Dresdner Kammerchor // Adventskonzerte 2014

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Adventskonzert Olaf Katzer, Dirigent Jugendchor der Rudolf-Hildebrand-Schule Markkleeberg | Sven K端hnast, Dirigent Im Rahmen der Schulchorpatenschaft 2014 des Dresdner Kammerchores

Advents- und Weihnachtslieder a cappella



Programm Adventskonzert

Klassische Advents- und Weihnachtslieder in der Bearbeitung von Max Reger, Johannes Brahms, Carl Loewe…

Herzlich willkommen zum Adventskonzert des Dresdner Kammerchores. Wir freuen uns besonders, das Konzert in Dresden im Rahmen der Schulchorpatenschaften des Dresdner Kammerchores gemeinsam mit dem Jugendchor der Rudolf-Hildebrand-Schule Markkleeberg gestalten zu können. Unser Dank gilt den Mentoren Franziska Neumann, Isabel Jantschek, Tobias Mäthger, Philipp Schreyer und Martin Schicketanz für ihre Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern.

Jugendchor der Rudolf-Hildebrand-Schule Sven Kühnast, Dirigent

Dresdner Kammerchor Olaf Katzer, Dirigent


Ausführende Adventskonzert

Jugendchor der Rudolf-Hildebrand-Schule Sopran Anne-Sophie Bündgen, Carmen Dreßler, Isolde Dreßler, Hanna Frömberg, Anna Giger, Johanna Jäger, Lina Janko, Emma Krahnstöver, Anna-Katharina Kürschner, Paula März, Friederike Hanna Meier, Sarah Neumann, Nina Pressler, Julia Christiane Ranft, Svenja Reis, Clara-Sophie Schlegel, Sofia Schrader, Anne Stadler, Elisbeth Steglich, Maxi Strauch, Emma Thom, Charlotte Wischniewski Alt Alma Henriette Beyer, Nora Christiane Biewald, Anna Luise Büttner, Katharina Dietze, Elisabeth Dinter, Isabell Friedl, Lena Herrmann, Fanny Kehr, Hannah Köhler, Irina Paetzolt, Laura Raschke, Klara Schulze, Maximiliane Springer, Cäcilia Stapper, Saphira Streck, Alba Zimmermann, Lola Zschiedrich Tenor Paulo Petru Balau, Anton Eberhardt, Jeroen Balthasar Finke, Adrian Portner, Alexander Quickenstedt, Julius Reim, Gregor Reinhold, Wilhelm Rendgen, Markus Schlegel, Fabian Valdeig, Till Cassian Wundke Bass Flavius Kyrill Blume, Friedrich Buggenhagen, Valentin Döring, Karl Joseph Eckel, Johannes Erler, Daniel Franz, Johannes Geuther, Anton Haupt, Ferdinand Krumbügel, Johannes Christian Kürschner, Timm Richter, Franz Rowek, Paul-Gregor Schlegel, Robert Schwartz, Simon Ullrich, Richard Vogelsang, Alexander Ziesch

Dresdner Kammerchor Josephine Brüning, Gloria Ebert, Katrin Engelhardt, Birgit Jacobi-Kircheis, Magdalena Kircheis, Christin Linße, Katharina Salden, Albertine Selunka, Nicola Zöllner Sopran

Robert Fröhlich, Markus Klose, Claudius Pobbig, Burkhard Schöbl, Michael Schwämmlein, Hitoshi Tamada Tenor

Bernadette Beckermann, Elisa Bellmann, Sarah Kaulbarsch, Aneta Petrasova, Claudia Philipp, Uta Volkmar, Sophie Wangemann, Monika Zens Alt

Dirk Döbrich, Georg Güldner, Thomas Gläßer, Timo Hannig, Alexander Keuk, Georg Preißler, Philipp Schreyer Bass


Programm Adventskonzert

Dresdner Kammerchor

Dresdner Kammerchor

Franz Wüllner (1832–1902) Nachtgruß (Weil jetzo alles stille ist)

Gustav Schreck Wie schön leuchtet der Morgenstern

Johannes Brahms (1833–1897) Es flog ein Täublein weiße

Franz Wüllner Still, ihr Winde

August von Othegraven (1864–1946) Vom Himmel hoch

Robert Fuchs (1847–1927) Schlaf, mein Kindelein

Gustav Schreck (1849–1918) Wie soll ich dich empfangen?

Carl Loewe Quem pastores laudavere

Carl Gottlob Reißiger (1798–1859) Es ist ein Reis entsprungen

Robert Fuchs O freudenreicher Tag

Carl Loewe (1796–1869) Puer natus in Bethlehem

Max Bruch (1838–1920) Wiegenlied der Hirten

Jugendchor der Rudolf-Hildebrand-Schule Felix Mendelssohn Bartholdy (1809–1847) Im Advent Josef Gabriel Rheinberger (1839–1901) Ex Sion species Friedrich Silcher (1789–1860) In dulci jubilo Albert Becker (1834–1899) Das Volk, das im Finstern wandelt Carl Thiel (1861–1939) Herbei, o ihr Gläubigen Felix Mendelssohn Bartholdy Weihnachten

Max Reger (1873–1916) Lass mich dein sein und bleiben Franz Wüllner Kindelein zart von guter Art Carl Loewe In dulci jubilo Max Reger Jesu, großer Wunderstern Carl Reinthaler (1822–1896) Weihnachtslied Carl Reinthaler Heil‘ge Nacht



Einführung Adventskonzert

Was für Zeiten?! Was waren das für Zeiten?! Stellen wir uns doch einen Menschen vor, der in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts geboren wurde und dann im ersten oder zweiten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts starb. In diesem »langen 19. Jahrhundert«, wie es der Historiker Eric Hobsbawm bezeichnete und von 1798– 1914 ansetzte, stürzten mit der Kraft von Naturgewalten Veränderungen auf diesen Menschen ein. Da waren zunächst umwälzende Revolutionen, die zur Neuordnung Europas führten, nachdem aufgrund militärtechnischer Erfindungen der Tod zum Massenphänomen wurde. Unglaubliche Beschleunigungen ergriffen den Menschen. Durch den Siegeszug der Eisenbahn entstand ein gänzlich neuer Begriff von Geschwindigkeit. Die Technik, Kautschuk durch Vulkanisierung in elastisches Gummi zu verwandeln, ebnete den Weg millionenfacher Motorisierung. Das Transatlantikkabel zwischen Europa und Amerika wurde gelegt und brachte ein neues Verständnis von Entfernung mit sich. Ende dieses 19. Jahrhunderts wird der Mensch in Lichtgeschwindigkeit kommunizieren können. Dadurch können Informationen, die zuvor noch Tage oder Wochen brauchten, gewissermaßen in Echtzeit über größte Entfernungen übertragen werden. Genau in dem Moment, in dem der Nationalstaat so in Mode kommt, entstehen also auch Techniken, medial eine Weltgesellschaft zu vernetzen. Und schließlich werden Flugzeuge die Entfernungen real überwinden. Kurzum: Dieser Mensch wurde mit Höchstgeschwindigkeit in die Moderne, in die Zukunft und in die Ungewissheit des Kommenden katapultiert. Andererseits ist dieses lange 19. Jahrhundert auch

