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S TA DT N AC H R I C H T E N F Ăœ R N E U - I S E N B U R G Mittwoch, 24. Mai 2017

Nr. 21 C

Auflage 17.650

Gesamtauflage 218.420

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Fast 1.000 GrundschĂźler betreut Forum fĂźr Teilhabe SPD regt ein Jugendparlament an

70-Prozent-Wert in Neu-Isenburg – HĂśchste Quote im Kreis Offenbach Ausprobieren und mitmachen „Runter vom Sofa – raus aus dem Haus“ >> Seite 2

Fachwerk: Dem Alter auf der Spur Gernot Schmidt fĂźhrt durch die Hayner Altstadt >> Seite 5

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VOLKSWAGEN FRANKFURT

NEU-ISENBURG (air) – Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist fĂźr viele Menschen ein MaĂ&#x;stab fĂźr Lebensqualität. Mit den Betreuungsangeboten fĂźr Kinder mĂśchte die Stadt dafĂźr sorgen, dass Eltern die MĂśglichkeit haben, frei zu wählen: arbeiten gehen oder sich selbst um den Nachwuchs kĂźmmern? Was machen die meisten Mädchen und Jungen nach dem Unterricht in den Grundschulen? Sie bleiben dort, wo sie vormittags unterrichtet wurden. In den Neu-Isenburger Grundschulen werden derzeit knapp 1.000 Kinder betreut. Das entspricht nach Darstellung des Magistrates 70 Prozent aller Kinder im Grundschulalter. Damit habe Neu-Isenburg die hĂśchste Betreuungsquote im Kreis Offenbach, teilt der Magistrat mit. Die Ganztagesbetreuung der Kinder an Isenburger Schulen wird seit zehn Jahren von der Stadt gefĂśrdert. Jährlich wende die Stadt rund 3,1 Millionen Euro dafĂźr auf, heiĂ&#x;t es aus dem Rathaus. Davon seien 1,1 Millionen Euro ZuschĂźsse an die FĂśrdervereine fĂźr die Finanzierung der nachschulischen Betreuung. Diese Summe werde zusätzlich zur Schulumlage in HĂśhe von 15,6 Millionen Euro, die die Stadt an den Kreis abgeben mĂźsse, ge-

Linda Sophie Gerhards aus der vierten Klasse der Hans-Christian-Andersen-Schule stellt das Ergebnis der Projektwoche vor. Fast 1.000 GrundschĂźler bleiben in Neu-Isenburg nachmittags in der Betreuung und haben dort vielfältige MĂśglichkeiten, sich zu beschäftigen und kreativ zu sein. Foto: air zahlt. Neben der Betreuung der Kinder in den Grundschulen offeriere die Stadt auch ein „vielfältiges und qualitativ hochwertiges Angebot fĂźr die Kindertagesstätten“, sagt BĂźrgermeister Herbert Hunkel. Nach Darstellung des Rathauschefs hat die Stadt das Ziel, allen Kindern berufstätiger Eltern eine Betreuungsalternative anzubieten. Mit der GrĂźndung der NIKI gGmbH soll der organisatorische Rahmen der Schulkindbetreuung weiter verbessert werden. Die Stadt mĂśchte dabei Synergien nutzen. Zur NIKI-Gesellschaft gehĂśren seit dem Januar 2017 die sechs FĂśrdervereine mit rund 75 Mit-

arbeiterinnen und Mitarbeitern der Grundschulen Ludwig-Uhland-Schule, Albert-Schweitzer-Schule, Hans-Christian-Andersen-Schule, Grundschule Buchenbusch, Wilhelm-HauffSchule und Selma-LagerlÜfSchule. In der Grundschule Buchenbusch und in der Zeppelinheimer Selma-LagerlÜf-Schule ist NIKI laut Magistrat darßber hinaus auch Trägerin der Betreuung, fßr die anderen vier Grundschulen wird die Personalwirtschaft ßbernommen und eng mit den städtischen Erzieherinnen und Erziehern zusammengearbeitet. Der jetzt in der ersten Gesellschafterversammlung der NIKI

vorgestellte Finanzplan sieht nach Auskunft der Stadt fßr die Schulkindbetreuung im Jahr 2017 einen Finanzbedarf von rund 1,3 Millionen Euro vor. Diese Summe erhÜhe sich bis 2021 auf 1,5 Millionen Euro. Das Geld komme von der Stadt (1,1 Millionen), dem Kreis Offenbach (22.900 Euro) und dem Land Hessen (42.100 Euro). Die monatlichen Beiträge der Familien fßr die Schulkindbetreuung sehen wie folgt aus: Bis 14 Uhr kostet die Betreuung 66 Euro, bis 14.30 Uhr 77 Euro, bis 15 Uhr 88 Euro und bis 17 Uhr 132 Euro. Die Elternbeiträge summieren sich im Jahr auf rund 156.000 Euro.

