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Konzern Geschäftsbericht DSW21 2014
Wirtschaftsbericht Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen Die in 2013 beobachtete Aufhellung und Stabilisierung der Weltkonjunktur setzte sich zu Beginn 2014 zunächst fort. Auch in Deutschland wurde der Aufschwung, getrieben vor allem durch den Export und das extrem niedrige Zinsniveau, durch die internationalen Krisen unterbrochen. Im dritten Quartal stabilisierte sich die konjunkturelle Lage und zum Jahresende nahm die deutsche Wirtschaft weiter Fahrt auf. Das Bruttoinlandsprodukt stieg im vierten Quartal 2014 um 0,7 %. Insgesamt hat sich die deutsche Wirtschaft in einem schwierigen weltwirtschaftlichen Umfeld als stabil erwiesen und erreichte einen Zuwachs zum preisbereinigten Bruttoinlandsprodukt von 1,6 %. Die Arbeitslosenquote sank leicht um 0,2 Prozentpunkte auf 6,7 %. Die Zahl der Erwerbstätigen erreichte wiederum einen neuen Höchststand und stieg um 0,9 % auf durchschnittlich 42,6 Mio.
Die robuste Verfassung des Arbeitsmarktes in Deutschland spiegelte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr in Dortmund nur eingeschränkt wider. Die Arbeitslosenquote lag in Dortmund zum 31. Dezember 2014 bei 12,2 % (31. Dezember 2013: 12,5 %).
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Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) werden in der Rubrik »Mobilität und Logistik« gesondert betrachtet. Im Jahr 2014 stieg die Güterbeförderung der Binnenschifffahrt um 0,7 % gegenüber dem Vorjahr. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wurden 2014 insgesamt 228,5 Mio. Tonnen Güter auf deutschen Binnenwasserstraßen transportiert. Analog zu dieser Entwicklung lag der Güterumschlag am Dortmunder Hafen im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls höher.
Der Luftverkehrsmarkt in Deutschland erholte sich mit einem Passagierzuwachs von 3,0 % deutlich im Vergleich zum Vorjahr (2013: +0,7 %). Während im Europaverkehr die Zuwachsraten bei 3,1 % lagen, verzeichnete der innerdeutsche Verkehr Zuwächse von 0,8 %. Der Flughafen Dortmund partizipierte an dieser Entwicklung, und dies trotz der aufgrund der Ukrainekrise in 2014 weggefallenen Verbindungen. Für das Jahr 2015 erwartet der Flughafenverband ADV ein Passagierwachstum von 2,8 %.
Die Themen Energie und Klimaschutz standen auch im Jahr 2014 ganz oben auf der politischen Agenda. Auf dem EU-Gipfel im Oktober 2014 in Brüssel wurden neue Ziele für Klimaschutz, erneuerbare Energien und Energieeinsparungen beschlossen. Die EU- Staaten wollen 2030 mindestens 40 % weniger klimaschädliche Treibhausgase ausstoßen als 1990. Dazu sollen die erneuerbaren Energien ausgebaut, die Energieeffizienz verbessert und das Emissionshandelssystem reformiert werden.
Wirtschaftsbericht Im April 2014 verabschiedete die Europäische Kommission neue Vorschriften für staatliche Beihilfen auf den Gebieten Umweltschutz und Energie. Damit wurde für die Mitgliedstaaten verbindlich der Rahmen festgelegt, innerhalb dessen nationale Beihilfen mit dem EU-Wettbewerbsrecht vereinbar sind und dementsprechend genehmigt werden können. Nach dem Willen der EU-Kommission muss die Förderung Erneuerbarer Energien marktnäher gestaltet werden. Zum 1. August 2014 trat das »Gesetz zur grundlegenden Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes und zur Änderung weiterer Bestimmungen des Energiewirtschaftsrechts« in Kraft. Damit soll der Ökostrom-Ausbau besser gesteuert und seine Kosten begrenzt werden. Das Gesetz folgt damit den neuen EU-Leitlinien für staatliche Energie- und Umweltbeihilfen. Ende Oktober hat die Bundesregierung ein Diskussionspapier zur künftigen Gestaltung des deutschen Strommarktes veröffentlicht. Dabei geht es in erster Linie um die Frage, wie die Zuverlässigkeit der Stromversorgung langfristig gesichert werden kann.
In Dortmund hat sich DEW21 trotz schärferer Wettbewerbsbedingungen erneut als wettbewerbsfähiges und wirtschaftlich stabiles Unternehmen bewährt. Während im Jahr 2013 bereits 136 Anbieter im Gasbereich in Dortmund vertreten waren, stieg die Anzahl in 2014 auf 165. Im Strombereich sank dagegen die Anzahl der Anbieter von 291 auf 233.
