eGovernment 12/2024

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Ausgabe 12/202425. November 2024

Open Data Betül Özdemir spricht im Interview über die Nutzung offener Daten in der Berliner Verwaltung. 3

Politik & Verwaltung

5 | Ein aktuelles ÖFIT-Whitepaper befasst sich dem Single Digital Gateway.

5 | Weniger Bürokratie für Baden-Württembergs Kommunen.

6 | NExT-Studie: Netzwerke als Motor der Verwaltung.

6 | Ab Anfang 2025 kann der OZG-Hub über den EfA-Marktplatz genutzt werden.

7 | KI-Strategien in den Bundesländern im Vergleich.

8 | Kraftakt digitaler Gewerbesteuerbescheid.

9 | Michael Hohmann, Zentralabteilungsleiter im Hessischen Ministerium der Finanzen, blickt auf das OZG-Projekt „digitaler Gewerbesteuerbescheid“.

Praxis & Innovation

12 | Live aus dem CDO-Zirkel: Machen sich CDOs irgendwann selbst überflüssig?

13 | Online-Verfahren und Reallabore in der Justiz.

13 | Drei Blickwinkel auf die Digitalisierung in der Justiz.

14 | Künstliche Intelligenz im Bildungssektor: Risiken und Chancen.

15 | Veranstaltungsüberblick.

Impressum Seite 24 In d ie ser Ausgabe

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Deutschland.Digital Kommunale Bedürfnisse sind sehr divers und ließen sich bislang nur schwer digital abbilden.

Digitale Ver waltung nimmt Fahrt auf

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SPEZIAL

Herausforderungen und Lösungen rund um die Themen Datenmanagement und Datenanalyse.

In sei ner letzten Sitzung unter Vorsitz von Bundes-C IO Dr. Markus Richter hat der IT-Planungsrat den Kurs für die Verwaltungsmodernisierung bestimmt. A b 2025 übernimmt Ina-Maria Ul brich, CIO von Meck lenburg-Vorpom mern, das Steuer.

Di e Ri ch tu ng i m de ut sc he n eGovernment ist definiert Der ITPlanungsrat hat in seiner 45 Sitzung mehrere Beschlüsse gefasst, die die Verwaltungsdigitalisierung der kommenden Jahre bestimme n we rd en De r wi ch ti gs te Punkt: Mit der „Dachstrategie“ wurde die erste von insgesamt drei Komponenten der „Föderalen Digitalstrategie für die Verwaltung“ verabschiedet. Die zwei weiteren Komponenten bestehen zum einen aus fünf Schwerpunktthemen, aus denen heraus konkrete Zielbilder für die Umsetzung entstehen sollen, zum anderen aus der Ableitung konkreter Umsetzungsvorhaben

Die nun beschlossene Dachstrategie definiert Leitlinien für die Zusammenarbeit zwischen Bund, Ländern und Kommunen und legt die gesamtstrategische Ausrichtung fest. „Dieses Zielbild ist mehr als die Summe aller Einzelinteressen, es ist ein echtes WIR-Produkt“, kommentierte Bundes-CIO

Dr Markus Richter sichtlich stolz Richter, der 2024 den Vorsitz des

Den Staat und die Demokratie stärken

Die überparteiliche „Initiative für einen handlungsfähigen Staat“ ist nach monatelangen Vorbereitungen offiziell gestartet und konnte Bundespräsident Dr. Frank-Walter Steinmeier als Schirmherrn gewinnen. Die Initiative wurde ins Leben gerufen durch die ehemaligen Bundesminister Peer Steinbrück und Thomas de Maizière sowie durch Andreas Voßkuhle, Staatsrechtler und ehemaliger Präsident des Bun-

IT-Planungsrats inne hat, wird diesen zum Jahresende turnusmäßig an Mecklenburg-Vorpommern übergeben.

Die beiden ausstehenden Komponenten der föderalen Digitalstrategie werden also 2025 unter dem Vorsitz von Landes-CIO Ina-Maria Ulbrich erarbeitet „Ziel ist es, die föderale Digitalstrategie im kommenden Jahr mit konkreten, messbaren Maßnahmen zu untersetzen und ein Instrument zu entwickeln, mit dem wir die Digitalisierung der Verwaltung wirksam und fokussiert steuern können“, erklärt Ulbrich. Dazu gehöre, die Bedürfnisse von kommunalpolitischen Entscheidern, aber auch von Unternehmen stärker in den Blick zu nehmen. „Denn als ‚Poweruser‘ erwarten Unternehmen eine hohe Leistungsfähigkeit der Verwaltung und möglichst geringe Bürokratieaufwände Bei der Umsetzung dieser Ziele wird uns auch eine effizientere Governance bis auf die Ebene der IT-Planungsratsgeschäftsstellen der Länder helfen“, erläutert Ulbrich

Die föderale IT-Strategie war nicht der einzige Punkt auf der Agenda der Planungsrat-Sitzung. Ebenfalls beschlossen wurde, dass die Deutsche Verwaltungscloud künftig ein Produkt des IT-Planungsrats wird – was durchaus als Ritterschlag für die Projektleitung FITKO und govdigital gewertet werden kann.

Das Thema Staatsvertrag zur Registermodernisierung wurde in der Sitzung heiß diskutiert, zumal kurz zuvor die Länder Bremen und Sachsen-Anhalt überraschend einen eigenen Vorschlag eingebracht hatten. Während für das Nationale Once-Only-TechnicalSystem (NOOTS) eigentlich eine Bu nd -L än de r- Ko op er at io n im Gespräch ist, forderten Bremen und Sachsen-Anhalt eine deutlich stärkere Rolle des Bundes. Zum Sitzungsende gab es einen Kompromiss, d er zwar einstimmig beschlossen wurde, allerdings mit En th al tu ng en e inig er Bun de sländer Richter war sich dennoch sicher: „Wir haben das gleiche Ziel.“

Innenministerium

Ina-Maria Ulbrich, Staatssekretärin im Ministerium für Inneres, Bau und Digitalisierung.

Einig waren sich die Mitglieder des IT-Planungsrats beim „Einer für Alle“-Prinzip. Das Modell habe sich als richtig erwiesen, müsse aber ausgebaut und verbessert werden, um wirkungsvolle Strukturen zwischen Bund, Ländern und Kommunen zu schaffen Ulbrich sieht den Planungsrat als wichtiges Gremium. „Gerade die letzte Sitzung am 13.11. in Berlin hat erneut gezeigt, wie leistungsstark der IT-PLR ist, denn es wurden richtungsweisende Beschlüsse zur Föderalen Digitalstrategie und der Deutschen Verwaltungscloud getroffen Der Leitspruch des IT-Planungsrats, Gemeinsam wirksam, geht auf.“ su

Strategiepapier

Der erste Teil der föderalen Dachstrategie für die Verwaltung ist als PDF abrufbar.

[ voge.ly/Dachstrategie2024 ]

desverfassungsgerichts, und Aufsichtsrätin Julia Jäkel. Sie wollen erarbeiten, warum viele notwendige Reformen bereits im Ansatz scheiter n und wie unser Staat strukturell handlungsfähiger und effektiver gemacht werden kann. Unterstützt werden die Initiatoren von vier Stiftungen: der Hertie Stiftung, der Fritz-Thyssen-Stiftung, der Stiftung Mercator und der Zeit Stiftung Bucerius. Ebenfalls mit an Bord sind rund 50 Expertinnen und Experten – darunter Oberbür-

germeister, Unter nehmerinnen, Handwerker, Schulleiterinnen, Wissenschaftler und Verwaltungsfachleute. Das Gremium soll in den kommenden Monaten in sieben Gruppen konkrete Vorschläge zu den Themen Verwaltung und Föderalismus, Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland, Digitalisierung, Soziales und Bildung, Klimaschutz und Energiewende, Sicherheit und Resilienz sowie Wandel der Gesellschaft erarbeiten. Im Oktober 2025 wol-

len die Initiatoren dann einen entsprechenden Bericht vorlegen. Die Initiative „will Vorschläge erarbeiten, um unseren föderalen Rechts- und Sozialstaat, seine Leistungen, seine Angebote im Interesse der Bürger schneller, wirksamer, klarer und zuverlässiger zu machen“, sagte Steinmeier zum Start des Projekts. Ein handlungsfähiger Staat stärke auch das Vertrauen in die Demokratie. su voge.ly/Rede-Steinmeier

IT-Pla nu ngsrat
Ku rz gemeldet

Politik & Verwaltung

Networking als Motor der Veränderung? Eine NExT-Studie will dies belegen.

Der Kraftakt rund um die Einführung des digitalen Gewerbesteuerbescheids.

Offene Daten für die Berliner Verwaltung

Betül Özdemir ist die Verantwortliche für Open Data in Berlin. Im Interview spricht sie über die Open-Data-Strategie der Berliner Verwaltung, die Bedeutung der Datenqualität und die Unterstützung der Behörden.

Frau Özdemir, das Open-DataPortal des Landes Berlin ist schon seit 2011 verfügbar. Die ursprünglicheStrategiebasiert dabei auf der Arbeit des Fraunhofer FOKUS und wurde seitdemfortlaufendangepasst.Was sticht bei der neuen OpenData-Strategie 2024 besonders hervor, und warum war eine Neuauflage notwendig?

Özdemir: Ja, das ist richtig Seit Januar 2012 verfolgt Berlin eine Open-Data-Strategie, die damals unter Federführung der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung gemeinsam mit Fraunhofer Fokus entwickelt wurde Wichtig ist, dass die Ziele der Strategie 2012 ganz andere waren als heute, im Jahr 2024. Im Jahr 2012 standen wir noch am Anfang der Entwicklung von Open Data. Daher lag der Schwerpunkt der damaligen Strategie darauf, die Grundlagen für die Einführung von Open Data in der Verwaltung zu schaffen.

2011 ging das Open-Data-Portal erstmals online. Zu diesem Zeitpunkt gab es weder eine gesetzliche Verpflichtung noch organisatorische Rahmenbedingungen innerhalb der Berliner Verwaltung, welche die Veröffentlichung von Daten gefördert hätten. Die Veröffentlichung der Daten erfolgte auf freiwilliger Basis, und es musste viel Überzeugungsarbeit in der Verwaltung geleistet werden, unterstützt durch Prototypen, den Mehrwert der Datennutzung zu verdeutlichten. Die Open-Data-Strategie von 2012 konzentrierte sich daher auf die „organisatorischen, rechtlichen und technischen Aspekte von Open Data in Berlin“ Da die Berliner Verwaltung noch ganz am Anfang der Open-Data-Initiative stand, wurden Handlungsempfehlungen entwickelt, wie ein OpenData-Portal technisch aufgebaut sein muss, damit Daten möglichst „Open-by-default“ aus den Systemen heraus veröffentlicht werden können.

Auch die Notwendigkeit eines Gesetzes beziehungsweise der gesetzlichen Verankerung von Open Data im E-Government-Gesetz wurde erkannt Open Data sollte auch in die Verwaltungsprozesse integriert werden Dies betraf sowohl die personelle Verstärkung durch neue Stellen als auch die Anpassung von Verwaltungsprozessen und IKT-Systemen, die auf die Veröffentlichung von Daten ausgerichtet werden sollten.

In den vergangenen zehn Jahren hat die Open-Data-Initiative Berlin die damals formulierten organisatorischen, technischen und rechtlichen Handlungsempfehlungen umgesetzt: Zu den Höhepunkten zählt beispielsweise die Verabschiedung der Open-Data-Verordnung 2021, mit der die unmittelbare Landesverwaltung gesetzlich verpflichtet wurde, bestimmte Daten als Open Data zur Verfügung zu stellen. Auch die Benennung von Open-Data-Beauftragten in jeder Senatsverwaltung, jedem Bezirksamt und jeder nachgeordneten Behörde, die organisatorisch für die Umsetzung von Open Data verantwortlich sind, war ein wichtiger Schritt.

Im Strategiepapier werden offene Daten als „Booster zur Verwaltungsdigitalisierung“ bezeichnet, von nicht weniger alseinem„Verwaltungskulturwandel“ ist die Rede. Was bedeutet das konkret und wie wollen Sie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Behörden für Open Data begeistern?

Özdemir: Genau, die Open-DataStrategie beginnt im ersten Kapitel mit der These „Mit Open Data als Booster zur Verwaltungsmodernisierung“. Damit setzen wir einen klaren Fokus auf die Nutzung von Open Data für die Verwaltung. In den vergangenen Jahren wurde die Verwaltung als Datennutze-

In den vergangenen zwölf Jahren haben wir sowohl die Handlungsempfehlungen der „alten Strategie“ erreicht als auch Open Data durch die Verankerung in §13 des E-Government-Gesetzes zu einer Maßnahme gemacht, die die Grundlagen der Verwaltungsdigitalisierung und konkret des strategischen Datenmanagements entwickelt hat. Mit der Verortung der Digitalisierung und damit auch Open Data in der Senatskanzlei wuchs der Anspruch an die OpenData-Initiative, die Open-DataStrategie als Teil der Digitalisierungsstrategie zu verstehen und die Handlungsfelder Data Governance, internes Datenmanagement und intelligente Datennutzung zu adressieren Daher wurde eine Neuauflage der Strategie notwendig, die in einem partizipativen Beteiligungsprozess mit Akteuren aus Wirtschaft, Verwaltung, Wissenschaft und Zivilgesellschaft erarbeitet und am 7. November 2023 vom Berliner Senat beschlossen wurde.

Auch für die Entwicklung von KI brauchen wir in Zukunft große Datenmengen, um Algorithmen zu testen Im Rahmen der Debatte um KI wird auch deutlich, dass wir Open Data in der Verwaltung brauchen, um transparent zu machen, wie bestimmte Entscheidungen von KI getroffen worden sind und mit welchen Daten diese KI trainiert wurde. Der „Schuleinzugsbereichsrechner“ ist ein Beispiel dafür, wie Open Data genutzt wurde, um Grundschuleinzugsbereiche automatisiert zu erstellen, aber auch um für die Öffentlichkeit transparent zu machen, wie die Entscheidung entstanden ist. Mit solchen Projekten können wir auch die Verwaltung von Open Data überzeugen, um sowohl aktiv Daten zu veröffentlichen und selber Daten in der Verwaltungsarbeit zu nutzen Damit treibt Open Data auch den Kulturwandel in der Verwaltung voran – weg vom Aktengeheimnis und den Silos hin zu mehr Transparenz und Zusammenarbeit mit Daten.

Die Integration von Open Data inbestehendeVerwaltungsprozesse ist eine große Herausforderung. Welche konkreten Unterstützungsangebote plant die Senatskanzlei für die Behörden?

„Wir planen auch, vermehrt Prototypen für die Verwaltung zu entwickeln, um das Potenzial der Datennutzung zu zeigen.“

Betül Özdemir

rin oft vernachlässigt, da Open Data meist nur als Wirtschaftsförderung für die Startup-Szene in Berlin betrachtet wurde. Verwaltungsbeschäftigte, die Daten im Rahmen ihres öffentlichen Auftrags erstellten, mussten diese der Allgemeinheit zur Verfügung stellen. Start-ups, KMUs und Großunternehmen nutzten diese Daten für neue Geschäftsmodelle und Anwendungen, während die Verwaltung nur als Datenlieferantin fungierte.

Mit der neuen Open-Data-Strategie unter dem Motto „Open Data als Motor der Verwaltungsmodernisierung“ ändert sich das: In der Umsetzungsphase der Strategie überzeugen wir die Verwaltung, dass Open Data auch für verwaltungsinterne Datenanalysen und Berichte – zum Beispiel mit Dashboards – genutzt werden kann, so dass transparent wird, auf welcher Grundlage Entscheidungen getroffen werden und ob beispielsweise die klimapolitischen Ziele erreicht werden können.

metatbeständen Zudem haben wir Leitfäden für die Durchführung von Dateninventuren entwickelt, um die Daten innerhalb der Behörden in einem Metadatenkatalog zu erfassen und den Dateninventurprozess Schritt für Schritt durchzuführen. Über die Open-Data-Informationsstelle Berlin, die wir als Senatskanzlei fördern, bieten wir verschiedene Weiterbildungsformate an, darunter Videotutorials und Schulungen zur Datenvisualisierung mit Data Wrapper. Für die Anbindung von IT-Systemen oder Fachverfahren an das Open-Data-Portal und für LinkedOpen-Data-Projekte bieten wir über unseren Portalbetreiber BerlinOnline allen Verwaltungen eine Beratung an. Dies soll die Implementierung von Schnittstellen bei neuen und bestehenden Fachverfahren fördern, damit Daten automatisch aus den Systemen veröffentlicht werden und die aufwendige händische Veröffentlichung minimiert wird.

Özdemir: Ja, das ist und bleibt eine große Herausforderung –grundsätzlich in der Verwaltung, aber eben auch in Berlin Deshalb haben wir in der Senatskanzlei die zentrale Stelle für Open Data eingerichtet, die ich als Landesbeauftragte für Open Data verantworte. In dieser Funktion bin ich landesweit für die Umsetzung der Open-Data-Verordnung und der Open-Data-Strategie verantwortlich. Mittlerweile haben wir in jeder Behörde einen Open-Data-Beauftragten, der das Thema innerhalb der Verwaltung betreut und als Ansprechperson Auskunft darüber geben kann, welche Daten veröffentlicht werden So haben wir über die Jahre ein Netzwerk von Akteuren im Bereich Open Data in den verschiedenen Berliner Verwaltungen aufgebaut. Diese fungieren als Berater innerhalb ihrer Behörden und teilen ihr Wissen. Um die Open-Data-Beauftragten zu schulen, bieten wir jedes Jahr einen „Crashkurs Open Data“ an der Verwaltungsakademie Berlin an Der Kurs vermittelt die gesetzlichen Grundlagen für Open Data sowie die praktische Umsetzung der Datenveröffentlichung auf dem Open-Data-Portal, einschließlich der Visualisierung und Nutzung der Daten.

Neben der Open-Data-Verordnung, die klar vorschreibt, welche Informationen der Verwaltung in maschinenlesbaren Formaten und unter offenen Lizenzen veröffentlicht werden müssen, haben wir Leitfäden für fast jeden Abschnitt der Verordnung herausgebracht. Zum Beispiel gibt es eine Datenschutzcheckliste zu den Ausnah-

Wir planen auch, vermehrt Prototypen für die Verwaltung zu entwickeln, um das Potenzial der Datennutzung zu zeigen. Diese Prototypen sollen dann in den laufenden Betrieb der Verwaltung übernommen werden können. In die Erarbeitung der neuen Open-Data-Strategie waren verschiedene Stakeholder eingebunden. Welche Rückmeldungen, Wünsche und Anforderungen aus Wirtschaft, WissenschaftundBevölkerung haben Sie besonders überrascht?

Özdemir: Mich hat in den Workshops überrascht, dass einige Stakeholder neben der externen Datenveröffentlichung auch Verbesserungen im internen Datenmanagement der Verwaltung gefordert haben. Insbesondere das Vorliegen von maschinenlesbaren Dokumenten wurde oft angesprochen. Verwaltungen und landeseigene Betriebe berichteten häufig, dass der Informationsfluss stockt, wenn Personen auf Daten von anderen Stellen in Berlin angewiesen sind. Immer wieder zeigte sich, dass angefragte Daten nicht strukturiert und somit weder durchsuch- noch auffindbar vorlagen. Stattdessen wurden sie oft über Aktenvermerke oder in gedruckter Form bereitgestellt.

Für die entsprechend Verantwortlichen gibt es meist weder Anreize noch die notwendigen Werkzeuge, um die in einem Vermerk enthaltenen Faktendaten maschinenlesund durchsuchbar abzulegen Es genügt die Ablage in einer Papierakte Personen, die diese Informationen für ihre behördliche Arbeit benötigen, müssen diese Faktendaten deshalb händisch in den Akten suchen und übertragen. Daher haben wir in der Strategie Maßnahmen verankert, die sich sowohl organisatorisch als auch technisch den Herausforderungen des internen Datenmanagements widmen.

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Betül Özdemir, Zentrale Verantwortliche für Open Data im Land Berlin.

Fortsetzung von Seite 3

Eine Frage der Datenqualität

Aktuell sind über 3.000 Datensätze im Berliner Open-DataPortal verfügbar. Welchequantitativen und qualitativen Ziele haben Sie sich für die kommenden fünf Jahre gesetzt?

Özdemir: Für die kommenden fünf Jahre verfolgen wir ambitionierte Ziele, um das Berliner Open-Data-Portal sowohl quantitativ als auch qualitativ auszubauen und dessen Nutzung zu intensivieren. Wir streben eine deutliche Steigerung der Anzahl der Datensätze an Dies erfordert sowohl eine regelmäßige Veröffentlichung neuer Datensätze aus allen Verwaltungs-

gezielte Schulungen und die Integration von Open Data in neue und bestehende Digitalisierungsprojekte gefördert werden Qualitative Ziele haben wir ebenfalls festgelegt: Zur Förderung der Nutzerfreundlichkeit und Barrierefreiheit wird die Benutzeroberfläche des Open-Data-Portals verbessert, sodass Datensätze besser gefiltert und gefunden werden können. Hackathons und Innovationswettbewerbe sind geplant, um innovative Nutzungsmöglichkeiten für Open Data zu fördern. Ziel ist es, die Datennutzung kreativ anzuregen und Lösungen für städtische Herausforderungen in den Berei-

zeln inspiziert. In Zukunft wollen wir verstärkt auf automatisierte Validierungsprozesse setzen. Diese könnten schon vor der Veröffentlichung Inkonsistenzen, Anomalien und fehlende Werte erkennen und beheben, beispielsweise durch die Entfernung von Duplikaten. Solche Maßnahmen würden die Datenqualität signifikant erhöhen und zugleich den Veröffentlichungsprozess beschleunigen. Da die Datenqualität von der Arbeit in den einzelnen Verwaltungen abhängt, ist es für uns umso wichtiger, die Verwaltungsbeschäftigten umfassend zu schulen. Jedes Jahr bieten wir den „Crashkurs

bereichen als auch eine enge Zusammenarbeit mit verschiedenen Behörden Derzeit identifizieren wir sowohl die „High-Value-Datasets“ der EU-Durchführungsverordnung als auch die „Berliner Kerndatensätze“ zur weiteren Veröffentlichung Als nächster Schritt stehen die Dateninventuren in jeder Behörde an Im Rahmen der Maßnahme „Dateninventuren durchführen“ soll jede Behörde mit Unterstützung der Open-Data-Informationsstelle entsprechende Datensätze benennen und die relevanten Daten auf dem Open-Data-Portal publizieren. Was die Datennutzung betrifft, messen wir die Nutzung des OpenData-Portals durch Tracking der Webseiten-Besuche und Downloads von Datensätzen. So können wir bewerten, welche Datensätze besonders relevant sind und welche Bereiche optimiert werden können. Daten aus den Bereichen Stadtentwicklung, Mobilität, Verkehr und Klimaschutz sind besonders beliebt bei den Berlinerinnen und Berlinern, die sich um die Umweltsituation in ihren Stadtteilen kümmern.

