Festspielzeit Dezember 2013 - Das Magazin der Bregenzer Festspiele

festspielzeit Das Magazin der Bregenzer Festspiele

Dezember 2013

Wien zartbitter Geschichten aus dem Wiener Wald Der letzte Sommer vor dem Krieg

„Wenn es darum geht, überwältigendes Musiktheater in großartiger Natur zu präsentieren, dann übertrifft kein Ort der Welt die Seebühne der Bregenzer Festspiele.“ ZDF Heute Journal, Mainz

Inhalt Spielzeit 2014

Wien zartbitter Die verblüffend vielschichtigen Gegensätze von Österreichs legendärer Hauptstadt Wien stehen im Fokus der Bregenzer Festspiele 2014

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Spiel auf dem See

Oper im Festspielhaus

Die Zauberflöte – Regienotizen

Geschichten aus dem Wiener Wald

Festspiel-Intendant David Pountney nahm für Die Zauberflöte am ­Regietisch Platz. Aus seiner Feder ­stammen die Regienotizen des v­ergangenen Sommers

Die Oper im Festspielhaus erzählt die tragisch-brutale Geschichte rund um das süße Mädel Marianne und ihr Leben im scheinbar idyllischen Wien

8 - 11 „Es ist ein kaputter Walzer“ Der Komponist HK Gruber über subversive Tricks, explodierende Konsonanten und walzerseliges Berufswienertum

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16 | 17 „Eine Puppe an sich ist nichts“ Puppenspieler Mark Down über die feinfühlige Kunst, einer Puppe Leben einzuhauchen

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Orchesterkonzerte

Kunst aus der Zeit

Der letzte Sommer vor dem Krieg

„Sonst können wir uns gleich alle ins Museum stellen“

Im Gedenken an den Ausbruch des Ersten Weltkriegs eröffnen die Bregenzer Festspiele 2014 ihre ­Konzertreihe mit Benjamin Brittens War Requiem. Obwohl ein Jahr­ hundert her, ähnelte das da­malige Lebensgefühl der Menschen ­u nserem erstaunlich

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Nicola Raab, Regisseurin der KAZProduktion Das Leben am Rande der Milchstraße, im Interview

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Der erste König Ein Wintermärchen von Maximilian Lang

36 - 38 Unverkennbar, außerordentlich, sanftmütig Die Bregenzer Festspiele trauern um Sänger Richard Angas

39 Küchenkünstler Festspiel-Mitwirkende stellen ihre liebsten Winter- und Weihnachts­ rezepte vor

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Editorial

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Festspielbesucher, die kommende Festspielzeit ist in vielerlei Hinsicht eine besondere: Intendant David Pountney verlässt bekanntermaßen nach elf Jahren die Bregenzer Festspiele, der Spielplan ist umfang- und facettenreich wie selten zuvor und auf der Seebühne wartet mit der Zauberflöte erneut ein Sommermärchen, das schon jetzt mehr nachgefragt ist als jede andere Oper seit Gründung der Festspiele 1946. Wer in der vergangenen Spielzeit keine Karten mehr für die Mozart-Oper erhalten hat, dem bietet sich derzeit im Rahmen unseres Vorverkaufs ein breites ­Angebot an Plätzen und Terminen. Übrigens, neben den bewährten Pro­ grammreihen rund um den Komponis­ ten Heinz Karl Gruber samt Zartbitte­ rem aus Wien im Festspielhaus und einem kuriosem Metzgerladen im Vor­ arlberger Landestheater, zeigen wir erstmals eine entzückende DoppelOper für die gesamte Familie namens Die Nachtigall (Le Rossignol) und Die unerwartete Schwalbe (L’Hirondelle inattendue) ebenfalls im Festspielhaus.

Aus Anlass des Abschieds von David Pountney bringen wir im kommen­ den Juni ein Festspielbuch heraus, das auf die vergangenen elf Jahre zu­ rückblickt und damit die Zeit wäh­ rend seiner Intendanz von 2004 bis 2014 beleuchtet. Mit zahlreichen ­Fotos und Erinnerungen aus der Fe­ der von Mitwirkenden und Partnern lässt der rund 300-seitige Schmöker große Momente des Rampenlichts, aber auch kleine, stille Szenen ab­ seits der Bühne Revue passieren. Das Festspielbuch „11 Jahre Bregenzer Festspiele und David Pountney“ ist ab ­sofort zum ermäßigten Subskrip­ tions-Preis bestellbar.

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Auf vielfachen Wunsch unserer ­Besucher haben wir auch in diesem Jahr ein spezielles Weihnachtsange­ bot für Sie parat: Wer die Bregenzer Festspiele gerne unter den Christbaum legen möchte und Tickets bucht, erhält als kleines Dankeschön und Geschenk-Zugabe kostenlos eine exklusive Handy-Hülle im original Zauberflöten-Design. So macht das Sommerfestival auch im Winter eine zauberhafte Figur. Wer Weihnachten in aller Ruhe und Stille feiern möchte, dem hoffen wir mit der Weihnachtsge­ schichte des jungen Bregenzer Schrift­ stellers Maximilian Lang ein kleines Stück I­ nspiration und Entspannung schenken zu können.

Wir wünschen eine besinnliche Weih­ nachtszeit und freuen uns auf Ihren Besuch im Festspielsommer 2014.

Herzliche Grüße aus Vorarlberg, David Pountney, Intendant und Michael Diem, Kaufmännischer Direktor

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So facettenreich wie sein letztes Festspielprogramm ist auch seine Garderobe: Intendant und ZauberflรถtenRegisseur David Pountney

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Wien zartbitter Ein Vorwort von Intendant David Pountney

In der Festspielsaison 2014, der letzten meiner wunderba­

östlichen Teil des Kaiserreichs, bitterscharf erzählt von

ren Zeit in Bregenz, richten wir unseren Fokus auf Reich­

Schriftsteller Ödön von Horváth. Im Titel dessen brillanter

tum, Armut, Charme, Korruption, Heiterkeit und Neu­

Satire Geschichten aus dem Wiener Wald scheint die

rosen, Kultiviertheit und Abartiges, Sensibilität und

Zuckersüße eines Johann Strauss (Sohn) durch, bevor im

Sentimentalität, Freundlichkeit und Falschheit – kurz, auf

Stück hinter dem netten Lächeln ein abscheulich falsches

die vielschichtigen Gegensätze von Österreichs legendärer

Gesicht demaskiert wird.

Hauptstadt Wien. Bregenz scheint mir ein geeigneter Ort, um so eine Betrachtung anzustellen. Denn innerhalb

Heinz Karl Gruber – selbst ein legendärer Chansonnier

Österreichs liegt die Vorarlberger Landeshauptstadt so

und Erbe in der Tradition von Kurt Weill – ist der perfekte

weit wie möglich von Wien entfernt. Das bietet den Vorteil,

Komponist, um dieses Werk auf die Opernbühne zu

mit dem langen Löffel aus dem – manchmal übersüßen –

bringen. Als überlebensgroße Theaterfigur porträtiert er

Honigtopf dieser Stadt naschen zu können.

mit Virtuosität und Humor die reizendsten Charakterzüge seiner Heimatstadt Wien.

Die Zauberflöte ist natürlich ein wunderbar süßes Wiener Relikt, das aber genauso überaus bittere Momente in sich

Der Name von Kurt Weill schließt den Kreis zum Start

trägt. Wie ich stets betont habe, beinhaltet das für seinen

meiner Bregenzer Intendanz im Jahr 2004, als zwei seiner

Charme und Humor berühmte Werk ebenso zwei Selbst­

Werke die damalige Festspielsaison eröffneten. Seither

mordversuche und eine versuchte Vergewaltigung.

haben wir die unterschiedlichsten Orte besucht. Einige

Wien wird oft als Stadt mit zwei Gesichtern beschrieben.

waren voller Lachen wie Belmonts Frauen in Der Kauf-

Das liegt vor allem in ihrer Gepflogenheit begründet,

mann von Venedig, andere waren dunkel und voller

einerseits fröhlich zu lachen, während andererseits der

Verzweiflung wie die Frauen von Auschwitz in Die

tödliche Stich in den Rücken erfolgt. Die Stadt ist in der Tat

Passagierin. Doch immerzu gilt: Sollten uns die aufge­

janusköpfig, da Wien ein Höchstmaß an westeuropäischer

setzte Freundlichkeit und die Neurosen Wiens zu viel

Kultur verkörpert und gleichzeitig mehr als nur ein Hauch

werden, können wir sie vom belebenden Wasser des

des Balkans in ihr weht.

Bodensees wegwaschen lassen.

Der weniger süße, sondern vor allem bittere Gegenpol unserer Expedition in diese Stadt hat seinen Ursprung im

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Spiel auf dem See

Die Zauberflöte Regienotizen

dem See l auf gus Spiebis 4 24. Au t 201 23. Juli

Festspiel-Intendant David Pountney nahm für Die Zauberflöte am Regietisch Platz und schuf mit seiner Inszenierung einen neuen Blick auf die Mozart-Oper. Aus seiner Feder stammen die folgenden Regienotizen des vergangenen Sommers.

Die Geschichte beginnt mit dem Tod des Ehemanns der Königin der Nacht, Paminas Vater. Vor seinem Tod vermachte er seine mächtige Sonnenscheibe Sarastro und befahl seiner Frau, sich um ihre Tochter zu kümmern und – gegen ihren Willen – den Regeln Sarastros zu folgen.

Als sich der Sarg des Königs schließt, kommen die Sonnenscheibe sowie die mächtigen Zauberinstrumente – Flöte und Glockenspiel – auf dem Deckel zum Vorschein. Sarastros „Schatten“, der Sklave Monostatos, kommt hervor und greift sich die Sonnenscheibe. Damit ist der Krieg zwischen der Königin der Nacht und dem Sklaven Sarastros eröffnet. Dieser nutzt die Gelegenheit, Pamina zu entführen – mit der Intention, sie zu heiraten. Überwältigt von seiner Macht, kann die Königin der Nacht nichts tun, als ihre Tochter um Hilfe schreit.

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s Die drei Damen der Königin begeben sich auf die Suche nach einem Retter für Pamina. Als sie Tamino, einen jungen Prinzen, sehen, arrangieren sie einen Schlangen-Angriff, nur um Tamino aus dieser Situation befreien zu können. Damit steht er in ihrer Schuld. Als Tamino nach der Attacke der riesigen Schlange ­w ieder zu sich kommt, trifft er den Vogelfänger Papageno.

Die drei Damen zeigen Tamino ein Bild Paminas, der Tochter der Königin. Tamino ist entzückt, und so erhält er von der Königin den Auftrag, ihre Tochter aus der Gewalt des Zauberers Sarastro zu befreien. Zur Belohnung soll Pamina ihm gehören. Papageno wird gezwungen, Tamino zu begleiten. Zu ihrem Schutz gibt ihnen die Königin eine Zauberflöte und ein Glockenspiel mit auf den Weg. Drei Knaben sollen ihre Führer sein.

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In Sarastros Palast trifft Papageno Pamina, als sie gerade von Monostatos, Sarastros schwarzem ­Sklaven, bedrängt wird. Sie befreien sich aus Monostatos’ Haft, werden aber von der Ankunft ­Sarastros überrascht. Pamina, die Sarastro Wahr­ heit schwört, gesteht ihren Fluchtversuch – doch sei der Grund Monostatos, der sie missbrauchte.

Dafür bestraft Sarastro seinen Sklaven mit 77 Peitschenschlägen auf die Fußsohlen. Doch hätte Sarastro, der „alles weiß“, nicht früher eingrei­ fen können – anstatt die Taten seines Sklaven zu ­tolerieren und ihn dann dafür zu bestrafen?

Inzwischen ist auch Tamino vor Sarastros Weis­ heitstempel angekommen, wo man ihm natürlich sagt, dass Sarastro kein Bösewicht, sondern Verkünder der Weisheit und Hüter des Lichts sei.

Sarastro „weiß alles“. Aber ist er deswegen auch ein guter Mensch?

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Bei einem Treffen mit den höchsten Vertretern seines Kults präsentiert Sarastro seine Pläne zur Machterhaltung: Weil er Pamina nicht zwingen kann, ihn zu heiraten, will er Tamino an seinen Kult binden. Pamina, als dessen Ehefrau, wäre ­somit ebenso an den Kult gebunden und bliebe ihrer Mutter weiter entzogen.

Zunächst jedoch müssen die beiden sowie auch Papageno die Prüfungen ablegen, die der Kult vorschreibt.

Spiel auf dem See

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Währenddessen geht die Königin der Nacht davon aus, dass Tamino auf S ­ arastros Seite gewechselt ist.

Ihr Plan scheint gescheitert. Wild wie eine Furie befiehlt sie ihrer Tochter, Sarastro endlich zu töten.

Noch immer von Pamina beses­ sen, hat Monostatos das Gespräch belauscht und erpresst sie damit.

Als er dafür von Sarastro verbannt wird, schließt er sich der Königin der Nacht an.

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Pamina und Tamino bestehen gemeinsam die letzten Prüfun­ gen. Pamina leitet ihren Geliebten mit Hilfe der von ihrem Vater geschnitzten Flöte.

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Papageno konnte inzwischen einen Blick auf seine Papagena werfen – doch wurde sie ihm wieder genom­ men, da er als Lebemann die stren­ gen Regeln des Kults nicht halten konnte. Er ertränkt seinen Kummer in Wein und überlegt, seinem Leben ein Ende zu setzen. Die drei Knaben halten ihn auf und führen ihn mit seiner Papagena zusammen.

