Bregenzer Festspiele - Extrablatt März 2012

BreGenZer FeSTSPieLe

März 2012

Frühjahrsputz im Bodensee

Die revolution wird aufpoliert Der Festspielsommer ist zwar noch einige Sonnenstrahlen weit entfernt, doch in etwas mehr als zwei Monaten beginnen auf der Seebühne bereits die Proben für André Chénier. Die Oper des italienischen Komponisten Umberto Giordano begeisterte im vergangenen Sommer Publikum und Kritiker gleichermaßen, am 19. Juli ist erneut Premiere für das packende Revolutionsdrama.

chon jetzt lockt die Opernkulisse im Bodensee an warmen Tagen neugierige Spaziergänger zur See-Tribüne, um das aus dem Winterschlaf erwachende Bühnenbild zu begutachten. In den kommenden Wochen erhält der riesige Männertorso seinen Frühjahrsputz: Farbe wird neu aufgetragen, Maschinerie und Hydraulik kontrolliert und der Unterbau der Bühne von Tauchern auf Frostschäden untersucht.

Abseits der Opernbühne sind die Weichen ebenfalls neu gestellt: An der Spitze des Festivals steht als Präsident zukünftig der Vorarlberger Unternehmer Hans-Peter Metzler, dessen erste Aufgabe die Neubesetzung der Intendantenposition ab 2015 sein wird. Mit einem von drei auf fünf Personen erweiterten Stiftungsvorstand sowie einem hochkarätigen Beratergremium sieht er dafür eine solide Grundlage vorhanden.

Im Interview auf Seite acht verrät Metzler mehr über sich und seinen Blick auf die Bregenzer Festspiele.

Unter dem Leitmotiv „Erinnerungen an die Zukunft“ steht der kommende Festspielsommer ganz im Zeichen des Komponisten Detlev Glanert. War im November noch nicht entschieden, inwieweit das bestehende Programm rund um Spiel auf dem See, Oper im Festspielhaus und Orchesterkonzerte ergänzt werden wird, präsentiert das Festival nun darüber hinaus eine Schauspiel-Aufführung, die Reihe Musik & Poesie, Zeitgenössisches sowie ein umfangreiches Jugendprogramm crossculture. Ab 18. Juli starten die Bregenzer Festspiele in ihren 67.

Kultursommer am Bodensee. Vive la révolution!

Frühlingserwachen am Bodensee: Die Opernkulisse von André Chénier lockt bereits Monate vor Spielbeginn kleine und große Spaziergänger zur Seebühne in Bregenz.

INHALT

VOM PLATZAnWeiSer… zum Festspiel-Präsident: Hans-Peter Metzler im Interview auf den Seiten 8 und 9

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Wer BiS… 15. April Tickets bucht, kann attraktive Preise rund um den Festspielbesuch gewinnen auf Seite 15

erinnerUnGen... an die Zukunft lautet das Festspiel-Motto 2012 mit insgesamt sieben Programmreihen, vorgestellt auf den Seiten 18 und 19

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revolutionsgemälde als Seebühne Ein Toter in der Badewanne, den man schon irgendwo einmal gesehen hat: So präsentiert sich die Seebühne für André Chénier am Bregenzer Bodenseeufer. Wer aber ist dieser Tote? Was hat er mit Giordanos Oper zu tun? Und warum liegt er nicht mehr in einer Badewanne, sondern im Bodensee? egisseur Keith Warner und Bühnenbildner David Fielding wählten Der Tod des Marat, das bekannte Gemälde des Malers JacquesLouis David, als Basis, Inspiration und Symbol für ihre Inszenierung von André Chénier: Erstmals ähnelt das Bühnenbild des Spiels auf dem See einer historischen Darstellung. Wo aber liegt die Verbindung zwischen Jean Paul Marat und André Chénier?

Das Gemälde Der Tod des Marat von 1793 befindet sich im Königlichen Kunstmuseum in Brüssel. Es dient als Vorlage der Bühnenkulisse zu André Chénier.

radikaler revolutionsführer Jean Paul Marat (1743 – 1793) war Arzt, Verleger und Journalist und galt zeitlebens als Befür worter politischer Gewalt. Er war einer der radikalsten Führer der Französischen Revolution auf Seiten der Jakobiner, die unter Maximilien de Robespierre im Jahr 1793 ein Schreckensregime errichtet hatten. Marat litt an einer Hautkrankheit, ie er mit häufigen Bädern zu lindern versuchte.

Mord mit dem Küchenmesser Nachdem die gemäßigten Girondisten von den radikalen Jakobinern verdrängt worden waren, entschied sich Charlotte Corday (1768 – 1793), eine Anhängerin der Girondisten, das Blutregime der Jakobiner zu beenden und die Hauptverantwortlichen der Schreckensherrschaft zur Rechenschaft zu ziehen. Am 13. Juli 1793 besorgte sich Corday ein 20 Zentimeter langes Küchenmesser und erstach Jean Paul Marat in seiner Badewanne.

Lobgedicht an eine Konterrevolutionärin Corday wurde zur Strafe für ihren Mord bereits am 17. Juli 1793 guillotiniert. Ihre Tat hatte zwar Marats Leben beendet, ihn aber gleichzeitig zu einem Helden gemacht. Corday selbst erlangte durch den Mord den Status einer Märtyrerin der Konterrevolution, über deren Tat der reale Dichter André Chénier (1762 – 1794) ein Lobgedicht schrieb, ehe er während Robespierres Schreckensherrschaft ebenfalls auf dem Schafott landete.

Vier Monate nach dem Attentat überreichte der französische Maler JacquesLouis David (1748 – 1825) sein Märtyrer-Bild Der Tod des Marat der Nationalversammlung und rief seine Gefolgsleute zur Rache auf. 1893 vermachte es Davids Neffe dem Königlichen Museum in Brüssel, wo diese Ikone der Französischen Revolution noch heute hängt.

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„Ich werde auch diesmal

gutes Wetter mitbringen!“

Wenn man ihn an seinen Seebühnen-Sommer 2007 erinnert, gerät Zoran Todorovich ins Schwärmen: Als Cavaradossi in Tosca war der aus Belgrad stammende Tenor zuletzt zu Gast am Bodensee und trotz anstrengender Arbeit auf der größten Seebühne der Welt war er von Menschen, Wetter und Umgebung begeistert. Im Interview erzählt er, warum es ihm nicht schwer gefallen ist, sich für die Hauptrolle in André Chénier ein weiteres Mal für Bregenz zu entscheiden. as ist das erste, das ihnen in den Sinn kommt, wenn Sie an Tosca 2007 und die Bregenzer Festspiele denken? Ich habe sehr schöne Erinnerungen an meinen Sommer auf der Bregenzer Seebühne: Tosca war eine wirklich wunderbare Zeit! Das Glück war, dass ich meinen Aufenthalt schon im Vorfeld sehr gut organisiert hatte, aus diesem Grund war auch das ganze Drumherum einfach perfekt: Ich hatte ein wunderschönes Haus gemietet und habe dadurch sehr viele Leute aus Bregenz und dem Umland kennengelernt. Für eine Reportage des ZDF habe ich damals sogar an einem Nachmittag mit einem herrlichen Boot ganz aus Mahagoni an der Seebühne angelegt, das mir mein Vermieter geliehen hat. All diese lieben Menschen haben mir Bregenz zu einem zweiten Zuhause gemacht, und genau das ist es, was sich ein Sänger für eine schwere Spielzeit wünscht: Dass man, wenn man schon einen Sommer opfern muss, das zumindest auf eine Art und Weise macht, die sehr angenehm ist.

Tosca auf der Seebühne war anstrengend, aber wirklich fantastisch. Es war eine tolle Inszenierung, ich hatte wunderbare Kollegen und auch das Wetter war bestens: Keine einzige meiner Vorstellungen musste unterbrochen oder ins Festspielhaus verlegt werden. Daher ist es mir wirklich nicht schwer gefallen, mich für einen weiteren Sommer in Bregenz

zu entscheiden! Es war nur eine Frage der Zeit, des passenden Was bedeutet die rolle des André Chénier für Sie? Ich bin Stückes und natürlich des Angebots für André Chénier, das im Moment in der glücklichsten Phase meiner mittlerweile mir Bregenz gemacht hat, und das mich sehr gefreut hat. Ich 20jährigen Karriere als Opernsänger: Ich bin endlich bei den finde die Inszenierung dieser Oper schönsten Tenorpartien angelangt, und dazu sehr schön, optisch wunderbar ge- „Man muss sich auf die zählt auch André Chénier. Ich habe den Chélöst, die Idee und das Bühnenbild nier inzwischen in zwei großen Produktionen sind kolossal: Also habe ich mich Technik einlassen“ in Marseille und am Grand Théâtre de Genève entschlossen, wieder nach Bregenz gesungen. Bregenz wird also bereits das dritte zu kommen. Ich werde mein Glück am Bodensee noch einmal Mal sein, und darüber bin ich auch sehr froh. Denn den Anforversuchen und den Bregenzern hoffentlich auch diesmal gutes derungen, die eine Bühne wie die Seebühne an einen Künstler Wetter mitbringen! (lacht). stellt, könnte man nicht gerecht werden, wenn man als André Chénier debütiert.

Mit einem Mikrofon singen zu müssen, Wind und Wetter ausgesetzt zu sein, teilweise sehr große Distanzen zu Wie sehen sie die Person des André Chénier? ist er eher überwinden – ist es ein Vorteil, wenn man die Verhältnisein revolutionärer Dichter oder ein romantischer Poet? se auf der Seebühne bereits kennt? Ich gebe offen zu, dass Das Revolutionäre hat mich eigentlich nicht so sehr beschäftigt, 2007 das Mikrofon und die Übertragungstechnik anfangs meine aber es ist sehr schön, eine so komplexe Figur zu spielen. Wie größten Feinde waren. Als Opernsänger ist man gewöhnt, der Cavaradossi in Tosca so ist auch André Chénier ein poliseine Rolle rein aus eigener Kraft heraus zu gestalten. In Bretisch hochmotivierter Charakter. Dennoch wollte ich mehr die genz hingegen ist man auf die Soundanlage und das Gespür Naivität eines Poeten in den Vordergrund stellen und weniger der Techniker angewiesen, die alles ausbalancieren. Darauf sein revolutionäres Interesse. Denn Chénier bleibt bis zum muss man sich einlassen und man muss sich mit der Ende Utopist. Er hat keine Angst vor dem Tod. Dafür lebt er viel Technik auseinandersetzen. Doch das technische zu sehr in einer Welt, die auf Utopie und Idealismus basiert, Team bei Tosca war wirklich hervorragend und hat als dass er solche Tatsachen überhaupt wahrnehmen würde. sich wunderbar um uns Sänger gekümmert, so Einen Poeten zu spielen, der die ganze Zeit zwischen der tatdass ich mit meinem Klang am Ende sehr zufrieden sächlichen Realität und seinem ganz persönlichen Idealismus war. Dennoch finde ich, die Zuschauer und Kritiker schwankt, war für mich viel schöner. sollten uns Sänger hier in Bregenz nicht mit denselBei Puccini gibt es immer einen wichtigen Tenor, der viel zu ben Maßstäben beurteilen, wie in einem Opernhaus singen hat, wie eben zum Beispiel den Cavaradossi, der aber oder vielleicht in der Arena nicht die Hauptfigur ist. In André Chénier di Verona. „Mehr kann man einem hingegen verkörpere ich den Titelhelden, Gleichzeitig muss ich aber auch der über fantastische Arien verfügt, die sagen, dass ich die technische Tenor nicht bieten!“ ganz unterschiedlich in ihrem Charakter Raffinesse, die Bregenz auf diesind: von Chéniers erstem, sehr heroischen sem Gebiet erreicht hat und die man auch braucht, um Auftritt mit „Un dì all'azzurro spazio“ über die Arie „Si fui eine solche Produktion an einem solchen Ort umsoldato“, die tatsächlich ein wenig revolutionär ist, bis hin zum zusetzen, wirklich großartig finde. Die Erfahrunweichen, melancholischen „Come un bel dì di Maggio“. Nicht gen, die ich bei Tosca gemacht habe, nehmen zu vergessen das großartige Duett mit Maddalena am Ende. mir diesmal einen großen Teil meiner NervosiMehr kann man an einem Abend von einem Tenor nicht verlantät. Ganz abgesehen davon, dass man in Bregen! Die Komplexität der Rolle in diesem wunderbaren musikagenz keine Höhenangst haben sollte! (lacht). lischen Rahmen hat mir von Anbeginn an wirklich imponiert und sehr gut gefallen. André Chénier zu singen macht einfach sehr viel Spaß!

