IT-BUSINESS 02/2024

#2

DAS MAGAZIN FÜR DEN IT-MARKT

CHANNEL FOKUS

POWER & COOLING

12. – 25. Februar 2024 € 6,– ISSN 1864-0907 34. Jahrgang

FRÜHER PLANEN,

STRESSFREI

ÜBERGEBEN Die Unternehmensnachfolge rechtzeitig angehen

Für Einsteiger und Aufsteiger: Hyperconverged Infrastructure von Fujitsu & VMware Die digitale Transformation, der Markt und der Wettbewerb stellen Unternehmen vor enorme Anforderungen. Vor allem bei der Speicherung und Verwaltung der exponentiell wachsenden Ø ¼» ¼ ¼ ÒØ ¤ ¼ " Ò ¤é¦¼ ¦ ³ ¦Øŗ !µ î¦ ¦µ¦Ø Øŗ ùù¦õ¦ ¼õŗ S¦ ¤ Τ ¦Ø ݼ ¼¦ ¤Ø õݵ ØõØ ¦ Kosten im Fokus. Eine moderne IT Infrastruktur – also eine Hyperconverged Infrastructure – ³ ¼¼ ^¼Ø μ ¤» ¼ ¦ ¤ µ ¼ŗ ÒØ ¦ ¼ ¼ ¼ ÁÎ Îݼ ¼ Ò ¤¼ µµ Πݼ ùù¦õ¦ ¼Ø Î Î ¤Ø õÝ werden. Nur trauen sich nicht alle an dieses Thema ran. Wenn auch Sie noch „Berührungsängste“ mit diesem Thema haben, dann lassen Sie sich diese in unserem Webinar „HCI für Einsteiger“ von Fujitsu & VMware nehmen. &SGBISFO 4JF JN 8FCDBTU XBT TJDI IJOUFS )$* WFSCJSHU XJF VOE XP )$* FJOTFU[CBS JTU VOE XFMDIF 7PSUFJMF FJOF ,VOEFOMÚTVOH HFNFJOTBN NJU 'VKJUTV VOE 7.XBSF CJFUFU

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BILD: VIREANIMATIONS-STOCK.ADOBE.COM

OHNE DEN CHANNEL LÄUFT NICHTS Der IT-Channel in Deutschland ist ­durchaus eine Besonderheit. Die Vielzahl an mittelständischen Unternehmen macht Akquise, Beratung und Betreuung aufwändig. Deshalb sind hierzulande Multiplikatoren wie Distributoren und ­Dienstleister so wichtig. Das Direktgeschäft dagegen ist in Deutschland schwierig. ­Versuche diverser Hersteller scheiterten. Ein prominentes Beispiel dafür ist Dell, das vor knapp 16 Jahren auch einsehen ­mussten, dass es ohne den Channel in Deutschland eben nicht geht. Wie sich der Anbieter heute im Channel-Business ­präsentiert und wie die Pläne für die Zukunft aussehen, lesen Sie auf Seite 8.

Malwarebytes ist an einem ähnlichen Punkt und behauptet, dass in der DACH-Region ohne den Channel in der IT-Security nichts geht.

Zumal der Security-Spezialist den Mittelstand im Fokus hat (S. 18).

Für ein richtiges Beben im Channel sorgt derzeit VMware (S. 24). Ende vergangenen Jahres wurde das Unternehmen von ­Broadcom aufgekauft und nun werden ­reihenweise Partnerverträge gekündigt. Da heißt es jetzt cool bleiben und sich ­gegebenenfalls nach Alternativen umschauen.

Apropos cool: Der Channel Focus ab Seite 32 beschäftigt sich dieses Mal mit „Power & Cooling“ und in der Titelstory (S. 10) erhalten Sie Anregungen, wie eine Unternehmens­ übergabe gelingen kann.

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HEIDI SCHUSTER heidi.schuster@vogel.de

Editorial | IT-BUSINESS | 3

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CHANNEL FOKUS POWER & COOLING

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Partner first

Dell Technologies macht in Deutschland mehr als die Hälfte seines Business mit Partnern. Erstaunlich für einen ehemals ­ausgewiesenen ­Direktvertriebler.

Im Rechenzentrum heißt es kühlen Kopf bewahren Auch 2024 suchen Betreiber von Rechenzentren engagiert nach weiteren Möglichkeiten, Strom ­einzusparen und die bei der Kühlung abgeleitete Hitze möglichst gewinnbringend einzusetzen.

20

Neues ­Fundament für Red-Hat-Partner

Es gibt Lokalkolorit in ­Märkten, deswegen sind Partnerprogramme häufig räumlich begrenzt. Ein neuer Red-Hat-Ansatz will mit einem globalen Programm auf ­Individualitäten eingehen.

24

Das Broadcom Beben Nach der VMwareÜbernahme durch Broadcom wurde es für den Channel chaotisch.

MARKT & ANALYSEN Smarter dank Partner

Neue Cloud und Zukauf

Ohne Partnernetzwerk war es für DC Smarter schwer, in der IT-Branche Fuß zu fassen. >6

Partner first Dell macht in Deutschland mittlerweile mehr als die Hälfte seines Business mit Partnern. >8

TITEL Früher planen, stressfrei übergeben Für IT-Dienstleister wird es schwieriger, Nachfolger zu finden. > 10

10

Früher planen, stressfrei übergeben Der Nachwuchs bleibt auch bei IT-Dienstleistern aus und es wird immer schwieriger, geeignete Unternehmensnachfolger zu finden.

IT-Security in DACH nur mit dem ­Channel Malwarebytes pusht die ­Channel-First-Strategie.

> 18

Neues Fundament für Partner Red Hat will mit einem globalen Programm auf individuelle Bedürfnisse und Gegebenheiten eingehen. > 20

Nachhaltigkeit im Storage-Markt KI und Nachhaltigkeit: Das sind für Pure Storage die Themen, um zu wachsen. > 22

Das Broadcom-Beben

Infinigate launcht eine deutsche Cloud, Wiit kauft Cloud & Edge. > 31

CHANNEL FOKUS Power & Cooling Einen kühlen Kopf bewahren Betreiber von Rechenzentren suchen nach weiteren Möglichkeiten, um Strom einzusparen und die abgeleitete Hitze gewinnbringend einzusetzen. > 32

PRODUKTE Falter in zweiter Generation Das Thinkpad X1 Fold zeigt im ­Hands-on-Test, ob es praxistauglicher geworden ist als sein Vorgänger. > 42

ISE: Buntes Barcelona Mit einem Besucherrekord festigt die ISE ihre Bedeutung für die Pro-AV- und ­Digital-Signage-Hersteller. > 44

Neues von Xiaomi und Secustack Ein Smartphone für Foto-Fans und ­Secustack wird neu aufgestellt.

> 48

VERANSTALTUNGEN ISE

Nach der Übernahme von VMware durch Broadcom wurde es chaotisch für den Channel. > 24

Die Integrated Systems Europe feierte in Barcelona 20-jähriges Jubiläum. > 62

Das Geschäft mit der begründeten Angst

Der ISE-Roundtable von Samsung fand am malerischen Can Magí statt. > 64

Ransomware ist fies. Anbieter wie Veeam versuchen sich an ­Rundum-Sorglos-Paketen. > 28

Management-Veränderungen Bei Fujitsu und Trend Micro gibt es neue Chefs. > 30

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Samsung-ISE-Roundtable Traditionelles ISE-Dinner von S&K Rund 70 Partner und Kunden von Siewert & Kau dinierten im „La Barceloneta“. > 66

Impressum

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AKTUELLE NEWS & HINTERGRÜNDE AUS DEM IT-MARKT

Falter in zweiter ­Generation

Das Thinkpad X1 Fold zeigt im ­Hands-on-Test, ob es praxistauglicher ­geworden ist als sein Vorgänger.

epaper

Inhalt | IT-BUSINESS | 5

SMARTER DANK ­PARTNER Aller Anfang ist schwer. Doch es wird einfacher mit den richtigen Partnern an der Seite. Was für das Leben im Allgemeinen gilt, verhält sich auch bei Startups in der IT-Branche nicht anders. Sie haben Hürden zu überwinden, die nicht immer allein gemeistert werden können. Das richtige Partnernetzwerk ist entscheidend. Das findet auch Jörg Hesselink, CEO des Startups DC Smarter. | Mihriban Dincel

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C Smarter (Datacenter Smarter) ist ein Startup, das die Software DC Vision bietet. DC Vision soll Zeit und Ressourcen einsparen, die Produktivität optimieren und Ausfallzeiten im Rechenzentrum reduzieren. Hierzu wird anhand aller Daten eine 3D-Kopie des Racks erstellt, ein sogenannter Digitaler Zwilling oder Digital Twin.

Anschließend wird dieser durch ­Augmented Reality (AR) mit Daten über­ lagert. Das geht sowohl mit einer AR-Brille als auch mit Tablet oder Smartphone. Auch Künstliche Intelligenz findet hier ihren Einsatz. „Kurz gesagt, wir projizieren wichtige Informationen des Rechenzentrums sprichwörtlich in das Sichtfeld des Technikers“, konkretisiert Hesselink.

Zusätzlich unterstützt die Software Fernwartung und integriert auf Wunsch

Kollaborationslösungen. So können Techniker vor Ort mit Experten aus aller Welt kommunizieren und ihre AR-Ansicht mit diesen teilen – besonders vorteilhaft in Zeiten des Fachkräftemangels.

Da DC Vision eine Software ist, die auf anderen Technologien aufbaut, sind Partner besonders wichtig. Hesselink beschreibt drei Arten von Partnerschaften, die das Startup pflegt.

Zum einen sind da die Technologiepartner: Produkte anderer Hersteller und DC Vision unterstützen sich gegenseitig oder ergänzen sich, unter anderem ist das bei Microsoft mit HoloLens über den Broadliner Ingram Micro oder Servicenow der Fall. Eine

Das Partnernetzwerk ist für uns von größter Bedeutung. Wir hatten anfangs versucht, mehr direkt zu machen. Aber das ist schwer.

Jörg Hesselink, DC-Smarter-CEO

BILD: DC SMARTER

6 | IT-BUSINESS | Markt & Analysen

Finanzierungshürden und Kooperationswille Eine Bitkom-Umfrage von 2023 bestätigt, was Hesselink schildert: die Finanzierungshürden. Der Kapitalbedarf von Startups liegt der Studie nach im Durchschnitt bei 2,3 Millionen Euro. Nur 21 Prozent der Befragten gaben an, dass ihnen diese Summe zur Verfügung steht.

Die Mehrheit (75 %) hingegen benötigt noch Geld. Zwar sind 84 Prozent zuversichtlich, das Ziel zu erreichen – Doch ob sich diese Annahme bewahrheitet? Denn nicht jede gute Idee bekommt eine Chance. Und wie wichtig Partnerschaften sind, spiegelt sich auch wider: So arbeiten 83 Prozent der Startups mit etablierten Unternehmen zusammen.

„Das Partnernetzwerk ist für uns von größter Bedeutung. Wir hatten anfangs versucht, mehr direkt zu machen. Aber das ist schwer“, erklärt er. Zum einen liege das

daran, dass die Software DC Vision ein Enabler ist und auf bestehende Lösungen aufbaut, und zum anderen an den Großkunden. „Vor allem Großkunden ziehen das Channel-Geschäft vor. In dem Fall über die Distribution oder Reseller“, informiert der CEO. Daher ist der Weg über den Channel entscheidend, um diese Kunden zu erreichen. Zwar hat DC Smarter hier schon einen Schritt getan, das Startup führt aber bereits Gespräche für weitere Partnerschaften. Genaue Namen kann Hesselink noch nicht nennen.

Die Ziele des Unternehmens sind hingegen klar: „In fünf Jahren wollen wir weltweiter Marktführer für Rechenzentrumsbetreiber und Nutzer werden in der Kategorie Software für Techniker. Um an diesen Punkt zu kommen, müssen zwei Dinge

passieren: Wir müssen nach wie vor unser Partner-Netzwerk im Channel ausbauen, aber uns auch weiter internationalisieren“, konkretisiert der DC-Smarter-Chef.

Denn eine der größten Hürden für Startups sieht Hesselink in der Steigerung des Bekanntheitsgrades. „Man kommt zunächst als No-Name auf einen etablierten Markt“, sagt er. Eine weitere Herausforderung sieht er in einer abgesicherten Finanzierung.

Denn nichts ist demotivierender, als fehlendes Geld trotz guter Idee. Und dann sind da noch die richtigen Partner. „Aus meiner Sicht basiert das auf zweierlei Dingen: Man braucht ein innovatives Produkt, das zukunftsfähig ist und überzeugt. Dann ist es entscheidend, die richtigen Partner und Sponsoren zu finden“, erklärt der CEO. n

Die Software DC Vision im Einsatz

Markt & Analysen | IT-BUSINESS | 7

BILD: DC SMARTER

weitere Form von Partnern sind Reseller und Distributoren, die die Lösung wie auch die Leistungen von DC Smarter vertreiben, teilweise kombiniert mit weiteren Lösungen aus dem eigenen Portfolio. Die nächste Stufe ist dann die Solution Partnerschaft, beispielsweise mit Schneider Electric. „Schneider Electric beginnt, Stand heute, schon in ganz Europa unsere Software, auch kombiniert mit eigenen Produkten, an die Endkunden zu verkaufen. Wir haben als Schneider Electric Solution Partner den Kunden von Anfang bis Ende mitversorgen können“, beschreibt der CEO die Zusammenarbeit.

PARTNER FIRST

B

ald 16 Jahre ist es her, dass Dell Technologies, bis dahin ­ausschließlich bekannt als Direktverkäufer, seine Produkte auch über den Channel vertrieb.

Kurz nach der Fusion mit EMC im Jahr 2016, aus der schließlich das Dell ­Technologies hervorging, integrierte das Unternehmen die beiden bestehenden Partner-Programme. Dieses zusammen­ gelegte Programm hat bis heute Bestand – und ist über die Jahre immer wichtiger

Dell legt mittlerweile viel Wert auf Channel-Partner.

8 | IT-BUSINESS | Markt & Analysen

BILD: CHIEW - STOCK.ADOBE.COM

Dell Technologies macht in ­Deutschland mehr als die Hälfte seines Business mit Partnern.

Erstaunlich für einen ehemals ausgewiesenen Direktvertriebler.

