Jahrgang 63 · Nummer 25 Ausgabe Nord · 23. Juni 2018
Neueste Nachrichten aus den Städten Unterschleißheim und Garching sowie den Gemeinden Oberschleißheim, Haimhausen, Eching und Neufahrn Landkreis-Anzeiger GmbH · Einsteinstr. 4 · 85716 Unterschleißheim/Lohhof · Anzeigenannahme: Tel. (0 89) 3218 40-0 · Fax (0 89) 3171176 · 63. Jahrgang Nr. 25 · 23.06.2018 Verbreitet im nördlichen Landkreis München, im südlichen Landkreis Freising und im östlichen Landkreis Dachau · Gesamtauflage 37 150 · Erscheint wöchentlich
Oberschleißheimer Polizei vermittelt Bürgern Zivilcourage Wie kann ich verhindern ein Opfer von Straftaten zu werden? Kann ich Gefahren für mich und meine Mitmenschen minimieren? Wie kann ich bei Straftaten einschreiten, ohne mich zu gefährden? Am 13.06.2018 lud die Polizei Oberschleißheim Bürgerinnen und Bürger ein, Antworten auf diese Fragen zu bekommen. Der sogenannte POLIZEI-Kurs fand mit elf Teilnehmern statt. Bayern ist ein sicheres Land und die Gefahr, Opfer einer Straftat zu werden, ist relativ gering. In einem vierstündigen Kurs erklärten Polizeihauptkommissar Schmied und Polizeihauptmeister Höfner den Teilnehmern, wie man sich richtig verhält, um diese Gefahr wei-
ter zu senken. „Es geht viel um selbstbewusstes Auftreten“, erklärte Hr. Schmied. „Täter suchen sich in der Regel Opfer aus, bei denen sie „leichtes Spiel“ erwarten. Wer verlegen auf den Boden schaut und ruhig ist, ist das Lieblingsopfer. Wer jedoch selbstbewusst auftritt und mit kräftiger Stimme spricht, zeigt, dass er kein Opfer, sondern Gegner ist.“ Nachdem rechtliche Fragen erläutert und die Hilfseinrichtungen im öffentlichen Nahverkehr vorgestellt wurden, folgte der praktische Teil. Den Anfang machte das sogenannte Bus-Spiel. Dabei wird eine Gewaltaktion im öffentlichen Personennahverkehr nachgespielt. In so einer Notlage wünscht man sich Hilfe von Mitmenschen. Das Helfen fällt leichter, wenn man weiß wie, deshalb sind in dem Bus-Spiel auch die Helfer wichtiger Bestandteil. Das Wichtigste dabei ist, sich selber nicht in Gefahr zu begeben. Die Polizei zu verständigen kann jedem zugetraut werden. Das Opfer kann ebenfalls durch Handlungen die Situation entschärfen. „In einer Notsituation fällt es aufgrund Anspannung und Stress schwer, sich Gedanken über eine sinnvolle Reaktion zu machen“, erklärte Polizeihauptmeister Höfner. „Deshalb sollte man in solchen Fällen ein eingeübtes Konzept im Hinterkopf haben, welches man dann leicht abspulen kann.“ Als Faustregel in Gefahrensituationen gelten die drei „L“: Licht, Lärm, Leute. Sich an einen Platz begeben, an dem man von vielen potenziellen Helfern gesehen wird und durch eine laute Stimme diese Helfer auf die eigene Notsituation aufmerksam machen. Wer keine laute Stimme hat, kann den Lärm auch mittels Trillerpfeife oder Schrillalarm erzeugen. „Laut und bestimmt soll man auftreten, um dem Kerl zu
zeigen, mit mir wird’s nicht so leicht“, so Hr. Schmied. Die Teilnehmer waren äußerst interessiert. Selbst in den Pausen wurde weiterdiskutiert. Zum Schluss verließen alle Teilnehmer hoffentlich selbstbewusster die Polizeidienststelle mit der gemeinsamen Aufforderung an die Beamten, derartige Kurse häufiger anzubieten. Höfner, Polizeihauptmeister, PI 48