(Interview: Babette Karner)

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Wer will in André Chénier eigentlich

was – und von we m? Was hat die Gräfin di Coigny mit Carlo Gérard zu tun, was für eine Rolle spielt der Incredibile un d wer ist Idia Legray? Lie st man die Geschicht e der Oper André Chénier, so ergeben sich ob de r zahlreichen handelnden Personen Fragen über Fragen.

Doch wer weiß, vie lleicht erging es ja auch Komponist Umbe rto Giordano bei der Arbeit an seinem Meisterwerk nicht anders. Mit „Umbertos Pinnwand" versuch t das Extrablatt, ein wenig Licht ins revolution äre Dunkel bring en.

Meinem Vater geht’s dreckig,

aber was kümmert das die Gräfin?

Tag und Nacht lässt sie ihn arbeiten. Doch der Tag der Freiheit wird kommen! Auf den Straßen brodelt es. Wer ist dieser Chénier?

Was will er von Maddalena? Sie ist meine große Liebe seit ich denken kann!

wir sind das Gesetz. Wer nicht für uns ist, ist gegen uns.

Und wer gegen uns ist, wird

rwirken g zu e assun

beauftragt den Spitzel, Chénier und Maddalena zu finden

ausgemerzt. Ganz einfach. Mitleid

CARLO GÉRARD erst Diener, dann Revolutionsführer

bedeutetSchwäche und Schwäche zu zeigen können wir uns

Warum bin ich hier?

Ich hasse dieses Adelspack. Aber ich brauche

Diese blasierten Affen

Hauses, Maddalena. Neulich sah ich sie ins

Perücken, grauenhaft. Doch

FOUQUIER TINVILLE Ankläger des Revolutionstribunals

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il g ege n

Ch

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er

André und sein verdammter

er schreibt sich um Kopf und Kragen.

er bleibt. Wegen der Liebe, wegen einer Frau!

Er ist und bleibt ein Dichter, unverbesserlich romantisch.

, ANDRÉ CHÉNIER sen las ein Dichter r e v zu st i d n a hr s L gefa da s , n r e b nie Le hé n ri tC e g n il we drä Ich bin nur eine Frau,

Chénier. Man sagt, er sei den Revolutionären zugetan.

MADDALENA DI COIGNY eine junge Adelige

t ig

te

s be

ein „Feind der Revolution“ sein? Warum bin

ay gr

Le

ich verurteilt worden? Nun muss ich sterben, was wird nur aus meinen Kindern?

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ein junger Dichter, André

liebt

eine Mutter, ein Niemand! Wie kann ich

ROUCHER André Chéniers bester Freund

da ist einer, der ist anders,

liebt

Idealismus. Egal, wer an der Macht ist, Sie suchen ihn, er muss weg! Aber nein,

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én

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str eck

Er ke

mich geschehen.

ter och t ie T rlieb in d n ve erri er H

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ist

und wehenden Locken. Da war es um

sein

Haus huschen, mit gerafften Röckchen

mit ihren Rüschen und

t, da lie s ss bt s M en . a To Unt dda er le de su sch na re rt i eil bt .

Geld. Und dann ist da noch die Tochter des

nn

nicht leisten.

Schon wieder

einer dieser Bälle.

td e un ckt d di v e

Freil niers Ché , t uch vers

en

Wir sind das Recht,

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IDIA LEGRAY eine Mutter zum Tode verurteilt

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zw in Ad gt el sb al te ilz un eh

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L'inhalt Am Vorabend der Französischen Revolution verlieben sich www.bregenzerfestspiele.com/de/ kategorie/hauptmen/programm/ spiel-auf-dem-see/musikbeispiele

Ach, Revolution,

welch' wunderbare Zeit!

Endlich geht es diesem

ausbeuterischen Pack an den

Kragen. Ich bin es, der sie ihrem verdienten Schicksal zuführt!

Und das Beste? Ich verdiene Geld

el, Chénier

finden

damit!

INCREDIBILE ein skrupelloser Spitzel

td e un ckt d di ve e be rr ät id en si e an Lie b G ér end ar en d

Coigny ineinander. Noch feiert der Adel Feste, doch vor den Türen der Paläste brodelt der Volkszorn. Der Diener Carlo Gérard schreit seinen Hass auf die Dekadenz der Aristokratie heraus.

Seine Liebe zu Maddalena wird für immer aussichtslos bleiben. Der Aufstand der Volksmassen vereitelt die romantischen Pläne Chéniers und Maddalenas. Während Chénier fliehen kann, sucht die mittlerweile in Armut lebende Maddalena Schutz bei ihm. Doch Misstrauen, Gewalt und Blutrausch kennen keine Grenzen.

e hin, redibil m Inc re ich de und ih gibt s r sich eld fü n um G rdiene zu ve Herrin

en

der Dichter André Chénier und die Adelige Maddalena di

Die Guillotine arbeitet unermüdlich. Am Ende frisst die Revolution ihre eigenen Kinder: Auch Chénier wird des Verrates angeklagt und Maddalena

ist keine von denen.

Sie war immer gut zu mir, sie hat das alles nicht verdient. Ich

von seinem eifersüchtigen Rivalen Carlo Gérard, inzwischen Revolutionsführer, vors Tribunal gezogen. Maddalena folgt ihm: Im Tode vereint beschreiten die beiden den Weg zum Schafott.

muss sie beschützen, würde alles für sie

tun, damit sie nicht zu sehr leiden

flüchtet mit Bersi vor den

muss.

Revolutionären, lebt mit ihr auf den Straßen von Paris

BERSI Maddalenas Dienerin und Vertraute

am

zw in Ad gt i h el sb re T al oc te l ilz ht im er un , Sc eh hl me o n ss

Das „Volk“ –

auf den Straßen!

Was wollen sie denn?

Wir waren doch immer gut zu ihnen, waren immer

bescheiden, haben doch nur unser Leben gelebt.

Oh Himmel, was wird aus uns werden?

GRÄFIN DI COIGNY Maddalenas Mutter

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Anhand einer dramatischen Liebesgeschichte erzählt André Chénier ein historisches Ereignis, das

unser gesellschaftliches Selbstverständnis prägt wie kein anderes: Die Französische Revolution.

Das Extrablatt wirft auf dieser Doppelseite mit zwei Beiträgen zwei unterschiedliche Blicke auf die Französische Revolution – ganz ohne dramatische Liebesgeschichte.

Ich, Adam, kämpfe sanft von Martina Schaeffer

ch lege mein letztes Stück Holz in den Kamin. Ganz langsam, fahre noch einmal mit meinen Fingern über die rauen Risse in der grauen Borke, die tiefen Falten und Schrunden. Koste es aus, wärme mich schon in Gedanken. Es ist klirrend kalt. Noch sind die Eisblumen draußen am Fenster. Aber es wird nicht lange dauern, dann kriechen sie herein. Erobern Millimeter um Millimeter. Unaufhaltsam. Meine jetzt schon klammen Knochen zerbersten.

Es ist das letzte Stück Holz. Mehr gibt es nicht. Meine Kraft ist verbraucht. Ich, Adam, der Golem, habe meine letzten Schlachten geschlagen. Zu oft aufgebäumt.

Ihr lacht? „Ach wärst du doch zu uns herüber gekommen.

Hier ist es warm. Hier brutzelt der Braten im Ofen. Der Wein schimmert rot im Kristall der Karaffen“, hör’ ich euch raunen. „Was musstest du kämpfen, du Narr!“ Die paar Waffen? Die wenigen Schmetterlingsminen? Harmloses Spielzeug! „Wenn wir sie nicht verkaufen, tun’s andere. Was soll’s?“ Ich bin meinem Sohn durchs weizenblonde Haar, das duftzarte, weiche, gestrichen und, die abgerissenen, zersprengten Gliedmaßen von Kindern vor Augen, blutrot sprießend wie Klatschmohn auf verwüsteten Feldern, gegangen. Einfach so. Ich hab' mich durch die Erde gewühlt, mit meinen rauen, rissigen Händen Furche um Furche aufgerissen und meinen Samen gestreut. Er ist gut aufgegangen. Meine Ernte war reich.

Euch war das ein Dorn im Auge. Der Adam, der Bauer, ist anders. Er wird uns zu groß.

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Ihr schickt mir die Spitzel ins Haus, belauscht meine Worte, raubt sie, verdreht sie. Schon spür’ ich die Häscher. Ihr knüppelt mich nieder, erschießt mich, erstecht mich. Doch ich komme wieder, ich, Adam, ich, Golem, wieder und wieder. Ich recke euch mein Haupt aus der Erde entgegen, so oft ihr’s auch abschlagt, es wächst wieder nach. Ich komm’ euch mit Schwertern, mit Knüppeln, mit Messern entgegen. Ich stürm’ die Bastille. Ich brülle, ich rase, ich tobe – und kann doch so sanft wie ein Täubchen auch gurren. „Brüder!“ Mit meinem Wort zerkratz’ ich euch die gelackte Fresse, schlitz’ euch die feinen Kleider auf bis auf die Haut. „Gerechtigkeit!“ brülle ich euch entgegen. Doch ihr seid taub. „Macht und Mammon!“ kommt einzig als Echo. Das sind die Götzen, an die ihr glaubt.

Ihr zieht mir einen Sack über den Kopf, sperrt mich hinter Stacheldrahtgitter, zerschlagt mir die Glieder, setzt mir die Dornenkrone aufs Haupt. Und ich? Ich steh’ wieder auf. Es ist wie Magie, köstliches Theater. Spartakus bin ich, Gandhi, Che Guevara, Siddharta, Martin Luther, ein tibetischer Mönch, ein chinesischer Künstler. Und ja! Ich bin eine Frau. Ich bin Lillith, die wildere Eva, eine Marianne. Nackt und unbeschnitten. Ihr könnt mich nicht zähmen, und wenn ihr mich noch so oft schändet. Mit wogenden Brüsten und wallendem Haar halte ich euch den Spiegel vor Augen, mal golden und glänzend, mal nur eine Scherbe, ein Splitter. Den stech’ ich euch lüstern unter die Braue. Auge um Auge! Es ist Revolution!

Aber jetzt bin ich müde. Ich. Adam. So viele Schlachten geschlagen, soviel Blut ist geflossen. Auge um Auge? Diese Spirale

schraubt sich unendlich immer weiter hinauf. Das Feuer in meinem Herzen erkaltet. Schneeweiße Kristalle wachsen wie Blüten darauf. Ich lege das letzte Scheit in den Ofen und zünde es an.

Es glimmt, kleine Flamme, und ich kann nur noch denken: „Hoffnung? Wie sahst du noch einmal aus?“ Jetzt lege ich mich erst einmal nieder, ich, Adam. Auf die kalte Erde bette ich mein Haupt. Mit meinen rauen, rissigen Fingern streiche ich zärtlich darüber, als wäre es die weiche Haut meiner Kinder. Meinen Sohn will ich liebkosen, den toten, meine Töchter streicheln. Sie leben. Nur einen Augenblick meine Zukunft betrauern, ein bisschen. Kurz will ich rasten, dann aber komme ich wieder. Versprochen. Ein anderer Adam werde ich sein, wieder, noch einmal. Neu und ganz nackt. Auf dem Rücken von Walen werde ich die Meere durchspalten, schwinge mich auf Zephyrs Schwingen hoch in die Luft. Ganz ohne Waffen zerteile ich den Äther, spalte euch die Köpfe mit einer Feder. Ihr lacht? Adam, der Narr? Ja, das bin ich. Ein Clown, ein Zirkusdirektor, ein Magier. Ein Feuerwerk der Freude zünde ich an. Eines der Liebe, des Friedens. Leben will ich, mit meinen Brüdern und Schwestern, den vielen. Das ist unser Recht. Und das ist unsere Revolution: Sanft, wie von Flügeln getragen. Engeln gleich.

