Security Insider – SECURITY VISIONEN 2026 - Vorschau

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SECURITY VISIONEN

WWW.SECURITY-INSIDER.DE 10/2025

Preis: 16,50 €

ABSCHIED VON DEN KETTEN

SOUVERÄNITÄT

EUROPA

EIN BLICK IN DIE FERNE ZUKUNFT

Digitale Souveränität in Europa Abschied von den Ketten

Post-Quanten-Kryptografie im Unternehmen Mit quantensicherer Kryptografie entspannt in die Zukunft

Martin Merz SAP

Warum wir Souveränität neu denken müssen

Architekturen der Zukunft So werden Unternehmen zukunftsSICHER

Die Zukunft des Datenschutzes Wird der Datenschutz zu einem Unternehmensrisiko?

Cyber-Resilienz beginnt bei der Identität – mit PAM zur sicheren IT-Architektur

IT Security made easy: Wie eine PlattformStrategie IT-Abteilungen das Leben leichter macht

Souverän sicher vor Cyberbedrohungen mit G DATA Managed Extended Detection and Response

Cyberbedrohungen entwickeln sich schnell - machen Sie ihre Mitarbeiter zu sicheren Fahrern im Rennen.

KNOWBE4 Die schleichende Bedrohung: wie die Cyber Kriminalität KMUs gefährdet

Dezentralisierung von Security Blockchain hebt Vertrauen auf den nächsten Level

Security by Design

Digitale Transformation mit eingebauter Sicherheit

Cyberresilienz in Unternehmen

Sicherheit auf die gallische Art

DEN KETTEN

DIGITALE SOUVERÄNITÄT

IN EUROPA

WAS SECURITY-FORSCHER HEUTE FÜR ÜBERMORGEN

ENTWICKELN

Supply-Chain-Sicherheit

EIN BLICK IN DIE FERNE ZUKUNF

Schutz der Lieferkette in vernetzten Ökosystemen

STRATEGIEN, TECHNOLOGIEN UND MENSCHEN FÜR DIE

wir alle Links zu Quellen und weiterführen den Informationen mit ROT markiert.

Der menschliche Faktor in der IT-Sicherheit

Der Security Flügel verleihen

SICHERHEIT VON MORGEN

ARCHITEKTUREN DER ZUKUNFT SO WERDEN UNTERNEHMEN ZUKUNFTSSICHER

LEADERSHIP

Sicherheitsorganisation & Leadership Security als Teil der Unternehmensstrategie

So können Sie auf einen Blick erkennen, wo Sie noch tiefer in ein Thema eintauchen können. Wenn Sie mehr über diese verknüpften Informationen erfahren möchten, besuchen Sie einfach die digitale Version des Magazins via QR-Code oder unter:

SECURITY ALS TEIL DER UNTERNEHMENSSTRATEGIE

Ein Blick in die ferne Zukunft

Was Security-Forscher heute für übermorgen entwickeln

KI in der Cybersicherheit: Gamechanger oder Sicherheitsrisiko für Unternehmen?

So wird Cybersecurity proaktiv

Zwischen Geschwindigkeit und Präzision: Die Rolle von Datenqualität im KI-gestützen SOC

So schützt sich der Mittelstand gegen moderne Cyberbedrohungen

Zscaler bietet Zero Trust Everywhere für aktuelle Cybersicherheits-Anforderungen

SECURITY BY DESIGN DIGITALE TRANSFORMATION MIT EINGEBAUTER SICHERHEIT

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IMPRESSUM

Anschrift Max-Josef-Metzger-Str. 21 86157 Augsburg / Telefon +49 (0) 821/2177-0

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Geschäftsführer Tobias Teske, Günter Schürger

Idee & Projektleitung

Markus Späth, Co-Publisher Layout & Gestaltung Alexander Preböck, AD Chefredakteur Peter Schmitz, V.i.S.d.P., peter.schmitz@vogel.de

Sales insider.sales@vogel.de Erscheinungstermin Oktober

Titelbild A. Preböck (M) / stock.adobe.com Haftung Für den Fall, dass Beiträge oder Informationen unzutreffend oder fehlerhaft sind, haftet der Verlag nur beim Nachweis grober Fahrlässigkeit. Für Beiträge, die namentlich gekennzeichnet sind, ist der jeweilige Autor verantwortlich.

Copyright Vogel IT-Medien GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, digitale Verwendung jeder Art, Vervielfältigung nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion.

DIGITALE SOUVERÄNITÄT IN EUROPA ABSCHIED DEN KETTEN

RISSE DURCHZIEHEN DAS GEFÜGE GLOBALISIERTER

ARBEITSTEILUNG, BEI DER JEDE VOLKSWIRTSCHAFT DAS

BEITRÄGT, WAS SIE AM BESTEN KANN. DAS EINE LAND

ELEKTROGERÄTE, DAS ANDERE ÖL UND GAS, DAS EINE

AUTOS, DAS ANDERE NETFLIX-SERIEN UND

TAYLOR SWIFT. DENN DAS BLOCKDENKEN

ERLEBT EINE FULMINANTE RENAISSANCE,

WENN AUCH IN KOMPLIZIERTERER KONSTELLATION

ALS ZU ZEITEN DES KALTEN KRIEGS. IT-SERVICES LIEFERN

DABEI HEUTE EINE MÄCHTIGE KEULE, UM DRUCK

AUSZUÜBEN. DESHALB STEHT DIE

FRAGE DER DIGITALEN SOUVERÄNITÄT

EUROPAS IM GRELLEN RAMPENLICHT.

