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AUSGABE 1-2/2014 EURO 3,80 MENSCHEN, DIE UNSERE WIRTSCHAFT BEWEGEN

Qualität als Erfolgsrezept Wie sich Möbelhersteller Wittmann am Markt behauptet

WIRTSCHAFT

Aus- und Weiterbildung: Die interessantesten Angebote zur Verbesserung der Qualifikation

GELD

Kreditfinanzierung: So bereiten Sie sich perfekt auf das Gespräch mit Ihrer Bank vor

MOBILITÄT

Flottenmanagement: Welche Serviceleistung vier führende Automarken für Sie bieten

LEBENSART

Geschäftsreisen: Mit professionellem Travel-Management die Reisekosten senken

MÄRZ/APRIL 2014

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Internationale Ausschreibung für den Sustainable Entrepreneurship Award SEA 2014

n i s i y t i l i b a n i a t Sus our hands! Werden Sie mit Ihrem Unternehmen Sustainable Entrepreneur des Jahres 2014. Die besten Projekte sowie die beste Idee werden im Rahmen einer Galaveranstaltung am 7. Oktober 2014 der Öffentlichkeit vorgestellt. Das überzeugendste Projekt wird dabei mit EUR 10.000,00 prämiert.

Weitere Informationen auf unserer Homepage unter

>> www.se-award.org

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INHALT WIRTSCHAFT SEA-Forum Bei einem Auftritt in London beindruckte das innovative Konzept aus Österreich britische Politiker ..................................... 10 Cover Wie sich der niederösterreichische Möbelhersteller Wittmann am internationalen Markt behauptet ............................................... 12 Bauen Warum immer mehr nachhaltig denkende Unternehmer auf nachhaltige Büro- und Gewerbebauten setzen ........................................... 16 Ausstattung Sanitärräume prägen auch das Image des Betriebes .................... 22 Weiterbildung Mit noch besseren Kenntnissen und höherer Qualifikation zu mehr Erfolg im internationalen Wettbewerb .............................................. 26 Porträt 1 360kompany will globaler Marktführer werden ................................ 32 Forschung Von der Wissenschaft für die Wirtschaft........................................ 34 Porträt 2 Presup startet mit cleverer Geschäftsidee ....................................... 38

GELD KFZ-Versicherung Mit einem Gespräch lässt sich viel Geld sparen ................... 42 Bankengespräche Die wichtigsten Maßnahmen, damit Ansuchen um Kredite und Förderungen auch Erfolg haben................................ 46

MOBIL Fahrzeugausstattung Ordnung ist das halbe Leben. In Nutzfahrzeugen sorgen dafür intelligente Fahrzeugeinrichtungen............................................ 60 Flottenmanagement Welche Lösungen vier führende Automarken bieten, damit Unternehmer kostengünstig unterwegs sein können .................... 58 Vielseitig Die Telefonlösung von Astra .......................................................... 61 Kommunizieren Unified Communication statt telefonieren, ein System für Sprache, Video und Daten........................................................ 62 Interview Was Unternehmensberater für Unternehmer tun können .................. 66

LIFESTYLE Geschäftsreisen Warum professionelles Travel-Management die Reisekosten senkt und mehr Komfort und Sicherheit bringt........................ 72 Immobilien Was Luxusimmobilien können müssen, damit sie langfristig eine gute Wertanlage sind ............................................. 76 Aufsteiger Manager und Führungskräfte, die in den letzten Wochen die Karriereleiter nach oben kletterten................................... 82

EDI TORI AL

REZEPTE FÜR DEN ERFOLG

Erfolg im harten nationalen und internationalen Wettbewerb hat viele Ursachen. Eine davon ist die richtige Strategie. Der niederösterreichische Möbelhersteller Wittmann, um den es diesmal in unserer Coverstory geht, verfolgt beispielsweise seit vielen Jahren konsequent eine klare Produktstrategie. Sie basiert auf internationalem Design und gediegener handwerklicher Verarbeitung in den Werkstätten in Etsdorf bei Krems. Mit diesem Konzept behauptet sich der 130-Mann-Betrieb aus Niederösterreich sowohl in Europa als auch in Asien und den USA gegen seine Mitbewerber. Eine weitere Basis für den Erfolg stellen fundiertes Wissen und Know-how dar. Bildungsexperten meinen, dass gerade für ein Land wie Österreich der Faktor Bildung der Schlüssel für den Erfolg im globalen Wettbewerb ist. Für alle, die sich mehr Wissen aneignen wollen, bringen wir einen Überblick über die interessanten Weiterbildungsangebote Österreichs. Wer Erfolg haben möchte, muss aber auch Finanzen und Kosten im Griff haben. Dieses Thema steht im Mittelpunkt mehrerer Artikel dieser Ausgabe. Wir informieren Sie etwa, wie Sie durch die bessere KFZ-Versicherung, durch die Nutzung von Flottenmanagement-Leistungen der großen Automarken oder durch Travel-Management-Dienste der führenden Reisebüros quasi ohne Verzicht und ohne großen Aufwand Kosten sparen können. Ein ganz wesentliches Thema für viele KMU ist die richtige Finanzierung neuer Investitionen. Immer wieder hört man hier Klagen, dass die Banken bei der Kreditvergabe knausern. Diese kontern wiederum, die Basel-Regelungen und andere Vorschriften erfordern ein penibleres Rating. In einem ausführlichen Beitrag lesen Sie, wie Sie sich am besten für das Gespräch mit der Bank vorbereiten. Damit Sie sagen können: Den Kredit hamma.

Fotos: Picturedesk (Cover), David Sailer

Herzlichst Christina Weidinger Mag. Oswald Greil IMPRESSUM Medieninhaber & Herausgeber DIABLA MEDIA VERLAG GMBH Karlsplatz 1/18, 1010 Wien, Tel +43 1 89 00 881, office@diabla.at Richtung des Magazins Wirtschaftsmagazin für österreichische KMU (kleine und mittlere Betriebe) – unabhängig, service- und lösungsorientiert Geschäftsführerin/Herausgeberin Christina Weidinger (christina.weidinger@diabla.at) Herausgeber Mag. Oswald Greil (oswald.greil@diabla.at) Chefredakteur Wolfgang Pozsogar (wolfgang.pozsogar@diabla.at) Mitarbeiter dieser Ausgabe Uwe Fischer, Ralf Dziablowski, Elke Jauk-Offner, Walter Monschein, Ina Sabitzer Artdirector/Grafikdesign Tobias Bischof Anzeigenleitung Sabine Marx (sabine.marx@diabla.at) Anzeigen Florian Bollmann, Hermann Tribuser, Monika Supan (Anzeigenverwaltung: produktion@diabla.at) Fotos Nati Senegacnik | www.fotoredaktion.co.at Lektorat/Korrektur Barbara Hofmann Abonnement Jahresabo (6 Ausgaben) EUR 21,00 (im Ausland exlusive Porto), Bestellung unter abo@diabla.at Copyright Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 Urhebergesetz, sind vorbehalten Druck Berger Druck, Wiener Straße 80, 3580 Horn

Christina Weidinger Herausgeberin & Geschäftsführerin Oswald Greil Herausgeber

Ein Magazin aus dem diabla media Verlag


PROMOTION

Aller guten Dinge sind drei Die S+B Gruppe AG ist der einzige private Projektentwickler weltweit mit drei Projekten unter den Top 15 LEED-Platin zertifizierten Immobilien.

Wien, Green Worx – Österreichs erstes LEED-Platin! Auf einer Gesamtfläche von insgesamt 31.000 m2 ist in der Lassallestraße ein außergewöhnlicher Bürokomplex entstanden. Die Energiegewinnung durch Baumasse, der Bezug von 100% erneuerbarer Energie, der Einsatz von wasserlosen Urinalen und die auf Mieterwunsch erfolgte Installation von tagesabhängiger Lichtsteuerung ermöglichen sensationell niedrige Betriebskosten inklusive Kühlung und Heizung der Büroflächen. Nicht umsonst konnte Green Worx als erstes Projekt in Österreich LEED Platin erzielen.

„Für uns gilt, bestehende Gebäudestrukturen zu erhalten, wo es sie zu erhalten lohnt, und zu verbessern, was verbessert werden muss. Wir legen besonderes Augenmerk darauf, alte Strukturen, wo sie passen, beizubehalten und einzubinden, oft sind alte Gebäudeteile gut integrierbar und müssen nicht abgerissen werden. Das bedeutet nachhaltige Projektentwicklung für uns“, sagt Reinhard Schertler.

Prag, Qubix 4 Praha – Tschechiens erstes LEED-Platin Haus seiner Kategorie! Behutsam wurden insgesamt 13.000 m2 bestehende Formen und Strukturen adaptiert, das Erscheinungsbild des Gebäudes wurde gewahrt. Spannende und bewährte Strukturen blieben so erhalten und wurden aus Überzeugung für ihre zukünftigen Nutzer geplant und mit heutigen Technologien ausgestattet.

www.sb-gruppe.at

Lauterach, i+R Firmenzentrale – erstes LEED-Platin zertifiziertes NewConstruction-Haus in Österreich! Die neue Zentrale des Lauteracher Traditionsunternehmens i+R Gruppe ist gemeinsam mit Green Worx das Vorzeigeprojekt für nachhaltiges Bauen von Bürogebäuden in Österreich. Besonders würdigt das LEEDZertifikat das Beleuchtungskonzept des i+R Firmensitzes. Im gesamten Gebäude nutzt es das Tageslicht.

Green Worx, Lassallestraße 7a, 1020 Wien


WIRTSCHAFT

FOTO: GETTY IMAGES

ZUFRIEDEN. Auch wenn Unternehmer kaum Zeit haben, entspannt die Füße auf den Schreibtisch zu legen – die Freude am Beruf ist groß

DER GLÜCKLICHE UNTERNEHMER Trotz 50- oder 60-Stunden-Wochen und viel Verantwortung: Unternehmer gehören zu den glücklichsten Menschen, wenn es um persönliches Wohlbefinden und Zufriedenheit mit ihren Arbeitsbedingungen geht. Das zeigt der neueste GEM-Report, der als größte Studie über Unternehmeraktivitäten gilt. Weltweit zeigte sich, dass Unternehmer sowohl in der Start-up-Phase als auch nach erfolgreicher Etablierung ihrer Firma höhere Zufriedenheitsraten aufweisen als Bevölkerungsanteile, die nicht unternehmerisch aktiv sind. Das bestätige, dass Unternehmertum für die meisten Leute eine gute Karrierewahl sei, so die Autoren des Reports. http://gemconsortium.org

BARRIEREFREI PLANEN UND BAUEN Zeitgemäße Architektur, die auf bauliche Hindernisse verzichtet, bietet allen Menschen mit Mobilitäts- und Sinneseinschränkungen eine komfortable und selbstständige Lebensführung. Das notwendige Praxiswissen für die Umsetzung barrierefreier Strukturen vermittelt Austrian Standards im Rahmen einer Seminarreihe durch zertifizierte Experten. Die nächsten Termine: 22. April, 2.-4. Juni, 22.-23. September, 20.-21. Oktober. www.austrian-standards.at/ seminare

EUROPÄISCHE KMU WERDEN RESSOURCENEFFIZIENTER Die europäischen KMU werden immer ressourceneffizienter, das geht aus der Eurobarometer-Umfrage 2013 hervor. Sie zeigt, dass 42 Prozent der KMU in der EU mindestens einen Mitarbeiter in Vollzeit oder Teilzeit beschäftigen, dessen Arbeit einen ökologischen Bezug hat – dies entspricht einem Anstieg um 5 Prozent gegenüber 2012. Mehr als 90 Prozent haben mindestens eine Umweltmaßnahme umgesetzt. www.ec.europa.eu


NEWS

WIRTSCHAFT

AUSGEZEICHNET. In Wiener Neustadt entwickelte innovative Gehhilfe ist bestes AAL-Projekt Europas

GROSSE SPRÜNGE. Oberösterreichische OutdoorMarke will heuer Umsatz verdoppeln

INNOVATION UND INTERNET ALS ERFOLGSREZEPT

90 GROSSE AUSZEICHNUNG FÜR „IWALKACTIVE“ AUS WIENER NEUSTADT Ehrenvolle Auszeichnung für die Wissenschaftler am Technopol Wiener Neustadt: Das Team des Austrian Institute of Technology (AIT) wurde für das Produkt „iWalkActive“ als bestes „Ambient Assisted Living“ (AAL) Projekt Europas 2013 ausgezeichnet. Beim Projekt „iWalkActive – an Active Walker for Active People“ handelt es sich um eine innovative Gehilfe, die einerseits hohen Komfort und Benutzerfreundlichkeit sicherstellt und andererseits die körperliche Bewegung der Nutzer fördern soll. Viel Elektronik sorgt bei dieser Innovation dafür, dass sich ältere Menschen im Gelände ebenso sicher bewegen können wie auf ebenem Boden. www.tfz-wienerneustadt.at

INTERNATIONALISIERUNGSGRAD VON MITTELSTÄNDLERN STEIGT Jeder zweite Mittelständler ist international tätig. Das gilt zumindest für Deutschland, wie aus einer Studie des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM) hervorgeht. 37 Prozent der Mittelständler, vor allem in den Bereichen Handel und Verarbeitendes Gewerbe, sind dabei am stärksten international aktiv. Weitere 20 Prozent planen den Schritt ins Ausland. Beliebt ist Europa, doch auch die BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) holen auf. Hauptgrund für Auslandsaktivitäten sind laut IfM-Studie Absatzmotive. Die Kritik, Unternehmen würden vorrangig günstigere Arbeitskräfte im Ausland nutzen, trifft somit häufig nicht zu. Neben dem Motiv einer erhöhten Kapazitätsauslastung nennen die KMU oft Gründe wie die Risikostreuung, mehr Kundennähe auf Wunsch von Kunden oder das Gewinnen von Innovationsimpulsen. www.institut-fuer-mittelstandsforschung.de 8 U n t er nehmer _01_2 0 1 4

Wahrscheinlichkeit in Prozent, dass ein ungeschützter PC nach einer Stunde im Internet von einem Virus befallen ist.

OBJEKTSCHUTZ WIRD IMMER WICHTIGER

Jedes zweite Unternehmen war bereits Zielscheibe eines Einbruchs, jedes dritte hält sich selbst für gefährdet. Trotzdem haben vier von zehn Firmen noch keine oder kaum Schutzmaßnahmen getroffen. Das geht aus einer aktuellen Studie des Spezialisten für audiovisuelle Fernüberwachung, FirstProtect, hervor. Die Gründe dafür sind laut Österreich-Chef Michael Röhrenbacher fehlende Sensibilisierung für die Gefahren und mangelndes Wissen über kosteneffiziente Sicherheitsvorkehrungen. Für die Studie wurden heimische Unternehmen aus den Branchen Karosseriebau und Recycling/Metallverarbeitung zu ihrem Umgang mit Objekt- und Einbruchsschutz befragt. Der überwiegende Teil der befragten Unternehmen befindet sich in Ostösterreich, jede vierte befragte Firma hat mehr als 100 Mitarbeiter/innen und mehrere Standorte. Jedes dritte Unternehmen (34 Prozent) sieht sich laut der Studie durch Einbruch oder Vandalismus gefährdet. Wichtigster Grund für diese Einschätzung ist, dass in der Vergangenheit bereits eingebrochen wurde. „Mehr als 40 Prozent der Unternehmen haben bisher keine Sicherheitsvorkehrungen getroffen, das kommt schon fast einer Einladung für Kriminelle gleich.“ www.firstprotect.at

FOTOS: ZVG, OUTDOORER, DAVID JASPER, OEKB/INGO PERTRAMER, SW UMWELTTECHNIK, BEIGESTELLT

Voll auf Wachstumskurs ist die junge oberösterreichische Outdoor-Marke Outdoorer. Im Vorjahr wurden mehr als 30.000 Online-Bestellungen ausgeliefert. 90 Prozent gingen nach Deutschland, Frankreich und in die Schweiz. Für 2014 peilen Firmenchef Gerald Salletmeier und sein Team eine Verdoppelung an. Erfolgsrezept: Innovationen in den Bereichen Backpacking, Trekking und Strandausrüstung, Direktvertrieb übers Internet und Einbeziehung des Kunden in die Produktentwicklung. Angeboten werden die Produkte über mehrere Websites im Internet, um möglichst viele Interessenten über Suchmaschinen zu erreichen. Dazu gibt es die Outdoor-Innovationen bei Amazon und ebay. www.outdoorer.net


BANK AUSTRIA STARTET NEUES WIRTSCHAFTSPORTAL

NEU IM KONTROLLBANK-VORSTAND

OPTIMISTISCH. Das heurige Jahr hat für die Buntmetall Amstetten positiv begonnen

MIT DEM AUF UND AB DER MÄRKTE LEBEN Rund 90 Prozent seiner Produktion verkauft die Buntmetall Amstetten GmbH im Ausland und ist damit Exportkaiser. Beliefert werden mit Halbzeugen und Fertigteilen aus Kupfer und Kupferlegierungen neben Unternehmen der Haustechnik, Solarindustrie und Kälte-/Klimatechnik auch die Automobilindustrie und der Nutzfahrzeugbau sowie der Flugzeugbau, der Maschinen- und Anlagenbau, die Elektroindustrie, die Eisenbahntechnik und der Schiffsbau. Der niederösterreichische Betrieb hat trotz wirtschaftlich schwieriger Rahmenbedingungen in den letzten beiden Jahren in seine Produktionsstandorte Amstetten und Enzesfeld im Bezirk Baden investiert. Das heurige Geschäftsjahr habe für Buntmetall positiv begonnen, berichtet Unternehmenssprecher Jürgen Karlstetter. Wenn es so bliebe, wäre man zufrieden. Das Unternehmen habe gelernt, mit dem Auf und Ab in seinen Märkten zu leben, sagt Karlstetter. „Wichtig ist, dass positive Rahmenbedingungen für die Wirtschaft vorhanden sind.“ http://www.buntmetall.at

Angelika SommerHemetsberger ist neues Vorstandsmitglied der Oesterreichischen Kontrollbank AG (OeKB). Eines ihrer Ziele in dieser Position ist es, die Dienstleistungen der OeKB für Exportwirtschaft und Kapitalmarkt an die sich verändernden Marktbedingungen anzupassen.

