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Dreieich-Zeitung, 31. Mai 2012

Dreieich Brauchtum im Hayn Geschichte zwischen Kerb und „Herrenborn“ Dreieich (DZ/jh) – „In diesem Jahr können hinsichtlich ihrer urkundlichen Ersterwähnung zwei Dreieichenhainer Veranstaltungen, die jeweils zu den größten und populärsten der Region zählen, ein Jubiläum vermelden“. Das berichtet Roger Heil, seines Zeichens Dreieicher Kulturpreisträger und Motor der Kultur-Gesellschaft „Hayner Vereine“ GbR. Während die am Freitag eröffnete Haaner Kerb erstmals vor 450 Jahren erwähnt worden sei, könne der „Herrenborn“, das Aushängeschild des Hayner Burgfestes im September, sogar schon auf eine 475-jährige Tradition zurückblicken. Nach dem Fest ist vor dem Fest – auch und gerade in Dreieichenhain...

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eil hat in den Chroniken geblättert und erklärt mit Blick auf die Kerb: „Obwohl in diesem Jahr offiziell die 294. Haaner Kerb gefeiert wurde, erwähnte der erste protestantische Pfarrer Valentin Breitenstein im Jahre 1562 erstmals das Kirchweihfest im Hayn. Er beklagte damals die ausufernden Trinkgelage mit anschließenden Rangeleien.“ Die zeitliche Diskrepanz beruht laut Heil auf dem nach einem Brand erfolgten Wiederaufbau der Burgkirche im Jahre 1718. Aus diesem Grund beziehe sich die aktuelle Zählung auf die letzte Weihe der Burgkirche am ersten Advent 1718. Doch schon zuvor im Mittelalter wurde im Hayn die Kerb beziehungsweise Kirchweih jährlich am Pankratiustag (12. Mai)

„Aktionstag“: Rathaus dicht Dreieich (DZ/jh) – Das Bürgerbüro sowie alle Fachbereiche und Referate der Stadtverwaltung, die Kindertagesstätten, die Bauhöfe sowie die Bücherei bleiben am Mittwoch, 6. Juni, wegen eines „Aktionstages“ geschlossen. Dahinter verbirgt sich ein Ersatz für den aus Kostengründen gestrichenen Betriebsausflug der städtischen Mitarbeiter. Die „Bürgerhäuser“, das Parkschwimmbad und alle Lagerhöfe sind geöffnet.

gefeiert. „Die Vorgängerkirche des ehemaligen königlichen Jagdhofes wurde genau diesem Heiligen vor über 1.000 Jahren geweiht. Somit wird die Haaner Kerb schon seit mehr als 1.000 Jahren gefeiert“, konstatiert der lokalgeschichtlich bewanderte Dreieichenhainer. Doch reiche das von den Haaner Kerbborschen gepflegte Brauchtum weit in vorchristliche Zeiten bis zu 3.500 Jahre zurück. Es handele sich um keltische Bräuche, „die in Dreieichenhain bis in die heutige Zeit glücklicherweise überlebt haben“. Sie haben ihren Ursprung nach Angaben Heils in dem keltischen Fest „Beltaine“, das in der Nacht zum 1. Mai stattfand und andernorts noch als Walpurgisnacht fortlebt. Zu dessen Hinterlassenschaften zählten das Aufstellen des Kerbbaums, die Herstellung und Verbrennung einer Kerbpuppe, das Verbrennen von Strohkreuzen oder das Überspringen des Feuers bei der Kerbverbrennung. Das Hayner Burgfest im September 2012 lässt die Kerb des Jahres 1562 auferstehen. Dazu Heil: Als Ergänzung zum Mittelalter-Markt „Herrenborn“ bietet ein ausgedehnter Jahrmarkt auf dem heutigen Kerbplatz eine reiche Auswahl mittelalterlicher Belustigungen. Diese reichen unter anderem vom „Hau den Lukas“ über Armbrustschießen und Jakobsleiter bis hin zum Losverkäufer. Im Zen-

trum des Geschehens dreht ein gewaltiges Karussell von den Ausmaßen der Hayner Reitschul‘, das von vier schwitzenden Wikingern angetrieben wird, seine Runden. Anlass für die erstmalige Organisation eines mittelalterlichen Jahrmarktes im Rahmen des von der GbR auf die Beine gestellten Burgfestes sei die erste urkundliche Erwähnung des „Herrenborns“ vor 475 Jahren. Damit sei der Herrenborn die älteste, urkundlich überlieferte Veranstaltung Dreieichenhains: „Der ,Herrenborn’ fand im Mittelalter zwischen Burgplatz und Untertor unter Einbindung des nicht mehr vorhandenen Rathauses statt. Diese Fläche nimmt der Mittelalter-Markt des Hayner Burgfestes heute wieder ein.“

Feiern vor der Kirche

Kurz notiert

Dorfbrunnenfest in Götzenhain

Dreieicher Nachrichten und Termine

Dreieich (DZ/jh) – Die Haaner Kerb ist kaum Geschichte, da steht auch schon das Götzenhainer Dorfbrunnenfest vor der Tür. Das illustre Treiben im Schatten der evangelischen Kirche an der Rheinstraße wurde 1990 von Mitgliedern des örtlichen Kerbvereins erdacht und wird seither im zweijährigen Turnus veranstaltet. 2012 lockt bereits die zwölfte Ausgabe. Von Freitag (1. Juni) bis zum Sonntag (3.