Robert L­ aurim, Vice President & General Manager Channel Germany, erläutert die Herausforderungen der KI und wie sie den Partnern helfen kann. | Dr. Dietmar Müller

geworden. „Heute machen wir weltweit rund 50 Prozent unseres Geschäfts über den Channel – und in Deutschland noch einmal deutlich mehr“, berichtet Robert Laurim, seit knapp zehn Jahren bei Dell Ansprechpartner für den Channel in Deutschland. Die Partner selbst hätten ihr Angebot in den vergangenen zehn Jahren immer weiter professionalisiert: „Waren viele von ihnen zu Beginn vor allem Reseller, entwickelten sie sich durch die kontinuierliche Erweiterung ihres Angebots mit Spezialisierung und entsprechenden Services zu echten Lösungsanbietern, die heute komplette Projektierungen übernehmen. Wir unterstützen unsere Partner dabei mit umfassenden Trainings und Schulungen und stellen damit sicher, dass sie ganz nah an unseren Lösungen sind.“ Grundsätzlich werde das Programm nur sehr behutsam und immer in enger Abstimmung mit den Partnern an sich verändernde Rahmenbedingungen angepasst. Der rasante Aufstieg von Künstlicher Intelligenz (KI) etwa sei ein gutes Beispiel dafür. Dell müsse sicherstellen, dass die Partner optimal auf diese technologische Revolution vorbereitet sind. „Im Partnerprogramm dreht sich 2024 daher vieles um das Thema generative KI, und wir bieten den Partnern dafür gezielt neue Trainings- und Qualifizierungs­ möglichkeiten an.“, so der Vice President.

Damit würden diese in die Lage versetzt, KI-­Anwendungsfälle zu identifizieren und gemeinsam mit Dell kundenspezifische Lösungen zu entwickeln. Auch die Partnerbeiräte sowohl der EMEA-Region als auch von Deutschland – sie legen zusammen mit dem Management die weitere ChannelStrategie fest – sähen KI als Schlüsseltechnologie, berichtet der Partner-Beauftragte: „Diese beiden Gremien nehmen eine für

BILD: CHIEW - STOCK.ADOBE.COM

uns zentrale Beratungsfunktion wahr, die wir sehr schätzen. In dieser Funktion haben die Räte unsere zentralen Stoß­ richtungen ganz klar bestätigt: den Ausbau des KI-Portfolios und die weitere Konzentration auf unsere As-a-Service-Angebote – Stichwort APEX.“ Dell hatte zum Start der Apex-Services Partnern eine Provision für die Vermittlung gezahlt. Die Projekte führte Dell jedoch in Eigenregie durch. Dieses Angebot sei hervorragend angenommen worden und habe sich für die Partner sehr schnell zu einem vollumfänglichen Geschäft entwickelt, bei dem sie mit Dell

umfassende Projekte umsetzten.

Laurim will darüber hinaus das Engagement im Channel kontinuierlich weiter ausbauen und künftig noch enger mit Partnern zusammenarbeiten. Ein entscheidender Schritt in diese Richtung sei Dells kürzlich vorgestellte „Partner First“-­ Strategie für Storage, mit der der Direktverkauf von Storage-Produkten wie PowerMax, PowerFlex, PowerStore, PowerScale und HCI-Lösungen wie VxRail praktisch eingestellt wurde. Denn Kern der Strategie ist es, mehr als 99 Prozent der bestehenden und potenziellen Storage-Kunden über den Channel zu bedienen. „Gerade in Deutschland waren wir mit ‚Partner First‘ ja sehr früh am Start. Schon Mitte 2020

Robert Laurim Vice President & General Manager Channel Germany bei Delll Seit bald 10 Jahren ist Robert Laurim Channel-Chef in Deutschland. Er hatte im August 2014 nach gut zehn Jahren bei IBM Deutschland bei Dell ­angeheuert und die frei gewordene Position von Karl-Heinz Warum übernommen, der als ­Vertriebsleiter zu Sophos gewechselt war.

Der Diplom-Wirtschaftsingenieur (FH) Laurim war vor seiner IBM-Zeit in verschiedenen Positionen bei HP, Compaq, Digital Equipment, PCS und der Borland GmbH tätig.

BILD: DELL

sind wir dazu übergegangen, unsere Infrastruktur-Lösungen im deutschen Mittelstand nur noch über Partner zu vertreiben“, erläutert Laurim. „Damit waren wir innerhalb von Dell Technologies so etwas wie ein Vorreiter, und aufgrund

des Erfolgs hat unser Beispiel schnell Schule gemacht. Dass wir mit Partner First für Storage diese Strategie nun global implementiert haben, macht mich umso glücklicher, denn ein stärkeres Commitment zum Channel kann man kaum geben.

Der Erfolg spricht für sich, auch wenn wir hier und da noch an ein paar Stellschrauben drehen müssen.“ Im vergangenen Jahr stellte Laurim für Partner zudem mehr Zertifizierungen und Trainings in Aussicht, und grundsätzlich mehr unterstützung, wie durch drei neue Trainingspfade („Foundation“, „Develop“ und „Technical“). Dadurch nhabe die Zahl der Zertifizierungen signifikant zugenommen. Hier wie auch international wird das früher so profitable Geschäft mit PCs aber zunehmend schwierig, dennoch sei Dell auf diesem Gebiet „sehr stabil unterwegs“.

KI-gestützte neue Rechner, wie sie vor Weihnachten etwa von Intel-Chef Pat Gelsinger präsentiert wurden, könnten dem PC-Markt allerdings ganz neues Leben einhauchen. Laurim will keine Vorhersagen über die weitere Entwicklung dieses Marktes treffen, gibt aber zu bedenken, dass Dell den PC schon länger als ein „AI-Device mit jeder Menge ­Künstlicher Intelligenz an Bord“ betrachte: „Unsere neuen XPS-Geräte haben wir jetzt beispielsweise mit der eingebauten KI-Beschleunigung der Intel Core Ultra CPUs für kreative Arbeiten und verlängere Akkulaufzeiten ausgestattet und mit einer Windows-Copilot-Taste versehen, die es den Nutzern ermöglicht, mit einem einzigen Tastendruck und damit noch schneller auf die vorhandenen KI-Tools zuzugreifen.“ Es bleibe abzuwarten, inwieweit die neue Technologie den Absatz wirklich neu beleben könne.

Für die Partner sei eher etwas anderes von Bedeutung: „Unsere Partner heben in Gesprächen mit uns immer wieder hervor, dass wir das stabilste Channel-Team am Markt sind. Ihre Ansprechpartner sind über all die Jahre dieselben geblieben, das gilt nicht nur für mich allein. Und sie betonen auch, dass sie sich immer auf uns verlassen können und wir unsere ­Commitments einhalten.“ n

Markt & Analysen | IT-BUSINESS | 9

FRÜHER PLANEN STRESSFREI ÜBERGEBEN

Der Nachwuchs bleibt auch bei IT-Dienstleistern aus und es wird immer schwieriger, geeignete Unternehmensnachfolger zu finden. Wer dabei den Kurs bestimmen will, sollte rechtzeitig an die Nachfolge denken. | Mihriban Dincel und Margrit Lingner

BILD: JRCASAS - STOCK.ADOBE.COM

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und 165.000 Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) steuern bis Ende 2025 auf eine unfreiwillige Stilllegung zu. Die Förderbank KfW geht davon aus, dass 22,5 Prozent der 600.000 KMU in Deutschland, die bis Ende 2025 eine Nachfolge anstreben, schließen müssen.

Und nach Schätzungen des Instituts für Mittelstandsforschung IfM Bonn suchen in Deutschland bis 2026 jährlich rund 38.000 Unternehmer einen Nachfolger.

Betroffen ist auch die IT. Allerdings ist Dr. Marc Evers von der Deutschen Industrie und Handelskam-

mer überzeugt, dass „IT-Unternehmen für Übernahmeinteressenten oft attraktive Übernahmeobjekte sind. Wir haben in der Wirtschaft, speziell auch im Mittelstand, häufig die Herausforderung, Prozesse unternehmensintern, aber auch mit Kun­den zu digitalisieren. Eine erfolgreiche Digitalisierung fördert in der Regel die Renditeaussichten von IT-Unternehmen.

Dennoch gibt es auch bei den IT-Unternehmen fast doppelt so viele Unternehmensangebote wie Unternehmensnachfragen. Dies zeigt, dass es auch in der IT-Branche immer schwieriger wird, Nachfolgerinnen und Nachfolger zu finden.“ Der demografische Wandel – der Nachwuchs bleibt aus – ist also einer der Gründe, die zum Scheitern von Unternehmensnachfolgen führen. Problematisch wird das vor allem bei Firmen, die intern, also in der Familie weitergegeben werden sollen. „Geeignete Familienmitglieder

Man sollte sich dann mit der Nachfolgeregelung auseinandersetzen, wenn die Notwendigkeit dafür noch nicht eingetreten ist.

K GROUP BILD: DIERC

Alisa Ehrk, Geschäftsführende Gesellschafterin Dierck Group

fehlen oder sind zu jung, weil heutige Eigentümer in der IT oft später Kinder bekommen“, verrät Ralf Heib, Geschäftsführer der Match.IT, einem Beratungsunternehmen zur Nachfolgethematik im IT-­ Sektor. Und wenn es doch Nachwuchs gibt, scheut dieser in vielen Fällen die unternehmerische Verantwortung und Belastung, die eine Unternehmensführung mit sich bringt.

Erfreulicherweise gibt es aber auch gelungene Unternehmensübergaben in der IT. „Ich bin in das Familienunternehmen reingewachsen und habe dies auch immer als Riesenchance gesehen, Verantwortung zu übernehmen. Für mich bedeutet es wahnsinnig viel Selbstverwirklichung. Denn in jungen Jahren so viele verschiedene Unternehmensbereiche mitzugestalten, ist keine Selbstverständlichkeit.“ erklärt Alisa Ehrk, Tochter von Wolfgang Ehrk, die seit 2020 in der Geschäftsleitung und seit 2023 geschäftsführende Gesellschafterin der Dierck Gruppe ist.

Aber nicht alle Unternehmereltern sind Positivbeispiele für die nachfolgende Generation. Schließlich ist gerade bei familiengeführten Unternehmen die Work-Life-Balance häufig unausgewogen. „Unternehmertum ist vielfach beim Nachwuchs negativ besetzt“, ergänzt Heib.

Das Veränderung gewünscht wird, zeigt sich im Nachfolge-Monitoring deutscher ­Familienunternehmen. So legt die nächste Generation unter anderem Wert auf neue Arbeitszeitmodelle und auf eine andere Führungskultur.

Den Schätzungen der IfM Bonn zufolge, sind etwa 3,3 Millionen der insgesamt 3,7 Millionen Unternehmen in Deutschland Familienunternehmen. Und beim Nachfolge-­Monitoring deutscher Familienunternehmen gaben 2023 insgesamt 42 Prozent der Befragten an, noch keine familieninterne Nachfolge für die ­Geschäftsführung zu haben. Auch wenn diese Zahl im Vorjahresvergleich etwas zurückgegangen ist, bringen Unterneh-

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Fast die Hälfte der mittelständischen Unternehmen in Deutschland hat noch keine Nachfolgeregelung ins Auge gefasst.

BILD: JRCASAS - STOCK.ADOBE.COM

Die meisten Unternehmer hängen an ihrem Lebenswerk und kalkulieren in den Kaufpreis sehr viel „Herzblutrendite“ hinein.

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spricht Heib einen weiteren Punkt an. Auch könne eine Nachfolge im Kreise der Familie zu einem Mangel an Professionalität führen, wenn persönliche Faktoren das Geschäft beeinflussen. „Ein starkes Vertrauensverhältnis und eine offene Kommunikation, sind auf jeden Fall förderlich und nötig, um den Nachfolgeprozess möglichst konfliktfrei und einvernehmlich zu gestalten“, bekräftigt Ehrk.

Sollte es keinen Nachwuchs in der Familie geben oder dieser kein Interesse

UL AIDA BILD : PA

mensübergaben in der Familie Vorteile mit sich. Heib nennt die Kontinuität des Unternehmens. Und Ehrk bestätigt, dass es bei einer Übergabe an ein Familienmitglied keine kulturelle Änderung gäbe.

Schließlich hätten alte und neue Führung ein ähnliches Wertesystem. Für Mitarbeiter und Kunden bedeute das Planungssicherheit.

Doch gebe es dabei auch Schattenseiten und ein erhöhtes Konfliktpotential. „Zudem ist der Familienkandidat nicht immer der am besten Qualifizierte für die Position“,

Y N PERR

Dr. Marc Evers, Leiter Referat Mittelstand, Existenzgründung, Unternehmensnachfolge DIHK

an der Nachfolge zeigen, gibt es Alternativen. Der Match.IT-Geschäftsführer nennt das Management-Buy-out (MBO), ­Management-Buy-in (MBI) oder den Verkauf an einen Investor. Beim MBO handelt es sich um eine unternehmens­ interne Übergabe, bei der das aktuelle Management-Team die Firma durch Kauf übernimmt. Umgekehrt verhält es sich beim MBI, bei dem ein externer Manager die Unternehmensnachfolge antritt.

Eine weitere Möglichkeit ist der Verkauf an strategische Investoren. Ein Beispiel ist hier die System­hausgruppe Citadelle Systems. „Wir inte­grieren kleine, lokale Unternehmen in eine große Plattform, damit sie solche Themen nicht allein bewältigen müssen“, beschreibt Christopher Decker, CEO von Citadelle. Übernommen werden aber nicht nur Unternehmen, deren Inhaber im Renten­ alter sind. Auch jüngere Eigentümer wünschen sich einen Verkauf, um kürzer zu treten. Wird ein Unternehmen übernommen, gibt es eine Übergangsphase, bei der

der Inhaber noch als Geschäftsführer tätig bleibt. In dieser Zeit wird gemeinsam ein Nachfolger auf­gebaut. Häufig ist das ein Interner, wie der bisherige Teamleiter. „Nicht in jedem Fall kann dieser die Firma allein führen. Hierin liegt der Vorteil der Gruppe. Ein Beispiel: Wir haben aktuell zwei Unternehmen, die sind nur eine halbe Stunde Fahrzeit voneinander entfernt und die beiden arbeiten operativ eng zusammen, sodass sie im Grunde eine gemeinsame Geschäftsführung gebildet haben“, nennt Decker eine der Möglichkeiten.

Kommt eine gemeinsame Geschäftsführung nicht zustande, hat Citadelle noch ein Ass im Ärmel. „Im Falle des Teamleiters, der zwar das Unternehmen (technisch) gut kennt, aber nur begrenztes kaufmännisches Wissen hat, besteht innerhalb der Gruppe die Möglichkeit, ihm einen Kaufmann zur Seite zu stellen“, so Decker. Doch auch wenn einige nur auf so eine Chance warten, wollen andere eine solche Verantwortung und die entsprechenden Aufgaben nicht übernehmen. „Je näher man dem

Posten der Geschäftsführung kommt, desto weniger wir der Anteil der fachlichen Arbeit. Das scheuen viele“, begründet der Citadelle-CEO diesen Umstand.

Alternativ zu den bisher genannten Möglichkeiten der Geschäftsübergabe bietet sich „Acquisition Entrepreneurship“ an, erklärt Dorian Garbe, Geschäftsführer von Softtailor. Dabei wird ein Unternehmen nicht an einen stra­tegischen Käufer veräußert, sondern eigenständig weitergeführt. Der künftige Geschäftsführer ist bereits während der gesamten Transaktion beteiligt. Schließen sich aber für eine Unternehmensnachfolge ein oder zwei junge Unternehmer mit einer Gruppe unternehmerisch erfahrener Mentoren-­ Investoren zusammen, spricht man von „Search Fund“. Dabei wird schon in die Suchphase investiert. Ähnlich laufen Transaktionen beim „Self-Funded-Search“.