jene Epoche, in der man die Erfindung der Geschichte beobachten kann. In fast allen Bereichen des Lebens forschen Menschen nach den Entwicklungen, Errungenschaften und Mentalitäten früherer Zeitschichten. Weil wir uns ja hier und heute zu einem Chorkonzert versammelt haben, sei als Beispiel die Entwicklung der Musikgeschichte angeführt. Da sind natürlich allen voran die Namen Mendelssohn Bartholdy, Brahms und Reger, die ihr eigenes, zukunftsweisendes Musikverständnis stark an den Errungenschaften der Barockzeit orientierten und eingehend Schütz, Schein und Bach studierten. Begleitet wurde diese musikalische Praxis durch die junge Musikgeschichtsschreibung um die Herren Philipp Spitta und Carl von Winterfeld. Dieser Mensch des 19. Jahrhunderts wurde demnach auch mit seiner eigenen Geschichte konfrontiert. Und da sitzt er nun im Wohnzimmer, das einerseits von barocken Gemälden und neuerdings aber auch von zwei Photographien geschmückt wird. Der Raum ist nicht nur von Kerzen erleuchtet, sondern die erst kürzlich erfundenen Glühbirnen halten Einzug. Und vielleicht wird die Weihnachtspost nicht mehr mit Feder und Tinte, sondern mit dem neu entwickelten Füllfederhalter oder gar mithilfe der modernen Schreibmaschine verfasst? Möglicherweise erfüllen ja sogar Klänge dieses neuartigen Grammophons den Raum?! Dieser Mensch zwischen Vergangenheit und Zukunft sucht nach Halt – nach einem Halt, der über die Wohligkeit des Ohrensessels hinausweist. Er sucht nach einem Identitätsanker. Nicht, um das Schiff der Geschichte zum Stillstand zu bringen, 7


Adventskonzert Einführung

sondern um den Weg in die Zukunft mit der Gewissheit zu bestreiten, jederzeit die Möglichkeit des Innehaltens, der Versicherung seiner Selbst und ja, auch des Festhaltens an Bestehendem zu haben. Indem wir über diesen Menschen des 19. Jahrhunderts nachdenken, gelangen wir in das programmatische Zentrum des heutigen Konzertes. Advent und Weihnachten sind solche Identitätsanker des modernen Menschen. Nicht zufällig werden in dieser Zeit zahlreiche adventliche Navigationssysteme und Orientierungsmodelle erfunden: der Adventskranz und der Adventskalender. Auch der Schwibbogen setzt sich als Lichtbringer und Glaubenssignal durch. Und: Die alten Lieder, Texte und Melodien erfahren eine große Beachtung und Wiederentdeckung. Es ist über das adventliche Glaubensbekenntnis hinaus die Gewissheit, im Singen der alten Weisen in eine jahrhundertealte Tradition einzutreten, die vielleicht den besonderen Reiz dieser Werke ausmacht und sie gerade in diesem umwälzenden 19. Jahrhundert mit einer besonderen Kraft ausstattet. Die Werke des heutigen Adventskonzertes sind geprägt von dieser Wiederbelebung des Traditionellen, aber eben auch von der Verschmelzung der Vergangenheit mit der (musikalischen) Zukunft. Die Komponisten weisen einerseits mit ihren Tonsprachen, mal mehr, mal weniger hörbar, in die Moderne. Die Klangfarben, harmonischen Verläufe und chromatischen Anreicherungen sind Teil einer Zukunftsmusik. Zum anderen besinnen sie sich – vielleicht auch aufgrund der sprichwörtlichen

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Besinnlichkeit der Weihnachtszeit – in den hier ausgewählten Kompositionen auf alte Melodien und Texte des 14.–18. Jahrhunderts und machen sie sich respektvoll und innovationsfreudig zu eigen. Und indem wir so kulturgeschichtlich und musikhistorisch den Menschen des 19. Jahrhunderts umkreist haben, könnten wir schließlich bemerken, dass diese Denkbewegung, die sich gleichermaßen in die Zukunft und in die Vergangenheit ausdehnt, letztlich auch der Kern der Adventszeit ist. Da ist die Ankunft Jesu Christi in naher Zukunft, die wir in der Adventszeit nachvollziehen. Hinzu kommt die ganz reale freudige Spannung im Hinblick auf das bevorstehende Weihnachtsfest. Doch zugleich treten wir ein in eine Geschichte, die sich vor über 2000 Jahren ereignete und von der bis heute – selbst in dieser vermeintlich säkularisierten Zeit – eine starke identitätsstiftende Kraft ausgeht. Auch weil wir Traditionen fortschreiben und Rituale pflegen, die schon vor hunderten von Jahren entstanden sind. In diesem Sinne ist dieses Konzert – über die lohnenswerte Entdeckung unbekannter Werke, über den Kunstgenuss der Aufführung und über die musikalische Einstimmung auf die Weihnachtszeit hinaus – auch eine Einladung, sich hineinziehen zu lassen in eine Bewegung, in der Advent als Gleichzeitigkeit von Vergangenem und Zukünftigem erkennbar wird. Oliver Geisler


Adventskonzert Einführung

zu den werken Adventskonzert

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Franz Wüllner (1832–1902) Nachtgruß (Weil jetzo alles stille ist)

August von Othegraven (1864–1946) Vom Himmel hoch

Wüllner war von 1877 an für kurze Zeit in Dresden als Professor, Leiter des Konservatoriums und als Hofkapellmeister tätig. Die Motette nach einem Gedicht von Joseph von Eichendorf entfaltet in spätromantischen Klangfarben zunächst eine Atmosphäre der Stille und Ruhe, bevor dann in zunehmender Chromatik der »falsche Fleiß, die Eitelkeit« zur Sprache kommt. Schließlich erstrahlt in prächtigen Akkordblöcken die Gewissheit vom »neuen König wunderreich.«

Der in Köln geborene Komponist und Musikpädagoge ist heute weitestgehend vergessen. Einzig seine Vertonung des Liedes »Ein Jäger aus Kurpfalz« konnte eine gewisse Bekanntheit erlangen. »Vom Himmel hoch« ist ein gutes Beispiel, mit nur wenigen Handgriffen eine Melodie aus dem 16. Jahrhundert in das Gewand der musikalischen Romantik zu hüllen. Das Lied tauchte erstmals 1622 in einem Gesangbuch auf, war dann lange vergessen und wurde erst im 19. Jahrhundert durch die Tradition des Kindelwiegens als ein geistliches Volkslied wieder populär.

2 Johannes Brahms (1833–1897) Es flog ein Täublein weiße Als Nummer 5 seiner Sammlung »26 Volkslieder« vertonte Brahms eine Melodie aus dem Jahr 1602, die 1631 in das »Groß-Catholisch Gesangbuch« aufgenommen wurde. Den Text schuf David Gregor Corner (1585–1648). Brahms bezieht sich in dem dreistrophigen Lied stark auf die Kompositionstechniken des Frühbarock (z. B. Stimmimitationen, Kontrapunkt und Polyphonie) und reichert diese mit romantischen Harmonieverläufen an, ohne den schlichten Duktus frühbarocker Melodien aufzugeben.

4 Gustav Schreck (1849–1918) Wie soll ich dich empfangen Der Thomaskantor Schreck schuf mit seinen unzähligen Choralbearbeitungen eine ganz eigenständige, faszinierende Synthese des musikalischen Erbes Johann Sebastian Bachs und der harmonischen Möglichkeiten des 19. Jahrhunderts. 1900 war er Mitbegründer der »Neuen Bachgesellschaft«. Schreck wandte sich nie einer musikalischen Avantgarde zu und hielt sich von den Tonsprachen Wagners und Regers fern. Er repräsentiert eine Romantik im Geiste Bachs. Das insgesamt 10-strophige Lied »Wie soll ich dich empfangen« dichtete Paul Gerhardt (1607–1676), die Melodie schuf Johann Crüger (1598–1662). 9


Adventskonzert Einführung

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Carl Gottlob Reißiger (1798–1859) Es ist ein Reis entsprungen

Felix Mendelssohn Bartholdy (1809–1847) Im Advent

Reißiger war der Nachfolger Carl Maria v. Webers im Amt des Dresdner Hofkapellmeisters. Er hinterließ ein umfangreiches kompositorisches Werk mit Opern, Messen und Oratorien. Das Kirchenlied »Es ist ein Reis entsprungen« stammt aus dem Jahr 1599, populär wurde es vor allem durch den vierstimmigen Satz von Michael Praetorius von 1609. 1844 wurden den ursprünglich zwei Strophen durch Friedrich Layriz noch drei weitere hinzugefügt. Reißiger vertont vier Strophen, ohne aber auf die alte Melodie Bezug zu nehmen. Er kreiert über eine eigene Melodie hinaus vor allem eine ergreifende Atmosphäre, aus der sich dann das Wunder des winterlichen Blühens markant erhebt.

