Diakonie Ausgabe 04

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Menschen mit

behinderung

Jüngster Zuwachs im Atelier In Künstlerinnen & Künstlern mit Behinderung schlummert oft ungeahntes kreatives Potenzial. Derzeit stellen einige ihre Werke in Linz aus. Darunter auch Christian Öllinger, ein junger Künstler, der frischen Wind ins Atelier bringt.  Karin Windpessl, Isabella Raml

C

hristian Öllinger ist der neue Star im Atelier des Diakoniewerks. Er zählt mit nur 23 Jahren zu den jüngsten Künstlern und ist an Ideenreichtum und detaillierter Ausgestaltung nur schwer zu überbieten. Mit viel Eifer und Ehrgeiz erledigt er auch Auftragsarbeiten – von der Taufeinladung bis hin zu größeren Projekten nimmt er jede Herausforderung mit Freude an. Seine Bilder sind

Was ist das Atelier? Das Atelier der Kunstwerkstatt bietet sieben Künstlerinnen und acht Künstlern mit Behinderung einen kontinuierlichen Arbeitsplatz, an dem sie sowohl in ihrer Methode, als auch bei der Kunstvermittlung sowie bei der Ausstellungs- und Imagearbeit professionell begleitet werden. Neben den dabei entstehenden klassischen Werken, werden Sujets auch gerne für künstlerische Anwendungen im Zuge von Bauprojekten, für druckgrafische Anwendungen, sowie für unterschiedliche Serienprodukte (Geschirr, Tabletts, Untersetzer der Linie DerArt, Geschenkpapiere/Artikel uvm.) verwendet. Die Kunstwerkstatt im Haus Bethanien in Gallneukirchen beherbergt neben dem Atelier noch das Theater Malaria, die Macherei und die Gruppe Medien. diakonie ∙ Oktober 2019

farbenfroh, technisch angehaucht, auch Science Fiction Elemente tauchen immer wieder auf. Woher kommt die Inspiration? „Ich träume sehr viel und intensiv“, erklärt ­Christian Öllinger. Manchmal sind es Träume von Ufos, Raum­ schiffen, Außer­irdischen: Bilder, die sich am Papier farbenfroh niederschlagen. C ­ hristian ist in seiner Arbeit Perfektionist. Farbe, Form, Perspektive: alles muss stimmen, damit ­Christian eines seiner Werke zufrieden beiseitelegen kann. Rund zwei Monate benötigt er für die Fertigstellung eines Bildes. Sein Lieblingsmotiv ist das Fahrrad, fünf verschiedene Räder hat er bereits umgesetzt, derzeit arbeitet er bereits an einem neuen Modell. Vielleicht ist dies auch als eine Brücke zu seiner zweiten Leidenschaft, dem Sport, zu verstehen. Denn Christian Öllinger ist Skifahrer und kann sich außerdem für Speerwurf und Hochsprung begeistern.

Kunst als starke Ausdrucksform „Kunst ist eine starke Ausdrucksform, die Menschen mit Beeinträchtigung mit ihren Talenten und Fähigkeiten zeigt“, betont Gerhard Breitenberger, Geschäftsführer des

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Diakoniewerks Oberösterreich. „Menschen mit Behinderungen sollen im Sinne der Normalität zwischen verschiedensten Arbeits- und Beschäftigungsmöglichkeiten wählen können, die Kunstwerk­stätte ist dabei ein wichtiges Angebot.“ Tag für Tag, Woche für Woche lassen die Künstlerinnen und Künstler

Farbe, Form, Perspektive: alles muss stimmen im Atelier mit Begeisterung eine Vielzahl an Werken entstehen. So wie ihre Gestalter sind es sehr interessante, völlig unterschiedliche Werke und Methoden, die durch ihre Individualität bestechen, aber auch einen eigenen Charakter und eine Unverwechselbarkeit besitzen. Die aktuelle Ausstellung „Vielfalt braucht keinen Titel“ ist noch bis zum 31. März 2020 im Landesdienstleistungszentrum in Linz zu sehen und kann von Montag bis Donnerstag von 8 bis 17 Uhr und freitags von 8 bis 14 Uhr kostenlos besucht werden.


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