19/20
saison
Inhalt 04
Kalender
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Willkommen
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Dresdner Kammerchor
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Hans-Christoph Rademann
Konzerte 14
Beethoven / 9. Sinfonie
16
SchĂźtz / Psalmen Davids
18
Zelenka / Missa Purificationis Mariae
20
Klage / Gedenkkonzert
22
Jubel / Weihnachtskonzert
24
Bach / Kantaten & Magnificat
26
Bach, Zelenka / Magnificat & Te Deum
28
Beethoven / Messe C-Dur
30
Beethoven / Messe C-Dur & Chorfantasie
32
Brahms, Mendelssohn, Krenek / Natur
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Zelenka / Missa Sancti Spiritus
Einblicke 40
Schulchor-Patenschaft
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Vermittlung fĂźr alle
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Interview Mit Hans-Christoph Rademann
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Neuerscheinungen
49
Freunde
51
Partner
54
Impressum
Kalender
Aug 2019 SA Ludwig van Beethoven 31. 20:00 Sinfonie Nr. 9 Okt 2019 FR Meisterkurs Dirigieren + 11. 10:30 Schütz: Psalmen Davids Fr Heinrich Schütz 11. 20:15 Psalmen Davids Sa Heinrich Schütz 12. 20:00 Psalmen Davids FR Jan Dismas Zelenka 18. 19:30 Missa Purificationis Mariae SA Jan Dismas Zelenka 19. 17:00 Missa Purificationis Mariae Nov 2019 Mi ZwischenTöne: offene Probe + 13. 19:30 Lasso, Schütz, Mendelssohn u. a. SA Klage – Gedenkkonzert 16. 19:30 Lasso, Schütz, Mendelssohn u. a. Dez 2019 Mi ZwischenTöne: offene Probe + 11. 19:30 Schelle, Schütz, Bach u. a. FR Jubel – Weihnachtskonzert 13. 19:30 Schelle, Schütz, Bach u. a. Do Johann Sebastian Bach 19. 19:30 Kantaten & Magnificat
Robert Trevino, Fulda Ltg. Domplatz
S.14
Hans-Christoph Karlsruhe Rademann, Ltg. HfM, Rihm-Forum
S.16
Hans-Christoph Karlsruhe Rademann, Ltg. Ev. Stadtkirche
S.16
Hans-Christoph Essen Rademann, Ltg. Philharmonie
S.16
Adam Viktora, Prag Ltg. St. Maria
S.18
Adam Viktora, Dresden Ltg. Annenkirche
S.18
Hans-Christoph Dresden Rademann, Ltg. HfM, Kleiner Saal
S.20
Hans-Christoph Dresden Rademann, Ltg. Annenkirche
S.20
Hans-Christoph Dresden Rademann, Ltg. HfM, Kleiner Saal
S.22
Hans-Christoph Dresden Rademann, Ltg. Annenkirche
S.22
Marcus Creed, Budapest Ltg. Müpa
S.24
Feb 2020 Sa Bach, Zelenka 15. 18:00 Magnificat & Te Deum So Bach, Zelenka 16. 18:00 Magnificat & Te Deum Mrz 2020 SA Ludwig van Beethoven 07. 19:30 Messe C-Dur, Sinfonie Nr. 4 Apr 2020 Sa Ludwig van Beethoven 18. 20:00 Chorfantasie, Messe-C-Dur Mi Ludwig van Beethoven 22. 19:30 Chorfantasie, Messe-C-Dur So Ludwig van Beethoven 26. 15:00 Chorfantasie, Messe-C-Dur
Hans-Christoph Wrocław Rademann, Ltg. NFM
S.26
Hans-Christoph Dresden Rademann, Ltg. Kulturpalast
S.26
Omer Meir Wellber, Ltg.
Manchester Bridgewater Hall
S.28
Jos van Brügge Immerseel, Ltg. Concertgebouw
S.30
Coesfeld Konzert Theater
S.30
Jos van Immerseel, Ltg.
Jos van Dijon Immerseel, Ltg. Oper
S.30
Mai 2020 Mi ZwischenTöne: offene Probe + 27. 19:30 Brahms, Mendelssohn, Krenek Sa Natur 30. 17:00 Brahms, Mendelssohn, Krenek
Hans-Christoph Dresden Rademann, Ltg. HfM, Kleiner Saal
S.32
Hans-Christoph Dresden Rademann, Ltg. Annenkirche
S.32
Jun 2020 Mi Jan Dismas Zelenka 24. 19:00 Missa Sancti Spiritus
Adam Viktora, Bad Cannstatt Ltg. Stadtkirche
S.34
Willkommen Sehr geehrte Damen und Herren, liebes Publikum, das kommende Beethoven-Jahr hat ein für diesen Komponisten bedeutsames Thema ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt: die (künstlerische) Freiheit. Musik ist eine universale Sprache, die Menschen zusammenbringt. Das habe ich selbst eindrucksvoll auf der ersten USA-Tournee des Dresdner Kammerchores 1992 erlebt: In der New Yorker Synagoge Temple Emanu El hatten wir mit dem Komponisten Herman Berlinski musiziert und sangen beim anschließenden Empfang Werke von Mendelssohn. Zwei Zuhörer, ein Ehepaar, das getrennt voneinander in Konzentrationslagern Schreckliches durchlitten und sich erst ein Jahrzehnt nach Ende des Krieges durch Zufall wiedergefunden hatte, kam auf mich zu und sagte, dass sie nun nach unserem Gesang zum ersten Mal den Mut gefasst hätten, wieder einen Menschen aus Deutschland anzusprechen. Die Sprache der Musik verbindet. Sie kann tiefe Gräben schließen. Und gleichsam ist sie auch eine Sprache des Friedens. Dieses Thema findet sich in vielen unserer Programme wieder mit Werken von Komponisten, die das Verbindende in der Kunst als das Primäre angesehen haben. In unruhigen Zeiten wie den unseren möchten wir mit intensiven Aufführungen Menschen zusammenführen. Den Saisonauftakt macht das erste von drei Beethovenprojekten: Das hr-Sinfonierochester hat den Chor auf den Domplatz Fulda eingeladen für Beethovens 9. Sinfonie, mit der an den Mauerfall vor 30 Jahren erinnert wird. Der Frühling führt uns dann auf europäische Beethoven-Reise: zunächst zum BBC Philharmonic, 06
später mit Anima Eterna durch Belgien und Frankreich. Auch nach Vollendung der SchützGesamteinspielung tragen wir den Zündfunken dieses inspirierenden Komponisten weiter: im Oktober mit den »Psalmen Davids«; im November in unserem Pogrom-Gedenkkonzert mit einem religionenverbindenden Programm mit Schütz, Lasso, Rossi, Mendelssohn und Berlinski; und im Weihnachtskonzert, das Schütz, Bach, Bernhard, Knüpfer und Schelle vereint. Zelenka kommt in dieser Saison besonders zu Ehren: unter anderem musizieren wir mit dem uns eng verbundenen Wrocław Baroque Orchestra das »Te Deum a due cori« in Wrocław und im Dresdner Kulturpalast im Februar 2020. All unseren Förderern und Partnern danke ich herzlich für ihr Engagement. Und Ihnen, liebes Publikum, wünsche ich verbindende und bewegende musikalische Erlebnisse! Hans-Christoph Rademann, Künstlerischer Leiter
»Verleih uns Frieden« ... beginnt eine der bekanntesten Motetten des berühmten Dresdner Hofkapellmeisters Heinrich Schütz. Dieser Wunsch ist angesichts wachsender Konflikte und Auseinandersetzungen so aktuell wie zur Zeit seiner Entstehung. Zum Verdienst des Dresdner Kammerchores unter der Leitung von Hans-Christoph Rademann gehört es, in diesem Jahr die Gesamteinspielung des Werkes von Heinrich Schütz vollendet und damit zur Pflege des kulturellen und musikalischen Erbes einen unschätzbaren Beitrag auf höchstem künstlerischen Niveau geleistet zu haben. Was den Dresdner Kammerchor hervorhebt, ist jedoch nicht allein die Pflege und Vermittlung Alter Musik an ein interessiertes Publikum in Dresden, national und international. Das Beschreiten neuer Wege in der Musik-
Ich wünsche dem Dresdner Kammerchor für die Saison 2019/20 viel Erfolg und Inspiration für die neuen Vorhaben und ein treues Publikum in den Konzertsälen in Dresden und andernorts.