Währenddessen treffen im Tempel die alten Mächte aufeinander – die Königin der Nacht gegen Sarastro. Eine finale Schlacht, in der sie sich gegenseitig vernichten. Mit seinem letzten Atemzug begrüßt Sarastro die aufgehende Sonne und erkennt, dass die Zukunft „Mann und Weib“ gehört – ob dem idealistischen Paar Pamina und Tamino oder auch dem unbesonnenen, zügellosen Pärchen Papageno und Papagena.

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Interview HK Gruber

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Komponist, Dirigent und Chansonnier – HK Gruber ist ein Multitalent „mit einem ausgeprägten theatralischen Instinkt für Kabarett“ (David Pountney)

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„Es ist ein kaputter Walzer“ Die Sensation der Bregenzer Festspiele 2014 ist die Uraufführung von Geschichten aus dem Wiener Wald des Wiener Komponisten HK Gruber nach dem Theaterstück von Ödön von Horváth. Der Schriftsteller selbst hatte bei der Uraufführung des Volksstücks 1931 in Berlin bereits die Idee, es zu vertonen und dachte an Kurt Weill. Tatsächlich aber hat es bis 2014 gedauert, bis aus dem meistgespielten Stück von Horváth eine Oper wurde, übrigens eine Auftragsproduktion der Bregenzer Festspiele und des Theaters an der Wien.

Der Komponist HK Gruber, der die Uraufführung selbst dirigieren wird, gilt als einer der populärsten und eigenwilligsten Gestalten der zeitgenössischen Musikszene. Im Gespräch mit der Festspielzeit berichtet er über seine Geschichten aus dem Wiener Wald.

wIe Ist der plan entstanden, dIe Geschichten­aus­dem­Wiener­Wald für dIe breGenzer festspIele zu Vertonen?

HK Gruber: Es gab zwei Anlässe. Der erste war eine Premierenfeier im Jahr 2005. Michael Sturmin­ ger, der Regisseur des Abends, hat mir die Geschichten aus dem Wiener Wald vorgeschlagen, mehr noch, er hat mir prophezeit, dass ich sie vertonen würde.

Ich habe natürlich zunächst abgewinkt. Nie im Leben werde ich ein so erfolgreiches Theaterstück anfassen, habe ich gesagt. Da kann ich nur stören.

Dennoch hat sich die Idee bei mir festgesetzt.

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und dann?

Der zweite Anlass war eine Sonntagsmatinée in Lu­ zern ein Jahr später. Nach dem Konzert sah ich, dass ein Mann auf Knien rutschend auf mich zukam.

Jösses, habe ich gedacht, das ist ja David Pountney, der Intendant der Bregenzer Festspiele. Und er sagte „Nali (Anm.: Grubers Spitzname), du musst mir eine Opera buffa komponieren“. Wir haben uns dann ein paar Tage später in einem Wiener Kaffeehaus ge­ troffen und jetzt war ich derjenige, der die Geschichten aus dem Wiener Wald vorgeschlagen hat. Es hat dann noch ein paar Jahre gedauert, bis aus der Idee

Interview HK Gruber ein Plan geworden ist, aber am Ende sind wir uns einig geworden und jetzt sitze ich hier in Wien und komponiere den dritten Akt.

Ist denn der bittersüsse Stoff der Geschich­ten aus dem Wiener Wald wirklich etwas für eine Opera ­buffa? Die Geschichte spiegelt immerhin die Situation in Österreich am Vorabend der Nazizeit, und dann kommt auch noch ein Säuglingsmord vor.

Genau deshalb hat es auch ein paar Jahre gedauert.

Ich musste mich den Geschichten annähern und ­David Pountney musste sich an den Gedanken gewöhnen, dass es keine klassische Buffa wird, son­ dern eine bittersüße Geschichte. Aber dennoch gibt es im Wiener Wald auch jede Menge wahnsinnig ko­ mische Sachen im Text, die bei mir die entsprechen­ de Musik auslösen. Und da ist teilweise tatsächlich Buffo-Musik herausgekommen, die rast ziemlich da­ hin und hat immer Puls und Drive. Das sind Stellen, wo ich schon jetzt sehe, wie die Füße im Publikum mitwippen. Dennoch ist es am Ende natürlich keine wirkliche Opera buffa geworden.

Wie eng halten Sie sich in der Oper an die Vorlage von Horváth?

Sehr eng. Der Librettist Michael Sturminger hat zwar gekürzt, aber der Text stammt bis in die Inter­ punktion hinein zu 100 Prozent von Horváth. Alle wichtigen Figuren aus dem Theaterstück werden auch auf der Opernbühne stehen. Der Zauberkö­ nig, seine Tochter Marianne, die böse Großmutter, der Fleischer Oskar, sein Gehilfe Havlitschek, die übrigens beide Tenöre sein werden und ein wun­ derbares Duett haben, der schmierige Hierlinger Ferdinand und natürlich Erich, der pragmatische Nazi-Student aus Kassel.

Es wird also ein Tenor-Duett geben in Ihren Geschichten aus dem Wiener Wald?

Wird es auch klassische A rien und Ensembles geben?

Ja unbedingt. Es sind ja ausgebildete Sänger, die im Sommer 2014 in Bregenz auf der Bühne stehen und ich möchte ihnen die Möglichkeit geben, ihr Können zu zeigen. Im Duett zwischen Oskar und Havlitschek geht es übrigens um die Liebe. Oskar ist gefrustet, weil seine Marianne mit Alfred durch­ gebrannt ist und der Fleischergehilfe Havlitschek erklärt ihm, dass die Frauen sowieso alle gleich

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sind. Also mach dir nichts draus, singt er, und erklärt ihm dann in einer Arie, die bis zum hohen C geht, dass man die Weiber alle rösten muss am Bratspieß.

Worauf kommt es Ihnen bei den Sängern besonders an?

Es gibt bei mir eine Bedingung: Der Text muss fürs Publikum verständlich sein. Die Rs müssen rollen und die Konsonanten müssen explodieren wie Handgranaten. Zumindest, wenn eine Textzeile das erste Mal gesungen wird. Wenn dann in einem En­ semble, von denen es eine ganze Reihe geben wird, nicht mehr jedes Wort zu verstehen ist, passt das, aber einmal muss es verständlich sein. Die Ensemb­ les bieten mir die Chance, zuzuspitzen und auf den Punkt zu bringen. Während im Theaterstück alle nacheinander sprechen, können sie hier gemeinsam singen.

Das grosse Thema der Geschichten aus dem Wiener Wald ist die Wiener Gemüt lichkeit oder Walzerseligkeit. Sie wird in dem Theaterstück immer wieder zitiert, zum Beispiel indem der Johann-Strauss Walzer Geschichten aus dem Wienerwald gleich mehrfach gespielt wird. Wie halten Sie es mit der Wiener Gemütlichkeit und mit dem Wiener Walzer?

Ich finde dieses walzerselige Berufswienertum ziemlich widerwärtig. Wenn zum Beispiel ein Orchester nach Japan fährt, und mit der Tatsache wirbt, dass es die Stadt Wien im Namen hat. Wenn ich diese Heurigengeiger mit ihrem süßsauren Lä­ cheln sehe, bekomme ich das Gefühl, ich muss mich gegen Insekten wehren. Aber im Ernst: Natürlich kritisiert Horváth in seinem Stück genau diese vor­ dergründige Gemütlichkeit, bricht sie und zeigt die Abgründe, die sich dahinter verstecken. Am deut­ lichsten sieht man das an der Figur der Großmutter, die ja mit dem Instrument ausgestattet wird, das am deutlichsten für diese sogenannte Wiener Gemüt­ lichkeit steht: mit einer Zither, die übrigens auch in der Oper vorkommen wird. Und was den Walzer angeht, natürlich wird es auch den in der Oper ge­ ben, aber natürlich musikalisch gebrochen. Es gibt im Stück ja eine Realschülerin, die immer wieder hinter einem Fenster den Strauss-Walzer spielt. Ich habe den Walzer also neu komponiert, so wie ihn eine Realschülerin spielen würde. Mit falschen No­

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ten, Vorzeichenfehlern und rhythmischen Patzern.

Und spielen wird sie ihn auf dem Schifferklavier. Es ist also gebrochene Walzermusik, es ist ein kaputter Walzer. Alles, was es in meinen Geschichten aus dem Wiener Wald an Walzerseligkeit gibt, ist gebro­ chen, zuerst durch den Text von Horváth und dann durch subversive Tricks des Komponisten.

lassen sIe uns über dIe musIk reden. a bGesehen Vom walzer, wIe klInGen Ihre Geschichten­aus­dem­Wiener­Wald? sInd sIe etwas fürs Grosse p ublIkum?

Als erstes habe ich mich mit dem Librettisten Michael Sturminger zusammengesetzt und wir sind den Text Wort für Wort, Zeile für Zeile durch­ gegangen. Gleichzeitig habe ich mir neben dem Text eine Fahrspur vermerkt, wo die Geschwindig­ keiten eingezeichnet sind. So wie beim Zugführer steht, wo eine Langsamfahrstrecke ist, steht bei mir, wo ich bremsen muss, wo es Arien gibt, Wiederholungen, wo bei Ensembles der Text inein­ ander verschachtelt wird. Ansonsten bin ich der Prosodie des Textes gefolgt.

Vielleicht schließt sich damit ein Kreis. Auch dass er Umberto Giordanos André Chénier auf die See­ bühne gebracht hat, fand ich großartig. Umso mehr freut es mich, dass 2014 nicht nur die Geschichten aus dem Wiener Wald hier uraufgeführt werden, sondern dass auch meine Kammeroper Gloria von Jaxtberg gespielt wird. Und besonders freue ich mich auf einen Abend, an dem ich unter dem Motto „Musik und Poesie“ mit einem kleinen Ensemble Texte vortragen werde, bei denen es übrigens eben­ falls um Wiener Gemütlichkeit geht.

Portrait HK Gru ber

wIe bItte?

Der Wort­ und der Satzmelodie. Der Melodie, die der Text beim Lesen hat, denn er ist ja mit der Aus­ nahme eines Liedes nicht in Versen geschrieben.

Ich habe eine Technik entwickelt, diese Prosatexte so zu bündeln, dass man, wenn man sie dann als Musik hört, den Eindruck hat, es sind Phrasen wie bei einem Strophenlied, nur dass sie unterschied­ lich lang sind. Das gilt auch für die Arien, die mir besonders wichtig sind. Ich halte nicht viel von musikalischem Populismus, aber natürlich gibt es in der Oper gewisse Elemente aus der Unter­ haltungsmusik. Ich habe ja schon gesagt: Manche Szenenfolgen sind wahnsinnig komisch und voller Pointen und ich nutze die Gelegenheit und setze es musikalisch um.

Geschichten­aus­dem­Wiener­Wald­wIrd dIe letzte oper Im festspIelhaus unter der Intendanz Von daVId pountneY In breGenz seIn. welches VerhältnIs hat der wIener hk Gruber zu den breGenzer festspIelen?

Ich schätze David Pountney seit seinem Beginn in Bregenz sehr, weil er neben dem Spiel auf dem See immer innovative Sachen gemacht hat. Den Schwer­ punkt auf Kurt Weill im Jahr 2004 zum Beispiel.

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Die Bregenzer Festspiele widmen ihren Schwerpunkt im kommenden Sommer dem österreichischen Komponisten Heinz Karl Gruber.

Oper im Festspielhaus 2014

Geschichten aus dem Wiener Wald von HK Gruber Die Oper im Festspielhaus 2014 wird eine durch und durch ­österreichische Produktion. Auf dem Programm steht Geschichten aus dem Wiener Wald, basierend auf dem bekannten Theaterstück des österreichisch-ungarischen Schriftstellers Ödön von Horváth.

Die Bregenzer Festspiele zeigen die Oper in Koproduktion mit dem Theater an der Wien.

Die Oper im Festspielhaus 2014 ist eine bittere Satire über die Verlogenheit und Brutalität des Kleinbürgertums, ironisch benannt nach dem im gleichnamigen Walzer von Johann Strauss (Sohn) so idealisierten Mittelgebirge nahe der österrei­ chischen Hauptstadt. Ein Einblick in die Handlung von Librettist und Regisseur Michael Sturminger.

Handlung Die Oper erzählt von Marianne, einer jungen Frau aus kleinbürgerlichen Verhältnissen, die sich am Tag ihrer Verlobung gegen den von ihrem Vater zum Bräutigam bestimmten Fleischhauer Oskar entscheidet und sich dem Filou Alfred an den Hals wirft, um ihrer Sehnsucht nach Freiheit und Leben zu folgen. Ihr Vater, der Zauberkönig, sagt sich daraufhin von ihr los, während Oskar feststellt, er werde auf sie warten, sie werde seiner Liebe nicht entgehen.

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Nach einem Jahr ist es offensichtlich, dass Alfred für ein Leben mit Frau und Kind nicht geeignet ist und er überredet Marianne dazu, das Kind zu seiner Mutter und Großmutter in der Wachau zu geben. Er vermittelt Marianne ins Rotlichtmilieu, damit sie selbst für sich sorgen kann und bemüht sich wieder um seine ehemalige Geliebte Valerie, die als Trafikantin und Beamtenwitwe ein regel­ mäßiges Einkommen hat und mit Erich, ihrem deutschen Jus-Studenten, auch nicht glücklich ist.

Valerie ihrerseits bemüht sich um eine Versöh­ nung zwischen Marianne und ihrem Vater, die allerdings in eine Katastrophe führt, als die Gesellschaft, von einem pensionierten Rittmeister und Freund der Familie geführt, genau in dem Nachtlokal landet, in dem Marianne nackt auftritt.