GEDÄMPFT OPTIMISTISCH

Zumindest leichtes Wachstum erwartet Bernd Wolschner, Präsident der Beton- und Fertigteilwerke, heuer für seine Branche. Er fordert Finanzierungssicherheit und verlässliche Planungsvorgaben in Bau- oder Raumordnungen. So könne man der Verunsicherung entgegenwirken.

DAS ENVIRONMENT-VALLEY LIEGT IN ÖSTERREICH

Lob von EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso für den steirischen Cluster ECO WORLD STYRIA. Vor versammelten EU-Regionen in Brüssel hob er die Steirer als herausragendes Beispiel für erfolgreiche Innovationsarbeit hervor. Insbesondere gefiele ihm, wie hier Synergien zwischen Wirtschaft und Wissenschaft genutzt und Arbeitsplätze mit umweltfreundlichen Technologien geschaffen werden. ECO WORLD STYRIA wurde bereits zweimal zum besten Umwelttechnik-Cluster der Welt gekürt. Im Cluster arbeiten 170 Unternehmen mit 10 Mrd. Euro Umsatz und 39.000 Beschäftigten an innovativen Technologien. Die Energie- und Umwelttechnik ist ein wesentliches Stärkefeld der steirischen Wirtschaft; die Unternehmen aus der UmwelttechnikBranche tragen wesentlich dazu bei, dass die Steiermark mit einer F&E-Quote von 4,6 Prozent zu den innovativsten Regionen in Europa zählt. Die Grüne Mark als Green Tech Valley, wie es auf der Website von ECO WORLD STYRIA heißt. www.eco.at

Ein neues Online-Wirtschaftsportal der Bank Austria soll schnellen, aber auch fundierten Überblick über wichtige Wirtschaftsthemen bieten. Der inhaltliche Bogen von „Wirtschaft Online“ spannt sich von Berichten aus den österreichischen und internationalen Märkten über Export- oder Investitionsfinanzierung und dem Zahlungsverkehr bis hin zu Brancheninformationen und Immobilien. Das vor Kurzem gestartete Online-Portal wurde gemeinsam mit den Spezialisten von advantage:apps entwickelt. Es bietet Kurztexte für Schnellleser, aber auch detailliertes Fachwissen mit ausführlichen Hintergrundinformationen. Im Unterschied zu anderen Portalen will man nicht nur Zahlen und Fakten zum aktuellen Wirtschaftsgeschehen, sondern ebenso fundierte Analysen von Experten, vor allem aus den Bereichen Economic Research und Private Banking Research der Bank Austria, bieten. Das Portal ist über eine eigene Webadresse sowie über Apps für alle relevanten mobilen Betriebssysteme zugänglich. www.wirtschaft-online.bankaustria.at

FAIR. Gerald Steger, Olivia Mugabe-Mitterer und Hartwig Kirner propagieren „Finest African“

KAFFEEDIENSTLEISTER SETZT AUF FAIREN GENUSS

ZAHLUNG IM INTERNET

Immer mehr wird im Internet auf Rechnung gekauft, meint Robert Hadzetovic von Klarna Austria. Sein Unternehmen bietet dem Internethandel dieses Service, das mittlerweile schon 13 Millionen Käufer nützen. Ein Vorteil: Es müssen keine sensiblen Daten bekannt gegeben werden.

Dem Wunsch vieler Kunden nach Kaffee, den Kunden und Mitarbeiter guten Gewissens genießen können, wird jetzt der österreichische Kaffeedienstleister café+co mit einem FAIRTRADE-Kaffee gerecht. Bei „Finest African“ soll gewährleistet sein, dass menschenwürdige Arbeitsbedingungen, faire Entlohnung und eine intakte Umwelt für jene Bauern gewährleistet sind, die diesen Kaffee anbauen. „Es ist sehr wichtig, dass engagierte Unternehmen wie café+co auf fair produzierten Kaffee setzen“, sagte FAIRTRADE ÖsterreichGeschäftsführer Hartwig Kirner bei einem Treffen mit café+co International-CEO Gerald Steger und Olivia Mugabe-Mitterer von der Uganda Investment Authority. Die Afrikanerin hat wesentlich zum Zustandekommen des Projekts beigetragen. Gerald Steger plant, dass künftig mindestens 51 Prozent der Kaffeelieferungen aus dem Berggorilla-Land Uganda stammen sollen. www.cafeplusco.com


WIRTSCHAFT SEA 2014

SEA Forum in London Nach Alpbach und Boston gastierte das SEA Forum – das neue internationale Diskussionsforum zum Thema Nachhaltigkeit – in den Houses of Parliament in London.

Text Ina Sabitzer

BEEINDRUCKT. Baroness Shreela Flather, Mitglied des House of Lords (links im Bild), zeigte sich begeistert vom SEA Forum

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as SEA Forum ist eine internationale Plattform, die den Spirit des Sustainable Entrepreneurship in die Politik und Wirtschaft trägt. Das neue Forum kombiniert fachliche Expertise zum Thema Sustainability mit konkreten Ideen für die Umsetzung in der täglichen Praxis. So bringt SEA-Gründerin Christina Weidinger in regelmäßigen Abständen hochkarätige Experten aus aller Welt zusammen, die über die aktuellen Herausforderungen für Umwelt und Gesellschaft diskutieren und aufzeigen, wie nachhaltiges Handeln einen Mehrwert für Gesellschaft UND Wirtschaft schafft. In einer lebendigen Diskussion werden gemeinsam innovative Ideen und praktische Lösungen gesucht, die die Welt von morgen positiv gestalten und möglichst viele Unternehmer weltweit inspirieren, Sustainable Entrepreneurship als das Geschäftsmodell der Zukunft für sich zu nutzen. „Jene Unterneh-

men, die ihre Geschäftsprozesse und Ziele an Sustainable Entrepreneurship orientieren, werden künftig einen klaren Wettbewerbsvorteil haben, ihre Innovationskraft ausbauen und den wirtschaftlichen Gewinn ankurbeln können“, ist Christina Weidinger überzeugt und möchte die SEA-Botschaft und dieses neue Bewusstsein von Österreich aus in die Welt tragen. Nach dem offiziellen Auftakt der Event-Reihe in Alpbach sowie einem erfolgreichen US-Debüt gastierte das neue Forum nun Ende des Jahres in London. Hochkarätige Diskussionsrunde In den ehrwürdigen Räumlichkeiten der Houses of Parliament in London waren hochkarätige Experten und Meinungsbildner aus unterschiedlichen Bereichen der Wirtschaft, Politik und Gesellschaft geladen. Unter dem Titel „Sustainable Entrepreneurship – A Challenge Worthwile?“ diskutierte SEA-Gründerin Christina Weidinger mit dem internationalen Nachhaltigkeitsexperten Prof. Dr. Matthias S. Fifka, Professor für Business Administration und Business Ethik an der Universität Erlangen-Nürnberg sowie Gastprofessor für Business und Society an der Universität Dallas, dem neuen SEA-Jury-Mitglied Samuel O. Idowu, Senior Lecturer an der London Metropolitan University sowie Gastprofessor an der Universität für Finanzen und Wirtschaft in China, und mit dem internationalen CSR-Experten und SEA-Jury-Mitglied Dr. René Schmidpeter über den Klimawandel, die Wirtschaftskrise und Sustainable Entrepreneurship als Geschäftsmodell der Zukunft. Echtes Unternehmertum fördern SEA-Gründerin Christina Weidinger eröffnete die Veranstaltung mit ihrer persönlichen Vision für die Zukunft von Sustainable Entrepreneur-

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FOTOS: STEVE BLUNT

ship. „Nachhaltiges Unternehmertum ist die neue Art zu leben und zu arbeiten, eine ganz neue weltweite Bewegung, eine Lifestyle-Revolution. Dieses Bewusstsein möchte ich in den Köpfen der Menschen verankern“, sagte Weidinger in ihrer Eröffnungsrede. Sie zeigte auf, wie der SEA dabei helfen kann, echtes Unternehmertum auf der ganzen Welt zu fördern, und Unternehmen nicht Teil des Problems, sondern vielmehr Teil der Lösung sein können. Die internationalen Nachhaltigkeitsexperten Samuel O. Idowu und Matthias Fifka, die regelmäßig zu diesem Thema an Universitäten lehren, fassten den wissenschaftlichen Stand sowie aktuelle Trends zu dem wohl modernsten Business-Konzept unserer Zeit zusammen, CSR-Experte René Schmidpeter stellte den Praxisbezug her. „Nachhaltigkeit muss in der Unternehmensstrategie und damit in der DNA von Unternehmen verankert sein“, unterstrich er und zeigte auf, wie Nachhaltigkeit zum Motor für Innovation, Wachstum und Gewinn wird. Ein Umdenken auslösen „Wir brauchen die stärksten Stimmen, die besten Botschafter und die interessantesten Menschen auf der ganzen Welt, die gemeinsam mit uns Begeisterung und Leidenschaft für dieses Thema wecken“, betonte Weidinger abschließend. Begeisterung löste die Wiener Unter-

nehmerin beim britischen Publikum in jedem Fall aus. Baroness Flather, ein Mitglied des House of Lords, zeigte sich angetan von der Idee hinter dem SEA und dem innovativen Veranstaltungsformat: „Das SEA Forum ist ein außergewöhnliches Projekt, das definitiv ein Umdenken in unseren Köpfen auslöst, was Nachhaltigkeit und Business betrifft“, so Flather. Ein rundum erfolgreiches Event, das in 2014 ■ seine Fortsetzung finden wird.

EXPERTE. Der Wissenschaftler Matthias F. Fifka (rechts) sieht Sustainable Entrepreneurship als Geschäftsmodell der Zukunft


WIRTSCHAFT COVER STORY

ZUFRIEDEN. Ulrike Wittmann und Heinz Hofer-Wittmann setzten auf traditionelles Handwerk und internationales Design 12 Un Nt T er ER nehmer NEHMER _01_2 0 1 4


Das Erfolgsrezept heißt Qualität Warum ein niederösterreichisches Unternehmen Top-Möbel erfolgreich auf allen Kontinenten verkauft. Ein Porträt der Familie Wittmann.

FOTOS: WITTMANN

Text Wolfgang Pozsogar

Zufrieden reiste Heinz Hofer-Wittmann, Geschäftsführer der Wittmann Möbelwerkstätten, vor wenigen Wochen von der Möbelmesse in Köln heim. Auf der weltgrößten Schau dieses Genres zeigte sich nach einigen schwierigen Jahren heuer erstmals ein deutlicher Silberstreif am Horizont: „Es gab Optimismus und vor allem der deutsche Handel hat gut eingekauft“, lautete die zufriedene Bilanz von Hofer-Wittmann. Sein Unternehmen hat die rauen Jahre am Möbelmarkt gut überstanden und trotz Einbußen beim Umsatz, so der Geschäftsführer, „immer gut positiv abgeschnitten“. Der Hauptgrund für den nachhaltigen Erfolg des im niederösterreichischen Etsdorf beheimateten Familienunternehmens ist wohl seine seit Jahrzehnten konsequent verfolgte Marketing- und Produktstrategie. Wittmann matcht sich nicht am Massenmarkt um Möbelkunden, sondern setzt auf Handarbeit, hochwertige Produkte und erstklassiges Design. Die Polstermöbel, Sessel, Tische und Betten des Etsdorfer Betriebs sind bewusst im oberen Preissegment angesiedelt. Ziel der Etsdorfer Möbelbauer ist kein Massenprodukt, sondern beste Qualität. Dieses Denken beginnt bei der Form. Das Unternehmer-Ehepaar Wittmann – Heinz HoferWittmann ist mit Ulrike Wittmann, der Urenkelin des Firmengründers, verheiratet – pflegt enge Kontakte zur internationalen Designer-Szene. Paolo Piva, italienischer Entwerfer, der Wien neben Venedig zu seiner zweiten Heimat gemacht hat, hier an der Angewandten lehrt und bereits dutzende Polstermöbel für Wittmann schuf, ist seit vielen Jahren mit den Wittmanns befreundet. Neben Piva arbeiteten und arbeiten zahlreiche andere renommierte Designer für das Unternehmen, darunter Joe Colombo, Luigi Blau, Hans Hollein, Matteo Thun oder Toshiyuki Kita. Immer wieder setzt Wittmann auch erfolgreich auf junge Designer; bei der Kollektion 2014 etwa waren Jörg Boner, Marco Dessí und Soda Designers – Nasrallah & Horner dabei. Hergestellt werden die Möbel großteils in

Handarbeit. Bei einem Rundgang durch die Werkstätten in Etsdorf, wo Wittmann über 130 Mitarbeiter beschäftigt, sieht man wenige Maschinen, dafür umso mehr fleißige Hände: Da werden Wellenfedern in die Rahmen eingeklinkt, Gurtenbänder gespannt, Federkerne verarbeitet – alles per Hand. Besonders geschickt sind die Näherinnen: Von ihnen stammen aufwendige Nähte, die für Kenner Zeichen handwerklicher Fertigung sind. Die Designer setzen solche Details bewusst ein, um die Formen von Sofa & Co. zu betonen. „Unsere Handwerker sind stolz auf ihre Arbeit und die Designer machen von ihrem Können Gebrauch, um Besonderes zu schaffen“, sagt Heinz Hofer-Wittmann zufrieden. Das Resultat von anspruchsvollem internationalen Design und gediegener Handarbeit ist ein „echter Wittmann“, wie es seit vielen Jahren in der Werbung heißt. Mit dem Slogan will man bewusst machen, dass es sich bei den Produkten aus Etsdorf um unverwechselbare Einrichtungsgegenstände handelt. Was durchaus wörtlich genommen werden darf: Viele Polstermöbel und Stühle fertigt Wittmann auf Wunsch sogar nach Maß: „Die Menschen sind unterschiedlich und haben individuelle Ansprüche, dem soll ein hochwertiges Möbel gerecht werden“, so Heinz Hofer-Wittmann. Verkauft wird über kleine, aber feine Einrichtungshäuser. Angeboten werden Wittmann-Möbel auf allen Kontinenten: Über 70 Prozent der Erzeugung gehen in den

WITTMANN Geschäftsführer: Heinz Hofer-Wittmann Ulrike Wittmann Mitarbeiter: 130 Spezialität: Handwerklich gefertigte Möbel nach Entwürfen internationaler Designer Umsatz: k. A. Kontakt: Wittmann Möbelwerkstätten GmbH Obere Marktstr. 5 3492 Etsdorf am Kamp +43 2735 2871-0 info@wittmann.at www.wittmann.at

GESCHICKT. Die Näherinnen in den Wittmann-Werkstätten prägen mit ihrer Arbeit das Aussehen der Produkte mit

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WIRTSCHAFT COVERSTORY

Export. Die wichtigsten Märkte sind Deutschland und die Schweiz, aber auch in Shanghai, Peking, Moskau, New York oder Tokio finden sich die Fauteuils, Sofas, Stühle, Tische und Betten des niederösterreichischen Familienunternehmens. Als „Luxusprodukt“ wollen die Wittmanns ihre Möbel nicht sehen. Zwar spielen sie punkto Qualität von Form, Material und Verarbeitung in der Top-Liga, aber die Käufer schätzen vor allem, so der Firmenchef „die handwerkliche Verarbeitung, den hohen Sitzkomfort, die Langlebigkeit der Möbel“. Man kauft sich einen echten Wittmann also weniger, um andere zu beeindrucken, sondern vielmehr, um sich selbst eine Freude zu machen. Das Geld ist gut angelegt, verspricht der Unternehmer: „Die Möbel sind Erbstücke, ist nach vielen Jahren der Bezug nicht mehr in Ordnung, können Sitzmöbel bei uns neu bezogen werden.“ Dass der Etsdorfer Betrieb seine handwerklichen Erzeugnisse einmal in die ganze Welt liefern würde, hätte Firmengründer Franz Wittmann vermutlich nicht einmal zu träumen gewagt. In seinem 1896 gegründeten Betrieb fertigte er lederne Pferdegeschirre für die Bauern aus der Umgebung. Als nach dem Zweiten Weltkrieg die Pferde durch Traktoren ersetzt wurden, kam sein Enkel auf die Idee, Möbel herzustellen.