Die gesamte Motette »Im Advent«, entstanden 1846, atmet den Geist frühbarocken Komponierens. Die kanonisch einsetzenden Stimmen, die Verschmelzung hin zu homophonen Klangblöcken, ein unmittelbar aus der Sprache erwachsender Rhythmus – diese Bezüge haben natürlich einen Grund: Mendelssohn hat sich so intensiv wie wenige neben ihm mit der Musik des 17. und 18. Jahrhunderts beschäftigt.

6 Carl Loewe (1796–1869) Puer natus in Bethlehem Loewe wurde in dem kleinen Ort Löbejun in Sachsen-Anhalt geboren. Im April 2014 wurde dort ein Museum eröffnet, das sich dem Erbe des bedeutenden Komponisten widmet. Carl Loewe ist vor allem als Meister der Ballade in die Musikgeschichte eingegangen. Loewe weilte ab 1820 in Stettin. Aus jener Zeit stammt auch das »Puer natus in Bethlehem«. Die Melodie ist aus dem 13. Jahrhundert und gilt als eines der ältesten Weihnachtslieder. Schon wenig später sind Formen überliefert, in denen sich lateinische und deutsche Verse abwechseln.

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8 Josef Gabriel Rheinberger (1839–1901) Ex Sion species Der 1839 in Vaduz (Liechtenstein) geborene Rheinberger war in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine Größe von europäischem Rang: Gesucht als Kompositionslehrer und geschätzt als Komponist, war der Professor am Münchner Konservatorium und bayerische Hofkapellmeister prägend für eine Generation von Musikern. Seine Motette »Ex Sion species« von 1893 ist ein beredtes Beispiel seiner Kompositionskunst, die allmählich wieder stärker ins Bewusstsein dringt.

9 Friedrich Silcher (1789–1860) In dulci jubilo Unzählige Lieder Friedrich Silchers sind in das kulturelle Gedächtnis Deutschlands eingegangen: »Ännchen von Tharau« oder »Lorelei« sind da nur zwei Beispiele. Aber Silcher schuf eben nicht nur neue Lieder, sondern griff wie im Fall des »In dulci jubilo« alte Weisen auf. Im Stil der Frühromantik veröffentlichte er den schlichten Satz dieses Liedes aus dem 14. Jahrhunderts.


Adventskonzert Einführung

10 Albert Becker (1834–1899) Das Volk, das im Finstern wandelt Im sachsen-anhaltinischen Quedlinburg geboren hat Albert Becker seine Spuren vor allem in Berlin hinterlassen – unter anderem als Lehrer von Jean Sibelius und als Leiter des Königlichen Domchores. Bemerkenswert ist, dass er auf Wunsch des Kaisers die ihm angebotene Stelle des Thomaskantors in Leipzig ablehnte. Plastisch lässt Becker in seiner Motette des Volk zunächst in Achtel-Ketten »im Finstern wandeln«, bevor er den Luther-Choral »Vom Himmel hoch« als ein »großes Licht« darüber erstrahlen lässt.

11 Carl Thiel (1861–1939) Herbei, o ihr Gläubigen Diese freudige und mitreißende Melodie hat eine beachtliche ›europäische Karriere‹ hinter sich. Wohl von John Francis Wade 1743 als lateinisches »Adeste fideles« verfasst, kennen wir es heute zudem als »O come all ye faithful«, als italienisches »Venite, fedeli« und eben als deutsches Lied. Carl Thiel, der in den 1920er Jahren zu den bedeutendsten Musikpädagogen Deutschlands zählte, hat einen klanggesättigten spätromantischen Satz geschaffen, der die weihnachtliche Freude mit einer gewissen Gravität verbindet.

12 Felix Mendelssohn Bartholdy (1809–1847) Weihnachten Die Motette, 1845 verfasst, wartet mit einem prägnanten Effekt auf, der Mendelssohns Gespür für kompositorische Dramaturgie und Klangregie aufzeigt: Nach dem einstimmigen Aufruf an alle Völker,

zu »frohlocken«, der an den Ruf eines Wächters, aber ebenso an die Archaik eines gregorianischen Chorals erinnert, fächert Mendelssohn dann auf dem Wort »preisen« den Klang weltumspannend zur Achtstimmigkeit auf. Geschult an barocker Mehrchörigkeit entfaltet Mendelssohn in der knappen Komposition weihnachtliche Freude als Fülle wohlklingender Akkordfolgen.

13 Gustav Schreck (1849–1918) Wie schön leuchtet der Morgenstern Der Leipziger Thomaskantor war einer der maßgeblichen Komponisten der sogenannten »Kaiserliederbücher« für Männerchor und Gemischten Chor, die ab 1906 enorme Verbreitung erfuhren. Darin findet sich auch die Bearbeitung von »Wie schön leuchtet der Morgenstern«. Text und Melodie dieses Liedes schuf Philipp Nicolai 1597. Bemerkenswert ist die Textstruktur: Die Strophen gliedern sich in zwei mal zwei Achtsilber, gefolgt von einem Siebensilber, denen aufsteigend zwei Zweisilber, zwei Viersilber und ein abschließender Achtsilber folgen. Wird der Text zentriert gedruckt, so ergibt jede Strophe die Form eines Kelches.

14 Franz Wüllner (1832–1902) Still, ihr Winde Mit dieser Bearbeitung begegnen wir noch einmal dem Pianisten, Komponisten und Dirigenten Franz Wüllner, der für kurze Zeit auch mit Sachsen in Berührung kam. Zuvor dirigierte er auf Anordnung das bayerischen Königs Ludwig II. die Uraufführungen von Wagners »Rheingold« und »Walküre« in 11


Adventskonzert zu den werken

17 München. Wüllner gehört wie Gustav Schreck zu den Mitbegründern der »Neuen Bachgesellschaft«. Wüllner ist ein Vertreter der deutschen Hochromantik. Als Lehrer förderte er unter anderem Richard Strauß. Text und Melodie von »Still, ihr Winde« stammen aus dem Jahr 1741.

15 Robert Fuchs (1847–1927) Schlaf, mein Kindelein »Schlaf mein Kindelein« geht zurück auf ein Lied »Dormi, fili, dormi« aus dem »Cölner Psalter« von 1631. Die Weise, die Robert Fuchs vertonte, entnahm der Komponist dem Straßburger Gesangbuch von 1697. Der österreichische Komponist und Hochschullehrer behielt den barocken Duktus des Wiegenliedes bei und führte die alte Weise behutsam in das 19. Jahrhundert.

16 Carl Loewe (1796–1869) Quem pastores laudavere Der »Quempas« entstand im 15. Jahrhundert, vermutlich mit dem Ziel, die Gemeinde musikalisch mitwirken zulassen und dadurch stärker in den Gottesdienst einzubeziehen. Besonders bekannt wurde der Quempas »Den die Hirten lobten sehre« von Michael Praetorius. In vielen Regionen Sachsens ist das ›Umsingen‹ bis heute als Tradition bewahrt geblieben. Carl Loewe schafft vor allem durch die klangliche Anreicherung der Mittelstimmen ganz eigenständige Farben und kreiert so eine reizvolle Aktualisierung des jahrhundertealten Gesangs.