Als sich ihr Vater vor der ganzen Gesellschaft von ihr lossagt, versucht Marianne in ihrer zornigen Hoffnungslosigkeit, einen Kunden zu bestehlen und wird festgenommen.

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Die Magie der 13 Kräuter Ricola in der Festspielzeit „Chrüterchraft“ ­ Ein magisches Wort mit 13 Buchstaben für ein außergewöhnliches Bonbon mit 13 Kräutern. „Chrüterchraft“ steht für Wirkung und Genuss und natür­ lich für die magische Kräutermischung, die in jedem Ricola Bonbon steckt. Davon konnten sich in diesem Jahr auch die Besu­ cher der Bregenzer Festspiele überzeugen.

Denn mit den Kräuterbonbons von Ricola und ihrem knisterfreien Wickelpapier war

ein hustenfreier Genuss der wunderbaren und ebenso magischen Bühnenshow von Mozarts Zauberflöte garantiert.

Mehr Informationen zu Ricola erhalten Sie unter: www.ricola.com

Festspiel-Tickets bestellen und gewinnen Wer bis spätestens 15. Dezember 2013 Festspiel-Tickets bucht, gewinnt mit etwas Glück attraktive Preise rund um den Besuch bei den Bregenzer Festspielen.

preIs: oper zum kuscheln

preIs: oper zum GenIessen

preIs: oper zum mItnehmen

Für den stilvollen Ausklang eines märchenhaften Opernabends bietet Bodensee­Vorarlberg Tourismus dreimal eine Übernachtung für zwei Personen in einem attraktiven 4­Sterne­Hotel in Vorarlberg.

Entweder als kulinarische Ouvertüre oder als schmackhaftes Finale eines unvergess­ lichen Opernabends: Zu gewinnen sind drei Gourmet­Gutscheine für ein leckeres 3­Gang­Menü inklusive Aperitif vor oder nach der Aufführung im Kulinarik­Zelt beim Festspielhaus.

Die drei Gewinner erhalten jeweils ein Merchandising­Set mit einer Festspieltasche aus Jute, einer DVD der Zauberflöten­Aufführung, einem Notizbuch und einem kleinen Drachen­ hund für den Schlüsselbund.

Der Rechtsweg oder eine Barablöse sind ausgeschlossen. Teilnahme nur bei Individualbestellungen. Mitarbeiter der Bregenzer Festspiele GmbH, der Festspiel- und Kongresshaus GmbH und der evenTZ Hospitality GmbH sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Es gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Bregenzer Festspiele GmbH. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt und in der nächsten Festspielzeit veröffentlicht.

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Das Erlebnis Bregenzer Festspiele in Buchform.

11 Jahre Bregenzer Festspiele und David Pountney. Das Sommerfestival von 2004 bis 2014 – das wunderbare Buch erzählt von Momenten größter Freude und von Augenblicken bitterer Enttäuschung, von Wagnis und Wahrhaftigkeit und vor allem: von Abenden voller Zauber und Begeisterung.

Das Buch erscheint im Juni 2014. Bestellen Sie ab sofort zum ermäßigten Subskriptions-Preis von 29 anstatt 34 Euro unter Telefon +43 (0)5574 407-6.

„Eine Puppe an sich ist nichts“ Eine kleine und große Puppenschule von Mark Down

Ich bin Mark Down.

Mark Down lässt bei den Bregenzer Festspielen die Puppen tanzen

Ich bin Puppenspieler. Ich leite in London eine Theaterkompanie namens Blind Summit Theatre.

Für Die Zauberflöte habe ich das Puppenspiel der Riesenvögel auf der Seebühne inszeniert. Im kom­ menden Sommer zeige ich an zwei Abenden unser Tisch-Puppenspiel The Table im Theater Kosmos und inszeniere außerdem im Festspielhaus die Puppenversion von Strawinskys Le Rossignol als Teil der Familien-Oper.

Das Ziel des Blind Summit Theatre ist es, die Ein­ stellung der Menschen gegenüber dem Puppen­ spiel zu verändern. Wir haben neue Arten von Puppen an neuen Orten einem neuen Publikum gezeigt. Anlässlich der Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele 2012 in London haben wir als riesige Puppen die Figuren von Voldemort, Captain Hook, der Herzkönigin und Cruella Devil in Szene gesetzt.

Gemeinsam mit Festspielintendant David Pount­ ney habe ich an der Inszenierung einer Oper von Peter Maxwell Davis mit dem Namen Kommilitonen gearbeitet. Wir arbeiteten mit sehr einfachen Stoff­ puppen. Anschließend fragte mich David, ob ich Bescheid wüsste im Umgang mit sehr riesigen und opulenten Puppen. Nun gut, wenige Wochen später fand ich mich an einem grauen Februarnachmittag auf den Treppenstufen des Crystal Palace Park in London wieder. Gemeinsam mit Puppendesi­

gnerin Marie-Jeanne Lecca begutachtete ich für Die Zauberflöte einen Prototyp der „Drei Damen“.

Die Dame ritt auf einer riesigen Dinosaurier-Vogel­ puppe.

Die Kernfrage beim Entwerfen einer Puppe ist, wo und wie die Gelenke angeordnet sind. Denn diese bestimmen, wie sich die Puppe bewegt und wie ihr Charakter aussehen wird. Die nächste Heraus­ forderung ist, den Puppenspieler zu finden. Die Puppe an sich ist eigentlich überhaupt nichts – sie existiert nur, wenn sie durch einen Puppenspieler zum Leben erweckt wird. Sie ist ein dramatisches Objekt.

Die „Drei Damen“ werden jeweils von drei Puppen­ spielern bewegt. Einer ist für den Kopf zuständig, einer für den hinteren Teil samt Schweif und einer bewegt den Reiter – also die Dame höchstpersön­ lich. Die Gesangsstimmen bekommen die Puppen von Sängerinnen geliehen, die für das Publikum unsichtbar im Innern des Festspielhauses singen.

Es muss so aussehen, als kämen die Stimmen von den Puppen. Dies haben wir geschafft, indem wir uns die gängigen Opern-Klischees angese­ hen h ­ aben: zum Beispiel das leichte Zittern beim Singen mit Vibrato oder das verklärte Hinüberbli­ cken zum Publikum. Das brachte auf vorzügliche und auch lustige Art Leben in die Puppen. Was ein Opernsänger stets versucht zu vermeiden, ist irgendwie genau das, was das Puppenspiel der 20

Große Puppen auf der Seebühne …

Riesenvögel so gut gelingen ließ. Das spricht auch für den Humor in Mozarts Musik.

Strawinskys Oper Le Rossignol ist so angelegt, um aus dem Orchestergraben heraus gesungen und von Tänzern auf der Bühne dargestellt zu werden. Die Nachtigall – ein gewöhnlicher brauner kleiner Vogel – hat die schönste aller Stimmen.

Sie wird gefangen genommen und dem Kaiser von China übergeben, der ihrem Gesang lauscht.

Mein Entwurf der Bregenzer Inszenierung sieht vor, dass alle menschlichen Figuren von Puppen dargestellt werden, mit Ausnahme der Nachtigall.

Sie repräsentiert Freiheit und Natur und wird vom Sänger selbst gespielt. Die Puppen entstehen vor den Augen des Publikums durch dreidimensionale abstrakte Formen, die sich miteinander verbinden, um im nächsten Moment auseinanderzubrechen und Landschaften oder Tiere darzustellen oder komplett zu verschwinden. Ich möchte ein sich kontinuierlich verwandelndes Ballett aus me­ chanischen Puppen erschaffen, das zunächst die menschliche Gestalt der Nachtigall zeigt, sie dann verführt und schließlich freilässt.

The Table ist ein 70 Minuten dauerndes Stück aus improvisierter, existenzialistischer Komödie mit einer einzigen Puppe auf einem Tisch. Der kleine Puppenkerl ist knapp einen halben Meter groß, hat einen ausgestopften und mit einem Tuchstoff umwickelten Körper sowie einen Kopf aus Karton.

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Sein zentrales Thema ist eigentlich Moses’ Tod. Aber davon wird er permanent abgelenkt, um zu zeigen, wer sein Puppenspieler ist, wie er selbst funktioniert und welche Besonderheiten in diesem Tisch stecken. Das Stück brachten wir vor drei Jahren beim Edinburgh Fringe Festival heraus.

Seither ist es auf Welttournee und spielt in aus­ verkauften Häusern. Und nun sind wir natürlich sehr begeistert, das Stück nach Bregenz bringen zu dürfen.

… und kleine an anderen Orten: Ein Tisch, eine Puppe, und … los geht’s! The Table ist ein episches Puppenspiel, inspiriert von Samuel Beckett, der Bibel und IKEA.

Proben für die Familien-Oper Le Rossignol: Mit großem ­Geschick und viel Übung verhilft die Theaterkompanie „Blind Summit“ simplen ­Gegenständen zu einem neuen Leben als Opern-Stars.

Orchesterkonzerte

Der letzte Sommer vor dem Krieg Im Gedenken an den Ausbruch des Ersten Weltkriegs eröffnet Benjamin Brittens War Requiem die Konzertreihe des nächst­ jährigen Festspielsommers. Obwohl ein Jahrhundert her, ähnelte das damalige Lebensgefühl der Menschen unserem erstaunlich.

Eine Betrachtung des letzten Sommers vor dem Krieg.

Ohne auch nur eine Spur von Anspannung und Bestürzung seien die Nationen „in den heißen Glutofen des Krieges hineingeschlittert“, schrieb der ehemalige britische Premier David Lloyd George in seinen Memoiren.

Als der Krieg nach gut vier Jahren endlich vorbei ist, ist die Welt eine andere. Keine Kaiser mehr; weder in Berlin noch in Wien.

Die Bolschewiken herrschen in Moskau, die USA sind eine Weltmacht – und Europa brütet bereits den nächsten, noch ver­ heerenderen Krieg aus.

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So bewegend wie kaum ein anderer hat der junge Brite Wilfred Owen, der wenige Tage vor dem Waffenstillstand von 1918 fallen wird, den Wahnsinn der Schlacht beschrieben. Seine Verse sind Teil der Collage über die Sinnlosigkeit des Krieges, die der Komponist Benjamin Britten 1962 mit seinem War Requiem geschaffen hat und mit der die diesjährige Konzertreihe in Bregenz eröffnet wird.

Aber was kam vor dem Morden? Über Jahrzehnte war der Blick darauf verstellt durch den Krieg und die Folgen. Neu entdeckt wird die Vorkriegsperiode erst jetzt, einhundert Jahre später: als eine Epoche, die dem frühen 21. Jahrhundert erstaunlich ähnlich ist.

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Kaum hundert Quadratmeter misst der Gerichtssaal in Berlin, auf den an diesem 1. August 1913 das ganze Land schaut. Die Flügelfenster werden aufge­ sperrt, um ein wenig Luft in den überfüllten Raum zu lassen. Alle wollen den Lobbyisten Maximilian Brandt sehen, die Schlüsselfigur des Prozesses um die Beziehungen der Firma Krupp zum Kriegs­ ministerium. 46 Jahre ist er alt, breitschultrig, hager, mit kräftigem Schnurrbart. Im Auftrag des Essener Konzerns hat er Informationen über die Konkurrenz eingetrieben. War das Bestechung?

Korruption? Geheimnisverrat?

Die Reporter schreiben hektisch mit. Sie müssen bis zu drei Zeitungsausgaben am Tag füllen. Gern mit Klatsch wie den Bekenntnissen der Ex-Gelieb­ ten eines beteiligten Offiziers. Noch lieber mit der eigentlichen Enthüllung des Prozesses: dem Blick ins Innenleben des Reiches, in dem längst die In­ dustrie den Ton angibt. Überall ist zu spüren, dass die alte Zeit zu Ende geht und eine neue anbricht.

Maximilian Brandt verkörpert den Wandel. Er kämpft mit Geld statt mit Waffen. Das Büro, dieser „Sarg der Männlichkeit“, wie die österreichische Frauenrechtlerin Rosa Mayreder spottet, war sein Aufmarschgebiet. Er steht vor Gericht, aber sein Gewerbe blüht. Die Technokraten, die Techniker, 23

die Städter drängen nach vorn. Die Neurasthenie – eines Tages wird man Burnout sagen – grassiert.

Die Moderne greift um sich.

Noch steht die alte Ordnung, aber nicht mehr fest.

Die Mehrzahl der Millionäre stellen nicht mehr die Adelsfamilien, sondern die Unternehmer. Sie treiben Handel über alle Grenzen hinweg. Die Dampfschifffahrt sorgt dafür, dass der Transport einer Tonne Weizen von New York nach Mannheim nicht teurer ist als von Berlin nach Kassel. Seit ein paar Jahren gehen Funksignale von Kontinent zu Kontinent.

Für die adligen Großagrarier wird es eng. Einer von ihnen, der ungarische Graf Széchenyi, hat sich in eine Ehe mit der Eisenbahn-Erbin Gladys Vanderbilt geflüchtet. Doch die alte und die neue Welt fremdeln. Bei Hofe ist die bürgerliche Ameri­ kanerin nicht willkommen. Dazu kommt, wie das „Berliner Tageblatt“ berichtet, dass „Graf Széche­ nyi es zu Wege brachte, die riesige Mitgift seiner Gemahlin sehr rasch zu verkleinern, zum Beispiel für die Verbesserung des Familienbesitzes und für die Unterstützung von Freunden und Verwandten“.

Angeblich ist die Scheidung fällig, woran das Mil­ lionenpublikum der neuen Massenpresse lebhaften Anteil nimmt.

Eine Szene wie in einer Gameshow aus einer heutigen TVSendung, aber hundert Jahre alt: In einem Glasbassin essen die Travilla Brothers und ihr dressierter Seehund unter Wasser Bananen.