Wir wollen die Nutzung von Open Data auch innerhalb der Verwaltung ausbauen. Mein persönliches Ziel ist es, dass mindestens 80 Prozent der Berliner Verwaltungsbehörden in den nächsten fünf Jahren aktiv Daten im Open-Data-Portal bereitstellen. Dies soll durch

chen Verkehr, Umwelt und Wohnraum zu entwickeln Schließlich wollen wir auch mit Pilotprojekten zeigen, wie Open Data die Effizienz und Qualität von Verwaltungsdienstleistungen verbessern kann, beispielsweise durch datengetriebene Prognosen.

Ein Fokus der Strategie liegt auf der Datenqualität. Welche MaßnahmenplanenSie,umdie Qualität der veröffentlichten Daten zu verbessern?

Özdemir: Die Qualität unserer Daten ist für uns ein zentrales Anliegen. Unser Open-Data-Portal ist ein Metadatenportal: Die Daten selbst werden von den jeweiligen Verwaltungsmitarbeitern dezentral auf ihren Websites veröffentlicht und dann mit URL-Links und Metadaten im Open-Data-Portal eingetragen. Da jede Behörde ihre eigenen Daten veröffentlicht, ist die Qualität stark davon abhängig, wie die einzelnen Verwaltungen ihre Daten aufbereiten und bereitstellen.

Die Unterschiede in der Datenqualität sind dabei deutlich: Einige Verwaltungen führen ihre Daten in Excel-Listen, während andere moderne Datenmanagementsysteme nutzen. Dadurch variiert das Qualitätsniveau der Daten auf unserem Portal erheblich. Derzeit wird die Datenqualität von unserem Portalbetreiber manuell geprüft – jeder Datensatz wird ein-

Bevölkerung besonders gut angenommen?

Open Data“ an, um das Bewusstsein und die Fähigkeiten rund um Datenqualität zu stärken Hier legen wir besonderen Wert auf die richtige Erfassung, Pflege und Veröffentlichung der Daten Zudem fördern wir den Austausch zwischen den Verwaltungsbereichen: Im Open-Data-Netzwerk und in den AG-Open-Data-Formaten teilen wir Best Practices und arbeiten gemeinsam daran, die Datenqualität berlinweit zu verbessern. Ein spannendes Pilotprojekt in diesem Bereich ist die Bereitstellung der Berliner Haushaltsdaten als Linked Open Data durch die Senatsverwaltung für Finanzen. Damit beteiligen wir uns am 4. Nationalen Aktionsplan der Open Government Partnership zusammen mit Schleswig-Holstein Das Linked-Open-Data-Prinzip macht die Daten nicht nur maschinenlesbar, sondern auch verknüpfbar, indem wir sie mit Uniform Resource Identifiers (URIs) versehen. Durch diese Verknüpfbarkeit können wir innovative Anwendungen entwickeln, und genau in diese Richtung möchten wir in Berlin weitere Projekte vorantreiben.

MittlerweilegibtesetlicheAnwendungen und Mashups auf der Open-Data-Webseite, ganze 71, wenn ich richtig gezählt habe. Welche davon haben es Ihnen besonders angetan und welche werden von der

Özdemir: Unter den Anwendungen möchte ich den „Branchenpuls“ und den „Wahlbezirke-Editor“ hervorheben Der Branchenpuls ist eine Anwendung, die auf Basis von Gewerbedaten der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe sowie der Mitgliederdaten der Berliner IHK entstanden ist Da es sich um ein Kooperationsprojekt zwischen Wirtschaft und Verwaltung handelt, zählt diese Anwendung zu meinen Favoriten Der Branchenpuls bietet Unternehmen, die sich in Berlin ansiedeln oder expandieren möchten, wertvolle Standortinformationen. Durch die Anwendung können sie geeignete Bezirke identifizieren, in denen ihre Branche wächst und Synergien durch die Nähe zu Co-Working Spaces, Hubs oder anderen Branchenschwerpunkten entstehen. Diese Art von Standortwissen unterstützt gezielt die Planung und fördert die Ansiedlung passender Unternehmen in den jeweiligen Stadtteilen. Auch der Wahlbezirke-Editor gehört zu meinen Favoriten Diese Anwendung basiert auf einem Algorithmus, der die Berliner Verwaltung bei der Planung und Organisation von Wahlbezirken unterstützen kann. Da sich die Bevölkerungszahlen Berlins kontinuierlich ändern, müssen die Wahlbezirke vor jeder Wahl überprüft und angepasst werden. Für die zuständigen Verwaltungsmitarbeitenden ist die Neufestlegung der Wahlbezirke oft eine zeitaufwendige und mühsame Aufgabe. Da es in der Verwaltung bislang an digitalen Werkzeugen fehlte, wurden die Wahlbezirksgrenzen häufig manuell gezogen – entweder mithilfe eines geografischen Informationssystems oder sogar klassisch mit Stift und Papier Der Wahlbezirke-Editor könnte die Arbeit der Verwaltungsmitarbeitenden entscheidend erleichtern, da die Einteilung der Wahlbezirke teilweise automatisiert wird Außerdem wird der Prozess transparent gestaltet, sodass nachvollziehbar ist, wie und warum die Wahlbezirke auf eine bestimmte Weise zugeschnitten wurden.

Für die Berlinerinnen und Berliner gibt es zwei besonders beliebte Anwendungen: „Gieß den Kiez“ und den „Weihnachtsmärkte-Finder“ Mit der Gieß-den-Kiez-App können Bürgerinnen und Bürger die Patenschaft für einen Baum in ihrer Umgebung übernehmen und ihn regelmäßig gießen. Diese App hat eine beeindruckende Resonanz erfahren: Wir konnten inzwischen Datensätze aus den in der App hinterlegten Gießaktionen generieren und sehen, wo sich die Berlinerinnen und Berliner ehrenamtlich engagieren und welche Bäume besonders gepflegt werden Das hilft uns, das Engagement in der Stadt besser zu verstehen und gezielt zu fördern.

In der Weihnachtszeit erfreut sich der Weihnachtsmärkte-Finder großer Beliebtheit. Diese interaktive Kartenanwendung ermöglicht es, die verschiedenen Weihnachtsmärkte in Berlin zu finden und Informationen zu jedem Markt abzurufen. Die Berlinerinnen und Berliner können so Weihnachtsmarktbesuche mit Familie und Freunden planen und teilen Jeder Markt ist mit Details wie Öffnungszeiten und Programminformationen verlinkt, damit Besucher sich optimal vorbereiten können.

Blicken wir in die Zukunft: Wo sehen Sie Berlin im Bereich Open Data im Jahr 2030? Welche langfristigen Entwicklungen wollen Sie mit der aktuellen Strategie anstoßen? Özdemir: Bis 2030 sehe ich Berlin als eine datengetriebene Verwaltung mit Open Data. Um dies Realität werden zu lassen, müssen wir gezielt an bestimmten Aspekten arbeiten wie der Datenqualität und dem internen Datenmanagement mit einer Data Governance Hier setzt auch unsere neue OpenData-Strategie an, die als Booster für die Verwaltungsmodernisierung die notwendigen Rahmenbedingungen für ein starkes internes Datenmanagement schafft. Langfristig ist es unerlässlich, in der Verwaltung eine umfassende Data Governance zu etablieren, die sowohl Qualität und Konsistenz der Daten sicherstellt, als auch klare Richtlinien und Strukturen für den Umgang mit Daten schafft und dafür sorgt, dass diese vertrauenswürdig, einheitlich und sicher genutzt werden können. Das volle Potenzial unserer Daten können wir jedoch nur dann ausschöpfen, wenn wir ein klares Bild von unserer Datenlandschaft haben und wissen, wer die datenhaltenden Stellen sind Mithilfe regelmäßiger Dateninventuren wollen wir uns genau diesen Überblick verschaffen.

Eine Datenlandkarte der Berliner Verwaltung ist ein langfristiges Ziel, das wir nur dann erreichen können, wenn alle Verwaltungseinheiten eine Bestandsaufnahme ihrer Daten durchführen und die Ergebnisse zentral zur Verfügung stellen. Diese Datenlandkarte bietet der gesamten Verwaltung einen Mehrwert Eine solche Übersicht schafft Transparenz darüber, wer für welche Datensätze verantwortlich ist, und sorgt für strukturierte Prozesse und klare Zuständigkeiten Jeder weiß dadurch, wo und wie Daten erfasst, verwaltet und genutzt werden können. Diese transparente Zuordnung erleichtert die Zusammenarbeit und fördert die Weiterentwicklung der Datennutzung innerhalb der Verwaltung – durch effizientere Arbeitsprozesse und stärkere Kollaborationen.

Das Interview führte Stephan Augsten

Weitere Informationen

Auf der Webseite„Berlin Open Data“ finden sich alle aktuellen Datensätze, Anwendungen und Mashups sowie das„Berliner Open-DataHandbuch“ für Datenbereitsteller.

[ voge.ly/opendata-berlin ]

Das Rote Rathaus ist der Sitz des Senats von Berlin.

Single Digital Gateway: Scheitern macht klug

So grundlegend die Verordnung zum Single Digital Gateway ist, leicht umzusetzen ist sie nicht. Woran das liegt und welche Lehren sich daraus auch für künftige EU-Projekte ziehen lassen, zeigt das aktuelle Whitepaper des Kompetenzzentrums Öffentliche IT auf.

Obwohl sich die einzelnen EU-Mitgliedsländer im Grad ihrer Verwaltungsdigitalisierung und in ihren Voraussetzungen stark unterscheiden, sind sie alle an der fristgerechten Umsetzung der Single-DigitalGateway-Verordnung bis Ende 2023 gescheitert – das ist der Ausgangspunkt eines aktuellen Whitepapers des Kompetenzzentrums Öffentliche IT (ÖFIT) Im Fokus steht die Frage, was zu tun ist, um in Deutschland nicht nur die weitere Umsetzung der SDG-VO, sondern auch ähnlicher Vorhaben künftig schneller voranzutreiben und zu vereinfachen. Dazu haben die Autorinnen Sofie Voigt, Alinka Rother und Liadán Sage Interviews mit Umsetzungsverantwortlichen in Deutschland, Irland, Österreich, Schweden und Spanien ausgewertet. Wie sich zeigte, sind die Herausforderungen und Hürden bei der Umsetzung der Verordnung in allen Ländern ähnlich.

Mit der Single-Digital-GatewayVerordnung sollen digitale Verwaltungsleistungen grenzüberschreitend verfügbar gemacht werden Konkret ist in der Fristsetzung vorgesehen, bis Ende 2023 die 21 der wichtigsten Verfahrensbündel und Leistungen in allen Mitgliedstaaten vollständig digital und grenzüberschreitend bereitzustellen und an das europaweite Once-OnlyTechnical-System (OOTS) anzuschließen.

Eine Besonderheit der SDG-VO ist, dass sie sehr eng mit anderen Digitalisierungsvorhaben verknüpft ist, jedoch in der Regel kein eigenständiges Projekt begründet. Die Autorinnen verweisen darauf, dass nur die Rolle des Nationalen SDGKoordinators zwingend zu besetzen ist, darüber hinaus wurden aber laut den Interviews keine spezifischen Umsetzungsstrukturen geschaffen. Auch in Deutschland

Baden-Württemberg

ist das Vorhaben in die OZG-Umsetzung und die Registermodernisierung integriert (siehe Grafik) Eine Ausnahme bildet Schweden, wo innerhalb der Agentur für Verwaltungsdigitalisierung eine spezielle SDG-VO-Abteilung geschaffen wurde. Wird die Umsetzung der SDG-VO nicht als eigenständiges Projekt geführt, wirkt es sich in mehreren Punkten negativ aus: Die Verflechtung mit anderen Projekten führt zu höherer Komplexität und erschwert die Steuerung. Die Umsetzung wird als zusätzliche Aufgabe an bestehende Teams oder einzelne Personen vergeben und häufig als Belastung wahrgenommen, oft sind auch Rollen und Zuständigkeiten unklar Wie die Interviewten angaben, fühlten sie sich häufig alleingelassen. Die Interpretation der Verordnung wurde als schwierig und zeitraubend empfunden. Leitfäden oder Informationen seien zu abstrakt, es fehlten konkrete Praxisbeispiele. Das führte zu Frustration, umso mehr, als auch Relevanz und Nutzen nicht

hinreichend deutlich wurden. Der Großteil der Befragten konnte nur wenige sinnvolle Use Cases erkennen. Einzelne Befragte sahen aber auch die Vorteile, so habe etwa in Deutschland die verpflichtende Umsetzung der SDG-VO den nötigen Druck für die Registermodernisierung aufgebaut und so deren Umsetzung beschleunigt. Viele der Verwaltungsleistungen sind auch auf der Ebene der Kommunen umzusetzen, zu denen aber keine institutionalisierten Kommunikationsbeziehungen bestünden Außerdem fehle der Überblick: Dokumentation und Überwachung gehörten zwar zu den Kernaufgaben der SDG-Koordinatoren, die Ausgestaltung sei aber ihnen bzw den EU-Staaten selbst überlassen.

Die Interviews ergaben, dass nur selten Monitoringstrukturen etabliert wurden. In Deutschland gibt es demnach zwei Dashboards, aber auch hier würden konkrete Herausforderungen oder Schwierigkeiten nicht systematisch erhoben.

Handlungsempfehlungen

BasierendaufdiesenErkenntnissen haben die Autorinnen Empfehlungen für Unterstützungsstrukturen, Kommunikation, Monitoring und internationale Kooperation erarbeitet Informationsangebote sollen frühzeitig entwickelt und auf die Bedarfe der unterschiedlichen Verwaltungsebenen zugeschnitten werden Dabei komme es auf eine gut strukturierte Bereitstellung und Verknüpfung dieser Informationen an, möglichst auch über einen zentralen Informationsknotenpunkt Darüber hinaus wird auch der Aufbau von Kontakt- und Beratungsstellen für Kommunen angeregt Nutzen und Potenziale der SDGUmsetzung sind über spezifische Use Cases und Szenarien zu vermitteln.

Ein systematisches und detaillierteres Monitoring sollte als Grundlage für datenbasierte Entscheidungen dienen, dazu müssten möglichst alle umsetzenden Instanzen einbezogen werden.

Schließlich die Kooperation mit den EU-Partnern: Es erstaunt doch zu lesen, dass diese Kooperation „häufig als zusätzliche oder teils verzichtbare Aufgabe“ gesehen wird, „die nicht konsequent verfolgt wird“ – bei einem Projekt zum grenzüberschreitenden Austausch. Neben Ressourcenmangel wird als ein Grund dafür

Pilotprojekt

Im Auftrag des BMI hat das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie in NRW eine intermediäre Plattform für die grenzüberschreitende Umsetzung des Once-Only-Prinzips entwickelt. Im Pilotprojekt zur grenzüberschreitenden Gewerbeanmeldung wurde im Einklang mit der SDG-VO-Umsetzungsfrist erstmals die Möglichkeit geschaffen, niederländische Einzelunternehmen in Deutschland vollständig digital anzumelden. Beim Projectathon im Mai wurde anhand des OnlineDienstes zum Kindergeld der grenzüberschreitende Austausch von Geburtsnachweisen mit Österreich, Belgien, Spanien, Slowenien, Litauen, Lettland, Italien und Polen getestet.

fehlendes Wissen über die Bedingungen in anderen EU-Mitgliedsstaaten genannt, demnach überwiegt der Eindruck großer Unterschiede, während sich in den Interviews zeigte, dass die Herausforderungen ganz ähnlich sind. Die Autorinnen schlagen daher vor, bei EU-Projekten wie der SDG-VO schon zu Beginn den strategischen Austausch mit EU-Partnern zu suchen und Erfahrungen zu teilen Angeregt werden auch gemeinsame Pilotprojekte Hier wird als Beispiel neben der „Nordischen Kooperation“ der skandinavischen und baltischen Staaten auch das Projekt von Deutschland, Österreich und den Niederlanden zur grenzüberschreitenden Gewerbeanmeldung genannt Die Autorinnen empfehlen auch die Übertragung von EU-Formaten auf die nationale Ebene – und Deutschland sollte auch weiterhin aktiv an den Projectathons der EU teilnehmen, da diese die Umsetzung der SDGVO vorangetrieben hätten. nh

Das Whitepaper

Das Whitepaper„Die Single Digital GatewayVerordnung: Lehren aus der Umsetzung in fünf EU-Staaten“ basiert auf Literaturrecherchen sowie Interviews mit zwölf Verantwortlichen für die Umsetzung, die im Sommer 2023 durchgeführt wurden. Das Papier ist auf der ÖFIT-Website veröffentlicht:

[ voge.ly/ÖFIT-WP ]

Weniger Bürokratie für Kommunen

Es geht auch einfacher: Ein neues Gesetz in Baden-Württemberg entlastet die Kommunen bei der Darstellung ihrer wirtschaftlichen Lage und der Veröffentlichung von Haushaltsplänen.

Der Landtag von Baden-Württemberg hat in zweiter Lesung einen Gesetzentwurf beschlossen, der Kommunen Erleichterungen und Vereinfachungen bringen soll. Demnach können Haushaltspläne, Jahresabschlüsse und Beteiligungsberichte digital veröffentlicht werden – auf der Internetseite der Kommune Diese elektronische Veröffentlichung ersetzt die bisherige siebentägige Auslegung zur Einsichtnahme in Papierform. Somit entfällt der Aufwand für die Bereitstellung der Räume und das Zugangsmanagement.

Auch die Erstellung eines Gesamtabschlusses wird nicht mehr gefordert. Das finanzielle Gesamtbild einer Kommune kann stattdessen in einem vereinfachten Verfahren, dem Erweiterten Beteiligungsbericht, dargestellt werden. Damit werde die Transparenz der finan-

ziellen Situation der Gemeinde auch für die Öffentlichkeit, für die Bürgerinnen und Bürger erhöht, erklärte Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl:„Mit den beschlossenen Änderungen schaffen wir Bürokratie ab und stärken unsere Kommunen“ Es gehe um Vereinfachungen für die Praxis, die auch mit der Praxis entstanden seien – Vertreter der kommunalen Landesverbände und der Gemeindeprüfungsanstalt sowie Praktikerinnen und Praktiker aus verschiedenen Gemeinden und Landkreisen hätten die Sicht der Kommunen und die Bedürfnisse der Praxis eingebracht nh

Untersuchung rund ums Netzwerken

Vernetzung in der Verwaltung als Motor

Was sind die Mehrwerte und Erfolgsfaktoren von Netzwerkaktivitäten, insbesondere in Form von Communities of Practice (CoPs)?

Das will der NExT e. V. mit einer Studie herausfinden.

Die qualitativen Interviews sind abgeschlossen und werden bearbeitet, parallel folgt die Auswertung der quantitativen Online-Umfrage: Die Studie „Erfolgsfaktor Community of Practice in der öffentlichen Hand“ befindet sich in einer entscheidenden Phase „Im Verwaltungsbereich ist es fast schon überlebenswichtig, auch mal rauszukommen und sich inspirieren zu lassen – vor allem, wenn man Transformation macht, wo man gerade noch am Anfang steht“, sagte eine Studienteilnehmerin im Rahmen der qualitativen Interviews. Und genau hier setzt NExT e. V an – nicht nur mit der Studie, sondern auch in der alltäglichen Arbeit Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, Verwaltungsmitarbeitende über Ressort-, Hierarchieund föderale Grenzen hinweg zusammenzubringen

NExT-Geschäftsführerin Ann Cathrin Riedel weiß um die Bedeutung des Netzwerkens: „Wir sprechen regelmäßig von Nachnutzung und dem Einer-für-Alle-Prinzip Um das wirklich umsetzen zu können, muss ich Menschen zusammenbringen, die bereits tolle Ideen hatten oder auch mit Ansätzen gescheitert sind – und schließlich wird in den Verwaltungen vielfach an gleichen oder sehr ähnlichen Themen gearbeitet.“ Sie ist sicher: Wenn Verwaltungsmitarbeiter sich vernetzen, kann ihre Arbeit effizi-

Fachanwendungen

enter und besser werden „Und es trägt auch zur Mitarbeiterbindung bei“, betont Riedel. Dass dieses Zusammenbringen, das Networking, tatsächlich als Motor für Veränderung in der Verwaltung dient, soll durch die Befragungen nun empirisch belegt werden.

Zwischenstand

Die Auswertung der Interviews läuft aktuell, zeigt aber bereits jetzt, dass Vernetzung überwiegend als Gewinn empfunden wird – und zwar auch im Zusammenhang mit der Verwaltungstransformation. Als besonders positiv wird der Wissens- und Erfahrungsaustausch bewertet Hier könne der Einsatz neuer Methoden gelernt werden,

zudem unterstütze man sich gegenseitig bei der Umsetzung konkreter Aufgaben oder entwickle gemeinsam Lösungen Eine Studienteilnehmerin sagte dazu: „Es hilft im Arbeitsalltag sehr, sich mit Menschen auszutauschen, die schon weiter sind mit einer ähnlichen Angelegenheit.“ Austausch meint hierbei auch, Konzepte, Umsetzungen und Argumentationshilfen über Abteilungs-, aber auch Länder- und Ressortgrenzen hinweg zu teilen Dadurch wird das persönliche Netzwerk größer und eventuell ist sogar der „kurze Dienstweg“ möglich, wenn Rat von Experten gefragt ist. Ein weiterer Aspekt ist die Sichtbarkeit der eigenen Behörde, die sich durch das kollaborative Arbeiten vergrößert.

Die Behörden selbst können also ebenfalls von den Vorteilen profitieren, müssen im Gegenzug aber ihre Angestellten dabei unterstützen. Ann Cathrin Riedel beschreibt, wie eine solche Unterstützung aussehen kann: „Als Führungskraft in der Verwaltung den Mitarbeitenden das Netzwerken vorleben, aber auch explizit sagen, dass sie das auch dürfen und sollen. In Tätigkeitsbeschreibungen festhalten und im Gespräch bleiben, um einen angemessenen Zeitrahmen zu finden und regelmäßig zu prüfen – vor allem aber Mitarbeitern das Vertrauen einräumen, dass sie ih-

Über den OZG-Hub lassen sich Online-Bürgerdienste entwickeln und bestehende Lösungen nach dem Einer-für-Alle-Prinzip nachnutzen. Bald auch direkt über den EfA-Marktplatz.

