
2 minute read
Yo, wir scHAFfEN das!
Das »Hafenforum« nach Plänen von Gerber Architekten schafft die Verbindung von der südlichen zur nördlichen Speicherstraße.
An der einen Ecke kreist die Abrissbirne und zerlegt das Gestern mit Kawumm in tausende Trümmerteile. Ein paar Meter weiter gießen Arbeiter die Bodenplatten, auf denen das Morgen entsteht. Der Umbau des Hafenquartiers Speicherstraße ist in diesem Jahrzehnt eines des spannendsten Stadtentwicklungsprojekte in NRW – und DSW21 ist mittendrin!
Advertisement
Was wurde in den Dortmunder Hafen nicht schon alles hineinprojiziert: Es gab eine Phase der kühnen Visionen, andere sagen: Hirngespinste! Von gläsernen Gourmet-Tempeln am Ufer und schwimmenden Luxus-Lofts träumten da manche. Dann gab es eine bleierne Zeit der Blockade und des Stillstandes. Und jetzt endlich: Hat an der Speicherstraße die Metamorphose begonnen.
Bob der Baumeister hätte seine helle Freude: „Können wir das schaffen?“ würde er morgens von der Balustrade des Alten Hafenamtes hinunterrufen. – „Yo, wir schaffen das!“, würde es
aus überzeugten Kehlen lautstark zurück hallen. Denn längst haben Bagger, Raupen und Presslufthämmer die Arbeit aufgenommen. Reißen ab. Bauen neu.

Stichwort Abriss:
An der nördlichen Speicherstraße muss erst einmal Altes weg, bevor unter Federführung der d-Port Entwicklungsgesellschaft – einer Tochter von DSW21 und Dortmund Hafen21 – das neue »Quartier für alle« entstehen kann. Im August begann der Abriss der früheren Hafenverwaltung. Platz schaffen für die preisgekrönte Rahmenplanung des Kopenhagener Büros COBE. Entstehen soll ein urbanes Quartier mit hoher Lebensqualität: Bürogebäude, ein Berufskolleg mit Sporthalle, eine Flaniermeile, eine Drehbrücke über das Hafenbecken und eine Markthalle mit mediterranem Flair. Start-Ups aus der Digital- und Kreativwirtschaft, Kultureinrichtungen und Gastro-Betriebe sollen sich ansiedeln.
Stichwort Neubau:
An der südlichen Speicherstraße erfolgte Anfang Juni der erste Spatenstich für den »Leuchtturm«. Ein wirklicher Turm wird das vom Esslinger Büro Bräuning Höhe Architekten entworfene Gebäude mit 3.400 m² Nutzfläche auf sechs Etagen zwar nicht. Doch zum einen wird die Fassade nachts angestrahlt. Und zum anderen trifft »Leuchtturm« auf den Bau an prominenter Stelle allemal zu. 15 Mio. € investieren Apodo Bauen + Wohnen (Dortmund) und das Bauunternehmen Hofschröer (Lingen) am Santa-Monika-Anleger. Ins 1. OG zieht das Restaurant »Mongo’s«, in den Etagen 3 bis 5 bietet Harbourside (Münster) Co-Working-Flächen sowie Arbeitsplätze für Start-Ups und Freiberufler an.
Stichwort Planung:
Aus dem Speichergebäude 2/2a wird ab 2021, ebenfalls für rund 15 Mio. €, nach Plänen von SHA Scheffler Helbich Architekten (Dortmund) der Lensing Media Port. Dort kann sich künftig auf 6.900 m² die junge, kreative und innovative Digitalszene austoben. Gleich nebenan entsteht das »Hafenforum«. Wie ein Schiffsbug schiebt sich der Entwurf von Gerber Architekten am Stadthafen entlang in Richtung Schmiedinghafen und schafft die Verbindung zwischen der südlichen und der nördlichen Speicherstraße. Mit 130 m Länge und der Nutzfläche von fast zweieinhalb Fußballfeldern (ca. 17.300 m²) ein echtes Dickschiff, für das der Investor, die Landmarken AG (Aachen), rund 35 Mio. € in die Hand nehmen will.
Gewiss, bis das neue Quartier Speicherstraße fertig ist, werden Jahre vergehen. Falls Bob der Baumeister Sie zwischenzeitlich mal fragt: „Yo, wir schaffen das!“
Der Beginn der Abrissarbeiten der früheren Hafenverwaltung markiert zugleich den Start zur Entwicklung der nördlichen Speicherstraße. Die Geschäftsführer der d-Port21 Entwicklungsgesellschaft Jörg Jacoby, Uwe Büscher und Ludger Schürholz (v.l.) freuen sich auf das neue »Quartier für alle«.