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Robert Fuchs (1847–1927) O freudenreicher Tag Das Schicksal von Robert Fuchs ist es wohl, zwischen gar übermächtigen Namen der Musikgeschichte erdrückt zu werden. Da ist zum einen sein Lehrer Johannes Brahms, zum anderen sind da seine berühmten Schüler Gustav Mahler, Richard Strauß, Hugo Wolf und Jean Sibelius. Auch Erich Wolfgang Korngold oder Alexander von Ziemlinsky wurden von ihm unterrichtet. Nicht selten wurde er als bloßer Epigone Brahms‘ eingestuft, was aber seiner musikhistorischen Bedeutung nicht gerecht wird. »O freudenreicher Tag« ist gewissermaßen das zeitgenössischste Werk des Programms, denn das fränkische Volkslied wurde 1855 geschaffen.

18 Max Bruch (1838–1920) Wiegenlied der Hirten Die hauptsächlichen Einflüsse von Max Bruch sind Felix Mendelssohn Bartholdy, Johannes Brahms und das deutsche Volkslied. Segen und Fluch gleichermaßen ist für ihn sein 1. Violinkonzert. Segen, weil es ihm Bekanntheit und Ruhm einbrachte, Fluch, weil er fortan einzig mit diesem Werk in Verbindung gebracht wurde. Darüber hinaus fand er kaum Beachtung, was ihn als einen verbitterten Menschen zurückließ. Das traditionelle »Wiegenlied der Hirten« stammt aus der niederschlesischen Stadt Glatz/Kłodzko und wurde 1842 erstmals aufgeschrieben.


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Max Reger (1873–1916) Lass mich dein sein und bleiben

Max Reger (1873–1916) Jesu, großer Wunderstern

Man könnte den Komponisten Max Reger als einen Meister des Chorals beschreiben. Aus einer tiefen Bach-Verehrung heraus hat er die Möglichkeiten, eine alte, überlieferte Melodie maximal harmonisch und damit auch inhaltlich auszudeuten, im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert zu einer neuen Meisterschaft geführt. Der Choral »Laß mich dein sein und bleiben« stammt von dem Theologen Nikolaus Selnecker, der zwischenzeitlich auf Initiative Martin Luthers am Dresdner Hof tätig war.

Von Erdmann Neumeister, dem berühmten Librettisten zahlreicher Bach-Kantaten, stammt der Text dieses Chorals auf die Melodie von »Jesu, meine Zuversicht«. Die fünfstimmige Komposition veröffentlichte Max Reger in der Sammlung »Vierzehn Choralbearbeitungen« im Jahr 1900.

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Als Nummer 16 seines berühmten »Liederalbums für die Jugend« schrieb Robert Schumann das »Weihnachtslied« für Sopran und Klavier. Im 19. Jahrhundert gab es eine weitverbreitete Praxis der Bearbeitung von Kunstliedern, entweder als reine Instrumentalwerke oder auch, wie in diesem Fall, als Chorwerke. Markttüchtig würde man das heute nennen, denn so konnten alle möglichen Aufführungssituationen verlegerisch bedacht werden. Carl Reinthaler, in Erfurt geboren, schuf unter Beibehaltung der Melodie eine ganz eigenständige Lesart, deren eindringlicher Effekt vor allem der breit aufgefächerte Akkord auf dem Wort »Halleluja« ist.

Franz Wüllner (1832–1902) Kindelein zart von guter Art Auch das schlichte Wiegenlied »Kindelein zart von guter Art« fand Eingang in das »Kaiserliedbuch« zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Sowohl der Textdichter als auch der Verfasser der Melodie sind heute unbekannt.

21 Carl Loewe (1796–1869) In dulci jubilo Diese Weise stammt aus der Zeit um 1400. Erstmals gesichert notiert wurde sie 1440 von Peter von Dresden, der von 1409–1412 Rektor der Kreuzschule in Dresden war. Carl Loewes Version reiht sich ein in eine schier endlose Reihe von Vertonungen von Johann Walter über Michael Praetorius, Dieterich Buxtehude und Johann Sebastian Bach bis hin zu modernen Adaptionen der Populärkultur.

23 Carl Reinthaler (1822–1896) Bearbeitung aus: Robert Schumann, op. 79/16: Weihnachtslied

24 Carl Reinthaler (1822–1896) Heil‘ge Nacht Auch Carl Reinthaler besann sich angesichts der aufkommenden Moderne auf alte Melodien und Texte. Im Fall von »Heil‘ge Nacht« handelt es sich um eine lateinische Dichtung, die von einem gewissen Julius Thiekötter ins Deutsche übertragen wurde.

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Liedtexte Adventskonzert

Franz Wüllner Weil jetzo alles stille ist (1) Weil jetzo alles stille ist Und alle Menschen schlafen, Mein Seel das ew‘ge Licht begrüßt, Ruht wie ein Schiff im Hafen. Der falsche Fleiß, die Eitelkeit, Was keinen mag erlaben, Darin der Tag das Herz zerstreut, Liegt alles tief begraben. Ein neuer König wunderreich Mit königlichen Sinnen, Zieht herrlich ein im stillen Reich, Besteigt die ew‘gen Zinnen.

Johannes Brahms Es flog ein Täublein weiße (2) Es flog ein Täublein weiße vom Himmel herab in engelischem Kleide zu einer Jungfrau zart; es grüßet sie so hübsch und säuberlich, ihr Seel war hoch gezieret, gesegnet ward ihr Leib. Kyrie eleison. Der Himmel ward erschlossen durch Gottes Schlüssel klar, Maria ist der Garten, da er gewachsen war, der heilig Geist den Garten besser hat, gar schön ist er gezieret mit göttlicher Majestät. Kyrie eleison.

So hat der Ruf ein Ende wohl hie zu dieser Stund, so wolln wir Gott nur bitten aus unsres Herzens Grund, daß er uns allen wolle gnädig sein, er woll uns auch behüten vor der heißen Höllen Pein. Kyrie eleison.

August von Othegraven Vom Himmel hoch (3) Vom Himmel hoch, ihr Englein kommt! eia, eia, susani, susani, susani! Kommt, singt und klingt, kommt, pfeift und trommt! Alleluja! Von Jesus singt und Maria! Kommt ohne Instrumente nit, eia, eia, susani, susani, susani! Bringt Lauten, Harfen, Geigen mit! Alleluja! Von Jesus singt und Maria! Die Stimmen müssen lieblich gehn, eia, eia, susani, susani, susani! und Tag und Nacht nicht stillestehn. Alleluja! Von Jesus singt und Maria! Das Lautenspiel muss lauten süß, eia, eia, susani, susani, susani! Davon das Kindlein schlafen müß. Alleluja! Von Jesus singt und Maria! Singt Fried‘ auf Erden weit und breit, eia, eia, susani, susani, susani! Gott Preis und Ehr in Ewigkeit! Alleluja! Von Jesus singt und Maria!

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Adventskonzert liedtexte

Gustav Schreck Wie soll ich dich empfangen (4)

Carl Gottlob Reißiger Es ist ein Reis entsprungen (5)

Wie soll ich dich empfangen und wie begegn‘ ich dir, o aller Welt Verlangen, o meiner Seelen Zier! O Jesu, Jesu, setze mir selbst die Fackel bei, damit, was dich ergötze, mir kund und wissend sei.

Es ist ein Reis entsprungen aus einer Wurzel zart, wie uns die Alten sungen, von Jesse kam die Art, und hat ein Blümlein bracht mitten im kalten Winter wohl zu der halben Nacht. Das Reislein, das ich meine, so uns dies Blümlein bracht, ist eine Jungfrau reine, davon Jesaia sagt, nach Gottes ewgem Rat hat sie ein Kind geboren und blieb ein reine Magd. Das Blümelein so kleine, das duftet uns so süß mit seinem hellen Scheine vertreibts die Finsternis; wahr Mensch und wahrer Gott hilft uns aus allen Leiden, rettet von Sünd und Tod. Lob, Ehr sei Gott, dem Vater, dem Sohn und heilgen Geist, Maria, Gottesmutter, sei hochgebenedeit; der in der Krippen lag, der wandetlt Gottes Zoren, wandelt die Nacht in Tag.