vermittlung, das Entwickeln neuer Konzepte in der Kulturellen Bildung, die Kooperation mit Institutionen außerhalb des Kulturbetriebes sind ein Engagement, das den Dresdner
Annekatrin Klepsch Zweite Bürgermeisterin Beigeordnete für Kultur
Kammerchor besonders auszeichnet. Kooperationsprojekte mit Chören an allgemeinbildenden Schulen bereichern die kommunale Bildungslandschaft und sind Impulsgeber auf unterschiedlichen Ebenen. Musik baut Brücken über Sprachbarrieren und soziale Grenzen hinweg, Musik kann Empathie vermitteln und Menschen miteinander in Austausch bringen. Die Vermittlung von Schütz' Botschaft »Verleih uns Frieden« auf dem Weg der Musik als Wertekanon in alle Generationen kann zur Besinnung auf die Herausforderungen unserer Gegenwart beitragen.
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Dresdner Kammerchor Strahlend, transparent, homogen und flexibel: Für seine einzigartige Klangkultur wird der Dresdner Kammerchor international geschätzt. Der künstlerische Leiter Hans-Christoph Rademann prägte diesen unverwechselbaren Klang seit der Gründung 1985 und führte den Chor zu weltweitem Renommee.
Mitteldeutsche Barockschätze Das vielfältige Repertoire des Chores hat sein Fundament in der Barockmusik, besonderer Schwerpunkt ist die sächsische Hofmusik. Als kultureller Botschafter Dresdens und Sachsens pflegt und erschließt der Chor das musikalische Erbe der Region und macht es einem internationalen Publikum bekannt. Als prominentes Beispiel dafür steht die weltweit erste Heinrich-Schütz-Gesamteinspielung, die 2009 in Zusammenarbeit mit dem Carus-Verlag begonnen wurde und seit 2019 vollständig auf CD vorliegt; die Schütz-Johannespassion wurde 2016 mit dem Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet. Auch zahlreiche Werke anderer mitteldeutscher Meister wie Johann Adolf Hasse, Johann David Heinichen und Jan Dismas Zelenka hat der Chor in Zusammenarbeit mit dem Dresdner Barockorchester und weiteren musikalischen
spruchsvollen A-cappella-Werken des 19. und 20. Jahrhunderts, dazu zählt Musik von Johannes Brahms, Max Reger, Olivier Messiaen, Francis Poulenc, Arnold Schönberg und Herman Berlinski. Seit Jahren widmet sich der Dresdner Kammerchor intensiv der modernen und zeitgenössischen Musik: mit Uraufführungen, Erstaufführungen und eigenen Auftragswerken. Dieses Engagement vertiefen auch vielfältige Musikvermittlungs- und Nachwuchsprojekte. 2009 initiierten Hans-Christoph Rademann und der Dresdner Kammerchor die Dresdner Chorwerkstatt für Neue Musik, die in bisher vier Auflagen stattfand. Für seine Verdienste um die zeitgenössische Chormusik wurde der Chor mit einem Förderpreis der Ernst von Siemens Musikstiftung ausgezeichnet.
Internationale musikalische Partner und Bühnen Der Dresdner Kammerchor gastiert in Musikzentren und bei Festivals in Europa; Tourneen führten die Sänger nach Indien, Taiwan, China, Mexiko, Südamerika, Südafrika und in die USA. Zu den musikalischen Partnern gehörten bisher René Jacobs, Sir Roger Norrington, Omer Meir Wellber, Václav Luks, Stefan Parkman, Trevor Pinnock, Jos van Immerseel, Herbert Blomstedt, Christian Thielemann, Riccardo
Partnern wiederentdeckt, wiederaufgeführt
Chailly, Christoph Prégardien und Reinhard
und auf CD aufgenommen.
Goebel sowie die Sächsische Staatskapelle Dresden, das Gewandhausorchester Leipzig,
A-cappella-Expertise für Romantik und Gegenwart
Anima Eterna Brugge, Concerto Köln, die Akademie für Alte Musik Berlin und das Wrocław Baroque Orchestra. Seinen Wurzeln bleibt der
Neben der Chorsinfonik aus Klassik und Roman-
Chor durch eine Kooperation mit der Hoch-
tik liegt ein weiterer Repertoire-Fokus auf an-
schule für Musik Dresden verbunden.
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Hans-Christoph Rademann Als Chorklangspezialist zählt Hans-Christoph Rademann zu den gefragtesten Dirigenten weltweit. Mit seiner Arbeit setzte er Maßstäbe für die historisch informierte, zeitgemäße Interpretation barocker Vokalmusik: transparent, lebendig und nah am Text. Besonderer Schwerpunkt sind die mitteldeutschen Komponisten wie Heinrich Schütz, Johann Sebastian Bach, Johann Adolf Hasse, Georg Philipp Telemann und Georg Friedrich Händel. Die preisgekrönte Heinrich-Schütz-Gesamteinspielung, an der er von 2009 bis 2019 mit dem Dresdner Kammerchor gearbeitet hat, gilt als Referenzaufnahme. Ebenso finden seine Interpretationen romantischer Werke und zeitgenössischer Kompositionen höchste Anerkennung.
In Dresden, Stuttgart und der Welt Neben der Arbeit als Künstlerischer Leiter des Dresdner Kammerchores und als Akademieleiter der Internationalen Bachakademie Stuttgart ist er zu Gast bei weltbekannten Orchestern und Chören wie dem RIAS Kammerchor, der Akademie für Alte Musik Berlin, dem Freiburger Barockorchester, der Sächsischen Staatskapelle Dresden, dem Rotterdam Philharmonic Orchestra, dem National Chamber Choir of Ireland und dem Collegium Vocale Gent. Konzertreisen führen ihn in die europäischen Musikzentren und in die USA, nach Israel, Südamerika, Südafrika, Indien, Russland, Taiwan und Japan.
Preise und Ehrungen Hans-Christoph Rademann wurde mehrfach mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet und erhielt wiederholt den Grand Prix du Disque, den Diapason d'Or, den pizzicato Supersonic und den Choc de Classica. 1994 wurde er mit dem Förderpreis und 2014 mit dem Kunstpreis der Landeshauptstadt Dresden für seine Verdienste um das Dresdner Musikleben geehrt. 2008 wurde ihm die Sächsische Verfassungsmedaille verliehen. 2016 erhielt er den Preis der Europäischen Kirchenmusik Schwäbisch Gmünd und 2018 den erstmals vergebenen Internationalen Schütz-Preis des Heinrich Schütz Musikfestes.
Wegstationen 1985 gründete Hans-Christoph Rademann den Dresdner Kammerchor, den er bis heute leitet. Von 1999 bis 2004 leitete er den NDR Chor. Seit 2000 ist er Professor für Chorleitung an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber in Dresden. Von 2007 bis 2015 war er Chefdirigent des RIAS Kammerchores. 2008 initiierte er in Berlin das Dirigentenforum, das den internationalen Dirigentennachwuchs fördert. Im Sommer 2013 übernahm Hans-Christoph Rademann als Nachfolger Helmuth Rillings die Leitung der Internationalen Bachakademie Stuttgart. Darüber hinaus ist er Intendant des Musikfestes Erzgebirge.
