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Spannendes Schwergewicht
DSW21-Betriebsleiter Ralf Habbes, Gebäudemanager Bernd Zöller und Projektleiter Karl Naundorf (v.l.) Anfang Oktober bei der Anlieferung der Trafostation am Betriebshof Brünninghausen.
DSW21 hat beim Aufbau der Ladeinfrastruktur für das E-Bus-Projekt »StromFahrer« wichtige Etappen erfolgreich gemeistert: Eine aus fünf Gebäudeteilen bestehende und insgesamt 150 Tonnen schwere Trafostation wurde im Oktober mittels 300-TonnenSpezialkran am Betriebshof in Brünninghausen tief in die Erde gesetzt.
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30 Tonnen wiegt jedes Element der Trafostation, die nach Fertigstellung begrünt wird.
Die fünf Megawatt (MW) starke Trafostation bildet mit drei weiteren Trafostationen und einer Übergabestation das Rückgrat der neuen Ladeinfrastruktur. Sie ist Voraussetzung dafür, dass künftig 30 Elektrobusse an den entsprechenden Ladepunkten zentral am Betriebshof aufgetankt werden können. Die neuen EFahrzeuge treffen voraussichtlich bis Jahresende in Dortmund ein und gehen dann im Frühjahr 2023 auf den Buslinien 470, 440 und 437 in den klimafreundlichen Betrieb.
DSW21Betriebsleiter Ralf Habbes erläutert: „Weil das Platzangebot auf unserem Betriebshof begrenzt ist, mussten wir beim Aufbau der Ladeinfrastruktur ein wenig kreativ sein. Mit der unterirdischen Trafostation haben wir uns für eine unkonventionelle Lösung entschieden, die hierzulande ihresgleichen sucht. Mit einer sorgsamen Planung und starken Partnern kann man solche ambitionierten Ideen aber souverän umsetzen.“ Für die Trafostation war neben der neuesten Bushalle in Brünninghausen eine rund 200 m² große und vier bis fünf Meter tiefe Grube ausgehoben worden. 120 LkwFahrten waren notwendig, um das Erdreich abzutransportieren. „Das waren schon beachtliche Dimensionen. Und man darf nicht vergessen, dass dies alles im laufenden Betrieb stattfindet. So etwas funktioniert nur mit gutem Teamwork“, erläutert Projektleiter Karl Naundorf.
E-Busse kurz vor Fertigstellung
Mit der Bereitstellung der Ladeinfrastruktur und der Starkstromanlagen waren nach einer europaweiten Ausschreibung das polnische Unternehmen Ekoenergetyka bzw. das deutsche Unternehmen Omexom Frankenluk betraut worden. Verantwortlich für die Produktion der 30 Elektrobusse ist indes das polnische Unternehmen Solaris, einer der führenden Bushersteller in Europa. „Grundsätzlich hat das Thema Elektromobilität viele verschiedene Aspekte und ist mit einem immensen Aufwand verbunden“, betont Betriebsleiter Ralf Habbes und fügt an: „Wir reden etwa über die neue Stromversorgung, Ladepunkte, Abstellflächen und Werkstätten mit neuen Dacharbeitsplätzen für die Hochvolttechnik auf den Busdächern. Nicht zuletzt geht es um Schulungen für hunderte Mitarbeitende in der Werkstatt und im Fahrdienst im Umgang mit einer neuen Antriebstechnologie – und all dies läuft quasi nebenbei. Das ist schon ein enormer Kraftakt.“
Für den im Frühjahr startenden Linienbetrieb ist die stark frequentierte Linienverknüpfung 470440437 vorgesehen, die auf ihrem über 300 km langen täglichen Einsatz von Mengede nach Sölde einmal die Stadt durchquert. So können besonders viele Fahrgäste die Elektromobilität hautnah erleben. Die DSW21Busflotte, die bereits heute zu den modernsten des Landes NRW zählt, wird dann in Sachen Klimafreundlichkeit und LärmReduzierung nochmal einen Schritt nach vorne machen.
Dass die EBusse auf ihrer künftigen Route am Betriebshof in Brünninghausen vorbeikommen, ist kein Zufall: „Da wir auf ein zentrales Ladekonzept setzen, können die Busse hier einmal täglich gegen einen frisch aufgeladenen Bus ausgetauscht werden. Weitere Voraussetzungen dafür waren hohe Reichweiten von mindestens 200 Kilometern und eine Schnellladefähigkeit bei den Batterien“, so Habbes weiter. Wegen der leistungsstarken Batterien ist keine Nachladung auf der Strecke notwendig. Demnach können die Busse zukünftig etwa auch bei Sonderveranstaltungen flexibel eingesetzt werden.