UND SCHEINT SICH DORT RECHT UNWOHL ZU FÜHLEN.

AUTOR: Dr. Wilhelm Greiner

Wer sich – nur so als Gedankenspiel, bitte nicht nachmachen! – ausschließlich von Angeboten einschlägiger Fast-Food-Ketten ernährt, schadet nicht nur seiner Gesundheit, sondern auch seiner Souveränität als Verbraucher. Natürlich könnte der überzeugte Junkfood-Gourmet argumentieren: „Ich entscheide souverän, welche Kette ich aufsuche, und ich stelle auch mein Menü selbst zusammen!“ Doch die Burger-Box mit ihren immer gleichen Angeboten aus den immer gleichen Bausteinen birgt lediglich Scheinsouveränität. Denn über die Qualität seiner Ernährung hat unser Scheingourmet keine Kontrolle: Die Zentrale der Fast-Food-Kette bestimmt, was auf den Teller bzw. in die Pappschachtel kommt. Und wenn sie das Lieblingsmenü des Kunden plötzlich absetzt, dann ist das eben so.

DESOUVERÄNISIERUNG

Kürzlich erlebte Karim Khan, was es bedeutet, wenn der IT-Lieferant des Bis-dato-Vertrauens plötzlich sagt: „Sorry, McMailaccount ist aus, kriegen wir auch nicht mehr rein.“ Denn wie AP News berichtete, hatte Microsoft dem Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) in Den Haag den Zugang zu dessen E-Mail-Konto gesperrt, offenbar auf Druck der US-Regierung, ermittelt Khan doch unter anderem gegen Trump-Freund Benjamin Netanjahu. Khan musste auf den Schweizer Secure-Mail-Provider ProtonMail ausweichen.

Der IStGH-Vorfall fand als Beispiel für mangelnde digitale Souveränität auch hierzulande beträchtliche Resonanz. Denn er machte überdeutlich, was vielen Entscheidern längst klar war – insbesondere jenen, die lange zögerten oder immer noch zögern, sensible Daten auf Public Clouds zu verlagern: In der Ära ungebremster Globalisierung hatte sich Europa in IT-Dingen von den USA so stark abhängig gemacht wie Deutschland bis vor Kurzem vom russischen Erdgas und Fast-FoodFans von McDonald’s & Co.

„Die EU hat in vielen Gebieten sehr nachgelassen und vieles vom Ausland aufkaufen lassen“, bemängelt Manuel Atug, Gründer und Sprecher der unabhängigen Arbeitsgruppe (AG) KRITIS. „Die Telekom zum Beispiel hat Mobilfunkmasten an Amerikaner verkauft und dann zurückgemietet“, so Atug. „Damit gibt man natürlich Souveränität aus der Hand.“ Es gehe aber nicht allein um die USA: „Hinzu kommt, dass China eine Strategie der Deindustrialisierung anderer Länder verfolgt. Das führt zu einer Desouveränisierung dieser Länder.“

Praktisch kein deutsches Unternehmen kommt laut Bitkom-Umfrage ohne IT-Bausteine aus dem Ausland aus. Das muss aber kein Problem sein, solange kein Abhängigkeitsverhältnis besteht.

Bildquelle: Bitkom Research

Der Kern des Problems: Über die Hälfte der Befragten schätzt, dass ihr Unternehmen von digitaler Technik aus dem Ausland stark abhängig ist, ein weiteres Drittel „eher abhängig“.

Bildquelle: Bitkom Research

Die Hauptbezugsländer für die IT deutscher Unternehmen sind laut Bitkom-Umfrage die EU und die USA, gefolgt von China. Bildquelle: Bitkom Research

Die Folge: Bei einer Bitkom-Umfrage unter 600 Unternehmen in Deutschland mit mehr als 20 Mitarbeitern bezogen 96 Prozent der befragten Unternehmen digitale Technik oder Leistungen aus dem Ausland. Als Herkunftsländer lagen die EU und die USA mit jeweils 87 Prozent gleichauf, China folgte mit 78 Prozent. Und 90 Prozent gaben an, man sei „stark“ oder „eher“ abhängig von den ausländischen Liefe ranten. In puncto Digitalisierung hat sich Deutschland also eine beträchtliche Abhängigkeit vom Ausland aufgetischt. Eine Zahl aus dem Draghi-Report zur europäischen Wettbewerbsfähigkeit belegt das sehr schön: Der größte europäische Cloud-Anbieter erreicht nur zwei Pro zent Anteil am europäischen Cloud-Markt.

ELEFANT IM RAUM

Doch seit sich Donald Trump im Weißen Haus wie der Elefant im Por zellanladen benimmt, hat manch ein Entscheider in Europa Appetit bekommen, über den Tellerrand hinauszublicken. „Bereits seit Ende 2023 häufen sich bei uns Anfragen zu Datensouveränität, operationa ler und technologischer Souveränität“, berichtet Gartner-Analyst René Büst. Der „Elefant im Raum“ sei dabei der Kill-Switch, also die Frage: Kann die US-Regierung die Hyperscaler anweisen, uns Services zu verweigern? „Angesichts von Äußerungen Trumps steigen bei uns vor allem die Anfragen aus Kanada und Dänemark stark an“, so Büst. „Dänemark ist traditionell sehr Microsoft-lastig. Deshalb überlegt man

„Pragmatisch ist es für Europa derzeit nahezu unmöglich, digital souverän zu sein“, sagt Gartner-Analyst René Büst. Bildquelle: Gartner

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