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konzerte
taumel 14
Vom Publikum bei den ersten Aufführungen euphorisch gefeiert, von einigen Kritikern als »Verirrung« oder gar »monströs und geschmacklos« geschmäht: Beethovens Sinfonie Nr. 9 ist ein Werk der Extreme. Doch konnte keine Kritik den Triumphzug der Neunten aufhalten, die in ihrer enormen Länge, den extremen technischen Anforderungen und der erstmaligen Einbindung vokaler Elemente einen völlig neuen Horizont für diese Gattung eröffnete. Eben diese Entgrenzung ist es, ein geradezu rauschhafter Taumel, den Beethoven mit diesem unsterblichen Chorfinale anstrebte: Schillers Traum »Seid umschlungen, Millionen! Diesen Kuss der ganzen Welt!«, das noch immer uneingelöste Ideal von Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit möchte er mit solch unbändiger Kraft hinausrufen, dass zuletzt doch ein jeder folgen müsse. Um an den 30. Jahrestag des Mauerfalls zu erinnern, veranstaltet das hr-Sinfonieorchester ein sommerliches Open-Air-Konzert auf dem Fuldaer Domplatz. Unweit der ehemaligen innerdeutschen Grenze tut sich das Orchester hier mit dem Dresdner Kammerchor und dem US-Dirigenten Robert Trevino zusammen, um gemeinsam Beethovens Hymne der Freiheit und Verbundenheit zu musizieren.
Aug 2019 Leonard Bernstein 1918–1990 Ouvertüre zu »Candide« Avner Dorman *1975 Frozen in Time – Schlagzeugkonzert Ludwig van Beethoven 1770–1827 Sinfonie Nr. 9 d-Moll op. 125 Solisten Martin Grubinger Schlagzeug Dresdner Kammerchor (Einstudierung: Tobias Mäthger) hr-Sinfonieorchester Robert Trevino Leitung
Tickets € 39,90–87,90 reservix.de +49 (0)1806 700 733
Sa / 31. Aug 2019 20:00 Uhr / Fulda / Domplatz open air 15
psalmen 16
Dass der Text als padrona, als »Herrin« regieren und die Musik ganz in den Dienst der Textaussage gestellt werden solle, war die Neuerung in der Musik des frühen 17. Jahrhunderts. Von Italien ausgehend drang diese moderne Errungenschaft des stile recitativo über die Alpen und wurde von Heinrich Schütz im deutschsprachigen Raum als einem der ersten in unvergleichlicher Meisterschaft umgesetzt. In seinen Werken begegnen uns in jedem Takt sprechende musikalische Bilder. Dass die vertonten Texte bei Schütz fast durchweg Bibelworte in der Übersetzung Martin Luthers sind, gibt der engen Wort-TonBeziehung eine neue protestantische Dimension und Berechtigung, da sie auch Luthers Auffassung von einer direkt wirkenden deutschsprachigen Predigt entspricht. Die »Psalmen Davids« waren Schütz' erstes Meisterstück in dieser neuen Kompositionsweise – welche Texte hätten passender sein können als diese originär für den Gesang bestimmten Gebete? Im Jahr 2019 feiern wir den 400. Geburtstag der »Psalmen Davids«. Bester Anlass für HansChristoph Rademann und sein hoch versiertes, über Jahre zusammengewachsenes SchützSpezialensemble aus Chor, Instrumenten und Solisten, diese prächtige Motettensammlung in zwei herrlich klangvollen Konzerträumen in Karlsruhe und Essen aufzuführen.
Okt 2019 Heinrich Schütz 1585–1672 Psalmen Davids SWV 22–47: An den Wassern zu Babel Der Herr sprach zu meinem Herren Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen Ist nicht Ephraim mein teurer Sohn Singet dem Herrn ein neues Lied Wie lieblich sind deine Wohnungen und weitere Herr, unser Herrscher SWV 449 Dorothee Mields, Isabel Schicketanz Sopran David Erler, Stefan Kunath Altus Tobias Hunger, Tobias Mäthger Tenor Felix Schwandtke, Martin Schicketanz Bass Dresdner Kammerchor Instrumentalisten Hans-Christoph Rademann Leitung
+ Meisterkurs Dirigieren Fr / 11. Okt 2019 / 10:30 Uhr Karlsruhe / HfM, Rihm-Forum € 5 Kursgebühr für passive Teilnehmer Tickets Karlsruhe: € 30 / 25 / 20 / 15 schuetzgesellschaft.de +49 (0)561 316 450 0 Essen: € 28 theater-essen.de +49 (0)201 81 22 200
Fr / 11. okt 2019 20:15 Uhr / Karlsruhe / Ev. Stadtkirche (Heinrich-Schütz-Fest der ISG)
Sa / 12. Okt 2019 20:00 Uhr / Essen / Philharmonie 17
reinheit 18
Das Fest Mariae Reinigung wird in der Kirche am 2. Februar begangen, 40 Tage nach Weihnachten. In seiner diesem Feiertag zugeordneten Messe verzichtet Jan Dismas Zelenka bewusst auf komplexe Polyphonie und kontrapunktisches Geflecht, wie er es sonst gerne gestaltet. Stattdessen finden sich überwiegend homophone Abschnitte, andere Passagen sind unisono gehalten. Helles D-Dur mit Trompeten wechselt sich mit der »reinen« Kirchentonart dorisch ab, und Solistisches wird häufig vom Sopran übernommen. Gewagte harmonische Verbindungen begegnen uns kaum; die Themen sind in ihren Linien weich und fließend von leichter Kantabilität. Und im Satz »Et incarnatus« lässt Zelenka nur hohe Stimmen ohne Bass singen, ganz a cappella. Vokalmusik in Reinform. Die Musikbrücke zwischen Dresden und Prag wird mit dem Ensemble Inégal und dem Dresdner Kammerchor auch in diesem Jahr weiter gefestigt mit zwei Konzerten im Rahmen des Zelenka-Festivals Prag – Dresden.
Okt 2019 Jan Dismas Zelenka 1679–1745 Missa Purificationis Beatae Virginis Mariae ZWV 16 und weitere Werke Solisten Dresdner Kammerchor (Einstudierung: Michael Käppler) Ensemble Inégal Adam Viktora Leitung
Tickets Prag: inegal.cz Dresden: € 20(15) Vorverkauf € 22(17) Abendkasse reservix.de +49 (0)1806 700 733
Fr / 18. okt 2019 19:30 Uhr / Prag / St. Maria unter der Kette
Sa / 19. Okt 2019 17:00 Uhr / Dresden / Annenkirche (ZELENKA-FESTIVAL PRAG – DRESDEN) 19
klage 20
Zwei Textsammlungen spannen eine besondere Brücke zwischen Judentum und Christentum: Das Buch der Psalmen kann als »gemeinsames Gebetbuch« beider Religionen bezeichnet werden und spielt in der Liturgie wie auch dem privaten Gebet eine wichtige Rolle. Die Klagelieder Jeremias, enthalten in Bibel und Tora, beklagen in fünf Gedichten die Zerstörung Jerusalems und des Tempels. Im Judentum gehören die Klagelieder in den ganz persönlichen religiösen Bereich: sie werden von frommen Juden in der Trauerzeit nach dem Tod eines Angehörigen gelesen. Im katholischen Christentum wiederum stehen sie seit vielen Jahrhunderten im Zentrum der Karwoche und werden hier, verteilt auf Metten oder Nokturnen, als gesprochene oder gesungene Lesung vorgetragen. Entsprechend existiert eine große Anzahl Vertonungen. Beide Textsammlungen zeichnet aus, dass Klage und Hoffnung stets eng miteinander verbunden sind. Auf dieser Grundlage können im diesjährigen Gedenkkonzert für die Opfer der Pogromnacht zwei wesentliche Anliegen der traditionsreichen Dresdner Konzertreihe musikalisch ausgestaltet werden: die Erinnerung an jene grausame Nacht vom 9. November 1938 wach zu halten und den Blick in eine hoffentlich friedvolle Zukunft zu richten. Dafür erklingen Werke von jüdischen und christlichen, verfemten und vertriebenen Komponisten, die das Verbindende in der Musik als das Wesentliche ansahen.