HANDARBEIT. In den Etsdorfer Werkstätten von Wittmann finden sich nur wenige Maschinen, aber dafür viele geschickte Hände

ÖSTERREICHISCHE DESIGNGESCHICHTE Quadratl nannten manche den österreichischen Architekten und Designer Josef Hoffmann aufgrund seines „würfeligen“ Stils. Er gehörte allerdings zu den angesehensten Entwerfern seiner Zeit. Hoffmann war Mitbegründer der Wiener Secession, der Wiener Werkstätten sowie des deutschen und österreichischen Werkbundes. Das von ihm entworfene Palais Stoclet in Brüssel zählt heute zum Weltkulturerbe. Wittmann hat die alleinigen Rechte zur Fertigung der Hoffmann-Möbel nach Originalentwürfen und bewahrt damit auch ein Stück österreichische Designgeschichte. Für die Näherinnen in den Etsdorfer Werkstätten ist die „Quadtratl“-Philosophie eine Herausforderung: Der Bezug des Fauteuils „Kubus“ etwa besteht aus über hundert Lederquadraten, die einzeln von Hand ausgesucht und zusammengesetzt werden – wie ein Puzzle. QUADRATL. Der Bezug des Fauteuils „Kubus“, ein Entwurf von Josef Hoffmann, setzt sich aus über hundert Quadraten zusammen FOTOS: GETTY IMAGES, WITTMANN

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KLASSIKER: Josef Hoffmann. Wittmann fertigt die Möbel des österreichischen Designers nach Originalentwürfen 1 4 U n t er nehmer _01_2 0 1 4


Dem Ehrgeiz dieses Franz Wittmann, des Vaters der heutigen Firmenchefin Ulrike Wittmann, Besonderes zu schaffen, und vielleicht auch ein bisschen glücklichen Fügungen ist es zu verdanken, dass das Unternehmen nicht das Schicksal dutzender ähnlicher Betriebe teilte, die in den Sechzigerjahren aufgrund der Konkurrenz durch die kostengünstig fertigende Industrie geschlossen werden mussten. Die glücklichen Fügungen waren Bruder Karl Wittmann, ein designbegeisterter Tierarzt, und eine zufällige Begegnung von Franz Wittmann mit dem Wiener Architekten Johannes Spalt. Die Folge dieser Einflüsse war, dass der Betrieb von Anfang an nicht irgendwelche Möbel herstellte, sondern „echte Wittmanns“. Die bald in Wien und am internationalen Markt auffielen. Heinz Hofer-Wittmann und seine Frau Ulrike führen diese Kombination aus traditionellem Handwerk und Design auf der einen und innovativen Konzepten auf der anderen Seite konsequent fort. Auf geänderte Essgewohnheiten beispielsweise hat Wittmann mit neuen Sitzmöbeln und Tischen reagiert. Das Bettenangebot wurde in den letzten Jahren völlig neu gestaltet. Dadurch konnte der Umsatzanteil der Liegestätten am gesamten Programm verdoppelt werden. Das Unternehmer-Ehepaar glaubt, dass dieses Erfolgsrezept Wittmann auch in der nächsten

Generation gelebt werden wird: Tochter Alice studiert an einer Wirtschaftsuniversität in Deutschland, die spezielle Programme für Familienunternehmen bietet, Sohn Max an der Wirtschaftsuniversität Wien. Eine Übernahme steht aber derzeit nicht zur Diskussion: „Wir wollen noch einige Zeit aktiv bleiben“, sagt ■ Heinz Hofer-Wittmann lächelnd.

TOP-DESIGN ALS BEITRAG ZUM ERFOLG Ein eigenständiges Produkt mit unverwechselbarer Form und zusätzlichem Nutzen für den Kunden – das ist auch das Ziel der Designer, die für Wittmann arbeiten. Paolo Piva beispielsweise hat schon dutzende Möbel für das Etsdorfer Unternehmen entworfen. Darunter außergewöhnliche Schlafsofas, die Bett und Sitzmöbel zugleich sind, oder besonders kompakte Polstermöbel, die auch in kleinen Räumen attraktiv aussehen. Jörg Boner war heuer erstmals für Wittmann tätig und schuf vermutlich gleich ein Erfolgsmodell. Der Schweizer setzte sich intensiv mit der österreichischen Designgeschichte sowie mit der Kollektion von Wittmann auseinander. Auf dieser Basis entwickelte er ein kompaktes, jugendlich wirkendes Möbel mit hohem Sitzkomfort, dem die handwerkliche Fertigung in den Werkstätten seinen besonderen Reiz gibt. Dass immer wieder Entwürfe von Wittmann von anderen Herstellern nachgeahmt werden, nimmt man in Etsdorf gelassen. Für das niederösterreichische Unternehmen ist das ein Zeichen, dass man Maßstäbe setzt.

JUNGSTAR. Der Schweizer Jörg Boner war heuer erstmals für Wittmann tätig. Auf Anhieb schuf er ein Erfolgsmodell

BEWÄHRT. Paolo Piva, in Wien und Venedig lebender Designer, schuf bereits dutzende Polstermöbel für Wittmann

ERSTLING. Oyster heißt dieses neue Sitzmöbelprogramm, es ist die erste Arbeit des Designers Jörg Boner für die Firma Wittmann


FOTOS: MANFRED BURGER, WIENERBERGER, BEIGESTELLT

WIRTSCHAFT BAUEN & ENERGIE

Nachhaltige Bauten für nachhaltige Unternehmen Büro- und Gewerbebauten in energieeffizienter Bauweise sind im Kommen. Was die Technik bringt und worauf geachtet werden muss. Text Wolfgang Pozsogar

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WELTREKORD. Das vermutlich höchste Passivhochhaus der Welt steht in Wien. Die Mehrkosten dieses Projekts der Raiffeisen Holding Niederösterreich-Wien machen sich langfristig bezahlt

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is-à-vis vom Schwedenplatz in Wien steht das mit 66 Stockwerken vermutlich höchste Passivhochhaus der Welt. Seit mehr als einem Jahr arbeiten in dem neuen Bürogebäude der Raiffeisen Holding Niederösterreich-Wien rund 900 Mitarbeiter. Vieles ist hier anders als in einem konventionellen Büroturm. An heißen Sommertagen etwa sorgen keine klassischen Klimageräte,


LOGISCH. Lager- und Verkaufshalle des Apfelspezialisten Leeb: „Wir verkaufen Naturprodukte und damit war es für uns logisch, einen Holzbau in Passivhausbauweise zu errichten“

sondern eine Kühlanlage mit Wasser aus dem Donaukanal für angenehme Temperaturen. Im Winter bringen Erdwärme und eine KraftWärme-Kälte-Kopplung mittels Biogas Wärme ins Haus. Eine zweischalige Klimafassade mit außenliegenden Screens optimiert den Sonnenschutz, um das Tageslicht optimal zu nutzen und zugleich Hitzeeintrag zu vermeiden. Das Resultat solcher und vieler anderer Hightech-Lösungen: Der futuristische Bau am Donaukanal benötigt nur 50 Prozent der Energie eines herkömmlichen Büroturms. In rund 14 Jahren sollen sich dank der Einsparungen die Mehrinvestitionen von etwa 7 Prozent amortisieren, rechnet man beim Bauherr Raiffeisen. Dann wird dem Konzern ein wirtschaftlich optimiertes Bürohaus zur Verfügung stehen. Das grüne Gebäude – mittlerweile vom PassivhausInstitut in Darmstadt zertifiziert – spart dem grünen Riesen langfristig aber nicht nur Geld. Es beschert dem Konzern auch einen zusätzlichen Imagegewinn als zukunftsorientiertes, energieeffizientes und klimabewusstes Unternehmen, der sich kaum beziffern lässt. Lowtech statt Hightech Während beim Raiffeisen-Tower Energieeffizienz über Hightech erreicht wurde, wählte der Vorarlberger Architekt Dietmar Eberle beim Bau seines neuen Firmensitzes in Lustenau bewusst einen anderen Weg. Er setzte auf Lowtech. Sein vor wenigen Monaten fertig gestelltes Haus kommt völlig ohne Heizung, Lüftung und Kühlung aus und soll trotzdem während des ganzen Jahres ein angenehmes Klima bieten. Es entspricht zwar nicht den technischen Kriterien eines Passivhauses, ist einer solchen Konstruktion punkto Energieeffizienz aber gleich oder sogar überlegen. Das Lowtech-Bürogebäude wurde aus einem zweischaligen Wandaufbau aus Ziegel errichtet. Für „Klimatisierung“ sorgen tiefe Fensterlaibungen, die den Wärmeeintrag reduzieren,

und innen angeschlagene, über Sensoren gesteuerte Lüftungsflügel. Im Winter bringt die Abwärme von Menschen, Licht, Büromaschinen und Computern einen ausreichend hohen Energieeintrag – zusätzliche Wärmequellen und gar eine Heizung sind nicht notwendig. Die Lüftungsflügel gehen erst auf, wenn der CO2-Anteil im Raum steigt – oder in Sommernächten, um den Bau zu kühlen. Diese Temperierung über die ohnedies im Raum vorhandenen energetischen Quellen bzw. die kühle Nachtluft soll Temperaturen von 22 bis 26 °C sichern – daher der Name des Projekts: „2226“. Für Bauherr Dietmar Eberle, der auch als Professor für Architektur an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) in Zürich lehrt, sorgen geringe Temperaturdifferenzen zwischen Raumluft und Oberflächen sowie zwischen Oberflächen untereinander für besondere Behaglichkeit: „Das ist einer der Gründe, weshalb unsere Wahl auf massive Baustoffe fiel. Das ergibt geringe Differenzen, ein stabiles Raumklima, keine Konvektion und keinen Dampfdif-

LOWTECH. Der Vorarlberger Architekt Dietmar Eberle verzichtete beim Bau seines neuen Firmensitzes in Lustenau auf Heizung, Lüftung und Kühlung. Lowtech statt Hightech sorgt für ein angenehmes Klima im Bürohaus

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MEHRWERT. Für immer mehr Menschen ist ein Hotel in Passivbauweise ein Buchungsgrund, behauptet der Tiroler Hotelier Johann Eder

fusionsdruck infolge ‚heißer Luft‘.“ Für die massive Bauweise mit Ziegel spricht seiner Meinung nach auch, dass die Konstruktion absolut schadstofffrei und unbedenklich, seit langer Zeit erprobt und die Speichermasse durch die dynamischen Simulationen bestätigt ist. Wirtschaftlich lag nach der Ausschreibung diese Konstruktion ebenfalls an erster Stelle, betont der Architekt. Naturprodukte und Passivhaus Nicht nur große Konzerne und engagierte Architekten, auch KMU dokumentieren immer öfter ihr Verantwortungsbewusstsein für die Zukunft des Planeten durch energieeffiziente gewerbliche Bauten. Sowohl Konzept als auch die Materialien decken sich meist mit der Unternehmensphilosophie: „Wir verkaufen Naturprodukte und damit war es für uns logisch, nicht eine Beton- oder Blechhalle, sondern einen Holzbau in Passivhausbauweise zu errichten“, erzählt etwa Vera Leeb. Sie betreibt gemeinsam mit ihrem Mann im burgenländischen St. Andrä am Zicksee „allesapfel“, einen Direktvertrieb von Äpfeln und Produkten aus der Frucht vom Schnaps bis zum Essig. 2009 baute das Ehepaar eine neue Lagerhalle mit angeschlossenem Markt in Holzriegelbauweise und im Passivhausstandard. Geplant wurde das Bauwerk von Architects Collective (AC). Vera Leeb spricht bei diesem speziellen Projekt von Mehrkosten in der Höhe von rund 20 Prozent im Vergleich zu einer konventionellen Bauweise. In etwa zehn Jahren sollen sich die höheren Kosten der Passivbauweise durch die Einsparungen bei den Heizkosten amortisieren, hat der Planer vorgerechnet. Ob die rein kostenmäßige Amortisation ein oder zwei Jahre früher oder später erfolgt, stellt für Vera Leeb nicht das große Thema dar: „Ich

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bin überzeugt, dass sich das bezahlt macht, vor allem, weil es gefühlsmäßig stimmig ist; es passt zu uns, es wirkt authentisch und es wird von unseren Kunden geschätzt“, sagt sie mit Überzeugung. Im flachen Seewinkel ist das Projekt heute schon so etwas wie eine „Landmark“ und entsprechend stark frequentiert. Der Umsatz konnte seit Fertigstellung des Baus jedenfalls erheblich gesteigert werden. Ähnlich wie Vera Leeb und ihr Mann denkt auch ein Tiroler Hotelier: Johann Eder ließ in dem in der Urlaubsregion Pillersee-Tal gelegenen Ort Hochfilzen das erste Tiroler Hotel in Passivbauweise errichten. Er nennt das im November des Vorjahres eröffnete Haus mit 32 Gästezimmern, zwei Appartements und Wellness-Bereich bezeichnenderweise Fairhotel. Zwei Gründe waren ausschlaggebend für die nachhaltige Passivhaus-Bauweise, meint Eder: „Erstens einmal Überzeugung, unsere Familie kommt aus der Landwirtschaft und wir denken deshalb schon immer nachhaltig.“ Als zweiten Grund erwähnt er Marketing-Überlegungen: „Für immer mehr Menschen ist ein Hotel in Passivbauweise ein Buchungsgrund“, sagt er. Bislang war die Reaktion der Gäste jedenfalls äußert positiv. In seinen Werbemitteln weist Eder extra auf die spezielle Bauweise des Hotels hin: „Das Drei-Sterne-Haus vereint als Passivhaus einzigartigen Wohnkomfort mit einem sehr geringen Energieverbrauch“, heißt es dort. Die Mehrkosten für die Passivbauweise betrugen bei seinem Hotel rund 10 Prozent. „Das passt bei den Vorteilen und sollte sich in angemessener Zeit amortisieren“, sagt Eder nüchtern. Über die tatsächlichen Betriebskosten weiß er aufgrund der erst vor Kurzem

FOTOS: WIENERBERGER ZIEGELINDUSTRIE, ELK

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Ein wesentliches Element eines energieeffizienten Büro- oder Gewerbebaus ist die äußere Hülle. Wie gut oder wie schlecht die Wandkonstruktion die Wärme in einem Haus hält (bzw. im Sommer vor Hitze schützt), wird über den Wärmedurchgangskoeffizienten, den so genannten U-Wert oder W/(m²K), definiert. Ein simples Betonhaus ohne Dämmung weist beispielsweise einen Wert von über 3 W/(m²K) auf. Bei energieeffizienten Gebäuden beträgt der U-Wert aber nur einen Bruchteil: Für ein Niedrigenergiehaus sollen die Außenwände bei etwa 0,2 W/(m²K) liegen, beim Passivhaus unter 0,15 W/(m²K). Immer öfter wird heute der Energiebedarf des Gebäudes pro Quadratmeter Nutzfläche angegeben. Die Heizlast eines Passivhauses beispielsweise soll maximal 10 W/m² betragen. Das heißt, diese geringe Energie muss ausreichen, um auch während des kältesten Winters stets angenehme Raumtemperaturen zu halten.

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Erreicht werden kann eine optimale Dämmung der Außenwände mit nahezu allen üblichen Bauweisen. Holzständerbauweise mit innen liegender Dämmung ist bei einem Passivhaus heute genauso möglich wie Massivbauweisen von Beton bis zu Ziegel mit außen liegender Dämmung oder ein zweischaliger Wandaufbau mit innen liegender Dämmung. Manche Bausteine haben die Wärmedämmung quasi schon eingebaut. Ein 50 Zentimeter starker Baustein aus Porenbeton etwa bietet bereits einen U-Wert von 0,17 W/(m²K). Wienerberger hat einen neuen Ziegel herausgebracht, in dem sich eine Dämmung aus Steinwolle befindet. Mit einem 49 Zentimeter dicken Porotherm W.i (Wärmedämmung inklusive) lassen sich verputzte Wände mit einem U-Wert von 0,12 W/m²K errichten. Der Vorteil solcher hochwärmedämmenden Bausteine: Eine homogene Wandkonstruktion, die für eine außen liegende Dämmung erforderlichen Arbeitsgänge werden eingespart.