Bei der Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes (OZG) kann die Low-Code-Plattform OZG-Hub unterstützen. Der Hub bietet einen intuitiv zu nutzenden Formulardesigner, vorgefertigte Prozessbausteine und bundesweit nutzbare Schnittstellen an Im Sinne des Einer-für-Alle-Prinzips (EfA) sollen damit bestehende Lösungen durch andere Verwaltungen nachgenutzt werden können. Beispielsweise ist im OZG-Hub die BundID bereits integriert und für die DeutschlandID vorbereitet.

Neu ist, dass Entwicklungspakete für den OZG-Hub bald auch direkt

im EfA-Marktplatz gebucht werden können Bisher war dies nur möglich, wenn ein Bundesland der Kooperation von Baden-Württemberg und Sachsen beigetreten ist Damit haben Nachnutzer Zugriff auf den Low-Code-Werkzeugkasten mit fertigen Modulen zur Erstellung von Online-Anträgen, ein erprobtes Onboarding, die technische Revision sowie eine Infrastruktur, die im Sinne einer „Platform as a Service“ genutzt werden kann. Zudem können Einrichtungen dort Leistungen untereinander austauschen – ohne Ausschreibung und ohne Erfordernis der

Netzwerken und damit die digitale Transformation der Verwaltung gemeinsam gestalten.

re Zeit selbstständig sinnvoll einteilen.“

Die bisherigen Studienergebnisse zeigen, dass die Themen Gemeinschaftsgefühl und Motivation für die Verwaltungsmitarbeiter besonders wichtig sind. Gerade im Digitalisierungsbereich können langsame Fortschritte, komplexe, föderale Strukturen oder auch strenge Regelungen dazu führen, sich in der eigenen Rolle isoliert zu fühlen. Der Austausch in Communities wirkt gegen dieses Gefühl – nicht zuletzt sicher auch durch die ähnlichen Erfahrungen und Probleme Eine Studienteilnehmerin erklärt dies so: „Es ist ein Stück weit wie eine Art Selbsthilfegruppe Es ist ein riesen Aufgabenfeld. Wir sind alle Pioniere. Ich habe auf meiner Arbeitsebene im Landkreis keinen richtigen Peer Ich bin die, die gefragt wird, aber ich habe ja niemanden. Wenn ich eine Frage habe, kann die mir nur das Netzwerk beantworten.“ Eines der Ergebnisse ist auch, dass Männer mit einem höheren Zeiteinsatz netzwerken als Frauen. Woran das liegt, lässt sich nicht ableiten, aber Ann Cathrin Riedel hat eine Idee: „Man könnte auch hier vermuten, dass Care Arbeit im Privaten ein Faktor ist.“

Endspurt

Über 500 Antworten liefen per Online-Umfrage in die Studie des NExT e V. ein, zusätzlich zu den qualitativen Interviews. „Aktuell werden die Zahlen ausgewertet“, sagt Riedel, „und wir planen das Projekt im ersten Quartal 2025 abzuschließen und die Erkenntnisse vorstellen zu können.“

Ein Ergebnis liegt allerdings bereits jetzt auf der Hand: Aus Sicht der Verwaltung als Arbeitgeberin ist das Networken ihrer Beschäftigten zu unterstützen Vom Wissensaustausch profitieren Arbeitgeberin und Mitarbeitende gleichermaßen. su

Netzwerkarbeit Als gemeinnützige und parteipolitisch unabhängige Plattform aus der Verwaltung für die Verwaltung vernetzt der NExT e. V. Beschäftigte im öffentlichen Dienst. Bundes-CIO Dr. Markus Richter ist Schirmherr des NExT-Netzwerks.

[ next-netz.de ]

Schriftform. Dafür stehen im EfAMarktplatz vertragliche Blaupausen bereit, die die Abstimmung beschleunigen und vereinfachen Der EfA-Marktplatz wird durch die FITKO und govdigital betrieben. „Für uns ist dies ein wichtiger Schritt“, sagt Dr. Holger Schaefers, Programmleiter Portale, Identitäten und Infrastrukturen im Ministerium des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen BadenWürttemberg. „Der Code des OZG-Hubs ist in öffentlicher Hand, und als Produkt der Verwaltung für die Verwaltung ist es nur konsequent, anderen Behörden den

Zugang zu seinen Entwicklungswerkzeugen möglichst einfach zu machen.“ Sven Hofmann, Referent und Projektleiter aus der Sächsischen Staatskanzlei, ergänzt: „Behörden müssen Bürgerdienste digital anbieten und wollen diese bearbeiten Der OZG-Hub hilft ihnen, sich ohne unnötigen Ballast genau darauf zu konzentrieren, indem er ihnen viele technische und organisatorische Aufgaben abnimmt.“

Der OZG-Hub via EfA-Marktplatz steht allen Verwaltungen, Auftrag-

gebern, Auftragnehmern und ITDienstleistern offen, sofern sie ein Inhouse-Verhältnis zu govdigital haben. Drei Paketgrößen (small, medium, large) sollen die Entwicklung beliebig vieler Online-Dienste ermöglichen Sie unterscheiden sich zwar in den benötigten Plattformressourcen, nicht aber in den Leistungen Die Paketgröße wird dabei jährlich angepasst, je nach den Bedürfnissen der OnlineDienste. Der OZG-Hub soll Anfang 2025 im EfA-Marktplatz verfügbar sein su

Hintergrund

Der OZG-Hub ist ein Projekt des Innenministeriums Baden-Württemberg und der Sächsischen Staatskanzlei, das gemeinsam mit den Software-Entwicklern der Seitenbau GmbH entwickelt wird.

[ ozg-hub.de ]

Holger Schaefers
Ann Cathrin Riedel, Geschäftsführerin des NExT e. V.

Kolumne

KI-Strategie: Wie geht’s richtig?

Eine gute KI-Strategie ist spezifisch, bündelt Ressourcen, schafft Synergien und stärkt (regionale) Netzwerke Lesen Sie, was eine gute Strategie ausmacht und welche Bundesländer mit ihren KIStrategien als Best Practice glänzen können.

Strategien, auch KI-Strategien, sind vor allem für eines gut: Sie sollen die richtigen Projekte in der richtigen Reihenfolge zur richtigen Zeit in der richtigen Art und Weise ermöglichen. Warum also stürzen sich Menschen und Organisationen in dieses teilweise risikoreiche Unterfangen, eine eigene KI-Strategie zu entwickeln, anstatt einfach ein Projekt nach dem anderen zu machen? Nun, gute Gründe gibt es genug:

W Spezifische Rahmenbedingungen und Bedarfe vor Ort. Auch wenn man „in der Theorie“ meinen könnte, KI-Strategien wären doch überall halbwegs gleich, sie sind es nicht. Eine gute KI-Strategie berücksichtigt die spezifischen Anforderungen und Ziele der jeweiligen Organisation. Nur so lassen sich KI-Projekte wirklich passgenau ausrichten.

W Netzwerke. Eine KI-Strategie bringt die richtigen Akteure zusammen – innerhalb der Verwaltung, in der Wissenschaft und der Wirtschaft Durch die frühzeitige Einbindung entstehen fruchtbare Kooperationen und natürlich auch positive Entwicklungen außerhalb der Verwaltung.

W Ressourcen. Strategien vermeiden unnötige Kosten, indem sie Projekte koordinieren und Synergien schaffen Ein gemeinsames Vorgehen begünstigt die effiziente Umsetzung und entlastet die einzelnen Mitwirkenden (z B. Abteilungen oder Behörden).

W Kompatibilität Durch strategische Planung werden Lösungen auf interoperable Standards abgestimmt, damit alles zusammenpasst Das minimiert Folgekosten und sorgt für nachhaltige, flexible technische Infrastrukturen.

W Externe Förderung. Fördermittel sind oft an strategisch fundierte und politisch unterstützte Projekte gebunden Eine klare Priorisierung erhöht die Chancen auf externe Mittel – abhängig, natürlich, vom jeweiligen Förderprogramm.

W Vom Getriebenen zum Treiber werden! Mit einer KI-Strategie übernehmen Verwaltung und Politik die aktive Steuerung, positionieren sich und werden selbst zum aktiven Gestalter, anstatt nur auf externe Entwicklungen zu reagieren.

Genau deshalb machen sich viele öffentliche Verwaltungen auf den Weg, das Thema Künstliche Intelligenz strategisch zu erschließen. Bund, Länder und Kommunen, alle

sind dran und haben sich zum Teil auch bereits mit einer eigenen KIStrategie positionieren können. Für die vorliegende Kolumne haben wir einen genaueren Blick auf die Strategien der Bundesländer geworfen und insgesamt zehn KILandesstrategien gefunden (eine davon eher eine „lose Blattsammlung“ ohne systematische Verschriftlichung, eine andere aktuell zu Redaktionsschluss noch ohne politischen Beschluss) Also, mehr als 60% der deutschen Bundesländer verfügen über eine eigene KI-

eine hinreichend klare Kontextualisierung Dies bedeutet im Umkehrschluss, dass die anderen 50% der KI-Strategien eher für sich stehen und keinen hinreichenden Bezug zu anderen relevanten Ansätzen aufweisen, mit den entsprechenden Nachteilen Best Practices hierzu finden sich in Schleswig-Holstein und in Baden-Württemberg. Die KI-Strategie Schleswig-Holsteins verweist z. B explizit auf die separate Datenstrategie des Landes und zeigt damit, wie zentrale Grundlagen für

gen und erhöht die Zielgenauigkeit der geplanten Maßnahmen. Ein echter Best Practice!

3. Fokussierung

Man kann nicht alles machen! Für die Strategieentwicklung ist die Identifikation und Priorisierung von Handlungsfeldern ein entscheidender Erfolgsfaktor. Es gilt den Fokus auf jene Bereiche zu richten, die die größten Mehrwerte bieten. Eine klare Priorisierung stellt sicher, dass KI-Initiativen gezielt und wirkungsvoll umgesetzt werden. Bereits 75% der ausgewerteten KIStrategien identifizieren und priorisieren konkrete Handlungsfelder, an denen sich konkrete Maßnahmen gezielt ausrichten lassen. Ein Best Practice findet sich in Hessen, das die drei konkreten Innovationsfelder Gesundheit, Finanzen und Mobilität als strategische Prioritäten definiert.

4. Klare Ziele

Eine erfolgreiche Strategie braucht smarte Ziele! Diese Ziele sollten

den. Die Finanzierung von Zielen und Maßnahmen muss bei der Strategieentwicklung nicht nur mitgedacht, sondern auch konkretisiert werden. Lediglich 25% der analysierten KILandesstrategien geben Aufschluss über die geplanten Budgetzuweisungen und Finanzierungsquellen. Die Mehrheit der Strategien beinhaltet also keine Information zur Finanzierung der Maßnahmen Dies erschwert nicht nur die Umsetzung der Maßnahmen, sondern führt auch zu Intransparenz. Best Practices einer detaillierten Budgetplanung lassen sich besonders in Niedersachsen und Bayern finden. Beide Strategien sind mit einem klar definierten Budget sowie einem Planungshorizont versehen. Die bayerische Strategie gibt jedoch als einzige Aufschluss darüber, wie diese Finanzierung langfristig sichergestellt werden soll. Chapeau!

6. Steuerung, Fortschreibung und Monitoring

Von anderen, die schon weiter sind, lernen.

Strategie und das erscheint uns, da KI ja die Hauptstadt von „Neuland“ ist, doch eine beachtlich hohe Abdeckung Entsprechend neugierig waren wir auf die Analyse der KI-Landesstrategien Welche macht es richtig gut, wo finden sich die Best Practices und was können andere KIStrategieprojekte – auch zum Beispiel in Kommunen – generell daraus lernen? Dazu haben wir sechs wichtige Kriterien erfolgreicher KIStrategien für die Kolumne ausgewählt. Für die vollständige Analyse mit insgesamt zehn Kriterien einschließlich der landesspezifischen Auswertung sprechen Sie uns gern (z. B bei LinkedIn oder per eMail) an. Also, KI-Strategie, wie geht’s richtig?

1. Kontextualisierung der KI-Strategie

KI findet nicht auf der grünen Wiese statt! Daher sollte sich eine gute KI-Strategie in den bestehenden regulatorischen und strategischen Kontext einfügen Die Einbettung in die Strategien der EU, des Bundes und anderer relevanter Landesstrategien ist essenziell, um Kohärenz zu gewährleisten, bestehende Strukturen zu stärken und Synergieeffekte zu fördern. Derzeit verfügen jedoch nur 50% der analysierten KI-Strategien über

datenbasierte KI-Anwendungen geschaffen werden Die KI-Strategie in Baden-Württemberg verweist nicht nur auf Initiativen in Europa und Deutschland, sie ist auch eng mit der übergeordneten Digitalstrategie „Digital.Länd“ verzahnt, was eine kohärente Ausrichtung aller digitalen Transformationsprojekte begünstigt.

2. Saubere Analyse der Ausgangslage

Von wo aus starten wir? Der Erfolg einer KI-Strategie fußt auf einer fundierten Analyse des ISTZustandes. Eine strukturierte, kritische Auseinandersetzung mit den vorhandenen Ressourcen, Kompetenzen und Potenzialen ist die Grundlage für die Entwicklung einer belastbaren und zielgerichteten KI-Strategie Eine unzureichende Analyse der gegenwärtigen Lage wird zwangsläufig die Wirksamkeit der Strategie beeinträchtigen und Potenziale ungenutzt lassen.

Einzig Brandenburg hebt sich durch eine sehr systematische Analyse hervor, die über eine bloße Beschreibung bisheriger Aktivitäten hinausgeht Die umfassende Stakeholder- und SWOT-Analyse des brandenburgischen KI-Ökosystems ermöglicht eine präzise Einschätzung der Rahmenbedingun-

aufeinander abgestimmt werden und sich konkret an den identifizierten Handlungsfeldern und Prioritäten der Strategie orientieren. Ohne diese Zielsetzungen bleibt eine KI-Strategie abstrakt und der Fortschritt nur schwer nachvollziehbar

Derzeit verfügen 62% der analysierten KI-Strategien über konkrete handlungsfeldbezogene Ziele Besonders auffällig ist jedoch das Ausmaß der Unterschiede in der Zielqualität, das die Vergleichbarkeit und Nachvollziehbarkeit der Zielsetzungen erschwert. Best Practices finden sich beispielsweise in Brandenburg und Bayern. Die brandenburgische KI-Strategie bietet eine tabellarische Darstellung aller strategischen Ziele, inklusive der geplanten Maßnahmen zur Zielerreichung sowie das jeweils zuständige Ressort Die bayerische KI-Strategie bietet ebenfalls konkrete Ziele, wie z B. 1.800 neu zu besetzende Stellen in bayrischen Forschungseinrichtungen. Zahlen, an denen sich die bayerische Landesregierung messen lässt

5. Budgetierung

Butter bei die Fische! Ambitionierte strategische Ziele sind wichtig – entsprechende Maßnahmen müssen aber auch finanziert wer-

Strategieumsetzung ist kein Selbstläufer! Eine gute Strategie wird kontinuierlich überprüft und hinterfragt Ein strukturiertes Monitoring bietet dabei die Grundlage für eine zielgerichtete und flexibelbedarfsgerechte Anpassung der KIStrategie. Derzeit liefert nur Brandenburg umfassende Information zu Monitoring und Steuerungsprozessen. Die Strategie definiert klare Zeithorizonte und Verantwortlichkeiten für Zwischen- und Abschlussevaluationen, die durch ein kontinuierliches Monitoring begleitet werden Schleswig-Holstein stellt zwar Erfolge im Rahmen der Fortschreibung seiner KI-Strategie vor, gewährt jedoch nur begrenzte Einblicke in die zugrunde liegenden Evaluationsprozesse Bei den meisten KI-Landesstrategien ist daher noch Luft nach oben! KI, ein hochgradig wichtiges (Zukunfts-)Thema, dem der Großteil der Bundesländer (>60%) auch mit einer eigenen KI-Strategie begegnet. Das ist gut! Bei der genaueren Analyse aller vorliegenden Strategien ergibt sich jedoch ein gemischtes Bild Doch das Lesen der Landesstrategien, gerade der einschlägigen Best Practices, lohnt sich! Aus unseren zahlreichen Projekten zur Entwicklung von KI-Strategien in Kommunen wissen wir, dass sich hier viel voneinander und auch über die Ebenen hinweg lernen lässt.

Die Autoren

Prof. Dr. Dr. Björn Niehaves ist Informatikprofessor und Politikwissenschaftler, leitet die Arbeitsgruppe„Digitale Transformation öffentlicher Dienste“ an der Universität Bremen und berichtet in der wissenschaftlichen Kolumne über aktuelle Forschungsergebnisse zur digitalen Verwaltung.

[ linkedin.com/in/niehaves ]

Jan Westermann ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und Mitglied der Arbeitsgruppe „Digitale Transformation öffentlicher Dienste“ an der Universität Bremen. In laufenden Forschungsprojekten arbeitet er zu Künstlicher Intelligenz und KI-Strategien im öffentlichen Sektor.

[ linkedin.com/in/janwestermann ]

Ein Standard für alle Kommunen

11.000 Kommunen, 600 Formate: Der Gewerbesteuerbescheid birgt großes Digitalisierungspotenzial Bereits 2023 wurde der digitale Bescheid als länderübergreifende, automatisierte Lösung im Rahmen des Onlinezugangsgesetzes (OZG) eingeführt. Über den beschrittenen Weg berichten Brigitte Fink vom Hessischen Ministerium der Finanzen und Anna Kindhäuser von der ]init[ AG.

Es ist ein Kraftakt, der sich für alle Beteiligten mehr als lohnt. Kommunen, Fachverfahrenshersteller, 4,1 Millionen steuerpflichtige Unternehmen und 50.000 Steuerberatungen führen eine der wichtigsten steuerlichen Einnahmequellen in das digitale Zeitalter: die Gewerbesteuer Das Ziel ist die elektronische und medienbruchfreie Zustellung des digitalen Gewerbesteuerbescheids. Das wird vom Bundesministerium der Finanzen und dem Hessischen Ministerium der Finanzen als federführende Ressorts aus dem OZG­Themenfeld „Steuern & Zoll“ heraus vorangetrieben.

Der digitale Gewerbesteuerbescheid ist ein echtes Highlight und Erfolgsmodell. Die menschen­ und maschinenlesbaren Bescheide erfüllen eine zentrale Verpflichtung des OZG. Der hohe Nutzen wird vor allem bei Großunternehmen mit vielen Niederlassungen bzw in Konzernsteuerabteilungen deutlich Sie werden von personellen und finanziellen Aufwänden ent­

lastet, die jährlich für die Bearbeitung der mitunter tausenden papiergebundenen Bescheide in Steuersoftware und IT­Systemen anfallen. Auch in den kommunalen Behörden wird der Verwaltungsprozess erheblich vereinfacht. Dort bietet die Digitalisierung angesichts des Fachkräftemangels weitere Vorteile: Sachbearbeitende, die bislang für die Erstellung der Bescheide zuständig waren, können nun in anderen Aufgabengebieten eingesetzt werden.

EfA, ELSTER und eine große Aufgabe

Der neue digitale Bescheid ist ein PDF­Dokument mit eingebettetem XML. Er wurde vom Hessischen Finanzministerium zusammen mit ]init[ so konzipiert, dass er Unternehmen direkt in ELSTER zugestellt wird. Hier wird das „Einer für Alle“­Prinzip (EfA­Prinzip) gelebt, denn nicht nur Kommunen nutzen die einmal entwickelte Lösung bundesweit nach. Unter­

nehmen können den übermittelten Datensatz direkt aus ELSTER in ihren Steuerlösungen weiterverarbeiten und so von einer hohen Automatisierung profitieren Jedoch liegt es jetzt in der kommunalen Verantwortung, den Standortvorteil zu erkennen und den digitalen Gewerbesteuerbescheid in die Breite zu tragen Die Kommunen müssen die technischen und organisatorischen Voraussetzungen für die Anbindung an die digitale Lösung schaffen Damit sie den Bedarf und Wunsch der ansässigen Unternehmen erkennen, wurde in ELSTER eine smarte Option eingeführt Dort können Unternehmen neben dem Postversand den elektronischen Zustellwunsch auswählen. Steht die digitale Option in der Kommune noch nicht zur Verfügung, wird der Bescheid wie gewohnt per Post verschickt Die Kommune weiß aber um den Wunsch.

Die technischen Grundlagen sind gelegt und den Kommunen stehen alle Infrastrukturkomponenten zur

Verfügung, um die Bescheide rechtssicher bereitzustellen und damit das OZG zu erfüllen. Um den Umstieg in die digitale Ära so einfach wie möglich zu machen, unterstützt das Hessische Finanzministerium mit der Projektleitung sowohl die Kommunen als auch die 16 Systemanbieter kommunaler Haushalts­, Kassen­ und Rechnungssysteme (HKR­Systemanbieter). Im Auftrag des Ressorts bietet ]init[ interessierten Kommunen zumindest bis Ende 2024 kostenfreien Support in Form von Länderarbeitskreisen und einem Servicedesk. Dazu gehört auch die Möglichkeit, den Versand in einem

Testsystem zu erproben und sich mit anderen Kommunen mit den gleichen HKR­Systemen auszutauschen und zu vernetzen Diesen Unterstützungsangeboten und der engen Zusammenarbeit aller Beteiligten ist es zu verdanken, dass dem kommunalen Rollout des digitalen Gewerbesteuerbescheids ein guter Start gelang.

Akzeptanz und Nutzung steigen

Derzeit nehmen 893 Kommunen am Projekt teil, 502 davon nutzen die Testumgebung und bereiten sich auf die Umstellung ihrer Systeme vor Vorreiter mit den ersten digitalen Bescheiden waren Düsseldorf, Rostock und Essen Bei insgesamt 11.000 Kommunen ist das Potenzial aber noch längst nicht ausgeschöpft.

Aktuell steuert das Projekt auf einen weiteren Meilenstein zu: Bis Ende 2024 sollen in jedem Bundesland mindestens ein digitaler Bescheid versendet worden und insgesamt 1.000 Pilotkommunen an Bord des Projekts sein.

Die Autorinnen

Brigitte Fink ist Referentin im Hessischen Ministerium der Finanzen und u. a. Ansprechpartnerin für OZG in der Themenfeldführung Steuern & Zoll in Hessen.

Anna Kindhäuser ist Principal Project Manager bei der ]init[ AG. Sie leitet das OZG-Umsetzungsprojekt Kommunales ELSTER (Digitaler Gewerbesteuerbescheid).

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Digitaler Gewerbesteuerbescheid

Steuerbescheid ohne Papier

Mit dem digitalen Gewerbesteuerbescheid wird riesiger Aufwand für Kommunen und Unternehmen durch einfachere digitale Prozesse ersetzt Hessen ist bei der Umsetzung im Rahmen des Onlinezugangsgesetzes (OZG) das federführende Bundesland Über das wegweisende OZG-Projekt, seine bundesweite Bedeutung und die Herausforderungen sprechen wir mit Michael Hohmann, Zentralabteilungsleiter im Hessischen Ministerium der Finanzen.