Nov 2019 Orlando di Lasso 1532–1594 Lamentationes Jeremiae (Auswahl) Salomone Rossi 1570–1630 Shir hama’alot (Psalm 126) Heinrich Kaminski 1886–1946 Der 130. Psalm Felix Mendelssohn Bartholdy 1809–1847 Mitten wir im Leben sind op. 23 Nr. 3 Herman Berlinski 1910–2001 A Psalm of Unity (dt. Erstaufführung) + ZwischenTöne: offene Probe Mi / 13. Nov 2019 / 19:30 Uhr Dresden / Hochschule für Musik
+
Michael Käppler Orgel Dresdner Kammerchor (Einstudierung: Tobias Mäthger) Hans-Christoph Rademann Leitung
HörLupe Die Konzerteinführung wird im Rahmen der SchulchorPatenschaft des Dresdner Kammerchores vom Jugendchor »multicolor« des Gymnasiums Dreikönigschule Dresden gestaltet. Weitere Informationen auf S. 41. Tickets € 29(24) / 22(17) / 15(10) reservix.de +49 (0)351 80 44 100 gefördert durch die
Gedenkkonzert für die Opfer der Pogromnacht 1938
Sa / 16. Nov 2019 19:30 Uhr / Dresden / Annenkirche 18:30 Uhr / HörLupe: Konzerteinführung 21
jubel 22
Fast 500 Jahre alt ist Martin Luthers Lied »Vom Himmel hoch«. Und es ist bemerkenswert, wie felsenfest sich diese jubelnde, vom Engel vorgebrachte Verkündigung der Geburt Jesu als eines der bekanntesten Weihnachtslieder durchgehend bis in unsere Zeit etabliert hat. Was heute allerdings wenige wissen: Insgesamt 15 Strophen hat Luther für dieses Lied gedichtet. Sie alle kommen – kombiniert mit dem Weihnachtsevangelium nach Lukas – in Johann Schelles »Actus Musicus auf Weyh-Nachten« zu Ehren, und zwar in allen denkbaren klanglichen Facetten: mal im Sopranduett, mal in bassbegleiteter Vokalpolyphonie, mal im kunstvollen Cantus-firmus-Satz, mal mit Streicherapparat und Echoeffekten, mal mit vollem Ensembleklang. Hinzu treten fröhliche Instrumentalsätze, festliche »Ehre«-Chöre und leuchtende Allelujarufe in tänzerisch beschwingtem Dreiertakt. Jubel in größter Mannigfaltigkeit. Die weihnachtliche »Historia« von Schelle, der im Erzgebirge geboren, unter Schütz in der Dresdner Hofkapelle ausgebildet und 1677 Leipziger Thomaskantor wurde, wird flankiert von festlichen Kompositionen weiterer Thomaskantoren und Dresdner Hofkapellmeister. So breiten Hans-Christoph Rademann und der Dresdner Kammerchor in diesem Konzert die ganze klingende Pracht der sächsischen Weihnacht des 17. und 18. Jahrhunderts aus.
Dez 2019 Johann Schelle 1648–1701 »Vom Himmel hoch« Actus Musicus auf Weyh-Nachten Heinrich Schütz 1585–1672 Magnificat SWV 468 Christoph Bernhard 1628–1692 Herr, nun lässest Du deinen Diener Sebastian Knüpfer 1633–1676 Kyrie cum Gloria Johann Sebastian Bach 1685–1750 Sanctus D-Dur BWV 238 Gerlinde Sämann Sopran Stefan Kunath Altus Georg Poplutz Tenor Felix Schwandtke Bass
+
Dresdner Kammerchor (Einstudierung: Tobias Mäthger) Instrumentalisten Hans-Christoph Rademann Leitung
ZwischenTöne: offene Probe Mi / 11. Dez 2019 / 19:30 Uhr Dresden / Hochschule für Musik Tickets € 29(24) / 22(17) / 15(10) reservix.de +49 (0)351 80 44 100 gefördert durch die
Fr / 13. Dez 2019 19:30 Uhr / Dresden / Annenkirche 18:30 Uhr / HörLupe: Konzerteinführung 23
staunen 24
Als Maria erfährt, dass sie – eine »niedrige« Magd – den Sohn Gottes zur Welt bringen wird, ist ihr Staunen groß. Im Magnificat, dem Lobgesang Marias, kommt vielfach die Verwunderung und Freude darüber zum Ausdruck, dass die besondere Gunst des barmherzigen Gottes den Niedrigen gilt. Ob und wie sehr die Leipziger über die neuen Klangwelten staunten, die ihnen der 1723 angetretene Thomaskantor Johann Sebastian Bach vor Ohren führte, ist leider wenig überliefert. Das Magnificat gehört zu den Werken, die Bach für sein allererstes Weihnachtsfest der Leipziger Amtszeit komponierte; im Dienste einer intensiven Textausdeutung versah er es mit so mancher harmonischen Kühnheit. Ebenfalls 1723 an einem der Weihnachtstage führte Bach seine Kantate »Christen, ätzet diesen Tag« auf, welche mutmaßlich allerdings etwa 10 Jahre früher entstanden war. Nun schon im vierten Jahr geht der Dresdner Kammerchor auf adventliche Tournee mit Le Concert Lorrain – nach drei Reisen mit dem Weihnachtsoratorium diesmal mit anderer festlicher Weihnachtsmusik von Bach. Dabei arbeiten die Sänger erstmals mit dem Chorspezialisten und Leiter des SWR Vokalensembles Marcus Creed zusammen.
Dez 2019 Johann Sebastian Bach 1685–1750 Christen, ätzet diesen Tag BWV 63 Unser Mund sei voll Lachens BWV 110 Magnificat D-Dur BWV 243 Mary Bevan Sopran Tim Mead Altus Guy Cutting Tenor Tobias Berndt Bass Dresdner Kammerchor (Einstudierung: Tobias Mäthger) Le Concert Lorrain Marcus Creed Leitung
Tickets HUF 4.500–14.900 mupa.hu +36 (0)1 555 3300
Do / 19. DEZ 2019 19:30 Uhr / Budapest / Müpa National Concert Hall 25
preisung 26
Überwältigt von der Nachricht, dass der Heiland der Welt durch sie geboren wird, stimmt Maria ein Loblied an, ein Canticum. Sie beginnt zu singen; nicht nur mit ihrer Stimme, sondern mit ganzer Seele preist sie den Herrn. »Magnificat anima mea«. Erst jener Ort in ihr ist groß und weit genug, dieses Gefühl zu fassen. Johann Sebastian Bach bringt all dies in seinem Magnificat zum Ausdruck: der Eingangssatz wie ein Freudentaumel der Überwältigung; das innige »Suscepit Israel« mit einem berückend sanften Oboen-Cantus firmus, getragen von einem fast zum Himmel empor schreitenden Bass; und der Schlusssatz, der zu den ersten beiden Rufen »Gloria patri« und »Gloria filio« die Engelsscharen in unzähligen Triolen versammelt, um im dritten Ruf »et spiritui sancto« allen Glanz zu entfesseln, der musikalisch aufzubieten ist. Nicht minder prächtig gestaltet Jan Dismas Zelenka seine Preisung Gottes im »Te deum a due cori«, das nahezu zeitgleich mit Bachs D-Dur-Fassung des Magnificat entstand. Erneut sind Hans-Christoph Rademann und der Dresdner Kammerchor auf Einladung der Dresdner Philharmonie im Kulturpalast zu Gast, diesmal gemeinsam mit dem Wrocław Baroque Orchestra. Zuvor durchklingt das festliche Programm die ebenso exzellente Akustik des Nationalen Musikforums Wrocław.
