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Garching Seite
Stadt Garching und Kultur- und Musikverein e.V.
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben – Verabschiedung des ehemaligen Musikschulleiters Norbert Kutta
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Durch die Corona-Pandemie musste leider die Verabschiedung des ehemaligen Musikschulleiters Norbert Kutta um zwei Jahre verschoben werden, dafür wurde aber nun der perfekte Zeitpunkt gefunden. An einem sommergeküssten Juli-Abend haben die Stadt Garching und der Kulturund Musikverein e.V. eine würdige Abschiedsfeier für Norbert Kutta organisiert, die für viele Freunde, Kolleginnen und Kollegen und auch für Norbert Kutta selbst sehr emotional war. Zu Beginn sprach der Erste Bürgermeister und 1. Vorsitzende der Musikschule Herr Dr. Dietmar Gruchmann über die Geschichte der Musikschule, über den Neubau des Musikschulgebäudes, nachdem der erste Unterricht im Bürgerhaus stattgefunden hatte, und über die Anfänge des Blasorchesters, das Norbert Kutta gegründet und aufgebaut hat. Danach hielten der neue Musikschulleiter Holger Hochmuth und der stellvertretende Schulleiter Alexander Leidolph eine Rede über die positiven Auswirkungen der von Herrn Kutta aufgebauten und gut strukturierten Musikschule für ihre Schülerinnen und Schüler, über die stets unterstützende und engagierte Führung des LehrerInnen-Kollegiums und über so manche Erlebnisse und Geschichten, die sie in der langen Zeit unter der Leitung von Norbert Kutta miterleben durften. Zwischen den Ansprachen gab es musikalische Beiträge von Darian Dratwa (Gitarre), dem Musical-Chor (Klasse Christian Bauer) und einem passenden Duett „Ich hab’ noch einen Koffer in Berlin“ zwischen den Lehrern Christian Bauer (Gesang) und Alexander Leidolph (Gitarre), welches dem in Berlin geborenen und eng mit der Stadt verbundenen Herrn Kutta sehr zugesagt hat. Als Abschiedsgeschenk erhielt Herr Kutta ein Bild des verstorbenen Garchinger Malers Jürgen Pichler, auf dem „seine“ Musikschule abgebildet ist. Das Bild war schon seit sehr langer Zeit ein sehnlicher Wunsch von Herrn Kutta, welcher ihm von Herrn Dr. Gruchmann von Seiten der Stadt Garching und des Kultur- und Musikvereins sehr gerne erfüllt wurde. Wir wünschen Norbert Kutta für seinen Ruhestand alles erdenklich Gute und freuen uns sehr, dass er weiterhin durch das Blasorchester und durch die vielen Freundschaften zum LehrerInnen-Kollegium und der Verwaltung mit der Musikschule verbunden bleiben wird.
Stadt Garching
V.l.n.r.: Dr. Dietmar Gruchmann, Erster Bürgermeister und 1. Vorsitzender der Musikschule, Norbert Kutta, ehemaliger Musikschulleiter, Holger Hochmuth, Musikschulleiter, Alexander Leidolph, stellvertretender Musikschulleiter.

LESERBRIEF Laute Musik bei „Schall im Schilf“ am 23.07.2022 am Garchinger See
1983 brachte der erfolgreiche Liedermacher Herbert Grönemeyer das Album „Gemischte Gefühle“ heraus, in dem der Song „Musik, nur wenn sie laut ist“ die Situation eines schwerhörigen Mädchens beschrieb. Nun, „Gemischte Gefühle“ und auch das Thema „Schwerhörigkeit“ kommen mir da auch beim letzten Techno-Event „Schall im Schilf“ am Garchinger See vor drei Wochen in den Sinn. Sicherlich, über Geschmack lässt sich genauso wenig streiten wie über das subjektive Empfinden von Körperverletzung durch Lärm. Dafür sind wir Menschen einfach zu individuell und das darf auch so sein. Sich ausleben, sich entfalten dürfen, Spaß haben, vor allem nach einer langen Pandemiezeit – ein demokratisches Grundrecht. Wo ist hier aber die Grenze? Das in der Presse hoch gelobte und vor Ort extrem „gefeierte“ Event „Schall im Schilf“ zeigt uns leider auf, dass hier unbedingt nachgebessert werden muss. Die Grenze des Aushaltbaren war dort erreicht, wo zwischen 12.00 Uhr mittags bis 1.00 Uhr des darauffolgenden Tages wummernde Techno-Bässe die persönliche Toleranzgrenze vieler Garchinger Bürger*innen auf eine harte Probe gestellt haben. „Schall im Schilf“ war sicher für eine Menge begeisterter Fans der Elektronischen Musik ein tolles Erlebnis. Für viele ältere Bürger*innen, Kleinkinder, Kranke und Schichtarbeitende aber eine unzumutbare Situation! Halb Garching kam unfreiwillig in den zweifelhaften Genuss einer dauerhaft pochenden Geräuschkulisse, die teilweise Fensterscheiben beben ließ. Eine nervliche Belastung, die so nicht hätte stattfinden müssen! Dazu sollte man wissen: 0 Dezibel dB (A) zählt als Hörschwelle des normal hörenden Menschen. Waldrauschen oder Flüstern liegt etwa im Bereich von 20-40 dB (A). Schon bei einer Lautstärke von 80 – 85 dB (A) kann unser Gehör dauerhaft Schaden nehmen, so der Berufsverband der HNO-Ärzte, 24.04.2019. In Diskotheken liegt die Begrenzung des Dauerschallpegels deswegen bei 90 bis 95 dB (A), bezogen auf den lautesten Bereich des Veranstaltungsortes gemäß DIN 15905 Teil 5 (22). Kopfschmerzen, Bluthochdruck und die Gefahr einen Tinnitus zu verstärken ist zusätzlich dadurch gegeben, wenn stundenlang ohne Pause dumpfe Bassklänge auf das Gehör treffen. Wo lag also die akustische Grenze dieser Veranstaltung? Wer hat darüber entschieden, was zumutbar und was unzumutbar ist? „Der Mann ihrer Träume muss ein Bass-Mann sein ...“ heißt es an einer Stelle im Text von Grönemeyer. Meiner, und ich spreche da sicher im Namen vieler Garchinger, muss es aber nicht! Daher mein dringender Appell und Wunsch für die Zukunft: Party ja! Events ja! Aber nicht auf Kosten aller anderen! Eine künftige DezibelBeschränkung solcher Events käme den Anwohnern und nicht zuletzt auch unserer Tierwelt, die keine Leserbriefe schreiben kann, sicher zugute. Hier Kompromisse zu suchen und zu finden ist möglich und für unser gemeinsames soziales Miteinander der Zukunft dringend notwendig! Also, bitte künftig anders!


