Deutschland führt den digitalen Gewerbesteuerbescheid ein. Wie bedeutend ist dieser Service für Verwaltung und Wirtschaft?

Hohmann: Für 4,1 Millionen Unternehmen ist der digitale Gewerbesteuerbescheid von enormer Bedeutung. Sie erhalten zukünftig nicht mehr unzählige Papierbescheide (in über 600 unterschiedlichen Formaten), sondern einen digitalen Bescheid direkt in ihrem ELSTER-Unternehmenskonto Ein notwendiger Schritt, da Unternehmen bislang mit einem erheblichen bürokratischen Aufwand bei der Gewerbesteuer konfrontiert waren – insbesondere Konzerne mit mehreren Standorten deutschlandweit Genau hier setzt die Lösung an und bringt Erleichterung. Vor diesem Hintergrund freut es mich besonders, dass wir als Ministerium maßgeblich dazu beigetragen haben, den digitalen Gewerbesteuerbescheid auf den Weg zu bringen. Seit 2023 können Unternehmen und Steuerberatungen durch einen einfachen Klick bei der Abgabe der Gewerbesteuererklärung angeben, ob sie den Bescheid in digitaler Form erhalten möchten.

In einer Zeit, die von Fachkräftemangel und dem Wunsch nach neuen, effizienten Prozessen geprägt ist, bieten wir eine moderne, medienbruchfreie Lösung, die

Austausch

nicht nur die Wirtschaft entlastet, sondern auch Zeit spart und die Arbeit der Mitarbeitenden in den Steuerverwaltungen und Kommu-

die ersten rund 900 Kommunen am Projekt teil. Circa 500 davon nutzen die Testumgebung und bereiten sich auf die Umstellung ih-

nen leichter macht Das ist Reduzierung von Bürokratieaufwand at its best!

Wie ist der aktuelle Stand der Umsetzung? Hohmann: Momentan befinden wir uns im Rollout des Projektes Derzeit nehmen deutschlandweit

rer Systeme vor. Um eine Flächendeckung zu erreichen, ist eine Ausweitung der HKR-Verfahren in den Kommunen notwendig. Während der Konzeptionsphase des Projekts haben wir schnell erkannt, dass die Einbindung der Hersteller von Haushalts-, Kassenund Rechnungswesen(HKR)-Soft-

Digitale Identitäten: neuer Arbeitskreis des NEGZ

Das Nationale E-Government Kompetenzzentrum (NEGZ) gründet einen neuen Arbeitskreis rund um digitale Identitäten Alle Mitglieder und Interessierten sind zur Gründungssitzung eingeladen.

ware – also der Fachverfahrenshersteller der Kommunen – aufgrund der föderalen Strukturen und der unterschiedlichen Fachsysteme besonders wichtig ist. Ein solches Digitalisierungsprojekt stellt einen enormen Kraftakt dar. Deshalb freuen wir uns, von einer breiten Allianz aus allen Ländern, leistungsverantwortlichen Kommunen, Pilotkommunen und Verbänden unterstützt zu werden Trotz der Herausforderungen sind alle Beteiligten mutig vorangegangen und haben ein starkes Netzwerk aufgebaut, das seit mehreren Jahren erfolgreich zusammenarbeitet

Wird der neue Online-Service dazu beitragen, die Nutzung des ELSTER-Portals weiter zu steigern?

Hohmann: Selbstverständlich. Im Zuge des Gesamtprozesses werden gleich zwei ELSTER-Portale eingebunden Zusätzlich zum bereits bekannten „Mein ELSTER“ wurde „Mein Unternehmenskonto“ geschaffen. Es dient als einheitliches Postfach für die Bekanntgabe der Bescheide. Die Nutzung von ELSTER ist natürlich ein weiterer Erfolgsfaktor. Als Steuerverwaltung bedienen wir einen bestehenden Kommunikationskanal, das fördert die Akzeptanz der Digitalisierungsmaßnahme und erhöht unsere Umsetzungsgeschwindigkeit

Was sind die größten HerausforderungenbeiderUmsetzung in den Kommunen – und gibt es Unterstützung?

Hohmann: Bei einem solchen Vorhaben ist es entscheidend, eine Vielzahl von Stakeholdern zu koordinieren – von der Bundes- und Landesebene bis hin zur kommunalen Verwaltung Dies gestaltet

Das NEGZ lädt zur Gründungssitzung neues neuen Arbeitskreises „Digitale Identitäten“ Ziel dieses Arbeitskreises ist es laut NEGZ, gemeinsam die Herausforderungen und Potenziale digitaler Identitäten in der Verwaltung, insbesondere auf kommunaler Ebene, zu diskutieren und praxisnahe Lösungen zu erarbeiten Gemeinsam will man Expertise und praktische Erfahrungen bündeln, „um konkrete Lösungen und Handlungsleitfäden für die Implementierung von digitalen Identitäten in der Verwaltung zu entwickeln“. Thematisch soll es konkret und praktisch werden Der Fokus des Arbeitskreises soll darauf liegen, wie digitale Identitäten effizient und sicher in der Verwaltung implementiert werden können – speziell auf kommunaler Ebene Wo genau die thematischen Schwerpunkte liegen werden, soll zwar erst nach der Gründungssitzung gemeinsam eruiert werden, doch klar ist schon jetzt, dass die Bereiche Registermodernisierung, On-

sich nicht immer einfach, zumal auch zahlreiche Hersteller von HKR-Software sowie IT-Dienstleister eingebunden werden müssen. Zudem muss durch gezielte Kommunikation mit der kommunalen Ebene der dringende Bedarf wichtiger Wirtschaftsakteure an einer flächendeckenden Einführung der neuen Lösung klar vermittelt werden. Das erfordert kontinuierliche Anstrengungen Viel Zuspruch erhalten wir aus der Wirtschaft Mehrere große Fachund Wirtschaftsverbände unterstützen das Vorhaben Dazu gehören die Industrie- und Handelskammer, die Bundessteuerberaterkammer, der Bundesverband der Deutschen Industrie, der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau, das Institut für Digitalisierung im Steuerrecht und die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft Auch Verwaltungsverbände sowie die Landesfinanzverwaltungen sind große Unterstützer Zudem ist es ein starkes Zeichen, dass einzelne Länder Förderprogramme und finanzielle Unterstützung bereitstellen, um die notwendigen Investitionen in die IT-Infrastruktur zu erleichtern.

Gibt es Überlegungen, wie diese Lösung über die Gewerbesteuer hinaus eingesetzt werden kann?

Hohmann: Seitens der Wirtschaft wird vielfach der Wunsch geäußert, den entwickelten Standard und Prozess auch für andere Steuerbescheide zu nutzen. Dies könnte den Effekt der digitalen Verarbeitung von Steuerbescheiden erheblich verstärken Wie oben dargestellt, ist es von großem Vorteil, bestehende digitale Kommunikationskanäle zu nutzen. Das kennen wir sicherlich alle aus dem Privatleben: Bekannte und bereits eingeführte Marken, die mit positiven Erlebnissen verbunden werden, vertrauen wir auch dann, wenn sie Neuheiten auf den Markt bringen. Das Interview führte Susanne Ehneß

linezugangsgesetz und eIDAS 2.0 im Fokus stehen werden Hier soll es vor allem um die Integration dieser Anforderungen gehen, um eine rechtskonforme und effektive Verwaltungsdigitalisierung zu ermöglichen. Ebenfalls diskutiert wird natürlich die BundID mit ihren technischen und organisatorischen Herausforderungen. Wie bei allen NEGZ-Arbeitskreisen wird der Austausch der Mitglieder im Mittelpunkt stehen. su

Gründungssitzung

Die Gründung des Arbeitskreises findet am 27. November 2024 ab 17 Uhr via Zoom statt. Eine kostenfreie Anmeldung ist – auch für NichtNEGZ-Mitglieder – hier möglich:

[ negz.org/termin/gruendungssitzung-desak-digitale-identitaeten ]

Michael Hohmann, Zentralabteilungsleiter im Hessischen Ministerium der Finanzen.

Tagesaktuell

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Praxis & Innovation

Ein Blick auf die Rolle von CDOs und ob sie sich selbst überflüssig machen.

Smart-City-Stufenplan

Ein Marktplatz für alles –außer Fachverfahren

Der Marktplatz „Deutschland.Digital“ soll ein Gegengewicht zu den bisherigen Lösungen darstellen und die kommunalen Bedürfnisse treffen. Im Interview mit eGovernment hat Steffen Hess vom Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering (IESE) über die Möglichkeiten gesprochen, die ein solcher Marktplatz mit sich bringt und weswegen die Themenbereiche Effizienzgewinne in der Öffentlichen Verwaltung und Katastrophenschutz zukünftig von starkem Interesse für die deutschen Kommunen sein werden.

Im Rahmen der Smart Country Convention hatten wir Mitte Oktober die Möglichkeit, mit Steffen Hess von Fraunhofer IESE über den Marktplatz Deutschland.Digital zu sprechen. Der Marktplatz unterscheide sich insbesondere dadurch von anderen Markplätzen, dass darin Produkte von Lösungsanbietern angeboten würden, die nicht direkt etwas mit Fachverfahren zu tun hätten. Als Beispiel nennt Hess an dieser Stelle Smart City Apps, wie beispielsweise prominent in der Digitalstadt Ahaus umgesetzt, oder Applikationen, welche die Bevölkerung über Hochwasserereignisse in der direkten Umgebung informierten.

Rechte Tasche –linke Tasche

Wenngleich derartige Lösungen zwar auch im Bundes- und Länderkontext sinnvoll wären, scheiterten großangelegte Lösungen dieser Art oftmals an den zu tragenden Betriebskosten Nicht nur aus diesem Grund steht Hess der strikten Trennung von Verwaltungsdigitalisierung und Smart City/Smart Region kritisch gegenüber Aktuell sei es in vielen Kommunen Usus, dass diejenigen, die das Thema Digitalisierung der Öffentlichen Verwaltung behandeln, auf ein festes Budget, einen fixen Digitalisierungshaushalt, zurückgreifen können, während die Verantwortlichen für Smart-City-Projekte Jahr für Jahr mit projektbasierten Etats hantieren müssen. Sollte eine Kommune in finanzielle Schwierigkeiten geraten, sei es für diese durchaus naheliegend, die flexiblen Budgets zu rationalisieren Auf dem Papier seien, so ist sich Hess sicher, beide Parteien daran interessiert, die Abläufe innerhalb ihrer Kommunen zu optimieren und Mehrwerte für die Bürgerinnen und Bürger zu schaffen. Doch die unterschiedlichen Finanzierungsvorschriften und Fördertöpfe, teils auch auf EU-Ebene, würden die Zusammenarbeit verkomplizieren, merkt Hess an Und das, obwohl seiner Meinung nach die Zusammenarbeit deutlich stärker forciert werden müsste. Schließlich müsse eine Kommune der Zukunft nicht nur über eine volldigitalisierte Verwaltung, sondern vielmehr auch über eine Vielzahl an digitalen Angeboten für

den Alltag der Bürgerinnen und Bürger verfügen Dies könne nur als Kooperationsprojekt funktionieren Weiterhin würden die Kommunen einen Ort benötigen, an welchem sie sämtliche Lösungen gebündelt vorfinden könnten Dieses Potenzial könnte Deutschland. Digital entfalten, gesetzt dem Fall, dass sich Bund und Länder auf die Benutzung des Marktplatzes einigen, meint Hess. Eine Besonderheit von Deutschland.Digital sei es, dass auch Kommunen und Behörden als Lösungsanbieter auftreten können. Eine der wenigen Restriktionen diesbezüglich sei es allerdings, dass sich hinter jeder angebotenen Lösung eine juristische Entität befinden

Smart-City-Lösung auftreten zu können. Die Kommunen würden bei der Transformation hin zu einer Smart City nämlich vorrangig eines benötigen: Stabilität und Sicherheit Sicherheit diesbezüglich, dass die erworbene Lösung auch noch in einigen Jahren auf den aktuellen Stand der Technik gebracht wird, oder dass auch nach einem Update des Betriebssystems weiterhin die volle Funktionalität der Fachanwendung gewährleistet ist. All das wären Umstände, so Hess, die in die Kostenstruktur etablierter Anbieter bereits eingepreist seien Bis Ende 2026 ist der Marktplatz Deutschland.Digital über das Bundesministerium für Ernährung und

kann. Es gehe auch weniger darum, eine App pro Bereich anzubieten, die als „Platzhirsch“ fungiere und besser sei als alle anderen, sondern vielmehr darum, dass die individuellen Anforderungen und Bedürfnisse der Landkreise, Behörden und Kommunen möglichst umfassend abgedeckt würden Ein Hauptaugenmerk des Teams würde momentan deswegen darauf liegen, automatisierte Qualitätschecks einzuführen, die in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden und sich damit stets auf einem möglichst

Der Einsatz von KI wird im Bildungswesen ambivalent betrachtet.

gezwungen fühlen, eine Leistung öffentlich zu bewerten. Vielmehr möchte man nach einer gewissen Frist proaktiv auf die Entscheiderinnen und Entscheider zugehen und die Erfahrungswerte bei der Implementierung und dem Betrieb einer, über den Marktplatz erworbenen, Leistung abfragen

Die Smart City von morgen

Ein weiterer Aspekt, den Hess und sein Team stets im Hinterkopf haben, ist die Überlegung, welche Themen den Smart-City-Markt der Zukunft prägen Seiner Meinung nach wird es auf zwei Ebenen Bewegung geben Zunächst wird auf technologischer Ebene sehr viel Einsatz von künstlicher Intelligenz, Machine Learning und Co. zu be-

„Die Trennung zwischen Verwaltung und Smart City ist nicht natürlich.“

Steffen Hess Fraunhofer IESE

müsse, betont Hess. Innerhalb der Smart City Community hätte es deswegen auch einige Diskussionen gegeben. Teile der Community seien davon überzeugt gewesen, dass auch Privatpersonen beziehungsweise ehrenamtliche Organisationen Lösungen und Produkte entwickelt hätten, welche durchaus nachnutzenswert seien. Er und sein Team würden solche Projekte durchaus im Markt vertreten sehen und den Entwicklern und Betreibern beratend zur Seite stehen, sodass diese sämtlichen juristischen Hürden aus dem Weg schaffen könnten. Dies müssten die Anbieter jedoch aus eigener Tasche finanzieren Deutschland.Digital habe schlicht nicht die benötigten Mittel, um die Kosten für die juristischen Prüfverfahren vorstrecken oder gar als Betreiber einer

Landwirtschaft (BMEL) vollfinanziert. Zum Ende des Förderzeitraums soll der Marktplatz in die Hände des – noch zu gründenden – Kompetenzzentrums „Smarte Städte und Regionen“ übergeben werden, berichtet Hess. Dies sei derartig auch im Smart-City-Stufenplan der Bundesregierung verankert.

Für jeden Fall das Passende

Bis dahin müssten er und sein Team die Mehrwerte für die Verantwortlichen innerhalb der Kommunen klar definieren Diese müssten Zugriff auf gut kuratierte und qualitätsgesicherte Lösungen erlangen, sodass ihnen beim Finden der passenden Funktionalität unter die Arme gegriffen werden

aktuellen Stand befinden. In einem weiteren Schritt wolle man die Bewertungskriterien und Erfahrungswerte der Kommunen mit erworbenen Fachverfahren und Produkten stärker transparent darstellen. Dabei sollen insbesondere Datenschutzaspekte eine große Rolle spielen. Schließlich solle jede Kommune, jede Behörde, jeder Landkreis selbst entscheiden können, inwiefern sie mit einer erworbenen Lösung zurechtkommen und ob sie diese positiv oder negativ bewerten wollen. Laut Hess gebe es eine grundlegende Affinität, Produkte eher schlechter zu bewerten als eine positive Bewertung abzugeben. Dadurch würden positive Stimmen – in den Augen der Anwenderinnen und Anwender – anders gewichtet werden als negative Dennoch sollte sich niemand

merken sein. Schließlich sei KI ein Thema, welches mittlerweile auf ein sehr breites Verständnis stoße und den tatsächlichen Mehrwert der Technologie begreifbar mache Auf thematischer Ebene hingegen werde sich, laut Hess, in den nächsten Jahren herausstellen, wohin die Reise gehe In seinen Augen seien die Themenbereiche Mobilität, kommunale Wärmeplanung und Nachhaltigkeit jedoch prädestiniert dazu, mittelfristig tonangebend zu sein Im Bereich Smart City sehe er hingegen sogenannte City-Apps, also eine zentrale Zugangsplattform, über die sich die Bürgerinnen und Bürger einer Kommune mit für sie relevanten Dienstleistung verknüpfen können. Auch der Bereich der Bereitstellung und des Teilens von Daten sowie die anschließende Übertragung dieser Daten in digitale Zwillinge seien laut Steffen Hess ein wichtiger Teilbereich der Smart Cities von morgen. All diese Punkte lassen sich eigentlich mit einem Wort zusammenfassen: Effizienzsteigerung Diese ist auch notwendig Schließlich wird in den kommenden Jahren ein signifikanter Teil der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der öffentlichen Verwaltung in Pension gehen. Das Automatisieren von einfachen Aufgabenbereichen werde zukünftig dafür sorgen, dass die Verwaltungsfachangestellten Zeit für diejenigen Prozesse haben, die ein manuelles Eingreifen, einer menschlichen Beurteilung bedürfen Hess betont allerdings auch, dass die öffentliche Verwaltung in Deutschland Dinge oftmals erst dann in Angriff nimmt, wenn sie es muss. Eingreifendes, regulierendes Verhalten der Politik sei daher ein guter Ansatzpunkt, wenn man die Digitalisierung des Standortes Deutschland forcieren möchte und dabei die Pluralität des föderalen Systems beibehalten möchte. jk

Werde ich überflüssig?

Nein, es geht hier nicht um KI. Nicht um die Sorge, dass künstliche Intelligenz uns die Jobs stehlen wird. Auch nicht um deren bevorstehende Übernahme der Weltherrschaft Genauso wenig wird KI als der (h)eilige Gral gelobt, der alles besser und einfach macht.

„Wann bin ich überflüssig?“ Diese Frage darf an alle CDOs und Menschen in vergleichbaren Rollen gerichtet werden, die in die (auch eigene) Zukunft schauen wollen: Wann wird die Digitalisierung in den deutschen Amtsstuben von Bund, Ländern und Kommunen so normal sein, so selbstverständlich und alltäglich und ebenso nutzerfreundlich in der Handhabung, dass es keine digitalen Officers mehr braucht? Oder wird es CDOs für immer geben, weil es bei ihrem „D“ um weit mehr als nur die Einführung und Etablierung von funktionierender IT geht?

„Es ist vor allem eine Moderationsund Kommunikationsaufgabe.“ So hat es kürzlich Dr Markus Richter, der Bundes-CIO, bei einem Event in der österreichischen Botschaft formuliert. Weil CIO und CDO recht nahverwandte Rollen sind, kann seine Aussage vermutlich „vom I aufs D“ übertragen werden. Ja, diese Arbeit wird noch sehr lange erforderlich und relevant sein Nach dem Einführen all der digitalen Dinge und der Akzeptanz der damit verbundenen Abläufe wollen IT, Software und Prozesse gut gemanagt werden, weiterer Change möchte transparent moderiert und klug kommuniziert werden

Gleichzeitig darf man davon ausgehen, dass „always beta“ mitschwingen wird: Genau wie lebenslanges Lernen gelernt und „ohne Ende“ genutzt werden will, sollte man auf allen Ebenen einer Verwaltungsorganisation darauf vorbereitet sein, dass es nie und nirgends eine digitale Anwendung geben wird, die bis in alle Ewigkeit der unveränderliche Standard bleibt.

Um dafür – neben Gesetzen und Glaubenssätzen – eine gewisse Grundstabilität zu bieten und Orientierung, können Werte helfen. Damit sind keine klassischen Parameter und Zahlen gemeint, die als Nullen und Einsen im Quellcode auftauchen; vielmehr sind es Werte des Miteinanders, die also von CIO auf „CI“ verkürzen und damit die Corporate Identity meinen, die Identität der Organisation

NEGZ-Herbsttagung

Hierzu gaben meine CDO-ZirkelCo-Sprecherin Antje Voß und ihre Kollegin Maike Brockmayer auf der NEGZ-Herbsttagung Einblick in den Werte-Kompass vom Kreis Schleswig-Flensburg. Dabei haben sie anschaulich dargestellt, wie die – echten, realen, im Alltag spürbaren – Werte und Haltungen der Menschen auf allen OrganigrammEbenen Einfluss haben auf Tools

und Prozesse, die in der Organisation zum Einsatz kommen, und welche Kompetenzen damit verbunden sein sollten, so dass alles klug zusammenpasst und Nutzen stiftet.

Als größte Herausforderungen wurden im Workshop nicht die Tools und Prozesse erachtet – stattdessen waren es drei Aspekte, die nichts mit Software und IT zu tun haben und kaum durch KI gelöst werden können:

W Die starren Rahmenbedingungen der ÖV, die selbstbestimmtes Arbeiten oft nur auf dem Papier erlauben, wenn überhaupt, selten in der Realität

lich noch besser hingeschaut und zugehört werden, was es braucht, um die vorhandenen „Drachen zu zähmen“, die im Workshop zahlreich aufgelistet wurden Dafür benötigt man das echte Miteinander ganz vieler Bereiche einer Behörde

Wo drückt der CDO-Schuh?

Von Drachen zu drückenden Schuhen: Diesen Perspektivwechsel hat der CDO-Zirkel bei der Smart Country Convention vollzogen Hier wollten wir wissen, wo genau die größten Druckstellen in der Arbeit von CDOs und CDOffices lie-

Changemanagement (beides jeweils 80 %). Erstaunlich? Wohl kaum Und hieraus lässt sich vielleicht doch, mit weitem Blick nach vorn, ein Momentum zum Überflüssigwerden ableiten Wenn es gelingt, dass Werte wirklich wirken und Schuhe weitaus weniger drücken, kann eines Tages auch für CDOs das Prinzip der „Unterführung“ gelten – wobei sich die Verwaltung als Ganzes wohl erst langsam und behutsam damit anfreunden muss „Dienende Führung“ kann man's ebenso bezeichnen, diese Haltung, bei der die Mitarbeitenden nicht nur „mitgenommen“ werden (oder sich so fühlen) und nicht ausschließlich mitmachen, sondern noch viel mehr eigenverantwortlich und selbstständig selber machen.