Bei diesem Modell suchen ein oder zwei Jungunternehmer eigenständig nach einem mittelständischen Unternehmen.

Mentoren-Investoren werden erst dann ins

Eine Firma zu verkaufen, ist in Deutschland zu wenig im Unternehmer-Gen verankert.

Nur wenige erkennen, dass eine offene und ehrliche Kommunikation vertrauensbildend und damit werterhöhend ist.

Dorian Garbe, Geschäftsführer Sofftailor

14 | IT-BUSINESS | Markt & Analysen

BILD:SOFTTAILOR

Viele potenzielle Nachfolger und ebenso die Eigentümer scheuen sich, solche Projekte mit allen Facetten a­ nzugehen.

Ihnen fehlt es an ­Knowhow und Erfahrung in diesen ­Themen.

Ralf Heib, Geschäftsführer der Match.IT

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C OM BILD : ANTIQUES90- STOCK.ADOBE.

Boot geholt, wenn eine Akquisition gefunden wurde und eigene Mittel für die Finan­zierung nicht ausreichen.

Für ein solches Modell hat sich Dorian Garbe entschieden, weil „ich einerseits fest an den Mittelstand als Rückgrat der deutschen Wirtschaft glaube – gerade auch als IT-Dienstleister an der Stärkung anderer Mittelständler mitzuwirken, ist für mich ein großer Ansporn. Andererseits geht es mir um eine höchstmögliche unternehmerische Freiheit: Ich bin "nur" unseren Kunden, meinen Mitarbeitern und der Bank gegenüber verantwortlich und kann Softtailor so weiterführen, wie mein Team und ich meinen“.

Einen etwas anderen Ansatz verfolgt der Systemhausverbund Comteam, der die Problematik der Unternehmensnachfolge proaktiv angeht. Schließlich sind viele der Systemhäuser langjährige Mitglied des Verbunds und mit Comteam in die Jahre gekommen. Übergabewillige Systemhausleiter können sich in einer Fort­bildung im Campus zunächst über die verschiedenen Möglichkeiten der Unternehmensnachfolge informieren. Und oft käme es vor, dass sich im Netzwerk zwei oder mehrere IT-Dienstleister zusammenschließen. Beratung und

Begleitung gibt es auch dabei von den Comteam-Experten. „Möglich ist auch, dass sich Systemhäuser zusammenschließen – zum Beispiel mit mehreren Chefs verschiedenen Alters. Schließlich werden es vor allem die Klei­nen schwer haben zu bestehen,“ gibt Sylvia Habeck, Leiterin Partnermanagement Comteam, zu bedenken. Dabei können „unterschiedliche Ausrichtungen der Systemhäuser problematisch sein – zum Beispiel, wenn ein modernes Systemhaus mit Managed Services auf ein eher klassisches Unternehmen trifft, das auf Hardware spezialisiert ist. Das kann aber auch eine Chance sein,“ führt Habeck aus.

Der Systemhausverbund vermittelt laut Habeck auch, wenn es Probleme bei der Finanzierung einer Übernahme gebe. „So haben sich zwei Unternehmer darauf geeinigt, dass aus dem laufenden Ertrag jedes Jahr ein bestimmter Betrag an die ehemaligen Eigentümer geleistet wird. Der junge Unternehmer hätte es nicht gleich am Anfang geschafft, die geforderte Summe aufzubringen.“ Vor allem sei es bei einer Übernahme aber wichtig, dass es menschlich passe. „Schließlich ist der, der das Unternehmen übernimmt, vor allem an den Mitarbeiterinnen

und Mitarbeitern interessiert. Er will kein Gebäude kaufen,“ ist die Comteam-Partnermanagerin überzeugt. Übergabewilligen Unternehmern stehen zahlreiche Möglichkeiten für eine Nachfolgeregelung offen. Doch empfiehlt Dr. Marc Evers „Unternehmerinnen und Unternehmern, mehrgleisig unterwegs zu sein und nicht nur einen Weg zur Nachfolge zu suchen. Die Kombination verschiedener Wege erhöht die Erfolgsaussichten.“ Und ist der geeignete Nachfolger schon mal an Bord, wartet die nächste Herausforderung auf die Unternehmer. Sie müssen sie sich über den Kaufpreis beziehungsweise die Finanzierung einigen. Überaus problematisch sei das, laut Evers da „die meisten Unternehmer an ihrem Lebenswerk hängen und in den Kaufpreis sehr viel ‚Herzblutrendite‘ hineinkalkulieren“. Käme wegen eines zu hohen Kaufpreises keine Einigung zustande, sollte vor dem endgültigen Scheitern der Nachfolgeregelung eine externe Mediation herangezogen werden.

Dass falsche Vorstellungen über den Kaufpreis häufig eine Übergabe verhindern, glaubt auch Garbe. Er bemängelt, dass „häufig die Datenqualität der zum

Markt & Analysen | IT-BUSINESS | 15

Wer ein Unternehmen übernimmt, ist vor allem an den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern interessiert.

Er will kein Gebäude kaufen.

Sylvia Habeck, Leiterin Partnermanagement Comteam BI LD :

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Checkliste Ausreichend Zeit einplanen: 10 Jahre vor der Übergabe Ziele und Strategien festlegen Frühzeitig festlegen, wer im Notfall die Unternehmensleitung übernehmen könnte (Notfallkoffer) Spätestens 3 Jahre vor dem geplanten Verkauf das Unternehmen für die Übergabe fit machen und eine externe Beratung in Anspruch nehmen Erwartungen an den Nachfolger formulieren und Suche nach einem Kandidaten starten Das Unternehmen bewerten lassen Informationen über den potenziellen Nachfolger einholen Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten über die geplante Übergabe informieren Details der Übergabe mit dem ­Nachfolger verhandeln und regeln (Kaufpreis, Zahlungsmodalitäten, Vermögenswerte etc.)

Sämtliche Verträge und Regelungen rechtlich durch Rechts- und ­Steuerexperten prüfen lassen Übergabetermin festlegen und Ü ­ bergabefahrplan aufstellen Übergabe und Einführung des Nachfolgers formal regeln (Notar, Handelsregister)

Verkauf stehenden Unternehmen miserabel ist“. Er führt das darauf zurück, dass oft falsche Bewertungsmethoden verwendet oder wichtige Informationen vorenthalten werden. Der Softtailor-­ Geschäftsführer ist der Ansicht, dass „die Möglichkeit, eine Firma zu verkaufen, hierzulande zu wenig im UnternehmerGen verankert ist und deshalb die meisten keine Erfahrung damit haben. Sie erkennen nicht, dass eine offene und ehrliche Kommunikation vertrauensbildend und damit auch werterhöhend ist“.

Abgesehen davon warten bei einer Unternehmensnachfolge noch zusätzliche rechtliche, steuerliche und familiäre Herausforderungen auf die Vertrags­ partner. Gelöst werden können die damit verbundenen Probleme aber nur, wenn die Nachfolgeregelung rechtzeitig in Angriff genommen wird. „Einige Eigentümer gehen das Thema Nachfolgeplanung

nicht rechtzeitig oder strukturiert genug an, haben keine nachhaltigen Strategien und Perspektiven für das eigene Unternehmen entwickelt,“ gibt auch Heib zu bedenken.

Dieser Überzeugung ist auch die junge Unternehmerin Alisa Ehrk: „Man sollte rechtzeitig darüber nachdenken und rechtzeitig heißt aber eigentlich dann, wenn man noch nicht drüber nach­ denken möchte.“ Wer beispielsweise mit 65 Kurs auf die Hängematte unter Palmen nehmen wolle, müsse die Unternehmensnachfolge mindestens 10 Jahre vorher ins Logbuch eintragen. Das empfehlen die IHKs. n

Die beliebteste Lösung der Nachfolge ist jemand aus dem Unternehmen, wie der bisherige Teamleiter.

Christopher Decker, CEO der Citadelle Systems

16 | IT-BUSINESS | Markt & Analysen

BILD: CITADELLE SYSTEMS

IT-SECURITY KLAPPT IN DACH NUR MIT DEM CHANNEL Bereits seit 2022 pusht Malwarebytes die Channel-First-Strategie, um im hart umkämpften IT-SecurityMarkt auch in der DACH-Region Fuß zu fassen. Was im vergangenen Jahr vorangegangen ist und wo die Reise weiter hingeht, verrät Lars Meder, MSP Channel Account Manager DACH. | Ira Zahorsky

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nde 2023 meldete Malwarebytes mehr als 40 neue Vertriebspartner in der DACH-Region. Doch es kommt noch besser. Die Zahlen seien durch die Zusammenarbeit mit den Spezialdistributoren Ebertlang seit April 2023 und Sysob seit dem Sommer 2023 „nicht mehr aktuell“, wie Lars Meder, MSP Channel Account Manager DACH, mit einem zufriedenen Lächeln preisgibt. Ihm ist aber auch bewusst, dass der MSP-Markt in Deutschland ein Verdrängungsmarkt ist und Malwarebytes in der DACH-Region „noch am Anfang steht“.

Wie auch das aktuelle Allianz Risk ­Barometer bestätigt, ist die größte Herausforderung für die Endkunden derzeit die

Lars Meder MSP Channel Account Manager DACH bei Malwarebytes Lars Meder ist seit November 2021 bei Malwarebytes. Zuvor war er in verschiedenen Positionen unter anderem bei Google, Exagrid und IBM. Lars Meder ist in Deutschland aufgewachsen und managed den DACH-Channel für ­Malwarebytes von Dublin aus.

18 | IT-BUSINESS | Markt & Analysen

Cybersecurity. Aber oft haben die Partner selbst zu wenig Ressourcen oder Knowhow, um ihren Kunden die volle Sicherheit zu bieten. Hier schafft der Lösungsanbieter über den in ThreatDown (ehemals: Malwarebytes for Business) integrierten MDR-Service auch für kleinere Partner die Möglichkeit, mit Cybersecurity-Experten zusammenzuarbeiten.

Auch bei NIS2 kann der Security-Anbieter dahingehend beraten, wie die

Der MSP-Markt in der DACH-Region ist speziell und kann nur mit Distributions- und Channel-Partnern erobert werden.

­ alwarebytes-Lösungen optimal in das M Gesamtpaket integriert werden können.

Meder ist überzeugt, dass ThreatDown viele Anforderungen von NIS2 bereits abdeckt.

Außerdem spielt Künstliche Intelligenz eine immer größere Rolle. Denn nicht nur die ­„bösen Jungs“, wie Meder mit einem Augenzwinkern die Cyberkriminellen bezeichnet, nutzen Künstliche und Generative Intelligenz für häufigere und immer ausgefeiltere Angriffe. Auch Malwarebytes setzt auf KI. Einmal ist sie in die EDR-Lösung (Endpoint, Detection and Response) integriert, um verdächtige Aktivitäten zu erkennen und zu eliminieren. In der AI- und Machine-Learning-unterstützten Behebung von Angriffen sieht Meder auch ein Alleinstellungsmerkmal von ThreatDown. „Darauf sind wir sehr stolz!“ Vor allem, wenn es um so genannte Residuals (Anm. d.

Red.: Reste von Cyberangriffen, die weiteren Schaden verursa-

BILD: LARS MEDER

BILD: CANVA / KI-GENERIERT

ThreatDown Bundles Die ThreatDown Bundles wurden mit der Umbennenung von „Malwarebytes for Business“ in „ThreatDown“ im November 2023 eingeführt. Sie umfassen vier Service-Pakete, die verschiedene Dienstleistungen, Module und Technologien kombinieren, um die Cybersicherheit zu optimieren und ein Fundament an Schutz mit bestmöglicher Prozess- und Kosteneffizienz anzubieten. Verschiedene Optionen – von KI-gestützten Tools für die Beseitigung von Bedrohungen, bis hin zum vollständig verwalteten 24/7/365-Support – sollen sicherstellen, dass jedes Unternehmen stets die passenden Sicherheits-Tools zur Verfügung hat.

chen können) geht, finde die Malwarebytes-­ Lösung mehr als die Produkte der Mitbewerber, ist der Manager überzeugt. Zum anderen nutzt das MDR-Team (Managed Detection and Response) Künstliche Intelligenz, um Angriffsvektoren zu erkennen und zu beheben.

Neu aufgebaut hat der Security-Anbieter auch das Partner Experience Center. Hier finden die Partner nicht nur Produktinformationen und Marketing-Materialien, sondern auch Video-Fortbildungsmöglichkeiten sowie Ansprechpartner zur Verkaufs­ unterstützung.

Malwarebytes fokussiert sich derzeit auf Partner, die den klassischen deutschen Mittelstand bedienen. Dass die Plattform laut Meder „super einfach aufgebaut“ ist, spielt dabei gerade den Channel-Partnern in die Hände, die nicht die zeitlichen und personellen Ressourcen sowie das entsprechende Knowhow haben.

Als weitere Verkaufsunterstützung wurde im November 2023 der Security Advisor für die Partner eingeführt. Die Software analysiert die Cybersicherheit eines Unternehmens und erstellt einen prozentualen Status Quo. Anhand dessen gibt es Empfehlungen, wie mit Malwarebytes-­Lösungen der Score verbessert werden kann.

Ein interessanter Aspekt am Mitte 2023 gelaunchten neuen Partnerprogramm ist auch die Möglichkeit für Partner, über einen Feedback-Button Verbesserungsvorschläge zu den Produkten und der Plattform zu geben. „Diese Möglichkeit wird von den Partnern sehr positiv angenommen“, freut sich Meder. Fast täglich hätte er dazu E-Mails im Posteingang. Sei es ein zusätzlicher Report oder der Wunsch, weitere Informationen über den Agent auszulesen: Wenn die Anregungen einfach umzusetzen sind, erledigt Malwarebytes das sofort. Auch Ideen für weitere Produkte werden, wenn sie mit der Strategie zusammenpassen, gerne aufgenommen. n

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BILD: KI-GENERATED / MIDJOURNEY

NEUES FUNDAMENT FÜR RED-HAT-PARTNER

BILD: RED HAT

Es gibt – wenn man so will – Lokalkolorit in Märkten, deswegen sind Partner­ programme häufig räumlich begrenzt.

Ein neuer Red-Hat-Ansatz will mit einem globalen Programm auf Individualitäten eingehen. Das klingt abstrakt, wird aber am Beispiel einer Demo-Plattform konkret. | Dr. Stefan Riedl

D

er Open-Source-Anbieter Red Hat, den IBM für immerhin 34 Milliarden US-Dollar übernommen hat, stellt die Zusammenarbeit mit dem Channel auf ein neues Fundament. Systemintegratoren, Reseller und Systemhäuser, die Automatisierungsprojekte wuppen und Anwendungen samt Datenbanken auf den neuesten Stand bringen, können auf Ressourcen aus einem neuen Partnerprogramm-Framework zugreifen. Außerdem wird ein „Partner Practice Accelerator Program“ gestartet, das Geschäft rund um die Automatisierungs-Suite „Ansible Automation Platform“ und die Kubernetes-Anwendung-Plattform OpenShift vorantreiben soll.