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Fertigbauweise versus Massivbau Wichtig war dem Tiroler Hotelier der Bau seines Hauses in Trockenbauweise: „Das bringt eine wesentlich kürzere Bauzeit und kommt außerdem günstiger als ein Massivbau“, meint Eder. Beauftragt mit dem Hotelbau hat er deshalb den Fertighauserzeuger Elk. Das Unternehmen war bislang vor allem im Einfamilienhausbau tätig und will sich nun im b2b-Bereich stark engagieren, sprich Büround Gewerbebauten in Fertigbauweise anbieten. Elk hat sich einiges vorgenommen: „Wir möchten in den nächsten drei Jahren den b2b-Bereich so ausbauen, dass er gleich stark wie der b2c-Bereich wird“, erzählt Erich Weichselbaum, als CEO der Elk Holding für den gesamten Konzern mit rund 1.250 Mitarbeitern verantwortlich. Weichselbaum ist selbst Passivhausanhänger aus Überzeugung: „Wir haben nur eine Welt, in der müssen wir leben, und das sollen auch noch unsere Enkel können“, nennt er einen wesentlichen Grund seines Engagements im Bereich der umweltschonenden Bauweise. Sein Unternehmen hat beträchtliche Mittel in die Entwicklung des Passivhauses gesteckt.

Mehr als 20 Prozent der neuen Häuser werden bereits in dieser Bauweise errichtet, der Anteil steigt von Jahr zu Jahr. Und Elk arbeitet bereits an der nächsten Hausgeneration, dem Plusenergiehaus: „Irgendwann in den nächsten fünf bis zehn Jahren sollte man standardmäßig Häuser bauen, die genügend Wärme und Strom produzieren, um völlig autark zu sein“, erzählt er. Bereits heuer will seine F&E-Abteilung den Prototyp eines solchen „Autark-Hauses“ bauen, um verschiedene Systeme zu testen. Was es bringt Der CEO von Elk bestätigt für seine Passivhäuser Mehrkosten von 10 Prozent im Vergleich zum Niedrigenergie- oder zum konventionellen Massivhaus. Durch fixe Preise für die verschiedenen Haustypen sieht der Bauherr beim Fertighausanbieter relativ genau, um wie viel er mehr in die nachhaltige Bauweise investieren muss und in welchem Zeitraum sich das durch die Einsparungen amortisiert. Vorab Bescheid zu wissen und die Alternativen des zukünftigen Büro- oder Gewerbebaus in den verschiedenen Versionen von der Standard- über die Niedrigenergie- bis zur Passivhausbauweise zu vergleichen ist entscheidend für den Erfolg des Projekts. Das meint Heinz Mihatsch, Obmann der DECA (Dienstleister Energieeffizienz und Contracting Austria) sowie Manager beim Gebäudetechniker Bacon: „Es gehört von Anfang an überlegt, welcher Standard erreicht werden soll, was das kostet und was das bringt. Dabei sollte ganzheitlich gedacht werden“, sagt er. Als Beispiel nennt Mihatsch die Wärmedämmung: „Es ist wichtig, die verschiedenen Möglichkeiten, ihre Vor- und Nachteile zu vergleichen und die Werte einzelner Lösungen vom Wärmedurchgangskoeffizienten bis zur Luftdichtheit unter dem Aspekt Energieeffizienz zu betrachten.“

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PLÄNE. Erich Weichselbaum, CEO der Elk Holding: „Wir wollen in den nächsten Jahren den b2b-Bereich so ausbauen, dass er gleich stark wie der b2c-Bereich wird“

erfolgten Inbetriebnahme noch nicht Bescheid. Kleine Überraschungen sind nicht ausgeschlossen, denn ein Haken bei der Passivbauweise stellt das Nutzerverhalten dar. Bei Eders Hotel erfolgt die Frischluftversorgung sämtlicher Zimmer wie bei dieser Bauweise üblich über eine Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung. Das bringt angenehmes Raumklima und geringere Energiekosten. Die Amortisationszeit könnte sich aber verlängern: Falls gedankenlose Gäste trotz der permanenten Frischluftzufuhr in der kalten Jahreszeit das Fenster längere Zeit offen haben wollen.


Denkt der Bauherr nachhaltig, ist beim Büro- und Gewerbebau, so Mihatsch, auch die gesamte Haustechnik sorgfältig und vor allem rechtzeitig vor Baubeginn zu planen: „Es muss überlegt werden, welche Techniken für Heizung und Warmwasser eingesetzt werden, welche Energieträger möglich sind, Biomasse, Fernwärme, Wärmepumpe, wie ist das CO2-Äquivalent für die verschiedenen Lösungen.“ Noch eine Reihe anderer Faktoren haben Bedeutung, will der Bauherr tatsächlich einen energieeffizienten und nachhaltigen Büro- oder Gewerbebau errichten. Die Lüftung und Wärmerückgewinnung sind ebenso ein Thema wie die Beschattung. Ein optimaler Sonnenschutz etwa kann – wie beim RaiffeisenHaus – eine aufwendige und energievergeudende Klimatisierung ersparen, was nicht nur weniger Kosten, sondern auch deutlich weniger CO2 bedeutet. Ähnliches gilt für die Beleuchtung. LED-Lampen sind durchaus eine Alternative: „Auch hier ist es sinnvoll, zu vergleichen, was konventionelle, was energieeffiziente Planung jeweils kostet und bringt“, sagt Mihatsch. Ob und wie rasch sich der zusätzliche Aufwand für eine nachhaltige und klimabewusste Bauweise rein wirtschaftlich rechnet, ist, so Mihatsch, nicht ganz einfach zu beantworten: „Die Mehrkosten liegen bei 10 bis 15 Prozent, über den Gebäudezyklus macht sich das auf jeden Fall bezahlt“, sagt er. Geht man von einem relativ kurzen Lebenszyklus des Bauwerks aus, wie das bei vielen Bürobauten der Fall ist, wiegen die Einsparungen bei den Betriebskosten und hier vor allem bei der verbrauchten Energie rein rechnerisch die höheren Investitionen oft nicht zur Gänze auf. Die richtige Frage Fritz Oettl, Partner bei Pos Architekten, den Planern des Energybase, eines Bürogebäudes mit Passivhauszertifikat, meint, dass die rein technische Amortisationsrechnung eigentlich am Kernthema vorbeigehe, nicht zuletzt weil Annahmen zu Zinsen und Energiepreisen dabei eine Hauptrolle spielten, und deren tatsächliche Entwicklung könne niemand voraussagen: „Die wirklich relevanten Fragen für den Bauherrn sind eher: Welche Gebäudequalität wollen wir unseren Kindern mit gutem Gewissen hinterlassen und wie wollen wir das jetzt realisieren.“ Grundsätzlich ist Oettl optimistisch, dass sich wie beim Einfamilienhaus auch beim Bürohaus letztlich die nachhaltigen Bauweisen durchsetzen werden: „Die steigende Ressourcenknappheit, die Klimakrise und der Markt verlangen es immer mehr.“ Und zumindest in unternehmergeführten Betrieben liegt es an den handelnden Personen, zukunftsorientiertes und verantwortungsbewusstes Denken auch in den Büro- und ■ Gewerbebauten zum Ausdruck zu bringen. Infos: www.ac.co.at www.allesapfel.at www.bacon.at www.deca.at www.fairhotel-hochfilzen.at www.hartlhaus.at www.pos-architecture.com www.wienerberger.at

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FOTOS: LAUFEN

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Das stille Örtchen als Visitenkarte Der Status sanitärer Einrichtungen in Betrieben drückt auch Unternehmenskultur aus. Vielfach wird dieser sensible Bereich als Imageträger und Repräsentationsfläche unterschätzt. Design-Trends und technische Innovationen im Fokus. Text Elke Jauk-Offner

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m das stille Örtchen ist es gar nicht mehr so still. Private Badezimmer werden immer mehr zu Wohnräumen mit SpaCharakter und Designer-WCs. Und auch in Betrieben wächst das Bewusstsein für funktionale und formschöne sanitäre Einrichtungen. „Selbst wenn diese Bereiche bei Unternehmen oft noch Stiefkindstatus haben, so hat doch ein Wertewandel stattgefunden, die Aufmerksamkeit für diese Bereiche ist in den letzten Jahren deutlich gewachsen“, konstatiert Erich Bernard vom Grazer Architektenteam BWM. Duravit hat beispielsweise eine Serie lanciert, „die im Project- wie auch im HomeBereich funktioniert, daher haben wir bewusst auf die Zusammenarbeit mit einem Designer gesetzt, der außerdem als Architekt arbeitet“, sagt etwa Robert Koller, Geschäftsführer von 2 2 U n t er nehmer _01_2 0 1 4

Duravit Österreich über die Kooperation mit Matteo Thun & Partners. Schließlich ist die Gestaltung der betrieblichen Sanitäreinrichtungen auch Ausdruck der Unternehmenskultur, ein Wohlfühlfaktor für Mitarbeiter/innen, eine Repräsentationsfläche für die Kunden. Harald Hatschenberger vom destilat Design-Studio macht einen Blick in die Vergangenheit und erinnert an die hoch entwickelten sanitären Verhältnisse im alten Rom: „Diese Anlagen sagen auch etwas über den Entwicklungsstand einer Gesellschaft aus.“ Da könne man durchaus Analogien zu Unternehmen herstellen, meint er: „Image und Corporate Architecture werden untergraben, wenn der Zustand der sanitären Einrichtungen zu wünschen übrig lässt. Sie sind schließlich ein stark frequentierter Bereich, zu dem jeder Zutritt hat.“


GESETZLICHE VORGABEN Zu sanitären Einrichtungen – Waschgelegenheiten, Waschräume, Toiletten und Umkleideräume – gibt es gesetzliche Vorgaben, die in der Arbeitsstättenverordnung bzw. im ArbeitnehmerInnenschutzgesetz (§ 34 AStV/§ 27 AschG) verankert sind. Toiletten: • Mindestens eine verschließbare Toilettzelle für je 15 Personen, • nach Geschlecht getrennte Anlagen, wenn regelmäßig gleichzeitig mindestens 5 Frauen und mindestens 5 Männer anwesend sind, • bei Toilettanlagen für Männer: etwa 50% der Toilettzellen durch Pissstände ersetzen, • müssen in der Nähe der Arbeitsplätze und von Aufenthalts-, Wasch- und Umkleideräumen sein, • keine direkte Verbindung zu Arbeits-, Umkleide- und Aufenthaltsräumen, • Vorräume: direkt ins Freie lüftbar, • Waschgelegenheit in unmittelbarer Nähe, • Raumhöhe mindestens 2,0 m, • Türbreite der Toilettzelle mindestens 0,6 m, • in hygienischem Zustand, • lüftbar und beleuchtbar, • ohne Erkältungsgefahr benutzbar,

• Wasserspülung und Toilettpapier, • Toiletten für Arbeitnehmer/innen dürfen von Kunden (Patienten u.ä.) nicht benutzt werden, wenn Kundentoiletten vorgesehen sind. Waschgelegenheiten: • Mindestens 1 Waschplatz für je 5 Arbeitnehmer/innen, die ihre Arbeit gleichzeitig beenden, • ausreichend bemessen, • fließendes Kalt- und Warmwasser, hygienisch unbedenklich, • in hygienischem Zustand, falls erforderlich desinfizieren, • geeignete Mittel zur Körperreinigung, • Einweghandtücher, Händetrockner oder eigenes Handtuch. Waschräume und Duschen: • Waschräume mit Waschplätzen, wenn regelmäßig gleichzeitig mehr als 12 Arbeitnehmer/innen in einer Arbeitsstätte beschäftigt werden,

Markus Haberfellner vom Sanitärspezialisten Laufen bringt es auf den Punkt: „Geht man in die Toilette eines Unternehmens, weiß man, welche Wertschätzung den Mitarbeitern entgegengebracht wird.“ Sauberkeit und Hygiene spielen dabei eine entscheidende Rolle. Um das zu gewährleisten, hilft auch die Einrichtung, meint er mit Verweis auf aktuelle Trends: „In Materialfragen stehen Oberflächen im Fokus, auf denen Schmutz schwerer anhaftet, mit spülrandlosen Toiletten geht man gegen Keime vor.“ Der ästhetische Aspekt hat an Bedeutung gewonnen, „bei WC-Muscheln und Waschtischen spielt Design eine immer größere Rolle“. Klare, reduzierte Linien sorgen für den puristisch-modernen Touch. „Aber auch die klassisch-verschnörkelte Stilrichtung kommt nach wie vor zum Einsatz“, sagt Michael Engelbogen, Spezialist für Hotelbäder beim Sanitärspezialisten Odörfer. Ausschlaggebend ist ein stimmiges Gesamtbild des Unternehmens und seines stillen Örtchens. So spart man kostbares Nass Nachhaltigkeit macht auch vor sanitären Einrichtungen nicht Halt. Waren früher 12-Liter-Spülungen Standard, so werden heute im Zweimengensystem 6 und 3 Liter Wasser eingesetzt. Es gibt Produkte, die bereits mit 4,5 Litern oder sogar bloß 2 Litern auskommen. Das Thema Wasserersparnis reicht noch weiter: Bei der Kombination von Waschtisch und WC in einem Körper, wie sie Gabriele und Oscar Buratti designt haben, wird das Abwasser aus dem Waschbecken für die Spülung verwendet. Haberfellner von Laufen verweist zudem auf zentrale Steuerungsmöglichkeiten bei

• Waschräume mit Duschen, wenn umfassendere Reinigung als die der Hände, Arme und Gesicht erforderlich, z. B. wegen Schmutz, Staub, Hitze, körperlicher Belastung, Kontakt mit gefährlichen Stoffen, • nach Geschlecht getrennte Räume, wenn gleichzeitig mindestens 5 Frauen und mindestens 5 Männer auf die Räume angewiesen sind, • mindestens 1 Dusche für je 5 Arbeitnehmer/innen, die ihre Arbeit gleichzeitig beenden und die Dusche benötigen, • Raumhöhe mindestens 2,0 m, • beleuchtbar und lüftbar, • Raumtemperatur mindestens: 24 °C in Waschräumen mit Duschen, 21 °C in Waschräumen ohne Duschen, • Waschräume mit Duschen und Umkleideräume untereinander leicht und ohne Erkältungsgefahr erreichbar • keine Fußroste aus Holz. Quelle: www.arbeitsinspektion.gv.at

Urinalen: Angehängt an das Leittechniksystem eines Gebäudes können Spülmenge und -häufigkeit je nach Bedarf (und Stoßzeiten) angepasst werden. Nicht allein um Sparüberlegungen geht es bei berührungslosen, infrarotgesteuerten Armaturen – Engelbogen spricht von einer Reduktion der Wassermenge um 50 Prozent. In besonders frequentierten Bereichen sind sie schon aus hygienischen Gründen die erste Wahl. Temperatur und Zeiteinheit werden fix eingestellt. Eine Frage des Materials Toiletten werden fast ausschließlich aus Keramik gefertigt, das Material hat sich seit Jahrzehnten bewährt. Bloß dort, wo Vandalensicherheit erforderlich ist, greift man auf Stahl zurück. „Die Langlebigkeit und Haltbarkeit keramischer Sanitärpro-

ERSTEINDRUCK. Die Gestaltung der sanitären Einrichtungen ist auch ein Ausdruck der Wertschätzung gegenüber Kunden und Mitarbeitern

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WIRTSCHAFT BETRIEBSAUSSTATTUNG

»Hohe Funktionalität ist stets ein Thema, die Technik sollte aber gut versteckt sein«

FUNKTIONELL. Neben dem verstärkten Interesse für Design gewinnt das Thema Nachhaltigkeit im Sanitärbereich an Bedeutung

betrieben das Verfliesen nicht mehr der Weisheit letzter Schluss. „Denn jede Fliese braucht eine Fuge, und diese kann brechen“, sagt Haberfellner. Deshalb rät der Experte zu Stahlemail, erhältlich auch in Grautönen. Wo viel Wasser im Spiel ist, hat man es aufgrund der Kalzium- und Magnesiumionen im Wasser oft mit verkalkten Leitungen, Kalkrückständen auf Armaturen und Ablagerungen in Wasserrohren zu tun. „Bloß ein Millimeter Kalk auf Heizflächen beansprucht bereits eine um 10 Prozent höhere Energieaufwendung“, rechnet Gerald Nussbaumer vom Wassertechnologie-Unternehmen BWT vor. Gerade in Regionen mit großer Wasserhärte seien entsprechende Vorkehrungen – Kalkschutz- und Weichwasseranlagen – zu treffen. Eine spezielle Wasseraufbereitung wird vor allem

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dort zum Thema, wo das Gebrauchswasser besondere Anforderungen in puncto Hygienesicherheit erfüllen muss. Im medizinischen Bereich, in Laboratorien, in der Pharmaindustrie, bei optischen Prozessen, in der Lebensmittel- und Getränkeproduktion beispielsweise. Spielwiese für Details „In der Gestaltung gibt es noch viele ungehobene Potenziale – etwa in Materialfragen oder bei der Lichtstimmung“, denkt Bernard über eine rein funktionale Beleuchtung hinaus. Ebenfalls Spielraum gibt es bei Waschtischen mit Abstellmöglichkeiten, Alternativen zu simplen weißen Fließen, der Arbeit mit Kontrasten, der Aufwertung von einzelnen Elementen etwa durch Holz- oder Steinplatten, den Stil- und Farbwelten von Accessoires, dem Bereitstellen von Stoffhandtüchern, sofern die Nutzerfrequenz nicht zu hoch ist. Auch im Mobiliar kann man den Mitarbeitern und Kunden etwas mehr bieten – beispielsweise Dusch-WCs mit körperwarmem, in der Intensität und Position regulierbarem Duschstrahl. „Hohe Funktionalität ist stets ein Thema“, sagt GeberitMann Sebastian Dorda, „die Technik sollte aber gut versteckt sein.“ Toiletten dieser Art finden vor allem in der Hotellerie, verstärkt in Unternehmen und auch Privathaushalten Einsatz. „Wir sehen den klaren Trend, dass das Dusch-WC neben seiner wichtigen Rolle im Altenheim- und Geriatriebereich auch immer stärker in der Breite der Bevölkerung als ,Wohlfühlprodukt‘ für ein neues Gefühl von Frische und Sauberkeit gefragt ist.“ Innovationen sind freilich immer ein Thema. „Ein kleiner Generator in der Trinkwasserzuleitung macht berührungslose Waschtischarmaturen unabhängig von der Energieversorgung über das Stromnetz oder den Batteriebetrieb. Wann immer der Waschtisch benutzt wird, treibt das fließende Wasser in der Zuleitung eine Turbine an, die Strom erzeugt. Der Strom lädt einen Akku, der sich in der Generatoreinheit befindet und sicherstellt, dass die Funktionen der Waschtischarmatur jederzeit einsatzbereit sind“, erklärt Dorda. Es gibt auch solarbetriebene Varianten oder solche mit elektronischer Steuerung. Bei Letzteren erfolgt die Stromversorgung per Netzanschluss oder Batteriefach – das zieht Planungs- und Installationskosten bzw. Wechsel in regelmäßigen Abständen nach sich. Darüber hinaus gibt es Duschen, die alle Stückerln spielen: „Man kann Akustik-, Licht- und Duftwelten entstehen lassen oder Gewitterstimmungen erzeugen“, berichtet Engelbogen über Spielereien für die Hotellerie. Im Übrigen wurden auch Sozialräume aus dem gestalterischen Schattendasein wachgeküsst. „Teeküchen haben eine deutliche Aufwertung erfahren“, sagt Bernard. Man hat sie als bedeutsame Kommunikationsplätze für informelle Gespräche erkannt. Damit dort auch die Tasse Kaffee schmeckt, empfehlen Experten den Einsatz von Wasser■ filtern. Aber das ist eine andere Geschichte.