Feb 2020 Johann Sebastian Bach 1685–1750 Singet dem Herrn ein neues Lied BWV 225 Magnificat D-Dur BWV 243 Jan Dismas Zelenka 1679–1745 Te Deum D-Dur a due cori ZWV 146 Isabel Schicketanz Sopran Marie Henriette Reinhold Alt Patrick Grahl Tenor Tobias Berndt Bass Dresdner Kammerchor (Einstudierung: Tobias Mäthger) Wrocław Baroque Orchestra Hans-Christoph Rademann Leitung
Tickets Wrocław: PLN 50 / 40(30) / 35(25) / 30(20) nfm.wroclaw.pl +48 (0)71 715 97 00 Dresden: € 39 / 34 / 29 / 23 / 18 dresdnerphilhamonie.de +49 (0)351 4 866 866
Sa / 15. feb 2020 18:00 Uhr / Wrocław / Nationales MusikForum
so / 16. feb 2020 18:00 Uhr / Dresden / Kulturpalast 27
frische 28
Nicht nur für die Sinfonie schlug Ludwig van Beethoven neue Pfade ein. Auch in die Gattung der Messvertonung brachte er frischen Wind – und zwar nicht erst mit seiner monumentalen Missa solemnis, sondern bereits mit der C-Dur-Messe, die gut 15 Jahre vor ihrer großen Schwester 1807 entstand. Beethovens subjektiv-bekenntnishafte Klangsprache verlässt die formgebundenen Traditionen und erschließt dem liturgischen Text ganz neue Ausdruckswelten, bei denen nun der Mensch und seine Empfindungen im Zentrum stehen. Fürst Esterházy, der das Werk in Auftrag gegeben hatte, missfiel die Komposition sehr – womöglich, da der Adelige hinter dieser musikalischen Modernität auch sorgenvoll die Sehnsucht nach einer neuen, freiheitlichen Gesellschaftsordnung heraushörte, die Europa in dieser Zeit umtrieb. In Kooperation mit den Dresdner Musikfestspielen reist der Dresdner Kammerchor auf Einladung des BBC Philharmonic Orchestra nach Manchester und musiziert gemeinsam mit dem dort frisch als Chefdirigent angetretenen Omer Meir Wellber, der wiederum auch Dresden als Erster Gastdirigent der Sächsischen Staatsoper verbunden ist.
Mrz 2020 Ludwig van Beethoven 1770–1827 Sinfonie Nr. 4 B-Dur op. 60 Messe C-Dur op. 86 Emily Dorn Sopran Rachel Frenkel Mezzosopran Luis Gomes Tenor Evan Hughes Bass Dresdner Kammerchor (Einstudierung: Tobias Mäthger) BBC Philharmonic Orchestra Omer Meir Wellber Leitung
Tickets £ 12,50–40,50 bridgewater-hall.co.uk +44 (0)161 907 9000 in Kooperation mit den Dresdner Musikfestspielen und BBC Philharmonic
Sa / 07. Mrz 2020 19:30 Uhr / Manchester / Bridgewater Hall 29
harmonie 30
Man kann Beethovens Fantasie für Klavier, Chor und Orchester als eigentümlich disparates Mischwesen der Gattungen betrachten. Doch gestaltet ihr Schöpfer eben diese Vielschichtigkeit als eine Demonstration von Harmonie: An eine vom Klavier solo gespielte Fantasia als Eröffnung – bei der Uraufführung von Beethoven selbst improvisiert – schließen sich sinfonische Orchesterabschnitte, Chor- und Soloteile mit orchestraler oder Klavierbegleitung sowie Klavierkonzertelemente an. Als grandioses Finale für ein vierstündiges Benefizkonzert im Theater an der Wien am 22. Dezember 1808 konzipiert, vereint die Chorfantasie alle beteiligten musikalischen Kräfte dieses Abends in einer Unterweisung für eine gelingende Gemeinschaft – und kann damit als ideelle Keimzelle für die 9. Sinfonie betrachtet werden. Nach der ersten musikalischen BeethovenBegegnung mit Jos van Immerseel und Anima Eterna 2015 in Mexiko, tut sich der Dresdner Kammerchor zum großen Beethoven-Jubiläum erneut mit dem belgischen Originalklangensemble zusammen und geht auf Tournee durch Europa.
Apr 2020 Ludwig van Beethoven 1770–1827 Fantasie für Klavier, Chor und Orchester c-Moll op. 80 Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92 Messe C-Dur op. 86 Yeree Suh Sopran Marianne Beate Kielland Mezzosopran Yves Saelens Tenor Hanno Müller-Brachmann Bass Ayako Ito Hammerflügel Dresdner Kammerchor (Einstudierung: Tobias Mäthger) Anima Eterna Brugge Jos van Immerseel Leitung
Tickets Brügge: € 23–47 concertgebouw.be +32 (0)70 22 12 12 Coesfeld: € 29–39 konzerttheatercoesfeld.de +49 (0)800 5 39 6000
Sa / 18. Apr 2020
Dijon: € 5,50–46 opera-dijon.fr +33 (0)3 80 48 82 82
19:30 Uhr / Coesfeld / Konzert Theater
20:00 Uhr / Brügge / Concertgebouw
mi / 22. Apr 2020 So / 26. Apr 2020 15:00 Uhr / Dijon / Opera, Auditorium 31
natur
Friedrich Hölderlin, ein »Kultdichter« der Deutschen, hätte 2020 seinen 250. Geburtstag gefeiert. Von seinen schwärmerischen, oft auch rätselhaften Texten ist einiges vertont worden. Bemerkenswert dabei: Vor allem aus dem 20. Jahrhundert sind diese Vertonungen, so zum Beispiel der Chorzyklus »Die Jahreszeiten« von Ernst Krenek. Fast kann man meinen, die Poesie dieses einerseits exzentrischen, andererseits modern weitblickenden Künstlers habe erst noch auf eine Musiksprache warten müssen, die eben die Eigentümlichkeit seiner Sprache ausdrücken kann. Hölderlins bilderreiche Naturbeschreibungen werden im Konzert den Vertonungen von weiteren Dichterzeitgenossen gegenübergestellt: unter anderem kommen Friedrich Rückert, Joseph von Eichendorff, Ludwig Uhland, Theodor Storm und der Tscheche Vítězslav Hálek in Kompositionen von Johannes Brahms, Felix Mendelssohn Bartholdy und Antonín Dvořák zu Wort. In den vielfältigsten Farben wird uns die Natur vor Ohren geführt: die Palette reicht von der satten Üppigkeit romantischer Harmonik über lautmalerische Ausdrucksformen der Moderne bis hin zu tänzerischen Volksliedmelodien. Erneut sind der Dresdner Kammerchor und Hans-Christoph Rademann mit einem exquisiten A-cappella-Programm im Rahmen der Dresdner Musikfestspiele zu hören.
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Mai 2020 Ernst Krenek 1900–1991 Die Jahreszeiten op. 53 Johannes Brahms 1833–1897 Fünf Gesänge op. 104 Felix Mendelssohn Bartholdy 1809–1847 Sechs Lieder im Freien zu singen op. 59 Antonín Dvořák 1841–1904 In der Natur. Fünf Chorlieder op. 63 und weitere Werke Dresdner Kammerchor Hans-Christoph Rademann Leitung
+ ZwischenTöne: offene Probe Mi / 27. Mai 2020 / 19:30 Uhr Dresden / Hochschule für Musik Tickets € 29(24) / 22(17) / 15(10) reservix.de +49 (0)351 80 44 100 in Kooperation mit
Sa / 30. Mai 2020 17:00 Uhr / Dresden / Annenkirche (Dresdner Musikfestspiele) 16:00 Uhr / HörLupe: Konzerteinführung 33
kontrast 34
Seine berufliche Laufbahn führte den Komponisten Jan Dismas Zelenka von Prag nach Dresden, wo er Zeit seines Lebens bleiben sollte. Nach langem Dornröschenschlaf ist die hohe Qualität seiner Werke in den letzten Jahrzehnten wieder ins Bewusstsein der Musikwelt gerückt, was die zunehmende Zahl der Aufführungen zeigt. In seiner Missa Sancti Spiritus ZWV 4 begegnet uns jener Stil, den wir aus seinen zahlreichen Messen kennen: raffiniert, waghalsig, immer eine unerwartete Wendung im Ärmel. Knackige Homophonie wechselt mit komplexem Satzgefüge, alle kompositorischen Mittel werden kunstfertig zu einer kontrastreichen Klanggestalt geformt. Die Litanei »Consolatrix afflictorum« ZWV 151 dann lehrt uns einen weicheren Gestus: das Kyrie strahlend und klar, in sich ruhend, getragen von einem erhaben sich entfaltenden Streicherklang. Mit dem »Sancta Maria« im unisono wird die »Trösterin der Betrübten« in zuversichtlicher Einigkeit angerufen, anmutig und kraftvoll zugleich. Mit dem Ensemble Inégal und Adam Viktora bringt der Dresdner Kammerchor die packende Musik des böhmischen Barockmeisters zum Musikfest Stuttgart.