Der Mietwohnungsmarkt in Dortmund befindet sich trotz des nach wie vor spürbaren Strukturwandels im Aufwind. Dortmund entwickelt sich zu einem attraktiven Universitäts- und Forschungsstandort. Wohnungsmarktexperten erkennen in einigen Teilbereichen – vorwiegend im preiswerten Mietwohnungsmarkt – deutliche Anspannungstendenzen. Vor allem scheint es in Dortmund an preiswertem Wohnraum für große Familien sowie an generationen- und behindertengerechten Wohnungen zu mangeln. Die letzte für Dortmund veröffentlichte durchschnittliche Leerstandsquote lag Ende 2012 bei 2,0 %. Aktuelle Daten liegen uns zum jetzigen Zeitpunkt nicht vor. Es ist aber davon auszugehen, dass die durchschnittliche Leerstandsquote in Dortmund bis Ende des Geschäftsjahres 2014 deutlich unter 2,0 % gefallen ist. Erfasst wird hierbei jedoch nur der strukturelle Leerstand mit einer Leerstandsdauer von über drei Monaten. Fluktuationsbedingter Leerstand bleibt bei dieser Betrachtung außen vor.
Der Telekommunikationsmarkt unterlag wie auch in den Vorjahren in 2014 unverändert einer hohen Dynamik und einem intensiven Preis-/Leistungs- und Subventionswettbewerb.
Mitarbeiter Personalpolitik eines Unternehmens bedeutet immer, den Mitarbeiter als wichtigstes Kapital seines Unternehmens zu begreifen. Deshalb unterstützt DSW21 seine Mitarbeiter durch umfangreiche Maßnahmen im Bereich der Gesundheitsförderung, durch Angebote zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie, insbesondere durch individuelle Arbeitszeitmodelle und Telearbeit, sowie durch zahlreiche Möglichkeiten zur beruflichen Qualifizierung. Zur Personalpolitik von DSW21 zählt aber auch die Wahrnehmung sozialer Verantwortung, die bei DSW21 stets einen hohen Stellenwert hatte. So beschäftigt DSW21 durch das arbeitsmarktpolitische Instrument »Förderung von Arbeitsverhältnissen« 36 Vollzeit- Mitarbeiter. Ein weiteres personalpolitisches Thema ist der demografische Wandel. Mit einer gemeinsamen Erklärung zum Tarifvertrag Demografie Nahverkehr haben daher die KöR-Partnerunternehmen DSW21, BOGESTRA, HCR und VESTISCHE ihre Zusammenarbeit in diesem Bereich vertieft, um sich gemeinsam aus Mitarbeitersicht, aber auch aus Kundeninteresse, dieser Herausforderung zu stellen.
Im Jahresdurchschnitt waren 2.046 Mitarbeiter, darunter 48 Auszubildende, bei DSW21 beschäftigt.
Der Anteil von Teilzeitbeschäftigten veränderte sich zu 2014 nicht und lag konstant bei 13,0 %. Auch der Anteil von Frauen an der Belegschaft betrug unverändert 21 %. Dagegen ergaben sich leichte Verschiebungen bei der Unternehmenszugehörigkeit und dem Lebensalter der Beschäftigten. Das Durchschnittsalter der Mitarbeiter stieg leicht auf 46,8 und auch die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit erhöhte sich auf 18,3 Jahre.
Die Schwerbehindertenquote stieg von 13,6 % auf 14,1 % und lag damit unverändert deutlich über der gesetzlichen Quote von fünf Prozent.
Ausbildung hat bei DSW21 seit Jahrzehnten einen hohen Stellenwert. DSW21 nimmt diese Verantwortung sehr ernst und bildet deshalb Jahr für Jahr über den Bedarf hinaus junge Menschen aus, um ihnen eine gute, fundierte Ausbildung und damit Startchancen in das künftige Berufsleben zu geben. Die Zahl der Auszubildenden bleibt dabei auf konstantem Niveau. Zusätzlich zu den eigenen Auszubildenden bildete DSW21 auch für DEW21, die Stadt Dortmund sowie für Fremdfirmen aus. Unverändert werden dabei mehr gewerbliche Azubis als kaufmännische ausgebildet. Nach Beendigung ihrer Ausbildung wurden 12 ehemalige Auszubildende übernommen, 14 Auszubildende wurden eingestellt.
Die Qualifikation der Mitarbeiter den wachsenden Anforderungen anzupassen ist ein stetes Anliegen von DSW21. Im Geschäftsjahr 2014 wurden insgesamt 42 interne Seminarthemen, verteilt auf 91 Veranstaltungen, zur Weiterbildung angeboten. Die im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegene Teilnehmerzahl lag bei 989 Mitarbeitern. Weitere 255 Mitarbeiter besuchten externe Veranstaltungen. Im Jahr 2014 wurde die Staffel »Mobil 3« mit einem zweitägigen Seminarbaustein und einem eintägigen Aufbautag zu dem Thema »Alternsgerechte Führung – Demografie 1 und 2« fortgesetzt. Die vierte Staffel des Personalentwicklungsprogramms PEP (Perspektiv – Entwicklung – Personal) wurde fortgeführt und im März 2014 erfolgreich beendet. Neu gestartet wurde die Fahrerakademie mit 14 Teilnehmer/-innen aus den Bereichen Bus und Bahn.
Durch die insgesamt 743 von Mitarbeitern bei »impulse – Ideen für den Wettbewerb« eingereichten Verbesserungsvorschläge konnten 271,1 T€ eingespart werden.
Im Konzern sank die Zahl der durchschnittlich beschäftigten Mitarbeiter um 9 auf 3.881 Mitarbeiter, darunter 130 Auszubildende.