Das Red Hat Partner Program wird einheitlich und global, so der Open-SourceAnbieter unter dem IBM-Dach.

In den 1980ern erkannte man IBM-Mitarbei­ ter an einem weißen Hemd und einem dunkelblauen Anzug – passend zum Konzernspitznamen „Big Blue“.

Dieses Erkennungsmerkmal ist praktisch obsolet. Doch wer auf einer Messe jemandem mit einem roten Fedora-Hut sieht, kann mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass es sich um einen Red-Hat-Mitarbeiter handelt.

Müssen Partner im Hinblick auf das neue Partnerprogramm in irgendeiner Weise ­aktiv werden? Dominic Schmitt, Director Ecosystem Central Europe bei Red Hat, sagt „Nein“, denn mit dem Start des neuen Modells übernimmt das Unternehmen bestehende Partner automatisch in das neue Programm auf. Einführend biete man umfassende Schulungen zum neuen Partner-Engagement-Modell an, „die sich sowohl an bestehende als auch an potenzielle Red-Hat-Partner richten“. Unabhängig davon, ob Unternehmen eigene Lösungen entwickeln, Dienstleistungen anbieten oder

Lösungen von Red Hat vertreiben, will man den Channel ausbauen. Das neue Partnerprogramm wird global vereinheitlicht. So etwas birgt mitunter Reibungs­ fläche, nämlich wenn lokale Besonderheiten unter den Tisch fallen. Bei Red Hat will man aber hingegen mit der neuen Struktur der Individualität der Partner noch besser begegnen. Aspekte wie die Kompetenzen eines Partners, seine bisherige Performance, sein Engagement und seine Marktaktivitäten, seine Lösungen sowie sein Einfluss auf die Kunden werden beim

Wir machen unser Ökosystem fit für die Zukunft.

Dominic Schmitt, Director Ecosystem Central Europe, Red Hat

Blauer Anzug, roter Hut

neuen Partnerprogramms berücksichtigt, sagt Schmitt. Auch sollen sich Partner mit ihren Stärken und Schwächen in ­Kooperationen besser ergänzen.

Zu den Neuerungen zählt die Einführung einer Demo-Plattform im Mai 2024. Diese Plattform wird über das Partnerprogramm Partner Connect zur Verfügung gestellt und bietet P ­ roduktdemos über das gesamte Red-Hat-Portfolio hinweg. Systemhäuser sollen so die Lösungen bei Kunden in einer risikoarmen Umgebung präsentieren können. Neben den Demoversionen gibt es vollständig ausgearbeitete Workshops, die für ein- oder zweitägige Veranstaltungen beim Kunden genutzt werden können. Partner haben hierüber außerdem eine frühzeitige Möglichkeit, in die neuen Produktversionen hineinzuschnuppern, bevor diese allgemein verfügbar werden.

Aus der Sicht von Schmitt sind die angestoßenen Veränderungen wichtig, um das Ökosystem fit für die Zukunft zu machen.

Das aktualisierte Partner-Engagement-­ Modell und -Programm wird in der zweiten Hälfte des Jahres 2024 eingeführt, heißt es aus dem Hause Red Hat. n

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NACHHALTIGKEIT WÄLZT DEN STORAGE-MARKT UM KI und Nachhaltigkeit: Das sind für Pure Storage die Themen, mit denen die Firma weiter wachsen soll. Weitere Faktoren sind die eigene technologische Entwicklung, innovative Vertriebsmodelle und die Customer-First-Firmenkultur, so die neue Deutschland-Chefin Elke Steinegger. | Klaus Länger

P

ure Storage hat in den vergangenen Jahren eine rasante Entwicklung genommen: Das 2009 gegründete Unternehmen ist einer der Pioniere sowohl bei All-Flash-­ Storage als auch bei subscriptionsbasierten Vertriebsmodellen. Mit Evergreen bot das Unternehmen schon früh ein Modell für kontinuierliche Kapazitäts- und Controller-Updates und mit Evergreen// One seit 2020 ein Storage-as-a-Service-­ Modell für die hybride Cloud. Der Vertrieb erfolgt dabei ausschließlich über den Channel. Eine Stärke des Unternehmens sind dabei sowohl die eigene Hard- und Softwareentwicklung, als auch die Entwicklung von Vertriebsmodellen, wie Elke Steinegger betont. Sie hat Anfang Januar die Position als Regional Vice President Germany and Austria eingenommen.

Als Grund für den Wechsel zu Pure Storage nennt die Managerin neben der für sie attraktiven Firmenkultur die Entwicklung von Pure Storage vom klassischen Hardwarehersteller zu einem Platform-as-a-­ Service-Technologie-Unternehmen. „Wir bieten alles aus einer Hand“, erklärt Steinegger dazu. Und dieser Weg sei erfolgreich. Laut den letzten IDC-Zahlen sei die Firma in Deutschland um 8 Prozent gewachsen, während der Storage-Markt

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BILD: PURE STORAGE

BILD: PIXEL MATRIX - STOCK.ADOBE.COM

Laut IDC wächst Pure Storage mit All-Flash-­ Systemen wie dem Flasharray//X und Storage in der Cloud, während der Storage-Markt schrumpft.

Wir wollen die Innovation im Mittelstand durch Technologie und Vertriebsmodelle forcieren.

Elke Steinegger , Regional Vice President Germany and Austria, Pure Storage

„Let’s paint it orange“ ist das Motto von Elke Steinegger, seit Januar Deutschland- und Österreich-Chefin bei Pure Storage. Orange ist die Corporate-Farbe des Herstellers, die in den Rechenzentren dominieren soll.

insgesamt um 10 Prozent nachgegeben habe. In Österreich sei der Unterschied mit 28 Prozent Wachstum für Pure Storage bei gleichzeitig minus 23 Prozent für den Gesamtmarkt sogar noch gravierender ausgefallen. Ein Umsatztreiber sei dabei die Weiterentwicklung der SubscriptionsModelle gewesen. Der Abo-Anteil liege inzwischen bei gut 40 Prozent und sei auf dem Weg zur Verdoppelung. Das Unternehmen hat in den letzten Monaten zudem eine ganze Reihe neuer SLA-Garantien herausgebracht. Eine davon verspricht den Kunden die Übernahme von Kosten für Strom und Rackspace, wenn die garantierten Watt pro TiB oder TiB pro Rack nicht erreicht werden. Die Garantien decken einen Punkt ab, der für Pure Storage immer mehr ins Zentrum rückt: „Das Thema Nachhaltigkeit

wird den Storage-Markt revolutionieren“, erklärt Steinegger dazu. Mit seinen eigenen Flash-Modulen erreicht Pure Storage eine sehr hohe Speicherdichte und damit einen geringen Platzbedarf im Datacenter. So müssen angesichts massiv steigender Datenmengen weniger Ressourcen für Erweiterung oder Neubau von Rechenzentren aufgewendet werden.

Zudem seien die Pure-Storage-Systeme mit QLC-Speicher im Vergleich zu HDD- oder Hybrid-Systemen sehr sparsam. Der Stromverbrauch spiele bei Ausschreibungen eine große Rolle, vor allem bei öffent­ lichen Auftraggebern. Damit wird er auch für den Channel zum wichtigen Faktor.

Die Künstliche Intelligenz sieht die Managerin als weiteren Wachstumstreiber für Pure Storage und deren Partner. „KI wird zum Dauerbrenner“, prognostiziert Steinegger und verweist auf die enge Zusammenarbeit mit Nividia in diesem Sektor. Die AIRI-Lösung kombiniert Nvidia-DGX-Systeme mit A100- oder H100-GPUs, Nvidia-Switches und ein Flashblade//S-Storage-System von Pure Storage in einem Rack. Das soll für Unternehmen, die Daten für das Training von Modellen nicht außer Haus geben wollen oder können, die optimale Lösung sein.

Die Pure-Storage-Deutschland-Chefin sieht dabei nicht nur Großunternehmen als Kunden, sondern auch Mittelständler.

Generell will Steinegger gemeinsam mit dem Channel für Wachstum im Mittelstand sorgen und setzt dabei auf Midrange-Systeme wie Flasharray//E und Flashblade//E sowie Flasharray//C. „Innovation im Mittelstand forcieren“, ist dabei das Ziel. n

BILD: PURE STORAGE

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DAS BROADCOM-BEBEN Nach der Übernahme von VMware durch Broadcom wurde es chaotisch.

Für den Channel beginnen nach der überraschenden Kündigung der Partnerverträge die Aufräumarbeiten.

Besonders für Service Provider bleibt die Lage angespannt. | Alexander Siegert

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A

ls im November 2023 die Übernahme von VMware durch ­Broadcom unter Dach und Fach war, schepperte es im Channel.

69 Milliarden Dollar ließ sich Broadcom die Akquisition kosten und verschwendete keine Zeit damit, große Umwälzungen vorzunehmen. Nach einer nicht unumstrittenen Umstellung der Lizenzen von VMware auf ein Abo-Modell und einer Verknappung des Produktportfolios folgte kurz vor Weihnachten der große Schock: Sämtliche Partnerverträge wurden mit Wirkung zum 4. Februar gekündigt. Den Service Providern wurde eine etwas längere Frist für die Transition bis Ende April eingeräumt.

Da Informationen von Broadcom zu der Entscheidung nur sehr sporadisch flossen, machten sich zahlreiche Gerüchte breit und die Reaktionen auf die Kündigung

reichten von großer Verunsicherung und Wut bis hin zu Panik. Ähnliche Vorgehensweisen zeigte Broadcom bereits bei der Übernahme von Symantec – massive Eingriffe, zurückhaltende Kommunikation. Die VMware-Situa­ tion mag nicht identisch sein, doch es offenbart, dass das Unternehmen weiterhin wie ein Chip-Hersteller agiert. Klare Informationen kommen nur aus der Zentrale, was es europäischen Partnern schwer macht, zuverlässige Informationen zu erhalten. Erschwerend ist nach jetzigem Stand nicht klar, wie die VMware-Führungsstruktur in Europa aussehen wird.

Unmittelbar nach der Übernahme wurde über die Medien bekannt, dass 2.800 VMware-Mitarbeiter entlassen werden sollen. Diese Entlassungswelle ist inzwischen an einigen Standorten losgerollt.

Nach einer längeren Pause wurden die Einladungen zum neuen Broadcom Partner Advantage Program seit dem 19.

Januar versendet, zunächst an Reseller, und seit dem 5. Februar sollten auch Distributoren informiert werden. Das überarbeitete Programm wird nur noch vier statt fünf Stufen haben und Partner sollen in den kommenden Tagen ihr Zuordnungslevel erfahren. Details sollen in einem Webinar im Februar geklärt werden.

Die Service Provider stehen mit dem Rücken zur Wand.

Yves Sandfort, CEO Comdivision Consulting

Unmut löste auch Broadcom-CEO Hock Tan, als er in einer Invite-Only-Session verkündete, dass 2.000 Kunden als sogenannte strategische Kunden zukünftig selbst betreut werden. Für die großen Partner sicher ein schmerzhafter Verlust, der zu Umsatzeinbrüchen führen wird. Für große Hersteller wie Broadcom ist es jedoch nicht ungewöhnlich, einen Teil der Enterprise-Verträge mit lukrativen Kunden selbst zu verhandeln. VMware-Kunden wurden in den letzten Jahren überwiegend durch den Channel betreut, weshalb die Enttäuschung über Tans Ankündigung groß war. Doch ganz zu ist die Tür bei der Betreuung strategischer Accounts durch den Channel wohl noch nicht. Broadcom behält sich laut eines veröffentlichten FAQ eine Prüfung von „Fall zu Fall“ vor, wenn Partner eine entsprechende Anfrage über das Partnerportal stellen.

Markt & Analysen | IT-BUSINESS | 25 BILD: ANDREY VP - STOCK.ADOBE.COM

Das Ganze ist wie eine alte Holzachterbahn.

Die klappert und humpelt an allen Ecken und Enden.

Yves Sandfort, CEO Comdivision Consulting

BILD: PETER WATTENDORFF

Auf der anderen Seite möchte der Hersteller mit seiner Politik wohl auch ein klares Zeichen setzen und seinen Unmut über die unzureichende Vorbereitung der Partner zeigen. Partner, die sehr wenig Umsätze mit VMware-Lizenzen generieren, müssen sich in Zukunft eine andere Möglichkeit suchen und werden ihren Partnerstatus verlieren. Aus der Sicht von Broadcom ist es nicht sinnvoll, Partner mit sehr wenigen Lizenzverkäufen in die Partnerbetreuung aufzunehmen. Sehr wenig Transaktionen bedeutet hierbei aber nicht die postulierte Grenze von 500.000 Euro. Auch wenn diese Zahl in mehreren Gesprächen gefallen sein soll und Marktrelevanz besitzt, dient sie eher der Einteilung des neuen Programms in verschiedene Tiers.

Einer, der die Transition nach der Übernahme eng begleitet und eine der Einla-

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dungen zum Partnerprogramm erhalten hat, ist Comdivision-CEO Yves Sandfort.

Er ist Partner und Mitglied des Executive Advisory Board bei VMware. Auch er sieht in der mangelnden Kommunikation und den dadurch aufkommenden Gerüchten ein großes Problem und setzt mit seinem Unternehmen auf Informationen, die direkt aus den USA von Broadcom kommen.

Sandfort kann den Unmut über die Situation verstehen, doch sieht er auch eine Mitverantwortung bei manchen VMware-Partnern selbst.

Sie hätten die 18 Monate seit der Übernahme nicht genutzt, um sich ausreichend auf die Situation vorzubereiten. Zu viele hätten die Augen verschlossen, obwohl Änderungen im Partnerprogramm und der Produktpalette vorher absehbar waren.

Gerade aus der Übernahme von Symantec durch Broadcom hätte man Lehren ziehen

können und früher mit den Vorbereitungen beginnen müssen.

Das Chaos bei VMware bietet aber auch eine günstige Gelegenheit, die eigene IT-Architektur auf den Prüfstand zu stellen.

Es könnte sich lohnen zu überlegen, ob man die neue Ausrichtung von VMware unterstützen möchte oder nicht, denn der Channel hat letztendlich immer Optionen.

Konkurrenten wie Nutanix und Proxmox stehen bereits in den Startlöchern und werben um diejenigen, die einen Wechsel in Erwägung ziehen. Getrieben von den Turbulenzen im VMware-Channel erreichte die Nutanix-Aktie in den letzten Tagen bereits ein Fünfjahreshoch. Das Verhalten der Wettbewerber im Partnergeschäft wird jedenfalls mit Spannung zu erwarten sein.

Laut Nutanix sei ein starker Zulauf bereits spürbar. In einigen Fällen mögen Überlegungen zu einem Wechsel von starken

Emotionen und Widerstand begleitet sein.