Martina Schaeffer (49) hat nicht nur einen besonderen Bezug zum Wasser, sondern auch zur Hauptstadt der Französischen Revolution: Sie ging sieben Jahre in Paris zur Schule und ist am Gardasee, Bodensee sowie in der Nähe eines kleinen Badesees bei Versailles aufgewachsen. Gemeinsam mit ihrem Freund und fünf Kindern lebt die Politikwissenschaftlerin heute in Regensburg und arbeitet dort seit 20 Jahren als Journalistin für die Mittelbayerische Zeitung.

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Brennende Seelen von Volkhard Windfuhr ie Kulisse wirkte wie von Künstlern bestellt: Kobaltblauer Januarhimmel überm Nil, Millionen exaltierte Demonstranten aller Volksschichten auf dem TahrirPlatz im feuchtkalten Zentrum der Hauptstadt und auf der Kasr an-Nil-Brücke. Die rot-weiß-schwarze Trikolore der ägyptischen Revolution in tausend Händen. Lautsprecherplärren. Plötzlich ertönt eine metallische Stimme. Wie auf Kommando verstummen alle Kehlen. Dann die Nachricht.

Präsident Husni Mubarak gibt auf, beugt sich dem Diktat des sich aufbäumenden Volkes. Noch ein paar Sekunden Totenstille des Nicht-Fassen-Könnens. Dann der Aufschrei – nein, der Brunftschrei der Masse, vor allem der Jugendlichen, die Tage und Nächte den Gewehrsalven der Polizei trotz hohen Blutzolls getrotzt hatten. Menschen fielen sich in die Arme – Tränen, Freude, Brüderlichkeit, ein Gefühl der Erlösung. Irgendwo stimmten vom Druck befreite Ägypter die Nationalhymne an.

Die zum Volkslied gewordene Hymne „Biladi, biladi“ – „meine Heimat, meine Heimat“ – schwoll an zu einem Glaubensbekenntnis an Freiheit und Gleichheit, an Gerechtigkeit für alle und den Beginn eines neuen „Jahrtausends der Menschlichkeit“.

Lenin ar-Ramli, Stückeschreiber und Verfechter des volksnahen Theaters, fasste den Beschluss, die „Wiedergeburt des ägyptischen Geistes“ in einem Drama festzuhalten. Daran schreibt er noch heute, denn das Drama der Revolution geht weiter.

Alaa Al-Aswani, Arzt und Autor, von Freunden zum „Schriftsteller der Revolution“ gekürt, von einflussreichen Anhängern des gestürzten Autokraten und seiner Oligarchenklique zum „Unruhestifter nummer eins“ gebrandmarkt, stellt allen Anfechtungen zum Trotz klar: „Unsere Hoffnungen und Ideale sind dieselben wie die Ziele der französischen Revolutionäre vor 220 Jahren“.

Doch trotz des wachsenden Widerstands der vor Bluttaten nicht zurückschreckenden Konterrevolution setzt der Verfasser des ätzend sozialkritischen Romans „Imarat Ya’qubyan“ – „The Yaacoubiyan Building“ –, Urbuch der militanten ägyptischen und arabischen Systemveränderer, seine Gratwanderung fort. Und frotzelt: „Was uns mit den Sans culottes von 1789 verbindet, sind unsere brennenden Seelen. Die kann niemand löschen“.

Dabei hatte gerade Ägypten sogar noch früher als viele europäische Länder mit der französischen Revolution Bekanntschaft gemacht. Bereits 1798 landete in Alexandrien und Abu Kir kein

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Geringerer als Napoleon Bonaparte an der Spitze eines Expeditionskorps, um den britischen Rivalen den Seeweg nach Indien abzuschneiden, aber auch, um die Ziele der französischen Revolution zu verbreiten. Mit beachtlichen Langzeitfolgen, zumal Ägyptens Feudalherrscher die fortschrittshemmende Bindung von Staat und Religion nach französischem Vorbild lösten und den Grundstein einer Zivilgesellschaft legten – der ersten in der Arabischen Welt –, die erst heute wieder unter dem Druck der religiösen Maximalisten gefährdet ist.

Nicht nur im volkreichsten arabischen Land, sondern auch im vergleichsweise geografisch und sozialpolitisch Frankreichnahen Tunesien – wo der arabische Revolutionsfunke zuerst zündete – auch im benachbarten Libyen, im Jemen und in Syrien gestaltete sich der Kampf der Revolutionäre nach Anfangserfolgen zu einem blutigen Ringen. Dennoch bleibt die arabische Intelligenz trotz bitterer Rückschläge zukunftssicher: „Völker, die ihre erste Feuerprobe bestanden haben, werden siegen“, versichert die Kairoer Revolutions-Journalistin Dina Taufiq. „Das war in Frankreich doch auch nicht anders“. Al-Aswani, den Morddrohungen bislang nicht einzuschüchtern vermochten, geht einen Schritt weiter: „Echte Menschlichkeit kennt keine Grenzen, weder in der Zeit, noch an Schlagbäumen und ideologischen Manifesten. Wir alle tauchen ein in die Revolution und schwimmen weiter“.

Der französische Dichter André Chénier war vom selben Geist geprägt. In den Wirren der französischen Revolution wurde er zum glühenden Verfechter der neuen Werte und richtete sich mit flammenden Versen in geradezu ergreifender Unmittelbarkeit an das Volk, an „mes compatriotes“, „meine Mitbürger“.

Doch obwohl der rasch an Popularität gewinnende HumanApostel mit Bestürzung und Abscheu das Abgleiten der selbstherrlichen und gnadenlosen Ultras der Jakobiner im Umfeld des unbelehrbaren Robespierre in eine menschenverachtende Diktatur durchaus zur Kenntnis nahm, verlor er nicht den Glauben an das höhere Ziel: Den Glauben an den Triumpf der menschlichen Vernunft und der letztendlichen Durchdringung der neuen Gesellschaft vom Humangeist der wahren Revolutionäre.

Chénier endete unterm Fallbeil der entmenschten Radikalen, die sich wie die Quislinge in Hitlers Machtbereich mit Waffenge-

walt zu Herren über Tod und Leben aufgeschwungen hatten. Der „Minnesänger der Revolution“ wurde Opfer der sich fortlaufend hektischer gestaltenden Abfolge der Umbrüche in einer sich radikalisierenden Gesellschaft. Einer Gesellschaft, die erst viel später zu einer relativen Ruhe kommen sollte. Umberto Giordanos gewagte Umsetzung des Lebensabenteuers des unglückseligen André Chénier in seiner 1898 in der Mailänder La Scala aufgeführten Oper erfasste auf Anhieb Hirne und Herzen. Die Wucht der Klänge und Stimmen verschmolz Sehnsüchte und Schmerzen der Revolutionäre und ihrer Opfer (!) zu einer alle Sinne fordernden Aussage. Mehr als Zeitungskommentare und Gemälde per se vermitteln können.

Beethoven, Wagner und eine Unzahl von Autoren und Künstlern wurden teilgeprägt von den Umwälzungen, die vor zwei Jahrhunderten zunächst im aufbegehrenden Frankreich ein Weltbild veränderten und die Gegenwart und die Zukunft befruchten und belasten sollten. Nun auch in Arabien. Die Revolution erschüttert kontinuierlich vermeintlich festgezurrte Welten – auch dort, wo Oligarchen und Generäle in nahtlosem Übergang die Herrschaft der Kolonialherren übernahmen und ihre Völker mundtot machten. Die erste Woge der arabischen Revolution schwappte über die verkrusteten Machteliten wie ein Tsunami hinweg und spülte einige Pharaonen aus ihren Palästen und Bunkern. Andere weigern sich zu kapitulieren. Scharfschützen der Sicherheitsorgane schießen jugendlichen Demonstranten die Augen aus.

Engstirnige religiöse Dogmatiker versuchen, den Sinn der demokratischen Freiheiten zu pervertieren und die revolutionäre Jugend, die den ungleichen Kampf gegen die Unterdrücker unter großen Opfern begonnen hatte, aus den Entscheidungsgremien über üble Tricks und Seilschaften herauszuhalten. „Das neue, alte ungleiche Spiel der Revolutionäre und ihrer machthungrigen und korrupten Widersacher ist noch lange nicht zuende,“ weiß Schriftsteller Alaa Al Aswani. „Wenn es sein muss, tritt unsere Jugend eine neue Revolution los, veux dire die entscheidende Phase zwei“.

Vielleicht. Seine Freunde befürchten, daß den ägyptischen André Chénier das Schicksal seines glücklosen Vorgängers ereilen könnte.

Neben fünf europäischen Sprachen beherrscht Volkhard Windfuhr (75) Arabisch, Farsi sowie Türkisch. Der aus Essen stammende Journalist lebt seit 1955 in Ägypten und arbeitete unter anderem für „Radio Kairo“ und „Deutsche Welle“. Er gilt als einer der renommiertesten NahostExperten, traf Husni Mubarak, Muammar al-Gaddafi und Anwar Al-Sadat. Beim Ausbruch der Revolution war er auf den Straßen Kairos unterwegs, seit 1974 arbeitet er dort für das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ als Leiter des Nahostbüros.

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„Arbeit führt zum erfolg, nicht etikette“ err Metzler, wie kommt eigentlich ein erfolgreicher Physiker und Manager so intensiv mit der Kultur in Kontakt? Es stimmt, ich bin von der Ausbildung her Physiker, aber es gibt da eine starke Beziehung zur Kultur: Ich habe am Ende der Ausbildung intensiv überlegt, ob ich nicht in die Forschung gehen will, also Wissenschaftler werde. So weit ich zurück denken kann, haben mich immer grundsätzliche Dinge bewegt, und ich sehe schöne Parallelen zwischen Kunst und Wissenschaft: Es gelten ähnliche Maßstäbe, man beschäftigt sich nur mit etwas anderer Materie. Das Schöne bei Kunst und Kultur ist, dass der Mensch im Mittelpunkt steht, während bei der Naturwissenschaft, von der ich herkomme, der Mensch eher der Beobachter ist.

Deshalb habe ich mich letztlich auch entschieden, nicht in der Wissenschaft zu bleiben, sondern mich eher dem menschlichen Universum zuzuwenden.

Haben Sie spezielle kulturelle Vorlieben – natürlich abgesehen von den Bregenzer Festspielen? Ja natürlich, aber die Festspiele haben für mich schon eine ganz besondere Bedeutung. Wenn ich hier auf den See schaue, sehe ich Lochau – und dort, wo das Rupp-Käsewerk steht, bin ich aufgewachsen. Von klein auf konnte ich auf diese „Theater-Maschine“ blicken und bekam dadurch einen sehr natürlichen Zugang zu den Bregenzer Festspielen.

Musik hat mich interessiert, nicht nur klassische. Aber diese Verbindung zu den Festspielen war immer wichtig. Auch war ich Platzanweiser und Statist auf der Seebühne. So bin ich den Festspielen näher gekommen.

Später verbrachte ich viele Jahre im Ausland, habe als Manager in großen Unternehmen Karriere gemacht. Als ich nach Vorarlberg zurückkam, konnte ich hier gleich wieder anknüpfen – einerseits durch den Freundeskreis, andererseits, weil ich als Unternehmer erkannt habe, wie wichtig so eine Kultur-Einrichtung ist. Die Mitarbeiter meiner Unternehmen konnten wir hierzulande zahlenmäßig nur schwer finden, wir haben sie deswegen aus allen möglichen Ländern nach Vorarlberg geholt – aus Deutschland, Italien, China, England oder Irland. Und weil Bregenz keine Großstadt ist, war es wichtig zu sehen, dass wir hier – neben der vielgerühmten Natur – doch etwas Einzigartiges haben. Die Region bietet in manchen Bereichen Weltklasse – in der Wirtschaft, in der Architektur, aber eben auch in der

Kultur. Da gehören die Festspiele und das Kunsthaus Bregenz dazu. Unsere Mitarbeiter, die zum Teil aus großen Städten hierher kamen, waren jedenfalls überrascht, hier diese kulturelle Qualität vorzufinden.