Dein Zion streut dir Palmen und grüne Zweige hin, und ich will dir in Psalmen ermuntern meinen Sinn. Mein Herze soll dir grünen in stetem Lob und Preis und deinem Namen dienen, so gut es kann und weiß. Nichts, nichts hat dich getrieben zu mir vom Himmelszelt als das geliebte Lieben, damit du alle Welt in ihren tausend Plagen und großen Jammerlast, die kein Mund kann aussagen, so fest umfangen hast. Er kommt zum Weltgerichte, zum Fluch dem, der ihm flucht, mit Gnad‘ und süßem Lichte dem, der ihn liebt und sucht. Ach komm, ach komm, o Sonne, und hol uns allzumal zum ew‘gen Licht und Wonne in deinen Freudensaal.

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Carl Loewe Puer natus in Bethlehem (6) Puer natus in Bethlehem, Ein Kind gebor’n zu Bethlehem, unde gaudet Jerusalem, des freuet sich Jerusalem, Halleluja.


Adventskonzert liedtexte

Hic jacet in praesepio, Hier liegt es in dem Krippelein, qui regnat sine termino, ohn Ende ist die Herrschaft sein. Halleluja. In carne nobis similis Er ist uns gar gleich nach dem Fleisch, peccato sed dissimilis, der Sünd‘ nach ist er uns nicht gleich. Halleluja. Ut redderet nos homines Damit er sich uns machte gleich deo et sibi similes, und wieder brächt‘ zu Gottes Reich. Halleluja. In hoc natali gaudio Für solche gnadenreiche Zeit benedicamus domino Gott gelobt in Ewigkeit. Halleluja.

Felix Mendelssohn Bartholdy Im Advent (7) Lasset uns frohlocken, es nahet der Heiland, den Gott uns verheißen. Der Name des Herrn sei gelobet in Ewigkeit. Halleluja!

Josef Gabriel Rheinberger Ex Sion species (8) Ex Sion species decoris ejus Deus manifeste veniet. Congragate illi sanctos ejus Qui ordinaverunt testamentum ejus Super sacrificia. Laetatus sum in his Quae dicta sunt mihi, alleluja, In domum Domini ibimus, alleluja. Von Zion her strahlt seiner Schönheit Glanz; Gott wird sichtbar kommen.

Versammelt seine Heiligen um ihn, die einst den Opferbund mit ihm geschlossen. Wie freute ich mich, da man mir sagte: Wir ziehen zum Hause des Herrn. Alleluja.

Friedrich Silcher In dulci jubilo (9) In dulci jubilo, nun singet und seid froh! Unser Herzen Wonne liegt in praesepio Und leuchtet als die Sonne matris in gremio. Alpha es et O, Alpha es et O! O Jesu parvule, nach Dir ist mir so weh, tröst mir mein Gemüte, o puer optime, durch alle Deine Güte, o princeps gloriae, Trahe me post te, Trahe me post te! Ubi sunt gaudia, nirgend mehr als allda, da die Engel singen wohl nova cantica und da die Schellen klingen in regis curia. Eya, wärn wir da, eya wärn wir da!

Albert Becker Das Volk, das im Finstern wandelt (10) Das Volk, das im Finstern wandelt, es sieht ein großes Licht. Vom Himmel hoch, da komm ich her, ich bring euch gute neue Mär, der gute Mär bring ich so viel, davon ich sing‘n und sagen will. Euch ist ein Kindlein heut geborn von einer Jungfrau auserkorn, ein Kindelein so zart und fein, das soll euer Freud und Wonne sein. 17


Adventskonzert liedtexte

Carl Thiel Herbei, o ihr Gläubigen (11) Herbei, o ihr Gläubigen, fröhlich triumphierend, o kommet nach Bethlehem! Sehet das Kindlein, uns zum Heil geboren! O lasset uns anbeten den König! Der König der Ehren, Herrscher der Heerscharen, er ruht in der Krippe gering und arm: Er, unser Gott, von Ewigkeit geboren. O lasset uns anbeten den König! Kommt singet dem Herren, o ihr Engelchöre, frohlocket ihr Seligen: Ehre sei Gott im Himmel und auf Erden! O lasset uns anbeten den König!

Felix Mendelssohn-Bartholdy Weihnachten (12) Frohlocket, ihr Völker auf Erden, und preiset Gott! Der Heiland ist erschienen, den der Herr verheißen. Er hat seine Gerechtigkeit der Welt offenbaret. Halleluja!

Gustav Schreck Wie schön leuchtet der Morgenstern (13) Wie schön leuchtet der Morgenstern voll Gnad und Wahrheit von dem Herrn, die süße Wurzel Jesse. Du Sohn Davids aus Jakobs Stamm, mein König und mein Bräutigam, hast mir mein Herz besessen; lieblich, freundlich, schön und herrlich, groß und ehrlich, reich von Gaben, hoch und sehr prächtig erhaben.

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Du meine Perl und werte Kron, wahr Gottes und Marien Sohn, ein hochgeborner König, du meines Herzens schönste Blum, dein süßes Evangelium ist lauter Milch und Honig. Ei, mein Blümlein, Hosianna! Himmlisch Manna, das wir essen, deiner will ich nicht vergessen. Die Saiten zwingt in Chithara und laß die süße Musica ganz freudenreich erschallen, auf daß ich mög mit Jesulein, dem wunderschönen Bräutgam mein, in steter Liebe wallen! Singet, springet, jubilieret, triumphieret, dankt dem Herren! Groß ist der König der Ehren.

Franz Wüllner Still, ihr Winde (14) Still, ihr Winde, still geschwinde, störet nicht des Kindes Ruh! Nicht mehr raset, nicht mehr blaset, schaut, es schließt die Äuglein zu! Hier liegt der, so euch gebietet, daß ihr brauset, tobet, wütet oder gänzlich schweiget still, wie er will. Schnee und Regen, sollt euch legen, mehret nicht des Kindes Qual, Luft und Erde inne werde, wer darinnen liegt im Stall: der da stürmen heißt und schneien, und läßt eis‘ge Zapfen streuen, der barmherzig auch erhält alle Welt.


Adventskonzert liedtexte

Laßt euch nieder, schwache Glieder, die bekleiden unsern Gott; schließt euch wieder, Augenlider, und vergesset alle Not! Wenn des Meeres Wogen schäumen, darf er still und ruhig träumen; denn die Flut gehorchet flink seinem Wink.

Robert Fuchs Schlaf, mein Kindelein (15) Schlaf, mein Kindelein, schlaf mein Söhnelein! singt die Mutter Jungfrau rein. Schlaf, mein Herzelein, schlaf mein Schätzelein! singt der Vater eben fein. Singet und klinget dem Kindelein klein, dem honigsüßen Jesulein! Singet und klinget ihr Engelein rein, mit tausend süßen Stimmelein! Schließ dein Äuglein zu, deck dein Händlein zu, denn es braust ein scharfer Wind; Schlaf, mein Kindelein, dich das Eselein wird erwärmen mit dem Rind. Singet und klinget… Schlaf, mein Hoffnung und mein Tröstung, schlaf, o Freud des Herzens mein! Schlaf, mein Wonne, schlaf, mein Krone, schlaf, und schließ dein Äugelein. Singet und klinget…

Carl Loewe Quem pastores laudavere (16) Quem pastores laudavere, den die Hirten lobten sehre quibus angeli dixere, und die Engel noch viel mehre, absit vobis iam timere, fürchtet euch fürbaß nicht mehre, natus est rex gloriae, euch ist geboren ein König der Ehr, rex gloriae, ein König der Ehr. Ad quem reges ambulabant, Kön’ge kamen hergeritten, aurum, tus, myrrham portabant, Weihrauch, Myrrhen, Gold inmitten, Immolabant haec sincere fielen nieder auf die Knieen, leoni victoriae, opferten dem Leu’n des Siegs, victoriae, dem Leu’n des Siegs. Christo regi, deo nato, lobt, ihr Menschen allzugleiche, per Mariam nobis dato, Gottes Sohn vom Himmelreiche, merito resonet vere, uns zum Trost ist er geboren, dulci cum melodia, singet ihm ein lieblich Lied, melodia, ein lieblich Lied.