FOTOS: LAUFEN

dukte ist durch die chemische Beständigkeit gegen Säuren und Laugen gewährleistet: Die hygienisch glatte Oberflächenglasur ist abrieb- und kratzfest und reagiert somit unempfindlich gegenüber abrasiven Reinigungsmitteln, die gerne in den Sanitärzonen öffentlicher Bereiche angewandt werden“, verweist Koller auf die Vorteile des Materials. Eine optische Aufwertung erfahren WC und Waschtisch beispielsweise durch Sanitärmodule in verschiedenen Dessins, wie sie Sebastian Dorda von Geberit zur Sprache bringt: „Sie sind aus hochwertigem und pflegeleichtem Glas und Aluminium. Im Falle des WCs übernimmt das Sanitärelement die Funktion des Spülkastens, ohne dass größere Umbauarbeiten erforderlich sind.“ Und Hatschenberger vom destilat Design-Studio bringt den Mineralwerkstoff Corian zur Sprache, „er ist bruchstabil und antibakteriell“. Beschichtete Materialien lassen sich schnell und effizient reinigen. Im Duschbereich ist vor allem in Produktions-


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„Keep it simple, but helpful“ Information – und das gilt in besonderem Maß für die Wirtschaftsinformation – muss immer aktuell verfügbar sein, sonst bringt sie nichts. Dieses Motto hat Nikolaus und Hermann Futter schon 1994 dazu bewegt, den Compass Verlag und sein Traditionsangebot – Firmeninformation seit 1867 – ins damals noch junge Internet zu bringen. Keine zehn Jahre später wurde die altgediente Print-Ausgabe ganz eingestellt. Die Firmendaten gibt es seither ausschließlich online. Jetzt übersiedelt das Informationsangebot mit neuen Services in einen eigenständigen Webauftritt. Wir haben mit CompassCEO Hermann Futter gesprochen – über firmeninfo.at, über die Produkte und über die Zukunft der Wirtschaftsinformationen. Compass Firmeninformationen übersiedeln von compnet zu firmeninfo.at. Was ist der Anlass? Hermann Futter: Es ist eigentlich schon höchste Zeit, einem zentralen Service auch einen eigenen Namen zu geben. Mit firmeninfo.at bieten wir Unternehmern, Auftraggebern und -nehmern kostenfreie Basis-Informationen über 230.000 Unternehmen – das sind alle protokollierten Unternehmen Österreichs und noch einige mehr. Branche, Adressdaten, Firmenbezeichnung und Telekommunikationsdaten sind frei abrufbar. Tiefere Informationen über das Unternehmen stehen registrierten Kunden zur Verfügung. Online, rund um die Uhr, jederzeit von überall und täglich aktualisiert. Stichwort tagesaktuell: Ist ein tägliches Update wirklich notwendig? Hermann Futter: Print und andere Offline-Medien werden kaum mehr genutzt, die Inhalte altern zu schnell! Wir haben in Österreich jeden Tag mehr als 83 Neugründungen und hunderte Änderungen. Um hier auf dem Laufenden zu bleiben, gibt es keine Alternative zu Online – zu einem webbasierten Produkt. Genau diesen Weg haben wir 1994 eingeschlagen, als wir den Schritt ins Internet gewagt haben, damals als Pionier. Heute sind wir Marktführer bei B2B-Firmeninformationen in Österreich. Jede Information ist nur wertvoll, wenn sie nicht den Informationsstand von vorigem

Monat, voriger Woche, oder vorgestern enthält, sondern den von heute. Deshalb ist firmeninfo.at ein tagesaktueller Service. Und wenn es nach uns geht, bleibt es auch für die nächsten 140 Jahre der schnellste und verlässlichste Auskunftsdienst bei Firmeninformationen. Für wen ist das Angebot? Hermann Futter: Wir richten uns in erster Linie an kleine und mittlere Unternehmen, aber auch an Einpersonenunternehmen, die vermehrt auf der Suche nach Partnern oder Firmenkunden sind. Natürlich sind Hintergrundinformationen über Ansprechpartner und Produkte auch für Stellenbewerber oder Consulter interessant, Hauptzielgruppe sind aber immer Unternehmer. Wie sieht der weitere Entwicklungsfahrplan aus? Hermann Futter: Nach der kostenfreien Firmensuche für die grundlegenden Informationen und dem „Profiler“, der vertiefende Details über Entscheider und Verflechtungen anbietet, geht demnächst unser „Monitoring“-Service an den Start. Damit können Sie Firmen und Personen definieren, über die Sie auf dem Laufenden bleiben wollen. Wann immer es hier Änderungen gibt, erhalten Sie einen Hinweis darüber per E-Mail. Als Nächstes starten wir noch in diesem Frühjahr mit „Selection“: Ein Filtertool für kleine und mittlere Unternehmen, mit dem Sie schnell und effizient die richtigen Partner, Kunden oder Lieferanten finden. Darüber hinaus haben wir noch einige Ideen. Es gilt unsere Maxime: Wir sind erst zufrieden, wenn unsere Kunden durch den Einsatz unserer Informationen einen echten Vorteil erzielen.

Hermann Futter leitet zusammen mit seinem Bruder Nikolaus eines der erfolgreichsten Internetunternehmen Österreichs, den Wiener Compass-Verlag


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Martin H. Bauer, UNI for LIFE: Studierenden die Möglichkeit eröffnen, Probleme aus der Praxis mit Vortragenden und anderen Hörern zu besprechen

Rüstzeug für den Wettbewerb Qualifizierte Weiterbildung eröffnet beste Chancen, um im globalen Innovationswettbewerb im Konzert der ganz Großen mitzuspielen.

Text Wolfgang Pozsogar

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enn es um Nutzen von Weiterbildungsangeboten für Unternehmer und Führungskräfte geht, hat Martin H. Bauer, Geschäftsführer der UNI for LIFE und damit des Weiterbildungszentrums der Universität Graz, eine einfache Rechnung: „Ein qualifizierter Berater kostet für einen zehntägigen Einsatz knapp 14.000 Euro. Für ungefähr diese Summe

»Die Teilnehmer werden praxisorientiert im Branchenumfeld abgeholt« gibt es ein mehrsemestriges Weiterbildungsprogramm, das in Zukunft den Berater spart.“ Er sagt das mit Augenzwinkern. Die eigene Weiterbildung wird gute Beratung in spezifischen Fragen nicht immer ersetzen, aber sie bringt 2 6 U n t er nehmer _01_2 0 1 4

etwas ganz Wesentliches: das Rüstzeug, um in unserer wettbewerbsorientierten Welt vorne mit dabei zu sein. Dass die postgradualen Studien genau in diese Richtung zielen, betont auch Petra Aigner, Geschäftsführerin des TU Education Center der TU Wien: „Unsere Weiterbildungsprogramme nehmen Rücksicht auf den globalen Innovationswettbewerb.“ An der TU Wien etwa reichen die Programme von der Vertiefung ingenieurwissenschaftlicher Kenntnisse auf speziellen Fachgebieten über die Vermittlung von wirtschaftswissenschaftlichem Wissen für Techniker bis zu grundlegenden technischen Kenntnissen für Juristen und Wirtschaftler. Solche Postgraduate-Programme haben wenig bis gar nichts mit sturem „Büffeln“ von Wissen zu tun. Neben dem Aneignen neuer


Universitär BrinGt MeHr! Uni FoR liFe WeiteRBildUnG an deR UniveRsität GRaz

Petra Aigner, TU Wien: Die Weiterbildungsprogramme nehmen Rücksicht auf globalen Innovationswettbewerb

Kenntnisse geht es hier um Dinge wie Erfahrungsaustausch, Networking oder das Finden von Lösungen für Probleme aus dem beruflichen Alltag. Die Grazer UNI for LIFE etwa achtet bei der Auswahl der Teilnehmer für bestimmte Kurse darauf, dass jeder Hörer mindestens drei bis fünf Jahre Erfahrung als Führungskraft hat: „Wir versuchen Leute aus verschiedenen Branchen mit gleichem Verantwortungspotenzial zusammenzubringen“, erzählt Martin H. Bauer. Die Teilnehmerzahl in einem Kurs beträgt in der Regel maximal 15 Personen. „Wären mehr Leute drinnen, könnten die Studierenden die Probleme aus der Praxis nicht mit Vortragenden und anderen Hörern besprechen.“ Der hohe Bezug zum beruflichen Alltag stellt einen wesentlichen Teil dieser Programme dar. Das unterstreicht auch Dieter Scharitzer, akademischer Leiter der Universitätslehrgänge Werbung & Verkauf, Markt- & Meinungsforschung und Tourismus- & Eventmanagement sowie des Universitätsstudiums Diplom BetriebswirtIn an der WU Executive Academy: „Das Universitätsstudium Diplom BetriebswirtIn ist beispielsweise so aufgebaut, dass die Teilnehmer im ersten Studienabschnitt sehr praxisorientiert in ihrem Branchenumfeld abgeholt werden und sich gezielt Fachwissen und praktische Expertise aneignen.“ Während des ganzen Studiums, so Dieter Scharitzer, wenden die Teilnehmer branchenspezifische Werkzeuge und praxisrelevante Kenntnisse in Fallstudien und im unternehmerischen Umfeld praktisch an. Ein enger Konnex zur Praxis ist bei vielen postgradualen Programmen zusätzlich durch die Vortragenden gegeben: „Neben den wissenschaftlichen Experten, also Professoren aus unserem Haus und von Partneruniversitäten aus verschiedensten Ländern, lehren bei uns Experten, die Führungspositionen in der Wirtschaft haben“, erzählt Petra Aigner. Häufig finden Teile des Unterrichts bei Unternehmen statt, berichtet Aigner weiter. Beim Professional MBA Automotive Industry etwa gibt es eine Unterrichtseinheit bei Volkswagen in der Slowakei.

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WIRTSCHAFT AUS- & WEITERBILDUNG

JUTTA PFISTERER-POLLHAMMER, SanConsult: Lehrgang Türöffner für höhere Managementposition

Ähnlich halten es andere Institute. Im Rahmen eines Programms der UNI for LIFE etwa fand ein 14-tägiges Seminar in Chinas Hauptstadt Beijing statt, für das der europäische Konzern Airbus die Aufgaben stellte und die Arbeiten benotete. „Wir haben das Glück, dass die Uni Graz mit vielen Partneruniversitäten auf der ganzen Welt zusammenarbeitet“, erzählt Bauer. Zu den Vortragenden bei Postgraduate-Programmen in Graz gehören deshalb auch international bekannte Experten wie ein britischer Wissenschaftler, der bereits im Beratungsteam des Präsidenten der USA arbeitete. Auf sehr spezifische Weiterbildungsangebote setzt die Universität Wien im Rahmen ihres Postgraduate Center, erzählt dessen Leiter Nino Tomaschek: „Alle unsere Programme entstehen aus der Tiefe der Forschung, wir vermitteln die neuesten Erkenntnisse, die in der nächsten Zeit für Unternehmen relevant sind.“ Die Universität Wien bietet über 40 Masterprogramme, Univer-

einen Zertifikatskurs, der Führungskräften aus dem Finanzbereich, aus Stiftungen, Vermögensverwaltungen und NGOs die Möglichkeit bietet, im Fachbereich der ethischen Finanzanlagen ihre Kompetenzen zu erweitern: „Gerade bei Familienunternehmen geht es etwa darum, wie man langfristig mit Gewinnen umgeht, wie man Geld in Stiftungen anlegt oder künftige Aktivitäten finanziert.“ Ein weiteres großes Thema des Postgraduate Center der Universität Wien heißt Europa: „Hier stehen viele grundlegende Fragen im Mittelpunkt, beispielsweise wie Unternehmen in Europa kooperieren oder wie Verbindungen der politischen Institutionen und Behörden auf europäischer Ebene funktionieren“, erläutert Tomaschek. Nicht immer sind für die postgraduale Ausbildung vorangegangene akademische Abschlüsse Voraussetzung. Oft reicht eine mehrjährige qualifizierte berufliche Erfahrung wie etwa beim Lehrgang MBA Executive Management mit Vertiefung „integrierte Managementsysteme“, den SanConsult anbietet. „Der Lehrgang schließt mit dem akademischen Grad eines Master of Business Administration ab und kann damit Türöffner für eine Position im höheren Management sein“, erzählt Jutta Pfisterer-Pollhammer von SanConsult. Das Unternehmen betreibt neben Unternehmensberatung eine Managementakademie, die in Kooperation mit Universitäten und Fachhochschulen postgraduale Weiterbildungsprogramme anbietet. Darüber hinaus erstellt SanConsult Aus- und Weiterbildungsprogramme für Unternehmen und führt Seminare zu ausgewählten Themen durch. Weiterbildungsprogramme sind darauf abgestimmt, dass die Teilnehmer neben ihrem Beruf

»Gerade bei Familienunternehmen geht es etwa darum, wie man langfristig mit Gewinnen umgeht« sitätslehrgänge und Zertifikatskurse in den Bereichen „Bildung und Soziales“, „Gesundheit und Naturwissenschaften“, „Internationales und Wirtschaft“, „Kommunikation und Medien“ sowie „Recht“ an. Ergänzt wird das Portfolio durch Corporate Programs sowie interdisziplinäre Veranstaltungsreihen und Projekte zur Vernetzung zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft. Als für Unternehmer besonders interessant nennt Nino Tomaschek etwa „Ethical Finance“, 2 8 U n t er nehmer _01_2 0 1 4

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FOTO: UNI WIEN, SANCONSULT, CHRISTIAN SCHEIFINGER

NINO TOMASCHEK, Uni Wien: Neue Erkenntnisse, da Programme aus der Tiefe der Forschung entstehen

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hochwertige universitäre Ausbildung ihre Karriere weiter vorantreiben wollen“, erläutert Dieter Scharitzer von der WU Executive Academy. Dazu tragen nicht nur kompakte Lehrveranstaltungen bei, „sondern etwa auch eLearningMöglichkeiten, die ein zeit- und ortsunabhängiges Lernen ermöglichen“, so Scharitzer. Beim BFI Wien setzt man für berufsbegleitendes Lernen immer öfter auf modular buch- und kombinierbare Angebote: „Vor allem Unternehmerinnen und Unternehmer haben in der Regel nicht die Zeit, ganztägige Kurse zu belegen oder sich bildungstechnisch in ein starres Zeitkorsett pressen zu lassen, darauf müssen wir Bildungseinrichtungen eingehen“, sagt Valerie Höllinger,

»Inhouse-Seminare gehen auf die individuellen Bedürfnisse des Unternehmens ein« DIETER SCHARITZER, WU Executive Academy: Auf Menschen zugeschnitten, die im Beruf bleiben

studieren. „Unsere Universitätslehrgänge und unser Universitätsstudium Diplom BetriebswirtIn sind speziell auf Menschen zugeschnitten, die im Beruf bleiben und gleichzeitig durch eine