Jun 2020 Jan Dismas Zelenka 1679–1745 Missa Sancti Spiritus ZWV 4 Litaniae Lauretanae Consolatrix Afflictorum ZWV 151 Gabriela Eibenová Sopran Terry Wey Altus Tobias Hunger Tenor Marián Krejcik Bass Dresdner Kammerchor (Einstudierung: Michael Käppler) Ensemble Inégal Adam Viktora Leitung
Tickets € 35 / 26 / 17 bachakademie.de +49 (0)711 61 921 61
Mi / 24. Jun 2020 19:00 Uhr / Bad Cannstatt / Stadtkirche (Musikfest Stuttgart) 35
einblicke
Schulchor-Patenschaft »Wie wir uns auf die Performance für die Konzerteinführung vorbereitet haben, das war wirklich bewegend und emotional, das war eine ganz andere Art von Arbeit. Es war so viel abwechslungsreicher.« Schülerin aus Dresden (Patenschaft 2017/18) »Es war toll, in der Stimmbildung professionelles Feedback zu kriegen und Tipps zu bekommen, die man auch später immer anwenden kann.« Schülerin aus Dresden (Patenschaft 2017/18) »Ich fand das ›Amen‹ von Berlinski toll, weil das mal was ganz anderes ist mit diesen Dissonanzen.« Schüler aus Dresden (Patenschaft 2017/18) »In der jungen Generation die Begeisterung für klassische Musik zu wecken – eine Begeisterung, die hoffentlich ein Leben lang anhält: diese Aufgabe ist für mich und den Dresdner Kammerchor eine Herzensangelegenheit.« Hans-Christoph Rademann, Künstlerischer Leiter
Erfolgsrezept
Klassisch und kreativ
Seit der Saison 2013/14 vergibt der Dresdner
Ein wichtiges Anliegen der Patenschaft ist es,
Kammerchor Schulchor-Patenschaften. Sie
beide Chöre für den Erfahrungsaustausch
sind das Zentrum der Vermittlungsarbeit an
zusammenzubringen und gemeinsame musi-
den jugendlichen Nachwuchs. Die Schüler-
kalische Erlebnisse zu schaffen. Dabei geht es
innen und Schüler des Patenchores erhalten
nicht um sängerische Spitzenleistungen, son-
Stimmbildung, Betreuung und Mentoring von
dern darum, Kultur zu vermitteln und auch die
Mitgliedern des Dresdner Kammerchores, ge-
Offenheit und den Mut für Neues zu stärken.
hen auf Tuchfühlung mit den Profis und dem
Den jeweiligen Schulchorleitern gibt die Pro-
klassischen Repertoire bei gemeinsamen Pro-
benarbeit neue Impulse und Anregungen, die
ben und gestalten Konzerte mit.
sie später in ihrer Arbeit weiterführen können.
Starke Stimmen
Zukunftsmusik
Die reguläre Probenarbeit des Schulchores
Die Schulchor-Patenschaft für das kommende
begleiten Mentoren aus dem Dresdner Kam-
Schuljahr 2020/21 wird im Frühjahr 2020 ver-
merchor mit regelmäßigen Besuchen. Bei der
geben. Eine Bewerbung ist laufend möglich.
Stimmbildung wird jeder der jungen Sänger nach seinen individuellen Bedürfnissen geför-
Kontakt Agnes Böhm
dert – im Selbstvertrauen wie auch in stimm-
+49 (0)351 80 44 100
technischen Belangen.
a.boehm@dresdner-kammerchor.de
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Vermittlung für alle Der Dresdner Kammerchor möchte die Werke, die er interpretiert – alte wie auch moderne Musik – auf vielfältige Weise zugänglich machen. Neben der Schulchor-Patenschaft, die sich speziell dem jugendlichen Nachwuchs widmet, gibt es eine Vielzahl an Formaten und Angeboten für Musikinteressierte, tiefer in die Programme einzutauchen, den Chor hautnah bei der Probenarbeit zu erleben und den eigenen kulturellen Horizont zu erweitern.
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ZwischenTöne: offene Proben
HörLupe spezial: Konzerteinführung mit dem Patenschulchor »multicolor«
In öffentlichen Proben erleben die Besucher die Arbeit des Dresdner Kammerchores aus nächster Nähe. Hans-Christoph Rademann oder Gastdirigenten zeigen ihre Lieblingsstellen im entstehenden Programm und schärfen die Ohren für interpretatorische Feinheiten. Mi / 13. Nov 2019 / 19:30 Uhr / HfM, Kl. Saal Klage – Werke von Lasso, Mendelssohn, Berlinski und Kaminski Mi / 11. Dez 2019 / 19:30 Uhr / HfM, Kl. Saal Jubel – Werke von Schelle, Schütz u. a. Mi / 27. Mai 2020 / 19:30 Uhr / HfM, Kl. Saal Natur – Werke von Brahms, Mendelssohn, Krenek und Dvořák
HörLupe: Konzerteinführungen Die Konzerteinführungen vor den eigenveranstalteten Konzerten sind beim Dresdner Kammerchor ganz nah an der Musik und damit spannende Ohrenöffner für das anschließende Konzerterlebnis. Hans-Christoph Rademann und Agnes Böhm erschließen
Der Jugendchor »multicolor« des Gymnasiums Dreikönigschule Dresden begleitet den Dresdner Kammerchor im Rahmen der SchulchorPatenschaft durch die Saison 2019/20. Erster aufregender Höhepunkt der Zusammenarbeit wird ein Auftritt der Jugendlichen in der Konzerteinführung zum Gedenkkonzert »Klage« am 16. November in der Dresdner Annenkirche sein. Mit einer Klangimprovisation und zwei thematisch passenden Chorstücken aus Barock und Gegenwart stimmt der Patenchor das Publikum auf das anschließende Konzert mit Musik von Rossi, Schütz, Mendelssohn und Berlinski ein. Sa / 16. Nov 2019 / 18:30 Uhr / Annenkirche HörLupe: Konzerteinführung Jugendchor »multicolor« des Gymnasiums Dreikönigschule Dresden Leitung »multicolor«: Cathleen Berg und Christian Förster Leitung Schulchor-Patenschaft: Tobias Mäthger Weitere Informationen auf S. 21.
praktische und musikhistorische Sichtweisen auf das Programm. 41
Ein Schütz-Resümee »Mit den Augen hören und mit den Ohren sehen« Das Mammutprojekt der Gesamteinspielung aller Werke von Heinrich Schütz ist abgeschlossen: Im Juni 2019 erschien die letzte der insgesamt 20 CD-Folgen. Seit 2006 haben Hans-Christoph Rademann und der Dresdner Kammerchor an diesem Projekt gearbeitet. Die musikalische Beschäftigung mit Schütz begann freilich schon viel früher – der Dresdner Hofkapellmeister begleitet den Chor und seinen künstlerischen Leiter bereits seit der Ensemblegründung. Agnes Böhm im Gespräch mit Hans-Christoph Rademann.
Das erste Mal Schütz mit dem Dresdner Kammer-
Musik verantwortlich war. Wir haben sehr viel
chor – wie und wann war das?
darüber diskutiert, wie Schütz umzusetzen sei. Nach meinen Konzerten hat er mich immer in-
Schütz' Musik gehörte zu den ersten Werken,
tensiv kritisiert; und er hat mir auch Aufgaben
die wir schon kurz nach der Entstehung des
übertragen, wie zum Beispiel eine Rundfunk-
Dresdner Kammerchores aufgeführt haben.
aufnahme für das damalige Radio der DDR,
Denn durch das Singen im Dresdner Kreuz-
die ich mit Studenten durchgeführt habe. Da
chor war ich ja bereits so stark mit Schütz
war ich auch zum ersten Mal richtig gefordert:
verbunden, dass es mir ein inneres Bedürfnis
für mich als ganz jungen Dirigierstudenten
war, seine Werke aufzuführen. Nun hatte ich
war eine Rundfunkaufnahme damals eine
den Chor, mit dem ich alles etwas filigraner
riesige Herausforderung.
und schlanker singen lassen konnte, als dies im kompakten Klang mit über 120 Knaben
Du hattest also den Eindruck, es gibt da eine
möglich war. Ich war mir absolut sicher, dass
Lücke – einen Bedarf, die Musik von Schütz so
man diese Musik flexibel und vom Wort aus
aufzuführen, wie du das dann getan hast, mit
gestalten sollte.
den Anregungen von Prof. Steude: mit genauem Blick auf Schütz' eigene Vorstellung des Musizie-
Bist du damals in Dresden auf Widerstand gesto-
rens und auf die Bedingungen seiner Zeit ...