Dennoch ist es entscheidend, individuell zu bewerten, ob der Nutzen und der Aufwand eines Wechsels kaufmännisch sinnvoll sind. „Die Kunden, die VMware-Produkte im größeren Stil einsetzen, also VMware vSphere, NSX und eventuell einen Teil aus der Aria Suite, für die ist eine Migration zu teuer und zu aufwendig.“ Vor einem Wechsel müsse die Lizenz ohnehin noch einmal verlängert werden. „Ob dann in drei oder fünf Jahren der Druck dann noch so groß ist, das sei mal dahingestellt“, so Sandfort. Eine komplette Abkehr von VMware könnte zumindest für kleinere Partner und das KMU-Umfeld interessant sein, wenn das gesamte Ökosystem reibungslos migriert werden kann. Für diejenigen, die viele der Enterprise-­ Features von VMware nicht verwenden, besteht auch die Möglichkeit, bei anderen Anbietern glücklich zu werden.

Die Situation für Service Provider ist jedoch erheblich dramatischer, insbesondere für diejenigen im unteren Mittelfeld. Obwohl sie noch bis Ende März 2024 Zeit haben, alle erforderlichen Abrechnungen vorzunehmen, besteht gegenwärtig Unsicherheit darüber, ob sie ab dem ersten April noch über Lizenzen verfügen, die sie ihren Kunden anbieten können. Sollten die bisherigen kleineren VMware-Partner im schlimmsten Fall nicht in das neue ­Programm kommen, könnten sie ihren Kunden keine Dienste mehr anbieten und müssen sich andere Lösungen überlegen.

Sandfort weist auf ein weiteres Problem für die Service Provider hin: „Wenn ich dann weiter die Lizenzen verwende, begehe ich bewusst einen Lizenzverstoß. Das ist haftungstechnisch eine ganz heikle Geschichte.“ Gerade, wenn ein Umzug mit vertretbarem Aufwand auf die Schnelle nicht möglich ist, wäre es denkbar, dass sich Partner finden, die juristisch gegen die Broadcom­Kündigung vorgehen könnten. Ende Januar versprach Broadcom den Service ­Providern in einem veröffentlichten FAQ, dass es im Februar eine Klärung der Situation geben soll. Die Service Provider sind also noch nicht aus dem Schneider. Sie

hoffen weiter auf eine Einladung in die zwei bestehenden Tiers für Service Provider. Sollten sie nicht darunter fallen, können sie noch an dem White-Label-Programm teilnehmen und müssen dann über andere Lizenzen einkaufen.

Für Sandfort gibt es dennoch positive Effekte nach der Übernahme. Der Produktkatalog von VMware, die Implementation und der Support werde unkomplizierter und auch langfristig qualitativ besser. Für Partner wird es wichtig sein, die Verände-

rungen nicht passiv hinzunehmen, sondern sich aktiv einzubringen und den Fahrplan bei VMware aktiv mitzugestalten. „Das Ganze ist wie eine alte Holzachterbahn. Die klappert und rumpelt an allen Ecken und Enden und man weiß teilweise nicht, was hinter der nächsten Ecke hervorkommt, aber man weiß, dass man irgendwo wieder gescheit herauskommt“, resümiert Sandfort.

Für die VMware-Partner bleibt zu hoffen, dass nun das Schlimmste überstanden ist und keine weiteren Nachbeben folgen. n

Eine komplette Abkehr von VMware könnte zumindest für kleinere Partner und das KMUUmfeld interessant sein.

BILD: ANDREY VP - STOCK.ADOBE.COM

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DAS GESCHÄFT MIT DER BEGRÜNDETEN ANGST

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Wenn Ransomware zuschlägt, rinnt der Angstschweiß.

BILD: JAMDESIGN - STOCK.ADOBE.COM

Ransomware ist fies. Der Schadcode nimmt sich Dateien, verschlüsselt diese, benennt sie dabei um und löscht dann die Ursprungsdatei. Anbieter versuchen sich an so etwas wie Rundum-Sorglos-­Paketen. Bei Veeam spielen SWAT-Teams, „schwarze Gürtel“, IT-Architekturplanung und bis zu fünf Millionen US-Dollar versicherte Kosten für die Datenwiederherstellung rein. | Dr. Stefan Riedl

W

er die Datensicherung vernachlässigt, bekommt schon mal zu hören: „Kein Backup – kein Mitleid!“ Die Frage ist in Zeiten von omnipräsenten Ransomware-Angriffen daher keine Frage des Budgets, schon gar keine des „ob“, sondern nur noch des „wie“.

Veeam versucht ein Rundum-Sorglos-Paket auf die Beine zu stellen, wobei es ohne Sorgen im Ransomware-Kontext nicht geht.

Das „Veeam Cyber Secure Program“ gibt Systemhäusern und Resellern ein Paket an die Hand, bei dem Experten von Veeam eingebunden werden, um Vorbereitung, Schutz und Wiederherstellung rund um Ransomware zu gewährleisten. Auch so eine Art Versicherungsschutz, der die vom Unternehmen geleisteten Vorsorgemaßnahmen einpreist, ist im Paket enthalten.

So wird schon im Vorfeld eines Angriffs die Architekturplanung einbezogen, genauso wie Support bei der Implementierung.

Zudem sind vierteljährliche Sicherheits­ bewertungen vorgesehen.

Im Falle eines Angriffs – also dann, wenn es schnell gehen muss und Panik fehl am Platz ist – werden die Kunden mit einem spezialisierten Ransomware-ResponseTeam von Veeam verbunden, das weiß, was zu tun ist. So geht es nach dem „Redscreen-Vorfall“ um die schnelle Wiederherstellung von Daten und der Produktivsysteme.

76 Prozent der Unternehmen wurden in den letzten 12 Monaten mindestens einmal angegriffen, weiß man bei Veeam aus eigenen Erhebungen. 26 Prozent davon gaben an, mindestens viermal in der Jahresfrist angegriffen worden zu sein. Disaster Recovery, also die Wiederherstellung laufender Systeme auf Basis bestehender Daten, ist in solchen Fällen nach wie vor ein großes Problem. Nur 13 Prozent der Befragten glauben, dass sie ihre BILD: VEEAM

Systeme im Fall der Fälle erfolgreich wiederherstellen können, erläutert John Jester, Chief Revenue Officer von Veeam.

Freilich ist das auch aus Sicht des Umsatzpotenzials ein Riesenmarkt.

Das Cyber Secure Program basiert auf Best Practices aus dem Veeam-Portfolio und ist auf eine möglichst kurze Zeitspanne zwischen Vorfall und Wiederherstellung ausgelegt. Es umfasst Disaster-RecoveryDienste wie erweitertes Onboarding, Design- und Implementierungsunterstützung sowie vierteljährliche Statusprüfungen. Während eines Cyber-Vorfalls haben Kunden Zugang zu einem dedizierten Support Account Manager und einem Ransomware Response Team mit 30-­minütigen Service Level Agreements (SLAs). Das Wording und Branding ist offensichtlich bewusst auf Action-Assoziationen ausgelegt. Von einem „SWAT-Team“

ist die Rede, welches aus sogenannten „­ Ransomware Recovery Black Belts“ besteht, die innerhalb der Halbstundenfrist reagieren. Den Kunden steht ein dedi­ zierter Support Account Manager (SAM) für Unterstützung zur Verfügung. Darüber hinaus haben die Kunden Zugang zu spezialisierten Senior Support Engineers, die fundiertes Produktwissen mit wichtigen Erkenntnissen aus erfolgreichen Unternehmensimplementierungen kombinieren.

Letzten Endes werden vor allem saubere Backups entscheidend sein. Dass man sich im Notfall darauf verlassen kann, will man im Rahmen des Programms dadurch gewährleisten, dass bereits in der IT-­ Architekturplanung angesetzt wird. Das Sahnehäubchen soll die „Veeam Ransomware Recovery Warranty“ bilden – eine inkludierte Versicherungsleistung, die bis zu fünf Millionen US-Dollar Kostenerstattung für die Datenwiederherstellung im Falle eines verifizierten Angriffs abdeckt.

Wir wissen, dass 76 Prozent der Unternehmen in den letzten zwölf Monaten mindestens einmal angegriffen wurden.

John Jester, Chief Revenue Officer, Veeam

Im Channel wird es zwar grundsätzlich kritisch beäugt, wenn Wertschöpfung – ­also zu erbringende Dienstleistungen – aus dem eigenen Tätigkeitsbereich hin zum Hersteller wandert, doch im RansomwareKontext dürfte die Abwägung eine andere sein. Die Abwicklung einer Krisensituation in die Hände eines spezialisierten „SWAT-Teams“ mit „schwarzem Gürtel in IT-Verteidigung“ abgeben zu können, dürfte eher verlockend als ­abschreckend sein. n

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CHEFWECHSEL BEI FUJITSU

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Konzerns erläutert und die ­Bedeutung des Channels auf dem Weg ins lukrative Geschäft mit Servern, Storage, Cloud-Services und Beratungsleistungen hervorgehoben.

Außerdem ist bekannt geworden, dass bereits Anfang 2024 Christian Leutner, Chef des europäischen Plattformgeschäfts, in die Geschäftsführung aufgestiegen ist. Die Neuaufstellung des Führungsteams sei Teil der strategischen Neuausrichtung von Fujitsu, lässt der | ml Konzern mitteilen.

BILD: RUPPOGRAFIE - NADINE RUPP

ach dem Aus des ClientGeschäfts bei Fujitsu und mitten im Umbau des Geschäftsmodells auf Datacenter, Hybrid Cloud und Services tritt Rupert Lehner als Vorsitzender der Geschäftsführung zurück. Lehner verlässt das ­Unternehmen zum 1. April.

Der Deutschland-Chef, der auch das globale Plattformgeschäft leitete, wird in der Geschäftsführung ersetzt durch den Fujitsu-CTO Vivek Mahajan. Noch im November 2023 auf den Fujitsu-Partnertagen hatte Lehner die neue Ausrichtung des

Christian Leutner, Chef des europäischen Plattformgeschäfts, ist in die Geschäftsführung von Fujitsu aufgestiegen.

STEINER BEFÖRDERT, POOK ÜBERNIMMT

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PHOTOGR APHY

Nicholas Pook, Head of Partner Management & Cloud Alliances DACH bei Trend Micro

Trend Micro bündelt das Geschäft in DACH. Dies gibt der Anbieter für Sicherheitslösungen aufgrund von organisatorischen Veränderungen im deutsch­ sprachigen Raum bekannt. Hannes Steiner, seit 2021 Vice President Germany bei Trend Micro und seit 2016 im Unterneh-

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men tätig, übernimmt nun erweitert die Leitung für DACH. Hier wurde eigens eine Business Unit neu geschaffen. Die Gesamtverantwortung für den Channel regional liegt bei Nicholas Pook. Im Zuge dieser Veränderungen will Trend Micro seine Ansprechpartner gezielter betreuen, die Vernetzung innerhalb des Unternehmens fördern und Expertise nutzbarer machen. „Uns ist es in den vergangenen Jahren gelungen, unser Geschäft in Deutschland grundlegend zu transformieren“, sagt Steiner. Der Fokus liege klar auf der Intensivierung der Kundenbeziehungen und einer umfassenden Plattform-­ Strategie, die für immer mehr Kunden zum strategisch wichtigen Erfolgsfaktor gehört. In enger Zusammenarbeit mit Steiner ist Nicholas Pook nun Head of Partner Management & Cloud Alliances DACH. Er ist seit Januar 2021 im Unternehmen, zuletzt als Senior Manager Strategic Partners & Cloud Alliances Germany. | bm

Michael Hagedorn übernimmt das CEOZepter bei Materna Die IT-Unternehmensgruppe Materna richtet Vorstandsaufgaben neu aus, nachdem der bisherige CEO Martin Wibbe aus dem Vorstand zurück getreten ist. Mit Martin Hagedorn, der bereits in der Geschäftsführung vertreten ist, steht ein Nachfolger bereits fest.

Der neue CEO bringt eine sechsjährige Erfahrung bei Materna mit und ist seit April 2022 bereits im Vorstand des IT-Dienstleisters.

Martin Wibbe übernahm im April 2020 den Vorstandsvorsitz bei Materna und initiierte mit dem Vorstand die ehrgeizige Strategie Mission 2025, mit dem Ziel, bis 2025 einen Umsatz von 700 Millionen Euro bei 5.000 ­Mitarbeitenden zu erreichen.

Dieses Ziel wird voraussichtlich | sr bereits dieses Jahr erfüllt.

BILD: INFINIGATE

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ach UK und einigen weiteren Ländern ging die Infinigate Cloud, ein Cloud-basiertes Portal des Security-Distributors, nun auch in Deutschland an den Start. Derzeit ist darauf nur der Hersteller Microsoft zu finden. Doch der Distributor plant weitere Anbieter an Bord zu holen, sodass das gesamte Infinigate-Portfolio letztlich auf dem Portal abgebildet wird.

Und was kann das Portal genau? Es verspricht Reporting-Tools, monatliche Rechnungen, kundenindividuelle ­Anpassungen, einen eigenen Marketplace unter Infinigate Cloud sowie automatisierte Transaktionen. Zusammengefasst ermöglicht Infinigate Cloud die Abbildung aller Unternehmensprozesse der Partner | md auf einer Plattform.

BILD: ESTHERPOON - STOCK.ADOBE.COM

INFINIGATE CLOUD AUCH IN DEUTSCHLAND

SaaS wird wichtiger, die MSP-Welt Cloud-getriebener.

Dementsprechend stellen wir uns mit Infinigate Cloud auf.

Udo Schillings, Vendor Alliance bei Infinigate Deutschland

EDGE & CLOUD GEHÖRT NUN ZU WIIT „Edge & Cloud“, bislang ein Bereich der German Edge Cloud (GEC), gehört nun zum Cloud-Provider Wiit. Für rund 6,5 Millionen Euro holt er sich im Zuge des Projektes Cloud4Europe weitere 66 deutsche Experten mit ins Boot. Der Kaufpreis setzt sich zusammen aus einem Basisbetrag von 2,5 Millionen Euro

Christoph Herrnkind CEO von Wiit Herrnkind hat seiner Ankündigung aus dem vergangenen Jahr Taten folgen lassen: Im Zuge des Wiit-Projektes Cloud4Europe zeigte er sich sehr offen für weitere Übernahmen.

und Earn-Out-Komponenten von bis zu maximal vier Millionen Euro.

Christoph Herrnkind, CEO von Wiit: „Durch die Transaktion erzielt die Gruppe erhebliche Kostensynergien – ­sowohl in Bezug auf die Nutzung der Düsseldorfer Rechenzentren als auch im Hinblick auf hochspezialisierte Fach­ kräfte zur Unterstützung des signifikanten organischen Wachstums, das wir im Jahr 2024 erwarten." „Edge & Cloud“ umfasst als Teil der GEC Cloud Services inklusive Infrastrukturdienste und Cloud Computing mit Schwerpunkt auf Datenmanagement, Datenanalyse und virtuelle Arbeitsplätze sowie Edge Computing Appliances. Der Geschäftsbereich erwirtschaftet rund 9,2 Millionen Euro an wiederkehrenden | dm Einnahmen.