NEU-ISENBURG (air) – Die SPD-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung hält die bereits bestehenden BeteiligungsmĂśglichkeiten von Jugendlichen an der Kommunalpolitik fĂźr lobenswert, doch sie reichten nicht aus. Die Stadt sollte dafĂźr sorgen, dass junge Menschen sich Ăźber das Jugendforum hinaus stärker einbringen kĂśnnten. In Zeiten von wachsendem Populismus sowie von Chauvinismus und Ausländerfeindlichkeit sei es Aufgabe der Stadt, diesen Phänomenen entgegen zu wirken. Die Sozialdemokraten haben deshalb fĂźr die Stadtverordnetenversammlung den Antrag gestellt, ein Jugendparlament einzurichten. Kinder und Jugendliche, die in der kommunalen Beteiligungskultur als fester Bestandteil etabliert seien, leisten nach Ansicht der SPD einen wichtigen Beitrag fĂźr eine lebendige Demokratie im Gemeinwesen. Mit einem Jugendparlament kĂśnne fĂźr Kinder und Jugendliche eine konkrete MĂśglichkeit der Partizipation in der Kommunalpolitik geschaffen werden, schreibt die SPD in der AntragsbegrĂźndung. Das neue Mitbestimmungsgremium sollte junge Menschen in die Lage versetzen, ihre BedĂźrfnisse zu erkennen, sie wirkungsvoll zu artikulieren, dabei politische Kompetenz zu erweitern, um insgesamt das politische System in ihrem Sinn verändern zu kĂśnnen. Die SPD sieht das Jugendparlament als Anlaufstelle und politisches Forum. Es vertrete Ăźberparteilich die Interessen

Feste kosten die Ăśffentliche Hand rund 200.000 Euro Magistrat mĂśchte bei den groĂ&#x;en Partys in der Hugenottenstadt dennoch nicht abspecken

Kickers: Im Stahlbad gereift Nach dem „Seuchenjahr“ soll es aufwärts gehen >> Seite 9

NEU-ISENBURG (air) – FĂźr die groĂ&#x;en Feste wie etwa Open Doors, Altstadtfest, Weinfest oder Weihnachtsmarkt gibt die Stadt pro Jahr rund 200.000 Euro aus. Diese Summe ist nach Ansicht des Kulturdezernenten Theo Wershoven (CDU) gut investiertes Geld. „Es ist keine leichte Aufgabe, bei diesem Budget Einsparpotenziale zu finden“, betont Wershoven. Eine dauerhaft gute Umsetzung der

Feste sei mit dem zur VerfĂźgung stehenden Geld aus dem Haushalt nur mit deutlichen Einschränkungen in qualitativer und quantitativer Hinsicht leistbar. Eine KĂźrzung beim Etat fĂźr die groĂ&#x;en StraĂ&#x;enfeste lehnt Wershoven deshalb ab. Damit die Kommunalpolitiker die Ausgaben und den Nutzen der Feste besser bewerten kĂśnnen, hat das Kulturdezernat den Stadtverordneten jetzt unter

dem Titel „Feste und Aktivitäten zur Stadtbelebung: Strukturen, Finanzierungen und Perspektiven“ einen umfassenden Bericht auf den Tisch gelegt. Das Papier soll den Parlamentariern als Entscheidungsgrundlage dienen. Doch eigentlich sind Veränderungen bei den Festen nicht erwĂźnscht, das heiĂ&#x;t: Der Magistrat spricht sich nach Darstellung des Kulturdezernenten dafĂźr aus, nichts zu kĂźrzen. Der Magistrat zweifelt nicht an der Beliebtheit der Feste. Sie seien ein unersetzlicher Beitrag zur Stadtbelebung, zur Imagebildung der Stadt und ein wichtiger Baustein eines funktionierenden Zusammenlebens. In diesem Jahr beträgt das Budget abzĂźglich der zehnprozentigen HaushaltskĂźrzung nach Auskunft des Magistrates 132.300 Euro. 50.000 Euro sollen laut Wershoven durch StandgebĂźhren erwirtschaftet werden. 67.500 Euro kostet die Veranstal-

tung des Open-Doors-Festivals, 64.800 Euro alle Ăźbrigen fĂźnf Feste. Ăœber die Hälfte aller Kosten sind nach Darstellung des Kulturdezernats Fremdkosten, die fĂźr die Gema (Musikrechte), die Logistik, die VerkehrsĂźberwachung oder die Reinigung nach der Veranstaltung eingeplant werden mĂźssten. Dem Fachbereichsleiter Thomas Leber und seinem Team sei es bislang gelungen, mit viel Herzblut und einem limitierten Budget, „jährlich sechs tolle StraĂ&#x;enfeste auszurichten, Musiker einzukaufen, das Programm zusammenzustellen und dafĂźr zu werben“, so das Lob des Magistrates. Unter die Lupe genommen hat die Verwaltungsspitze alle traditionsreichen Feste, die weit Ăźber die Stadtgrenzen hinaus Menschen nach Neu-Isenburg anziehen. Das Altstadtfest im Alten Ort beispielsweise wird seit 1983 gefeiert. Der Weihnachtsmarkt lockt seit 1989