ßen mit deiner anderen Auffassung von Schütz? Das hat mich immer interessiert. Und wenn Nein, tatsächlich gar nicht. Auf der Suche
man so will, war ich auch überzeugt davon, dass
nach meinem persönlichen Interpretationsstil
man einen Chor mit Schütz sehr verbessern
war ich damals im ständigen Austausch mit
kann. Interessanterweise haben mir das auch
Prof. Wolfram Steude, dem großen Schütz-
andere führende Interpreten bestätigt, wie
Forscher und Interpreten, der zu dieser Zeit
zum Beispiel erst kürzlich John Eliot Gardiner.
die Cappella Sagittariana leitete und für das
Wir sind uns einig, dass Chöre enorm von der
Heinrich-Schütz-Archiv an der Hochschule für
Beschäftigung mit Heinrich Schütz profitieren.
42
Wie sehr haben dich andere Schütz-Interpreten
Zum Ende hin gab es ja noch einmal sorgenvolle
beeinflusst – am Anfang und auch heute?
Momente wegen der Finanzierung …
Ich habe immer versucht, meinen unabhän-
Ja, die Frage der Wirtschaftlichkeit spielt bei
gigen Stil beim Chorleiten und Dirigieren zu
einem solchen Unternehmen freilich auch im-
entwickeln. Das ist im Grunde bis heute so
mer eine Rolle. Dass wir tatsächlich die Ziellinie
geblieben. Das heißt nicht, dass ich mich nicht
erreicht haben, gelang nur dank vieler Unter-
für andere Interpreten interessiert habe.
stützer und Förderer. Das Ehepaar Michaela
Mir war aber von Anfang an instinktiv klar:
und Michael Wirtz hat hier als Privatspender
Authentizität in die Arbeit einbringen kann
ganz maßgeblich mitgeholfen. Wichtig waren
ich nur, wenn ich nicht Vorbildern in dem
auch unsere Radio-Kooperationspartner MDR
Sinne nacheifere.
und Deutschlandfunk Kultur. Verschiedene Stiftungen und Veranstaltungspartner, wie
Wann wurde dir dann klar, dass du das Thema
z.B. die Bachwoche Ansbach mit ihrem Inten-
Schütz zu »deinem« Thema machen wolltest?
danten Andreas Bomba oder das Heinrich
Wir hatten ja intensive Erfahrungen im Kon-
falls unterstützt. Für all das bin ich zutiefst
zert und bei Wettbewerben gesammelt. Dabei
dankbar.
Schütz Musikfest haben das Projekt eben-
hatte ich auch immer Werke von Schütz oder anderen »alten Meistern« im Programm. Mitte
Wie hat sich die Beschäftigung mit Schütz auf den
der 90er Jahre haben wir unsere ersten CDs
Chor ausgewirkt? Was hat sich getan in diesen
mit gemischten Programmen aus verschiede-
Jahren der Gesamteinspielung?
nen Epochen aufgenommen – damals noch beim Label raumklang. Diese Einspielungen
In den über zehn Jahren der musikalischen
»Chormusik aus vier Jahrhunderten« waren
Arbeit ist aus allen Beteiligten eine große
sehr erfolgreiche CDs, mit denen wir viel Auf-
»Schütz-Familie« geworden. Die Gesamtein-
merksamkeit erregt haben. Und nachdem wir
spielung war insofern auch ein pädagogisches
1997 den Kammerchorwettbewerb in Markt-
Projekt, als dass Sänger, die in der Anfangszeit
oberdorf gewonnen hatten, sprach mich
noch feste Mitglieder des Dresdner Kammer-
Günter Graulich vom Label Carus an. Darauf-
chores waren, später großartige solistische
hin begann eine intensive Zusammenarbeit.
Aufgaben übernehmen konnten. Zudem ha-
In rascher Folge haben wir lauter wunderbare
ben sie sich inzwischen zu hervorragenden
Werke von Heinichen, Zelenka, Bach, Händel,
Solisten entwickelt. Das wurde nicht zuletzt
Schein und Reger aufgenommen und dann
deshalb möglich, weil sie im Schütz-Projekt be-
kam ab 2006 Heinrich Schütz. Aus der ersten
sonders gefordert waren und somit gefördert
Produktion, der »Geistlichen Chor-Music«, er-
wurden. Zu nennen sind Felix Schwandtke,
gab sich die Idee, das Gesamtwerk von Schütz
Isabel Schicketanz, Tobias Mäthger, Stefan
erstmalig einzuspielen.
Kunath, Martin Schicketanz und David Erler.
44
Insgesamt war mir die Stabilität der Beset-
mehr humorvoll – sagen zu können: ich habe
zung besonders wichtig, um kontinuierlich auf
jetzt die einzig wahre Schütz-Biografie gelesen,
dem gewachsenen Verständnis dieser Musik
indem ich alle Stücke musiziert habe. Dadurch
aufbauen zu können. Das betrifft sowohl die
habe ich auch sehr viel über den Komponis-
Solisten und Chorbesetzungen als auch das
ten erfahren. Über seine Gemütszustände
Orchester mit dem Continuo, das ebenfalls ein
und darüber, was in ihm vorgegangen ist. Was
sehr konstanter Faktor war.
mich sehr berührt und jederzeit fasziniert hat: Immer, wenn von Kindern die Rede ist, schlägt
Was ist die Essenz von Schütz' Werk für dich?
er einen eigentümlichen, ganz feinen, sanften Ton an – wie ein leichtes Vibrieren im Hinter-
Es ist eine musikalische Bilderbibel, eine klin-
grund.
gende Lesung. Das Werk stellt klar, was Musik überhaupt ist: Sie fügt den Worten das Unsag-
Ist es denn heute überhaupt noch zeitgemäß,
bare hinzu und erklärt Dinge, ohne dass man
Schütz zu hören und Schütz aufzuführen?
darüber diskutieren muss oder kann. Schütz ist ein Ausleuchter des Wortes. Besonders
Selbstverständlich, ebenso wie es zeitgemäß
schön finde ich bei Schütz, dass nicht nur der
ist, die Bibel zu lesen und sich darüber Ge-
Intellekt eine Rolle spielt, sondern sehr stark
danken zu machen. Es ist sogar sehr wichtig.
auch die Emotion und das Körperliche. Man
Um Dinge zu hinterfragen, die heute gesche-
sieht quasi mit dem Körper. Oder anders:
hen, um Orientierung zu finden, um seinen
Wenn man Schütz zu hören gelernt hat, kann
Kopf klar zu kriegen, auch um einfach etwas
man mit den Ohren sehen und mit den Augen
Schönes zu erleben, halte ich das Anhören
hören. Denn man trägt unendlich viele Assozi-
der Werke von Heinrich Schütz für etwas
ationen in sich. Ich sehe zum Beispiel einfach
ganz Wunderbares. Und das nicht nur für
nur eine Landschaft vor mir, die an ein Werk
Menschen, die gläubig sind, sondern auch für
von Schütz erinnert, und die Musik wird im
Menschen, die nicht an Gott glauben.
inneren Ohr abgerufen. Die Welt, wie sie ist, in ihrer wunderschönen Anmutung, ist in seine Musik eingebracht. Das gibt es in dieser Form
Fotos
bei wenigen Komponisten.