Personalien & Übernahmen | IT-BUSINESS | 31 BILD: WIIT

CHANNEL FOKUS POWER & COOLING

IM RECHENZENTRUM HEISST ES KUEHLEN KOPF BEWAHREN Auch 2024 suchen Betreiber von Rechenzentren engagiert nach weiteren Möglichkeiten, Strom einzusparen und die bei der Kühlung abgeleitete Hitze möglichst gewinnbringend einzusetzen. Und das müssen sie auch: Das im Januar in Kraft getretene Energie-Effizienzgesetz lässt ihnen keine andere Wahl. | Dietmar Müller

32 |BILD: IT-BUSINESS MIDJOURNEY / KI-GENERIERT | Channel Fokus

K Chris Kramar Director & General Manager OEM DACH Dell Technologies Dell entwickelt alle Produkte mit dem Fokus auf Energieeffizienz. Dafür statten wir unsere Server mit Multi-Vektor-Kühlung aus und entwickeln sie mit Hilfe von KI weiter.

Beim thermischen Design der Geräte unterstützt uns KI dabei, die anpassungs­ fähigen Luftströme effizienter zu gestalten. Auch unsere Flüssigkühlung und USV-Anlagen erreichen bis zu 96 Prozent Effizienz.

aum jemand hat es mitbekommen: Aber am 8. Januar 2024 ist Europa knapp an einem Blackout vorbeigeschrammt“, titelte die Stuttgarter Zeitung am Folgetag. Gravierende Ausfälle gab es glücklicherweise noch nicht, aber die Zahl der Eingriffe der Netzbetreiber zur Stabilisierung des Stromnetzes ist deutlich höher als vor Beginn der sogenannten Energiewende.

Das haben die Betreiber von Rechen­ zentren ganz genau auf dem Schirm, denn laut Berechnungen des Branchenverbandes Bitkom lag der Strombedarf der deutschen Rechenzentren im Jahr 2022 bei 18 Milliarden kWh, 2012 waren es lediglich elf Milliarden. „Es wird notwendig, Mechanismen zu etablieren, die eine sichere Strom­ versorgung gewährleisten und Stromkosten für Rechenzentrumsbetreiber gleichzeitig besser kalkulierbarer machen“, bestätigt Andreas Bichlmeir, Vorstand von Online USV. Fast die Hälfte des Stroms in Rechenzentren wird laut Experten etwa des Open Data Institute für die Kühlung der Hardware aufgewendet. Dieser Anteil muss einerseits verringert werden, andererseits Konzepte erstellt werden, um aus der abgeführten heißen Luft Profit zu schlagen und damit umweltfreundlicher zu agieren.

BILD: DELL

Mit der Abwärme von RZ allein in Frankfurt am Main – Sitz von mehr als 60 Einrichtungen und des größten InternetAustauschknotens – könnten rein theoretisch bis 2030 sämtliche Wohn- und Büroräume CO2 neutral geheizt werden, meint Dr. Béla Waldhauser, Leiter KG Datacenter Infrastruktur beim Eco-­ Verband. Im Gesetz festgeschrieben sei die Vorgabe einer im Jahresmittel zu erreichenden Power Usage Effectiveness (PUE) von 1,2 – eine große Herausforderung für die Betreiber von Rechenzentren in Deutschland.

Hinzu kommt seit dem 1. Januar dieses Jahres das Energie-Effizienzgesetz – es verpflichtet die Branche dazu, ihre Abwärme auszukoppeln und für anderweitige Nutzung zur Verfügung zu stellen. So will die Bundesregierung ihre Klimaziele für Deutschland erreichen. Das bedeutet, dass ab Mai 2024 von RZ-Betreibern mit einer Leistung von mehr als 500 kW verlangt wird, einen Bericht über ihren Betrieb zu verfassen und zu teilen, erläutert Katja Neumann, Channel Sales Director Central Western Europe bei Vertiv. Betreiber mit mehr als 1 MW müssen zudem die Anwendung bewährter Verfahren gemäß dem Verhaltenskodex für die Energieeffizienz von RZ nachweisen. Auch Abfallverwertungssysteme würden zur Pflicht.

Neumann berichtet zudem von regulatorischen Änderungen in Bezug auf die in den Kältemaschinen verwendeten Kühlgase: „Fluorierte Kältemittel sind derzeit noch erlaubt. Ab 2025 werden diese Kältemittel jedoch je nach Leistung schrittweise durch Alternativen mit niedrigeren GWP-Werten (Global Warming Potential) ersetzt. Der GWP-Wert hängt von der Leistung des ­Kühlers/Kühlgeräts ab.“ Neumann ist in Bezug auf Power & Cooling wichtig klarzustellen, dass die Flüssigkeitskühlung nach wie vor unschlagbar sei. Vertiv habe daher zuletzt den Wiener ­Kühlungs-Spezialisten CoolTerra übernommen. Als einen neuen Weg, um noch mehr Energie einzusparen, betrachtet man standardisierte Lösungen für Racks,

Channel Fokus | IT-BUSINESS | 33

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Katja Neumann, Channel Sales Director Central Western Europe Vertiv Aktuell wird viel über Regulatorik, Flüssigkeits­ kühlung und Wärmerückgewinnung im RZ diskutiert. Vertiv bildet das in seinen Produkten ab: Das Edge-fähige Mikro-RZ VRC-S bietet dafür eine umfassende IT-Lösung, mit Liebert DCL verfügen wir über eine Thermal-Management-Einheit für die seitliche Montage an Serverschränken, unsere Infrastrukturlösung SmartAisle 2 koppelt Monitoring, Energiemanagement, Kühlung und Brandschutz und die Multi-Rack-Lösung SmartRow konfiguriert bis zu 14 Racks inklusive Wärme- und Energiemanagement.

BILD: MIDJOURNEY / KI-GENERIERT

Neuer Leitfaden des Bitkom Der Arbeitskreis Rechenzentren des Bitkom-Verbands hat einen Leitfaden für die Einrichtung von Energie- und Umwelt­ managementsystemen zum Download bereitgestellt. Er verdeutlicht: Strom­ sparendere Versorgung und Kühlung sind die maximalen Nachhaltigkeitspotentiale in digitalen Infrastrukturen. „Damit die Abwärme von Rechenzenten erfolgreich genutzt werden kann, braucht es darüber hinaus geeignete Abnehmer.

Die kommunale Wärmeplanung muss die Potenziale von Rechenzentren in Zukunft stärker einbeziehen“, so Kilian Wagner, Referent für nachhaltige digitale ­Infrastrukturen beim Bitkom. https://www.bitkom.org/Bitkom/Publikationen/ Energieeffizienzgesetz-fuer-Rechenzentren

36 | IT-BUSINESS | Channel Fokus

BILD: VERTIV

Reihen und Gänge für kürzere Entwicklungszeiten und einfachere Bereitstellung.

Auch Chris Kramar, Director & General Manager OEM DACH bei Dell, sieht bei den Kühlungsoptionen, dass kein Weg an der Liquid-Cooling-Technologie vorbeiführt.

Nur sie könne den PUE-Wert des RZ auf unter 1,05 drücken und die dabei entstehende Abwärme anderweitiger Nutzung zuführen. Bezogen werden kann sie als ein- oder zweiphasiges Direct Liquid Cooling: „Die Zweiphasenkühlung unterscheidet sich insofern von der Einphasenkühlung, als dass die Kühlflüssigkeit verdampft und dann erst wieder in einen flüssigen Aggregatzustand überführt wird.

Während die Einphasenlösung grundsätzlich günstiger und simpler ist, ist der Flüssigkeitsverlust im geschlossenen Zwei-Phasen-System niedriger. Physisch implementieren wir beide Varianten in Server-Systemen als sogenanntes Direct

Liquid Cooling Rack. Dell bietet eine ganze Reihe von Servern, die ausgelegt sind für die Temperaturregelung via Eintauchen der Geräte in Kühlflüssigkeit.“ Die Flüssigkühlung nehme auch immer mehr die CPU ins Visier, berichtet Michael Scheuring, Consultant Datacenter Infrastructure bei Enthus. Auch sie ziele darauf ab, die Rücklauftemperaturen effizienter zu nutzen. „Das direkte Chip-Cooling verspricht eine effizientere Kühlung und kann einen signifikanten Beitrag zur Energie­ einsparung leisten.“ Auch Enthus setzt nach den Worten von Scheuring auf energie­ effiziente Kühllösungen auf CW-Basis, die nicht nur Freikühlung nutzten, sondern auch die direkte Chipkühlung ­ermöglichten.

Von der Kühlung ist es nur ein kurzer Sprung zur Nutzung der dadurch abgeführten Wärme. Daher drehen sich laut

CLEVERES ENERGIEMANAGEMENT

WIE SIE MIT USV-MANAGEMENT SOFTWARE ENERGIEKOSTEN EINSPAREN UND (VIRTUALISIERTE) IT-UMGEBUNGEN ABSICHERN Eine USV-Management Software ist heute zentraler Bestandteil eines ­intelligenten Energiemanagements in ­Unternehmen und Rechenzentren. Die „DataWatch“-Software des Herstellers ONLINE USV-Systeme überwacht die gesamte Energieversorgung einschließlich Stromnetz, Energieverbrauch pro Verbraucher und USV-Anlagen.

USV-Überwachung und Management

Eine USV-Management Software managt USV-Anlagen in lokalen und virtualisierten Umgebungen. Sie bietet umfangreiche Monitoring- und Managementfunktionen für virtuelle Server, Maschinen, lokale Netzwerke und Workstations. Mit ­„DataWatch“ sind Sie in der Lage: ▯ Analysen und Auswertungen über Ereignisse der Stromversorgung zu erstellen, ▯ Shutdowns Ihrer Server kontrolliert und sicher durchzuführen, ▯ Umfassende Kontroll-Szenarien festzu­ legen (z.B. wiederkehrende Tests), ▯ Status Ihrer USV-Anlagen zu überprüfen und Alarmschwellen zu definieren, ▯ eingesetzten USV-Anlagen zu überwachen, ▯ betriebsrelevante USV-Daten gezielt abzurufen, ▯ Meldungen (z.B. per Mail) über Zustände und Alarme einzurichten.

Kontrollierter Shutdown von (virtuellen) Servern

Die Software überwacht den Status von USV-Anlagen, löst Warnungen aus und führt bei einem plötzlichen Stromausfall ein kontrolliertes, automatisches und sicheres Herunterfahren von Servern und Geräten durch. In Unternehmensumgebungen und Rechenzentrum stellt die „DataWatch“ Software sicher, dass das Herunterfahren von virtuellen Servern und Maschinen korrekt, zuverlässig und in der definierten Reihenfolge stattfindet.

BILD: MH.DESING - STOCK.ADOBE.COM

Monitoring- und Analysentools für mehr Durchblick

Herstellerunabhängig einsetzbar

Die Software ermöglicht Ihnen das Monitoring und Anzeigen von USV-Daten sowie erkenntnisreiche Analysen stromrelevanter Daten. Mit dem bereitgestellten Analysewerkzeug können Sie rückblickend einzelne Verläufe und Ereignisse bei Stromversorgung, Spannungsspitzen und Energieeffizienz exakt nachvollziehen. Sie erkennen Rückschlüsse und können datenbasiert sehr schnell notwendige Anpassungen vornehmen. Die USV-Management Software überwacht den Stromstatus und andere relevante Parameter in Echtzeit.

Kostenlos und serienmäßig

Beim deutschen Hersteller ist bei den USV-Anlagen der Serien USV YUNTO, USV ZINTO und USV XANTO Tower und Rack bereits eine „DataWatch“-Lizenz zum Herunterfahren einer Server-Hardware kostenlos enthalten.

Bei ONLINE USV-Systeme bezahlen Sie für jede Zusatzlizenz einmalig einen Preis. Die Software ist per Download erhältlich.

Einmaliger Preis pro Zusatzlizenz

Die Software von ONLINE USV-Systeme kann in herstellereigenen Modellen als auch in USV-Anlagen vieler anderer Hersteller eingesetzt werden. Eine herstellerübergreifende Überwachung ist dann sinnvoll, wenn Sie in heterogenen Umgebungen nur eine Softwareoberfläche bevorzugen.

Höchste Sicherheit „Made in Germany“ „DataWatch“ wurde in Deutschland entwickelt und verfügt über höchste Sicherheitsstandards. Sie managt Netzwerke, lokale Workstations und lässt sich nahtlos in Virtualisierungsplattformen wie VMware, Hyper-V, Proxmox und andere einbinden.

Fazit:

Eine USV-Management Software sorgt für dauerhafte Sicherheit bei Stromstörungen und unterstützt durch Bereitstellung und Analysen von Energiedaten ein effizientes Handeln auf Basis datenbasierter Entscheidungen.

Haben Sie noch Fragen?

Gerne beraten wir Sie persönlich!

Kontaktieren Sie unser Expertenteam:

Werden auf einer Server-Hardware mehrere virtuelle Server betrieben, ist es notwendig, jeden dieser virtuellen Server herunterzufahren, bevor die Server-Hardware ausgeschalten wird. Dafür benötigen Sie Zusatzlizenzen: für jeden virtuellen Server eine Datawatch Lizenz.

Support-Hotline: +49 (89) 2423990-17 E-Mail: technik@online-usv.de Webseite: https://www.online-usv.de/ PS: Nutzen Sie auch gerne unser 24 h Online Services Angebot – kostenlos und unverbindlich: ▯ FAQ-Hilfe ▯ USV Video Ratgeber ▯ Infos auf unserer Webseite

Advertorial | CHANNEL FOKUS | IT-BUSINESS | 37

STATEMENTS

Vincent Barro, Vice President Secure Power DACH Schneider Electric Unser Angebot umfasst USV-Anlagen, Cooling-Lösungen für klassische Doppelböden oder auch Seitenkühler sowie Stromverteilungs- und Rack-Systeme. Durch die Einbettung der Secure Power Division in Schneider Electric können wir unseren Channel-­Partnern BU-übergreifende Lösungen weit über das Rechenzentrum hinaus anbieten. Ein Alleinstellungsmerkmal in Sachen Nachhaltigkeit ist unser Green-Premium-Programm für Medium USV, Cooling, Racks und PDU für ­Edge-Umgebungen.

Michael Scheuring Consultant Datacenter Infrastructure Enthus Die Besonderheit der modularen USV-Systeme von Enthus liegt in ihrer Anpassungsfähigkeit an sich verändernde Leistungsanforderungen. Unsere PDU-­ Systeme ermöglichen eine effektive Messung und Optimierung des Energieverbrauchs im Rechenzentrum. Des Weiteren setzen wir auf energieeffiziente Kühllösungen auf CW-Basis, auch für den Chip.

BILD: BRAEUTIGAM

Andreas Bichlmeir Vorstand Online USV-Systeme Die Frage nach einer stabilen und zuverlässigen Strom­ versorgung wird zunehmend kritisch betrachtet, insbesondere angesichts der anstehenden Energiewende, den andauernden globalen Unsicherheiten und Schwierigkeiten bei der ­Kalkulation der Strompreise. Es wird notwendig, eine sichere Stromversorgung zu gewährleisten und gleichzeitig Stromkosten für Betreiber besser kalkulierbarer zu machen.