Geschäftsführerin des BFI Wien. Eines dieser modularen Angebote ist „Running English“: Sprachschüler können künftig jede Woche aus drei verschiedenen Kurstagen wählen – insgesamt stehen 45 Termine zur Verfügung. Das BFI Wien bietet für österreichische KMU auch spezifische, auf die Anforderungen des jeweiligen Unternehmens abgestimmte Aus- und Weiterbildungen: „Solche Inhouse-Seminare ha-

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WIRTSCHAFT AUS- & WEITERBILDUNG

ohne massive Rohstoffvorkommen ist und bleibt im globalen Wettbewerb der Faktor Bildung: Gut ausgebildete Fachkräfte sorgen dafür, dass Österreich in einem Qualitätswettbewerb im Konzert mit den ganz Großen mitspielen kann.“ Umso alarmierender findet sie es, dass das an sich große Engagement der Unternehmen in Sachen Weiterbildung abflaut. Sie verweist auf das „Trendbarometer Industrie 2013“ des Gallup Instituts, wonach 2011 nur 51 Prozent der Unternehmen die Budgets für Aus- und Weiterbildung erhöht haben, 2013 sogar nur mehr 46 Prozent. „Das ist eine fatale Entwicklung“, so die Bildungsexpertin. Und verwunderlich: Die Weiterbildungsprogramme bringen nicht nur mehr Chancen im Wettbewerb. Sie eröffnen auch neue Perspektiven, fördern das Networking und machen auch noch Spaß, das meinen zumindest (fast) alle, die solche Programme besucht haben. ■

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ben den Vorteil, dass ganz auf die individuellen Unternehmensbedürfnisse eingegangen werden kann, an Fallbeispielen gearbeitet wird und die unternehmensinternen Strukturen berücksichtigt werden“, sagt Höllinger. Ein weiteres Asset dieses Business-Service ist, so die BFI-Geschäftsführerin, dass Interna wie Konflikte zwischen Abteilungen oder die Verbesserung der Unternehmenskultur mit den Betroffenen bearbeitet werden können und nicht nach außen dringen. Das Portfolio reicht von Betriebswirtschaft, Marketing, Sprachen, EDV über Technik, Tourismus bis hin zu Persönlichkeitsentwicklung und Managementskills. Ein riesiges Kursangebot für Unternehmer, Geschäftsführer und Mitarbeiter bietet auch das WIFI. Neben dem normalen Kursprogramm finden sich in Zusammenarbeit mit österreichischen Universitäten viele Bausteine für die internationale Karriere. Ein Beispiel dafür ist der Diplomlehrgang Exportmanagement. Er soll fit fürs Auslandsgeschäft machen, indem er eine fundierte Basisausbildung vermittelt und auf interkulturelle Kompetenz eingeht. Europäischer Wirtschaftsführerschein und Exportassistent sind zwei weitere Beispiele aus dem WIFI-Programm. Diese vielfältigen Angebote zu nützen macht Sinn, meint Valerie Höllinger vom BFI: „Der Schlüssel für ein kleines Binnenland

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Continuing Education Center Technische Universität Wien Operngasse 11/017 1040 Wien T +43 1 58801 41701 office@cec.tuwien.ac.at http://cec.tuwien.ac.at SanConsult Betriebsberatungsges.m.b.H Zieglergasse 61/1/9 1070 Wien T +43 664 91 89 630 Fax +43-1-402 32 00 lehrgang@sanconsult.at www.sanconsult.at UNI for LIFE GmbH Palais Kottulinsky Beethovenstraße 9 8010 Graz T +43 316 380 1013 office@uniforlife.at www.uniforlife.at WIFI Österreich www.wifi.at WU Executive Academy Wirtschaftsuniversität Wien / Vienna University of Economics and Business Nordbergstraße 15 1090 Wien T +43 1 313 36-4816 executiveacademy@wu.ac.at www.executiveacademy.at

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Valerie Höllinger, BFI Wien: Der Faktor Bildung ist ein Schlüssel für den Erfolg im globalen Wettbewerb


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WIRTSCHAFT PORTRÄT

JUNGUNTERNEHMERINNEN. Jelena Milenovic und Julia Mende: Starthilfe für Expatriates als erfolgreiche Geschäftsidee

Für einen guten Start in Wien Zwei junge Unternehmerinnen hatten eine clevere Geschäftsidee: Professional Expat Support. Die Unterstützung von „Zuwanderern“ wie Stargeiger Daniel Hope kommt an. Text Wolfgang Pozsogar

PRESUP Geschäftsführer: Julia Mende, Jelena Milenovic Spezialität: Starthilfe für Expatriates von der Wohnungssuche über Einkaufsmöglichkeiten bis zu Amtswegen Anschrift: Palais Palffy, Josefsplatz 6, 3. Stock, Top 306, 1010 Wien Internet: www.presup.at

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it welchen Herausforderungen Expatriates nach ihrer Ankunft in einer neuen Umgebung im Ausland zu kämpfen haben, erlebte Jelena Milenovic bereits in ihrer Kindheit. Ihre Mutter, eine Managerin in der Erdölbranche, übersiedelte 1989 aus beruflichen Gründen von Belgrad nach Wien. Die Tochter, damals im Volksschulalter, kam mit. Der neuen Umgebung stand Jelena aufgeschlossen und vor allem sehr neugierig gegenüber. Rasch lernte sie die vielen großen und kleinen Dinge, durch die sich Wien von ihrer ursprünglichen Heimat unterschied – von der hier üblichen Art der Mülltrennung bis zu den Namen und Adressen der Behörden, die für Anmeldung, Aufenthaltsgenehmigung und andere Dinge zu kontaktieren sind. „Bereits als Jugendliche habe ich viel übersetzt und kannte die Abläufe bei diversen Behörden. So ergab es sich, dass ich immer wieder auch Freunde und Bekannte der Familie unterstützte“, erzählt sie. Als Jelena während ihrer Tätigkeit bei EF Sprachreisen ihre damalige Kollegin Julia Mende

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kennenlernte, entdeckten die beiden viele Gemeinsamkeiten. Mende, gebürtige Wienerin, entstammt einer Familie von Expats: Sowohl ihre Eltern als auch ihre Großeltern lebten und arbeiteten auf verschiedenen Kontinenten. Ihr Vater ist seit mehr als 15 Jahren als Expat für einen österreichischen Konzern in China tätig, die Großeltern lebten und arbeiteten in Spanien, England, Frankreich und Brasilien. Julia selbst zog es mit diesem polyglotten Hintergrund natürlich ebenfalls ins Ausland. Sie studierte und arbeitete mehrere Jahre im Ausland, unter anderem in Peking, Mailand, Paris, Madrid und New York. Ihr Resümee: „Ich weiß, wie man sich fühlt, wenn man sich in einem anderen Land niederlässt.“ Diskussionen der beiden über dieses Thema, vor allem aber auch immer wieder auftauchende Anfragen von Freunden aus ihren großen internationalen Netzwerken, die sich in Wien niederließen und wissen wollten, wo man sich denn in dieser Sache anmelden müsse, wo man jenes be-


käme und warum es denn rote, grüne und schwarze Mülltonnen gebe, mündeten eines Tages in dem Entschluss: „Wir machen uns mit einer Serviceorganisation für Expatriates selbstständig.“ Im Rahmen von Mendes MBA-Studium an der Donau-Universität wurde ein Business-Plan verfasst und das Konzept gemeinsam diskutiert und optimiert. Im Vorjahr war es dann so weit: Jelena Milenovic und Julia Mende gründeten PRESUP. Der Name ist Programm. Er steht für PRofessional Expat SUPport und kann auch als Abkürzung des englischen Wortes presupposition verstanden werden, das heißt auf Deutsch so viel wie Voraussetzung.

FOTOS: IGOR GRBIC, HARALD HOFFMANN/DEUTSCHE GRAMMOPHON

Vielfalt der Sprachen und der Nationen Im September des Vorjahres bezogen die beiden Jungunternehmerinnen ihr gemeinsames Büro im historischen Palais Palffy in der Wiener Innenstadt. Fast ein Ort mit Symbolcharakter für ihre Tätigkeit: Vis-à-vis vom Büro befindet sich die Hofburg. Von dort aus wurde einst der Vielvölkerstaat der österreichisch-ungarischen Monarchie regiert. Und diese Vielfalt der Sprachen und Nationen prägt auch PRESUP: Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, und slawische Sprachen wie Serbisch werden von den beiden Frauen beherrscht. Weitere Sprachen wie Russisch sollen folgen. Noch wesentlich internationaler als die alte k.u.k. Monarchie ist das Klientel der beiden, erzählt Mende: „Unsere Kunden kommen von allen fünf Kontinenten.“ Auftraggeber sind österreichische Unternehmen, die Expats beschäftigen, oder diese selbst. Ihren Kunden bieten sie ein professionelles, persönliches und promptes Service, verspricht Milenovic: „Diese 3 P stehen für unsere Firmenphilosophie.“ Weiche Landung in Wien Getan wird alles, um den Expats eine möglichst weiche, sprich problemlose Landung in Wien zu ermöglichen. Die klassischen Wege zu den Ämtern gehören ebenso zu ihrem Service wie Beratung bei der Wahl der richtigen Unterrichtsstätte für die Kinder, die Vermittlung von Sprachkursen, eines muttersprachlichen Arztes oder Tipps, wo es Spezialitäten aus dem Heimatland gibt. Jelena Milenovic und Julia Mende kümmern sich auch um scheinbare Kleinigkeiten wie einen günstigen Internet-Anschluss, eine österreichische SIM-Karte fürs Handy oder das Parkpickerl: „Für Expats ist es wahnsinnig mühsam und vor allem sehr zeitraubend, ohne fundierte Deutschkenntnisse alle diese Stellen zu finden, die Formulare richtig auszufüllen usw.“, erläutert Milenovic. Ein großes Anliegen ist es den beiden, dafür zu sorgen, dass sich diese speziellen „Zuwanderer“ in Wien auch wohlfühlen, berichtet Mende: „Im Zuge einer Immobiliensuche machen wir beispielsweise eine Tour durch das Grätzel, um die Infrastruktur und vor

allem das spezifische Flair der geplanten Wohnumgebung zu erklären.“ Ihre Klienten sind vom Know-how der beiden begeistert. Der südafrikanisch-britische Geiger Daniel Hope, der im Sommer nach Wien übersiedelte: „PRESUP hat sogar die englischen Sachen gefunden, die ich in anderen europäischen Städten vergeblich gesucht habe. Hut ab!“ Dieses Lob freut die Jungunternehmerinnen besonders. Nicht nur weil es von einem international erfolgreichen Musiker stammt, sondern weil Hope ein erfahrener Expat ist: „Ich habe schon fast überall gelebt“, erzählt er. PRESUP hat den weit gereisten Musiker auf vielen Gebieten geholfen, „von der Wohnungssuche bis hin zu allen Behördengängen, die nicht immer einfach sind, bei meinem knappen Zeitplan war das sehr wichtig“, sagt Hope. Der für seine Musikalität und Vielseitigkeit auf der ganzen Welt berühmte Geiger will nach dieser guten Landung in Österreichs Hauptstadt vielleicht sogar für längere Zeit sesshaft werden: „Wien ist für jeden Musiker eine Traumstadt. Die Geschichte, die Kultur und natürlich die Kaffeehäuser. Im Moment sind wir hier sehr glücklich und möchten unbedingt bleiben“, ■ meint er.

BEGEISTERT. Daniel Hope: „PRESUP hat sogar die englischen Sachen gefunden, die ich in anderen europäischen Städten vergeblich gesucht habe“


WIRTSCHAFT

FORSCHUNG CHANEL LÄSST IN WIEN FORSCHEN Chanel Research and Technology hat gemeinsam mit der öffentlichen Hand die Finanzierung eines neuen Christian Doppler-Labors (CD-Labor) für Biotechnologie der Hautalterung an der Wiener Universität für Bodenkultur ermöglicht. Das in enger Kooperation mit der Medizinischen Universität Wien betriebene Forschungslabor soll den Einfluss alternder Zellen und ihrer Signalstoffe auf die Funktionalität der Haut untersuchen und der Frage nachgehen, ob neuartige pflanzliche oder kosmetische Wirkstoffe die Hautalterung beeinflussen können. Chanel will die Errungenschaften der österreichischen Wissenschaftler letztlich in kosmetische Produkte umsetzen. In Christian Doppler-Labors wird anwendungsorientierte Grundlagenforschung auf hohem Niveau betrieben. Hervorragende Wissenschaftler kooperieren dabei mit innovativen Unternehmen. Universität für Bodenkultur Wien, Department für Biotechnologie, www.boku.ac.at

Mit Know-how der TU Wien hat die österreichische Firma QuantaRed High-Tech ein neuartiges Gerät entwickelt, das mittlerweile in über 20 Ländern erfolgreich verkauft wird. Die Innovation ermöglicht den präzisen Nachweis von kleinsten Ölrückständen in Wasser. Dafür wurden in der Vergangenheit klimaschädliche Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) als Lösungsmittel verwendet. Bernhard Lendl vom Institut für Chemische Technologien und Analytik der TU Wien entwickelte auf Basis zyklischer Lösungsmittel und eines speziellen Quantenkaskadenlasers eine völlig neue Technologie. Die von Lendl und seinem Kollegen Wolfgang Ritter gegründete Firma QuantaRed schuf auf Basis dieser Arbeiten aus dem Bereich Grundlagenforschung ein handliches, tragbares Messgerät, das mit extrem hoher Genauigkeit arbeitet. www.quantared.com

WELTNEUHEIT. Mit einem handlichen Messgerät, das österreichische Wissenschaftler entwickelt haben, bereits in über 20 Ländern erfolgreich 3 4 U n t er nehmer _01_2 0 1 4

WERKSTOFF DER ZUKUNFT Eine junge Forscherin an der TU Wien, Melanie Todt, hat sich im Zuge ihrer mit dem „Award of Excellence“ des Wissenschaftsministeriums ausgezeichneten Dissertation mit Möglichkeiten zur Berechnung der Stabilität von KohlenstoffZwiebeln auseinandergesetzt. Diese besitzen hervorragende mechanische und elektrische Eigenschaften und gelten als große Zukunftshoffnung in der Materialwissenschaft. Die Fähigkeiten des Materials lassen erwarten, dass man es in Zukunft für völlig neuartige Halbleiterbauteile oder NanoVerbundwerkstoffe einsetzen kann. Die Arbeiten von Todt sowie des Teams am Institut für Leichtbau und Struktur-Biomechanik der TU Wien und Wissenschaftlern der Montanuniversität Leoben haben neue Erkenntnisse über mögliche Berechnungsmethoden aufgezeigt, die durch experimentelle Beobachtungen bestätigt wurden. TU Wien, Institut für Leichtbau und Struktur-Biomechanik, www.tuwien.ac.at

EXZELLENT. Junge Forscherin der TU Wien arbeitet an Methoden zur Stabilitätsberechnung eines Werkstoffs der Zukunft

FOTOS: NANOTECCENTER WEIZ, MCI, QUANTARED, TU WIEN, BEIGESTELLT

ERFOLGSPRODUKT AUS DER GRUNDLAGENFORSCHUNG


NEUARTIGE IONEN-SENSOREN ZUR WASSER- UND BLUTANALYSE Forschern der TU Graz und des NanoTecCenter Weiz ist es erstmals gelungen, mit einem neuartigen Ionen-Sensor basierend auf organischer Elektronik sehr kleine Konzentrationen von biomedizinisch relevanten Natrium-Ionen in wässrigen Medien gezielt nachzuweisen. Dieses neue Sensorkonzept erlaubt die kostengünstige Detektion von extrem kleinen Ionen-Konzentrationen im Bereich von rund 100.000stel Gramm pro Liter. „Im Gegensatz zur konventionellen Elektronik, wo Kontakt mit Wasser zu vermeiden ist und großer Aufwand betrieben wird, um die elektrischen Bauteile von störenden Umwelteinflüssen abzukapseln, nutzen wir mit dem neuen Sensorkonzept gerade den direkten Kontakt mit Wasser aus“, erklären Kerstin Schmoltner und Johannes Kofler vom NanoTecCenter Weiz, Dissertanten am Institut für Festkörperphysik der TU Graz, die federführend bei dieser Entwicklung dabei waren. Zusätzlich ermöglicht der Einsatz von organischen Materialien und selektiven Membranen eine kostengünstige Herstellung, beispielsweise mittels Tintenstrahldruck auf dünnen flexiblen Folien. Ein weiterer großer Vorteil des Sensors ist der modulare Aufbau, der einen einfachen Austausch verschiedener selektiver Membranen möglich macht. In weiterer Folge lassen sich so mehrere Sensoren zu einer „künstlichen Zunge“ kombinieren, die die gleichzeitige Detektion unterschiedlicher Ionen erlaubt. TU Graz, Institut für Festkörperphysik, www.tugraz.at, www.ntc-weiz.at

CLEVER. Steirische Wissenschaftler haben ein neues Sensorkonzept entwickelt, das kleinste Ionen-Konzentrationen in Flüssigkeiten nachweist

KMU UND UNIS KOOPERIEREN Lothringen soll Zentrum einer europäischen Region für Materialien und Energie werden. Dieses Ziel verfolgt die französische Regierung mit der regionalen Technologietransfer-Plattform „CEATech“. Die Plattform, die es bereits in mehreren anderen französischen Regionen gibt, soll den Transfer innovativer Technologien von Universitäten an KMU vereinfachen. Das Projekt in Lothringen wird mit 30 Millionen Euro vom Staat und von der Region gefördert. Forscher werden dabei ihr Know-how in Unternehmen einbringen.