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9.758 EURO hat der Rotary-Club Offenbach-Dreieich in die Hand genommen und dem JohanniterHaus Dietrichsroth in Dreieichenhain einen „Bewegungspark“ geschenkt. Dieser besteht aus vier Geräten, deren Nutzung durch die Bewohner des Alten- und Pflegeheims deren Beweglichkeit und Muskelkraft trainieren soll. Auch der Gleichgewichtssinn und die Koordination von Bewegungsabläufen würden geschult, erläuterten Heimleiterin Karin Schnaudt und Rotary-Präsident Matthias Mann bei der Vorstellung der Anlage. Die offizielle Übergabe fand im Beisein von Bürgermeister Dieter Zimmer und des Kreisbeigeordneten Carsten Müller (rechts) statt. Müller, der im Kreishaus für den Sozialbereich verantwortlich zeichnet, würdigte das Engagement der Rotarier, auch Schnaudt fand namens der Hausgemeinschaft dankende Worte. Die von den Johannitern geführte Alten- und Pflegeeinrichtung an der Taunusstraße in Dreieichenhain verfügt über 108 vollstationäre Pflegeplätze, 20 Tagespflegeplätze, 16 Plätze für die Kurzzeitpflege sowie 26 „Betreute Wohnungen“. (DZ-Foto: Jordan)

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Juni) zeichnen erneut die Götzenhainer Vereine für Programm und Bewirtung rund um das mittelalterliche Taufbecken auf dem Dorfplatz verantwortlich. Während des Dorfbrunnenfestes lädt der „Kunstraum Habernoll“ zum Besuch einer Ausstellungswand ein, die sich unter dem Motto „Ein zweites Leben“ mit dem 20. Kunst-Weihnachtsbaum (Winter 2011/2012) beschäftigt. Die Fotodokumentation wird von Christian Klementz aufgebaut, sie besteht aus einer fünf Meter langen Wand, auf der Bilder im DIN A3-Format gezeigt werden. Mit der Ausstellung soll nach den Worten von Margarete Habernoll all jenen gedankt werden, die die 20. Baumaktion des „Kunstraums“ und des Fördervereins „Alt-Götzenhain“ ideel und materiell unterstützt und damit ermöglicht haben. Laut Stadtverwaltung werden die Rheinstraße und die Glockengasse vom 31. Mai (13 Uhr) bis 4. Juni (17 Uhr) für alle Fahrzeuge gesperrt. Die Umleitungen werden beschildert.

• Kreativ: Vom 15. Juni bis zum 31. August zeigt die Stadtbücherei Sprendlingen, Fichtestraße 50, die Ausstellung „Aquarelle und mehr“, in der Kunstwerke von Carol Hibeler, Gerline Herold und Ilse Mangels gezeigt werden. Die Eröffnung findet am Freitag (15.) um 19 Uhr statt. Die drei Frauen gehören zu einer vor zehn Jahren gegründeten Malgruppe. • Erfolgreich: In der laufenden Saison befinden sich die Triathleten der SKG Sprendlingen auf Erfolgskurs. Dieser Positiv-Trend wurde von Martin Fitzthum und Dieter Macholdt bei den Hessischen DuathlonMeisterschaften im südhessischen Beerfelden fortgesetzt. Bereits zum 19. Mal fand dieser äußerst anspruchsvolle Duathlon statt, und beide Knock OutAthleten landeten auf dem Podest. Fitzthum benötigte für sieben Kilometer Laufen, 30 Kilometer Radfahren (mit fast 500 Höhenmetern) und weiteren 3,5 Kilometer Laufen lediglich 1:37,21 Stunden. Damit belegte er in der „AK 40“ den 3. Platz und in der Gesamtwertung den 12. Rang unter 100 Teilnehmern. Derweil gelang es Macholdt, den Meistertitel zu erringen. Als strahlender Sieger in der „AK 65“ erreichte er nach 2:11,56 Stunden das Ziel. • Gewählt: Der Förderverein der Erich-Kästner-Schule in Sprendlingen hat einen neuen Vorstand. Nach dem Ausscheiden von Frank Siemer und der

bisher für Personalangelegenheiten zuständigen Ursula Komarek-Hiller, die dem Verein weiterhin beratend zur Seite steht, waren zwei Posten des sechsköpfigen Gremiums neu zu besetzen. Gewählt: Thomas Löw als vertretungsberechtigtem Vorstandsmitglied und Michaela Schäfer (erweiterter Vorstand). Die übrigen Vorstandsmitglieder wurden in den Ämtern bestätigt: Birgit Förster (stellvertretende Betreuungsleiterin), Alexandra Belz, Klaus Stapp, Peter Hunkel, Dr. Stephan Finke, Peter Seidel (Schulleiter) und Susanne Grafenhorst (Vereinsverwaltung). Der Förderverein setzt sich für die Belange aller Kinder der Erich Kästner-Schule ein. Er unterstützt den Schulbetrieb mit Geld- und Sachspenden, auch ist er Träger der nachmittäglichen Schulbetreuung, die sich um aktuell 129 Kinder kümmert. Kontakt: info@eks.dreieich.de. Historisch: Im Stadtteilbüro „Hirschsprung – Breitensee“, Kurt-Schumacher-Ring 2, treffen sich am Dienstag (5.) ab 14 Uhr wieder die Mitglieder der Geschichtswerkstatt. Sie und interessierte Bewohner des Stadtteils können anhand von Fotos, Zeitungsartikeln und Broschüren der Frage nachgehen, „was früher anders war“. • Geschlossen: Das kommunale Frauenbüro im Rathaus an der Schulstraße ist vom 6. bis 15. Juni nicht besetzt.


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