BILD: ONLINE USV

38 | IT-BUSINESS | Channel Fokus

BILD: SCHNEIDER ELECTRIC

auf diese Weise sogar noch einen Zugewinn im gewissen Rahmen erzielen, denn die Abwärme sei für Stadtwerke und Energielieferanten tatsächlich wertvoll. „Der Wechsel von On-Premises- zu CloudDiensten wird die Nachfrage nach hyper-

COOLE LÖSUNGEN FÜR DIE WÄRME Kühlung ist der erste Angriffspunkt im Kampf gegen den hohen Stromverbrauch, weil sie den größte „Energiefresser“ im Rechen­ zentrum (RZ) darstellt. Um die Server-­ freundliche Umgebungstemperatur zwischen 18 und 27 Grad Celsius zu erreichen, gibt es verschiedene Kühlkonzepte.

Kühlung mit Luft Grundsätzlich weist die Rack-basierte Kühlung im RZ die beste Energie-Effizienz auf. Dabei bilden das IT-Rack und ein Kühlgerät eine geschlossene Einheit. Möglich ist auch eine Reihenkühlung mit Kühlaggregaten zwischen den Server-Racks, wobei sich kalte und warme Gänge ablösen sollten.

Kältemaschine Für die Kühlung größerer Server-Installationen werden häufig zusätzlich Kältemaschinen herangezogen, wobei zwischen CRAC und CRAH unterschieden wird. Bei CRACEinheiten (Computer Room Air Conditioner) ist der Klimakompressor im Server-Raum des Rechenzentrums untergebracht, die Kühlung der Serverraumluft erfolgt über ein mit Kältemittel gefülltes Kühlelement mit Lamellen. Bei den CRAH-Einheiten (Computer Room Air Handler) wird das Klimagerät außerhalb des Gebäudes platziert. Dort wird Wasser gekühlt, das dann durch die Wärmetauscher im Server-Raum geleitet wird.

Freie Kühlung Schön wäre es, wenn ein RZ allein mit direkter freier Kühlung auskommen könnte

skalaren Rechenzentren erhöhen“, so Neumann. „Die Verbreitung von Edge-­ Installationen in Kombination mit nahen, sauberen Stromquellen hilft, Stromverteilungsverluste zukünftig zu verringern und die Datenlatenz zu reduzieren.“ Apropos Edge: Gerade in diesem Umfeld habe sich

– dabei wird einfach kalte, gefilterte Außenluft durch das Rechenzentrum geblasen. Das ist allerdings nur selten möglich. Die indirekte freie Kühlung lässt dagegen keine frische Luft ins RZ. Sie ist nicht so effizient wie die direkte, weil vergleichsweise große Wärmetauscher eingesetzt werden müssen, dafür müssen sich die Betreiber weder um Qualität noch die Feuchtigkeit der Außenluft kümmern.

Flüssigkühlung Mit zunehmender Größe eines Rechenzentrums reicht jedoch weder die direkte noch die indirekte Kühlung mit Luft aus, an ihre Stellen treten Flüssigkühlung und Wärmerückgewinnung. Dabei liegt die Kühlung mittels Wasser nahe, leitet es doch Wärme bis zu 4.000-mal besser als Luft. Noch besser als Wasser aber leitet Öl die Wärme ab, auch Silikon kommt gerne zum Einsatz. Manche Hersteller setzen auch auf Eigenkreationen.

CPU-Kühlung Bei der „Hybrid-Kühlung“ konzentrieren sich die Kühlbemühungen auf die CPU – diese wird heißer als jede Herdplatte. Eine intelligente Kühlung der CPU nach dem „Hot-Fluid“-Prinzip inklusive Wärme­ rückgewinnung ermöglicht performante Server-Systeme ohne Lüfter. Einen vergleichbaren Ansatz verfolgen Server mit ­Heißwasserkühlung.

Immersionskühlung Während CPU-Kühlung auch in existierende RZ neu integriert werden kann, müssen Immersionskühlungssysteme bereits beim Bau des RZ angelegt werden. Dabei werden komplette Server in eine Kühlflüssigkeit eingelagert. Sie versprechen trotz hoher Investitionskosten gegenüber der Chipkühlung deutlich verbesserte Werte und damit mittel- und langfristig niedrigere Stromkosten.

BILD: MIDJOURNEY / KI-GENERIERT

Beobachtung von Scheuring aktuelle Diskussionen im Bereich Energieeffizienz im RZ verstärkt um die Möglichkeiten der Abwärmenutzung. Dies spiegle die branchenweite Bestrebung wider, die erzeugte Wärme als Ressource effektiv zu nutzen. „Es ist klar, dass Abwärme ein buchstäblich heißes Thema ist und bleiben wird“, bestätigt Kramar. Es sei wünschenswert, einerseits die Abwärme nicht einfach nur sprichwörtlich in die Luft zu blasen, sondern sie gewinnbringend zu nutzen, und andererseits standardisierte Modelle für die Nutzung der Abwärme von Rechenzentren zu entwickeln. „Da immer mehr Unternehmen Nachhaltigkeit und Umweltschutz als strategisch wichtig erachten, ist zu erwarten, dass sich ihr gesamtes Energienutzungsverhalten grundlegend verändern wird – und das branchenübergreifend. Green IT ist, wenn sie im Wortsinn und nicht als Greenwashing-Buzzword verwendet wird, ein Zukunftsmodell.“ Immer mehr Kunden wollten nachhaltiger werden, sodass in diesem Bereich seiner Meinung nach ganz neue Geschäftsfelder entstehen. Manche Serverzentren könnten

BILD: MIDJOURNEY / KI-GENERIERT

ein „attraktiver Lösungsmarkt“ für den effizienten, sicheren und nachhaltigen Betrieb einer dezentralen IT-Architektur entwickelt, wie Edge-Cloud-Umgebungen es nun eben sind, so Vincent Barro, Vice President Secure Power DACH, Schneider Electric: „Dank unserer Service­ orientierung mit einem starken Field Service Team können wir unsere Partner aus dem Channel hier sehr gut unterstützen, auch beim Thema Nachhaltigkeit.“ Einen interessanten Aspekt zeigt Bichlmeir: „Im USV-Bereich nehmen wir eine lautere Diskussion über die geeigneten Batterietypen wahr.“ Dabei stünden insbesondere Blei-Gel- und Li-Ionen-Batterien im Fokus.

Es existieren teils erhebliche Unterschiede in Bezug auf Energiedichte, Lebensdauer, Temperaturstabilität, Platzbedarf, Wartungsaufwand, Sicherheit und Recycling.

Moderne USV-Modelle, der Einsatz eines intelligenten Batterie-Managements und Monitoring Tools reduzierten den USVGrundverbrauch vom ersten Tag an. „Technologische Innovationen haben das Potenzial, die Stromversorgung langfristig zu verändern. Solarenergie, Wind- und Wasserkraft werden verstärkt eingesetzt, sind jedoch unregelmäßig verfügbar“, erläutert er. „Mit neuen Energiespeichertechnologien lassen sich zukünftig überschüssige Energie speichern und bei Bedarf abrufen. Fortschritte in der Batterietechnologie – insbesondere in der Entwicklung von Feststoffzellen – unterstützen die Bereitstellung effizienter und sicherer Speicherlösungen. Und mit einem gesteigerten Wirkungsgrad von zehn Prozent auf

40 | IT-BUSINESS | Channel Fokus

Dipl.-Ing. Bernd Dürr von Dürr/RZ, bekannter Experte für die Planung von IT-Räumen und Rechenzentren BILD: DUERR

50 Prozent entwickeln sich Solarzellen weltweit positiv.“ Künstliche Intelligenz (KI) ist nun schon das dritte Jahr das beherrschende Thema in der IT. Auch für die Planung und den Betrieb von RZ wird sie künftig eine Rolle spielen: Unternehmen könnten sie zum Beispiel dafür einsetzen, die vorhandene Fläche möglichst effizient zu nutzen, so Kramar. Zu denken wäre aber auch an die Optimierung der Kühlung und der Stromversorgung – KI sollte bald in der Lage sein, die jeweils effizienteste Installation vorzuschlagen.

Ein weiterer Aspekt der KI wird von Barro angesprochen: „Die Relevanz nachhaltiger KI wird durch aktuelle Studien und Analysen belegt, etwa durch den aktuellen Bericht ‚Electricity 2024‘ der Internationalen Energieagentur (IEA). Darin geht die IEA davon aus, dass sich der Stromverbrauch von Rechenzentren aufgrund der steigenden Nachfrage nach Rechenleistung, KI und Kryptowährungen bis 2026 verdoppeln wird.“ Deshalb sei es für Rechenzentrumsbetreiber entscheidend, die Verbesserung der Energieeffizienz weiter voranzutreiben. n

Ist gebrauchtes Equipment eine Option?

In den Wiederverwertungskreislauf gelangen in der Regel Server, Racks, Router und Switches. USV-Anlagen, Netzersatzanlagen oder gar Klimageräte sind laut Bernd Dürr, Rechenzentrums-­ Experte, die Ausnahme. Er selbst hatte solche Geräte quasi nebenbei auf seiner Firmen-Homepage kostenlos angeboten, die Resonanz sei jedoch „konstant bescheiden“ gewesen. Und dies sowohl auf Verkäufer- wie auch auf Interessentenseite.

Denn auf gebrauchte Hardware für Power & Cooling gebe es in der Regel keine Garantie mehr, anders als etwa für aufbereitete Server. Bei deren Ausfall gehen in der Regel keine Daten verloren, das Risiko des Käufers ist überschaubar.

Beim Ausfall der Stromversorgung sei im Rechenzentrum dagegen „die Hölle beziehungsweise gar nichts mehr los.

Daher steht die Frage nach der Haftung und Gewährleistung im Mittelpunkt einer jeden Kaufentscheidung für Rechenzentrums-Hardware“, so Dürr.

USV-Anlagen und Klimatechnik, mutmaßlich ohne weitere Gewährleistung, kommen aus Sicht von Dürr eher für kleine Mittelständler mit überschaubarem Hardwarebedarf und geringer IT-Abhängigkeit der Geschäftsprozesse in Frage.

21. FEBRUAR DIGITAL i pxc o n f e re n c e . d e

From Cloud to Edge: Managing Secure Connectedness █

Yves Sandfort CEO, comdivision

N etwork Security

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Management

Andreas Donner

Chefredakteur IP-Insider

N etzwerk

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C onnectivity /

Connectedness

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Thomas Schott

CIO, Rausch & Pausch SE

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EINE VERANSTALTUNG DER

FALTER IN ZWEITER GENERATION Die erste Generation des Lenovo Thinkpad X1 Fold mit flexiblem 13,3-Zoll-OLEDDisplay hatten wir schon 2021 im Hands-on-Test. Nun folgt der mit 16 Zoll deutlich größere und zudem stärkere Nachfolger. Wir klären, ob das faltbare Hybrid-­ Notebook damit praxistauglicher geworden ist. | Klaus Länger

B

islang haben sich nur wenige Hersteller an Windows-Tablets mit flexiblem OLED-Panel gewagt.

Lenovo hat mit dem aktuellen Thinkpad X1 Fold bereits die zweite Generation eines solchen Geräts auf dem Markt und wir die Top-Ausstattung des flexiblen Thinkpads im Hands-on-Test.

Das biegbare OLED-Panel mit 4:3-Seiten­ verhältnis misst bei der zweiten X1-Fold-­ Generation 16,3 Zoll in der Diagonalen. Die Auflösung des bis zu 600 cd/m² hellen Displays beträgt nun 2.560 x 2.024 Pixel.

Das Bild sieht mit leuchtenden Farben und tiefem Schwarz OLED-typisch hervorragend aus. Die Lenovo-Ingenieure haben für den 16-Zöller ein neues glockenförmiges Scharnier konstruiert, mit dem sich das Gerät nun ohne Spalt zusammenklappen lässt. So ist es bei der Nutzung als Tablet beim Transport dünner und das Panel auch besser geschützt. Allerdings passt das zusätzliche Bluetooth-Keyboard nun nicht mehr in das gefaltete Tablet, so wie beim Vorgänger, sondern bildet zusammen mit dem nun ebenfalls externen Klapp­ ständer eine magnetisch verbundene Einheit. Mit dem neuen Ständer steht das neue X1 Fold sicherer als die erste Generation und lässt sich vor allem besser im Porträt-Modus nutzen.

Der Klappständer hält das Tablet auch in der Vertikalen magnetisch fest.

42 | IT-BUSINESS | Technologien & Lösungen

Hat man wenig Platz, etwa im Zug oder Flugzeug, dann kann man das Tablet in kompaktes 12-Zoll-Notebook verwandeln.

Dabei kann man entweder die WindowsOnscreen-Tastatur oder, für längere Texte,

das Bluetooth-Keyboard nutzen, das dann auf die untere Hälfte des Keyboard gelegt wird und dort magnetisch haftet. Hier steht dann das halbe Display mit einer Auflösung von 2.024 x 1.240 Pixel zur Verfügung. Die Nutzbarkeit des Bluetooth-Keyboards mit dem Thinkpad-typischen Trackpoint profitiert von dessen größeren

BILDER: VOGEL IT-MEDIEN

Dickes Ding: Zugeklappt und mit Keyboard und Klappständer ist das X1 Fold 2,7 cm hoch.

Abmessungen. Die beleuchteten Tasten sind groß und das Touchpad hat ebenfalls in der Diagonale zugelegt. Im Tastenfeld ist zudem ein Fingerprintreader für Windows Hello integriert. Etwas ungewohnt ist nur die vertauschte Anordnung von Strg- und

Fn-Taste. Zum Lieferumfang gehört noch ein aktiver Stift mit weicher Spitze.

Deutlich zugelegt hat das neue Thinkpad X1 Fold nicht nur bei der Größe, sondern auch bei der Hardware. Unser Testgerät stellt dabei die Top-Konfiguration dar, mit

Verwandlungskünstler: Das Lenovo Thinkpad X1 Fold in verschiedenen Verwendungsmodi.

einem Intel Core i7-1260U, 32 GB RAM und einer PCIe-Gen4-SSD mit einem TB Speicherplatz. Lenovo ruft für diese Modellvariante einen Preis von 5.139 Euro auf. Ergänzt wird die Ausstattung durch Wi-Fi 6E, ein LTE-Modul, eine 5-MP-Webcam mit Windows Hello und Präsenzerkennung sowie zwei Thunderbolt-5-Ports in den Gehäuserahmen aus Aluminium. Die Gehäusedeckel bestehen aus einem Gewebe aus Recyclingkunststoff.

Der Core-i7-Prozessor mit zwei P- und acht E-Cores sowie Iris-Xe-Grafik wird komplett passiv gekühlt. Das macht den Rechner zwar lautlos, wirkt sich aber negativ auf die Leistung aus, da die CPU unter Last gedrosselt läuft. Im Notebook-Modus mit „halbiertem“ Display erreicht das Gerät 3.978 Punkte, im All-in-One-Modus mit voller Auflösung sind es noch 2.879 Zähler.

