I H R E WO C H E N Z E I T U N G F Ü R D I E S TA D T • A U S D E M H A U S E D E R D R E I E I C H - Z E I T U N G Donnerstag, 23. Februar 2017
Nr. 8 O
Sonderteil: Aus- und Weiterbildung 2017/2018 Seiten 13 bis 18
Auflage: 47.110
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Kaiserlei: Ein Kreisel schreibt Geschichte
Sonderthema: Rund um die Gesundheit
Stellenmarkt: Unser Sprungbrett für Ihre Karriere
Veranstaltungen: Kunst und Kultur in der Region
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Seite 6
Netzwerk: Neue Initiative möchte Unternehmer zusammenführen Seite 5
Ausgehtipps: Wohin am Wochenende? Seite 2
OP am offenen Herzen Spatenstich leitet den Umbau des Kaiserlei-Kreisels ein OFFENBACH. Zwei harte Jahre gehen ins Land, bis der Umbau des ehemals größten Kreisverkehrs in Europa (siehe Bericht auf Geite 2) zu einer gigantischen Kreuzung abgeschlossen sein wird. Am vergangenen Montag fanden der erste Spatenstich und somit der offizielle Baubeginn mit geladenen Gästen statt. Insgesamt 37,21 Millionen Euro wird der Umbau kosten, der das Kaiserlei-Gebiet fit machen soll als „prosperierender Kern in der Metropolregion Rhein-Main“. Es ist seit dem Bau der S-Bahn das größte Infrastrukturprojekt auf Offenbacher Grund und Boden. Bei laufendem Verkehr soll das berühmte Rondell bis Ende 2019 vier Kreuzungen weichen, der Umbau trennt Autobahn- und Regionalverkehr und setzt die Berliner Straße Richtung Frankfurt durchgängig fort. Was für Laien nach einer Operation am offenen Herzen klingt, ist auch eine: Mehr als 66.000 Fahrzeuge passieren den Verkehrsknotenpunkt täglich. Und die Prognosen gehen bis 2030 von einem Plus von 11 Prozent im Individualverkehr und 38 Prozent im Güterverkehr aus. „Wir geben richtig Gas“, verspricht Rainer Bomba, Staatsekretär im Bundes-
ministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur. „Einschränkungen sind bei einem Projekt wie diesem unvermeidbar.“ Der Hessische Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir kennt als Offenbacher den KaiserleiKreisel seit Kindesbeinen und weiß deshalb, wie wichtig diese Baumaßnahme ist. „Daher ist der heutige Tag für mich etwas ganz Besonderes“, so Al-Wazir in seiner Rede anlässlich des offiziellen Starts für den Kaiserlei-Umbau. „Der eigentliche Vorteil von Kreiseln, nämlich Flexibilität, funktioniert am
Kaiserstraße 33 63065 Offenbach Telefon 069 9824920 www.achilles.jobs Kaiserlei schon lange nicht mehr“, so der Grüne. Er kenne viele, die dort schon einmal in einen Auffahrunfall verwickelt gewesen seien, und auch die derzeitige Radwegeführung sei das, was Kriminologen einen Angstraum nennen.