Das hochwertige Kulturangebot ist also auch ein Standortvorteil für die region? Das ist ein ganz wichtiger Standortvorteil. Ich werde auch versuchen, dies noch deutlicher herauszuarbeiten. Die Bregenzer Festspiele sind ein bisschen wie die Luft, die man erst bemerkt, wenn sie fehlt – sie sind in 67 Jahren so selbstverständlich geworden, dass jeder glaubt, sie seien sozusagen „gottgegeben“. Aber so ist es natürlich nicht – alles ist ein Ergebnis von härtester Arbeit, großer Kreativität, viel Einsatz und dem Risiko, dass es auch mal Fehler gibt.

Sie stammen aus relativ einfachen Verhältnissen. Da müsste ihnen die demokratische Kultur der Festspiele, die allen ermöglichen möchte, hohe künstlerische Qualität zu erleben, eigentlich sehr nahestehen?!

So ist es – das ist ein Kulturverständnis, das meinen Idealen entspricht. Die Kunst macht uns zu Menschen, denn sie hilft, dem Leben Sinn zu geben – über das Materielle hinaus. Kunst und Kultur sind ein ausgezeichneter Weg in die Selbstfindung und in die Zufriedenheit, um die Balance im Leben zu erreichen. Diese Demokratisierung ist die DNA der Festspiele, nämlich einer möglichst großen Zahl von Menschen Zugang zu großartiger, hochklassiger Kunst zu bieten. Dies ist Voraussetzung für den Erfolg der Festspiele: Wir brauchen eine große Besucherzahl, darunter sehr viele Menschen, die sich kaum trauen ein Opernhaus zu betreten aufgrund von Hemmungen.

Wir wollen diese Barriere auf Null senken, damit möglichst viele Menschen an diesem Erlebnis teilhaben können.

Das heißt, Sie können den Vorstellungen, die in den letzten Monaten zum Teil kolportiert wurden, dass man sich in Bregenz endlich auch mit Bayreuth oder Salzburg messen müsse, nicht viel abgewinnen? Nein, diese Vergleiche entsprechen nicht unseren Vorstellungen. Uns geht es nicht darum, in irgendwelchen Ranglisten oder elitären Zirkeln zu reüssieren. Natürlich ist für uns der künstlerische Erfolg wichtig.

Wir wollen höchste Qualität bieten, das ist selbstverständlich, aber für uns ist der Inhalt wichtiger als der Name, und die Arbeit führt hier zum Erfolg, nicht die Etikette.

Hans-Peter Metzler, Festspielpräsident Nach einer erfolgreichen Karriere bei Siemens unter anderem in Singapur machte sich Hans-Peter Metzler 1997 mit der Gründung des Chip-Herstellers NewLogic Technologies selbstständig, den er 2005 verkaufte.

Es folgten die Gründung der Technologieunternehmen Photeon Technologies und Interclick sowie Beteiligungen an weiteren Unternehmen. Metzler studierte Mathematik und Theoretische Physik in München, Wien und Innsbruck. 2002 wurde er zum Vorsitzenden des Vereins der Freunde der Bregenzer Festspiele gewählt, 2006 zum Vizepräsidenten des Festivals bestellt.

Der Familienvater lebt mit Ehefrau Antje sowie drei Töchtern in Bregenz, wo er am 31. März 1959 geboren wurde.

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Sie wurden unter anderem wegen ihrer Managementfähigkeiten, die Sie in ihren Betrieben bewiesen haben, zum Präsidenten gekürt. Wie wichtig sind denn Managementfähigkeiten in so einem Kulturbetrieb? Das ist schon eine Fortschreibung der guten Geschichte unseres Unternehmens.

Mein Vorgänger war ein erfolgreicher Unternehmer, entstammend aus einer Unternehmerfamilie. Als er vor 30 Jahren begonnen hat, war er wahrscheinlich auch mehr Unternehmer als Kulturmanager. Ich kann sehr schnell lernen und bin überzeugt, dass der Erfolg eines Unternehmens stark davon abhängt, wie es geführt wird. Das Ziel ist, großartige Kultur zu bieten, aber dennoch ist es eine Organisation, die wie ein modernes, professionelles Unternehmen geführt werden muss. Das verlangen unsere Mitarbeiter, unsere Kunden, die Besucher und unsere Partner. Ich glaube auch, dass die Festspiele wie jedes Unternehmen eine Art Wachstumsstrategie brauchen. Wenn man nur den Erfolg verwalten will ist man zum Sterben verurteilt. Wir haben hier in Bregenz aber das Glück, mit einem großartigen Team zu arbeiten. Das Festival ist, wie ich immer wieder höre, der Benchmark, also jeweils der Maßstab für andere Kulturunternehmen. Das ist ein großer Erfolg der Verantwortlichen, aber auch der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. einer ihrer ersten Schritte war die erweiterung des Stiftungsvorstandes von drei auf fünf Mitglieder. ist das auch eine Konsequenz aus der etwas holprigen intendantensuche und den Turbulenzen der letzten Monate? Da gibt es nichts zu verschweigen. Mein Verständnis vom Stiftungsvorstand ist, dass wir ein starker, gestaltender Aufsichtsrat sind.

Es geht ja hier um ein großes Unternehmen, das in sechs Wochen über 20 Millionen Euro umsetzt und das entsprechende Verantwortung für die Mitarbeitenden, Stakeholder und für die Region hat. Eine professionelle Organisation ist da selbstverständlich. Ich bin Vorsitzender dieses Gremiums, das durch die Erweiterung zusätzliche Qualifikationen bekommen hat – etwa auch Sabine Haag, die immerhin das größte Kulturbudget der Republik verantwortet.

Bei der Suche nach einem neuen intendanten sollen auch internationale Standards eingehalten werden, indem ein Beratergremium eingesetzt wird. Warum passiert das nun? Ich möchte nicht ins Detail der Intendantensuche der vergangenen Monate gehen. Sagen wir so: Es ist nie zu spät

Die Mannschaft hinter der Mannschaft Mit Übernahme des Vorstandvorsitzes durch Hans-Peter Metzler nimmt auch ein von bisher drei auf fünf Mitglieder erweitertes Vorstandsgremium die Arbeit der kommenden Amtsperiode auf. Neu im Team sind Verena Brunner-Loss, Michael Grahammer und Sabine Haag, die neben den bisherigen Mitgliedern Hans-Peter Metzler und Wilhelm Muzyczyn ehrenamtlich für das Festival tätig sind. Der Vorstand der Bregenzer Festspiele Privatstiftung ist Eigentümervertreter und Kontrollorgan der Bregenzer Festspiele GmbH. Das Extrablatt wollte wissen, was den Reiz des Engagements bei den Bregenzer Festspielen ausmacht:

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Seine Festspiel-Karriere begann während der Schulzeit als Platzanweiser. Einige Jahre später wählten ihn die Festspielfreunde zum Vereinsvorsitzenden, 2006 wurde er Vizepräsident des Festivals. Seit wenigen Tagen steht Hans-Peter Metzler an der Spitze der Bregenzer Festspiele und bekleidet als Präsident das höchste Ehrenamt des Kulturunternehmens. Im Hauptberuf ist der Physiker Eigentümer und Manager mehrerer Firmen in der Technologie-Branche. Im Interview spricht er über Oper als Selbstfindung und Standortfaktor sowie Management-Anforderungen in der Kulturbranche.

etwas zu lernen. Ich habe ja nicht die kulturelle Verwurzelung wie mein Vorgänger, und deshalb mache ich es so, wie es in erfolgreichen Unternehmen üblich ist: Man bedient sich einer Agentur, die den Prozess steuert, damit das Verfahren professionell, vertraulich und stringent abläuft. Wir wollen sicherstellen, keine Chancen auszulassen. Außerdem wird der Stiftungsvorstand mit Sir Peter Jonas und Klaus Zehelein von zwei ausgewiesenen Experten der europäischen Kulturszene beraten. Letztlich ist aber klar, dass die Entscheidung das Präsidium fällt.

Und wie sieht jetzt das Anforderungsprofil für den oder die neue/n aus? Diese Persönlichkeit muss den Platz hier am See lieben. Sie darf den See oder das Wetter nicht als Problem sehen – dieser Spielort ist unser Kapital und nicht unser Problem! Man muss die Herausforderung annehmen, dass man hier am größten See Mitteleuropas sitzt, dass es keinen Vorhang zwischen Bühne und Publikum gibt und dass alles, was wir hier machen, immer winzig ist im Vergleich zu dem, was die Natur ringsherum bietet – auch wenn die Dimensionen noch so riesig sind. Es muss ein Mensch sein, der die Emotion aufbringt, diesen „Stier“ hier draußen an den Hörnern zu packen. Und wir wollen die „Bregenzer Dramaturgie“ beibehalten – die Dualität aus Spiel auf dem See und Oper im Großen Haus. Klar ist aber: Die Musik spielt draußen. Man kann und muss sich immer wieder neu erfinden, und man sollte dort ansetzen, wo Alfred Wopmann und David Pountney sehr konsequent hingearbeitet haben und diese Arbeit mit viel Fantasie weiterentwickeln.

Zu überlegen ist, wohin wir uns weiterentwickeln. Natürlich existieren auf der Seebühne Möglichkeiten, die künstlerische Arbeit neu zu gestalten. Im Bereich der Akustik ist bereits sehr viel geschehen, auch die Bühnentechnik entwickelt sich weiter.

Aber wir sollten nicht in Frage stellen, dass wir hier die größte Seebühne der Welt haben. Und die wollen wir vor möglichst vielen Menschen bespielen, die vielleicht eine Oper zum ersten Mal in dieser besonderen Schönheit erleben.

Wenn Sie Wopmann und Pountney ansprechen, dann müssen wir auch über das Thema Kontinuität im personellen Bereich reden: David Pountney war mit der Seebühne als regisseur schon vertraut, als er das Amt hier übernahm.

Diese Kontinuität galt auch als erfolgsrezept – kann sie im

Fall der intendanz überhaupt noch erhalten bleiben?

Im künstlerischen Bereich würde ich diese Kontinuität nicht fordern. An den Werten und Grundfesten der Festspiele wollen wir nicht rütteln, aber es wäre zeitgemäß, in die künstlerische Leitung eine neue Dynamik hinein zu bringen. Ich glaube schon, dass wir jemanden brauchen, der oder die den Genius und die Kreativität mitbringt, hier Neues zu machen. Ob man das als Sprung oder als durchgehende Linie empfindet, kann man nachher diskutieren.

Wichtig sind Qualität, Innovation sowie das Erfrischende und das Aha-Erlebnis für das Publikum. es gab ja beim bisherigen intendanten Diskussionen, ob er während des Jahres oft genug in Bregenz anwesend ist. Da stellt sich die Frage, ob ein intendant nicht sogar sehr viel reisen muss, um auf dem Laufenden zu sein und die richtigen Themen und Leute für Bregenz zu finden!? Das kann man uneingeschränkt mit „Ja, natürlich!“ beantworten. Ich bin kein Fan von Anwesenheitslisten. Selbstverständlich muss es eine Balance geben. Aber ich denke, Voraussetzung ist, dass es keinen Zweifel gibt, wo der Schwerpunkt und der Interessensmittelpunkt liegt.

Die Person muss auf jeden Fall weltweit gut vernetzt aber mit dem Herzen hier sein. Und wie das genau aussieht, hängt auch davon ab, ob es sich um einen Kulturmanager, eine Regisseurin oder einen Musiker handelt.