Orchesterkonzerte

Ein Sonnentag im Strandbad. Die junge Frau blinzelt selbstbewusst in die Kamera.

Der Mann im Hintergrund trägt eine Mütze, wie sie auch heute „in“ ist.

FESTSPIELZEIT

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Zwischen den Berichten stehen Annoncen für echte Innovationen ebenso wie für künftige Dauerbrenner der Volksverdum­ mung. Zaubermittel gegen Fettleibigkeit („Fettexin“) versprechen straffe Körper ohne Hungerkur, das Nährpulver „Grazi­ nol“ dagegen üppige Brüste. „Garantie­ schein liegt bei“, versichert der Verkäufer.

Tausend neue Möglichkeiten schafft die Wissenschaft, tausend Illusionen auch.

Selbst Raum und Zeit sind relativ, wie Albert Einstein beweisen kann, der an die Berliner Universität berufen wird. Einstein denkt, was undenkbar war. Und bleibt einzigartig. Aber tun, was gestern noch unmöglich war? Das gehört zum Alltag des Sommers 1913. Beim dritten Tag der Gelsenkirchener Flugwoche erreicht der Flieger Linnekogel auf einer RumplerEindecker mit 4250 Metern einen neuen deutschen Höhenrekord.

Wahrhaft revolutionär ist, dass Entde­ ckungen und Erfindungen nicht mehr nur in kleinen Zirkeln kursieren. Zum ersten Mal haben größere Teile der Bevölkerung Gelegenheit und Kraft, sich für etwas anderes als das Überleben zu interessie­ ren. Die Arbeitszeit in der Industrie ist auf verträgliche 55 Wochenstunden gesunken.

Markenartikel wie Maggi, Nivea und Persil dringen in die Haushalte vor, die Massengesellschaft entsteht – wenn auch mit gigantischen Unterschieden zwischen oben und unten, Arm und Reich.

Manchem Hund, so er das richtige Herrchen hat, geht es besser als einer Arbeiterfamilie. „Ihre Bulldogge ist bunt­ gefleckt?“, fragen die „Leipziger Neuesten Nachrichten“ in einem Bericht über die passende Kleidung für das Tier. „Dann nehmen Sie rotes Leder und vergoldetes Silber. Ist sie weißgefleckt, so muss sie weißes Leder mit einer Verzierung von Türkisen tragen.“ Da zeige sich, so die SPD, der „Verwesungsprozess“ der Bon­ zenschicht.

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Der sozialdemokratische „Vorwärts“ attackiert nicht nur den smarten Herrn Brandt, der später zu vier Monaten Haft verurteilt wird. Sondern vor allem das gro­ ße Ganze. Neidvoll blickt das Parteiblatt nach Amerika, wo ein Mann wie Brandt nicht wegen seiner Herkunft aus kleinen Verhältnissen an eine gläserne Decke ge­ stoßen wäre. Dort hätte er es „vielleicht zu einem Industriekapitäne großen Stils ge­ bracht, zum Dirigenten und Organisator“.

Doch in der „preußischen Krupp-Kaserne“ bleibe auch der Tüchtige ein Subalterner.

Den Kaiser ficht das nicht an. In den heißen Tagen Anfang August hat sich Wilhelm II. ins kühle Norwegen zurück­ gezogen, um dort ein Denkmal einzu­ weihen und die indogermanische Rasse zu preisen. Krieg kommt dabei natürlich auch vor. Er gehört zum Inventar der Zeit.

Auf dem Balkan bekriegen sich in diesem Sommer Bulgaren und Serben.

Wer Augen hat zu sehen, kann erkennen, wie sich der Fortschritt der Technik auf das Militär auswirkt. Gerade werden über 1000 Tote aus Widin gemeldet. Die halbe Stadt sei ein Trümmerhaufen. Das Bombardement dauere an. Auch unter den Zivilisten gebe es viele Tote.

sich in einem System von Bündnissen, Absprachen und Interessenkoalitionen verheddert. Es gibt viele Macht- und Handlungszentren, und alles hängt mit allem zusammen.

Das wohl wichtigste Buch zum kom­ menden Kriegsjahrestag – „Die Schlaf­ wandler“ – hat der Cambridge-Professor Christopher Clark auf dem Höhepunkt der Eurokrise geschrieben. Clark war profes­ sionell genug, sich vor „vulgären Analo­ gien“ zu hüten. Denn die Unterschiede zwischen 1913 und heute sind gewaltig.

Aber schummrig ist ihm geworden. Wie 1914 spielen Europas Staatenlenker mit dem Risiko und wollen doch eine Katast­ rophe verhindern – diesmal das Scheitern des Euro. Abgesehen von diesem gemein­ samen Interesse verfolge jeder eigene Ziele. Um die zu erreichen, benutzten sie Angst als Druckmittel – obwohl niemand wisse, welche Initiative welche Folgen haben würde. „In diesem Sinne“, schreibt Clark, „sind die Männer von 1914 unsere Zeitgenossen“.

Genau ein Jahr wird es dauern, bis ganz Europa in den Abgrund stürzt. Soeben hat der Reichstag eine Militärvorlage gebil­ ligt, die die Aufstockung der Streitkräfte vorsieht. Frankreich reagiert sofort auf die Nachrichten aus Deutschland: Im Senat wird mitten in der Ferienzeit über die Verlängerung der Dienstzeit auf drei Jahre beraten. Auch Russland nutzt seine neue wirtschaftliche Stärke, um sich immer besser zu bewaffnen. Die Briten demons­ trieren mit Flottenmanövern, wer die Meere beherrscht.

Die Gefahr ist real, aber den meisten Menschen fehlen Zeit und Vorstellungs­ kraft, sich damit zu befassen. Verstehen kann die große Politik ohnehin kaum noch jemand. Denn Europas Staaten haben

Der obenstehende Artikel ist eine adaptierte Version der im Magazin „stern“ erschienenen Originalfassung vom August 2013.

Autor Stefan Schmitz spürte in Archiven dem Alltag des Jahres 1913 und den Ereignissen des 1. August nach. Überrascht hat ihn die Vielfalt der Zeitungs­aus­gaben eines einzigen Tages.

Programmreihen

5| Festspielhaus

Kunst aus der Zeit – Werkstattbühne

23. Juli bis 24. August 2014

23. Juli bis 24. August 2014

2| 23. Juli bis 24. August 2014

4| www.bregenzerfestspiele.com www.cross-culture.at

Festspielhaus Satirische Oper am Kornmarkt 23. Juli bis 24. August 2014

23. Juli bis 24. August 2014

3|

Kunst aus der Zeit – Werkstattbühne 23. Juli bis 24. August 2014

UND EATER ZEIT MUSIKTHTE AUS DER KONZER

1|

4|

6| KONZER MUSIKTHTE AUS DER ZEIT EATER UND

1 | Gloria von Jaxtberg von HK Gruber

3 | Trans-Maghreb von Peter Herbert

2 | crossculture

4| Das Leben am Rande der Milchstraße von Bernhard Gander

Satirische Oper am Kornmarkt Premiere am 31. Juli 2014 – 19.30 Uhr Weitere Aufführung: 2. August 2014 – 19.30 Uhr

Kinder- & Jugendprogramm 30. Mai bis 24. August 2014: crossculture workshops, fest des kindes, crossculture week, crossculture night, crossculture tours, musiktheater

FESTSPIELZEIT

Uraufführung Premiere am 21. August 2014 – 18.30 Uhr Weitere Aufführung: 23. August 2014 – 18.30 Uhr

Kunst/aus der Zeit – Werkstattbühne Eine Sitcom-Oper Season 1 Uraufführung Premiere am 1. August 2014 – 20.00 Uhr Weitere Aufführung: 3. August 2014 – 20.00 Uhr 23. Juli bis 24. August 2014

5 | Musik & Poesie

Kammermusik und Literatur im Seestudio 3. August 2014 – 19.00 Uhr, 10. und 17. August 2014 – 19.30 Uhr

6 | Familienoper Le Rossignol (Die Nachtigall) von Igor Strawinsky L’Hirondelle inattendue (Die unerwartete Schwalbe) von Simon Laks

Premiere am 17. August 2014 – 11.00 Uhr Weitere Aufführung: 18. August 2014 – 19.30 Uhr

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8|

Oper im Festspielhaus 23. Juli bis 24. August 2014

Spiel auf dem See 23. Juli bis 24. August 2014

Festspielhaus

23. Juli bis 24. August 2014

7|

9|

7 | Orchesterkonzerte im Festspielhaus Wiener Symphoniker 28. Juli 2014 – 19.30 Uhr, 4. August 2014 – 19.30 Uhr, 11. August 2014 – 19.30 Uhr

Symphonieorchester Vorarlberg

Abschiedskonzert David Pountney, 24. August 2014 – 11.00 Uhr

27 23. Juli bis 24. August 2014

Festspielhaus

8 | Geschichten aus dem Wiener Wald von HK Gruber Uraufführung Premiere am 23. Juli 2014 – 19.30 Uhr Weitere Aufführungen: 27. Juli 2014 – 11.00 Uhr, 3. August 2014 – 11.00 Uhr

9 | Die Zauberflöte von W. A. Mozart

Premiere am 24. Juli 2014 – 21.15 Uhr Weitere Aufführungen: 25. 26. 27. 29. 30. und 31. Juli 2014 – 21.15 Uhr 1. 2. 3. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 19. 20.

21. 22. 23. und 24. August 2014 – 21.00 Uhr

Besucher-Post Die besten Geschichten schreibt das Leben, sagt man. Getreu diesem Motto hat die Festspielleitung in den vergangenen Ausgaben der Festspielzeit die Leser aufgerufen, ihre Erfahrungen, Wünsche oder Anregungen rund um den Besuch bei den Bregenzer Festspielen aufzuschreiben und einzusenden. Neben vielen anderen Einsendungen ­haben uns drei Berichte erreicht, die auf dieser Doppelseite nachzulesen sind – von Festspielbesuchern für Festspielbesucher! Mit einer Einladung in das Gourmet evenTZelt für ­jeweils zwei Personen bedanken sich die Bregenzer Festspiele bei den drei Autoren.

Erzählen Sie uns, was Sie in der Vergangenheit bei Ihrem Festspielbesuch erlebt haben. Was blieb Ihnen – aus welchen Gründen auch immer – in besonderer Erinnerung? Schreiben Sie per Brief, Fax oder E-Mail an die Festspielzeit-Redaktion, die Kontaktmöglichkeiten finden Sie unter www.bregenzerfestspiele.com oder auf der letzten Seite dieser Ausgabe.

Als Dankeschön erhalten die Autoren jeder veröffentlichten Einsendung ein Abendessen für zwei Personen im Gourmet evenTZelt der Bregenzer Festspiele während der Festspielsaison 2014.

FESTSPIELZEIT

Das Wunder von Bregenz Seit wir vor vielen Jahren die Bregenzer Festspiele für uns entdeckten, haben wir keine Produktion auf der Seebühne ausgelassen. Immer hatten wir Glück mit dem Wetter, bis auf einen Sommer, der total verregnet war: Im Zug nach Lindau saßen wir im Speisewagen und hätten uns so gemütlich gefühlt – wenn wir nicht zu einer Freilichtaufführung unterwegs gewesen wären.

Im Hotel bekamen wir Decken mit, von schönen Schuhen wurde uns dringend abgeraten. In einem Restaurant in Bregenz direkt am Seeufer aßen wir zu Abend. Es regnete. Um 20 Uhr goss es wie aus Kübeln, der Himmel und der See hatten die gleiche Farbe: grau. Wir waren ohne jede Hoffnung auf ein Gelingen des Abends. Trotzdem gingen wir kurz vor 21.00 Uhr auf einem völlig aufgeweich­ ten Uferweg zum Eingang.

Dort kam die Durchsage, dass die Wetterstationen rings um den See die Situation positiv einschätz­ ten, es sollte nur einen etwas verzögerten Anfang geben. Kurz darauf die Durchsage: alle schnell auf ihre Plätze. Jeder bekam ein Papierhandtuch zum Trocknen der Sitze. Das Spiel begann und mit ihm endete der tagelange Regen. Zwei Stunden und zehn Minuten fiel kein einziger Tropfen. Dann, am Ende der Aufführung, kam der Regen erneut. Wir hatten bei der Heimfahrt das gleiche Regenwetter wie bei der Hinfahrt.

Seitdem heißt dieses Ereignis bei uns „Das Wunder von Bregenz“.

Beate Sonntag, Regensburg

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Eine Fahrt mit Umwegen Es war im Jahr 2011. 450 km sind wir zusammen mit einem befreundeten Ehepaar angereist, um die Bregenzer Fest­ spiele zu besuchen. Unsere Übernachtung hatten wir in einem Hotel in Lindau gebucht. Aus dem Vorjahr kannten wir die bequeme Überfahrt direkt zur Seebühne und so planten wir es auch für dieses Jahr.

Am Festspielabend gingen wir zeitig zum Lindauer Hafen. Es kostete viel Mühe, unsere Stimmung hochzuhalten, denn es regnete – nein, es goss –, was der Himmel hergeben konnte. „Nicht die Hoffnung aufgeben“ war unser Motto. Petrus wird schon rechtzeitig den Hahn zudrehen.

Im Hafen lag bereits das Schiff zur Überfahrt.

Bepackt mit Regenschirmen und Regen­ mänteln gingen wir ohne besondere Auf­ merksamkeit auf die Fähre und belegten einen wunderbaren, trockenen Sitzplatz. „Es ist verwunderlich, dass nur so wenige Fahrgäste zusteigen“, stellte einer von uns fest. Aber wen wunderte es, bei diesem „Sauwetter“.