Vielen Führungskräften auch außerhalb der Amtsstuben kann es Angst machen, wenn sie auf einen solchen Zustand zusteuern, in dem sie vermeintlich kaum noch gebraucht werden, weil ihre Teams ziemlich gut allein und ohne sie zurechtkommen. „Wozu werde ich denn jetzt noch gebraucht?“, kann und darf die Frage dann lauten

W „Kompetenzen fordern ist leicht, das Fördern kommt oft zu kurz“, hieß es auf einem lang diskutieren Post-it. Hier scheint nicht nur viel Potenzial, sondern vor allem großer Bedarf zu bestehen, um die Menschen eben nicht nur „mitzunehmen“ (wie im Taxi oder Bus), sondern ihnen all das an und in die Hand zu geben, was erforderlich ist, damit sie selbst eigenständig Fahrt aufnehmen können.

W Drumherum, darüber und darunter schwebte dann noch die Frage, wie die Werte wirklich handfest, passend und real erlebbar werden So dass sie nicht nur in goldenen Lettern an der Wand oder hübsch bebildert in der Imagebroschüre, sondern „in guten wie in schlechten Zeiten“ bestehen; wenn es also auch mal kritisch wird und sich gerade in Krisenzeiten zeigt, wie resilient und existent die Werte wirklich sind.

Kann man all diese Anforderungen rein auf den oder die CDO abladen? Ganz sicher nicht Hierbei ist wohl auch die von Markus Richter angesprochene Moderationsrolle von Bedeutung Denn Werte sollten nicht von oben verordnet werden, gleichzeitig kann womög-

gen. Der Workshop „Wo drückt der CDO-Schuh?“ war ebenfalls wieder gut besucht, am häufigsten vertreten war die kommunale Ebene. Zuerst waren wir neugierig: In welcher Orga-Ebene sind die anwesenden CDOs verortet? Welche Ausbildung liegt jeweils zugrunde? Welche Tätigkeiten und Kompetenzen charakterisieren ihre Arbeit? Diese Fragen haben wir auch deshalb gestellt, um die Bestandsaufnahme über den Workshop hinaus fortzusetzen, um also das Rollenbild von CDOs noch besser zu verstehen

Soviel sei verraten: Ganz oben im Antwort-Ranking zur Frage nach den Tätigkeiten standen innerorganisatorische Vernetzung (70 %) und externes Stakeholdermanagement (63 %) – Moderation scheint tatsächlich sehr gefragt im CDOLeben zu sein. Daraus lässt sich ableiten, dass diese Rolle noch für eine große Weile erforderlich und gefragt sein wird.

Bei den Kompetenzen wurde deutlich, dass das D in CDO viel mehr als nur technologisches Wissen umfasst; ganz oben bei den genannten Fähigkeiten zur Ausübung ihrer Arbeit standen: Innovationsbereitschaft (87 %), agiles und flexibles Denken sowie Kenntnisse in

Vorbildfunktion der Führungskräfte“ nannten Auch der fehlende „Freiraum fürs Einfach-mal-Machen“ wurde hochpriorisiert. All dies würde sicher nicht nur die Arbeit von CDOs einfacher, effizienter und effektiver machen, wenn's diesbezüglich besser wäre Dazu muss noch sehr vieles moderiert und neu justiert werden. Dafür gilt es auch, die Stärken der Beschäftigten, die möglichst viel selber und eigenständig machen, noch besser zu kennen und bestmöglich zu fördern.

Sich selbst überflüssig machen

Wenn es gelingt, sie sich ohne Panik, ohne Sorge vor Bedeutungsverlust, sondern stattdessen mit eigenem Gestaltungswillen zu stellen, kann sehr viel Gutes entstehen.

Denn erst dann werden in den Kalendern von CDOs & Co genau diese „Lücken“ entstehen, die es für strategische Aufgaben braucht Die bei etlichen Führungskräften im Public wie im Private Sector noch viel zu oft viel zu kurz kommen. Wenn man also nicht bei jedem Meeting anwesend sein, nicht permanent Troubleshooting betreiben, nicht mehr alles minütlich kontrollieren muss, sondern die eigene Zeit auch für all die Dinge nutzen kann, die im zweiten Teil unseres SCCON-Workshops genannt wurden.

Ja, das Wort „Kulturwandel“ ist rein gar nicht neu Als es darum ging, wo die CDO-Schuhe am meisten drücken, entstand mitsamt den bunten Post-its ein spezielles Cluster, das direkt am Werte-Thema der NEGZ-Herbsttagung andockt „Technisches“ lautete eine Überschrift, „Organisatorisches“ eine zweite Doch beim Verteilen der Prio-Punkte landeten die allermeisten bei Aspekten, die sich „fehlende Fehlerkultur“ und „fehlende

„Wann wird's mich und uns nicht mehr brauchen?“ Diese Frage habe ich schon mehrfach auch an das NEGZ als Ganzes gerichtet: Wie kann/muss die öffentliche Verwaltung funktionieren, wie digital und nutzerfreundlich mit echter Serviceorientierung sollte die Behördenwelt hierzulande sein, so dass es ein Kompetenzzentrum für E-Government gar nicht mehr braucht? Wann wird Digital das New Normal sein? (Spoiler: Selbst dann wollen all die digitalen Dinge, Prozesse wie auch Projekte, weiter gut hinsichtlich Effizienz und Effektivität gemanagt werden!) Und vor allem: Wie würde das Land drumherum dann wohl beschaffen sein? Eine Antwort habe ich bisher weder im Vorstand noch im Forschungsausschuss des NEGZ erhalten Vielleicht muss dafür erst die passende Kristallkugel erfunden werden. Bis ein oder eine CDO wirklich überflüssig ist, wird es jedenfalls wohl noch eine Weile dauern. Wie lang wiederum die Halbwertzeit eines CDOs sei, in der man motiviert und handlungsfähig bleiben kann, wurde kürzlich vom Paderborner CDO Dr. Thomas Wassong als Frage aufgeworfen. Hierzu werden wir ihn und andere seines Standes befragen und Antworten in einer der nächsten Kolumnen ans Tageslicht befördern. An den Themen und Ergebnissen der beiden Workshops werden wir mit dem CDO-Zirkel weiter arbeiten. Wer mehr dazu wissen möchte, findet unten den Link zu unserer Website, um Kontakt aufzunehmen Wir freuen uns auf noch mehr aktive Mitglieder, die sich eines fernen Tages selbst überflüssig machen wollen!

Der Autor Andreas Steffen ist Gründungs- und Vorstandsmitglied des NEGZ und dort auch Co-Sprecher des neuen CDO-Zirkels. Als Gründer und Managing Director der Berliner Beratungsagentur 5STEP arbeitet der Betriebswirt als Strategieberater, Executive Coach und Moderator für Organisationen aus dem Public Sector und der Wirtschaft.

CDO-Zirkel

Weitere Infos zum CDO-Zirkel gibt es auf der Website des NEGZ.

Buntes Clustern auf der SCCON: Antje Voß und Stephan Jarvers im Workshop.
© NEGZ, Ni cole Mank

Gesetzentwurf

Online-Verfahren und Reallabore in der Justiz

Ein neues Gesetz soll den Weg frei machen für Online-Verfahren in der Zivilgerichtsbarkeit, dabei geht es zunächst die Erprobung Das gemeinsame Projekt„Reallabor Basisdokument“ von Bayern, Niedersachsen und der Universität Regensburg ist hier bereits weiter.

Während vielen Gerichten, gerade in der Strafgerichtsbarkeit, noch die Einführung der E-Akte Kopfzerbrechen bereitet, zeichnen sich bereits weitreichendere Veränderungen in der Justiz ab. Digitale Technologien haben das Potenzial, nicht nur durch Automatisierung und KI-Einsatz die Arbeit der Richter und Anwälte erheblich zu erleichtern, sondern auch die Verfahrensführung und den Parteivortrag zu verändern.

Derzeit befindet sich ein Gesetzentwurf im parlamentarischen Verfahren, der der Einführung von Online-Verfahren in der Zivilgerichtsbarkeit den Weg ebnen soll. Über dieses zivilgerichtliche Online-Verfahren sollen Bürgerinnen und Bürger ihre Zahlungsansprüche im Bereich niedriger Streitwerte in einem einfachen, barrierefreien und digital unterstützten Gerichtsverfahren geltend machen können. Gleichzeitig soll durch ei-

Digitalisierung der Justiz: drei Blickwinkel

ne strukturierte Erfassung des Prozessstoffs und technische Unterstützungswerkzeuge die Arbeit der Gerichte effizienter werden. Als Ziel ist eine „einfache und moderne Verfahrenskommunikation durch eine bundeseinheitliche Bereitstellung von digitalen Eingabesystemen und Plattformlösungen“ definiert

Bei der Einführung von OnlineVerfahren werden insbesondere die heterogenen Anforderungen, die „die technische Landschaft der Justiz mit ihren föderalen Strukturen mit sich bringt“, als Herausforderung gesehen. Daher sollen zunächst mit einer Erprobungsgesetzgebung Freiräume geschaffen werden, um „bundeseinheitlich und zeitlich befristet neue Verfahrensabläufe und moderne Technologien zu erproben“ – kurz: Es soll das Instrument der Reallabore genutzt werden

Kritik im Bundestag

Der neue Paragraph 1126 der Zivilprozessordnung (zur digitalen Strukturierung) solle dafür sorgen,

Wie Technologie den Gerichtssaal verändert

Wie kommt die Digitalisierung der Justiz voran? Beim 3-PerspektivenPanel der Smart Country Convention haben ein Richter, ein Rechtsanwalt und ein Technologieanbieter ihre Erfahrungen geteilt

Braucht die Justiz moderne Technologien? „Unbedingt“, sagt Dr Stefan Schifferdecker, Vorsitzender des Deutschen Richterbundes, Landesverband Berlin Zu diskutieren sei nicht mehr, „ob wir sie einsetzen, sondern nur, wie schnell wir sie bekommen“ In seinem Impulsstatement zur Paneldiskussion „Justizdigitalisierung aus drei Perspektiven“ auf der Smart Country Convention (SCCON) schilderte er die Lage: Die Verfahren würden immer komplexer, die langen Bearbeitungszeiten und die massenhafte Einstellung von Strafverfahren führten zu einem Vertrauensverlust in der Bevölkerung Zudem fehlten Nachwuchskräfte. „Ohne technologischen Fortschritt und ohne eine Automatisierung ist meiner Ansicht nach der Rechtsstaat ernsthaft in Gefahr“, so Schifferdecker Datenschutz sei wichtig,

sollte jedoch nicht länger ein Totschlagargument sein. Es brauche digitale Tools wie Anonymisierungssoftware, Videokommunikation, Übersetzungsprogramme, Tools zur Aufarbeitung von Sachverhalten, zur Erstellung von Zeitstrahlen oder Gliederungen und auch KI – die an deutschen Daten trainiert wurde. Es gebe keinen Grund, „Hilfsmittel zur Effektivitätssteigerung nicht zu nutzen, bloß weil sie falsch oder auch missbräuchlich benutzt werden können“ Aber wie aufgeschlossen ist die Richterschaft für diese Veränderungen? Wie überall gebe es auch hier von Technologie begeisterte, aber auch technologieferne Kollegen, so Schifferdecker. Es sei Aufgabe eines Berufsverbandes, alle mitzunehmen.

Eindeutig technologieaffin ist der österreichische Rechtsanwalt Dr

Reallabor Basisdokument

Das gemeinsame Projekt „Reallabor Basisdokument“ der Justizministerien Bayerns und Niedersachsens sowie der Lehrstühle für Deutsches Verfahrensrecht (Prof. Dr. Althammer) und für Medieninformatik (Prof. Dr. Wolff) der Universität Regensburg sollte Erkenntnisse zu den digitalen Möglichkeiten einer formellen Strukturierung des Parteivortrags im Zivilprozess erbringen. Dabei wurde die „konzeptionell weiterentwickelte Idee eines digital organisierten Parteivortrags“ in Form eines digitalen Basisdokuments an vier Landgerichten Bayerns und Niedersachsens im bundesweit ersten Reallabor auf dem Gebiet des Zivilprozesses praktisch erprobt. Durch die Bündelung des Parteivortrags und der richterlichen Hinweise ersetzt das Basisdokument den Austausch von Schriftsätzen mit Sachvortrag und Rechtsausführungen. Die erprobte Umsetzung des Basisdokuments sei von einem Großteil der Erprobungsteilnehmenden konzeptionell positiv bewertet worden, heißt es im Abschlussbericht.

Derzeit sei die Entwicklung offen, so Prof. Dr Christoph Althammer. „Für eine Fortsetzung der Arbeiten an einem Basisdokument bedarf es gesetzlicher Grundlagen, etwa in Form einer Experimentierklausel. Darüber wird derzeit in der Rechtspolitik diskutiert Insbesondere befasse sich eine von Bund und Ländern eingesetzte Reformkommission, die bis Ende 2024 Vorschläge für einen „Zivilprozess der Zukunft“ erarbeite, auch mit dem digitalen Parteivortrag.

dass Schriftsätze und weitere Anträge besser strukturiert werden und somit Geschwindigkeit in der Bearbeitung standardisierter Aufgaben erreicht werde, resümierte Susanne Hierl, MdB, bei der Diskussion im Bundestag. Dies sei ein Anfang; erhebliche Erleichterung im Prozessablauf und damit wirkliche Beschleunigung bringe es aber nicht Sie ging in ihrem Redebeitrag auf ein gemeinsames Projekt der Universität Regensburg und der Länder Bayern und Niedersachsen ein, das in dem bundesweit ersten Reallabor zum Zivilprozess ein Basisdokument erprobte und bei dem es nicht nur um bessere Strukturierung gegan-

gen sei (siehe Kasten) „Wir müssen den Anspruch haben, den gesamten Prozess neu zu gestalten“, so Hierl Der als besonders eilbedürftig eingestufte Entwurf wurde inzwischen auch im Bundesrat behandelt nh

Weitere Informationen zum„Entwurf eines Gesetzes zur Entwicklung und Erprobung eines Online-Verfahrens in der Zivilgerichtsbarkeit“ und der Stellungnahme des Bundesrats:

[ voge.ly/Gesetz-BR ]

Zur Projektseite„Reallabor Basisdokument“ der Universität Regensburg:

[ voge.ly/Projekt-Rgb ]

Charleen Roloff, Head of Legal Tech, Corporate & Tax beim Bitkom, moderierte die Paneldiskussion.

Alexander Skribe, gleichzeitig Geschäftsführer der Automatisierungsplattform Unoy und spezialisiert auf Legal Tech Seine Kanzlei hat schon früh mit der Digitalisierung begonnen, kann innerhalb einer Stunde 300 Schriftsätze verschicken – und stößt damit bei den Gerichten nicht auf Begeisterung. Es komme ein gewisser Neid, gar Zorn auf, wenn diese Dokumente dann einzeln ausgelesen werden müssen. Dabei, so Skribe, könne man die Schriftsätze durchaus auch als strukturierte Daten zur Verfügung stellen, die dann bei den Gerichten bis zu einem gewissen Grad automatisiert abgearbeitet werden könnten.

Er plädierte für die Bereitschaft, aus Fehlern zu lernen und für die Zusammenarbeit mit den Gerichten bei der Digitalisierung. Dass es eine Fehlerkultur und Mut brau-

che, betonte auch der dritte Diskussionsteilnehmer. Jan Christian Hesterberg ist Vertriebsleiter und Prokurist der ARKTIS IT solutions, die eine digitale Gerichtssaal-Lösung entwickelt hat Auch er sieht die technologische Veränderung als „gesellschaftlich zwingend nötig“, damit das Vertrauen in die Justiz nicht verloren geht. Allerdings sei es bis zur Umsetzung meist ein langer Weg: Allein die Ausschreibungsprozesse dauerten zwischen 3 und 18 Monaten und je nach Land könnten dem noch ein bis drei Jahre Vorbereitungszeit vorausgehen.

Diese Langsamkeit frustriert auch die Anwender Es sei inzwischen fast einheitlich akzeptiert, dass es moderne, digitale Prozesse brauche, berichtete Stefan Schifferdecker Kollegen könnten oft nicht

verstehen, warum es länger dauert, warum „unterschiedliche Lösungen für unterschiedliche Gerichte gebaut werden“ oder aber bei einer Gesamtlösung wie in Brandenburg das langsamste Gericht das Tempo des ganzen Bundeslandes bestimme Und während man in der Kanzlei in Österreich schon daran arbeitet, dass jeder Mitarbeiter seinen eigenen KI-Assistenten hat, sieht Schifferdecker die deutsche Justiz beim KI-Einsatz im Rückstand. nh

Der Mitschnitt zum Panel„Innovation aus drei Blickwinkeln: Wie Technologie den Gerichtssaal verändert“ ist auf der Website der SCCON zu finden. Diskutiert wurden u. a. auch„Robo-Richter“ und automatische Mahnverfahren.

[ voge.ly/Panel_SCCON ]

Technik & Dienstleistung

Unterrichtsinhalte aus der Cloud

Künstliche Intelligenz ist mehr als nur eine Modeerscheinung. Sie verfügt – sektorenübergreifend – über signifikantes Transformationspotential Eine aktuelle Studie von Deloitte befasst sich mit KI im Bildungswesen und zeigt potentielle Risiken.

In der gesamten Industrie ist das Thema künstliche Intelligenz seit geraumer Zeit omnipräsent. Ob zur Steigerung der Effizienz, als Gegengewicht zum Fachkräftemangel oder gar als vollwertige Arbeitskraft KI hat längst die Vorurteile der „Spielerei“ abgelegt

Die Unterteilung der KI-Anwendungen

Das Problem der Regulierung hat auch die Europäische Union erkannt und den sogenannten EU AI Act verabschiedet. Dieser ist seit dem ersten August 2024 in Kraft und klassifiziert KI-basierte Anwendungen je nach ihrem Gefahrenpotential Dabei wird in vier verschiedene Kategorien unterteilt Unter die sogenannten unannehmbaren Risiken fallen KI-Tools, welche beispielsweise Menschen anhand eines Merkmals kategorisieren und Bewertungen vornehmen. Social-Scoring, wie es etwa in einigen asiatischen Ländern praktiziert wird, ist somit per Gesetz ein Riegel vorgeschoben. KI-Systeme, die zu derartigen Praktiken in der Lage sind, dürfen auch zu Testzwe-

cken nicht betrieben werden. Hochrisiko-Anwendungen, die etwa Sicherheit oder Grundrechte der Bürgerinnen und Bürger beeinträchtigen können, haben vor Inbetriebnahme strikte Compliance-Richtlinien zu erfüllen, und die Betreiber derartiger Anwendungen müssen dies durch weit-

reichende Konformitätsbewertungen nachweisen.

KI-Systeme mit begrenztem Risiko sind dazu in der Lage, mit Menschen zu interagieren und menschliches Verhalten zu imitieren. Paradebeispiele für derartige Systeme sind beispielsweise OpenAIs ChatGPT oder diverse Chatbots,

Best Practice: E-Akte und DMS

Landkreis modernisiert Post- und Scanstelle

Digitalisierung in Behörden und Verwaltungen bedeutet auch, mehr Zeit für relevante Tätigkeiten zu haben. Der Landkreis Börde hat in neue Scanner investiert, um seine Sachbearbeiter und IT-Mitarbeiter zu entlasten

Der Landkreis Börde mit Verwaltungssitz in Haldensleben ist Heimat der Magdeburger Börde, die für ihre ertragreichen Schwarzerden bekannt ist Rund 200.000 Menschen leben in diesem Landkreis, der flächenmäßig der zweitgrößte Sachsen-Anhalts ist. Die ansässigen Behörden und Ämter setzen die Digitalisierung nach und nach um. Aktuell hat der Landkreis seine Poststelle und die zentrale Scan-Stelle modernisiert. Innerhalb von vier Wochen – von der Zuschlagserteilung bis zur Inbetriebnahme – wurde das Projekt umgesetzt. Der Landkreis hatte im Jahr 2019 ein Dokumentenmanagementsystem (DMS) eingeführt, um die Anforderungen rund um die elek-

welche unter anderem in der öffentlichen Verwaltung oder im Bildungswesen Anwendung finden Für diese gelten – laut des EU AI Acts – besondere Transparenzund Kennzeichnungspflichten. Es muss zu jedem Zeitpunkt ersichtlich sein, dass die Produkte solcher Anwendungen KI-generiert sind. Lediglich KI-Anwendungen mit minimaler Risikostufe, also beispielsweise intelligente Spamfilter, bedürfen keiner separaten Kennzeichnung. Sie agieren außerhalb des Anwendungsbereichs der EUVerordnung.

KI im Bildungswesen

Im Eductional-Sector wird der Einsatz von KI ambivalent betrachtet. Einem Microsoft-Bericht zufolge nutzen Lehrkräfte künstliche Intelligenz in erster Linie, um in kurzer Zeit abwechslungsreiche Lehrinhalte und Unterrichtsmaterialien zu generieren. Die Schülerinnen und Schüler können insbesondere durch KI-generierte Zusammenfassungen von Unterrichtsinhalten die Mehrwerte von KI erfahren. Weiterhin besteht die Möglichkeit, sich erste Grobfassungen von Essays und Textaufgaben anfertigen zu lassen und diese später mit persönlicher Note zu individualisieren. Die Kehrseite der Medaille ist die signifikante Zunahme von Plagiaten und Unterschleif in Prüfungssituationen seit der flächendeckenden Verfügbarkeit von ChatGPT und weiteren KI-basierten Anwendungen Wenngleich die Detektionsheuristiken für KI-generierte Inhalte stets zuverlässiger werden, steht dennoch der Betrugsvorwurf schnell im Raum. Die Erfahrungswerte von etlichen Schülerinnen und Schü-

lern – insbesondere in höheren Klassenstufen – mit KI-Tools sind deswegen eher als durchwachsen zu bezeichnen. Darüber hinaus gibt es auch die Gefahr, Abhängigkeiten von künstlicher Intelligenz zu entwickeln Dabei verfügt die KI durchaus über hohe Potentiale im Bildungswesen, berichten die Autoren der Deloitte-Studie „KI im Bildungssektor“. Ob individuell an die Lernfortschritte der Schülerinnen und Schüler angepasste Lerninhalte oder spezifische Forderund Förderangebote – die Möglichkeiten wirken zunächst schier unbegrenzt

Damit ein operativer Einsatz von KI im Bildungswesen jedoch reibungslos und rechtlich einwandfrei gelingen kann, haben die Experten von Deloitte einige Handlungsempfehlungen aufgestellt. Neben der Sicherstellung von Compliance-Richtlinien müssten insbesondere Lehrkräfte und Bildungseinrichtungen auf den aktuellen Stand der Technik gebracht und gehalten werden. Nur auf diese Art und Weise könne man eine nachhaltige Bildungsgerechtigkeit erreichen und sich das Beste der KI zunutze machen. jk

Weitere Informationen

Die Deloitte-Studie„Künstliche Intelligenz im Bildungssektor – Auswrkungen des EU AI Acts“ können Sie über den folgenden Link im Volltext einsehen und herunterladen.