Sie sind zunächst einmal fünf Jahre, also bis 2017 gewählt. ihr Vorgänger war 30 Jahre im Amt, wo liegen denn ihre Perspektiven? Ich bin kein besonders guter Prophet, aber ich denke, dass ich die Aufgabe, wenn ich die notwendige Unterstützung bekomme, auch über die fünf Jahre hinaus machen werde. Wir nehmen uns auch beim Intendanten einen Horizont von ungefähr zehn Jahren vor, also zwei Amtsperioden. Das ist einfach ein pragmatischer Ansatz, denn wenn ich mich jetzt nur auf fünf Jahre einstellen würde, würde ich das nicht machen wollen.

Andererseits habe ich im Leben noch relativ viel vor.

Vielen Dank für das Gespräch.

(Interview: Markus Barnay)

DER STIFTUNGSVORSTAND DER BREGENZER FESTSPIELE

Verena Brunner-Loss

Michael Grahammer

Sabine Haag

Wilhelm Muzyczyn

… ist passionierte Buchhändlerin in Vorarlberg. Als lokale Unternehmerin einer kulturaffinen Branche ist es für sie eine Ehre, sich für das Festival einzusetzen.

… ist Vorstandsmitglied der Vorarlberger Landes- und Hypothekenbank AG, ab Mai 2012 übernimmt er den Vorsitz.

Die gebürtige Vorarlbergerin leitet als Generaldirektorin des Kunsthistorischen Museums Wien die Geschicke des größten österreichischen Museumskonzerns.

… ist Geschäftsführer der Alpenländischen Heimstätte Vorarlberg. Bei den Bregenzer Festspielen ist er kein Unbekannter – seit 1996 ist er Vizepräsident des Festivals.

„Die Bregenzer Festspiele haben in den

„Es gibt kaum schönere Aufgaben als

„Ich engagiere mich gerne, um den Bregenzer

„Ich engagiere mich für die Bregenzer

Produktionen in einer unvergleichlichen

Festspiele mitgestalten zu dürfen.“

zu dem Stellenwert zu verhelfen, den sie

schlägt und ich dieses großartige euro-

letzten Jahrzehnten durch einzigartige Kulisse weltweit Anerkennung erfahren.“

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die Fortsetzung des Erfolgs der Bregenzer

Festspielen – auch auf Bundesebene – verdienen.“

Festspiele, weil mein Herz für die Kultur päische Festival unterstützen will.“

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Stacheln, Steuerstand und ein Wasservorhang

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Wo kommt der Ton her? Was steckt unsichtbar für die Zuschauer innerhalb des Bühnenbilds?

Wie bewegt man einen Riesen-Brief?

Das Extrablatt beantwortet die meistgestellten Fragen zur André Chénier- Kulisse.

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Eine ungewöhnliche Perspektive auf eine ungewöhnliche Bühne: Die Computersimulation zeigt die Opernkulisse vom Bodensee aus und in einer Höhe von 55 Metern betrachtet. Deutlich zu erkennen: Die einzelnen Elemente sind auf der Rückseite offen aus Gewichts- und Kostengründen.

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1 Hubstempel Menschenleben hängen daran: Der zentrale Befestigungspunkt dient als Seilsicherung für Akrobaten. Obwohl die per Handkurbel ausfahrbaren Hubstempel rund drei Meter über den Kopf hinaus ragen und damit den höchsten Punkt des Bühnenbilds darstellen, sind sie für die meisten Zuschauer kaum sichtbar.

2 Lautsprecher Gut hörbar, nicht sichtbar: Im gesamten Bühnenbild versteckt sind 80 Lautsprecher, die für das weltweit einzigartige Beschallungssystem BOA (Bregenz Open Acoustics) den Klang immer von dem Ort aus liefern, wo der Sänger singt – selbst im Spiegelrahmen. In Kombination mit 850 Lautsprechern im Zuschauerraum entsteht ein dreidimensionales Klangerlebnis. Selbst unter der verschnörkelten Kaschur des Spiegels ver­stecken sich Lautsprecher. Diese Bereiche wurden speziell bearbeitet, damit der Ton bis zum Zuschauer kommt.

3 Stahl- und Holzkonstruktion Ähnlich der Funktion von Knochen bei einem Menschen sorgt unter der Oberfläche ein Netz aus Holz und Stahl für Stabilität. Im Unterbau der gesamten Büste sind außerdem Zugangswege, Mechanik, Leitungen und Steuerungen versteckt. Insgesamt wiegt die Bühnenkulisse rund 350 Tonnen.

4 Stacheln Pressluft sorgt für das sekundengenaue Ausfahren von 33 Stacheln, die am Beginn der Oper im Kopf verborgen sind. Die Austrittsöffnungen sind mit einem flexiblen Spezialkunststoff verschlossen, der normalerweise zur Dämpfung von Eisenbahnschwellen verwendet wird.

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5 Augenmechanik Ein sogenanntes hängendes Schienensystem sorgt für den richtigen Augenblick: Die zweieinhalb Meter breiten und ein Meter hohen Augen können die Lider verschließen und dienen außerdem als Auftrittsort für einen Sänger, der dafür extra einen Alpinkurs absolviert hat.

6 Drehachse Über eine Stahlrohr-Achse mit 45 Zentimeter Durchmesser neigt sich der 60-Tonnen-Kopf nach hinten. Der 1 Minute dauernde und für die Zuschauer praktisch geräuschlose Vorgang wird von zwei Hydraulikzylindern vollbracht.

Der höchste Punkt des Kopfes befindet sich 24 Meter über dem Wasserspiegel.

7 Messer-Hydraulik Ein Hydraulikzylinder drückt das im Wasser liegende Messer von einer Horizontalposition in die um 90 Grad veränderte aufrechte Position. Der Antrieb befindet sich nicht in dem 13,5 Meter langen Mordwerkzeug selbst, sondern unter der rechten Brust. Unter der Wasseroberfläche sorgt ein 680 Kilogramm schwerer Auflagebock für die Entlastung der Hydraulik.

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8 Zugangsleitungen Auf dem Grund des Bodensees verbinden zwei Kabelstränge (Steuer-, Strom-, und Kommunikationsleitungen) das Ufer mit der Seebühne.

9 Wasser- und Abwasserleitungen Unterhalb der Bodenfläche des Stegs verlaufen Zu- und Abwasserleitungen.

Während einer Aufführung halten sich rund 400 Personen auf und hinter der Bühne auf.

10 Piloten Die Seebühne ist ein Pfahlbau, der mit Ausnahme eines zentralen Betonkerns ausschließlich auf rund 300 Stelzen steht – sogenannten Piloten – die bis zu sechs Meter tief in den Seegrund gerammt werden. Das überwiegend verwendete Material ist Fichtenholz sowie Stahl.

11 Steuerstand Unterhalb der linken Schulter im Innern der Büste befindet sich ein Steuerstand, von dem aus ein Techniker Bühnenbewegungen lenkt, beispielsweise den Wasservorhang des Spiegels. Er sieht die Bühne nicht real, sondern über Monitor. Per Kopfhörer und Mikrofon werden Kommandos und Rückmeldungen mit der Abendspielleitung ausgetauscht, die am Festland oberhalb der Tribüne sitzt. Ein weiterer Steuerstand befindet sich hinter dem Hals.

12 Wasservorhang und Luftkissen beim Spiegel Zuerst durchsichtig, dann eine Art ovale Leinwand: Feinste Düsen zerstäuben im Abstand von drei Millimetern aus dem Bodensee gepumptes Wasser innerhalb des Spiegelrahmens zu einem Wasservorhang, der dadurch Licht relativ homogen reflektieren kann und zur Projektionsfläche wird. Am Fußboden hinter dem Spiegel fängt ein riesiges Luftkissen (115 Kubikmeter) den Aufschlag einer Akrobatin ab, die von der gebogenen Plattform abspringt.

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13 Drehkranz, Scherenhub und Fahrwagen beim Spiegel Drehkranz, Scherenhub und Fahrwagen bewegen den Brief. Der Drehkranz 14 richtet den Brief in Zuschauerrichtung aus, der Scherenhub passt den Brief 15 an den Wasserstand des Bodensees an. Per Seilzug bewegt rollt der Fahrwagen in die gewünschte Horizontalposition. Drehkranz und Scherenhub kamen bereits bei Aida zum Einsatz zur Bewegung der Auftrittsplattform.

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Frühjahrsputz

auf der Seebühne

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel: Diese Fußballdevise gilt auch für die Seebühne.

Denn dass das Bühnenbild fixfertig im Bodensee steht, bedeutet nicht, dass im Wiederaufnahmejahr von André Chénier die Arbeit erst mit der Premiere beginnt. Bereits im März starten erste technische Vorbereitungen und Reparaturarbeiten, damit für den Probenbeginn im Juni alles bereit ist. Das Extrablatt hat für Sie einen fiktiven Blick in die Zukunft geworfen!

2. März –>

30. März –>

10. Mai –>

6. Juni –>

„Und dieses schwarz verpackte Ding, das ist das Buch, oder?“, fragt sich ein Ehepaar, das während eines Winterspaziergangs am Bodenseeufer auch einen Blick auf den imposanten Torso der Seebühne wirft. Sie haben Recht: Im ersten warmen Frühlingslicht Anfang März entfernen die beiden Seebühnenmeister die schwarze Schutzplane und bereiten dem Rätseln ein Ende.

Schon im März wird an den ersten warmen Frühlingstagen der Unterbau der Seebühne untersucht. Aber auch im Winter ist man am See nicht wasserscheu: Bereits im Februar waren Taucher bei Minusgraden unterwegs, um den niedrigen Wasserstand auszunutzen und Fundamente zu überprüfen.

Farbe und Kaschur des Riesenkopfes sind zwar darauf ausgelegt, einen Winter am Bodensee mehr oder weniger unbeschadet zu überstehen, dennoch wird ab Ende April all das ausgebessert, was nicht ganz mehr so aussieht wie im vergangenen Sommer.

Festspielkascheur Frank Schulze ist mit Farbeimer, Seil und Haken zur Stelle.

Tausend Quadratmeter groß ist das Tuch, das allabendlich erst vor der Vorstellung über den Kopf gezogen und dann per Muskel­kraft von 14 Bühnentechnikern während der Aufführung wieder entfernt wird. Zu Proben­beginn wird auch das Tuch probehalber auf­gezogen und auf Risse und Löcher überprüft.

22. Juni –>

2. Juli –>

12. Juli –>

19. Juli

Der Tod trägt Sense und Freizeithemd, der Regisseur Sonnenbrille: Die Proben für das Spiel auf dem See 2012 haben begonnen.

Knapp vier Wochen bleiben Keith Warner und seinem Team, um die Künstler auf die Aufführungen vorzubereiten. Im zweiten Jahr ist das ein wenig einfacher, kehren doch viele der Sänger voller Vorfreude auf einen weiteren Sommer an den Bodensee zurück.

Wer während der Aufführung Doppel- und Dreifachsalti im Dunkeln schlägt, der muss das natürlich auch bei Tag trainieren: Im Juli sind die Stuntleute wieder da, um die Choreographie der spektakulärsten Szenen von André Chénier von neuem zu proben.

In der letzten Woche vor der Premiere wird bereits zur Originalzeit und in Originalkostümen geprobt, damit alle Abläufe dann wirklich sitzen. Auch die Wiener Symphoniker, Fest­ spielorchester seit 1946, sind inzwischen in Bregenz angekommen und was sich „Probe“ nennt, klingt bereits fast wie eine Aufführung.

Am 19. Juli ist es so weit: Am Bodenseeufer ist Premiere! Die Arbeit der vergangenen Monate hat sich gelohnt: Reparaturen und Proben sind abgeschlossen, 200 Mitwirkende sind vor uns hinter den Kulissen in Aktion, alles klappt wie am Schnürchen. Der glanzvollen Wiederaufnahme von André Chénier vor knapp 7000 Zuschauern steht nichts mehr im Wege!