Das Schiff legte sofort ab und steuerte auf den See. „Bitte die Fahrscheine!“ Von hinten hörten wir eine Männerstimme im Schweizer Dialekt.

Unser Organisator holte nichts ahnend die Billets aus dem Rucksack und zeigte sie dem Kontrolleur.

Der erhob die Stimme und fragte: „Wo wollt ihr denn hin?“ Wie aus einem Munde kam die Antwort: „Natürlich nach Bregenz.“ „Ihr seid auf dem falschen Schiff. Diese Fähre steuert nach

Rorschach.“ Verständnisloses Kopfschütteln des Kontrolleurs! „Habt ihr alle vier nicht gemerkt, dass ihr in das falsche Schiff eingestiegen seid?“ Kurze Atempause bei uns vieren und dann riefen wir mit lautstarkem Entsetzen – „NEIN !!!“ Was machen wir jetzt? Viel Auswahl blieb uns nicht. Der Kon­ trolleur hatte irgendwie Mitleid mit uns und setzte alle Hebel in Bewegung, um uns zu helfen. „Wir steuern jetzt Wasserburg an“, sagte er, „von dort fährt noch ein Schiff nach Bregenz“. Falls wir das erreichten, wäre ein Umsteigen eventuell noch möglich.

Bedingt durch das extrem schlechte Wetter hatte das Schiff nach Bregenz tatsächlich Verspätung, was uns aus der unglücklichen Situation rettete. Gerade noch im letzten Moment konnten wir auf die andere Fähre wechseln und kamen zum Glück pünktlich in Bregenz an. Aber es regnete weiter in vollen Zügen. Die Folge war abzusehen: Die Festspielleitung musste die Vorstellung absagen.

Wir entschlossen uns, kurzerhand unsere Reise um einen Tag zu verlängern, konnten problemlos unsere Eintrittskarten auf den nächsten Tag umbuchen und erlebten an dem Folgeabend eine wunderschöne, unvergessliche und trockene Aufführung. Die Fahrt nach Bregenz erfolgte ohne Umwege!

Auch in diesem Jahr haben wir wieder Karten für die Festspiele gekauft und freuen uns ganz besonders auf eine wunderschöne Zauberflöte. Bei der Überfahrt von Lindau nach Bregenz dürfte es wohl keine Probleme mehr geben.

Wir werden alle vier aufpassen!!!

Gisela Steinbauer, Bodenheim

Die Zauberflöte Bregenzer Festspiele 2013 Die Zauberflöte – wer kennt sie nicht?

Von Mozart ein musikalisches Gedicht!

Auf der Seebühne zauberhaft inszeniert, man hat die Hingabe der Akteure gespürt.

Die gesangliche Leistung, ob Solo oder Chor, unübertroffen und mit viel Komfort.

Dabei erfordert das Meistern der vielen Treppen großen Mut, doch es war einfach nur alles sehr, sehr gut!

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Die Akrobaten, die tollen Kostüme, die Aufmachung auf dem Wasser und der Bühne.

Eine Meisterleistung hervorragend geglückt, die Zuschauer sind hoffentlich, wie ich, davon entzückt.

Bis zum Ende schönes Wetter und gutes Gelingen, dann kann es allen nur Freude bringen.

Inge Gechter, Waldenbuch

KAZ Kunst aus der Zeit

„Sonst können wir uns gleich alle ins Museum stellen“ Sie führt ein unregelmäßiges Leben, arbeitet bereits am Regie-Konzept während der Komponist noch an der Musik schreibt und ist vor allem an einem speziellen Ort zu Hause: Bei sich selbst – sagt die in Deutschland geborene, in Frankreich wohnende und rund um den Globus als Regisseurin tätige Nicola Raab. Im kommenden Sommer wird’s galaktisch komisch mit ihrer Inszenierung der Sitcom-Opera Das Leben am Rande der Milchstraße in einer Koproduktion mit „Wien Modern“.

sIe werden Im sommer das stück das­ leben­am­rande­der­milchstrasse InszenIeren. es träGt den untertItel sItcom-opera. beI dem wort „sItcom“ fallen eInem sofort eInGespIelte lacher aus amerIkanIschen fernsehserIen eIn. Nicola Raab: Ja, natürlich. Aber keine Sorge, wir haben uns bewusst dagegen ent­ schieden, eine Fernsehstudio­Atmosphäre zu imitieren und werden deshalb keine La­ cher einspielen. Das Stück und seine Komik müssen aus sich heraus Bestand und Halt haben und auch die Lacher und Publikums­ reaktionen selber generieren und so viel­ leicht sogar einen gewissen Kultstatus.

es wIrd eIne uraufführunG seIn. erzählen sIe uns kurz, worum es Geht?

Erstmal zur Form: Das Stück baut sich in Folgen auf, genau wie eine Sitcom. Insge­ samt sind es sieben Folgen. Die ersten drei werden wir im Sommer an einem Abend auf der Werkstattbühne zeigen. Eine Folge dau­ ert, genau wie bei echten Sitcoms, ungefähr 25 Minuten. Schauplatz dieser Oper ist die skurrile Arbeitswelt eines Büros, dem die Schließung droht. In diesem abgeschlosse­ nen Kosmos wirkt von außen etwas ein, das stört.

FESTSPIELZEIT

was wIrd das seIn? Das verrate ich noch nicht. Jedenfalls kommt es zu Veränderungen und Turbulenzen. Das bestehende System beginnt zu wackeln – das ist spannend und lustig erzählt. Mein Ziel ist, dass man am Ende jeder Folge unbedingt wissen will, wie es weitergeht. Bei „Wien Mo­ dern“ werden dann alle sieben Folgen gezeigt.

beI dem wort serIe und dem thema büro denkt man an dIe fernsehserIen the­OFFice und strOmberG. Ja, aber jeder Autor versucht natürlich, seine Sitcom von denen anderer Autoren abzu­ setzen, auch wenn sie im gleichen Umfeld spielt. Ich wurde übrigens für dieses Projekt gewählt, weil ich eben gar nicht so ein Serien­Freak bin. Es gibt ja Leute, die ganze Nächte lang eine Folge nach der anderen se­ hen. Und die alles auswendig können. Aber an mir ist dieses Genre eigentlich komplett vorbeigegangen.

was sehen sIe Gern Im fernsehen?

Ich sehe so gut wie überhaupt nicht fern.

Ich gehe ins Kino und schaue mir Filme auf DVD an. Aber keine Serien. Wenn ich nicht probe und nicht arbeite, habe ich es einfach wahnsinnig gerne ruhig. Damit bin ich ganz glücklich.

mÖchten sIe mIt dIesem stück leute In dIe oper locken, dIe sonst eher fernsehserIen schauen?

Ganz egal wer es ist: Hauptsache, die Leute kommen und fühlen sich gut unterhalten oder angeregt. Ich möchte immer Theater machen, das ein breit gefächertes Publi­ kum anspricht. Aber natürlich kann man sich überlegen, welches Publikum auf Das Leben am Rande der Milchstraße anspringen könnte. Eine Schnittmenge aus Sitcom­Fan, Contemporary­Music­Fan und Besucher der Bregenzer Festspiele vielleicht? Das wäre super!

dIe musIk Ist unbekannt, dIe GeschIchte auch. wIe machen sIe dIe zuschauer neuGIerIG? Ich sehe es eher so: Es könnte der politische Auftrag von zeitgenössischer Kunst sein, dass man den Zuschauern eine Neugierde einpflanzt. Auch ich möchte, durch mei­ ne Inszenierung, diese Offenheit in den Menschen fördern, andere machen das zum Beispiel durch ihre Ausstellungen. Mit dem Ziel, beim Zuschauer Interesse zu wecken, an dem, was um ihn herum passiert, in den Theatern, in den Museen.

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Das zeitgenössische Musiktheater hat oft mit dem Vorurteil zu kämpfen, schwer zugänglich zu sein.

Haben Sie ein Rezept für mehr Verständlichkeit?

Ich mache Theater und will eine Geschichte erzählen. Deshalb muss der Zugang fürs Publikum selbstverständlich mit eingebaut sein. Wir können da nicht irgendetwas auf der Bühne treiben, was der Zuschauer nicht mitbekommt. Es geht ja auch im Gesang um Dialog und Austausch – es ist kein geschlos­ senes Kunstwerk.

2008 inszenierte Nicola Raab schon einmal eine skurrile Komödie in ­Bregenz: Nach Eine Marathon-Familie führt sie nun Regie bei der Sitcom-Oper Das Leben am Rande der Milchstraße.

Haben Sie einen imaginären Zuschauer im Kopf, für den Sie inszenieren?

Manchmal schon. Ich versuche eigentlich immer, mich davon zu lösen, weil der Zu­ schauer im eigenen Kopf auch einschrän­ kend sein kann. Aber weil die Geschichte auch von anderen aufgenommen werden muss, frage ich mich immer wieder: Kommt meine Vorstellung jetzt beim Zuschauer an? Ich kann am Ende aber nur vermuten, was der Zuschauer versteht. Aber es ist auf keinen Fall so, dass ich mir denke: Oh, das darf ich jetzt nicht machen, denn dann regen sich irgendwelche Leute auf. Wenn man so denkt, wird man irre.

Inszenieren Sie lieber berühmte Opern oder neue, unbekannte Stücke?

Für mich ist immer das Stück, an dem ich gerade arbeite, das interessanteste. Egal ob Klassiker oder Uraufführung. Ich finde es sehr angenehm, dass ich mal Neues und mal Altes inszenieren darf. Mir ist unglaub­ lich wichtig, dass es neue Stücke gibt, sonst können wir uns gleich alle ins Museum stellen.

Wie muss man sich die Musik von Das Leben am Rande der Milchstrasse vorstellen?

Die Musik des Komponisten Bernhard ­Gander mag ich sehr. Aber zur Musik speziell zu unserem Stück kann ich noch gar nichts sagen – ich habe sie noch gar nicht gehört. Das ist bei zeitgenössischer Musik gar nicht ungewöhnlich. Der Komponist schreibt noch an der Musik, während der 31

Regisseur die Geschichte und den Bühnen­ raum gestaltet. Da läuft vieles parallel.

Kennen Sie klassische Büroarbeit eigentlich? Ihr Arbeitsalltag als Regisseurin sieht doch ganz anders aus.

Dieser unveränderliche, monotone Büro­ alltag ist mir tatsächlich völlig fremd. Weil ich nicht seit Jahrzehnten jeden Tag um neun Uhr an meinem Schreibtisch sitzen muss und dann um fünf Uhr am Nachmittag aufstehe und nach Hause gehe. Ich führe ein sehr unregelmäßiges Leben.

Sie inszenieren unter anderem in den USA, in Italien, Dänemark und der Schweiz. Was ist Ihre Erfahrung: Braucht das österreichische Publikum etwas anderes als zum Beispiel ein amerikanisches Publikum?

Das ist sehr schwer zu beantworten, man kann es eigentlich nicht verallgemeinern.

Unabhängig vom Land ist eine Inszenierung immer das Ergebnis aus einem Zusammen­ spiel aus Zeit, Ort und Anlass. Ort nicht unbedingt im geografischen Sinne, sondern auch bezogen auf spezielle Bühnen.

Hätten Sie ein Beispiel für so ein Zusammenspiel?

Ich habe im letzten Mai den Tristan in Mos­ kau inszeniert. Vor einem Publikum, das weiß, dass der Tristan in Moskau noch nie komplett von einem russischen Orchester

oder einer russischen Kompanie aufgeführt wurde. Das war eine ungeheure Ausnah­ mesituation. Dazu kommt: Das russische Publikum ist gierig, die Theater sind voll, an jedem Abend. Aber man muss wissen: Es gibt an jeder Ecke ein Musiktheater in Mos­ kau. Und in Bregenz, zum Beispiel, gibt es ja schon innerhalb der Festspiele Unterschiede beim Publikum: das auf den See geht, das Konzerte hört und das sich für die Reihe Kunst aus der Zeit interessiert. Es gibt nie und nirgends eine gültige pauschale Aussa­ ge über die Bedürfnisse eines Publikums.

Sie sind durch Ihre Arbeit in der ganzen Welt unterwegs: Wo fühlen Sie sich zu Hause?

In mir selber.

Klingt schön. Können Sie das ­ rklären? e Man trifft im Leben ganz viele unbewusste Entscheidungen. Ich wollte zum Studieren von meiner Heimatstadt weg. Als Nächstes hab ich mir einen Beruf ausgesucht, in dem ich ständig unterwegs bin. Und dann hab ich mir ein Haus in einem Land gesucht, das nicht mein eigenes ist, in Frankreich. Wenn ich mir die letzten 25 Jahre rückblickend anschaue, dann kommt das eigentlich einer gezielten Entwurzelung gleich. Das Ergebnis ist, dass ich in mir selber zu Hause bin. Und das sehe ich überhaupt nicht negativ, im Gegenteil.