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Adventskonzert liedtexte

Robert Fuchs O freudenreicher Tag (17)

Max Reger Laß mich dein sein und bleiben (19)

O freudenreicher Tag O gnadenreicher Tag Maria auserkoren Ein Kindlein hat geboren Zu Bethlehem im Stall.

Laß mich dein sein und bleiben, du treuer Gott und Herr; von dir laß mich nichts treiben, halt mich bei reiner Lehr‘. Herr, laß mich nur nicht wanken, gib mir Beständigkeit! Dafür will ich dir danken in alle Ewigkeit.

Dies Kind ist Gottes Sohn Kommen vom höchsten Thron Lasst uns dasselbe preisen Ihm Lob und Ehr‘ erweisen Zu Bethlehem im Stall. Bei diesem Kindelein Viel tausend Engel sein Dasselbe zu verehren Als ihren Gott und Herrn Zu Bethlehem im Stall.

Max Bruch Wiegenlied der Hirten (18) Lasst uns das Kindelein wiegen, das Herz zum Krippelein biegen. Lasst unsern Geist erfreuen, das Kindlein benedeien. O Jesulein süß, o Jesulein süß. Lasst und dem Kindelein singen, ihm unser Opfer bringen, ihm alle Ehr beweisen mit Loben und mit Preisen! O Jesulein süß, o Jesulein süß. Lasst unser Stimm erschallen, es wird dem Kindel gefallen; lasst ihm ein Freudlein machen, das Kindlein wird eins lachen. O Jesulein süß, o Jesulein süß. 20

Herr Jesu Christ, mein Leben, mein Heil und ein‘ger Trost, dir tu‘ ich mich ergeben, du hast mich teu‘r erlöst mit deinem Blutvergiessen, mit großem Weh und Leid; laß mich des auch geniessen zu meiner Seligkeit! O Heiliger Geist, mein Tröster, mein Licht und teures Pfand, laß mich Christ, mein‘n Erlöser, den ich im Glaub‘n erkannt, bis an mein End‘ bekennen, stärk mich in letzter Not, von dir laß mich nichts trennen, gib einen sel‘gen Tod!

Franz Wüllner Kindelein zart (20) Kindelein zart, von guter Art, schließe die Äuglein, schlafe! Draußen im Hain, lieb Kindelein, ziehen die frommen Schafe. Schlafe und tu dein Äuglein zu, schlafe mein Herzchen, schlafe, schlafe und tu dein Äuglein zu, schlafe mein Herzchen, schlafe.


Adventskonzert liedtexte

Englein fein in süßem Reih’n schweben hoch hernieder, singen mit Harfenklang ihre Lieder. Schlafe und ruh, Engelein du, schließ deine Äuglein wieder, Schlafe und ruh, Engelein du, schließ deine Äuglein wieder.

Carl Loewe In dulci jubilo (21) In dulci jubilo, nun singet und seid froh: Unsers Herzens Wonne liegt in praesepio und leuchtet als die Sonne matris in gremio »Alpha es et O, Alpha es et O.« O Jesu parvule, nach dir ist mir so weh. Tröst mir mein Gemüte, o puer optime, durch alle deine Güte, o princeps gloriae. Trahe me post te, trahe me post te. O patris caritas, o nati lenitas. Wir wärn all verloren per nostra crimina, so hat er uns erworben coelorum gaudia. Eia, qualia, eia qualia!

Ubi sunt gaudia? nirgend mehr als allda, da die Engel singen wohl nova cantica und da die Schellen klingen in regis curia. Eia, wärn wir da, eia, wärn wir da!

Max Reger Jesu, großer Wunderstern (22) Jesu, großer Wunderstern, der aus Jakob ist erschienen, meine Seele will so gern dir an deinem Feste dienen. Nimm doch, nimm doch gnädig an, was ich Armer schenken kann. Nimm das Gold des Glaubens hin; wie ich‘s von dir selber habe und damit beschenket bin, so ist dirs die liebste Gabe. laß es auch bewährt und rein in der Glut des Kreuzes sein. Nimm den Weihrauch des Gebets, laß denselben dir genügen; Herz und Lippen sollen stets, ihn zu opfern, vor dir liegen. Wenn ich bete, nimm es auf, und sprich Ja und Amen drauf. Nimm die Myrrhen bittrer Reu; ach, mich schmerzet meine Sünde! Aber du bist fromm und treu, daß ich Trost und Gnade finde! Und nun fröhlich sprechen kann: Jesus nimmt mein Opfer an.

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Adventskonzert liedtexte

Carl Reinthaler Weihnachtslied (23)

Carl Reinthaler Weihnachtslied »Heil’ge Nacht« (24)

Als das Christkind ward zur Welt gebracht, das uns von der Hölle gerettet, da lag’s auf der Krippe bei finst’rer Nacht, auf Stroh und Heu gebettet; doch über der Hütte glänzte der Stern, und der Ochse küsste den Fuss des Herrn, Halleluja! Kind Jesus! Ermanne dich, Seele, die krank und matt, vergiss die nagenden Schmerzen. Ein Kind ward geboren in Davids Stadt zum Trost für alle Herzen. O lasst uns wallen zum Kindlein hin, und Kinder werden in Geist und Sinn. Halleluja! Kind Jesus!

Heil‘ge Nacht, du hast gegeben unserm dunkeln Erdenleben ew‘ger Gnade reines Licht. Harfentöne soll‘n dir klingen, Lobgesänge woll‘n wir bringen dir mit frohem Angesicht. Laßt nach Bethlehem uns gehen, mit den frommen Hirten sehen unsers Königs Herrlichkeit. In der Mutter Arm gebettet ruhet, der uns Arme rettet, Licht und Leben uns verleiht. Leuchtend über Judas Auen wirst den hellen Stern du schauen, der zum Stall dir zeigt die Bahn. Ich, der uns das Heil verkündigt, der die sünd’ge Welt entsündigt, triffst du in der Krippe an.

Werden Sie CD-Produzent! Im November 2014 nahm der Dresdner Kammerchor unter der Leitung von Hans-Christoph Rademann eine neue Advents- und Weihnachts-CD auf. Auf dem Programm standen klassische Lieder in romantischen Sätzen u. a. von Max Reger, Carl Loewe, Max Bruch und Johannes Brahms. Diese wird pünktlich zur Jubiläumssaison »30 Jahre Dresdner Kammerchor« im Oktober 2015 erscheinen. Für die Produktion der CD suchen wir Sie als Unterstützer. Sie können schon heute eine oder mehrere CDs im Wert von je 20 € erwerben. Damit helfen Sie uns ganz unmittelbar bei der Finanzierung dieses Projekts.

