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Eine Investition, zweifacher Nutzen
Der Dortmunder Flughafen setzt auf Photovoltaik (PV) und macht seine Infrastruktur somit nachhaltig und zukunftssicher. Auf den Dächern zweier Flugzeug-Abstellhallen entstehen großflächige Solaranlagen, die nicht nur CO2 einsparen, sondern auch wirtschaftlich eine sinnvolle Investition sind.
„Wir überlegen im Rahmen unserer Nachhaltigkeitsstrategie kontinuierlich, wie wir unseren ökologischen Fußabdruck weiter reduzieren können“, sagt Dietmar Krohne, Abteilungsleiter Facility Management beim Dortmund Airport. Die Erzeugung erneuerbarer Energien ist für den Flughafen der nächste konsequente Schritt. Bereits seit 2015 bezieht der Airport Ökostrom von DEW21. Die bald fertiggestellten PV-Anlagen werden in der Regel einen Überschuss an Strom produzieren, der verkauft wird und somit auch der Region hilft, grünen Strom zu nutzen. Anlagen wie diese sparen immerhin 210.000 Tonnen CO2-Equivalent pro Jahr ein.
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Auf den ersten Blick bietet ein Flughafen viele freie Flächen, die für PV-Anlagen geeignet scheinen. Doch nicht jeder Standort ist für einen effizienten Betrieb von Solaranlagen geeignet. Bestimmte Flächen haben darüber hinaus für den Flughafenbetrieb eine wichtige Funktion. „Die großen Wiesenflächen in der Nähe der Start- und Landebahn müssen hindernisfrei bleiben. Sie werden als Schutzzonen für den Betrieb der Navigationsanlagen gebraucht“, erklärt Dietmar Krohne. „Die PV-Anlagen müssen zudem blendfrei für die Lots*innen im Tower und auch die Pilot*innen sein.“ Weil die Suche nach geeigneten Standorten durchaus aufwändig war, wurde das gesamte Flughafenareal entsprechend gutachterlich bewertet.
Im ersten Schritt werden aktuell die Dächer zweier Hangars auf einer Fläche von 1.700 m² mit Solaranlagen ausgestattet. DEW21 plant, errichtet und betreibt die Anlagen im Auftrag des Flughafens. „Immer mehr Unternehmen und Gewerbe erkennen das Potenzial ihrer ungenutzten Dach- und Freiflächen. DEW21 unterstützt dabei gerne, denn die Nutzung erneuerbarer Energien ist wirtschaftlich und nachhaltig“, erklärt Marco Fröse, Projektleiter für Energielösungen bei DEW21, „Durch solche Kooperationen wie diese mit dem Dortmund Airport können wir gemeinsam für ein klimafreundliches Dortmund sorgen.“
Der erzeugte Überschuss an grünem Strom wird ins Netz des Dortmunder Netzbetreibers DONETZ gespeist. „Batteriespeicher sind noch vergleichsweise teuer und könnten ohnehin nur einen Bruchteil der Energie speichern, die in den Abend- und Morgenstunden benötigt wird, wenn die Sonne nicht scheint“, weiß Dietmar Krohne. Der Flughafen hat die Option der Zwischenspeicherung aber nicht gänzlich verworfen. Als Teil der kritischen Infrastruktur könnten zukünftig auch Wasserstoffspeicher für den Flughafen von Bedeutung sein.
Auch wirtschaftlich betrachtet lohnen sich die PVAnlagen für den Dortmunder Flughafen. Mit einer künftigen Eigenerzeugung von 350.000 kWh Solarstrom pro Jahr wird sich die gesamte Investition –immerhin fast 500.000 € – nach schätzungsweise sieben Jahren amortisieren. Für ein Unternehmen wie den Flughafen war es auch hinsichtlich der noch andauernden Energiekrise mit steigenden und schwankenden Strompreisen eine klare Sache, dieses Vorhaben zügig zu realisieren.
Da eine Investition in nachhaltige Infrastruktur somit einen doppelten Nutzen hat, gibt es seitens des Flughafens bereits konkrete Realisierungspläne weiterer Solarstrom-Projekte. Als Bauherr und späterer Vermieter des neuen Dienstgebäudes der Dortmunder Polizei auf dem ehemaligen Parkplatz P3 wird der Flughafen auf dessen Fahrzeughalle eine Solaranlage errichten lassen.
„Die aktuellen Entwicklungen am Energiemarkt zeigen mit beeindruckender Deutlichkeit, wie wichtig Zukunftsinvestitionen im Bereich der erneuerbaren Energie sind. Mit den neuen PV-Anlagen vereint der Dortmund Airport sowohl die ökonomischen wie auch die ökologischen Aspekte seiner Unternehmens- und Nachhaltigkeitsstrategie“, so Ludger van Bebber, Geschäftsführer des Flughafens.