Spielplan 2014

Datum

Uhrzeit

Stück

Spielstätte

Mo 23. Juni – 3. Juli Do 26. Juni 10.00 Uhr

Fr 27. Juni 10.00 Uhr

und 14.00 Uhr

crossculture workshops crossculture SACI – Ein Kobold im Dschungel crossculture SACI – Ein Kobold im Dschungel

Festspielhaus

Mo 7. Juli – 12. Juli Mo 14. Juli – 19. Juli Sa 19. Juli Mi 23. Juli 19.30 Uhr

Do 24. Juli 21.15 Uhr Fr 25. Juli 21.15 Uhr Sa 26. Juli 21.15 Uhr So 27. Juli 9.30 Uhr

11.00 Uhr

21.15 Uhr Mo 28. Juli 19.30 Uhr Di 29. Juli 21.15 Uhr Mi 30. Juli 21.15 Uhr Do 31. Juli 19.30 Uhr

21.15 Uhr Fr 1. August 20.00 Uhr

21.00 Uhr Sa 2. August 19.30 Uhr

21.00 Uhr So 3. August ab 9.30 Uhr

11.00 Uhr

14.00 – 17.00 Uhr

19.00 Uhr

20.00 Uhr

21.00 Uhr Mo 4. August 19.30 Uhr Di 5. August 21.00 Uhr

fest des kindes Schule Weidach crossculture week Theater Kosmos crossculture night Seebühne / Festspielhaus Geschichten aus dem Festspielhaus Wiener Wald (UA) Die Zauberflöte Seebühne / Festspielhaus Die Zauberflöte Seebühne / Festspielhaus Die Zauberflöte Seebühne / Festspielhaus Festmesse Stadtpfarrkirche St. Gallus Geschichten aus dem Wiener Wald Festspielhaus Die Zauberflöte Seebühne / Festspielhaus Orchesterkonzert Festspielhaus Die Zauberflöte Seebühne / Festspielhaus Die Zauberflöte Seebühne / Festspielhaus Gloria von Jaxtberg Vorarlberger Landestheater Die Zauberflöte Seebühne / Festspielhaus Das Leben am Rande der Werkstattbühne Milchstraße (UA) Die Zauberflöte Seebühne / Festspielhaus Gloria von Jaxtberg Vorarlberger Landestheater Die Zauberflöte Seebühne / Festspielhaus Festspielfrühstück Festspielhaus Geschichten aus dem Wiener Wald Festspielhaus Tag der Wiener Symphoniker In und um das Festspielhaus Musik & Poesie Seestudio Das Leben am Rande Werkstattbühne der Milchstraße Die Zauberflöte Seebühne / Festspielhaus Orchesterkonzert Festspielhaus Kunst aus der Zeit Konzert Kunsthaus Bregenz

Seestudio Seestudio

www.bregenzerfestspiele.com | T +43 5574 407-5 FESTSPIELZEIT

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Datum

Uhrzeit

21.00 Uhr Mi 6. August 21.00 Uhr Do 7. August 21.00 Uhr Fr 8. August 21.00 Uhr Sa 9. August 21.00 Uhr So 10. August ab 9.30 Uhr

19.30 Uhr

21.00 Uhr Mo 11. August 19.30 Uhr Di 12. August 21.00 Uhr Mi 13. August 21.00 Uhr Do 14. August 21.00 Uhr Fr 15. August 20.00 Uhr

21.00 Uhr Sa 16. August 21.00 Uhr So 17. August ab 9.30 Uhr

11.00 Uhr

19.30 Uhr

21.00 Uhr Mo 18. August 19.30 Uhr

Di 19. August 21.00 Uhr Mi 20. August 21.00 Uhr Do 21. August 18.30 Uhr

21.00 Uhr Fr 22. August 19.30 Uhr

21.00 Uhr Sa 23. August 18.30 Uhr

21.00 Uhr So 24. August ab 9.30 Uhr

11.00 Uhr So 24. August 21.00 Uhr

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Stück

Spielstätte

Die Zauberflöte Die Zauberflöte Die Zauberflöte Die Zauberflöte Die Zauberflöte Festspielfrühstück Musik & Poesie Die Zauberflöte Orchesterkonzert Die Zauberflöte Die Zauberflöte Die Zauberflöte The Table Die Zauberflöte Die Zauberflöte Festspielfrühstück Le Rossignol/ L’Hirondelle inattendue Musik & Poesie Die Zauberflöte Le Rossignol/ L’Hirondelle inattendue Die Zauberflöte Die Zauberflöte Trans-Maghreb (UA) Die Zauberflöte Kunst aus der Zeit Konzert Die Zauberflöte Trans-Maghreb Die Zauberflöte Festspielfrühstück Orchestermatinee Die Zauberflöte

Seebühne / Festspielhaus Seebühne / Festspielhaus Seebühne / Festspielhaus Seebühne / Festspielhaus Seebühne / Festspielhaus Festspielhaus Seestudio Seebühne / Festspielhaus Festspielhaus Seebühne / Festspielhaus Seebühne / Festspielhaus Seebühne / Festspielhaus Theater Kosmos Seebühne / Festspielhaus Seebühne / Festspielhaus Festspielhaus Festspielhaus Seestudio Seebühne / Festspielhaus Festspielhaus Seebühne / Festspielhaus Seebühne / Festspielhaus Werkstattbühne Seebühne / Festspielhaus Seestudio Seebühne / Festspielhaus Werkstattbühne Seebühne / Festspielhaus Festspielhaus Festspielhaus Seebühne / Festspielhaus

Weihnachtsaktion

Bald ist Weihnachten

Bregenzer Festspiele zum Verschenken Exklusive Tasche für Ihr Mobiltelefon im Zauberflöten-Design Wer bis einschließlich 20. Dezember 2013 Festspiel­Tickets bucht, erhält kostenlos die limitierte Handy­Hülle im original Zauberflöten­Design. Aus Naturfilz gefertigt und bedruckt mit einem der berühmten Drachenhunde aus dem Bühnenbild, macht sie auf dem weihnachtlichen Gabentisch eine zauberhafte Figur.

Details zur Weihnachtsaktion • Das Angebot gilt für alle Tickets, welche ab dem 20. November 2013 per Brief, Fax, Telefon, Internet oder an der Tageskasse gebucht und bezahlt werden. Bei Bestellung mittels Rechnung erfolgt der Versand erst nach Zahlungseingang.

• Diese Aktion gilt bis 20. Dezember 2013, ein Versand nach diesem Zeitpunkt ist nicht mehr möglich.

• Das Angebot gilt nur für Individualbestellungen, solange der Vorrat reicht. Pro Bestellung von mindestens zwei Festspiel-Tickets erhalten Sie eine Handy-Hülle.

Tickets unter +43 5574 407-6 oder www.bregenzerfestspiele.com FESTSPIELZEIT

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Mitarbeiter-Post „wIe kommen eIne rIesIGe schlanGe und ein meterhoher Gräserwald auf einen durchgestuften Schildkrötenpanzer? Dass ich mich mit solchen Fragen einmal beschäftigen würde, hätte ich zu Beginn meiner Ausbildung als Raumausstatter auch nicht gedacht. Kreativität und zahlreiche Arbeitsschritte wie Angebote einholen, Stoffe aussuchen, bedrucken, nähen, kleben, verschweißen und vor allem immer wieder ausprobieren, aus­ probieren, ausprobieren gehören dazu, wenn man für die Zauberflöte eine Riesenschlange und einen Gräserwald nähen will.

Die Ideen und Vorgaben kommen meist von der Ausstattungsleitung oder direkt vom Bühnenbildner selbst.

Oft sind es nur grobe Vorstellungen von dem, was später auf der Bühne zu sehen sein soll. Die Umsetzung ist dann unter anderem meine Aufgabe, gemeinsam mit den verschiedensten Technikern und Hand­ werkern. Genau diese Abwechslung und Zusammenarbeit machen den besonderen Reiz der Sache aus.

Zu Beginn steht aber erstmals eine Idee, die es umzusetzen gilt, und da es Schnittmuster für überdimensionale Bühnendekora­ tionen leider nicht im Laden zu kaufen gibt, bedeutet die Um­ setzung meist viel Tüftelei. Für die Zauberflöte haben wir uns schlussendlich gemeinsam mit einem Computer­Experten zu­ sammengesetzt und ein 3D­Modell entworfen. Das Ergebnis war ein Schnitt aus 28 Schlangenteilen, mit dem wir dann gut arbei­ ten konnten. Für die Gräser gab es ein ähnliches Procedere.

Vieles muss einfach immer wieder ausprobiert werden. Mal ist der Stoff zu schwer, dann zu rutschig, er fällt nicht schön oder es klappt mit dem Bedrucken nicht. Darum trifft sich in regel­ mäßigen Abschnitten das ganze Team zu sogenannten Baupro­ ben, um den Entwicklungsprozess zu verfolgen.

Martin Willer, Leiter Tapeziererei

Festspielshop Im Onlineshop der Bregenzer Festspiele unter www.bregenzerfestspiele.com finden Sie eine große Auswahl an Festspielartikeln, darunter Geschenksets, Textbücher, CDs und DVDs. Wer nicht gerne klickt, sondern alles lieber vor Ort anfassen und anschauen möchte, kann das im Ticket Center tun.

Notizbuch DVD Die Zauberflöte

Schlüsselanhänger Drachenhund

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Tasche

Der erste König Ein Wintermärchen von Maximilian Lang

FESTSPIELZEIT

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Vom Markt kam der Lärm in Jonas’ ­Zimmer. Die Weihnachtslieder glichen der Musik, die man das restliche Jahr über im Radio hörte.

Jonas erinnerte sich schon kaum mehr an die richtige Weihnachtsmusik, die er früher auf sei­ nem Cello gespielt hatte. Das Cello stand im Wohn­ zimmer. Von der einst so großen Wohnung waren daneben nur noch zwei kleinere Räume erhalten.

Jonas hatte das Wohnzimmer von einem Tischler einrichten lassen. Das war schon über fünfzig Jah­ re her. Der Tischler hatte die Möbel aus schönem Eichenholz gezimmert. Sie waren schlicht und sie waren nobel. Damals war Jonas‘ Geschäft sehr gut gelaufen. Sie hatten in fünf Zimmern gelebt und an Weihnachten große Geschenke an die Familie ge­ macht. Nach dem Konkurs hatte er das ganze Haus verkauft. Seine Wohnung hatte er verkleinert. Er hatte eine Wand eingezogen, drüben lebte jetzt ein Nachbar, den er kaum kannte.

Der Schriftzug seines ehemaligen Geschäfts stand noch immer auf der Hauswand. Er sah ihn nicht oft, weil er das Haus meistens beim Hintereingang verließ, um im Supermarkt etwas einzukaufen.

Sonst war er die meiste Zeit über in dem eleganten Zimmer. Er saß am Fenster und schaute auf den Platz. Unter dem Fenster war sein Name in den großen Buchstaben geschrieben, aber er dachte fast nie daran, wenn er zu den Leuten blickte.

Den ersten großen Erfolg ­feierte der 1986 in Bregenz geborene Schriftsteller Maximilian Lang mit seinem Theaterstück Herbst und Winter am ­Theater Kosmos in Bregenz, einer Bühne für zeitgenössisches Schauspiel.

Für sein Stück Das Reich der Mitte, das diesen Herbst uraufgeführt wurde, erhielt er das Dramatiker-Stipendium der Stadt Wien. Wenn ­Maximilian Lang nicht schreibt, spielt er gerne Nintendo 64 und Volleyball.

Am Markttag füllte sich der Platz. Im Advent standen dort Glühweinhütten. Von ihnen kam die Musik herauf, die ihm das ganze Jahr über in den Ohren blieb. Jonas’ Pension war knapp, deshalb sparte er von Frühling bis Winter auf den 25. De­ zember. Am Heiligen Abend feierten seine Kinder bei sich zuhause. Manchmal nahm er ihre Einla­ dung an. Manchmal wollte er allein sein und sich an frühere Weihnachten erinnern.

In diesem Jahr führte ihn eine Geschenkidee auf die Vorderseite des Hauses hinunter. Es war schon der 23. Dezember. Es war Morgen, und er begeg­ nete nur wenigen Menschen auf der Straße. Auf dem Markt hatte erst ein einziger Stand geöffnet.

Aus seinem Inneren dampfte der Glühweinkessel.

Er verbreitete einen süßen Geruch, der mit dem scharfen Geschmack von Alkohol vermischt war.

Er näherte sich dem Stand und erkannte einen alten Freund. Der Freund trug einen Hut und

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einen Mantel und er hatte eine Tasse Glühwein in der Hand. Gegen seine Gewohnheit trank Jonas heute schon am Vormittag Alkohol. Sie lehnten an der kleinen Theke, die nur aus einem Holzbrett bestand. Immer wieder umgab eine Dampfwolke aus dem Glühweinkessel seinen Freund. Er war ein bisschen jünger als Jonas, und er war auch schon seit vielen Jahren in Pension. Sein Geschäft hatte ebenfalls Einbußen erlebt, aber er hatte sich bis zum Schluss gut halten können. Sein Freund re­ dete sehr viel, und Jonas hörte ihm nur mit einem Ohr zu. Der Marktplatz belebte sich. Andere Stän­ de sperrten auf, und die kleinen Wege zwischen ihnen füllten sich mit Schwaden aus den Kesseln. „Ich werde morgen nirgendwo hingehen“ – Jonas hatte die zweite Tasse Glühwein in der Hand – „Ich bleibe daheim. Nächstes Jahr werde ich dann irgendwo sein.“ Sein Freund schaute zu ihm auf.

Jonas erkannte in seinem Gesicht den jungen Menschen, den er mit fünfundzwanzig Jahren zum ersten Mal getroffen hatte. „Heute kommt meine Schwester zu Besuch“, sagte der Freund: „Morgen feiern wir mit den Kindern“, und er begann, von seinen Töchtern und deren Männern und den Enkelkindern zu erzählen. „Wir gehen zu ihnen.

Das ist doch praktisch. Wir müssen die Wohnung nicht schmücken. Ich könnte den Baum sowieso nicht mehr hinauftragen. Meine Tochter Iris kauft jedes Jahr einen großen Baum, wie ich es früher gemacht hab’. Also bleibt alles beim Alten. Es sind noch dieselben Weihnachten wie damals.“ Das Karussell am Ende des Marktes war jetzt auch in Betrieb. Auf dem Boden zwischen den Glühwein­ ständen lag eine Spur von Zuckerwatte herum.