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Bunter Garten fĂźr Senioren NEU-ISENBURG (air) – Die Bewohnerinnen und Bewohner des Altenpflegeheims „Am Erlenbach“ in Neu-Isenburg haben den Garten der SeniorenEinrichtung der Mission Leben bei einer gemeinschaftlichen Pflanzaktion in ein BlĂźtenmeer verwandelt. Zusammen mit ehrenamtlichen Helferinnen hat die ältere Generation einen bunten Sinnes-

garten angelegt. Unter der Anleitung von Elisabeth Bigalke-Becker, Leiterin des Sozialdienstes, wurde viel gehackt, gejätet und gepflanzt, sodass schÜne Beete und bunte Blumenkästen entstanden sind. In die Erde gesetzt wurden Sommerblumen und duftende Kräuter fßr das Kräuterhochbeet. Foto: Stadt Neu-Isenburg

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Menschen auf den Marktplatz und in die benachbarten Gassen. Ferner sind die beiden Stadtteilfeste in Zeppelinheim und Gravenbruch nach Ansicht des Magistrates äuĂ&#x;erst beliebt. Viele BĂźrger hätten gesagt, dass man dort jährlich und nicht alle zwei Jahre feiern wolle, da im jeweiligen Stadtteil ohnehin nicht sonderlich viel los sei. Ăœber die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist das Musikspektakel Open Doors, bei dem jährlich im Sommer rund 30.000 Besucher gezählt werden. Als Publikumsrenner bezeichnet der Magistrat auch das Weinfest auf dem Rosenauplatz.

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der Jugend gegenĂźber dem Magistrat und berate diesen in Angelegenheiten, die Kinder und Jugendliche betreffen. Neu-Isenburg wird nach Ansicht der SPD von den neuen Ideen und Anregungen der jungen Menschen profitieren und aktiv an einer kinder- und jugendfreundlichen Stadt arbeiten.

Lächeln mit Minister Al-Wazir WESTKREIS OFFENBACH – Wer die Erwartungshaltung hatte, dass die ErĂśffnung des Radweges entlang der LandesstraĂ&#x;e 3317 mit Blick auf dessen an Tiefschlägen reiche Geschichte bescheiden und still erfolgen wĂźrde, der wurde zu Wochenbeginn mit dem Eintreffen einer Einladung fĂźr den 29. Mai eines Besseren belehrt. Wie das zuständige Verkehrsministerium wissen lieĂ&#x;, wird am kommenden Montag sogar Minister Tarek Al-Wazir (GrĂźne) aus der Landeshauptstadt anreisen, um auf die von vielen Zeitgenossen nicht mehr erwartete Fertigstellung der Trasse zwischen Gut Neuhof und Neu-Isenburg anzustoĂ&#x;en. Die Freigabe des wegen der Gefährdungslage vor Ort von Verkehrsteilnehmern lange ersehnten Asphaltbandes – endlich gebaut wurde seit Sommer 2016 – war wiederholt und im Ergebnis um ein halbes Jahr verschoben worden. Dieser schleppenden Umsetzung, bei der sich unter anderem das „ßberraschend“ kĂźhle Winterwetter als Hemmschuh erwies, war ein schon dreist zu nennendes Vertagen der vergleichsweise kleinen Investition vorausgegangen. Weitaus schneller wurde selbst die neue Flughafen-Landebahn in den Schwanheimer Bannwald betoniert. Man muss kein Prophet fĂźr die Voraussage sein, dass diese triste Vorgeschichte am 29. Mai im Blitzlichtgewitter einiger Fotografen weggelächelt wird: Von Burkhard Vieth, dem Chef der StraĂ&#x;enverkehrsbehĂśrde „Hessen Mobil“, von der Ersten Kreisbeigeordneten Claudia Jäger und von den BĂźrgermeistern Dieter Zimmer (Dreieich) und Herbert Hunkel (Neu-Isenburg), die applaudieren werden, wenn Al-Wazir gemäĂ&#x; Einladung mit ausgewählten SchĂźlern „ein StĂźck auf dem Weg radeln“ wird. Na dann: Gute Fahrt. Jens HĂźhner

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