S. 43 oben: bei der Anspielprobe zu einem
Auch die Synthese zwischen unterschiedlichen
Konzert der »Psalmen Davids« in der Stifts-
Stilen und Traditionen, dem stile nuovo aus dem
kirche Stuttgart 2016
italienischen Raum und dem Umgang mit dem deutschen Wort, tritt in mustergültiger Weise
S. 43 unten: Schlussapplaus nach dem Kon-
bei Schütz zu Tage und war letztendlich maß-
zert »Schrecken des Krieges – Visionen des
stabsetzend für die gesamte Musikgeschichte
Friedens« mit Werken von Schütz und Zeit-
im deutschsprachigen Raum nach Schütz.
genossen beim Musikfest Erzgebirge 2018 in
Natürlich hat es auch hohen Reiz für mich –
Grünhain 45
Heinrich Schütz: Die Gesamteinspielung
»Eine Edition, die Maßstäbe setzt.« Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik 2016 »Carus’s complete Schütz cycle has proved itself a consistently superb guide to the composer’s music.« Gramophone 04/2019 »Ein betörendes Unternehmen, das Farbigkeit, Agilität, Wärme über strukturelle Strenge stellt.« Süddeutsche Zeitung
Neuerscheinungen Gesamteinspielung Vol. 20
Heinrich Schütz Psalmen & Friedensmusiken Gerlinde Sämann, Isabel Schicketanz, Maria Stosiek, Dorothee Mields Sopran David Erler, Stefan Kunath Alt Georg Poplutz, Tobias Mäthger Tenor Martin Schicketanz, Felix Schwandtke Bass Dresdner Kammerchor Instrumentalisten Hans-Christoph Rademann Leitung Veröffentlichung: 7. Juni 2019
Heinrich Schütz Gesamteinspielung – Box III Vol. 15: Becker-Psalter Vol. 16: Schwanengesang Vol. 17: Kleine geistliche Konzerte II Vol. 18: Symphoniae Sacrae II Vol. 19: Madrigale & Hochzeitsmusiken Vol. 20: Psalmen & Friedensmusiken Dorothee Mields, Gerlinde Sämann, Isabel Schicketanz, Maria Stosiek Sopran David Erler, Stefan Kunath Alt Georg Poplutz, Tobias Mäthger Tenor Tobias Berndt, Felix Rumpf, Martin Schicketanz, Felix Schwandtke Bass Dresdner Kammerchor Instrumentalisten Hans-Christoph Rademann Leitung Veröffentlichung: Oktober 2019
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Freunde Ihre Verbundenheit beflügelt unsere Kunst! Große Chorkunst braucht Leidenschaft und Idealismus. Jeder, der unsere Begeisterung für die Chormusik teilt, kann unsere Kunst beflügeln und ein Teil davon werden: Kommen Sie in den Freundeskreis des Dresdner Kammerchores. Unterstützen Sie uns dabei, einzigartige Projekte in Musik zu setzen – in Konzerten, CD-Produktionen oder Vermittlungsangeboten wie der Schulchor-Patenschaft. Unsere Freunde sind ganz nah dran am musikalischen Geschehen, erhalten exklusive Einblicke beim Besuch ausgewählter Proben oder CD-Aufnahmen sowie besondere Ermäßigungen auf Tickets.
Weitere Informationen zum Freundeskreis und die Beitrittserklärung finden Sie auf: dresdner-kammerchor.de
Werden Sie ein Teil des Dresdner Kammerchores. Wir freuen uns auf Sie!
Bei Fragen sind wir gerne für Sie da: Agnes Böhm / +49 (0)351 80 44 100
Ein herzlicher Dank all unseren Freunden: Michael Alber, Andrea und Horst Albrecht, Doris Appt, Prof. Dr. Alfons und Ricarda Backes-Haase, Walburga und Johannes Böhm, Irmgard Bosholm, Matthias und Katrin Bothe, Dr. Eberhard Burger, Kristine Claus, Wolfgang Dehnel MdB a.D., Margitta und Manfred Dubrow, Bernd Epperlein, Dr. Bernhard Freiherr von Loeffelholz, Maria Gneuss, Annemarie Groß, Gesine Grube, Knut Haake, Reinhard Heimann, Margita Herz, Erich Iltgen, Herbert Irle, Georg Jacobi, Erika Johannes, Gabriele Käppler, Irmgard Kind, Heinz Kluttig, Christine und Reinhard Kühnel, Renate Lehmann, Sybille Muth, Susanne und Burkhard Nitzsche, Dr. Andrea Pax, Rosemarie Pursche, Gottfried und Friederike Rebner, Christa Richter, Regina Rülcker, Dr. Eva Runge, Dr. Ulrich Schmidt, Ulrich Schroeder, Dr. Helmut Stange, Gisela Stöhr, Birgit und Steffen Stölzel, Thekla Twietmeyer, Dr. Bernd und Katrin Uhlemann, Ludwig Unger, Alexandra Lee Walter, Prof. Hendrikje Wangemann, Monika Weisbach, Severin Weiß, Karin und Dr. Jürgen Wolf, Christine Zitzman und weitere anonyme Unterstützer Besonderer Dank gilt unseren Förderern: Holger & Jochen Bongardt, Dr. Matthias Rößler, Ursula und Heinrich Auerswald, Barbara Ottawa, Andreas Wiedemann 49
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Partner Wir danken den zahlreichen FĂśrderern, Partnern und Sponsoren, die die musikalische Arbeit des Dresdner Kammerchores unterstĂźtzen und begleiten.
Stiftungen, FĂśrderer und Sponsoren
Michaela und Michael Wirtz
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Kooperations- und Veranstaltungspartner
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Palaisplatz 3 (Ecke Königstraße) · 01097 Dresden
Konzerte der Hochschule für Musik Dresden 11./12.01.20 | Konzertsaal Neujahrskonzerte
Hochschulsinfonieorchester und Dresdner Kapellsolisten Leitung: Prof. Helmut Branny
28.03.20 | Semperoper Matinee des Hochschulsinfonieorchesters Dirigent: Prof. Ekkehard Klemm
02.–05.04.20 | Konzertsaal 5. European Guitar Award
Pavel Steidl/CZ, Zoran Dukic/CRO, Petteri Sariola/FIN, Tilman Hoppstock/D, Reentko Dirks /D, Thomas Fellow/D, Stephan Bormann/D
24.04.20 | Kleines Haus Georg Friedrich Händel: Alcina – Premiere
Dirigent: Wolfgang Katschner, Inszenierung: Prof. Barbara Beyer Austattung: Studierende der UdK Berlin und Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle
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Händel – Shimizu (UA) – Schumann – Mendelssohn Bartholdy Solisten, Hochschulchor, Hochschulsinfonieorchester Dirigent: Olaf Katzer Karten unter www.reservix.de, an den Reservix-Vorverkaufskassen und an der Abendkasse. Weitere Informationen auf www.hfmdd.de
Impressum Herausgeber Dresdner Kammerchor e. V. Texte: Agnes Böhm, Benno Böhm Redaktion: Agnes Böhm, Benno Böhm, Georg Preißler Gestaltung: Birgit Fesenmayr Satz: Frank Schönwälder, sachenwerk Druck: Union Druckerei Dresden Redaktionsschluss: 14. Juni 2019 Änderungen bleiben vorbehalten.
Kontakt Dresdner Kammerchor e. V. Buchenstraße 6 01097 Dresden Künstlerischer Leiter: Hans-Christoph Rademann Geschäftsführung: Agnes Böhm Künstlerisches Betriebsbüro: Benno Böhm Telefon: +49 (0)351 80 44 100 Fax: +49 (0)351 810 61 82 E-Mail: office@dresdner-kammerchor.de www.dresdner-kammerchor.de Vorstand Nicola Zöllner (Vorsitzende) Birgit Jacobi-Kircheis (stellv. Vorsitzende) Alexander Bischoff (Schatzmeister) Katharina Salden (Beisitzerin) Albertine Selunka (Beisitzerin) 54
Bildnachweise Fotografien Dresdner Kammerchor: Stephan Floss, Dresden stephanfloss.com Weitere Bilder: S. 6: Martin Förster (Rademann) S. 7: Daniel Heine (Klepsch) S. 43 oben: Holger Schneider S. 43 unten: Mathias Marx
dresdner-kammerchor.de