Viele der Besitzer standen alleine in ihren kleinen Hütten und rieben sich die Hände und hielten Ausschau nach Kundschaft. „Das ist übrigens mein Schwiegersohn“, sagte der Freund und zeigte auf einen Stand gegenüber: „Er selbst ist noch nicht da. Sein Geschäft läuft heuer nicht so gut. Er kommt nur selten her. Der junge Mann dort ist seine Vertretung.“ Jonas schaute zu dem jungen Mann, der sich wie alle anderen die Hände rieb. Über seinem Kopf war der Nachname des Freundes in verschnörkelter Schrift ange­ bracht. „Mein Schwiegersohn ist ziemlich schlecht gelaunt. Die Leute trinken jetzt lieber zuhause. Er­ innerst Du Dich, wie hier früher alles voller Men­

schen war? Es sind immer noch viele unterwegs.

Aber sie trinken fast nichts in der Öffentlichkeit.“ Einer der Wirte drehte jetzt die Weihnachtsmusik voll auf. Am Abend wäre es noch schlimmer, aber der erste Vorgeschmack auf einen lauten Markt­ tag war gegeben. Jonas schaute noch immer den jungen Mann gegenüber an. Er komme aus einem ländlichen Gebiet, erzählte der Freund. Dort arbei­ te er gewöhnlich als Tischler. Im Advent helfe er in der Stadt aus. Er sei sehr gut und bediene die Leute mit einem gewissen Charme. Sein Charme belebe das Geschäft. Das Geschäft lasse sich überhaupt nur noch mit solchen jungen Männern machen.

Die Alten blieben lieber zuhause und tränken dort ihren Glühwein. „Spielst Du eigentlich noch Cello?“, wurde Jonas gefragt, und er sagte: „Ich versuche es manchmal.

Aber es geht nicht mehr so gut. Ich höre auch nicht mehr so gut.“ Er nahm einen Schluck und über­ legte, nachhause zu gehen. Sein Freund knüpfte wieder an die eigene Geschichte an und erzählte irgendwas. Jonas sah zu seinem Haus hoch, er erkannte den Schriftzug mit seinem Namen und bestellte noch eine Tasse. „Jonas, wie schön das ist, dass wir uns hier unten sehen“, sagte der Freund.

Jonas schaute ihn durch eine Dampfwolke an. Der Freund schien mit dem Stand verwachsen zu sein.

Die Weihnachtslieder vermischten sich in Jonas‘ Kopf zu einem Brei, und er versuchte, sie zum Ver­ stummen zu bringen. Er nahm einen Schluck und dachte an ein Stück von Schubert, das er früher gespielt hatte. Der Freund redete. Jonas schaute wieder zu der kleinen Hütte mit dem jungen Mann.

Er versuchte, ihr Inventar zu erkennen. Außer ein paar Lebkuchenherzen und dem Glühweinkessel sah er nicht viel. Er bemühte sich, die Umrisse zuzuordnen und sich ein Bild davon zu machen, in welcher Umgebung der junge Mann auf seine Kundschaft wartete. „Weihnachten und Ostern und Geburtstage, das sind so die Feiertage, nicht?“ Der Freund mach­ te keine Pause. Aber die Weihnachtsmusik vom Markt war in Jonas endlich verstummt. Er hör­ te ein paar schöne, tiefe Klänge von Schubert. ­Zwischen den Lebkuchenherzen und dem Kessel sah er jetzt eine kleine Krippe. Er sah sie ganz deutlich, der Alkohol schärfte offenbar seinen Blick.

FESTSPIELZEIT

„Jonas“, hörte er. „Jonas, Du bist ja ganz in Deinen Anblick versunken!“ Und der Freund erzählte wie­ der irgendwas. Jonas schaute zum Stand hinüber.

Die Krippe ist für eine moderne Darstellung sehr gut. Die Drei Könige tragen schöne Farben, dachte er. Der Stern ist nicht aus Draht, wie sonst oft üb­ lich. Der Stern ist aus Holz und er ist an einer Latte befestigt. Das Kind erkenne ich nicht, aber es liegt in einer kleinen Wiege mit Stroh. Es ist bestimmt so schlicht gemacht wie die Drei Könige. „Es ist eine schöne Krippe“, sagte er jetzt und unterbrach dabei den Freund: „Der Vordere der Könige beugt sich sehr tief hinunter. Er verbeugt sich vor dem Kind. Der Mittlere neigt sich auch schon. Der Hin­ tere wartet noch darauf, sich verbeugen zu können.

Sie beugen sich nicht hinunter, um das Kind zu sehen, sondern sie verneigen sich. Es sind ja Hei­ den, die aus dem Morgenland kommen.“ Er nahm einen Schluck. Der Freund schaute ihn an. Jonas sagte: „Die Könige sind lange unterwegs gewesen.

Sie hätten sich eine Rast verdient. Ich sehe von hier aus gar nicht, ob sie Geschenke dabeihaben.

Ich glaube nicht. Sie kommen in ihren Farben und verneigen sich vor dem ersten König.“ „Ich sehe es leider nicht“, sagte der Freund. „Von hier aus seh‘ ich nur Lebkuchenherzen und einen dampfenden Glühweinkessel.“ Jonas dankte dem Freund. Er müsse jetzt gehen, er müsse noch ein paar Dinge erledigen. Der Freund schaute ihn verwundert an, und dann ging Jonas den Weg zwischen den Hütten zurück. Im Stiegen­ haus roch es nach dem üblichen Gemisch aus al­ tem Gemäuer und dem, was die Nachbarn kochten.

Sein Vater hatte das Haus nach dem Krieg gebaut.

Die Treppen verliefen nicht im Viereck wie heute.

In ihrer Mitte war kein Lift, sie führten im Kreis zu den Stockwerken hoch. Er sperrte die Tür auf.

Er schaute nach rechts, wo er die Wand eingezogen hatte. Er ging das verkürzte Stück des Flurs ent­ lang. Vom Platz unten hörte er keine Weihnachts­ musik. Er griff zum Telefon und rief seine Kinder an und sagte ihnen, dass er heuer doch darauf verzichte, über die kleine Wohnung zu wachen, und dass er am Weihnachtstag zu ihnen komme.

Er war jetzt in dem noblen Zimmer und schaute zum Fenster, vor dem das Cello stand.

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Unverkennbar, außer­ ordentlich, sanftmütig Die Bregenzer Festspiele trauern um Sänger Richard Angas Ein Nachruf von Intendant David Pountney

Richard Angas

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Er starb, wie er es sich vielleicht gewünscht hätte: mitten ­während einer Probe auf der Opernbühne.

Obgleich er als ein außerordentlich sanftmütiger und loyaler Mensch niemals etwas getan hätte, was anderen Schmerzen zugefügt hätte – beson­ ders nicht seiner Ehefrau Rosanne, mit der er seit mehr als vierzig J­ ahren verheiratet war.

Nach einem Leben mit großen wie facettenrei­ chen Theaterrollen – von onkelhaft bis hin zum Grotesken – lässt Richard ein wesentliches Stück unangetastet zurück: Im kommenden Jahr sollte er die Rolle des Moses in Moses und Aron an ­„meiner“ Walisischen Nationaloper (WNO) in Cardiff über­ nehmen. Ich möchte gar nicht wissen, wie viele Stunden akribischen Lernens Richard bereits in diese Figur investiert hatte. Die Oper wäre eine riesige Plattform für sein außerordentliches Talent gewesen.

Richards Begabung war von einigen großartigen natürlichen Beigaben flankiert, wie das unver­ kennbare Timbre seiner Stimme und seine hünen­ hafte Körpergröße. Ich schäme mich fast ein ­wenig dafür, ihm in meiner Inszenierung in Weinbergs Oper Das Porträt in Leeds die Qual zugemutet zu haben, auf Stelzen aufzutreten. Selbst ohne diese Erhöhung muss der Gedanke an einen Sturz ent­ setzlich gewesen sein. Ich frage mich, ob er genau das in seinen letzten ­Sekunden gespürt hat.

Es ist unmöglich, sich eine Rolle so zu eigen zu machen, wie sie R ­ ichard unnachahmlich spielte und sang. Beispielsweise ein ultimativer Schigloch in Lulu an der WNO, seine außeror­ dentlich berührende Interpretation des Vlodnik in Russalka und natürlich viele, viele Rollen für die Bregenzer Festspiele – von Herzogen über Kommandanten bis hin zum Tod höchstpersön­ lich in André Chénier.

Das Einzige, was nicht zu Richards Eichenbaum-­ Figur passte, war das Tanzen. Obwohl ich zuge­ gebenermaßen einige heitere Momente erleben durfte, während ich bei seinen Tanzversuchen zusah. Die Bewegung der mächtigen Äste und Zweige hinterließ großen Eindruck bei mir.

Ich darf sagen, dass Richards Einstellung gegen­ über seinem Beruf, seine Liebenswürdigkeit ge­ genüber Kollegen, seine Geduld mit allem um ihn

Richard Angas war in Bregenz bereits 1999 als Kapitän Aga (Griechische Passion), 2008 in der Doppelrolle Messner und Kerkermeister (Tosca) und 2009 mit dem Gastspiel der Opera North als Drebednjow in Paradies Moskau zu erleben. Außerdem wirkte er in zahlreichen weiteren Aufführungen mit wie 2010 in Mieczyslaw Weinbergs Oper Die Passagierin oder in André Chénier, dem Spiel auf dem See 2011und 2012. Im vergangenen Festspielsommer war er als Doge von Venedig in der Uraufführung Der Kaufmann von Venedig zu sehen (Foto).

herum (auch mit Regisseuren wie mir) beispielhaft eine Haltung zeigt, die eine besondere britische Mischung aus Professionalität und Bescheidenheit darstellt. Richards künstlerischer Anspruch ge­ paart mit seiner wohltemperierten, ausgeglichenen Menschlichkeit hat einen Standard gesetzt, dem wir alle versuchen sollten zu folgen.

Küchenkünstler

Weihnachten ist das Fest des Herrn und die Zeit der Besinnung, Weihnachten ist Familienzeit, Weihnachten ist die Zeit des Genießens. Letzteres tut jeder auf seine Art, vor allem, wenn es ums Kochen und Essen geht. Dass die Mitwirkenden der Bregenzer Festspiele nicht nur virtuose Bühnenkunst zaubern, sondern auch in der Küche wahre Künstler sind, beweisen ihre WeihnachtsRezepte. Bon appétit!

Drachensuppe statt Drachenhunde Es liegt auf der Hand, oder besser ge­

Drachen kann man nie genug ­haben: bei Kathrin Grabher, ­Mitarbeiterin der Kommunikationsabteilung, landen sie auch mal im Topf

sagt im Bodensee, warum die Drachensuppe den Weg in diese Ausgabe der Festspielzeit gefunden hat. Redakteurin Kathrin Grabher kam sie jedenfalls sofort in den Sinn, als sie in der Vorweihnachtszeit beim Blick auf die Zauberflöten-Kulisse über einen passenden Rezept-Tipp nachdachte. Die drei Drachen­ hunde inspirieren offenbar nicht nur das Publikum während der Sommersaison.

Von Freundin zu Freundin überliefert, hielt

der fruchtig-pikante Eintopf erst letztes Jahr Einzug in ihre Rezepte-Sammlung.

Frühlingszwiebel und Litschis stehen seit­ her immer öfter auf dem Einkaufszettel. Die Suppe mit den bunten Zutaten ist ruck-zuck zubereitet und außerdem bestens geeig­ net zum Aufwärmen nach ausgedehnten Winter-Spaziergängen. Tipp für besonders kalte Tage: Mit etwas mehr Chili heizt die Drachensuppe kräftig ein.

Drachensuppe Rezept für vier Personen 3 Hähnchenbrustfilets 3 Chilis, mittelscharf 2 Dosen Kokosmilch 3 Limetten 1 Dose Litschis 6 EL Tomatenmark 15 g Mischpilze 2 Karotten 1 Bund Frühlingszwiebeln, frisch 2 Knoblauchzehen 2 EL Currypulver 100 g Zuckererbsenschoten 100 g Mungobohnensprossen 1 EL Olivenöl 1 Prise Pfeffer 1 Prise Salz 6 Zweige Zitronenmelisse als Garnitur FESTSPIELZEIT

Die Hähnchenbrustfilets in mund­gerechte Stücke schneiden. Die Chilis entkernen und in dünne Streifen schneiden. Die Karotten schälen und in dünne Rädchen schneiden.

Die Zuckererbsenschoten halbieren. Die Frühlings­ zwiebel von der Zwiebel bis zur Mitte des Grüns in dünne Rädchen schneiden. Den Knoblauch fein hacken.

Das Hähnchenfleisch mit Pfeffer und Salz würzen und dann mit Olivenöl in einem großen Topf scharf anbraten. Mit dem Saft aus der Dose Litschis ablöschen und sechs bis acht Litschis dazugeben. Die

beiden Dosen Kokosmilch hinzufügen. Das Tomatenmark einrühren und das Currypul­ ver dazugeben. Knoblauch, Lauchzwiebeln, Mischpilze, Chilis, Karotten, Mungoboh­ nensprossen und die Zuckererbsenschoten ebenfalls hinzufügen.

