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Mähndy mäht
Sorgt im Hafenbecken für freie Fahrt: das Mähboot.
Wenn es im Wasser grün schimmert, ist das nicht immer irgendwie mit Lichtbrechung zu erklären, oft stecken dahinter einfach wuchernde Pflanzen. Die fühlen sich wohl im Hafen mit seiner 1A-Wasserqualität, die das Sonnenlicht bis zum Grund scheinen lässt. Begünstigt wird die Plage zudem durch den Klimawandel. Wasserpest (Elodea) heißen die Schlingpflanzen mit sehr dynamischem Wachstum – bis zu zehn Zentimeter pro Tag. Würde die Hafenverwaltung nicht eingreifen, würden die durch Schiffe eingetragenen Wasserpflanzen bald die Hafenbecken überwuchern.
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Die schlingenden Pflanzen umschließen zudem Müll, den manche Besucher*innen des Hafens achtlos in die Becken werfen. Da man aber Pflanzen auf dem Wassergrund nicht einfach bekämpft, hat sich die Dortmunder Hafen AG im letzten Jahr erstmalig ein Mähboot gemietet. Der Erfolg war da und 2020 entschied die Hafen AG dann die Anschaffung eines solchen Wasserfahrzeugs. Durch unterschiedliche Aufsätze wie etwa eine Frontsammelharke ist es sehr vielseitig einsetzbar und unterstützt bei der Abfallbeseitigung aus den Hafenbecken.
Den Namen Mähndy bekam das Boot von der Belegschaft der Hafen AG verpasst, dazu gab es eine Abstimmung. Gefahren wird sie von den Hafenmeistern und Hafenhandwerkern. Am Beginn stand zunächst eine Reihe von Tests und Feineinstellungen. Auch eine Hydraulikpumpe musste bereits repariert werden. Doch das konnte den Einsatz von Mähndy nur kurz unterbrechen und nicht wirklich behindern.
Das Mähboot ist im Sommer täglich in einem der zehn Hafenbecken unterwegs. Meist zum Aufsammeln von treibenden Pflanzenteilen. So wird die Wasserpest zusätzlich durch die einund ausfahrenden Güterschiffe gekappt. Gezielte Mäheinsätze mit Mähndy erfolgen nach Bedarf. Alle Pflanzenreste und Müllfunde werden in einem Container an Land gesammelt und anschließend fachgerecht entsorgt.
Positiver Nebeneffekt im Sommer: Das Mähboot signalisiert auch wasserseitig, dass der Dortmunder Hafen ein Bereich ist, in dem immer wieder aufgeräumt wird. Das größte stadtnahe Industrie- und Gewerbegebiet ist kein Hinterhof der Stadt, sondern Dortmunds erste Adresse an einer international befahrenen Wasserstraße.