Damit ist das neue X1 Fold zwar deutlich schneller als sein kleinerer Vorgänger mit Lakefield-5-Core-Prozessor, aber etwa 20 Prozent langsamer als herkömmliche Notebooks mit ähnlicher Ausstattung. Die Akkulaufzeit des Thinkpad beträgt im Notebook-Modus knapp sechs Stunden und halbiert sich bei voller Auflösung.

Mit dem größeren 16,3-Zoll-OLED-Display und der stärkeren CPU ist das neue Lenovo Thinkpad X1 Fold auf jeden Fall praxistauglicher als die erste Generation des Windows-­Foldable. Allerdings erfordert das faszinierende Konzept immer noch Kompromisse bei Leistung und Akkulaufzeit. Zudem ist das Gerät mit 1,3 kg ohne und 1,95 kg mit Keyboard und Klapp­ ständer kein Leichtgewicht. Sehr gewichtig ist ebenfalls der Preis: knapp 5.140 Euro, allerdings mit Top-Ausstattung. n

Technologien & Lösungen | IT-BUSINESS | 43

BUNTES BARCELONA

BILD: BENJAMIN ARTHUR PHOTOGRAPHY / SAMSUNG / LG ELECTRONICS / EPSON / SHARP/NEC

44 | IT-BUSINESS | Technologien & Lösungen

Mit einem Besucherrekord zementiert die ISE in Barcelona ihre Bedeutung für die Pro-AV- und Digital-SignageHersteller. Wichtige Trends auf der Messe waren dabei LED-Videowalls, CMS-Systeme in der Cloud sowie sparsame und leistungsstarke Projektoren. | Klaus Länger

D Von LED-Videowalls, über Projektionslösungen bis hin zu schicken Mico-LED-Displays: Die ISE 2024 bot wieder viel fürs Auge.

ie Integrated Systems Europe 2024 in Barcelona war die erfolgreichste ISE in der 20-­jährigen Geschichte der Messe.

73.891 verifizierte Besucher meldet der Veranstalter und dazu weitere Rekorde: mehr als 1.400 Aussteller und die mit rund 82.000 Quadratmetern größte Ausstellungsfläche. Das illustriert die Bedeutung der Fachmesse für die gesamte AV- und Digital-Signage-Branche.

Einer der Top-Aussteller auf der Messe ist traditionell Samsung als führender Digital-Signage-Anbieter in Europa. Einer der optischen Höhepunkte auf dem Samsung-Messestand war eine große Videowall aus transparenten Micro-LEDPanels. In Form eines Fernsehers waren sie bereits auf der CES zu sehen, nun folgt die modular aufgebaute Digital-Signage-­ Lösung. Eine Anleihe aus dem ConsumerSektor ist ebenfalls SmartThings für B2B. Die App hat Samsung ursprünglich für das Smart Home entwickelt, nun folgt die Verwendung im B2B-Umfeld. Auf der Messe sind dabei vielfältige Möglichkeiten zur Verknüpfung und Steuerung von Digital-Signage-Devices durch SmartThings zu sehen. Das System wird voraussichtlich in der ersten Hälfte des Jahres 2024 weltweit verfügbar sein. Eine weitere Samsung-Neuheit in Barcelona ist die Cloud-basierte CMS-Lösung VXT. Sie soll das Content- und Geräte-Management für alle B2B-Displays von Samsung auf einer

Die ISE 2024 zeigte nicht nur die fortschrittlichen Technologien, die unsere Branche bestimmen, sondern auch den Geist von Kreativität und Zusammenarbeit.

Mike Blackman, Managing Director Integrated Systems Events

BILD: ISE

BILD: INTEGRATED SYSTEMS EUROPE

Blickfang bei LG und im E-Paper auf Video: Eine mehr als sechs Meter hohe Installation aus bewegten LED-Kacheln.

flexiblen Cloud-Plattform zusammenfassen.

Insgesamt 1.700 Quadratmeter Ausstellungsfläche nutzte LG auf der ISE 2024 in Barcelona für die Präsentation von DigitalSignage-Produkten. Damit war LG der größte Aussteller auf der Messe, wie der Hersteller betont. Zu den wichtigsten Produkten auf der ISE gehören die aus Micro-LED-Panels zusammengesetzte All-in-One-LED-Displays der Magnit-Serie.

LG bietet sie mit Pixel-Pitch-Größen zwischen 0,68 und 1,25 Millimetern an. Sie ermöglichen den Bau von großformatigen Bildschirmen, die auf die spezifischen Anforderungen der Kunden zugeschnitten sind. So zeigt LG das Gerät beispielsweise in einer nachgebauten Luxus-Suite. „Towards Tomorrow“ war das Motto des Auftritts von Sharp/NEC auf der ISE 2024 in Barcelona. Das bessere Morgen sollen vor allem energieeffiziente Technologien bringen, wie die E-Paper-Displays oder die LED-Panels der FE-Serie mit Flip-Chip-

46 | IT-BUSINESS | Technologien & Lösungen

BILD: LG ELECTRONICS

Technologie. Die Displays mit farbiger E-Paper-Technologie und Diagonalen von 25,3 beziehungsweise 13,3 Zoll zeigen statische Inhalte mit Null-Stromverbrauch und einer papierähnlichen Lesbarkeit in hellen Umgebungen an. Sparsamer werden auch die Direct-View-LED-Panels von Sharp/NEC. Für die dritte Generation der FE-Serie nutzt der Hersteller nun die energieeffiziente Flip-Chip-Technologie mit bis zu 60 Prozent weniger Energie­ verbrauch.

Auch horizontal in einem „Tisch-Modus“ lassen sich die auf der ISE 2024 vorgestellten 4K-Touchdisplays der TD-40xx-Serie von Kindermann nutzen. Für die Touchund Stifterkennung kommt hier die

kapazitive PCAP-Technologie zum Einsatz, die laut Kindermann für ein besonders natürliches Schreib- und Bediengefühl sorgen soll.

Den weltweit kleinsten und leichtesten 4K-Projektor mit bis zu 20.000 Lumen gab es in Form des bereits 2023 angekündigten EB-PQ2220B bei Epson zu sehen. Der Hersteller setzte seine Projektoren für eine immersive Projektion auf einem riesigen Sonnenschirm ein, der in einer Kaskade leuchtender Farben erstrahlte. Zudem wurden neue Projektionslösungen für hybrides Arbeiten mit Unterstützung für Teams Front Row und ein interaktives Lehrsystem mit Ultrakurzdistanz-Projektoren für Bildungseinrichtungen gezeigt. n

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GÜNSTIGE ­SMARTPHONES FÜR FOTO-FANS Die Smartphones der Redmi-Note-13-Reihe von Xiaomi lassen sich unter anderem auch per Fingerprint entsperren.

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BILD: XIAOMI

iaomi hat fünf neue Modellen der Redmi-Note13-Reihe vorgestellt, die vor allem ambitionierte Foto­grafen ansprechen sollen. Dabei verfügen die Profi-Smartphones, das Redmi Note 13 Pro+ 5G, das 13 Pro 5G und das 13 Pro über eine ultrahochauflösende 200-MP-Kamera mit optischer Bildstabilisierung (OIS). Bei den Basismodellen, dem Redmi Note 13 5G und dem Redmi Note 13 ist eine 108-MP-Hauptkamera mit 3x-Zoom integriert. In

dem Dreifach-Kamerasystem steckt eine 200-MP- oder 108-MP-Hauptkamera. Dazu gibt es einen 8-MP-Ultraweitwinkel und eine 2-MP-Makrolinse sowie eine 16-MP-Selfie-Knipse.

Angetrieben wird das Spitzenmodell der Serie, das Redmi Note 13 Pro+ 5G, von der Snapdragon 7s Gen2 Mobile Platform. Dabei ist das Smartphone staub- und wassergeschützt und verfügt über eine IP68-Zertifizierung. Die anderen Modelle sind IP54-zertifiziert. | ml

SECUSTACK WIRD NEU AUFGESTELLT Der Cloud-Dienstleister Cloud & Heat Technologies und der Security-­ Anbieter Secunet haben ihre gemeinsame Tochtergesellschaft Secustack einvernehmlich aufgelöst.

Man will trotzdem künftig zusammenarbeiten, denn die Tochter „lebt“ im Produkt Sina Cloud weiter.

Das sicherheitsgehärtete Cloud-Betriebssystem wird im Rahmen einer strategischen Partnerschaft weiterge-

Dr. Kai Martius (Secunet) und Dr. Marius Feldmann (Cloud&Heat) regeln die Zusammenarbeit neu.

BILD: SECUNET SECURITY NETWORKS

48 | IT-BUSINESS | Technologien & Lösungen

führt. Vor diesem Hintergrund ging der Technologiestack Secustack in dem Produkt Sina Cloud auf und wird fortan vom Secunet Tochterunternehmen SysEleven weiterentwickelt. Für Bestandskunden ist die Wartung des Produkts Secustack vertragsgemäß weiterhin sichergestellt, betont das Unternehmen.

Daneben engagieren sich beide Unternehmen weiterhin im gemeinsam gegründeten Verein Alasca e.V., der die Weiter- und Neuentwicklung offener Cloud-Infrastrukturen unter Sicherheitsaspekten vorantreibt. | sr

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EINE VERANSTALTUNG DER

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lydia.hundsdoerfer@vogel.de

Olaf von Heyer Vorstand, Concat

Oliver Mauss CEO bei Netgo

Stefan Hörhammer COO Medialine Group

Sven Glatter Geschäftsführer Comteam

Thorsten Raquet Geschäftsführer PCG

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Matthias Jablonski Vorstand Kiwiko

J. R

Klaus Kaiser Geschäftsführender Gesellschafter Teccle Group

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Kai-Ole Kirsten Geschäftsführer Datagroup Bremen GmbH

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Kai Minnerup Geschäftsführer PCO

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Mediaberatung 0821 / 2177 - 300

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Dirk MüllerNiessner CTO Bechtle

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Dirk Henniges Geschäftsführer Compass Gruppe

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Christian Weiss Geschäftsführer Nordanex

IT-BUSINESS 3 / 2024 erscheint am 26.2.2024 CHANNEL FOKUS UCC & TK

.C ES AG

Caroline Kiel CEO PingUs Solutions

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Alisa Ehrk Managing Director Dierck Group

KR

REDAKTIONSBEIRAT

D: BIL

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Vogel IT-Akademie

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50 | IT-BUSINESS | Index

Seite 32 24 22 20 44, 62, 64 6, 32 48 6 44 62, 66 10 18 30 28 32 24 31 48

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Besa Agaj und Stephanie Steen (IT-BUSINESS) lieben die ISE, denn es gibt so viele bunte und eindrucksvolle Innovationen zu entdecken.

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Die ISE in Barcelona zog im Jubiläumsjahr alle Register.

Die Messe ISE fand vom 30. Januar bis 2. Februar in Barcelona statt. Das 20. Jubiläum stand unter dem Motto „Your Destination for Innova­tion“. Die rund 74.000 Besucher übertrafen alle Erwartungen der Veranstalter. | Besa Agaj

Vor dem Meeting darf das ITZ-Team (v. l.) Kevin Lohmann, Patrik Zeggel, Florian Kinscher und René Keuk mit Ingo Krause und Frank Brühne (LG) kurz in die Kamera lächeln.

62 | IT-BUSINESS | On Tour

ISEJUBILÄUMSMESSE BRICHT ALLE REKORDE

Tag 1: Noch sind das S&K-, iiyamaund IT-BUSINESS-Team topp in Form.

Das LINDY-Team: (v. l.) Matthias Starke, Peter Lindenberg und Maria-Theresia Koch kennen sich mit Connectivity am Besten aus.

Egal wo Andreas Kunz (Logitech) und Besa Agaj (IT-BUSINESS) gerade sind: Dank neuester Technologie sind sie immer und überall erreichbar.

Das Ingram-Team: (v. l.) Christine Peters, André Stute und Michael Schor mit Christian Tienemann und Erkan Sekerci (iiyama)

(l.) Fritz Rook und Raed Kaplan (Barco) sind stolz auf die Weltpremiere der neuen Clickshare Video Bar von Barco.

Kerstin Muller (m., DynaScan) mit dem P. M. S. Team (v. l.) Michaela Ottmann, Stefan Pagenkemper, Ole Jensen und Benedikt Meyer-Schwickerath.

Amit Chatterjee und Steven Pollok (Samsung) stellen ihr Messe-Highlight VXT vor.

Stephanie Steen (l., IT-BUSINESS) und das LANG-AGTeam genießen das Feierabend-Bier inklusive Dschungel-Atmosphäre.

Ingo Schneider (Neoumounts) zeigt Besa Agaj (IT-BUSINESS), dass Kabelsalat am Device nicht nötig ist.

Mehr Bilder unter:

www.it-business.de/ ISE-2024/ Das internationale Littlebit-Team mit Maggie Liu (l.) und Marie Wong (Yealink)

On Tour | IT-BUSINESS | 63

Das Begrüßungskomitee (v. l.) Anna Mindnich, Joachim Wieczorek und Lisa Schreiber (Samsung)

Das Dreamteam (v. l.) Steven Pollok, Bettina Roderhoff und Bel Zidane (Samsung)

SAMSUNG LUD ZUM ISE-ROUNDTABLE Samsung lud am 31. Januar zum ISE-Roundtable ein. Direkt von der Messe fuhren Busse zum malerischen Can Magí, um rund 270 Partner und Distributoren zu empfangen. Eine kleine Überraschung gab es während des Abends für den einen oder anderen Partner im Rahmen einer Preisverleihung. | Besa Agaj

(v. l.) Detlef Löffers (DELO), Dirk Schäfer (Samsung), Torsten Zander und Daniel Krüger (DELO)

(v. l.) Monika Göckede (Kern & Stelly), Gianfranco Vallone mit Sergio Gagliardi (Herweck) und Stephanie Steen (IT-BUSINESS) sind von der Location fasziniert.

(v. l.) Antonius Link, Vladlena Bobrova und David Pain (HYGH) (v. l.) Florian König und Rüdiger Hennigs (Echion), Markus Maron (wizAI) und Denise Grell (Echion)

64 | IT-BUSINESS | On Tour

Dominik Dütsch (Systeam) mit den Hugo-Hamann-Jungs

Mehr Bilder unter:

www.it-business.de/ Samsung-ISE24/

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Der Distributor S&K lud traditionell zum Dinner auf der ISE ins „La Barceloneta“ ein. Rund 70 Partner und Kunden folgten der Einladung und der Abend endete am frühen Morgen im Shoko. | Besa Agaj (v. l.) Christoph Emde und Oliver Reinhart (Samsung) mit Manuel Kirchesch (VISCON)

Markus Plückbaum und Markus Feyrer (S&K) empfingen die Gäste im La Barceloneta.

66 | IT-BUSINESS | On Tour

Oliver Panitz und Markus Hollerbaum (S&K) (v. l.) Michael Brune (Dekora), Marco Burkhardtsmayer, Jonas Küpper und Marcel Judaszko (MuSe) sowie Daniel Linne (Dekora)

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