Die immensen Baukosten teilen sich der Bund, der rund 8,9 Millionen Euro übernimmt, das Land Hessen mit rund 15,6 Millionen Euro und die Städte Offenbach und Frankfurt mit rund 12,8 Millionen Euro. Auf die lange Vorbereitungszeit des Projekts verwies Oberbürgermeister Horst Schneider: „Der Planfeststellungsbeschluss lag bereits 2002 vor, aber der Umbau wurde lange als rein kommunale Maßnahme eingestuft, konnte von Offenbach alleine aber nicht finanziert werden.“ Erst im Schulterschluss mit der Frankfurter Oberbürgermeisterin Petra Roth sei es gelungen, das Projekt auch überregional zu positionieren. Im Zuge der Entwicklung des Frankfurter Ostends und des Neubaus der Europäischen Zentralbank (EZB) erhielt die Debatte neue Fahrt und mündete 2012 in einem gemeinsam unterzeichneten „Letter of Intent“, in dem sich die Stadt Frankfurt zur hundertprozentigen Finanzierung des Offenbacher Anteils in Höhe von 8,7 Mio. Euro verpflichtete. Im Gegenzug erwarb die Stadt Frankfurt Flächen in der Gemarkung Oberrad und in der Gemarkung Offenbach im Gesamtwert von rund 5 Millionen Euro und zahlte 3,7 Millionen Euro für entgange-
Kaiserlei I: die Gegenwart
(Foto: Stadt Offenbach/Georg-Foto)
ne Baukostenzuschüsse. „Ein einmaliger Akt,“ so Schneider weiter, „der deutlich machte, dass sich mit einer Rivalität zwischen Frankfurt und Offenbach kein Blumentopf gewinnen lässt. Ganz im Gegenteil könne das Kaiserleigebiet nun zu einem „prosperierenden Kern in der Metropolregion“ werden. In dieses Vereinbarungspaket gehören auch Absprachen zu bitte auf Seite 2 weiterlesen
Kaiserlei II: die Zukunft
(Szenario: Stadt Offenbach)
Reizthema: Poller am Wilhelmsplatz CDU und FDP widersprechen OB Schneider OFFENBACH. Im Herbst dieses Jahres will die Stadtverwaltung die gepflasterten Straßen am Wilhelmsplatz sanieren lassen. Oberbürgermeister Horst Schneider (SPD) hat die Stadtverordneten in diesem Zusammenhang aufgefordert, über Maßnahmen getreu der Devise „Verkehrsberuhigung – Fußgänger haben Vorrang“ intensiv nachzudenken und entsprechende Vorgaben in Betracht zu ziehen. Eine Absperrung der Straßen mit versenkbaren Pollern sei denkbar. Anwohner, Wirte und Marktbeschicker könnten sich bei Bedarf mit einem Chip oder einer Magnetkarte freie Zufahrt zu ihren Häusern und Stellplätzen verschaffen. Ansonsten wäre die Durchfahrt für „Ortsfremde“ gesperrt und das zentrale Schmuckstück der Offenbacher Innenstadt würde deutlich an Ruhe und Aufenthaltsqualität gewinnen. So, verknüpft mit einem Hinweis auf Autofahrer, die dort häufig zu schnell unterwegs
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seien, skizziert Schneider den von ihm favorisierten Ansatz. Doch aus den Reihen der Koalition, die im Stadtparlament und im Magistrat den Ton angibt (CDU, Grüne, FDP, Freie Wähler), hat sich der Oberbürgermeister bereits eine Absage eingehandelt. Verkehrsberuhigung Mehr Verkehrsberuhigung: Dieses Ziel könne auch mit „bremsenden Maßnahmen“ (Bodenschwellen, Aufpflasterungen) erreicht werden. Einer umfangreichen Absperraktion, die Auswirkungen auf die Verkehrsströme im gesamten Zentrum haben würde, bedürfe es nicht: So klingt der Tenor in den Reihen der Union. Deren Fraktionschef Roland Walter ließ sich entsprechend zitieren. Mittlerweile hat einer der CDU-Bündnispartner, die FDP, mit einer Presseerklärung nachgezogen. Die Freidemokraten erinnern an die jüngere Geschichte des Wilhelmsplat-
zes, dessen Umgestaltung vor wenigen Jahren und das damals beschlossene Nutzungskonzept. Sie geben zu bedenken: „Der damalige Umbau erfolgte auf der Basis eines Planes, der die Befahrung des Platzes an seinen Rändern vorsieht. Gleiches gilt für das Parken von Fahrzeugen, auch für die Gäste der Gastronomie: Zu Marktzeiten auf einem Drittel des Platzes und in der sonstigen Zeit auf der Hälfte des Platzes. Wäre ein autofreier Wilhelmsplatz gewünscht gewesen, wären der Platz und seine umliegenden Straßen ganz anders gestaltet worden“, geben der planungspolitische Sprecher der FDP-StadtverordnetenFraktion, Dominik Schwagereit, und dessen Parteifreunde zu bedenken. Auch in Zukunft müsse die Innenstadt für Autofahrer erreichbar bleiben, unterstreichen die Blau-Gelben. Die Überlegungen, die Schneider angestellt habe, kämen „erkennbar aus dem Bauch“. Sie beruhten „nicht auf einer seriösen, simulationsgestützten Analyse der innerstädischen Verkehrsbeziehungen“, heißt es in den Reihen der FDP.(kö)