HANDY MISST OZONWERTE Das MCL – Materials Center Leoben wurde zum Koordinator eines Innovationsprojekts der Europäischen Union auserkoren, an dem 17 Partner aus sechs europäischen Nationen beteiligt sind. In den nächsten drei Jahren werden in dieses Mikroelektronik-Projekt 18 Millionen Euro investiert. Zehn Spitzenkräfte des MCL werden das Projekt betreuen. Ziel ist die Entwicklung einer Produktionstechnologie, mit der sich Nanosensoren optimal in Computerchips integrieren lassen. Damit könnten sich revolutionäre Produkte erzeugen lassen. Etwa Smartphones, die Freiluftsportler vor zu hohen Ozonwerten, Stadtbewohner vor zu hohen Feinstaubwerten, Landwirte vor Silogasen oder Strandgäste vor zu hoher UV-Belastung warnen. In der Gebäudetechnik könnten Netze aus Infrarot-Sensoren Brandherde und selbst im brennenden Haus befindliche Rettungsbedürftige exakt lokalisieren. Das Projekt soll dazu beitragen, dass die europäische Mikroelektronikindustrie in der Entwicklung von innovativen „Smart Systems“ weltweit an der Spitze steht. www.mcl.at

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Zwei Teilstipendien im Wert von je EUR 15.000 Der gemeinsam von TU Wien und der WU Executive Academy angebotene Professional MBA Entrepreneurship & Innovation vermittelt den TeilnehmerInnen die hinter unternehmerischem Denken und Handeln stehenden Fähigkeiten und Techniken, durch die es ManagerInnen und UnternehmerInnen möglich ist, wichtige Entscheidungen zu treffen und sich gegen MitbewerberInnen zu behaupten. Inhalte • Innovation strategies • Sources of innovations • Marketing, financing and controlling of innovation • Entrepreneurial leadership Internationale Studienreise Boston, U.S.A.

HIGHTECH. Forscher in Leoben arbeiten im Rahmen eines EU-Projekts an neuen Methoden zur Integration von Nanosensoren in Computerchips

Bewerbung Laden Sie die Bewerbungsunterlagen unter www.tu-wu-innovation.at herunter und senden Sie diese an stipendium@diabla.at. Bewerbungsfrist 31. Mai 2014

Dauer & Unterrichtssprache 18 Monate, berufsbegleitend (geblockte Module), in englischer Sprache

Information TU Wien, Continuing Education Center, MMag. Catherina Purrucker T.: +43 (0)1 58801-41722, office@tu-wu-innovation.at, www.tu-wu-innovation.at

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Der Selbstbehalt beträgt EUR 15.000. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

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WIRTSCHAFT

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BAUBIOLOGIE: ACR STÄRKT NACHHALTIGES BAUEN LEUCHTTURM. Das Technologiezentrum aspern IQ gilt als eines der Leuchtturmprojekte für nachhaltiges Bauen. Als Passivhaus konzipiert erbringt es eine positive Energiebilanz

Austrian Cooperative Research (ACR) – ein Netzwerk von Instituten, die in Kooperationen mit KMU forschen – bekommt Zuwachs: Als 19. Mitglied wurde das Österreichische Institut für Baubiologie (IBO) aufgenommen, dessen 20 Mitarbeiter sich mit den Wechselwirkungen zwischen Mensch, Gebäude und Umwelt beschäftigen. Das IBO ist das elfte Institut im ACR-Netzwerk, das sich mit nachhaltigem Bauen auseinandersetzt. Alle 19 ACR-Institute zusammen beschäftigen mehr als 600 Mitarbeiter, 2012 wurde ein Umsatz von 58,2 Millionen Euro erzielt. www.acr.at

UNI BEURTEILT WAHRHEIT VON FACEBOOK-NEWS Nirgends verbreiten sich Nachrichten so schnell wie auf Facebook, Twitter und Co. In einem dreijährigen EU-Projekt mit insgesamt sieben internationalen Partnern will die Modul-Universität Vienna ein Verfahren entwickeln, das automatisiert erkennt, wenn eine in Social Media verbreitete Meldung den Kategorien Spekulation, Kontroverse, Missinformation oder Desinformation zuzuordnen ist. Grundlage sind linguistische und grafische Verfahren, die die Verbreitungswege analysieren. www. modul.ac.at

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JOBPLATTFORM EURES SOLL BESSER WERDEN

Auf Jobsuche in Europa dank des Eures-Netzes für Stellenvermittlung: Diese Möglichkeit soll, geht es nach der EUKommission, ausgebaut werden. Denn obwohl die Arbeitslosenzahlen in der Union „inakzeptabel hoch“ sind, gebe es zwei Millionen freie Stellen, erklärte Sozialkommissar Laszlo Andor. Derzeit haben fast zwanzig Millionen Europäer keine Beschäftigung. Erfreulich sei der Anstieg der Migrationsbereitschaft in den vergangenen Jahren. Haben sich auf Eures 2007 nur 175.000 Arbeitssuchende registriert, waren es 2013 mehr als eine Million. Jährlich vermittelt das Jobportal europaweit rund 150.000. Der automatische Abgleich von Job-Angebot und -Nachfrage soll weiter verbessert werden. Das könnte auch kleinen und mittleren Unternehmen zugute kommen, so Andor. www.ec.europa.eu/eures

ALLIANZ RISK BAROMETER 2014 Eine weltweite Umfrage der Allianz in 33 Ländern zu den TopUnternehmensrisiken 2014 zeigt: Betriebsunterbrechungen, Naturkatastrophen und Brände sind die bedrohlichsten Risiken aus Sicht der Unternehmen. IT- und CyberRisiken befinden sich erstmals unter den Top 10. In Österreich liegen Naturkatastrophen auf Rang 1 der größten Unternehmerrisiken. www.allianz.at


ERSTE DATENRETTUNG VON 6 TB HELIUM-FESTPLATTE AB 2014 EIN BIS DREI MONATE PFLEGEKARENZ ODER -TEILZEIT Die Angehörigen Pflegebedürftiger können ab 1. Jänner 2014 in Pflegekarenz oder -teilzeit gehen. Wie das Sozialministerium betont, besteht dieser Anspruch ab Pflegestufe drei – für die Dauer von einem bis drei Monaten. Dies soll dem Arbeitnehmer ermöglichen, die Betreuung eines Pflegebedürftigen zu organisieren oder kurzfristig eine Betreuungsperson zu entlasten. Eine langfristige Lösung stellt Pflegekarenz oder -teilzeit also nicht dar. Nicht wegzudenken sind die 24-Stunden-Betreuerinnen. Diese sind laut dem Österreichischen Hilfswerk deutlich länger als ein Vierteljahr im Einsatz: im Schnitt 25 Monate. Lediglich 5 Prozent der 24-Stunden-Betreuerinnen arbeiten nur ein bis drei Monate bei jemandem, nur 3 Prozent noch kürzer. www.bmask.gv.at

STAATSPREIS ARCHITEKTUR 2014 Das Wirtschaftsministerium hat den „Staatspreis Architektur 2014“ ausgeschrieben, der heuer den Bereich „Architektur für Tourismus und Freizeit“ zum Thema hat. Wettbewerbsgegenstand sind alle Neu-, Um- und Erweiterungsbauten im Bereich Tourismus und Freizeit – von Beherbergungs- und Gastronomiebetrieben über Bade- und Wellnessanlagen sowie Freizeitparks bis zu Seilbahnstationen –, die seit 2008 in Betrieb genommen wurden. Einreichschluss ist der 17. März 2014. Nähere Infos unter: www.bmwfj.gv.at/Ministerium/Staatspreise

Der in Wien ansässigen Attingo Datenrettung ist die Datenrekonstruktion einer 6 TB Helium-Festplatte gelungen. „Es ist sehr spannend, den ersten Datenträger mit elfstelliger Sektoren-Anzahl zu analysieren: Vor allem der neuartige Gehäuseaufbau, um das Helium im Inneren der Festplatte zu halten, sowie die vierzehn Schreib-/Leseköpfe, welche viel näher über den Oberflächen schweben als bisher“, erklärt Peter Franck, Technischer Leiter bei Attingo. Nach dem Öffnen des Datenträgers im Reinraum und dem Austausch von defekten Komponenten stellte Attingo im Inneren wieder eine Helium-Atmosphäre her. Dadurch wurde das Auslesen der verlorenen Daten möglich. Die Datenretter verwendeten 99,999 Prozent reines Helium. „Somit führten unsere Techniker die erste erfolgreiche Datenrettung an einer HeliumFestplatte durch“, schildert Franck begeistert. Attingo rekonstruiert in Notfällen verlorene Daten rund um die Uhr. www.attingo.at

PLATTFORM FÜR FRUSTRIERTE IM JOB Menschen, die unglücklich oder überhaupt frustriert im Job sind, haben jetzt eine Plattform. Für 50 Euro Mitgliedsbeitrag pro Jahr gibt es Events mit Tröstlichem und Hilfreichem in dieser Situation. Darüber hinaus helfen Andrea Kubelka und Vivien FuchsDoering Ratsuchenden zum Thema Work-Life-Balance, Findung und Erkundung neuer Wege im Berufsleben. www.mut-klub.at

DATEN-REKONSTRUKTION. Zoom auf die vierzehn Schreib-/ Leseköpfe einer Helium-Festplatte im Attingo Reinraum


WIRTSCHAFT PORTRÄT

Informationen mit Mehrwert Mit dem stetig wachsenden internationalen (Online-)Handel steigen auch Bedarf und Notwendigkeit verlässlicher Daten und barrierefreier Informationen über potenzielle und bereits bestehende Geschäftspartner. Ein Wiener Start-up bringt jetzt mehr Transparenz für KMU.

360KOMPANY GMBH Geschäftsführer: Bernhard Hoetzl, Russell E. Perry Mitarbeiter: 12 Spezialität: Informationen zu Unternehmen aus 26 europäischen Ländern Kontakt: 360kompany, GmbH Mariahilfer Straße 93/2/20, 1060 Wien T: +43 720 882960 redcarpet@kompany.com www.kompany.com

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etrieben von der Idee, kleinen und mittelständischen Unternehmen sowie Selbstständigen einen benutzerfreundlichen Sofort-Zugang zu relevanten, verifizierten internationalen Daten als pdf-Datei zur Verfügung zu stellen, mit dem sie komfortabel online an 365 Tagen 24 Stunden Geschäftsentscheidungen optimieren und ihre Risiken minimieren können, gründeten Russell E. Perry, Bernhard Hoetzl, Iris Pittl und Peter Bainbridge-Clayton im Februar 2012 die Online-Plattform 360kompany GmbH. Warum 360? „Weil wir ein gesamtheitliches Panorama anbieten möchten, das keinen Blickwinkel bei der Betrachtung und Bewertung eines Unternehmens auslässt“, so Hoetzl. Unter der Marke kompany will das Unternehmen KMU in puncto Wissensabfrage auf Augenhöhe mit Konzernen bringen. Das Portfolio des Online Service umfasst Firmenbuch- und Handelsregisterauszüge, Gesellschaftsverträge, Jahresabschlüsse, Wirtschaftsabschlüsse, UID-Nummern sowie Marken- oder Patentrechte. Außerdem erhalten alle registrierten User mit dem Tool „Firmen Monitor“, das kostenlos zur Verfügung steht, wie auf einem Radarschirm Hinweise, wer sich wann und wo für sie in den Datenbanken der 360kompany interessiert hat. Der Profit für User ist enorm. Einem digitalen Transmissionsriemen gleich erweist sich die Plattform als eine Klasse für sich. Während her-

kömmliche Wirtschaftsauskunfteien bis zu fünf Tage für eine Auskunft benötigen können, verspricht Perry: „Wir bieten dem Inhaber eines KMU in Echtzeit um 5 bis 30 Euro einen Informationsvorsprung.“ Das Service offeriert derzeit Informationen zu Unternehmen aus 26 europäischen Ländern und damit den Zugang zu 1,5 Milliarden Dokumenten. Tendenz steigend. 360kompany kooperiert mit den international tätigen Agenturen Bisnode, Bradstreet, Euqifax und Creditsafe. Die Kunden kommen aus 150 Ländern, wobei der Fokus auf der D-A-CHRegion liegt, die 60 Prozent des Umsatzes ausmacht. Im Jahr 2015 soll der operative Break-even erreicht sein. Boniversum Nicht nur Erfahrung, Know-how und Kreativität, sondern auch zwei Millionen Euro haben die Start-up-Erprobten Hoetzl und Perry – beiden ist das Internet-Gen in der DNA immanent – in ihr „Boniversum“ investiert. 500.000 Euro aus Eigenmitteln, den Rest steuerten vier überzeugte Business Angels aus unterschiedlichen Branchen bei. Nach anderthalbjähriger Vorbereitung und Rekrutierung eines professionellen Teams ging 360kompany im April 2013 an den Start. Monatlich über eine Million Abfragen katapultierten das junge, von fünf auf zwölf Mitarbeiter angewachsene Unternehmen beim Ranking The Next Web unter die Top 20 aller weltweiten Abrufe. Angesichts der rasanten Eigendynamik ist eine Expansion vorprogrammiert. So ist für das Jahr 2014 die Ausweitung des Geschäftes nach Osteuropa sowie auf den US-amerikanischen Markt mit einer Dependance an der Ostküste anvisiert. Hongkong, ■ Singapur, Taiwan und Japan sollen folgen.

NEUSTARTER. Ihr Unternehmensziel ist einfach formuliert: „Wir wollen 360kompany zu einem globalen Marktführer machen.“ Voller Selbstvertrauen beschreibt Bernhard Hoetzl, Gründer und Co-CEO, seine Vision des Start-ups, das einen atemberaubenden Kick-Start hingelegt hat. 3 8 U n t er nehmer _01_2 0 1 4

FOTO: ELEONORA FARR

Text Ralf Dzioblowski


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GELD

ERFOLGREICHES JAHR 2013 FÜR DIE FIRMENBÖRSE Die Liechtensteiner Firmenbörse blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2013 zurück. Zahlreiche Unternehmen aus Österreich, Deutschland und der Schweiz konnten durch Mitwirken der seit 1994 tätigen M&A-Experten den Besitzer wechseln, weitere Transaktionen seien vorvertraglich fixiert oder stünden unmittelbar bevor, so Franz Walser, Geschäftsführer der Full-ServiceUnternehmensvermittlung in Vaduz. „Die Nachfrage nach soliden Unternehmen übersteigt das Angebot. Derzeit suchen sowohl Unternehmen als auch private Investoren nach geeigneten Akquisitionsobjekten. Damit haben Verkäufer eine günstige Verhandlungsbasis.“ Für heuer prognostiziert Walser eine weiter steigende Nachfrage in den Branchen Maschinenbau, Handel und Baugewerbe. www.firmenboerse.com

GEFRAGT. An der Liechtensteiner Firmenbörse übersteigt die Nachfrage nach soliden Unternehmen das Angebot

GENERALI-STUDIE: ÖSTERREICHER SETZEN SPARSTIFT AN Nach einer Zunahme der Kaufkraft im Vorjahr setzen die Österreicher 2014 vermehrt den Sparstift an. Knapp ein Drittel hat weniger Geld zur Verfügung als noch vor einem Jahr. Die Kaufkraft sinkt mit zunehmendem Alter. Insgesamt planen die Österreicher lediglich für ihre Gesundheit und für den Urlaub 2014 mehr Geld auszugeben als im Vorjahr. Das geht aus der „Generali-Geldstudie 2014“ hervor. 32 Prozent der Befragten gaben an, derzeit weniger Geld zur Verfügung zu haben als noch im Vorjahr (2012: 28 Prozent). Nur 15 Prozent schätzten ihr verfügbares Geld höher ein (2012: 22 Prozent). www.generali.at

GLOBALER LUXUSGÜTERMARKT VERLIERT AN DYNAMIK Nach 5 Prozent im Jahr 2012 stiegen die globalen Luxusausgaben 2013 nur um 2 Prozent auf 217 Mrd. Euro. Stärkste Wachstumsmärkte waren mit 4 Prozent Nord- und Südamerika. China hatte mit einer nachlassenden Nachfrage nach Luxuswaren zu kämpfen und rangiert mit einem Zuwachs von lediglich 2,5 Prozent auf dem zweiten Platz. Das Ergebnis kehrt den Trend der vergangenen Jahre um, so die aktuelle „Luxury Goods World Wide Market Study“, die die Managementberatung Bain & Company zusammen mit dem italienischen Luxusgüterverband Fondazione Altagamma jährlich durchführt. www.bain.com


