,8 Mio. € auf DSW21. Die zukünftige Ertragslage ist von der Ergebnissituation der GELSENWASSER AG und den Finanzierungskosten für den Erwerb der GELSENWASSER AG geprägt.

GELSENWASSER und der WGW wurden wie auch in den Vorjahren ein Rating von A- mit stabilem Ausblick erteilt. Die Stabilität des GELSENWASSER-Cashflows sowie der Entschuldungspfad der WGW hat entscheidend zu dem guten Ergebnis beigetragen.

Positiv aus Sicht des STEAG-Konzerns ist, dass die Wärmeversorgung einen wesentlichen Stellenwert einnimmt. Offen ist weiterhin die Beantwortung der Frage, wie das energiewirtschaftliche System der Zukunft funktionieren wird.

Die 2018 wieder angestiegenen Strompreise können nicht darüber hinwegtäuschen, dass der STEAG-Konzern wie die gesamte vergleichbare Energiebranche aufgrund der schwierigen Marktbedingungen in den letzten Jahren erhebliche Ergebnisrückgänge hat hinnehmen müssen. Zudem hat der starke Anstieg der CO2-Zertifikatepreise auf vorübergehend sogar mehr als 25 € pro t im Geschäftsjahr 2018 marktseitig den Druck auf die Rentabilität konventioneller Kraftwerke erhöht. Im STEAGKonzern wird die Wirtschaftlichkeit der inländischen Kraftwerkskapazitäten fortlaufend überprüft. Es werden nur diejenigen Kraftwerke weiterbetrieben, deren Wirtschaftlichkeit dauerhaft gegeben ist.

Folge dieser Entwicklung war nach der endgültigen Stilllegung der Kraftwerksblöcke Voerde A und B, Herne 3 sowie West I und II im Jahr 2017 die Entscheidung der Geschäftsführung der STEAG GmbH im März 2018, die

Blöcke Lünen 6 und 7 ebenfalls zur endgültigen Stilllegung anzumelden. Nachdem die Blöcke als nicht systemrelevant eingestuft worden waren, erfolgte die endgültige Stilllegung der beiden Blöcke zum 31. Dezember 2018.

Die zur vorläufigen Stilllegung angemeldeten Kraftwerksblöcke im Saarland Weiher 3 und Bexbach sind unverändert systemrelevant und bis zum 30. April 2020 weiter vorzuhalten. Seit Ende Dezember 2018 wurden beide Kraftwerke insgesamt dreimal zur Stabilisierung des Stromnetzes angefordert.

Auf die Herausforderungen der Energiewende und die geänderten Rahmenbedingungen reagiert STEAG mit dem Programm STEAG 2022. Im Kern geht es darum, Effizienzen im gesamten Konzern zu heben, das Portfolio zu optimieren und neue Wachstumsfelder zu besetzen. Mit STEAG 2022 wurden sechs strategische Stoßrichtungen erarbeitet. Diese wurden im Weiteren im Rahmen des umfassenden Projekts »Dynamic« vor dem Hintergrund aktueller Markt- und Industrietrends national und international sowie der eigenen Kernkompetenzen überprüft, ausgearbeitet und dokumentiert.

Basierend auf der Erfahrung von mehr als 80 Jahren steht der STEAG-Konzern für den effizienten Betrieb eigener Assets. Vor dem Hintergrund sich stetig verändernder Märkte werden die Anlagen fortlaufend optimiert, um diese wettbewerbsfähig in den Märkten betreiben zu können.

Die STEAG-Kompetenz besteht darin, die eigenen Erzeugungsanlagen optimal mit den Anforderungen der Energiewirtschaft und dem Energiehandel zu verknüpfen.

Die wesentlichen strategischen Faktoren sind die Brennstoffbeschaffung und Vermarktung der Kraftwerke im In- und Ausland, aber auch die Vermarktung neuer Anlagen. Inzwischen ist eine eigene STEAG-Handelsplattform in Betrieb gegangen, über die bereits der türkische Windpark Süloglu und der rumänische Windpark Crucea sowie in Zukunft auch die Kraftwerke Paipa und Iskenderun vermarktet werden. Als kompetenter Entwickler und Betreiber im Bereich dezentrale Energieversorgung liegt der Fokus insbesondere auf Planung, Umsetzung und Betriebsführung von maßgeschneiderten dezentralen Lösungen im Industriebereich, aber auch bei der Quartiersentwicklung für Wärmeversorgung, Strom und Kühlung. Beispiele für erfolgreiche Projekte der STEAG New Energies GmbH sind die mobile Wärmeversorgung in Dortmund-Bodelschwingh mit einer Hochdruck-Heißwasserheizungsanlage für bis zu 180 Grad Heißwasser und einer Erzeugungsleistung von 9,4 MW oder die Errichtung der neuen Energiezentrale der TU Darmstadt mit Verbräuchen von 54.000 MWh Strom, 62.000 MWh Wärme und 5.000 MWh Kälte pro Jahr.

Großes Potenzial bietet der Markt für Dienstleistungen rund um die Sicherheit und den Rückbau von Nuklearanlagen national und international. In Deutschland ist der STEAG- Konzern bereits gut positioniert und arbeitet hier zum Beispiel für den Kernkraftwerksbetreiber EnBW. Zur Stärkung der Geschäftseinheit Nuclear Technologies hat die STEAG Energy Services GmbH mit ihrer Tochtergesellschaft Krantz einen Spezialisten in der Belüftungstechnik erworben und nun erfolgreich in den STEAG-Konzern integriert. Für den weiteren Ausbau der STEAG-Kompetenzen wird ein gezielter Markteintritt in europäische und internationale Wachstumsmärkte weiter verfolgt.

