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Volle Power für Olympia
Kaffeepause in der gemeinsamen Küche: Charlotte Körner und Olaf Roggensack.
Knallhart trainieren Charlotte Körner und Olaf Roggensack für ihre Olympia-Teilnahme beim Rudern. Dabei lässt sich das Duo, das gemeinsam in einem Mehrfamilienhaus des Dortmunder Wohnungsunternehmens DOGEWO21 wohnt, weder von Sportverletzungen noch von der Corona-Pandemie ausbremsen.
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Wie wichtig eine gute Nachbarschaft ist, hat Charlotte Körner erst im vergangenen Frühjahr erlebt. „Wegen des Corona-Lockdowns mussten wir einige Trainingseinheiten notgedrungen in die heimischen vier Wänden verlagern“, sagt die Spitzenruderin, die zusammen mit ihrem Freund Olaf Roggensack, einem ebenfalls hochtalentierten Wassersportler, im Dortmunder Saarlandstraßen-Viertel wohnt. Übungseinheiten im Leistungszentrum waren zu dieser Zeit tabu, also hielten sich die beiden Olympia-Aspiranten daheim mit Ergometer- und Heimrad-Training fitnessmäßig über Wasser.
„Natürlich haben die intensiven Übungseinheiten eine etwas ungewohnte Geräuschkulisse
verursacht“, schmunzelt die 23-Jährige. Doch anstatt sich zu beschweren, kredenzten die Nachbar*innen im DOGEWO21-Mehrfamilienhaus den beiden sogar weitere Matten zum Unterlegen, die die Vibrationen der Sportgeräte weitestgehend schluckten. „Das war wirklich eine vorbildliche Unterstützung, für die wir sehr dankbar sind“, so Roggensack, der sich zu diesem Zeitpunkt noch mit dem Deutschland-Achter auf die Olympischen Spiele in Tokio vorbereitete.

Extraschichten für das Comeback
Dass es trotz des starken nachbarschaftlichen Zusammenhalts nicht zu einer Olympia-Teilnahme kam, ist hinlänglich bekannt: Wegen der Corona-Pandemie wurden die Spiele aufs kommende Jahr verschoben. Zu allem Überfluss zog sich der angehende Bundespolizist wenig später bei einem Radunfall im Freien eine Schulterverletzung zu. Während seine TeamKollegen derweil ein wenig ausspannen können, muss er seinen Rückstand aufholen, damit er im Herbst wieder topfit ist. „Ich sehe nach wie vor gute Chancen für meine Olympia-Teilnahme im nächsten Jahr“, gibt sich der 23-Jährige kämpferisch. Und auch bei den Olympischen Spielen in Paris drei Jahre später wäre er mit dann 27 Jahren noch im besten Athleten-Alter.
Der internationale Wettkampf in der französischen Hauptstadt ist auch der große Traum seiner Partnerin Charlotte Körner, die dort im Zweier und Vierer ohne Steuerfrau für Furore sorgen möchte. „Ins Olympia-Team für das nächste Jahr werde ich nicht mehr aufrücken können. Daher wird nun die gesamte mittelfristige Trainingsplanung auf dieses eine Ziel 2024 ausgerichtet“, so die ehemalige deutsche Meisterin im Leichtgewichts-Doppelzweier, die Geschichte, Politik und Sozialwissenschaften auf Lehramt studiert. Letzteres ist angesichts des enormen Trainingspensums ein nicht immer leichtes Unterfangen. Körner: „Pro Woche gehen bei uns beiden jeweils rund 20 Stunden netto für den Sport drauf. Da ist schon ein konsequentes Zeitmanagement gefragt, um alles unter einen Hut zu bekommen.“
Motivationskünste steigern Trainingseifer
Nach den beiden täglichen Übungseinheiten findet sich das Duo abends in der Regel in der heimischen Küche ihrer DOGEWO21-Wohnung ein, um sich nach den Trainingsstrapazen ausgiebig zu stärken. „Ernährung ist ein wichtiger Faktor. Als Ausdauersportler im Spitzenbereich brauchen wir jede Menge Kalorien“, so Körner. Eine spezielle Sportler-Diät steht dabei allerdings nicht auf dem Speiseplan. „Wir haben beide glücklicherweise einen vorteilhaften Stoffwechsel und können nach Belieben reinhauen“, ergänzt Roggensack.
Auf den bald anbrechenden Herbst blicken sie nun mit einer gewissen Gelassenheit. „Sollte es nochmal stärkere Corona-Einschränkungen geben, fällt dies dann ohnehin in die Jahreszeit, in der wir nicht auf dem Wasser trainieren können. Da war die Lockdown-Phase im vergangenen Frühjahr, in der wir eigentlich wieder am Kanal trainiert hätten, sicherlich schwieriger“, gibt der 23-Jährige zu bedenken. Beide hätten zudem nun die Gewissheit, dass sie sich auch in den heimischen vier Wänden fithalten und motivieren können. „Wir ziehen uns dabei auch gerne mal gegenseitig etwas auf. Ganz nach dem Motto: Ich habe schon 16 Kilometer auf dem Heimrad zurückgelegt, wann kommst Du eigentlich mal in die Gänge?“, so Körner mit einem Augenzwinkern.
Enormes Trainingspensum: 20 Stunden pro Woche trainiert das Duo für den Olympia-Traum.