Das Ganze auf höchster Stufe zum Kochen bringen und dabei immer wieder gut umrühren. Anschlie­ ßend auf halber Stufe zehn Minuten köcheln lassen. Währenddessen die Limetten auspres­ sen und den Saft dazu­ geben. Nochmal mit Salz und Pfeffer abschmecken und mit den Blättern der Zitronenmelisse garnieren.

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Hornist am Herd Eigentlich wollte Elmar Eisner ­Mediziner werden. Doch nach ersten Erfolgen als Hornist brach er sein Medizinstudium ab und konzentrierte sich völlig auf das Musizieren. Und auf den Herd.

Als Hauben-Koch hätte das Mitglied der Wiener Symphoniker wohl ernsthaft Karriere machen können. Denn begeistert erzählt der 57-jährige von selbst eingelegten schwarzen Nüssen, ausgedehnten Marktbesuchen und wie wichtig Qualität und Her­ kunft der Lebensmittel für ihn sind. Auch mit den

„Vorarlberger Kässpätzle“ kennt sich der Wiener gut aus, hat er doch dank seiner sommerlichen Einsätze bei den Bregenzer Festspielen insgesamt schon über zwei Jahre in ­Österreichs westlichstem Bundes­ land gewohnt. Für die Festspielzeit hat er über den Tellerrand der Wiener Küche hinausgeschaut und eines seiner WeihnachtsRezepte verraten.

Bei so einem großen Vogel aus dem Ofen ist ja eigentlich immer ein Teil schon längst trocken, bevor ein anderer Teil überhaupt durch ist. Darum bin ich auf die Idee gekommen, Füllung und Truthahn ganz einfach getrennt voneinander zuzubereiten.

Elmar Eisner

Weihnachtstruthahn einmal anders Weißkraut 2 große Zwiebeln in grobe Streifen schneiden.

2 EL Kristallzucker in etwas Butter kara­ mellisieren und mit 2 EL Balsamico-Essig ablöschen. Darin die Zwiebel hellbraun anrösten. Das marinierte Kraut (mit der entstandenen Flüssigkeit) dazugeben und dünsten, bis kaum mehr Flüssigkeit vorhan­ den ist. Sollte es noch nicht weich genug sein, kann man mit etwas Weißwein noch weiterdünsten.

Semmelterrine Alle Zuta­ ten gut miteinander ver­ mischen und 15 Minuten ziehen lassen. Dann den Schnee von 3 Eiern un­ terheben. Terrinen-Form ausbuttern, den Boden mit Backpapier auslegen und die Masse einfüllen.

Anschließend mit Butter­flocken 41

belegen und ca. 1 Stunde bei 160 Grad backen.

Truthahnbrust Einen Tag vorher: die Truthahnbrust mit Knochen und erstem Flügelknochen abtrennen und aus dem Rest eine kräftige Suppe kochen.

Eine Bratenform mit dem geschnittenen Gemüse auslegen, ¼ l der Suppe dazugeben und darauf die gut gesalzene Putenbrust legen. Bei 160 °C bis zu einer Kern­ temperatur von 75 – 80 °C langsam braten, dabei ­immer wieder übergießen. Das Fleisch vor dem Servie­ ren 15 Minuten rasten lassen. Den Saft mit dem geschmorten Gemüse durch ein Sieb passieren und zu einer kräftigen Sauce reduzieren.

Ein Mann mit vielen Talenten: Prof. Elmar Eisner spielt das 4. Horn im Orchester der ­Wiener Symphoniker und kocht aus Leidenschaft

Weißkraut 1,5 kg Kraut, in mittelfeine Streifen geschnitten; 2 süßsaure Äpfel, grob gerieben; 6 EL Balsamico-Essig; 4 EL Kristall­zucker; eine gute Prise Salz. Alle Zutaten über Nacht ­marinieren (am einfachsten in einem großen Tiefkühlsack).

Semmelterrine 8 entrindete Semmeln vom ­Vortag, in Würfel geschnitten; 1 mittelgroße Zwiebel, kleinwürfelig geschnitten, in Butter geröstet; 1 EL Petersilie; 1 süßsaurer Apfel, g­ eschält und grob gerieben; 3 Dotter + 0,2 l Obers + 1 TL Salz miteinander versprudeln Truthahnbrust 1 Pute (junger Truthahn), küchen­ fertig, ca. 3,5 – 4 kg Zwiebel, Stangensellerie, Karotten, Lauch – grob geschnitten

Von A bis Z Natur, Kulinarik und Kultur in einzigartiger Kombination: Die Bregenzer Festspiele sind ein Genuss für alle Sinne.

Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln Um Verkehrs­ überlastungen zu entgehen, empfehlen wir, frühzeitig und mög­ lichst mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen. Die Eintritts­ karte zu den Bregenzer Festspielen gilt am Tag der Aufführung als Gratis-­Ticket für Bus und Bahn innerhalb des Verkehrsver­ bunds Vorarlberg. Bahnhof und Busbahnhof Bregenz sind nur fünf Gehminuten vom Festspielhaus entfernt.

Anreise mit dem PKW Für Gäste, die mit dem PKW anrei­ sen, stehen in Bregenz mehrere Großparkplätze (gebührenpflich­ tig) zur Verfügung. Bitte beachten Sie das Parkleitsystem an den Stadteinfahrten, welches Sie zu freien Parkplätzen führt. Das Festspielhaus und die Seebühne sind zu Fuß in max. 15 Minuten erreichbar (siehe Plan rechte Seite). ACHTUNG: Vignettenpflicht auf der österreichischen Autobahn. Info unter www.asfinag.at.

Anreise mit dem Flugzeug InterSky, der Official Carrier der Bregenzer Festspiele, bietet direkte Verbindungen von Ber­ lin, Hamburg und Düsseldorf nach Friedrichshafen an. www. intersky.biz

Anreise mit dem Schiff von Lindau Zu jeder Seeauffüh­ rung ist ab Lindau ein Schiffszubringer eingerichtet, der die Gäste auch nach der Vorstellung wieder zurückbringt. Das Schiff legt direkt an der Seebühne an. ­Tickets für den Transfer können unter www.bregenzerfestspiele.com oder direkt im Ticket Center der Bregenzer Festspiele unter Telefon +43 5574 407-6 bestellt werden.

Rückreise per Bahn über Bregenz Bahnhof zur Bahnhaltestelle Lochau/Hörbranz.

Erlebnis Bodenseeregion Erleben Sie die einzigartige Symbiose zwischen Kultur und Natur: Opernaufführungen auf der größten Seebühne der Welt, das Kunsthaus Bregenz, eine Schifffahrt auf dem Bodensee, ein Besuch der Insel Mainau, eine Fahrt auf den Bregenzer Hausberg Pfänder, eine Wanderung im Bregenzerwald u. v. m.

Weitere Informationen: Bodensee-Vorarlberg Tourismus, Telefon +43 5574 434 43-0 oder office@bodensee-vorarlberg.com bzw.

Stadtmarketing Bregenz, Telefon +43 5574 495 90.

Einführungsvorträge vor den Aufführungen Spiel auf dem See: jeweils um 19.00 und 19.30 Uhr im Festspielhaus. Oper und Orchesterkonzerte im Festspielhaus: eine Stunde vor Beginn im Festspielhaus. Satirische Oper am Kornmarkt: eine Stunde vor Beginn im Vorarlberger Landestheater. Preis: EUR 7.

Führungen Ab 23. Juli finden täglich ab 10.30 stündlich bis 15.30 Uhr Führungen statt (begrenzte Kartenanzahl). Von 30.

Mai bis 21. Juli können Interessierte jeden Montag, Mittwoch und Freitag um 16.00 Uhr an einer Führung teilnehmen. Preis EUR 7, Kinder bis 10 Jahre gratis. Aufgrund von Proben, Umbau­ arbeiten und Wettereinflüssen kann es zu Einschränkungen des Führungsprogrammes kommen. Einschränkungen berechtigen nicht zur Rückgabe oder zum Umtausch der Karten.

Kartenbestellung Anreise mit dem Schiff von Lochau/Kaiserstrand Zu jeder Seeaufführung ist ab Anlegestelle ­Lochau/Kaiserstrand ein Schiffszubringer nach Bregenz Hafen eingerichtet. Buchun­ gen unter Vorarlberg Lines Telefon +43 5574 428 682 30 oder online www.vorarlberg-lines.at. Nach der Vorstellung erfolgt die FESTSPIELZEIT

Bregenzer Festspiele GmbH, Ticket Center Platz der Wiener Symphoniker 1, 6900 Bregenz, Österreich Telefon +43 5574 407-6, Fax DW 400, www.bregenzerfestspiele.com 42

Spiel auf dem See Die Zauberflöte Sitzplan Spiel auf dem See 24. Juli bis 24. August 2014

Termine 24. 25. 26. 27. 29. 30. und 31. Juli – 21.15 Uhr 1. 2. 3. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 12. 13. 14.

15. 16. 17. 19. 20. 21. 22. 23. und 24. August – 21.00 Uhr Dauer: ca. 2’20 Stunden, keine Pause

Preise:

Kategorie 1 So – Fr EUR 118 Sa EUR 138 Premium-Ticket So – Fr Festspiel-Lounge So – Fr

2 3 95 74 116 95 EUR 205 EUR 288

4 49 74 Sa Sa

5 29 49 EUR 215 EUR 300

Einführungsvorträge: 19.00 und 19.30 Uhr im Festspielhaus, Preis EUR 7

Karten der Kategorie 1, der Festspiel-Lounge und Premium-Tickets sind bei Absage oder einer Spielzeit der Seeaufführung unter 90 Minuten für die halbszenische Version von Die Zauberflöte im Festspielhaus gültig und werden nicht rückerstattet.

Karten der Kategorie 2 bis 5 sind nur für die Aufführung auf der Seebühne gültig. Bei einer Verlegung der Aufführung ins Festspielhaus er­halten Besitzer dieser Karten dann den Kartenwert rückerstattet (oder U ­ mtausch auf einen späteren Termin), wenn die Aufführung auf der Seebühne nicht bzw. kürzer als 60 Minuten gespielt worden ist.

Tickets und Informationen unter: T +43 5574 407-5, www.bregenzerfestspiele.com

Oper im Festspielhaus Geschichten aus dem Wiener Wald

Orchesterkonzerte im Festspielhaus

Preise:

Preise Wiener Symphoniker:

Kategorie

EUR

4 31

Kategorie

EUR

1 95

2 80

3 65

4 50

Premierenzuschlag: pro Ticket EUR 25 (Kategorie 1 und 2).

Für die Premiere gilt ein eigener Sitzplan. Weitere Informationen unter www.bregenzerfestspiele.com Bühne

5 40

1 75

2 58

3 46

5 22

Termine 28. Juli – 19.30 Uhr, Dirigent: Philippe Jordan 4. August – 19.30 Uhr, Dirigent: Claus Peter Flor 11. August – 19.30 Uhr, Dirigent: Ulf Schirmer

Termine 23. Juli – 19.30 Uhr 27. Juli – 11.00 Uhr 3. August – 11.00 Uhr

Parkett Rang

Preise Symphonieorchester Vorarlberg:

Kategorie

EUR

5 16

1 40

2 35

3 28

4 22

Termin 24. August – 11.00 Uhr, Dirigent: Gérard Korsten

Viel Vorfreude auf die kommende Festspielsaison wünschen die Bregenzer Festspiele und ihre Partner: Hauptsponsoren

Green Energy Partner

Presenting Sponsors

Co-Sponsoren und Partner

Mercedes-Benz

Klosterbrauerei Weltenburg

Wiener Städtische

Mohrenbrauerei Dornbirn

Versicherung AG –

Schlumberger

Vienna Insurance Group

Rauch Fruchtsäfte

Hilti Foundation

Österreich Wein Marketing

Ars Rhenia

Top Spirit

Subventionsgeber

Partner

Ricola AG Römerquelle Coca Cola Pfanner & Gutmann AGM Red Bull Carpe Diem FHE FRANKE Dornbirn Official Carrier: InterSky

IMPRESSUM Herausgeber Bregenzer Festspiele GmbH, Bregenz (A) Redaktion Bregenzer Festspiele – Axel Renner, Kathrin Grabher Produktion die3.eu Texte (sofern nicht bereits bei den einzelnen Beiträgen stehend) Michael Brandt (S. 13), Michael Sturminger (S. 16), Ricola AG (S. 18 o.), Mark Down (S. 20), Stefan Schmitz (S. 22), Bregenzer Festspiele – Kommunikation (restliche Texte), Julia Decker (S. 30), Maxi­ milian Lang (S. 36), Bregenzer Festspiele (restliche Texte) Lektorat Thorsten Bayer Druck Vorarlberger Verlagsanstalt GmbH Titelgestaltung die3.eu Fotos Dietmar Mathis (S. 5, S. 18 m. + r., S. 29, S. 32 m.), Karl Forster (S. 8, S. 9 u. + m., S. 12, S. 20, S. 32 r., S. 33, S. 39, S. 42 r. + m.), Shutterstock (S. 17, S. 18 l. u.), Ricola AG (S. 18), ralph@larmann.com (S. 9 o., S. 10, S. 11, S. 21 o., S. 32 l. o.), Stephanie Hay (S. 21 u.), akg images (S. 24), ullstein bild - Zander & Labisch (S. 23), Shutterstock (S. 28), Joakim Roos (S. 31), Shutterstock (S. 36), Theater KOSMOS (S. 37), Shutterstock (S. 40, S. 41 u.), Eisner privat (S. 41 o.), Vorarlberg Lines (S. 42 l.), Bregenzer Festspiele (restliche Fotos), in der Schweizer Ausgabe: SBB (S. 17) Grafik und Gestaltung die3.eu Erschienen im November 2013

www.bregenzerfestspiele.com T +43 5574 407-5