[ voge.ly/Deloitte_KI ]

tronische Akte (E-Akte) erfüllen zu können. Nach der Installation der Grundsysteme und einer Konsolidierungsphase ergab ein Check, dass die bislang verwendete ScanHardware nicht TR-RESISCANkonform war. Hinzukam die Fehleranfälligkeit der vorhandenen Geräte „Neben allen Kritikpunkten war vor allem der Aufwand in der ScanVorbereitung nicht mehr vertretbar: weder unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten noch hinsichtlich der Arbeitsbelastung für die Mitarbeitenden“, beschreibt Sebastian Loch, Sachbearbeiter IT im Amt für Informationstechnik und Digitalisierung, die Ausgangslage. „Wir benötigten also eine nutzerfreundlichere und zuverlässigere Ausstat-

Die Mitarbeiter wurden auf die neuen Scanner geschult.

tung für unsere zentrale Scan-Stelle – auch, um weitere Fachämter anbinden und steigende ScanVolumina bewältigen zu können.“

Der Landkreis kümmerte sich daraufhin um eine entsprechende Ausschreibung, die das Unternehmen Datawin mit seinen „Inotec Scamax“-Scannern für sich entscheiden konnte.

Am Ende entschied man sich für die Premium-Software-Lösung und zwei kleinere Tischgeräte anstelle eines größeren – und teureren –Standgeräts. „Es beeindruckte uns, dass man uns eine kostengünstigere Alternative empfahl, und somit unseren Nutzen über den ei-

genen Gewinn stellte“, sagt Loch. Die neuen Geräte sind TR-RESISCAN-geeignet und laut Sebastian Loch „wertig, robust und angenehm in der Handhabung“. „Und wenn wirklich mal ein Dokument staut oder eine Büroklammer die Heftklammererkennung passiert, können die Scan-Operatoren den Scan-Betrieb selbstständig wieder aufnehmen, in Sekundenschnelle und ohne ITSupport. Das entlastet die IT enorm“, erläutert Loch und ergänzt: „Wir sind jetzt technisch perfekt aufgestellt, um uns der TRRESISCAN-Konformität weiter anzunähern.“ su

Elektronische Patientenakte

Der Türöffner für die Digitalisierung

Ab dem 15. Januar 2025 wird die elektronische Patientenakte (ePA) als Opt-Out-Variante für alle Versicherten der gesetzlichen Krankenkassen zur Verfügung stehen Sebastian Mause von msg spricht im Interview über die Vorteile der ePA, über Datenhygiene und darüber, welche weiteren Entwicklungen im Gesundheitswesen zeitnah zu erwarten sind.

Welchen Stellenwert nimmt die elektronische Patientenakte –Ihrer Meinung nach – bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens ein?

Mause: Die elektronische Patientenakte, kurz ePA, spielt eine zentrale Rolle in der Digitalisierung des deutschen Gesundheitswesens. Durch die sektorenübergreifende Vernetzung ermöglicht sie einen effizienten Austausch von Gesundheitsinformationen zwischen allen Beteiligten. Indem die ePA relevante Gesundheitsdaten strukturiert und umfassend erfasst, trägt sie dazu bei, die Behandlungsqualität zu verbessern, Doppeluntersuchungen zu vermeiden und die Patienten stärker einzubinden. Gleichzeitig bildet sie das Fundament für weitere digitale Innovationen und beschleunigt die Transformation des gesamten Gesundheitssektors. Ihre herausragende Bedeutung zeigt sich darin, dass die ePA oft als „Königsdisziplin” der digitalen Anwendungen bezeichnet wird.

lich allen Akteuren im Gesundheitssystem zugutekommt Diese Initiative treibt die digitale Transformation des Gesundheitswesens spürbar voran und macht das Herzstück der Digitalisierung greifbar: eine Plattform, die die Versorgungsqualität signifikant verbessern und Effizienzsteigerungen realisieren kann.

Elektronische (Patienten)Akten müssen – wie ihre analogen Pendants – regelmäßig „auf Stand” gehalten werden Das Einsehen oder gar das Korrigieren von ePAs vonseiten der Krankenkassen ist by design nicht vorgesehen Insbesondere hochauflösende Befundbilder etc. könnten in Zukunft absurde Speicherbedarfe erzeugen. Gibt es Mechanismen, um „unkontrolliertes Wachstum” einzudämmen?

Mause: In unserer Branche gibt es verschiedene Maßnahmen, um das Wachstum des Speicherbedarfs in der ePA kontrolliert zu gestal-

Stimmen Sie sich mit Ihren Mitbewerbern hinsichtlich eines „kleinsten gemeinsamen Nenners”, also eines garantierten Mindeststandards im Leistungsumfang, ab? Falls ja, wie kann man sich solch ein Abstimmungsverfahren vorstellen? Diese Frage bitte unabhängig von den Richtlinien der gematik beantworten.

Mause: Ja, es gibt eine Abstimmung zwischen den Krankenkassen, um gemeinsame Mindeststandards für die ePA festzulegen – unabhängig von den Vorgaben der gematik. Diese Zusammenarbeit findet in Arbeitsgruppen unter der Leitung des GKV-Spitzenverbands statt, ebenso wie in informellen Branchentreffen und Fachkonferenzen Ziel ist es, grundlegende Funktionalitäten und Serviceleistungen zu definieren, um Vergleichbarkeit und Qualitätsstandards sicherzustellen, – ohne den Wettbewerb einzuschränken. So entsteht ein stabiler Standard, auf dessen Basis sich die einzelnen

Was bedeutet die „ePA für alle”, welche ab Mitte Januar 2025 bei den GKs verpflichtend eingeführt werden muss, für den Markt? Dient sie als Katalysator für weitere Digitalisierungsvorhaben?

Mause: Mit der ab Januar 2025 verpflichtenden Einführung der „ePA für alle“ steht der Gesundheitsmarkt vor einem Paradigmenwechsel. Die automatische Bereitstellung der ePA für alle gesetzlich Versicherten schafft eine digitale Infrastruktur, die eine breite Nutzung ermöglicht und dadurch Innovationen im E-Health-Bereich beschleunigt Dieser Schritt setzt neue Standards für Interoperabilität und Datenaustausch, was letzt-

ten. So legen die Spezifikationen Vorgaben für Dateigrößen und Formate fest, und Archivierungskonzepte ermöglichen das Verschieben älterer oder weniger relevanter Daten in kostengünstigere Speicherbereiche Zusätzlich helfen innovative Algorithmen dabei, redundante und veraltete Informationen zu identifizieren. Versicherte und Leistungserbringer sind zudem dazu angehalten, regelmäßig die Relevanz gespeicherter Daten zu überprüfen und nicht mehr benötigte Informationen zu entfernen Diese Maßnahmen gewährleisten eine ausgewogene Balance zwischen umfassender Datenspeicherung und effizientem Speichermanagement.

öffner-Produkt”, das neue Chancen für digitale Innovationen und Geschäftsmodelle eröffnet Sie ebnet den Weg für eine umfassende digitale Transformation des Gesundheitswesens und könnte langfristig zur Optimierung der Gesundheitsversorgung beitragen.

Sebastian Mause ist Bereichsleiter bei der msg-Gruppe und verantwortet den Bereich Healthcare. Seine thematischen Schwerpunkte liegen bei der Telematikinfrastruktur und der elektronischen Patientenakte.

Gesundheitsdaten sind mit das höchste Gut der Bürgerinnen und Bürger. Inwiefern sind diese Daten von Ihrer Seite aus gegen den Zugriff Unbefugter abgesichert?

Mause: Der Schutz der Gesundheitsdaten in der ePA hat in der Branche höchste Priorität. Dafür kommen modernste Verschlüsselungstechnologien und umfassende Zugriffskontrollen zum Einsatz. Alle Daten werden in hochsicheren Rechenzentren gespeichert, die den strengsten Sicherheitsstandards entsprechen. Jeder Zugriff erfolgt nur mit ausdrücklicher Zustimmung des Versicherten und wird lückenlos protokolliert. Regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen und Penetrationstests gewährleisten, dass die Schutzmaßnahmen stets auf dem neuesten Stand sind Die Kontrolle über die ePA und die darin gespeicherten Daten liegt allein in der Hand der Patientinnen und Patienten, die selbst entscheiden, welche Informationen gespeichert und wem sie zugänglich gemacht werden.

Die ePA für wirklich alle. Also auch für Privatpatienten? In welchem zeitlichen Kontext ist damit zu rechnen?

Mause: Auch für Privatversicherte ist die Einführung der ePA vorgesehen, jedoch in einem späteren Zeitrahmen Der aktuelle Fokus liegt auf der Implementierung im Bereich der gesetzlichen Krankenversicherung, aber mittelfristig ist eine Ausweitung auf den privaten Versicherungssektor geplant Das Ziel ist klar: Die ePA soll langfristig allen Versicherten in Deutschland zur Verfügung stehen Der genaue Zeitpunkt hängt von technischen Entwicklungen und regulatorischen Anpassungen ab, doch die umfassende Integration bleibt das erklärte Ziel.

Welche (gesetzlichen oder technischen) Hürden müssen bis zum flächendeckenden Roll-out der ePA für alle beseitigt werden?

Mause: Für den vollständigen Roll-out der ePA müssen noch einige Herausforderungen gemeistert werden. Gesetzliche Anpassungen im Datenschutzrecht sind erforderlich, um eine optimale Balance zwischen Datenverfügbarkeit und Datenschutz zu gewährleisten. Technisch stehen die Akteure vor der Aufgabe, die Interoperabilität zwischen verschiedenen IT-Systemen zu verbessern und die Benutzerfreundlichkeit weiter zu steigern Ebenso wichtig ist es, alle Beteiligten – insbesondere die Leistungserbringer – umfassend zu schulen und für den Umgang mit der ePA zu sensibilisieren Die Integration bestehender Systeme und die Bewältigung großer Datenmengen sind weitere Hürden, die es zu überwinden gilt, um den vollen Nutzen der ePA auszuschöpfen.

In anderen Ländern, insbesondere im asiatischen Raum, gibt es eine „Nummer für alles”. Von der Steuernummer bis hin zur elektronischen Patientenakte sind dort sämtliche Bereiche des öffentlichen Lebens in einer Applikation gebündelt. Ist ein ähnliches Konzept – Ihrer Meinung nach – auch in Deutschland denkbar?

Krankenkassen mit individuellen Angeboten positionieren können.

Trägt sich das Produkt ePA – finanziell betrachtet – selbst, oder ist es mehr als „TüröffnerProdukt” zu betrachten, welches weitere Investitionen vonseiten der Krankenkassen begünstigt?

Mause: In der Branche wird die ePA als strategische Investition betrachtet Zwar deckt sie kurzfristig ihre Kosten nicht, da Entwicklungs- und Betriebskosten erheblich sind, doch langfristig erhoffen sich die Akteure Kosteneinsparungen durch effizientere Prozesse und eine verbesserte Behandlungsqualität. Zudem ist die ePA ein „Tür-

Können Versicherte ihre ePA bei einem Wechsel der Krankenkasse „mitnehmen”? Sind ePAs verschiedener Hersteller untereinander kompatibel? Mause: Ja, Versicherte können ihre ePA bei einem Krankenkassenwechsel problemlos mitnehmen Die Interoperabilität zwischen ePAs verschiedener Anbieter gewährleistet einheitliche Standards, was einen nahtlosen Datentransfer ermöglicht So bleiben alle wichtigen Gesundheitsinformationen unabhängig vom Anbieter erhalten. Auch Zugriffsberechtigungen und Einstellungen, die der Versicherte festgelegt hat, werden übernommen. Diese Kompatibilität und Übertragbarkeit sind entscheidend für eine kontinuierliche Gesundheitsversorgung und für die langfristige Nutzbarkeit der ePA.

Mause: Ein solches Konzept ist in Deutschland derzeit schwer vorstellbar Die starke Betonung des Datenschutzes und die föderale Struktur des Landes stehen einem zentralisierten Ansatz entgegen. Zudem gibt es historische und kulturelle Gründe, die in Deutschland zu einer eher zurückhaltenden Haltung gegenüber umfassender Datensammlung führen. Wahrscheinlicher ist eine stärkere Vernetzung einzelner Bereiche, wobei die Entscheidungsgewalt und Kontrolle über die Daten beim Bürger bleibt. Der Ansatz hierzulande zielt darauf ab, die Vorteile der Digitalisierung zu nutzen, ohne dabei die Privatsphäre der Bürger zu gefährden. Die ePA spiegelt diesen Grundsatz wider, da sie zwar umfassende Gesundheitsdaten bündelt, dem Nutzer jedoch die volle Kontrolle über seine Daten lässt. Das Interview führte Johannes Kapfer

26. Februar

Digitale Schule 2025

Digitales Lernen, Fördermittel für die Digitalisierung sowie KI im Unterrichtseinsatz sind nur einige der Aspekte, die die Entscheiderinnen und Entscheider aus dem Bildungssektor momentan beschäftigen. Die Digitale Schule Virtual Conference bietet ihnen eine Platform zum Austausch, zur Informationsgewinnung und zur Vernetzung.

Die Bildungslandschaft hat sich seit der welweiten Covid-19-Pandemie verändert. Hybride Lehrund Lernmodelle, die zuvor als undenkbar galten, sind nun Teil der Normalität geworden. Durch den Digitalpakt Schule erfuhren zahlreiche Bildungseinrichtungen im gesamten bundesdeutschen Gebiet einen Senkrechtstart in Sachen Digitalisierung. Eine Nachfolgefinanzierung – der Digitalpakt 2.0 –stand lange Zeit im Raum und wur-

Überblick

Die Veranstaltung findet virtuell statt.

Veranstaltungszeit:

9 bis 17 Uhr

Veranstalter: Vogel IT-Akademie

Veranstaltungspreise: Die Teilnahme ist kostenfrei möglich.

[ digitaleschule-conference.de ]

de von der Ampelregierung in den Haushaltsverhandlungen nicht in Gänze berücksichtigt Mit dem Bruch der aktuellen Regierungskoalition, bevorstehenden Neuwahlen und aller Voraussicht nach einer neuen Regierung steht die Tür für den Digitalpakt 2.0 erneut einen Spalt offen Am 26. Februar findet, wie auch in den Jahren zuvor, die virtuelle Konferenz „Digitale Schule“ der Vogel IT-Akade-

mie statt. Neben zahlreichen hochkarätigen Speakern, Keynotes und Partizipationsmodellen hält die Konferenzagenda ein buntes und gleichermaßen kurzweiliges wie informatives Angebot für die Fachbesucherinnen und Fachbesucher parat. Sobald sämtliche Programmpunkte der Konferenz feststehen, können Sie diese über die offizielle Webseite der Vogel IT-Akademie einsehen jk

Gematik trifft: ePA

11. bis 15. Februar

Didacta 2025

Frühkindliche Bildung, berufliche Qualifizierung und E-Learning stellen nur einen kleinen Teil des Bildungswesens dar Die Didacta bringt – als führende deutschsprachige Fachmesse des Bildungssektors – Fachpublikum aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft zusammen, um relevante Themen der Branche zu diskutieren.

Die Didacta 2025, Deutschlands führende Fachmesse für Bildung und Weiterbildung, öffnet ihre Tore, um die Vielfalt der Bildungswelt zu präsentieren Unter dem Motto „Demokratie braucht Bildung – Bildung braucht Demokratie“ deckt die Messe – auch in diesem Jahr – ein breites Spektrum von der frühen pädagogischen Bildung über schulische und außerschulische Bildung bis hin zur akademischen und beruflichen Laufbahn ab. Besonderes Augenmerk wird auf den Bereich politische Bildung gelegt, welcher in der gegenwärtigen Situation wichtiger denn je ist Die Messe präsentiert weiterhin praxisorientierte Lösungen rund um das Lehren und Lernen mit digitalen Medien Die Besu-

cherinnen und Besucher können sich auf ein abwechslungsreiches Programm freuen, das Vorträge, interaktive Workshops und vielfältige Podiumsdiskussionen zu aktuellen Bildungsthemen beinhaltet Internationale Expertinnen und Experten aus verschiedenen Bereichen der Industrie und Wirtschaft bieten Einblicke in ihren Arbeitsalltag und präsentieren die Chancen und Herausforderungen der modernen Bildungslandschaft. Insbesondere hinsichtlich des Fachkräftemangels versuchen diverse Institutionen und Behörden sowie Vertreter aus Industrie und Wirtschaft auf der Bildungsmesse mögliche Karrierepfade attraktiv darzustellen. Die Didacta findet im jährlichen Wechsel an verschiede-

nen Standorten statt, 2025 lädt die Bildungsmesse erneut auf das Messegelände Stuttgart. Im Bereich der frühkindlichen Bildung stehen die Programmpunkte bereits jetzt schon fest Für die anderen beiden Bildungsbereiche werden die Verantwortlichen das Programm – aller Voraussicht nach – zu Beginn des kommenden Jahres veröffentlichen Das tagesaktuelle Programm können Sie über die offizielle Webseite der Bildungsmesse oder über die offizielle Webseite der Messe Stuttgart einsehen jk

Überblick

Didacta 2025 11. bis 15. Februar

Flughafenstraße 70629 Stuttgart

Veranstaltungszeiten: 9 bis 18 Uhr

Veranstalter

Messe Stuttgart

Veranstaltungspreise: Tageskarte 17 Euro, ermäßigt 9 Euro Dauerkarte: 36 Euro

[ messe-stuttgart.de/didacta ]

Termine kompakt

Die elektronische Patientenakte (ePA) wird ab dem 15. Januar 2025 allen gesetzlich Versicherten in Deutschland zur Verfügung gestellt. Um denjenigen, die aktiv damit arbeiten müssen, die Berührungsängste zu nehmen und um sämtliche Fragen rund um die ePA zu klären, hat die gematik das Format „gematik trifft“ in der nächsten Zeit komplett auf die Leistungserbringer und deren Umgang mit der ePA zugeschnitten. Los geht's am 27. November mit einer Veranstaltung für die Apothekerinnen und Apotheker Abgeschlossen wird die Veranstaltungsreihe am fünften März mit einer Demonstration der ePA-Primärsysteme, welche für den Rehabilitationssektor relevant sind.

27. November bis 5. März Die Veranstaltungen finden virtuell statt.

gematik.de/veranstaltungen

Veranstaltungspreis: Die Teilnahme ist kostenfrei möglich.

Medizin 2025

Die jährlich stattfindende Medizin ist die Fachmesse für die ärztliche Praxis im deutschsprachigen Raum. Neben zahlreichen Fachvorträgen rund um die Patientenversorgung und interaktiven Workshop-Formaten werden auch etliche Produktneuheiten aus den Bereichen Verbrauchsmaterialien, Praxissoftware und Medizintechnik in Stuttgart vorgestellt. Für die IT-Verantwortlichen in den Arztpraxen könnte der Workshop des Hartmannbundes mit dem Titel „Workshop: Künstliche Intelligenz in der Gesundheitsversorgung – Potenziale, Herausforderungen und Anwendung in Telemedizin, Notdienst- und Akutversorgung“ besonders interessant sein. Darin werden Ärzte, Wissenschaftler sowie Vertreter der Selbstverwaltung, Politik und Gesellschaft Impulse geben, um Lösungsansätze für die Implementierung von Künstlicher Intelligenz in der praktischen Versorgung zu entwickeln. Parallel zur Medizin findet auch im kommenden Jahr der Ärztekongress der Bezirksärztekammer Nordwürttemberg statt. Hier erfahren die Fachbesucherinnen und Fachbesucher nicht nur in die neuesten Trends aus der Praxis für die Praxis, sondern erhalten auch Einblicke in die Behandlungspraxis ihrer Kolleginnen und Kollegen.

31. Januar bis 2. Februar Flughafenstraße 70629 Stuttgart

Veranstaltungspreis: 26 Euro Ermäßigter Tarif: 16 Euro Ärztekongress: 325 Euro messe-stuttgart.de/medizin

Online finden Sie eine aktuelle Übersicht über wichtige Veranstaltungen der nächsten Zeit unter: egovernment.de/szene/

Der Themenbereich Digitalisierung nimmt im Bildungswesen stets an Bedeutung zu. © Vogel
&
Digitale Schule 2025
Februar

Lösungspartner

CONSULTING

Unsere Stärke liegt in der Lösung komplexer Aufgabenstellungen für unsere Kunden. Seit über 20 Jahren realisieren wir erfolgreich große IT-Projekte in der öffentlichen Verwaltung und der Wirtschaft. Neben der Beratung, der Entwicklung und dem Betrieb sind die fachlichen Schwerpunkte • Digitalisierung, • eHealth, • Finanzen/ePayment, • eGovernment, • eRechnung.

Nortal AG

Ansprechpartner: Martin Rebs Knesebeckstraße 61/61a 10719 Berlin Tel. 030/31 80 509-00 info.de@nortal.com www.nortal.com/de

DIGITALE BÜRGERDIENSTE

JCC Software GmbH

Ansprechpartner: Maik Osterholt Mendelstraße 11 48149 Münster Tel. 0251/980147-0 info@jccsoftware.de www.jccsoftware.de

Weniger warten, mehr erledigen! JCC Software hilft Ihnen dabei die Verwaltungsprozesse in Ihrer Gemeinde für Bürger und Mitarbeiter zu digitalisieren: Von der Terminvergabe über die Personalplanung bis zur Besuchersteuerung und Zahlungsabwicklung. Seit über 30 Jahren entwickeln wir unsere Software gemeinsam mit Kommunen für Kommunen. Jetzt kostenlose Vorführung vereinbaren: www.bit.ly/jcc-software-demo

DMS, WORKFLOW UND ARCHIV

PDV GmbH

Haarbergstraße 73 99097 Erfurt Tel. +49 361 4407 100 Fax. +49 361 4407 299 info@pdv.de

Mit der Lösungsplattform VIS-Suite zählt die PDV GmbH zu den renommiertesten E-Akte-Anbietern in Deutschland. Die mit dem E-Akte-Award bereits 7-mal ausgezeichnete Produktfamilie hält Module gemäß dem Organisationskonzept E-Verwaltung bereit und ist in Bundesbehörden, Landesund Kommunalverwaltungen sowie im kirchlichen Umfeld, in der Polizei und in der Justiz erfolgreich im Einsatz. Das standardbasierte System erlaubt eine schnelle und allen voran wirtschaftliche Umsetzung der E-Verwaltung.

xSuite Group GmbH

Ansprechpartner: Daniel Petersen Hamburger Str. 12 22926 Ahrensburg Tel. 0173/7208949 info@xsuite.com www.xsuite.com

Als Softwarehersteller der SAP-zertifizierten xSuite® bieten wir für öffentliche Auftraggeber eine standardisierte, SAP-integrierte Lösung zur Rechnungsverarbeitung. Angesprochen werden die SAP-Module FI, MM, PSM und PSCD sowie der Kommunalmaster Finanzen. Es können alle Rechnungsformate wie Papier, PDF, XRechnung, ZUGFeRD, etc. verarbeitet werden.