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Es prickelt Robert Alwin Schlumberger gründete 1842 ein Unternehmen, das in Österreich erstmals Sekt nach der französischen Champagner-Methode herstellte. Heute ist Schlumberger Marktführer im Bereich Premium-Sekt und Premium-Spirituosen, der Firmensitz ist Wien. Für die Spielzeit von André Chénier haben sich der Sekthersteller und die Bregenzer Festspiele im vergangenen Jahr zu einer zweijährigen Partnerschaft entschieden. Dafür wurde sogar eigens die FestspielCuvée André Chénier geschaffen. Im Interview spricht der Vorstandsvorsitzende Eduard Kranebitter über die Gemeinsamkeiten von Operngenuss und Sektgenuss, gegenseitige Aufladung sowie positive Verkaufszahlen.

err Direktor Kranebitter, Sie waren Premierengast bei André Chénier. Was prickelt mehr: ein Opernabend unter freiem Himmel oder ihr Sekt? Die Kombination der einmaligen Location der Seebühne in Bregenz mit Schlumberger als Partner für Kultur und Genuss ist wirklich prickelnd. Opernkunst auf höchstem Niveau in einem einzigartigen Ambiente gepaart mit österreichischer Sektkultur und Kellereikunst auf höchstem Niveau seit 1842.

Werte der heimischen Kultureinrichtungen und -veranstaltungen sowie der Premiumanspruch der Marke Schlumberger laden sich gegenseitig positiv auf. Wenn ich heute eine Theateroder Opernvorstellung in den besten Spielstätten Österreichs besuche, dann erwarte ich mir dem gebotenen Kulturgenuss entsprechend auch in der Pause einen österreichischen Sektgenuss auf höchstem Niveau idealerweise aus dem Hause Schlumberger.

ihre Firmenzentrale ist in Wien, wo namhafte Kulturinstitutionen ansässig sind – was hat Sie zu einer Partnerschaft mit den Bregenzer Festspielen im Westen Österreichs bewogen? Schlumberger versteht sich als DER österreichische Partner für Kultur und Genuss. Neben Partnerschaften mit großen Theaterbühnen wie dem Burgtheater oder den Vereinigten Bühnen Wien, ist es für Schlumberger wichtig das Kulturerlebnis bei den großen heimischen Festspielen mit dem Genuss von Schlumberger zu verbinden.

Was erhält Schlumberger konkret und, möchten Sie verraten, was Schlumberger gibt? Schlumberger ist Partner der Bregenzer Festspiele. Bei den Festspielen genießen die Besucher Schlumberger. Das alleine ist für beide Partner imagemäßig schon viel wert. Das eine sind Zahlen und Verträge. Die sind aber nur so gut und erfolgreich, wie Sie von beiden Partnern auch gelebt und über das Geschriebene hinaus forciert werden. So haben wir beispielsweise eine Sonder-Festspielcuvée André Chenier kreiert, die den Besuchern auch die Möglichkeit bietet ein Stück des Festspielgenusses mit nach Hause zu nehmen.

Passen Oper und Sekt einfach gut zusammen? Oder wieso engagieren Sie sich für Kultur? Ein Abend im Theater, der Besuch einer Opernaufführung oder eine kulturellen Veranstaltung in einem schönen Rahmen ist in den Köpfen vieler Gäste mit dem Genuss von Schlumberger verbunden. Daher ist es für uns als österreichisches Traditionsunternehmen naheliegend diese vorhandene Verbindung in dem Kulturland Österreich durch zielgerichtetes Engagement gemeinsam mit unseren Partnern zu stärken.

Auch ein hochkarätiger Genussproduzent wird an (nüchternen) Zahlen gemessen – hat sich die bisherige Partnerschaft für Schlumberger gelohnt? Ja. Wir haben mit Schlumberger und anderen Marken des Hauses, wie beispielsweise Underberg im großen Einzugsgebiet der Festspiele enorm an Sympathie und Verbreitung gewonnen.

Dies wirkt sich auch positiv auf die Verkaufszahlen aus.

Wo kommen die Festspielbesucher in den Genuss von Schlumberger? Das Festspielhaus setzt das ganze Jahr über bei den zahlreichen, hochwertigen Veranstaltungen auf Schlumberger. Gerade in der Festspielzeit können sich die Gäste auch bereits in vielen Hotel- und Restaurantbetrieben in Bregenz mit Schlumberger auf den Festspielabend einstimmen. Selbstverständlich bietet aber auch die Festspielhausgastronomie die richtige Einstimmung auf den Opernabend an.

Verstärkt angenommen wird auch der Genuss von einem Glas Schlumberger nach der Vorstellung.

Welche Ziele verbinden Sie mit ihrem engagement? Wir wollen die gelernte Verbindung von Schlumberger und Kultur weiter stärken. Das international anerkannte Image und die

Die Partnerschaft wurde über den Zeitraum der zweijährigen Spielzeit von André Chénier geschlossen, im kommenden Jahr steht Die Zauberflöte auf dem Programm.

Mundet ihnen Mozart? Wenn ich zuvor mehrmals über österreichische Kulturtradition gesprochen habe, so sind wir mit Mozart wahrscheinlich beim internationalen Inbegriff für österreichische Musik- und Opernkultur. Das Schaffen Mozarts ist international als Botschafter Österreichs angesehen.

Dies ist auch der Brückenschlag zu Schlumberger. Denn im Sektbereich versteht sich die Marke Schlumberger gerade im Export seit jeher als Botschafter Österreichs. Ist doch Schlumberger veredelter österreichischer Wein. Wenn 2013 Die Zauberflöte auf der Seebühne aufgeführt wird, so denke ich, dass dazu auch eine mit Schlumberger gefüllte Sektflöte hervorragend schmeckt.

Der gebürtige Tiroler Eduard Kranebitter ist seit 2006 im Vorstand der Schlumberger Aktiengesellschaft. Seit 2008 führt er den Vorstandsvorsitz.

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Das meinen Andere „Grandios, was David Pountney hier ermöglicht hat. eine hoch emotionale musikalische interpretation und einmalige inszenierung machen André Chénier zum unvergesslichen erlebnis.“ Josef Rupp, Vorstandsvorsitzender Rupp AG

„Bregenz ist mehr als eine reise wert! Die Seebühne lebt davon, dass die Kulisse diese unglaublichen Ausmaße hat und eingebettet ist in diese fantastische natur.“ Johannes B. Kerner, Moderator

„Die inszenierung und das Bühnenbild von André Chénier gefallen mir ausgezeichnet.

Sie gehören für mich zum Besten, was auf dem Bodensee bisher gezeigt wurde.“ Ludwig Summer, Vorstandsvorsitzender illwerke vkw

„Die Wiener Städtische ist den Bregenzer Festspielen seit über 20 Jahren partnerschaftlich verbunden.

Mit André Chénier wird Bregenz wieder zum Highlight im Festivalsommer.“ Robert Lasshofer, Generaldirektor Wiener Städtische Versicherung

„eine mutige Opernproduktion, die uns und unsere Gäste nicht nur musikalisch, sondern vor allem hinsichtlich der spektakulären Umsetzung restlos überzeugt hat.“ Rolf A. Hanssen, ehem.

Direktor bei Daimler-Benz

Stuttgart 200 km | 2:00 h

Ulm

3:00 h

120 km|1:50 h 2:00 h

München 180 km| 2:00 h 2:30 h

D Stockach

Memmingen

78 km|1:25 h

77 km|1:00 h

1:55 h

1:20 h

Konstanz

Friedrichshafen

Anreisetipps

Kempten 67 km|1:15 h

31 km| 0:35 h

1:30 h

0:40 h

Lindau BREGENZ

Altenrhein St.Gallen 36 km| 0:35 h

CH

A

52 km| 0:40 h 1:15 h

Quellen Straße: falk.de – Gerundete Angaben sowie Mittelwerte aus schnellster und kürzester Strecke, in CH ausschließlich schnellste Strecke.

Startpunkt jeweils Stadtzentrum Schiene: bahn.de, sbb.ch – jeweils schnellste Hinfahrt-Verbindung. Grafik nicht maßstabsgetreu.

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Mit Bus und Bahn. Bahnhof und Busbahnhof Bregenz sind nur fünf Gehminuten vom Festspielhaus entfernt und gut gekennzeichnet. Die Eintrittskarte zu den Bregenzer Festspielen gilt am Tag der Aufführung als Gratis-Ticket für Bus und Bahn innerhalb des Verkehrsverbunds Vorarlberg. www.bregenzerfestspiele.com/de/files/fahrplan2012.pdf Mit dem Auto. Für Reisende mit dem Auto stehen mehrere Großparkplätze zur Verfügung. Parkleitsysteme an den Stadteinfahrten führen zu den freien Parkplätzen.

Festspielhaus und Seebühne sind zu Fuß in maximal 15 Minuten erreichbar.

0:50 h

FL Vaduz

Viele Wege führen nach Bregenz. Eine frühzeitige Anreise ist empfehlenswert, um Verkehrsüberlastungen zu entgehen. Die Festspielstadt bietet genug, um sich die Zeit bis zur Vorstellung zu vertreiben: Flanieren am See, eine Führung über die Seebühne oder ein Essen im Festspielzelt.

Mit dem Flugzeug. In unmittelbarer Nähe von Bregenz gibt es drei Flughäfen: Friedrichshafen mit der InterSky, als Official Carrier der Bregenzer Festspiele, St. GallenAltenrhein (CH) und Memmingen (D) sind nur einen Katzensprung entfernt. Sammeltaxen bringen die Gäste nach Bregenz.

Mit dem Schiff. Schiffsverbindungen direkt zur Seebühne gibt es von Lindau, Bad Schachen und Konstanz über Meersburg und Friedrichshafen – inklusive Festspielmenü – geht es ebenfalls direkt zur Seebühne. Zu jeder Seeaufführung ist auch ab der Anlegestelle Lochau/Kaiserstrand ein Schiffszubringer nach Bregenz Hafen eingerichtet. Die Rückreise ist per Bahn über Bregenz nach Lochau/Hörbranz möglich. Auch hier gilt: Die Eintrittskarte zu den Bregenzer Festspielen ist am Tag der Aufführung das Gratis-Ticket für Bus und Bahn. www.bregenzerfestspiele.com

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And

ré C héni er im S pieg el d er P re sse

Wenn bei Bregenz die rote Sonne im See versinkt, beginnt auf dem See das Drama um André Chénier. Die Bregenzer Festspiele – das ist nicht nur einfach Oper, das ist eine Riesenshow.

Es macht Riesenspaß, sich das anzuschauen.

Die attraktivste Bregenzer Seebühnenproduktion seit Langem. Lohnt sich die Reise nach Bregenz?

Die klare Antwort: Ja!

(heute journal)

André Chénier lässt selbst langjährige Fans staunen.

Schon diese Kulissen würden genügen, um eine Vorstellung auf der größten Seebühne der Welt zum unvergesslichen Erlebnis zu machen. Sensationell: Die Sänger Héctor Sandoval und Norma Fantini.

Der Riesentorso wird seinen Platz finden in der Ahnengalerie legendärer Bregenzer Bühnenbilder neben dem Knochenmann von Ein Maskenball. Die Kostümbildnerin macht ein Fest fürs Auge. HollywoodKino im Breitwandformat.

Eine Meisterl eistung. Die Historienope r wurde spe ktakulär neu inszeniert. U n d auch diesma l ist gen, ein Riese es gelunn-Bühnenbild mit Ikonen-Q ualität zu bauen und d azu tolle Musik zu auch noch machen.

GEWINNSPIEL

Festspiel-Tickets bestellen und gewinnen Wer bis spätestens 15. April Festspiel-Tickets bucht, erhält mit etwas Glück attraktive Zusatzleistungen rund um seinen Besuch bei den Bregenzer Festspielen – von der Anreise mit Schiffen inklusive Menü oder Kulinarik-Genuss beim Festspielhaus. Jede Bestellung nimmt am Gewinnspiel teil, untenstehend winken attraktive Preise.

PreiS: HOHenTWieL AHOi! Per Raddampfer zur Französischen Revolution: Bregenzer Festspiele und die Besatzung der Hohentwiel bieten die Anreise mit dem historischen Raddampfer für zwei mal zwei Personen – direktes Anlegen an der Seebühne inklusive.

