Lohhofer & Landkreis Anzeiger 0918

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Jahrgang 63 · Nummer 9 Ausgabe Nord · 3. März 2018

Neueste Nachrichten aus den Städten Unterschleißheim und Garching sowie den Gemeinden Oberschleißheim, Haimhausen, Eching und Neufahrn Landkreis-Anzeiger GmbH · Einsteinstr. 4 · 85716 Unterschleißheim/Lohhof · Anzeigenannahme: Tel. (0 89) 3218 40-0 · Fax (0 89) 3171176 · 63. Jahrgang Nr. 9 · 03.03.2018 Verbreitet im nördlichen Landkreis München, im südlichen Landkreis Freising und im östlichen Landkreis Dachau · Gesamtauflage 37 150 · Erscheint wöchentlich

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Glaubenskrieg kommunale Verkehrsüberwachung? Zum Leserbrief „Kommunale Verkehrsüberwachung – nein danke ?“ im Landkreis-Anzeiger 10/2018

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Wenn man die, teils recht aufgeregten, Leserbriefe der Befürworter einer kommunalen Verkehrsüberwachung – zuletzt im LLA vom 10. Februar – liest, bekommt man den Eindruck, ohne eine kommunale Verkehrsüberwachung stünde Unterschleißheim am Rande des Abgrundes. Gar von „italienischen Verhältnissen“ ist da die Rede. Vermutlich meint der Verfasser damit nicht, dass man in Italien „auf Sicht“ fährt, also aufeinander schaut und aufeinander Rücksicht nimmt – zwar kräftig und viel hupt – im Zweifelsfalle aber nicht „auf seinem Recht besteht“, sondern bremst, wenn ein anderer einen Fehler gemacht hat. Vielmehr will er wohl den Eindruck eines rechts- und gesetzeslosen Zustandes erwecken. Und wenn die von der Polizei veröffentlichten Zahlen diesem Eindruck widersprechen, werden sie einfach in Frage gestellt – ein Schelm wer da an „alternative Fakten“ denkt? Den „Gegnern“ einer kommunalen Verkehrsüberwachung zu unterstellen, sie würden sich weigern, die Einhaltung der Gesetze überwachen zu lassen, ist ähnlich abstrus wie den „Befürwortern“ zu unterstellen, sie forderten eine lückenlose Überwachung der Bürgerinnen und Bürger. Es stimmt, es gibt in Unterschleißheim viele Verstöße gegen Vorschriften – da wird beim Einkauf in der Bezirksstraße schnell mal vergessen die Parkscheibe einzustellen, da radeln Schülerinnen und Schüler auf dem Heimweg vom Schulzentrum schon mal auf der falschen Straßenseite, da fühlen sich unsichere, oft ältere, Radfahrende auf dem Gehweg sicherer als auf der Straße, da wird in der Dunkelheit ohne Licht geradelt, da nehmen „Schrottautos“ wochenlang kostbaren Parkraum in Anspruch und ja, es wird ab und an auch zu schnell gefahren – manchmal „vorsätzlich“ (weils gerade schnell gehen muss), manchmal „fahrlässig“ (weil die Augen mehr auf den Verkehr als auf den Tacho gerichtet waren). Und was könnte da eine kommunale Verkehrsüberwachung bringen?

Die Parkscheiben in der Bezirksstraße werden sicher häufig kontrolliert und nach einer Anfangsphase (in der sich viele über ihre Vergesslichkeit ärgern und zähneknirschend zahlen) wird die Anzahl der Parkverstöße (vielleicht aber auch die Zahl der Kunden) dort zurückgehen. Aber gegen „Geisterradler“ und solche ohne Licht wird die kommunale Verkehrsüberwachung ebenso wenig ausrichten können wie gegen die „Schrottautos“. Selbst der Wunsch, dass durch häufige Radarkontrollen die „Raser“ vor der eigenen Haustüre eingebremst werden, wird sich nicht erfüllen! Ist es also wirklich so unvernünftig, gegen eine kommunale Verkehrsüberwachung zu sein, die möglicherweise viel Geld kostet und kaum „Probleme“ lösen wird? Martin Birzl


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