OPTIMAL SYSTEMS Vertriebsgesellschaft mbH Hannover

Ansprechpartner: Björn Wittneben Wöhlerstraße 42 30163 Hannover Tel: +49 511 123 315-0 hannover@optimalsystems.de www.optimal-systems. de/hannover

OPTIMAL SYSTEMS Hannover ist seit 1997 die treibende Kraft für ein optimales Enterprise Content Management System in Öffentlichen Verwaltungen. In dem ECM enaio® werden Dokumente digital erfasst, ausgewertet, verwaltungsweit für alle berechtigten Mitarbeiter*innen bereitgestellt und rechtssicher archiviert. Dank der ausgeprägten Schnittstellenvielfalt zu kommunalen Fachverfahren ist ein reibungsloser Datentransfer möglich.

E-GOVERNMENT & DIGITALISIERUNG

FORMCYCLE (XIMA MEDIA GmbH) Sudhausweg 9 01099 Dresden

FORMCYCLE ist eine Low-Code-Lösung, die Verwaltungen dabei hilft, ihre Verwaltungsdienstleistungen zu digitalisieren und zu automatisieren. Mit FORMCYCLE können Verwaltungen, mit nur wenigen Klicks und ohne Programmierkenntnisse, PDF-Formulare durch digitale Formulare ersetzen, Daten weiterverarbeiten und Prozesse automatisieren. Testen Sie FORMCYCLE unverbindlich oder vereinbaren Sie einen kostenfreien Präsentationstermin unter www.formcycle.eu!

ELEKTRONISCHE VERWALTUNGSARBEIT

Fabasoft

Deutschland GmbH

THE SQUAIRE 13, Am Flughafen

Fabasoft ist als Produktanbieter und bei der erfolgreichen Umsetzung der Partner für die öffentliche Verwaltung. Nahezu drei Jahrzehnte Erfahrung in Sachen E-Government-Lösungen machen die Fabasoft eGov-Suite zu einem führenden

60549 Frankfurt/Main

Tel: +49 69 6435515-0

Fax: +49 69 6435515-99 egov@fabasoft.com www.fabasoft.com

Produkt im deutschsprachigen Raum. Flexible Nutzungsformen und die Integration in den Standardarbeitsplatz sorgen für hohe Anwenderzufriedenheit. Die Fabasoft eGovSuite unterstützt alle Module des Konzepts E-Verwaltungsarbeit.

E-PAYMENT

PayPal PLC, German Branch

Ansprechpartner: PayPal E-Government-Team Marktplatz 1 14532 Kleinmachnow verwaltung@paypal.com www.paypal.de/ verwaltung

33 Millionen Kunden in Deutschland vertrauen bereits auf PayPal, denn sie bezahlen weltweit einfach, sicher und schnell. Bieten auch Sie Ihren Bürgern ein neues Maß an Service und entlasten Sie Ihre Mitarbeiter. Mit PayPal können Dienstleistungen im Verwaltungsbereich online, mobil und rund um die Uhr bezahlt werden.

IT-SICHERHEITSTECHNOLOGIE

procilon – Technologie für Informationssicherheit und Datenschutz Der Name procilon steht seit mehr als 20 Jahren für sichere Softwaretechnologie in der öffentlichen Verwaltung. Heute nutzen mehr als 850 Kommunen, Landes- und Bundesbehörden procilonSoftware und strategische Beratungsleistungen für sicheres E-Government

procilon GmbH

Ansprechpartner: Falk Gärtner Leipziger Straße 110 04425 Taucha Tel. +49 34298 4878 31 Fax +49 34298 4878 11 anfrage@procilon.de www.procilon.de

KOMPLETT-DIENSTLEISTER

AKDB

Hansastraße 12-16, 80686 München Tel. 089/5903-1533 Fax 089/5903-1845 presse@akdb.de www.akdb.de

Der Marktführer für kommunale Software: Die AKDB bietet Entwicklung, Pflege und Vertrieb qualifizierter Lösungen für alle Bereiche der Kommunalverwaltung. Zur Angebotspalette gehören im BSI-zertifizierten Rechenzentrum gehostete Fachverfahren für das Finanz-, Personal-, Verkehrs-, Sozial- und Grundstückswesen. Das BürgerservicePortal ist die bundesweit modernste und reichweitenstärkste E-Government-Plattform für Online-Verwaltungsdienste

Governikus KG

Ansprechpartner: Stefan Rauner

Die Governikus KG ist ein führender Anbieter von ITLösungen für den gesamten Zyklus elektronischer Kommunikation von der Authentisierung über den sicheren Datentransport bis hin zur Beweissicherung elektronischer Daten. Gesetzeskonformität, Sicherheit und Innovation stehen für das in Deutschland und EU agierende Unternehmen im Vordergrund.

Hochschulring 4 28359 Bremen Tel. 0421/20495-0 Fax 0421/20495-11 kontakt@governikus.de www.governikus.de

PROSOZ Herten GmbH

Ewaldstraße 261 45699 Herten Tel. 02366/188-0 info@prosoz.de www.prosoz.de

Mit innovativen Lösungen, praxisorientierter Qualifizierung und hoher Beratungskompetenz hat sich Prosoz in den zurückliegenden 35 Jahren vom Softwarehersteller für Kommunen zum Komplettlösungsanbieter in den Bereichen Soziales, Jugend sowie Bauen und Umwelt entwickelt. Als Vordenker für die Digitalisierung in den Kommunen stehen wir Ihnen als strategischer Partner zur Seite.

saascom GmbH

Ansprechpartner: Martina Diederich Heidelberger Straße 6 64283 Damstadt Tel. 06151/3600808 vertrieb@saascom.de www.saascom.de www.civento.de

IT-Experte für öffentliche Verwaltungen! saascom versteht die Bedürfnisse der Verwaltungen und unterstützt durch innovative Lösungen bei der digitalen Transformation. Mit civento© bieten wir eine zukunftssichere Low-Code-Digitalisierungsplattform, die vereinfachte und voll digitalisierte Sachbearbeitungsprozesse mit Ende-zu-Ende-Automatisierung ermöglicht.

MANAGED SERVICES

SysEleven GmbH

Ansprechpartnerin: Christin Rehbein

Boxhagener Str. 80 10245 Berlin Tel.: +49 30 233 2012 105 marketing@syseleven.de www.syseleven.de

SysEleven GmbH, eine Tochter der secunet, betreut 500+ Kunden im DACH-Markt und bietet Cloud- und Kubernetes Managed Services, darunter die OpenStack Cloud und „MetaKube“. Als CNCF-Mitglied und zertifizierter Kubernetes Provider legt SysEleven Wert auf Datenschutz und hostet in nachhaltigen Rechenzentren.

ECM & DMS

SPEZIAL – VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG

DATENMANAGEMENT & ANALYSEN

GIS

Big Data

Datenschutz

Open Data

Data Governance

Compliance

Künstliche Intelligenz

Augmented Analytics

Datenvisualisierung

Zero Trust & Zugriffskontrolle

Datenmanagement & Analysen

Fortschritt durch Datennutzung?

Daten nutzen –Vertrauen stärken

Die Ampelkoalition ist Geschichte, die Vertrauensfrage steht bevor, und viele geplante Gesetzgebungsverfahren befinden sich in der Schwebe. Teil des Koalitionsvertrages war auch die Datenstrategie des Bundes. Wie die Reise weitergehen könnte.

Daten sind sprichwörtlich die Währung der Zukunft Noch vor wenigen Jahrzehnten lagen die meisten der erzeugten Daten in analoger Form vor Heutzutage erzeugen sämtliche Smart Devices, vernetzte Kraftfahrzeuge und industrielle Anlagen ein datentechnisches Grundrauschen in Größenordnungen, die vor wenigen Technikgenerationen noch undenkbar schienen. Ganz zu schweigen von den immensen Datenbergen, welche tagtäglich durch die Benutzung von KI-Tools anfallen. Die Vorteile von dauer- und hochverfügbaren Datensätzen liegen dabei eigentlich auf der Hand In Industrie und Wirtschaft können Entscheidungen auf der Basis einer validen Datengrundlage besser und nachhaltiger getroffen werden. Im Gesundheitswesen sinken die Zahlen der Fehldiagnosen, die generellen Behandlungskosten sinken und die Patientenzufriedenheit steigt linear mit an. Auch der Public Sector könnte ungemein durch die Nutzung der erhobenen Daten profitieren Schließlich gibt es wohl nirgendwo derart viele Daten wie in den öffentlichen Verwaltungen des Landes

Rund 80 Prozent der Daten liegen brach

Zur Wahrheit gehören allerdings auch die beiden Faktoren, dass die Daten oftmals nicht systematisch, sondern vielmehr unstrukturiert und unsortiert erhoben werden. Dass – begünstigt durch das föderale System Deutschlands – jedes Bundesland verschiedene Systematiken zur Erfassung, Verwertung und Weitergabe von Datensätzen pflegt, verstärkt dieses Problem zusätzlich. Weiterhin findet die überwiegende Mehrheit der erhobenen Daten nicht oder nur bruchstückhaft Verwendung. Oder, um es in belastbaren Zahlen auszudrücken: Lediglich ein Fünftel aller Daten wird im Nachgang validiert und aufbereitet. Der Rest wird für gewöhnlich nicht verwendet und das verborgene Potential dieser „Datenschätze“ nicht geho-

ben. Mit der im August 2023 verabschiedeten Datenstrategie wollte die Bundesregierung neue Wege zu einer verantwortungsvollen, effektiven und zukunftsfähigen Datennutzung beschreiten und eine Roadmap für die nächsten Jahre vorgeben Sie sollte die Innovations-, Transformations- und Wettbewerbsfähigkeit von Wirtschaft, Wissenschaft, öffentlicher Hand

Weichen für eine produktive und zukunftsfähige Arbeitswelt stellen und dabei die verantwortungsbewusste Datennutzung durch Beschäftigte und Unternehmen fördern Man hatte eine digitale und vernetzte Wirtschaft anstreben wollen, die insbesondere zu mehr Nachhaltigkeit beiträgt. Die effektive Nutzung von Daten liefere einen wichtigen Beitrag zur recht-

Datenstrategie, dass die verantwortungsvolle und effektive Erzeugung, Erhebung, Nutzung und Verwaltung von Daten in Deutschland zu Selbstverständlichkeiten werden, zu erreichen, benötigt es klarer politischer Maßgaben

Die Trends für 2025

Laut einer Studie von Gartner werden im Laufe der nächsten beiden Jahre mehr als die Hälfte aller Institutionen im Public Sector ihr Hauptaugenmerk auf die Automatisierung von Verwaltungsprozessen legen. Zurückzuführen ist das unter anderem auf den demographischen Wandel und die damit einhergehende Pensionierungswelle in der öffentlichen Verwaltung Aber auch die technischen Gegebenheiten der letzten Jahre haben diese Entwicklungen merklich beschleunigt.

Darüber hinaus wünscht sich die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger – Umfragen zufolge – mehr und bessere Leistungen von der öf-

und Gesellschaft verbessern Darüber hinaus hieß es in der dazugehörigen Präambel, dass man eine transparente, nachvollziehbare, partizipative und kompetente Nutzung von Daten für notwendig erachte, sodass die Bedeutung von Daten für Bürgerinnen und Bürger deutlich werde

Die Forderungen der nationalen Datenstrategie

Ein weiterer Punkt der Strategie war es, eine Gesellschaft zu fordern, in der die Bürgerinnen und Bürger einfach entscheiden können, wem sie welche personenbezogenen Daten zu welchen Zwecken zur Verfügung stellen. Die Bundesregierung wollte damit die

zeitigen Erreichung der UN-Agenda 2030 und deren Nachhaltigkeitsziele, hieß es wörtlich im Schlusssatz der Präambel der Datenstrategie.

Nach dem Scheitern der Ampelregierung ist auch die sogenannte Kanzlermehrheit passé Das bedeutet, dass für sämtliche Entscheidungen, die im Bundestag getroffen werden sollen, Mehrheiten aufwändig gewonnen werden müssen. Insbesondere in puncto Haushaltsplanung stehen viele Fragezeichen im Raum. Neuwahlen seien der einzige Weg, um die Handlungsfähigkeit und Konkurrenzfähigkeit der öffentlichen Verwaltung mittelfristig sicherzustellen, heißt es aus der Reihen der Koalition Um das erklärte Ziel der nationalen

fentlichen Hand. Sie erwarten moderne, leicht zugängliche und praktische Dienste sowie eine schnelle Reaktion der Behörden, wenn sie Hilfe benötigen. Dies bedeutet, dass die Öffentliche Verwaltung für die Bürgerinnen und Bürger auch außerhalb der üblichen Geschäftszeiten mittels verschiedener Kanäle erreichbar sein muss. Informationen müssen leicht zugänglich sein, Servicemitarbeiter sollen zeitnah und kompetent helfen können. All das sind Faktoren, die durch die Unterstützung von KI-gestützten Systemen verbessert werden können Branchenübergreifend wird das Thema Kundenbindung und „Customer Experience“ das kommende Jahr prägen – insofern

man den großen amerikanischen Meinungsforschern Glauben schenkt. Auch im Bereich eGovernment wird sich dieser Trend manifestieren, und das Hauptaugenmerk der Beschäftigten innerhalb der öffentlichen Verwaltung wird sich auf die Implementierung transparenter Strukturen richten Dadurch soll der Zugang zu Verwaltungsdienstleistungen besonders niederschwellig und barrierearm gelingen

Die Macht der KI nutzen Wenngleich der Public Sector in den vergangenen Jahren große Fortschritte bei der Modernisierung seiner Systeme und Prozesse gemacht hat, befindet er sich hinsichtlich der Leistungsfähigkeit von KI-basierten Anwendungsgebieten noch in den Kinderschuhen. Laut einer repräsentativen Studie von EY glauben fast 75 Prozent der befragten IT-Entscheiderinnen und Entscheider, dass es innerhalb der nächsten drei Jahre zu einem flächendeckenden Rollout von KISystemen in der öffentlichen Verwaltung kommen wird Dort kann das enorme Potential dieser Technologie in vollem Umfang zur Geltung kommen. Schließlich gibt es kaum einen Anwendungsbereich, den die KI besser beherrscht als das Jonglieren mit schieren Datenmengen.Weiterhin können die Behörden und Institutionen durch Automatisierung Prozesse optimieren, die Produktivität steigern und den Bürgerinnen und Bürgern bessere Services zur Verfügung stellen. Ein weiterer Pluspunkt: Der Einsatz von KI kann auch dabei helfen, sich innerhalb von Budgetgrenzen zu bewegen und mehr Mittel für andere Fachbereiche offenzulegen.

Mögliche Anwendungsbeispiele für KI in der ÖV sind beispielsweise Chatbots, die den Bürgerinnen und Bürgern einfache Fragen schnell und ohne menschliches Eingreifen beantworten können, sowie virtuelle Assistenten, welche den Verwaltungsfachangestellten in Finanz-, Beschaffungs- und Rechtsfragen assistierend zur Seite gestellt werden.

Resilienz und Agilität als entscheidende Faktoren Angesichts der aktuellen politischen Lage im In- und Ausland sind Resilienz und Agilität das Gebot der Stunde. Resilienz, um gegenüber nationalen wie internationalen Krisen gehärtet zu sein Agiles Management hingegen kann der öffentlichen Verwaltung helfen, auch in politisch unsicheren Zeiten ihre Handlungsfähigkeit beizubehalten. Ganz unabhängig von nationalen Strategien. jk

Die nächste Ausgabe der eGovernment erscheint am Montag, den 16. Dezember 2024.

Das SPEZIAL dieser Ausgabe widmet sich dem Thema Best Practice

Anzeigenschluss ist der 2. Dezember 2024.

Anzeigenhotline: 0821/2177-212, Lesertelefon: 0821/2177-194

Ein länderübergreifendes Datenökosystem

Wir brauchen Public Intelligence!

Wie können deutsche Behörden ihre Daten effizienter nutzen, um Bürgernähe und Entscheidungsfähigkeit zu steigern? Capgemini setzt auf Public Intelligence – die smarte Datenverarbeitung über föderale Grenzen hinweg. Das Ziel: Ein integriertes Ökosystem für eine vernetzte Verwaltung, die Entscheidungen auf Daten aufbaut.

Im öffentlichen Sektor besteht dringender Handlungsbedarf, Daten gezielt zu vernetzen und nutzbar zu machen. Das Konzept der Public Intelligence stellt den Wert datenbasierter Verwaltungsentscheidungen in den Fokus, angelehnt an das Konzept der Business Intelligence in der Privatwirtschaft. Durch den Austausch und die Nutzung von Daten über föderale Ebenen hinweg können Behörden Trends schneller erkennen, zügiger reagieren und den Bürgerdialog stärken. Eine effiziente und bürgernahe Verwaltung benötigt eine zugängliche und harmonisierte Datenstruktur–eineHerausforderung, die mehr Zusammenarbeit und gemeinsame Standards erfordert. Derzeit führen isolierte Plattformen und Standards oft zu Datensilos. Ein länderübergreifendes

Debattenbeitrag

Datenökosystem, das Daten sicher und in Echtzeit nutzbar macht, wäre ein Wendepunkt So könnten Verwaltungen von Bund, Ländern und Kommunen Daten effizient zusammenführen und gemeinsam für Entscheidungen nutzen Initiativen wie das SIMPL­Programm der EU und die Registermoderni­

sierung in Deutschland zeigen bereits, wie ein länderübergreifender Datenaustausch möglich ist.

Projekte wie das „National OnceOnly Technical System“ (NOOTS) tragen zur Umsetzung des Single Digital Gateway und der Effizienzsteigerung von Verwaltungsverfahren bei.

„Ein Staat, der einfach funktioniert“

Eine Deutschland-App, eine Bundesagentur für den Digitalen Staat und Personalumbau – diese und weitere Vorschläge für einen zukunftsfähigen Staat hat eine Gruppe von Grünen-Politikern in einem gemeinsamen Papier veröffentlicht.

„Ein Staat für Alle – ein Staat der einfach funktioniert“ so heißt das Papier, das mehrere Grünen­Politiker in privater Funktion verfasst und veröffentlicht haben. Basierend auf ihrer Arbeit an der Modernisierung und Digitalisierung der Verwaltung skizzieren sie darin die Schritte, die aus ihrer Sicht notwendig sind, um die Verwaltung – und damit den Rechtsstaat und die Demokratie – zukunftsfähig aufzustellen. Das Zielbild ist ein einfacher und schneller Staat, der mitdenkt Wo der Staat den Anspruch auf Leistungen kennen kann, sollten diese automatisch angeboten werden Leistungen sollten in der Regel pauschalisiert, den Kommunen dabei aber ein größerer Ermessensspielraum eingeräumt werden Die Verfasser plädieren auch insgesamt für mehr Umsetzungsverantwortung in Ländern und Kommunen. Verwaltungen sollten ihre

Leistungen auch betriebswirtschaftlich betrachten und messen lassen, also etwa die Dauer von Genehmigungsverfahren. Verwaltungsdigitalisierung und vor allem Automatisierung werden für die Umsetzung als unerlässlich angesehen, KI werde ebenfalls helfen. Das Papier nennt als zentrale Eckpfeiler:

W Schnittstellen, Prozesse und Systeme sind umfassend zu standardisieren „Wo der Bund als Backoffice Dienste bereitstellt, muss er auch Schnittstellen vorgeben“.

W Entwicklung zum „Government as a Platform“: Zentrale Dienste werden bereitgestellt – als Vorbedingung, um Verwaltungsleistungen künftig in einer App zu bündeln.

W Datenschutz, Datensicherheit und Schnittstellen für die Fachverfahren als Dienstleistung eines zentralen Marktplatzes für IT­Anwendungen für die Verwal­

Plattformen wie Catena­X, Airbus Skywise und X­Road aus Estland haben bereits bewiesen, dass interoperable, skalierbare Lösungen möglich und wirkungsvoll sind Ein gemeinsames System könnte den Datenaustausch über alle föderalen Ebenen ermöglichen und den Aufbau eines vernetzten Verwaltungsökosystems auf Basis standardisierter Daten und einheitlicher Richtlinien fördern.

Daten als Grundlage für Entscheidungen

Public Intelligence ermöglicht es, Entscheidungen auf fundierte Daten, statt auf ein Bauchgefühl zu stützen Dies erfordert Investitionen in Datenzugänglichkeit, ­klassifizierung und moderne Analysemethoden wie KI, aber auch eine gut abgestimmte Governance für den sektorenübergreifenden

Datenaustausch zwischen Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Bürgern. So entsteht ein umfassendes, kollaboratives Ökosystem für datenbasierte Entscheidungen, das alle föderalen Ebenen miteinander verbindet. Ein konkretes Beispiel ist die automatisierte und vereinfachte Gewährung von Kindergeldleistungen durch Registervernetzung in Estland.

Sicherheit und Governance als Basis

Ein vernetztes Datenökosystem braucht klare Sicherheitsstandards und eine transparente Governance

Die Einhaltung von Datenschutz und regulatorischen Vorgaben ermöglicht eine vertrauensvolle Zusammenarbeit. Die Weiterentwicklung der Datenstrategie des Bundes in Verbindung mit dem Dateninstitut für Deutschland bietet hier die Chance, eine zentrale Stelle für Qualitäts­ und Governance­Regeln zu schaffen. Ein Pilotprojekt könnte schnell die Vorteile eines integrierten Datenökosystems aufzeigen und zur Nachahmung anregen Durch die gezielte Einbindung von Sicherheits­ und Governance­Regeln kann das Vertrauen der Bürger in datenbasierte Verwaltungsentscheidungen gestärkt werden. Der Fokus sollte konsequent auf Public Intelligence liegen, um damit eine zukunftsfähige Verwaltung zu schaffen. Eine gezielte Nutzung von NOOTS kann als ein Herzstück auf dem Weg zu einem umfassenden Datenökosystem in der öffentlichen Verwaltung in Deutschland und Europa genutzt werden und in Verbindung mit der Datenstrategie des Bundes und der Länder einheitliche Austauschregeln ermöglichen Ein integriertes Datenökosystem, die Harmonisierung von Standards und moderne IT­Infrastrukturen sind der Schlüssel, um Bürgernähe und Effizienz zu vereinen und langfristig zu sichern.