Das Arrangement beinhaltet eine dreistündige Rundfahrt, einen Aperitif sowie ein viergängiges Festspiel-Menü.

PreiS: GrAF ZePPeLin AHOi Zwei mal zwei Personen fahren mit dem Motorschiff Graf Zeppelin ab Konstanz, Meersburg oder Friedrichshafen direkt zur Bregenzer Seebühne. Zur perfekten Einstimmung auf den Abend, erhalten Sie ein Rundum-Sorglos-Paket, das darüberhinaus ein Festspielmenü sowie auf der Rückfahrt eine Mitternachtssuppe an Bord beinhaltet.

PreiS: OPer ZUM GenieSSen Entweder als kulinarische Ouvertüre oder als schmackhaftes Finale eines großen Opernabends: Zu gewinnen sind drei mal zwei Gourmet-Gutscheine für ein leckeres Dreigang-Menü vor oder nach der Aufführung im Kulinarik-Zelt beim Festspielhaus. Ein erfrischender Aperitif ist natürlich inklusive.

Bon Appétit!

Der Rechtsweg oder eine Barablöse sind ausgeschlossen. Teilnahme nur bei Individualbestellungen. Mitarbeiter der Bregenzer Festspiele GmbH, der Festspiel- und Kongresshaus GmbH und der evenTZ Hospitality GmbH sind von der Teilnahme ausgeschlossen.

Es gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Bregenzer Festspiele GmbH. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt und im nächsten Extrablatt veröffentlicht.

Herzlichen Glückwunsch! Die Bregenzer Festspiele gratulieren den Gewinnern im Rahmen der Dezember-Ausgabe des Extrablatts: Eine Übernachtung für zwei Personen in der Region von Bodensee-Vorarlberg Tourismus haben gewonnen: Dieter Frisch (Durmersheim, D), Alois Hufnagl (Ort im Innkreis, A), Helmut Göhl (Augsburg, D)

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Ein Dreigang-Menü für jeweils zwei Personen im Kulinarik-Zelt am Festspielhaus haben gewonnen: Monika Dahms (Rieden, CH), Sebastian Kirsch (Riezlern, A), Fritz Kogler (Hohenems, A)

Einen Artikel ihrer Wahl aus dem Festspiel-Shop haben gewonnen: Christine Duma-Pignet (Feldkirch, A), Ferdinand Knecht (Zürich, CH), erika Klein (Heitersheim, D)

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März 2012

Sommergenuss von A bis Z auschalangebote von Bodensee-Vorarlberg Tou­ rismus Die Kombi-Angebote von Bodensee-Vor­arl­ berg Tourismus sind direkt über die Festspiel-Home­ page buchbar unter www.bregenzerfestspiele.com.

Mit den Pauschalangeboten „Liberté“ und „Égalité“ über­nachten Sie ein- oder zweimal in einem 3- oder 4-Sterne-Hotel in der Region. Im Paket „Égalité“ ist die Bodensee-Vorarlberg Freizeit­ karte inkludiert. Diese Karte gilt an drei aufeinander­folgenden Tagen als Eintrittskarte für die schönsten Ausflugs­ziele in der Region, gewährt Ermäßigungen bei Bonuspartnern und dient als Ticket für Bus und Bahn im Raum Vorarlberg. Die Karte ist an mindestens eine Nächtigung gebunden und kann zum Preis von EUR 16 für Erwachsene und EUR 8 für Kinder bei BodenseeVorarlberg Tourismus (www.bodensee-vorarlberg.com) separat erworben werden sowie bei allen teilnehmenden Hotels.

Tickets für Schüler, Studenten und Lehrlinge Zu allen Ver­ anstaltungen der Bregenzer Fest­­spiele gibt es ein Kontingent an ermä­ßigten Tickets (ausgenom­men Premieren) für Schüler, Studenten und Lehrlinge bis 26 Jahre. Preise: 25 % des regu­ lären Kartenprei­ses, mindestens EUR 8. Diese ermä­ßigten Karten sind nur in Verbindung mit einem Schüler- bzw. Stu­ dentenausweis gültig. In den Kategorien 2 und 3 müssen die Schüler- bzw. Studentenkar­ten im glei­chen Verhältnis zu den voll bezahlten Karten stehen. In der Kate­gorie 1 gibt es keine Ermäßigung.

Anreise mit dem Schiff Zu jeder Seeaufführung ist ab Lindau ein Schiffszubringer eingerichtet, der die Gäste auch nach der Vorstellung wieder zurück bringt. Das Schiff legt direkt an der Seebühne an. Tickets für den Transfer sind bestellbar unter www.bregen­zerfestspiele.com oder direkt im Ticket-Center der ­Bregenzer Festspiele unter Telefon +43 5574 407-6.

Shop Im neuen Online-Festspielshop der Bregenzer Fest­ spiele ist eine umfangreiche Auswahl an Festspielartikeln wie Geschenk­sets, Textbücher, CDs, DVDs und vieles mehr zu finden unter www.bregenzerfestspiele.com. Wer nicht gerne klickt, son­dern lieber vor Ort anfassen und anschauen will: Alle Produkte sind auch im Ticket-Center erhältlich.

Tickets und Informationen erhalten Sie auf der FestspielHomepage www.bregenzerfest­spiele.com sowie im TicketCenter der Bregenzer Festspiele unter Telefon +43 5574 407-6. Die Tageskasse ist während der Festspielsaison täglich (danach von Montag bis Freitag) von 9.00 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet. Die ­Abendkasse öffnet bei Seeaufführungen jeweils um 17.00 Uhr.

Führungen Während einer 50-minütigen Führung können Be­ sucher nicht nur hinter die Kulisse der weltgrößten Seebühne blicken, sondern diese auch betreten und selbst auf den be­ rühmten „Brettern“ stehen, die die Welt bedeuten. 18. Juli bis 18. Au­gust: täglich um 11.30 Uhr, 14.30 Uhr und 15.30 Uhr. Der Preis beträgt EUR 6, Kinder bis 10 Jahren dürfen gratis staunen. Von 1. Juni bis 13. Juli können Interessierte jeden Freitag um 16 Uhr an einer Führung teilnehmen.

Kulinarisches Nutzen Sie die Vorteile einer frühzeitigen An­ reise und stim­men Sie sich im Gastronomiezelt und im Fest­ spielrestaurant „bühnedrei“ auf den Festspielbesuch ein. Im Gastronomiepark beim Festspielhaus betreut Sie evenTZ Fest­ pielgastronomie täglich ab 18.00 Uhr mit einem exquisiten An­ gebot an Köst­lichkeiten. Infos und Reservierung: www.eventz.cc

Einführungsvorträge Spiel auf dem See: am Tag der Auffüh­ rung jeweils um 19.00 und 19.30 Uhr im Festspielhaus. Oper und Orchesterkonzerte im Festspielhaus: jeweils eine Stunde vor Aufführungsbeginn im Festspielhaus, Preis: EUR 6.

Zimmerreservierung Der Festspiel-Partner Bodensee-Vorarlberg Tourismus ist bei der Zimmersuche gerne behilflich, die Webadresse lautet www.bodensee-vorarlberg.com, die Tele­ fon­nummer ist +43 5574 434430.

Sitzplan Spiel auf dem See vom 19. Juli bis 18. August 2012

Termine Premiere: 19. Juli 2012 – 21.15 Uhr Weitere Aufführungen: 20. 21. 22. 24. 26.

27. 28. 29. und 31. Juli – 21.15 Uhr 2. 3. 4. 5. 7. 9. 10. 11. 12. 14. 17. und 18. August – 21.00 Uhr Dauer: ca. 2 Stunden, keine Pause Preise: André Chénier Kategorie

1 2 3 4 So – Do EUR 112 90 70 48 Fr, Sa EUR 132 110 90 70 Premium-Ticket Festspiel-Lounge

So – Do EUR 190 So – Do EUR 272

Einführungsvorträge: 19.00 und 19.30 Uhr im Festspielhaus, Preis EUR 6

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Fr, Sa EUR 205 Fr, Sa EUR 288

Karten der Kategorie 1, der Festspiel-Lounge und Premium-Tickets sind bei Absage oder einer Spielzeit der Seeauf­führung unter 90 Minuten für die halb­szenische Version von André ­Chénier im Festspielhaus gültig und werden nicht rück­ erstattet.

Karten der Kategorie 2 bis 5 sind nur für die Auffüh­rung auf der Seebühne gültig. Bei einer Verlegung der Auffüh­rung ins Festspielhaus erhalten Besit­zer dieser Karten dann den Karten­wert rückerstattet (oder Umtausch auf einen späteren Termin), wenn die Auf­führung auf der Seebühne nicht bzw. kürzer als 60 Minuten gespielt worden ist.

Tickets und Informationen unter: Tel. +43 5572 407-6 www.bregenzerfestspiele.com

Natur, Kulinarik und Kultur in einzigartiger Kombination: Die Bregenzer Festspiele sind ein Genuss für alle Sinne.

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Hinter der Insel Lindau versinkt die Sonne im Bodensee, 7.000 Augenpaare blicken gespannt auf die Kulisse von André Chénier, das Spiel auf dem See kann beginnen. Anfangs ist der riesige Kopf noch verhüllt, im weiteren Verlauf dient er als Auftrittsort für Sänger. Die Oper spielt von 19. Juli bis18. August.

IMPRESSUM Herausgeber Bregenzer Festspiele GmbH, Bregenz (A) Redaktion Axel Renner Mitarbeit Manuela Fuchs, Babette Karner, Mario Lorenz, Dorothée Schaeffer, Kristina Fink Texte (in alphabetischer Reihenfolge, sofern nicht bereits bei den einzelnen Beiträgen stehend) Babette Karner, Barbara Miller (Schwäbische Zeitung), Axel Renner Gestaltung die3.eu (Manuela Fuchs, Doris Müller) Lektorat Dorothée Schaeffer Produktion Kristina Fink Druck Buchdruckerei Lustenau GmbH Titelfoto Anja Köhler Fotos Anja Köhler (Seite 1 u.l., Seite 8 u.l., Seite 9 r., Seite 16 Nr. 2, Seite 16 Nr. 3), Karl Forster (Seite 2 u., Seite 12 Nr. 4, Nr. 5, Nr. 7, Seite 16 Nr. 4, Seite 17 u.), Dietmar Mathis (Seite 12 Nr. 2, Nr. 6), Lisa Mathis (Seite 20), die3 (Plakate Seite 1 u.r., Seite 18, Seite 19), Gerold Wehinger (Seite 9 u., Seite 13 r.), Achim Mende (Seite 15 u.l., Seite 15 u. m.*, Seite 17 o.), Agentur Teddy Gerstel (Seite 3), Laura Schaeffer (Seite 6), Volkhard Windfuhr (Seite 7), Babette Karner (Seite 12 Nr.1), Chris Rogers (Seite 12 Nr. 3), Andreas Uher (Seite 12 Nr. 8), Bregenzer Festspiele (Seite 1 u.m.), wikipedia (Seite 2 r.), Schlumberger (Seite 13 l.), Rupp AG (Seite 14 Nr. 1*), Marcel Hagen (Seite 14 Nr. 2*), Chris Singer (Seite 14 Nr. 3*), Daimler AG (Seite 14 Nr. 4*), Kerstin Joanson (Seite 14 Nr. 5*), Markus Gmeiner (Seite 15 u.r.*), Vorarlberg Lines (Seite 16 Nr. 1), Theresa Wagner (Seite 20 m.), alle anderen Bilder: Shutterstock Grafik Simon Wimmer (Seite 10, Seite 11), Manuela Fuchs (Seite 14) Erschienen im März 2012 | * in der Schweizer-Ausgabe sind die mit * gekennzeichneten Bilder ersetzt durch: ARNET Foto.Grafik (Seite 14 Nr. 1), Bernd Hofmeister (Seite 14 Nr. 2), Bad Horn (Seite 14 Nr. 3), Elmar Velagic (Seite 14 Nr. 4), Ursula Gut-Winterberger (Seite 14 Nr. 5), Markus Gmeiner (Seite 15 u.m.), Lisa Mathis (Seite 15 u.r.)

