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Bau in Rekordzeit
Die Dortmunder Energie- und Wasserversorgung (DEW21) nimmt im niedersächsischen Harsahl einen neuen Windpark in Betrieb und unterstreicht damit seine Klimaschutz-Ambitionen. Es ist ein rundum erfolgreiches Projekt, auch wenn der Versorger dafür verschiedenste Herausforderungen aus dem Weg räumen musste.
Ohne eine gute Portion Langmut und Hartnäckigkeit kann die Energiewende hierzulande kaum funktionieren. Dies zeigt auch der Bau des neuen DEW21Windparks im niedersächsischen Harsahl. „Um das Projekt umzusetzen, halten wir seit Jahren durchgehend Kontakt zu Eigentümer*innen, Landwirtschaft, Politik und Verwaltung,“ betont Projektleiterin Julia Koch. „Diese Beharrlichkeit hat sich ausgezahlt und wir konnten mit den Werten punkten, die uns bei DEW21 wichtig sind. Wir sind menschlich, erlebbar und vor Ort.“
Anfang Juni ging nun der aus fünf Windkraftanlagen bestehende Park in Betrieb. Die regenerative Strommenge von 55 Gigawattstunden, die erzeugt werden kann, reicht aus, um umgerechnet pro Jahr mehr als

30.000 Dortmunder Bürger*innen mit Strom zu versorgen und 40.000 Tonnen CO2 einzusparen.
Schnelle Umsetzung
Einer mehr als zehnjährigen Planungs- und Genehmigungsphase, die bereits im Jahr 2013 ihren Anfang nahm, folgte ab Januar 2023 eine mustergültige Bauphase: „Einen Windpark in anderthalb Jahren fertigzustellen – vom Wegebau, über das Herstellen der Fundamente bis zur Installation der Türme und Rotorblätter – ist schon sportlich. Da können wir uns wirklich auf die Schulter klopfen“, so Koch. Dies gilt insbesondere, wenn man sich die Dimensionen einmal vor Augen führt: Der Park hat eine installierte Gesamtleistung von 28,5 Megawatt. Drei Anlagen kommen auf eine Gesamthöhe von 180 Meter, zwei recken sich sogar 200 Meter in die Höhe. Der Rotordurchmesser beträgt 149 Meter.
Um den Bau in Rekordzeit zu bewältigen, waren jedoch einige Hürden zu überspringen: Nach den Starkregen-Vorfällen Ende 2023 musste zum Beispiel ein zusätzliches Flies gelegt werden, damit auch bei durchnässtem Boden weitergearbeitet werden konnte. Schließlich wollten die Schwertransporter über die mobile Baustraße tonnenschwere Anlagenteile sicher zum Standort bringen.
Engpass Autobahn
Auch der teils starke Wind sorgte dafür, dass die Installation von Türmen, Rotor und Flügeln vorübergehend ins Stocken geriet. Zu allem Überfluss testeten noch die Bauarbeiten an der Autobahn A27 die Nerven aller Projektbeteiligten. Denn die besagte Schnellstraße war eine wichtige Verbindungsachse, um die großen Anlagenteile der Windkraftanlagen von A nach B zu transportieren. „Wir mussten deshalb die Strecke nochmal umplanen, glücklicherweise nur für zwei der fünf Windkraftanlagen, die anderen drei waren zu dem Zeitpunkt bereits angeliefert worden“, so Julia Koch. „Auf höchster politischer Ebene in Deutschland liefen zudem die Gespräche, um die Bauarbeiten an der Autobahn maximal zu beschleunigen.“


Apropos Beschleunigung: Diese würde sich DEW21 grundsätzlich auch für die „Vorarbeit“ der Genehmigung bei derartigen Windparks wünschen. Koch dazu: „Der bürokratische Aufwand ist gewaltig. Und die Prozesse bei den zuständigen Behörden sind relativ langwierig. Wenn die Politik an dieser Stelle – wie angekündigt – Dinge vereinfacht, ist dies sicherlich im Sinne der Energiewende zu begrüßen.“
Den Standort im niedersächsischen Harsahl, der durch seine hohen Windgeschwindigkeiten optimale Rahmenbedingungen bietet, will DEW21 jedenfalls nach Möglichkeit weiter ausbauen: Mit der Gemeinde vor Ort laufen bereits die Gespräche darüber, wie sich der Park in Zukunft erweitern ließe.
Wichtiger Meilenstein
Mit Inbetriebnahme des neuen Windparks stärkt DEW21 sein Portfolio im Bereich der Erneuerbaren Energien merklich. Nun hat der Dortmunder Versorger insgesamt bundesweit 70 Windkraftanlagen am Netz. Rein rechnerisch können so etwa 190.000 Verbraucher*innen mit klimafreundlichem Strom versorgt werden.
Die Windkraftanlagen im niedersächsischen Harsahl haben beachtliche Dimensionen. Sie sind bis zu 200 Meter hoch.