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Bitte überweisen Sie unter dem Stichwort »Subskription Advents-CD« auf folgendes Konto: Dresdner Kammerchor e.V. Ostsächsische Sparkasse Dresden IBAN: DE14 8505 0300 3120 1619 92 BIC: OSDDDE81XXX Kontonummer: 312 016 1992 BLZ: 850 503 00

Vielen Dank! Oliver Geisler // Dresdner Kammerchor


GESELLSCHAFT DER FREUNDE DES DRESDNER KAMMERCHORES Information und Kontakt: www.dresdner-kammerchor.de/freunde

Infoseite Freundeskreis

Liebe Musikfreunde, es wissen bestimmt nicht viele: Als Hans-Christoph Rademann 1985 anfing, an der Musikhochschule in Dresden Sänger für einen Chor zu suchen, war ich kurzzeitig mit dabei. Ich bin also so etwas wie ein Gründungsmitglied des Dresdner Kammerchores. Auch wenn ich heute sicherlich kein ›idealer Chorsänger‹ mehr bin, so ist mir dennoch diese Art, gemeinsam Musik zu machen, immer noch nah. Und den Weg von Hans-Christoph und seinem Chor verfolge ich mit Bewunderung und großer Achtung. Gerne erinnere ich mich an unsere gemeinsamen Konzerte der letzten Jahre – Mendelssohns »Elias« und »Paulus« mit diesem herausragenden Ensemble. So ist es für mich nur selbstverständlich und eine Freude zugleich, den Dresdner Kammerchor auch in Zukunft zu unterstützen. Nicht nur bei gemeinsamen Konzerten, sondern auch im Freundeskreis des Dresdner Kammerchores.

Nachahmung erwünscht, unterstützen auch Sie den Dresdner Kammerchor! René Pape 23


Biografien Adventskonzert

Dresdner Kammerchor Der Dresdner Kammerchor ist einer der führenden deutschen Chöre. Seit seiner Gründung 1985 durch Hans-Christoph Rademann hat er sich zu einer festen Größe im deutschen und europäischen Musikleben entwickelt. Mit Initiativen wie der ersten Heinrich-SchützGesamteinspielung (2011–2017) und der kontinuierlichen Pflege und Erschließung des musikalischen Erbes prägt er die kulturelle Identität der Region und wirkt international als Botschafter Dresdens und Sachsens. In der Zusammenarbeit mit dem Dresdner Barockorchester und weiteren musikalischen Partnern konnten zahlreiche Werke wiederentdeckt, musiziert und dokumentiert werden. Einspielungen mit Werken u. a. von Heinrich Schütz, 24

Johann Adolf Hasse, Johann David Heinichen und Jan Dismas Zelenka wurden mit Preisen wie dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik gewürdigt. Die Chorsinfonik der Klassik und Romantik von Mozart über Mendelssohn bis Brahms bildet einen weiteren Schwerpunkt seiner Arbeit, ebenso anspruchsvolle a-cappella-Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts etwa von Max Reger, Alfred Schnittke, Ernst Krenek, Olivier Messiaen und Herman Berlinski. Seit Jahren widmet er sich intensiv der modernen und zeitgenössischen Musik. Zahlreiche Ur- und Erstaufführungen sowie eigene Auftragswerke dokumentieren dieses Engagement. 2009 initiierten Hans-Christoph Rademann und der Dresdner Kammerchor die Dresdner Chorwerkstatt für Neue


Adventskonzert Biografien

Musik. Für seine Verdienste um die zeitgenössische Chormusik wurde er mit dem Ernst-von-SiemensMusikpreis ausgezeichnet. Die Zusammenarbeit mit bedeutenden Orchestern und Dirigenten unterstreicht das internationale Renommee des Chores. Zu den musikalischen Partnern gehörten bisher u. a. René Jacobs, Sir Roger Norrington, Ádám Fischer, Robin Ticciati, Herbert Blomstedt und Riccardo Chailly sowie die Sächsische Staatskapelle, das Gewandhausorchester Leipzig, The Orchestra of the Age of Enlightenment, Concerto Köln und die Akademie für Alte Musik Berlin. Neben den Konzerten mit seinem Gründer und Chefdirigenten Hans-Christoph Rademann konzertierte der Kammerchor mit namhaften Diri-

genten wie Christian Thielemann, Reinhard Goebel, Václav Luks, Stefan Parkman und Jos van Immerseel. Seit 2011 steht Hans-Christoph Rademann der junge Dirigent Olaf Katzer zur Seite. Gastspiele führten den Dresdner Kammerchor zu Festivals und Musikzentren in ganz Europa, Indien, Taiwan und Südamerika.

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Adventskonzert Biografien

Chor des Schleswig-Holstein-Musik-Festivals. Konzertreisen führten ihn in fast alle europäischen Staaten sowie Taiwan, China und die USA. Neben der künstlerischen Arbeit liegt ihm das pädagogische Engagement besonders am Herzen: Von 2008 bis 2012 unterrichtete er Chorleitung am Dr. Hoch‘s Konservatorium in Frankfurt am Main. Seit 2011 unterrichtet Olaf Katzer als Dozent für Chordirigieren an der Dresdner Hochschule für Musik und leitet den Hochschulchor. Beim Dresdner Kammerchor initiierte und leitet er die Schulchorpatenschaft, die seitdem neue Maßstäbe in der sächsischen Schulchorarbeit setzt.

Olaf Katzer Olaf Katzer ist seit 2011 Dirigent des Dresdner Kammerchores und hat sich seitdem ein breites Repertoire mit Musik vom 16. Jahrhundert bis zum 21. Jahrhundert erarbeitet. Neben eigenen Konzertprojekten leitet er Einstudierungen für HansChristoph Rademann, Vaclav Luks, Reinhard Goebel, Christian Thielemann oder Christopher Hogwood. Geboren 1980 in Mettmann/Rheinland, gründete Olaf Katzer schon zu Studienzeiten das Ensemble AUDITIVVOKAL DRESDEN, das er bis heute künstlerisch und musikalisch leitet. Über 50 Uraufführungen, Gastspiele bei zahlreichen Festivals und Radioaufnahmen beim MDR, Deutschlandradio und Deutschlandfunk dokumentieren sein Engagement für die zeitgenössische Vokalkunst. In interdisziplinärer Zusammenarbeit zwischen Sängern, Tänzern, Komponisten, Malern, Regisseuren und Wissenschaftlern entwickelt er mit der »Neuen Dresdner Vokalschule« einen zeitgemäßen musikalischen Ausdruck. Gastaufträge erhält er vom RIAS Kammerchor, Sängern des Staatsopernchores Dresden und dem 26

Sven Kühnast Sven Kühnast wurde in Löbnitz (Sachsen) geboren und studierte nach dem Besuch der »Spezialklassen für Musik« am Rudolf-Hildebrand-Gymnasium Markkleeberg Schulmusik und Latein an der Universität Leipzig, danach schloss sich ein Studium in Chordirigieren bei Prof. Uwe Gronostay an der Hochschule der Künste Berlin an. Kühnast war künstlerischer Assistent des »Collegium vocale Leipzig« und hatte Lehraufträge in Chorleitung an der Universität Leipzig inne. Er gründete und leitete den »Passagenchor Leipzig« sowie das Kammerorchester »Collegium musicum« der Universität Leipzig, arbeitete zusammen mit Uwe Gronostay beim »Chor der Hochschule der Künste Berlin« und war bis 2012 künstlerischer Leiter des »Denkmalchor Leipzig«. Ebenfalls führten ihn ab 2000 regelmäßige Arbeitshospitationen, temporäre Dirigierverpflichtungen und Assistenzen zu verschiedenen semiprofessionellen und professionellen Chören in Deutschland und Europa, u. a. ist er


Adventskonzert Biografien

seit 2003 Gastdirigent des Holländischen Rundfunkchores, mit dem er auch Aufnahmen produzierte. In der Funktion als Leiter der Musischen Vertiefung an der Rudolf-Hildebrand-Schule Markkleeberg steuert er die Ausbildung begabter und hochbegabter musikalischer Schüler, unterrichtet in den Fächern Chorleitung, Stimmbildung, Musiktheorie und Gehörbildung und ist Leiter des Gemischten Jugendchores.