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erinnerungen an die Zukunft Sieben Programmreihen stehen für die Vielfalt der Bregenzer Festspiele. Neben dem Spiel auf dem See können die Besucher im Sommer 2012 nicht nur Oper und Orchesterkonzerte im Festspielhaus genießen, sondern auch Kammeroper am Kornmarkt, Schauspiel auf der Werkstattbühne sowie Zeitgenössisches im Rahmen von KAZ Kunst aus der Zeit. Und natürlich lädt das Kinder- und Jugendprogramm crossculture wieder zum kreativen Mitmachen ein. Weitere Informationen finden Sie auch auf der Internetseite unter bregenzerfestspiele.com. rinnerungen an die Zukunft, das klingt wie ein Paradox – und doch wird unsere Zukunft nicht selten gerade durch vergangene Ereignisse bestimmt, sodass der Titel der diesjährigen Bregenzer Festspiele weniger ein Denkspiel als ein alltägliches Phänomen beschreibt. In Stanisław Lems psychologischem Science-Fiction-Roman Solaris besitzt das sich stetig verändernde Plasma eines fernen Planeten die Fähigkeit, exakte Kopien von Personen hervorzubringen, die dann das Gewissen und die Erinnerungen derjenigen Menschen plagen, die mit dem Himmelskörper in Kontakt treten – in diesem Fall die Crew eines Raumschiffs, die den Auftrag hat, Solaris zu untersuchen. Doch stattdessen ist es der Planet, der sie untersucht. Auch Detlev Glanerts Musik befördert die Vergangenheit in die Zukunft: Mit seinem feinen Ohr für den Reichtum und die Opulenz exotischer Orchesterklänge greift er auf die farbenreiche, impressionistische Sprache von Debussy und Strauss zurück. Seine Musik evoziert, ebenso die absonderliche Atmosphäre eines unerforschten Planeten.

Revolutionen scheinen immer der Gegenwart anzugehören, und dennoch sind sie stets erfüllt von Wiederholungen zahlreicher Gesten und Schemata, die ihren Wert aus längst vergangenen Ereignissen beziehen. André Chénier und seine Revolutionsge-

Oper in vier Akte n in italienischer Sprache von Umberto Gi ordano P remiere am 19 . Juli 2012 – 21 .15 Uhr Weitere Aufführ ungstermine: 20., 21., 22., 24 ., 26., 27., 28., 29 . und 31. Juli 2012 – 21.15 Uh r; 2., 3., 4., 5., 7., 9., 10., 11., 12., 14., 17., und 18. August 2012 – 21.00 Uhr

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nossen kopierten bewusst Posen, die ihrer Vorstellung der republikanischen Vergangenheit des antiken Roms entsprachen: Geschichte adaptiert als Schablone für die Zukunft. „Diejenigen, die sich mit Geschichte nicht befassen, sind dazu verdammt, sie zu wiederholen“, lautet ein Zitat des irischen Schriftstellers und Politikers Edmund Burke. Der arabische Frühling fand seinen Anfang in der Selbstverbrennung eines jungen Mannes in Tunesien, genauso wie der tragische Tod Jan Palachs für immer mit dem Prager Frühling verbunden sein wird. Die Zeit ist gekrümmt: Das hat uns der Physiker Stephen Hawking gelehrt. Die Konzertreihe stellt mit Anton Bruckner einen Komponisten in den Mittelpunkt, dessen epische Symphonien man durchaus als „Musik der Zeit“ beschreiben könnte.

Ein weiteres Mal wird der eindrucksvolle Torso des ermordeten Jean-Paul Marat im Sommer 2012 das Bodenseeufer dominieren: Seien wir froh, dass dieser monströse Fanatiker nicht mehr unter den Lebenden weilt! Erinnern wir uns lieber an Charlotte Corday, die ihn tötete, weil er die Ideale der Revolution verraten hatte, und an den wundervollen Poeten André Chénier, der ebenfalls gegen den Fanatismus auftrat und dafür mit seinem Leben bezahlte. Ich nenne die Produktion auf der Seebühne

gerne ein „intelligentes Spektakel“ und hoffe, dass das Wort „intelligent“ niemanden abschreckt! Denn gerade das ist eine der überragenden Eigenschaften des Spiels auf dem See: Dass es gleichzeitig unterhält und zum Nachdenken anregt, und somit beweist, dass wundervolle Musik und packendes Drama in der Lage sind, sowohl die Sinne zu betören als auch aktuelle Kommentare zum Zeitgeschehen zu liefern. Das Thema „Revolution“, Gedanken zu ihrem Verlauf und ihren Resultaten, sind heute wieder topaktuell. Und die Oper André Chénier hat neben all ihrer wunderbaren Musik sehr viel über die Dinge zu sagen, die unser Denken rund um die Geschehnisse im Mittelmeerraum bestimmen. André Chénier hat die Besucher im vergangenen Sommer begeistert. 2012 wird das Wetter besser sein und die Oper genauso packend!

Ich wünsche Ihnen allen einen wundervollen Festspielsommer und ich hoffe, dass es uns gelingen wird, Ihnen Erinnerungen zu bescheren, die Ihre Zukunft bereichern werden!

Ihr David Pountney Intendant

ielhaus Orchesterkonzerte im Festsp Wiener Symphoniker

t Markus Stenz 23. Juli – 19.30 Uhr: Dirigen t Teodor Currentzis 30. Juli – 19.30 Uhr: Dirigen

Uraufführung de r Oper in zwei Te ilen in deutscher Sprac he von Detlev Gl anert P remiere am 18.

Juli 2012 – 19.30 Uhr Weitere Aufführun gstermine: 22. Juli – 11.00 Uhr, 25. Juli – 19 .30 Uhr

gent HK Gruber 6. August – 19.30 Uhr: Diri rg Symphonieorchester Vorarlbe t Gérard Korsten gen 12. August – 11.00 Uhr: Diri Kammermusik & Literatur 29. Juli – 11.00 Uhr

5. August – 11.00 Uhr 11. August – 19.30 Uhr

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er Gedanke, mich mit Solaris zu beschäftigen ist schon sehr alt. Ich habe ungefähr 150 Opernprojekte in einem kleinen Büchlein stehen, die wahrscheinlich nie alle realisiert werden, Solaris war eines davon.

Eines Tages hat David Pountney Interesse an einer neuen Oper von mir signalisiert und mir zunächst einen anderen Stoff als Projekt für das Festspielhaus vorgeschlagen. Dem Librettisten Reinhard Palm, David Pountney und mir war aber bald klar, dass wir etwas anderes versuchen müssten. Im Dezember 2007 haben wir uns dann auf Solaris nach Stanisław Lem geeinigt.

Es ist die Geschichte des Planeten Solaris, der erforscht werden soll, und dessen Meere ganz offensichtlich eine Intelligenz besitzen. Er lebt und versucht, mit den Menschen Kontakt aufzunehmen. Die Menschen schaffen es aber nie, auch nur ein Mal mit ihm zu kommunizieren.

All das wird gespiegelt in einer tragischen Liebesgeschichte: Die Ehefrau des Wissenschaftlers Kelvin, der zu dem Planeten entsandt worden ist, hatte sich Jahre vorher umgebracht. Diese verstorbene Frau wird vom Planeten materialisiert und besucht Kelvin jede Nacht aufs Neue. Sie konnten in ihrem früheren Leben nicht wirklich miteinander sprechen, weil es Kelvin nicht gelang, sein Leben mit ihr zu teilen.

Kammeroper am Kornmarkt Oper in zwei Teile n in deutscher Sprache von De tlev Glanert P remiere am 4. Au gust – 19.30 Uh r Weiterer Aufführ ungstermin: 7. August – 19.30 Uhr

Solaris enthält aber auch einen Aspekt, der für die Grundidee der Oper sehr interessant ist: Der Planet kann alle Erinnerungen und Wünsche der Menschen real nachformen – und genau das ist auch das Thema der Oper. Denn die Oper hat zwar im Gegensatz zum Film ein nur begrenztes optisches Material zur Verfügung, ist aber in der Lage, sehr tief in eine Gefühlsebene einzudringen. So tief, wie das dem Film immer nur temporär gelingen kann.

Es handelt sich bei diesem Stoff um eine sehr spannende, poetische und philosophische Abhandlung über unsere (Un)fähigkeit zu kommunizieren – und über die Tatsache, dass wir als Menschen das Fremde, das „Außer-Uns-Liegende“ immer nur mit den Kriterien beurteilen können, die in uns selbst verankert sind.

In Solaris findet sich aber auch die Erkenntnis, dass wir Menschen gänzlich allein sind im Weltraum, dass wir uns zwar einen Gott als Hilfe vor Angst und Alleinsein geschaffen haben, dass wir aber unser Leben ganz alleine und selbstverantwortlich führen müssen.

Detlev Glanert Komponist der Oper Solaris

Werkstattbühne Schauspiel auf der s Hochgatterer Makulatur von Paulu gust – 19.30 Uhr Premiere am 9. Au stermine: Weitere Aufführung Uhr, 10. August – 19.30 Uhr 11. August – 19.30

Petite messe so lennelle mit Nico and th e Navigators P remiere am 25 . Juli – 20.00 Uh r Weiterer Aufführ ungstermin: 26. Juli – 20.00 Uhr 1+1=1 von Pier luigi Billone Aufführungsterm in: 1. August – 21.00 Uhr Von Dunkelheit und Stille

mit dem Ensemb le Lux Aufführungsterm in:

13. August – 19 .30 Uhr

www.bregenzerfestspiele.com/de/ kartenbestellung

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Crossculture Tours : 1. Juni bis 18.

August Crossculture Wo rkshops: 25. Juni bis 4.

Juli – 8.00, 9.00, 10.30, 11.30, 13 .00 und 14.00 Uhr Cros sc ulture Ni ght: 14. Juli – ab 14.00 Uhr Crossculture Tanz projekt: 22. Juli – 19.30 Uhr Fest des Kindes: 9. bis 14. Juli – 9.00 bis 15.00 Uh r

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Viel Vorfreude auf die

kommende Festspielsaison wünschen die Bregenzer Festspiele und ihre Sponsoren Hauptsponsoren

de eu r rf Vo die 12 l f 0 e Vi au n 2 o s ai S

Presenting Sponsors

Co-Sponsoren und Partner

illwerke vkw Mercedes-Benz Wiener Städtische Versicherung AG – Vienna Insurance Group Hilti Foundation Ars Rhenia

Klosterbrauerei Weltenburg Österreich Wein Marketing Schlumberger Ricola AG Top Spirit Römerquelle Coca Cola Hermann Pfanner Getränke Pfanner & Gutmann Hypo Landesbank Vorarlberg Volksbank Vorarlberg AGM Jacobs Red Bull FHE FRANKE Dornbirn Official carrier: InterSky

Mein Lieblings-Artikel:

Sitzkissen

Tasche „Die DVD von André Chénier ist mein Lieblings-Artikel aus dem Festspiel-Laden. Die Oper ist meiner Meinung nach eine der schönsten, die ich je in Bregenz gesehen habe. Mit der Scheibe kann ich die wunderbaren Erinnerungen an einen tollen Opernabend konservieren. Meine Lieblingsszene ist gleich zu Beginn der Oper, wenn Akrobaten hoch oben auf dem riesigen Kopf einen Tanz absolvieren. Da spule ich die DVD sicher hundert Mal zurück, um diesen Moment so oft wie möglich genießen zu können.“ (empfohlen von Andrea Winkler, Mitarbeiterin der IT-Abteilung der Bregenzer Festspiele)

DVD André Chénier

DVD Aida

Festival-Bag

Fernglas

Textbuch André Chénier

Geschenkset André Chénier

im neuen Online-Festspielshop unter www.bregenzerfestspiele.com finden Sie eine große Auswahl an Festspielartikeln, darunter Geschenksets, Textbücher, CDs und DVDs. Wer nicht gerne klickt, sondern alles lieber vor Ort anfassen und anschauen möchte, kann das im Ticket-Center tun. Auch dort sind alle Produkte erhältlich.

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