Im internationalen Energiedienstleistungsgeschäft ist die STEAG Energy Services GmbH seit Jahren erfolgreich. Künftig wird es unter anderem darum gehen, Vertriebsstrukturen in West- und Ost-Afrika, Asien, Südamerika und Osteuropa zu nutzen, um weiter zu wachsen. Darüber hinaus wird das Dienstleistungs- und Lizenzgeschäft rund um digitale Produkte weiter ausgebaut. Durch die jahrzehntelangen Erfahrungen in der Betriebsführung von eigenen Anlagen kann der STEAG-Konzern wettbewerbsfähige Energiedienstleistungen anbieten. Hierbei handelt es sich insbesondere um Lösungen für Anlagenüberwachung, Optimierung sowie Betriebsführung und Instandhaltung, basierend auf einem sehr großen Fundus an Daten und Praxiserfahrung. Aktuelle Beispiele sind der Abschluss mehrerer Wartungs- und

Betriebsführungsverträge für Windkraftparks und Solarkraftwerke mit führenden Investoren in Brasilien, so dass inzwischen eine Gesamtleistung von 2,8 GW durch 150 Mitarbeiter des STEAG-Konzerns betrieben wird.

Zusammen mit starken Projekt- oder Finanzpartnern Energieinfrastrukturprojekte zu realisieren, war stets ein Element der STEAG- Strategie. Anhand solcher Partnermodelle sind die drei Auslandskraftwerke Termopaipa (Kolumbien), Iskenderun (Türkei) und Mindanao (Philippinen) erfolgreich umgesetzt worden.

Aktuell wird das Projekt GuD Herne – der schlüsselfertige Bau und die langfristige Wartung eines hochmodernen Gas- und Dampfkraftwerks (GuD) mit einer elektrischen Leistung von über 600 MW und etwa 400 MW Dampfauskopplung am bestehenden Standort in Herne – gemeinsam mit dem Partner Siemens AG mit dem Ziel einer Fernwärmeauskopplung in die Fernwärmeschiene Ruhr weiterentwickelt.

Ferner operiert die ASEAN-Power Development Plattform (APDP) als Gemeinschaftsunternehmen mit der australischen Beteiligungsgesellschaft Macquarie Corporate Holdings Pty Limited in Asien. Das Modell der gemeinsamen dezentralen und partnerschaftlichen Projektentwicklung in bestimmten Regionen ist ein Weg im STEAG-Konzern, künftig im Ausland Projektentwicklung zu betreiben.

Die sich aus der strategischen Ausrichtung ergebenden Chancen und insbesondere die geplanten Investitionen in Wachstumsfeldern werden künftig dazu beitragen, dass der STEAGKonzern weiterhin erfolgreich im Energiemarkt positioniert sein wird. Parallel hierzu werden Risiken aus dem Geschäftsumfeld und den Aktivitäten des Konzerns im Rahmen der Risikostrategie systematisch identifiziert, gesteuert und überwacht.

Die von der STEAG GmbH für den Mittelfristplanungszeitraum vorgelegten Ergebnisabführungen sind ausreichend, um den Kapitaldienst inklusive Zinsaufwand sowie Betriebsaufwendungen der KSBG zu bedienen. Die vorgelegte Ergebnisprognose der STEAG für das Geschäftsjahr 2018 bestätigt die budgetierte Ergebnisabführung an die KSBG von rund 45 Millionen Euro im Jahr 2019.

Die Konsorten verzichten über den gesamten Planungszeitraum auf Ausschüttungen der KSBG, um so ihren Beitrag für eine Verbesserung der wirtschaftlichen Situation des KSBG-Konzerns zu leisten.

Die Finanzierung der KSBG durch einen Konsortialkreditvertrag eines Bankenkonsortiums und durch ein Aufwärtsdarlehen der STEAG wird im Wesentlichen 2020 zur Rückzahlung fällig. Die langfristige und stabile Sicherung der Anschlussfinanzierung ist von größter Bedeutung, um den Transformationsprozess bewältigen und gezielte Investitionen in Wachstumsfelder tätigen zu können.

In 2018 ist bei der Holding GmbH ein anteiliges Equity-Ergebnis von -18,5 Mio. € entstanden, wobei sich der Wert der Anteile an KSBG im Konzernabschluss auf 0,0 Mio. € beläuft. Von dem anteiligen Ergebnis haben sich 9,9 Mio. € im Konzernabschluss ergebniswirksam ausgewirkt.

Aus Sicht der beteiligten Stadtwerke ergeben sich Zukunfts-Chancen insbesondere aus:

• einer zukunftsfähigen Aufstellung des

Deutschlandgeschäfts,

• einem verstärkten Ausbau der Dienstleistungskompetenz,

• der Schaffung der Rahmenbedingungen durch die vom Land Nordrhein-Westfalen unterstützten Verknüpfung der »Fernwärmeschienen« an Rhein und Ruhr,

• Investitionen in leitungsgebundene Infrastruktur sowie Wind- und Solar-Anlagen,

• dem Eingehen strategischer Partnerschaften sowie

• der STEAG-Digitalisierungsinitiative.

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