Autoren

Marie Jansen, Kai Broek, Nils Hohgräfe Capgemini Deutschland GmbH

tung sollen zentral geklärt werden. KI­Lösungen sollen vorab durch ein Ethik­Board aus Wissenschaft und Zivilgesellschaft zertifiziert und in einem offenen Register erfasst werden.

W ein starker Datenschutz, der aber praxistauglich und einheitlich angewendet wird.

W Souveränität durch konsequente Open­Source­Strategie – umzusetzen durch eine zu schaffende und entsprechend gut ausgestattete „Bundesstiftung Open Source“, durch Anpassungen im Vergabe­ und Haushaltsrecht sowie den Open­Source­Arbeitsplatz. Auch der sichere eigene Cloudbetrieb und bei souveränen europäischen Anbietern sei für den weiteren Sprung in der Verwaltungsdigitalisierung essenziell.

W Eine „Agentur für den Digitalen Staat des Bundes“ soll bestehende Kompetenzen und Arbeitsein­

heiten bündeln, dazu heißt es: „In dieser Agentur sollen die bestehenden Umsetzungsakteure für IT­Projekte auf Bundesebene wie auch Teile der FITKO aufgehen“ Die Agentur soll zentrale Basiskomponenten für den Staat (weiter)entwickeln und managen, die Einhaltung von Vorgaben zu Offenheit und Sicherheit, etwa bei BundID oder Deutschland­App, sicherstellen. Der Bund soll so große IT­Projekte souverän entwickeln können und sich aus Abhängigkeiten, wie von Beratungsfirmen, befreien Auch die erwähnte Bundesstiftung Open Source soll hier angesiedelt werden. Der demografisch bedingte drohende Fachkräftemangel in der öffentlichen Verwaltung ist bekannt, die Verfasser des Papiers verweisen aber auf zwei besondere Umstände: Im Vergleich zu den OECDLändern seien in Deutschland im öffentlichen Sektor vergleichsweise weniger Menschen beschäftigt und bei einem insgesamt unterdurchschnittlichen Wachstum der Beschäftigten in den letzten Jahren sei gleichzeitig ein erheblicher Zuwachs in der Ministerialverwaltung des Bundes zu verzeichnen Diese übernähme immer mehr operative Einzelaufgaben Es brauche daher, erstens, eine „neue Durchlässigkeit“ – Wechsel zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und öffentlichem Sektor müssten zur Regel werden Zweitens schlagen die Autoren eine Umverteilung vor: „Die Ministerialverwaltung des

Bundes muss verkleinert, die Umsetzungsverantwortung der nachgeordneten Bundesbehörden gestärkt werden." Trotz Kritik und Verbesserungsbedarf, die Verfasser würdigen auch Bestehendes: Deutschlands Verwaltung gelte im internationalen Vergleich als qualifiziert, leistungsstark und korruptionsarm. Und sie sehen die Menschen dahinter, die Mitarbeitenden in den Verwaltungen, die „sich auf Neues einlassen und auch mutig sind im Dickicht ihrer Regelungen" Es brauche eine starke und breite Allianz und Konsens über den Weg zu einem leistungsfähigen, digitalen Staat – das Papier soll hierbei zur Diskussion und zum Mitmachen einladen. nh

Die Verfasser des Papiers

Laura Dornheim, IT-Stadträtin und CDO der Landeshauptstadt München;

Katja Meier, Staatsministerin der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung im Freistaat Sachsen und Mitglied des Sächsischen Landtags;

Tarek Al-Wazir, Mitglied des Hessischen Landtags, ehemaliger stellv. Ministerpräsident und Wirtschafts- und Verkehrsminister in Hessen;

Martin Hagen, Staatsrat für Haushalt, Personal und Digitalisierung, Freie Hansestadt Bremen, Mitglied im IT Planungsrat;

Paul Höller, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, ehemaliger Kreisdirektor des Ennepe-Ruhr-Kreises;

Malte Spitz, ehemaliges Mitglied im Bundesvorstand und Parteirat von Bündnis 90/Die Grünen.

© Capgemini

Datenmanagement & Analysen

Strategische und operative Ansätze 2025

Data-Management und -Governance im Fokus

Data-Management und Data-Governance sind zentrale Konzepte im Umgang mit Daten Während Data-Management die operative Verwaltung umfasst, legt Data-Governance die strategischen Rahmenbedingungen fest.

Data-Management bezieht sich auf die Planung, Kontrolle und Bereitstellung von Daten und Informationsressourcen. Es umfasst operative Tätigkeiten wie Datenintegration, -bereinigung, -transformation und -sicherung Ziel ist es, konsistente und zugängliche Daten zu gewährleisten, um geschäftsrelevante Entscheidungen zu unterstützen.

Data-Governance hingegen ist ein Teilbereich des Data-Managements und fokussiert sich auf die Schaffung von Richtlinien, Prozessen, Standards und Verantwort-

Unternehmen lernen, Komplexität zu akzeptieren und gleichzeitig durch Vereinfachung Stabilität zu schaffen.

KI-gestützte Systeme spielen eine zentrale Rolle bei der Bewältigung dieser Herausforderungen, indem sie nicht nur die Datenverarbeitung automatisieren, sondern die Zusammenarbeit zwischen Menschen und Maschinen verbessern Unternehmen, die diese Komplexität verstehen und mit gezielten Maßnahmen kontrollieren, können einen klaren Wettbewerbsvorteil erlangen, indem sie ihre Da-

derte Lösungen für verschiedene Industrien und erleichtern die Implementierung von Datenspeicherstrategien, die auf spezielle regulatorische Anforderungen und branchenspezifische Workflows abgestimmt sind.

Ein weiterer wichtiger Trend ist der Fokus auf nachhaltige Datenspeicherlösungen Unternehmen suchen verstärkt nach Wegen, um ihre Energieeffizienz zu steigern und den ökologischen Fußabdruck ihrer Speicherlösungen zu minimieren Das wird durch neue Ansätze wie energieeffiziente Hard-

ren und sinnvoll zu verknüpfen. Darüber hinaus unterstützt generative KI auch das Datenmanagement selbst. Sie optimiert Prozesse zur Bereinigung und Anreicherung von Daten, was zu einer Verbesserung der Datenqualität und einer schnelleren Nutzbarkeit führt Das ist besonders relevant, wenn Unternehmen ihre Datenspeicher von veralteten, monolithischen Architekturen hin zu flexiblen, offenen Plattformen wie Data Lakehouses migrieren. Diese bieten die Vorteile von Daten Lakes und Datenbanken in einem System, was sowohl Skalierbarkeit als auch Kosteneffizienz ermöglicht.

Mit der steigenden Bedeutung von Daten als strategischer Ressource wird klar, dass Unternehmen, die ihre Daten effektiv nutzen und in KI-gestützte Prozesse integrieren, einen klaren Wettbewerbsvorteil erlangen Dabei wird das Thema Data-Governance, inklusive der Überwachung und Steuerung von KI-Modellen, immer wichtiger, um Datenschutz und Compliance zu gewährleisten. Unternehmen, die diese Trends frühzeitig adaptieren, werden in der Lage sein, ihre

Industrie-Cloud-Plattformen, die branchenspezifische Funktionen und Datenspeicherung anbieten, werden in Zukunft eine immer größere Rolle spielen.

lichkeiten Es legt fest, wie Daten zu verwalten sind, und sorgt dafür, dass Daten als wertvolle Unternehmensressource behandelt werden Governance stellt sicher, dass alle Bereiche des Data-Managements, von der Datenqualität bis zur Datensicherheit, durch klare Regeln und Rollen unterstützt werden.

Trends im DataManagement für 2025

Einer der wichtigsten Trends im Data-Management ist die Notwendigkeit, mit zunehmender Komplexität effektiv umzugehen Unternehmen sind oft mit veralteten Technologien und fragmentierten Datenstrukturen konfrontiert, die ihre Fähigkeit behindern, datengestützte Entscheidungen zu treffen. Anstatt weiter auf neue Technologien aufzubauen, die nur zusätzliche Schichten der Komplexität erzeugen, wird ein strategischer Ansatz erforderlich, der darauf abzielt, diese Komplexität zu bewältigen und zu reduzieren. Dies erfordert nicht nur technologische Anpassungen, sondern auch einen kulturellen Wandel, bei dem

tenstrategien an die wachsende Dynamik der Geschäftswelt anpassen.

Im Jahr 2025 wird der Storage-Bereich stark durch die Integration von KI, Automatisierung und optimierten Cloud-Plattformen geprägt sein Ein zentraler Trend ist die zunehmende Bedeutung von KI-unterstütztem Storage-Management, das nicht nur die Effizienz der Datenverarbeitung und -speicherung steigert, sondern auch eine tiefere Integration von Analysefunktionen ermöglicht Diese Systeme nutzen maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz, um Speicheranforderungen in Echtzeit zu analysieren und zu optimieren, was die Verwaltung komplexer Datenlandschaften erleichtert.

Industrie-CloudPlattformen im Data-Management

Darüber hinaus werden IndustrieCloud-Plattformen, die branchenspezifische Funktionen und Datenspeicherung anbieten, in Zukunft eine größere Rolle spielen Diese Plattformen bieten maßgeschnei-

ware und die Optimierung von Speicherprozessen mittels KI vorangetrieben Auch die Migration zu nachhaltigen Cloud- und Multi-Cloud-Umgebungen wird verstärkt, um die Balance zwischen Leistung und Nachhaltigkeit zu gewährleisten.

Datenmanagement als Schlüssel zur generativen KI

Ein entscheidender Trend im Storage-Bereich im Jahr 2025 wird die enge Verknüpfung von Datenmanagement und generativer KI sein Unternehmen erkennen zunehmend, dass hochwertige Daten die Grundlage für den Erfolg generativer KI darstellen. Insbesondere die Fähigkeit, unstrukturierte Daten effizient zu verarbeiten, spielt eine zentrale Rolle Durch den Einsatz von Large Language Models (LLMs) können nicht nur große Mengen an Text- und Sprachdaten analysiert werden, sondern auch Muster und Beziehungen erkannt werden, die ohne diese Technologien verborgen blieben Diese Modelle helfen, Daten, die in Silos gespeichert sind, zusammenzufüh-

zen und eine kontinuierliche Verbesserung der Datenlandschaft gewährleisten.

Data Fabric: Trends und Herausforderungen im Datenmanagement

Im Kontext des modernen Datenmanagements wird das Konzept des Data Fabric immer relevanter Viele Organisationen betrachten Data Fabric als eine vielversprechende Lösung, um die Datenzugänglichkeit zu verbessern, Silos zu reduzieren und die Datenqualität zu steigern. Insbesondere der Aspekt der Metadaten-Aktivierung spielt eine zentrale Rolle, um Daten in Echtzeit nutzbar zu machen und die Transparenz im gesamten Datenökosystem zu erhöhen. Trotz der großen Potenziale sehen sich viele Unternehmen mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert, insbesondere bei der Migration bestehender Legacy-Systeme hin zu modernen Data-Fabric-Architekturen. Diese Migration erfordert nicht nur technologische Anpassungen, sondern auch umfangreiche Prozessoptimierungen und den Einsatz von DataOpsPrinzipien Schwierigkeiten bei der Integration und Verarbeitung großer Datenmengen sowie die mangelnde Expertise im Umgang mit neuen Technologien wurden als zentrale Hürden identifiziert. Zudem ist es für viele Unternehmen nach wie vor eine Herausforderung, die nötigen finanziellen Mittel für die Implementierung eines Data Fabric bereitzustellen, was eine sorgfältige Planung und die Entwicklung überzeugender BusinessCases erfordert.

Storage-Infrastrukturen zu optimieren und gleichzeitig durch KIgesteuerte Geschäftsprozesse effizienter zu gestalten.

DataOps: Effizienz durch Automatisierung und Best Practices

Der Einsatz von DataOps-Prinzipien wird immer zentraler, um moderne Datenumgebungen effizient zu verwalten DataOps überträgt bewährte Methoden aus der Software-Entwicklung auf das Datenmanagement So wird die Integration von Git und Versionierungssystemen für Daten- und Analyseprozesse immer wichtiger. Dabei werden Daten-Pipelines wie ein linearer Fertigungsprozess behandelt, der stark auf Automatisierung setzt. Ein wesentlicher Bestandteil ist die Nutzung von „Analytics-as-Code“, bei dem Analyseartefakte ähnlich wie Software-Komponenten in Versionskontrollsystemen verwaltet werden Diese Herangehensweise fördert Wiederverwendung, Transparenz und eine verbesserte Skalierbarkeit. Durch DataOps lassen sich Änderungen effizient umset-

Data Fabric bietet jedoch immense Vorteile, insbesondere in Bezug auf die Verbesserung der Datenqualität und die Optimierung von Betriebsprozessen. Unternehmen, die es schaffen, die Hürden zu überwinden und eine ganzheitliche Datenarchitektur zu etablieren, werden in der Lage sein, schneller auf geschäftliche Anforderungen zu reagieren und fundierte Entscheidungen auf Basis hochwertiger Daten zu treffen.

Master-Data-Management: Kernprobleme und Lösungsansätze

Data-Management bezieht sich auf die allgemeine Verwaltung von Daten, einschließlich ihrer Speicherung, Sicherung und Bereitstellung über verschiedene Systeme hinweg Es umfasst alle Aspekte des Umgangs mit Daten, von der Erfassung bis zur Analyse MasterData-Management (MDM) hingegen konzentriert sich spezifisch auf die Verwaltung von Stammdaten, also der zentralen, konsistenten und zuverlässigen Daten, die für kritische Geschäftsprozesse essenziell sind

Während Data-Management das gesamte Datenökosystem abdeckt, fokussiert MDM darauf, diese Kerninformationen zu harmonisieren und über verschiedene Systeme hinweg eine einheitliche Quelle der Wahrheit zu schaffen.

Innovative KI-Lösungen für die Verwaltung

MitHilfevonKIkönnenBehörden schneller und effizienter Dokumente auswerten und komplexe Daten visualisieren

Künstliche Intelligenz (KI) wird zunehmend in die Datensysteme der Wirtschaft integriert und erreicht nun auch behördlich genutzte Systeme Führende Anbieter wie Snowflake und Exasol sowie OpenSource-Projekte bringen KI-Funktionalitäten in ihre Plattformen ein. Diese Technologien eröffnen unabhängig vom Speicherort der Daten (in der Cloud oder On-Premise) neue Möglichkeiten, Informationen aus großen Datenbeständen effizient zu erschließen Zusätzlich ermöglichen Plattformen wie ThoughtSpot leistungsstarke Echtzeitanalysen und -Visualisierungen komplexer Daten durch einfache Suchanfragen und Prompts. Eine natürliche Anfrage wie zum Beispiel „Erstelle ein Dashboard mit einer Übersicht über die Bearbeitungszeiten von Anträgen, differenziert über Abteilungen und geclustert nach Kalenderjahren“ liefert somit mit nur einem Klick eine umfassende Visualisierung. Der Einsatz von KI kann Behörden dabei unterstützen, archivierte

Übergreifende Mobilitätsdatenplattform

Dokumente auszuwerten, Anfragen schneller zu beantworten und Informationen zugänglicher zu machen Damit unterstützt KI die digitale Transformation und trägt zu einer effizienten, bürgerorientierten Verwaltung bei. Als IT-Dienstleister unterstützt M2 technology&projectconsulting seine Kunden dabei, das Potenzial dieser Technologien umfassend auszuschöpfen. Der gezielte Einsatz von Large Language Models (LLMs) vereinfacht z B. den Zugang zu archivierten Textdokumenten und ermöglicht es, wertvolle Informationen aus großen Datenbeständen zu extrahieren. Durch eine Spezialisierung auf moderne Technologien und datengetriebene Lösungen hilft M2 öffentlichen Einrichtungen und anderen Kunden, versteckte Datenpotenziale zu erkennen, Prozesse zu optimieren und neue Zugänge zu Informationen zu schaffen.

Für eine echte Mobilitätswende ist es wichtig, dass Mobilitätsdaten verschiedener Verkehrsmittel und -träger optimal vernetzt sind Nordrhein-Westfalen geht mit gutem Beispiel voran und hat mit der NRW.Mobidrom GmbH eine eigene IT-Tochter für Mobilitätsdaten gegründet. Ihr Fokus ist der effiziente, digitale Einsatz von Mobilitätsdaten.

Um die Lieferung und Nutzung von Mobilitätsdaten für alle Beteiligten zu ermöglichen und einfach zu gestalten, entwickeln Mobidrom und Materna seit Anfang 2024 gemeinsam die Mobidrom Datenplattform Die Plattform nimmt die Mobilitätsdaten entgegen, vereinheitlicht sie und stellt sie gebündelt bereit Ab 2025 ist sie einsatzbereit für alle Akteure in NordrheinWestfalen. Die Plattform basiert auf einer modernen serviceorien-

tierten Systemarchitektur mit Open-Source-Komponenten wie beispielsweise Kubernetes. Die zugrunde liegenden Mobilitätsdaten müssen für alle Beteiligten flächendeckend, verkehrsmittelübergreifend und diskriminierungsfrei verfügbar sein Damit schafft NRW eine umfassende Informationsgrundlage für Bürger, Mobilitätsanbieter und Kommunen, sodass die vorliegenden Daten das Umsteigen vereinfachen und

nachhaltige Mobilität fördern. Neue Online-Services können entstehen, die Reisende und Pendler unterstützen werden, auch beim täglichen Wechsel zwischen Verkehrsmitteln Für die Menschen bedeutet die freie Verfügbarkeit von Mobilitätsdaten mehr Transparenz und eine einfache verkehrsträgerübergreifende Planung. Konkret wird es unter anderem komfortabel möglich sein, das Auto auf einem Park & Ride-Parkplatz ab-

Jan Siepmann ist Account Manager Transport bei der Materna SE.

zustellen, in die Bahn umzusteigen und die letzten Meter zum Ziel mit einem Leihfahrrad oder Leihroller zurückzulegen – und das unter Berücksichtigung von Echtzeitdaten. Die Vorteile sind für die verschie-

denen Stakeholder sehr vielfältig:

W Private und öffentliche Mobilitätsanbieter können mit standardisierten Schnittstellen und zentralen Services ihre Mobilitätsangebote qualitativ weiterentwickeln, vernetzen und die Reichweite erhöhen

W Kommunen werden technisch und organisatorisch beim Erfassen, Bereitstellen und Nutzen von Mobilitätsdaten unterstützt. Die Nutzung zentral bereitgestellter Daten und Services spart Kosten und Zeit in den Kommunalverwaltungen.

W Bürger erhalten einen besseren Überblick über Mobilitätsangebote und Umsteigemöglichkeiten im gesamten Land und haben einfacheren Zugang zu intermodalem und klimafreundlichem Reisen.

W Die Plattform wird Mobilitätsdaten und -services aus NRW auch mit der Mobilithek als Nationalem Zugangspunkt verbinden. Data Driven Government

Fortsetzung von Seite 22

Master-Data-Management

Ein zentrales Problem ist die Rechtfertigung der Investition, da der Nutzen von MDM nicht immer sofort greifbar ist Hier hilft ein wertorientierter Ansatz, bei dem konkrete Anwendungsfälle wie Compliance oder Account-basierte Marketingstrategien den Mehrwert von MDM klar herausstellen. Die Komplexität von MDM-Anwendungen, insbesondere bei der Harmonisierung von Daten aus verschiedenen Quellen, erfordert spezialisierte Kenntnisse und eine schrittweise Implementierung, um die Erfolgschancen zu maximieren. Zukünftig werden die Integration unstrukturierter Daten und die Fähigkeit zur Verarbeitung von immer mehr Datenquellen entscheidend für den Erfolg von MDM-Programmen sein.

Ein weiteres zentrales Problem bei der Implementierung ist die Auswahl des passenden MDM-Systems Der Markt bietet zahlreiche Lösungen verschiedener Anbieter, die unterschiedliche Stärken haben. Die Komplexität von MDMProjekten zeigt sich, wenn es um die Harmonisierung von Daten aus verschiedenen Quellen geht Oft versuchen Unternehmen, mehrere Datendomänen wie Kunden-, Produkt- und Lieferantendaten gleichzeitig zu integrieren, was zu umfangreichen Projekten führt, die in der Praxis schwer zu steuern sind

Ein schrittweiser Ansatz, der zunächst eine oder zwei kritische Domänen angeht und den Erfolg inkrementell aufbaut, hat sich als wesentlich erfolgversprechender

erwiesen Dieser iterative Prozess ermöglicht es, schnell wertvolle Ergebnisse zu erzielen und das Vertrauen der Geschäftsbereiche zu gewinnen, während die Implementierung stetig weiterentwickelt wird.

Wie wird sich MDM weiterentwickeln?

Zukünftig wird sich MDM in mehrere Richtungen weiterentwickeln Ein wichtiger Trend ist die zunehmende Einbeziehung unstrukturierter Daten, beispielsweise durch den Einsatz von Natural Language Processing (NLP) Dadurch können Unternehmen wertvolle Informationen aus unstrukturierten Quellen wie Verträgen oder Kundeninteraktionen extrahieren

und in ihre MDM-Plattformen integrieren. Diese Erweiterung macht es möglich, ein vollständigeres Bild von Geschäftsdaten zu erhalten und ermöglicht fundiertere Entscheidungen. Ein weiterer bedeutender Trend ist die steigende Komplexität in der Beziehung zwischen verschiedenen Datendomänen MDM wird sich zunehmend darauf konzentrieren, nicht nur einzelne Domänen wie Kunden oder Produkte zu verwalten, sondern auch die Interaktionen zwischen diesen Entitäten zu verstehen Zum Beispiel könnte es in Zukunft notwendig sein, die Beziehungen zwischen einem Kunden, dessen verbundenen Unternehmen und den verschiedenen Produkten, die er nutzt, nachzuvollziehen. Diese tiefere Verbindung der Daten wird vor allem in Bereichen wie Compliance, Risikomanagement und ESG-Berichterstattung („Environmental, Social and Governance“) von großer Bedeutung sein.

Letztlich wird die Fähigkeit, neue Datenquellen und -domänen schnell und effizient in MDM-Systeme zu integrieren, ein entscheidender Erfolgsfaktor sein. Unternehmen müssen in der Lage sein, flexibel auf neue Anforderungen zu reagieren, sei es durch regulatorische Vorgaben oder durch Veränderungen im Marktumfeld. Nur MDM-Systeme, die eine einfache und schnelle Integration neuer Datendomänen ermöglichen, werden langfristig erfolgreich sein

Der Autor

Thomas Joos, freiberuflicher Autor und Journalist und seit über 25 Jahren als Consultant und Autor in der IT tätig.

E-Book

Im E-Book„Alle Daten im Griff – der Weg zum passenden Data-Management“ hat die Redaktion von Storage-Insider interessante Ansätze zur Datenverwaltung und -bereitstellung zusammengetragen. Das E-Book ist hier kostenfrei einsehbar:

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