Gemischter Jugendchor der Rudolf-HildebrandSchule Markkleeberg Die Rudolf-Hildebrand-Schule ist ein Gymnasium, das jungen Menschen von der 5.–12. Klasse eine intensive musikalische Ausbildung gewährt. Im Zentrum steht die vokale Förderung mit Schwerpunkt Chorgesang, die durch Unterricht in den Fächern Stimmbildung, Klavier, Musikgeschichte, Musiklehre, wahlweise u. a. durch instrumentales oder vokales Ensemblemusizieren, Chorleitung, Korrepetition, schulpraktisches Klavierspiel, Klavier 4-händig, fakultativ Komposition ergänzt wird. Derzeit besuchen 175 SchülerInnen die vertieft musische Ausbildung. Als Mitglieder in den unterschiedlichen Chorformationen erhalten die SchülerInnen durch Konzerte und Konzertreisen, Ton- und Fernsehproduktionen sowie durch die Zusammenarbeit mit regionalen und überregionalen Kulturinstitutionen und Konzertpartnern umfangreiche musizierpraktische Ensembleerfahrungen und Einblicke in die konzeptionelle und organisatorische Planung von Konzertprojekten. Derzeit gibt es 4 Chorformationen: Chorklasse 5, den Kinderchor der Klassenstufe

6–7, den Gleichstimmigen Chor der Klassenstufe 8–9 sowie den Gemischten Chor der Klassenstufe 10–12. Der GJC der RHS hat seine Heimat im a-cappellaBereich und singt Literatur aus allen Epochen, von ein bis zehnstimmiger Besetzung. Daneben führt er regelmäßig chorsinfonische Werke auf. In den vergangenen Jahren konnte er Erfolge beim Sächsischen und Deutschen Chorwettbewerb sowie beim Erwitter Kinder- und Jugendchorwettbewerb feiern. Konzertprojekte zum Internationalen Bachfest Leipzig (2011 und 2013), die Zusammenarbeit mit renommierten Dirigenten (2013 mit Hermann Max, 2014 mit Erik Sohn) und Orchestern (2013 mit dem Mendelssohn Kammerorchester Leipzig), deutsche Uraufführung chorsinfonischer Werke (2012 von Bob Chilcott) sowie Konzertreisen (2012 nach Rumänien, 2014 nach Italien) bezeugen die vielfältigen außerschulischen Intentionen des Chores in jüngster Zeit. Mit der langfristig und kontinuierlich angelegten Ausbildung ermöglichen das Sächsische Ministerium für Kultus und die Stadt Markkleeberg jungen Menschen, sich mit besonderer Intensität und Sensibilität mitteleuropäischer Kultur zu nähern und wichtige schöpferische Gestaltungsprozesse zu durchleben: Aus diesem Erlebnis heraus sollen nicht nur musikalische, sondern auch stabile soziale und emotionale Lebenswege beflügelt werden, die jetzt und später nachhaltig auf uns alle ausstrahlen mögen.

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Dresdner Kammerchor | Dresdner Barockorchester | AuditivVokal Dresden

Das musikForum Dresden betreut den Dresdner Kammerchor in allen organisatorischen Belangen und wird von der Landeshauptstadt Dresden für seine Arbeit unterstützt. Darüber hinaus betreut das Team des MusikForums Dresden auch das Dresdner Barockorchester und auditivVokal Dresden. Wenn Sie Fragen zu diesen Ensembles haben, sich für deren Einspielungen oder für Konzertkarten interessieren, wenden Sie sich gern jederzeit an die Mitarbeiter oder besuchen Sie uns in unserer Geschäftsstelle auf der Buchenstraße 6 im Dresdner Hechtviertel.

MusikForum Dresden Gefördert durch die Landeshauptstadt Dresden.

Buchenstraße 6 01097 Dresden Telefon: +49 (0)351 8106298 Fax: +49 (0)351 8106182 info@musikforum-dresden.de

www.musikforum-dresden.de

Konzerte Januar 2015 Im Rahmen von KlangNetz Dresden 08.01.15 Donnerstag 19:30 28.01.15 Mittwoch 17:00 Konzertsaal der HfM Dresden Konzertsaal der HfM Dresden Porträtkonzert mit Simon Steen-Andersen Short Concert Kammermusikwerke Studierendenensemble der HfM Dresden Leitung: Alwyn Tomas Westbrooke Moderation: Jörn Peter Hiekel 07.01./11:15 Workshop Neue Musik mit Simon Steen-Andersen Karten zu 9,50€ / 6€ erm., www.reservix.de

Weitere Informationen www.klangnetz-dresden.de www.hfmdd.de

Dialoge zwischen Alt und Neu Werke von Georg Philipp Telemann, Peter Ablinger und Michael von Biel Ensembles der HfM Dresden Leitung: Nicolas Kuhn Eintritt frei


CCarus

HEINRICH SCHÜTZ: DIE GESAMTEINSPIELUNG historisch informiert, heute interpretiert Hans-Christoph Rademann · Dresdner Kammerchor Neu

Carus 83.257

Heinrich Schütz Weihnachtshistorie

Sämann · Jantschek · Werneburg · Stosiek · Kunath Poplutz · Mäthger · Schwandtke

Dresdner Kammerchor · Dresdner Barockorchester Hans-Christoph Rademann

Weihnachtshistorie Carus 83.257

Geistliche Chor-Music 1648 Carus 83.232 (2 CDs)

Auferstehungshistorie Carus 83.256

Italienische Madrigale Carus 83.237 (CD)

Musikalische Exequien Carus 83.238 (SACD)

Zwölf geistliche Gesänge Carus 83.239 (CD) Carus 83.255

Heinrich Schütz Psalmen Davids

2 SACDs Mields · Werneburg · Erler · Kunath Poplutz · Mäthger · MacLeod · Schwandtke

Dresdner Kammerchor · Dresdner Barockorchester Hans-Christoph Rademann

Cantiones Sacrae Carus 83.252 (2 CDs)

CCarus

Lukaspassion Carus 83.253 (CD)

www.carus-verlag.com

Kleine geistliche Konzerte I Carus 83.254 (CD)

Psalmen Davids Carus 83.255 (2 SACDs)

Eine Koproduktion mit MDR FIGARO


Wir danken unseren Förderern und Partnern

Dresdner Kammerchor c/o MusikForum Dresden Buchenstr. 6, 01097 Dresden Telefon: 0351.804 41 00 | Fax: 0351.810 61 82 E-Mail: office@dresdner-kammerchor.de www.dresdner-kammerchor.de Management: Carola Queitsch, Dr. Oliver Geisler Geschäftsführung Musikforum Dresden: Ben Uhle Redaktion Programmheft: MusikForum Dresden, Dr. Oliver Geisler Gestaltung / Satz: Frank Schönwälder, sachenwerk

Bildnachweise Titelbild: Julius Schnorr von Carolsfeld: Italienische Hirten, 1819. Quelle: zeno.org Seite 6: Eugen Bracht: Eichen im Schnee, 1911. Quelle: zeno.org Seite 12: Caspar David Friedrich: Winterlandschaft mit Kirche, 1811. Quelle: zeno.org Seite 24–25 und 26: Künstlerporträts (PR) Bildinformationen Julius Schnorr von Carolsfeld (geb. 1794 in Leipzig, gest. 1872 in Dresden) ist ein Vertreter der sog. nazarenischen Kunst, die Erneuerung vor allem durch Bezug auf die alten italienischen und deutschen Meister suchte. Eugen Bracht (geb. 1842 in Morges/Schweiz, gest. 1921 in Darmstadt) war von 1901–1919 Dozent an der Dresdner Kunstakademie. Caspar David Friedrich (geb. 1774 in Greifswald, gest. 1840 in Dresden) war lange Jahre an der Dresdner Kunstakademie tätig. Er prägte maßgeblich das Bild Dresdens und Sachsens im 19. Jahrhundert und war ein Wegweiser in die künstlerische Moderne. 30


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