NEWS

GELD

EIN NEUER ZEHNER KOMMT Abschiednehmen vom vertrauten 10-Euro-Schein heißt es ab dem 23. September 2014. Denn beginnend mit diesem Stichtag wird der neue Zehner ausgegeben. Er wird so wie bereits die 5-Euro-Banknote eine modernere Optik und höhere Sicherheitsmerkmale aufweisen. Eine eigene Beschichtung soll für längere Lebensdauer sorgen. Die Umstellung fordert auch die Wirtschaft: Möglichst schnell muss sie eine flächendeckende Annahme der neuen Banknoten bei Automaten sicherstellen. Informationen für auf diesem Sektor tätige Unternehmen gibt es bei der OeNB. Die Nationalbank bietet auch Schulungen für Kassiere und andere Bargeldprofis an, in denen über die Echtheitsprüfung der neuen Banknote informiert wird. www.oenb.at

Die Österreicher wollen heuer weniger sparen. Das zeigt zumindest die Erste Bank Spar- und Kreditprognose: Rund 4.700 Euro will man wieder- bzw. neu veranlagen. Das sind exakt um 1.000 Euro weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Hit bei den Sparformen ist nach wie vor das gute alte Sparbuch, gefolgt vom Bausparen und der Lebensversicherung. Aktien und Anleihen stellen noch immer ein Minderheitenprogramm dar. Wie im Vorjahr wollen 11 bzw. 10 Prozent der Befragten ihr Geld so anlegen. Ein für die Wirtschaft erfreulicher Grund für die geringere Sparlust ist, dass die Österreicher mehr Geld in den Konsum stecken möchten. Aber Erspartes hat hier offensichtlich Vorrang vor Kreditfinanzierungen, denn da wollen die Österreicher vorsichtig sein. Ein Drittel plant größere Anschaffungen mit einem durchschnittlichen Kapitalbedarf von rund 68.200. Das sind aber trotz niedriger Kreditzinsen rund 10.000 Euro weniger als im Vorjahr. www.erstebank.at

BESTE AUS AKTIEN UND INFLATION Die Schoellerbank hat mit der Société Générale ein neues interessantes Produkt entwickelt. Mit diesem beteiligt sich der Anleger an der Wertentwicklung des STOXX Global Select Dividend 100 Index und an der Wertentwicklung der europäischen Inflation ex Tabak, wobei die bessere Wertentwicklung beider Assetklassen am Laufzeitende höher gewichtet wird als das andere Underlying. Mit der neuen Best-of Index-Anleihe wird das Beste aus Aktien und Inflation verbunden. So kann man von Zuwächsen an einem globalen Aktienindex profitieren, aber auch gleichzeitig einen partiellen Inflationsschutz erzielen. http://www.schoellerbank.at/

AUFHOLPOTENZIAL

DREI NEUE PARTNER FÜR DIE BANK GUTMANN

Mit Karl Fahrnberger (44), Szabolcs Varga (41) und Stephan Wasmayer (40) hat die Bank Gutmann drei weitere Führungskräfte in den Kreis ihrer Partner berufen. Das 1922 gegründete Traditionshaus, mehrheitlich im Besitz der Familie Kahane, verwaltet ein Vermögen von 17,5 Mrd. Euro. Die Eigentümerstruktur soll Stiftungen, Privatkunden und Investoren rasche Entscheidungen und hohe Beratungsqualität von Unternehmer zu Unternehmer garantieren. 19 Partner halten 20 Prozent der Anteile der Bank. www.gutmann.at 4 0 U n t er nehmer _01_2 0 1 4

Das Chancen/Risiko-Profil auf den globalen Aktienmärkten ist im heurigen Jahr weiter attraktiver als bei vielen festverzinslichen Alternativen, meinen Analysten der Raiffeisen Research der Raiffeisen Bank International AG (RBI). Die Staatsanleihenrenditen bei den langen Laufzeiten in den USA und der Eurozone dürften wegen der Konjunkturbeschleunigung im Jahresverlauf weiter ansteigen. Das Chancen/Risiko-Verhältnis für globale Aktien erscheint auch vor dem Hintergrund einer Belebung der Weltwirtschaft und der Perspektive einer leichten Beschleunigung des Gewinnwachstums im Gesamtjahr 2014 noch ausgewogen. Vor allem in der Eurozone werden sich die sich weiter stabilisierende Konjunktur, die Aussicht auf wieder steigende Gewinne und Margen, moderate Bewertungen wie auch der anhaltende Mangel an renditeträchtigen Veranlagungsalternativen über das gesamte Jahr hin positiv auswirken. Im CEE-Raum sehen die Analysten von Raiffeisen Research bei den Aktienindizes grundsätzlich Aufholpotenzial. Die Performanceschätzungen für 2014 sind jedoch mit 6 bis 13 Prozent sehr unterschiedlich. www.rbinternational.com/

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WENIGER SPAREN, MEHR KONSUMIEREN


MASSIVE FINANZIERUNGSPROBLEME BEI KMU IN ÖSTERREICH Eine Umfrage der EU schreibt Österreichs kleinen und mittelgroßen Betrieben ein „unverhältnismäßig großes“ Finanzproblem zu. Die EU-Kommission will die Finanzierung der Unternehmen verbessern. EU-weit sind ein Drittel der KMU knapp bei Kasse. In Österreich sind es noch 15 Prozent. Für 7 Prozent der österreichischen Manager ist der Zugang zu Finanzmitteln ein erhebliches Problem. „Seit Beginn der Krise ist immer wieder deutlich geworden, dass KMU vor unverhältnismäßig großen Hindernissen beim Zugang zu der Finanzierung stehen“, sagte EU-Industriekommissar Antonio Tajani in Brüssel. Mit dem COSME-Programm der EU-Kommission soll die Finanzierung der KMU verbessert werden. Bis 2020 hat das Programm ein Budget von 2,3 Mrd. Euro. Der Fokus dieser Initiative ist die Förderung einer Unternehmerkultur in Europa, die Erhöhung der nachhaltigen Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen sowie die Unterstützung von KMU bei der Expansion ins Ausland und Verbesserung ihres Zugangs zu Märkten. In Österreich gehen 80 Prozent der beantragten Kredite an die KMU. Diese können aber zusätzlich von den Mitteln aus dem COSME-Programm der EU profitieren. Start-ups sollen die erste Durststrecke vor der Vermarktung neuer Produkte und Ideen überstehen können. Die Übergangsfinanzierung gibt Unternehmern die Zeit, Sponsoren für ihr Geschäftsmodell zu finden. Die Hilfen werden in Form von Beteiligungen, Darlehen und Garantien gewährt. Bei Beteiligungen können private Investoren bis zu 60 Prozent der finanziell schwachen Unternehmen erwerben. www.ffg.at/Europa/cosme

»Ich habe stets versucht, am wenigsten Zeit von allen auf dem WC und beim Mittagessen zu verbringen« Michael Bloomberg, Ex-Bürgermeister von New York

AUFSICHT DER VATIKANBANK

Kardinal Christoph Schönborn ist von Papst Franziskus in die Kardinalskommission zur Aufsicht über die Vatikanbank IOR berufen worden. Medienberichten zufolge plant Franziskus eine tiefgreifende Neuorganisation der mit Skandalen in Verbindung gebrachten Bank. www.erzdioezese-wien.at

FIRMEN KAUFEN EIGENE AKTIEN

ERFOLGSREZEPT

Michael Bloomberg, ExBürgermeister von New York und Unternehmer (Vermögen: 27 Mrd. Dollar), hat sein Erfolgsgeheimnis verraten – hart arbeiten, lernen und verzichten: „Ich habe stets versucht, am wenigsten Zeit von allen auf dem WC und beim Mittagessen zu verbringen.“ www.bloomberg.com

Wenn es um Superlative geht, ist Apple nicht zu schlagen. Der Technologiekonzern gibt so viel Geld für eigene Aktien aus wie keine andere Firma. Mehr als 60 Mrd. Dollar will Apple-Chef Tim Cook einsetzen. Auch Microsoft greift tief ins Portemonnaie und gibt in den nächsten Jahren 40 Mrd. Dollar für eigene Aktien aus. Es ist das zweitgrößte Kaufprogramm der Welt. Walt Disney will in diesem Jahr bis zu 8 Mrd. Dollar für sein Aktienrückkaufprogramm locker machen, kündigte Vorstandschef Robert Iger an. www.boersengefluester.de

46.182,09

Höchste Handyrechnung in Euro, die durch eine Internetnutzung im Ausland und dadurch vorhandene Zusatzkosten entstand.

EU-FÖRDERPERIODE 2014-2020

FÖRDERUNGEN FÜR NEUE HEIZKESSEL

BANKENABGABE TRIFFT KLEINERE INSTITUTE Die Bankenabgabe trifft kleinere Institute am stärksten. Die Belastung der Regionalbanken mit einer Bilanzsumme von 1 bis 20 Mrd. Euro steige mit 64 Prozent stärker als jene der Großbanken, bei denen die Steigerung 29 Prozent ausmache, so ein Branchen-Experte. www.wko.at

Bessere Förderrichtlinien sollen es leicht machen, die alte Ölheizung gegen eine neue zu tauschen. Bei Ölkesseln, die älter als 25 Jahre sind, winkt eine Subvention von 3.000 Euro. Für Großanlagen über 150 kW gibt es jetzt Individualförderungen. http://www.iwoaustria.at/

Bereits 2011 stellte die EU-Kommission ihre Vorschläge für die Regionalpolitik ab 2014 vor. Die Rolle des Europäischen Sozialfonds (ESF) wird gestärkt, indem 3 Mrd. Euro Sondermittel für die Beschäftigungsinitiative für junge Menschen bereitgestellt werden. Der ESF ist einer der beiden Strukturfonds, mit dem die EU bestehende Unterschiede in den Mitgliedstaaten ausgleichen will. Insgesamt werden in den nächsten sieben Jahren mehr als 74 Mrd. Euro investiert. Ziel ist es, auf einzelstaatlicher, regionaler und lokaler Ebene in enger Zusammenarbeit mit Behörden, Sozialpartnern und Einrichtungen der Zivilgesellschaft zu arbeiten. Besonderen Stellenwert erhalten auch Innovationen, die Lösungen zu sozialen, beschäftigungs- und bildungspolitischen Aufgaben bieten. In der Förderperiode 2007-2013 standen beispielsweise dem Burgenland, das als Region mit geringerer wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit als die übrigen Bundesländer gilt, 52 Mio. Euro an ESF-Mittel zur Verfügung. www.esf.at


GELD VERSICHERUNG

Die Flottenversicherung spart bares Geld DER AUTOR Walter Monschein ist Geschäftsführer der Firma ARIS – ALL RISK INSURANCE SERVICE, Versicherungsmakler und Vermögensberatungs Ges.m.b.H.

D

er Fuhrpark ist für jedes Unternehmen eine große Investition. Umso wichtiger ist es, die Flotte ausreichend abzusichern – und das natürlich zu möglichst niedrigen Prämien. Für eine kostengünstige und unkomplizierte Lösung dieses Problems gibt es spezielle Flottenversicherungsvereinbarungen. Das Wort „Flotte“ lässt viele sofort an einen großen Fuhrpark denken. Das ist aber relativ und selbst kleinere Unternehmen mit wenigen Fahrzeugen können kräftig profitieren. Ein konkretes Beispiel aus der Praxis: Ein Elektrohändler mit einem Fuhrpark von nur neun Fahrzeugen sparte sich durch den Umstieg auf eine Flottenvereinbarung 5.529,03 Euro pro Jahr (siehe Tabelle). Die einzige Aufgabe der Geschäftsführung bestand darin, dem Versicherungsmakler eine Auflistung der Fahrzeuge und der dazugehörigen Versicherungspolizzen zu

4 2 U n t er nehmer _01_2 0 1 4

übermitteln. Mehr an Arbeitsaufwand war nicht notwendig, um die Reduktion der Versicherungsprämien rasch und effizient zu erreichen. Der Rest wurde von den Experten des Maklerunternehmens erledigt. Sie kümmerten sich um die exakte Erfassung der Fahrzeuge wie auch der Versicherungsprämien in einem bearbeitbaren EDV-Format. Dann erstellten sie einen Vergleich mit den nach der Ausschreibung übermittelten Prämien und Versicherungsbedingungen und lieferten so dem Kunden eine optimale und transparente Grundlage für seine Entscheidung. Der Abschluss eines Flottenvertrages ist bereits ab drei Fahrzeugen möglich. Damit können Firmen ihre KFZ-Kosten nicht nur kurzfristig deutlich senken, sie sichern sich auch für alle künftigen Anschaffungen für den Fuhrpark eine fixe und leicht kalkulierbare Versicherungsprämie. Relevant für die Prämiengestaltung ist der

FOTOS: GETTY IMAGES, BEIGESTELLT

Ein Gespräch kann einige tausend Euro sparen: Versicherungsexperten wissen oft deutlich günstigere Lösungen für die Versicherung des firmeneigenen Fuhrparks.


Schadensverlauf der gesamten Flotte. Zur Kalkulation der Fuhrparkprämien wird in jedem Fall der Schadensverlauf der Vorverträge als Basis für die zukünftige Prämiengestaltung herangezogen. Nur wenn für die Vergangenheit ein vernünftiger Schadenssatz nachweisbar ist, ist auch eine wirklich günstige Prämie auszuhandeln. Hier kann es dann aber zu Einsparungen von über 50 Prozent je Fahrzeug kommen. Wichtig bei der Lösung über Fuhrparkversicherung ist jedenfalls, dass ein einzelner Schaden nicht wie bei Einzelverträgen zu einer Erhöhung der jeweiligen Folgeprämie führt. Erst wenn für die gesamte Flotte ein Schwellenwert in der Rahmenvereinbarung festgelegt wird, kommt es zu einer Nachverhandlung der Prämien. Ein Automatismus zur Erhöhung der Prämie wäre jedenfalls abzulehnen. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass der Flottenvertrag auf das Geschäftsjahr des Unternehmens abgeschlossen werden kann. Dadurch erspart sich der Betrieb für jedes einzelne Auto die Aktivierung von Abgrenzungen in der Bilanz. Haftpflichtversicherung Die Haftpflichtversicherung wird mit einer Pauschalprämie berechnet, unabhängig vom Alter des Lenkers, der PS-Anzahl oder der Kilometer-Leistung. Auch findet hier das Bonus/ Malus-System keine Anwendung. Das heißt für den Kunden, dass nicht jedes Jahr für jedes Auto die Prämie neu berechnet werden muss.

Die einzige Unterscheidung ist jene nach Fahrzeugklassen, was sehr übersichtlich ist. PKW und LKW mit einer Nutzlast unter 500 Kilogramm bezahlen üblicherweise die gleiche Prämie. Danach folgt eine Prämienklasse für LKW mit Ladekapazität bis 1.500 Kilogramm und so weiter. Empfehlenswert ist, die Versicherungssumme auf keinen Fall zu gering anzusetzen. Ein Fall aus unserer Kanzlei, bei dem ein Fahrzeug-Insasse nach einem Verkehrsunfall eine Querschnittlähmung erlitt, kostete die zuständige Haftpflichtversicherung 8,5 Millionen Euro. Wäre hier nun die gesetzliche Mindestversicherungssumme abgeschlossen worden, müsste für den erheblichen Restbetrag das Unternehmen bzw. der Lenker des Fahrzeuges aufkommen. In einem solchen Fall könnte durchaus der Geschäftsführer zur Haftung herangezogen werden. Dieser müsste gegebenenfalls sogar mit seinem Privatvermögen den Eigentümern der Firma geradestehen1). Kaskoversicherung Im Rahmen des Flottenvertrages können natürlich auch die Risiken am eigenen Fahrzeug mit einer Kaskoversicherung abgedeckt werden. Auch hier erleichtert die Flottenvereinbarung die Kalkulation für den Ankauf von Fahrzeugen. Unabhängig von der Fahrzeugmarke wird ein fixer Prozentsatz, wieder nur getrennt nach Fahrzeugkategorie, herangezogen. So weiß der Kunde schon während er über den Ankauf nachdenkt,

VORTEIL. Die FirmenFlotte muss nicht hunderte Autos umfassen. Auch Unternehmen, die nur wenige Fahrzeuge besitzen, können mit der richtigen Flottenversicherung deutliche finanzielle Vorteile lukrieren

1) Das Thema Geschäftsführerhaftung wird in einer der nächsten Ausgaben behandelt.

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GELD VERSICHERUNG

FZG-Art VS alt

SB alt

SB neu

Prämie alt

Prämie neu

PKW

15

VS neu 20

BM 6

NL

31.898

LP

560

Ja

250 eig.

290 durchg.

2.334,77

1.473,16

PKW

15

20

-1

31.898

560

Ja

250 eig.

290 durchg.

1.969,71

1.473,16

PKW

15

20

0

31.898

560

Ja

290 eig.

290 durchg.

1.664,21

1.472,76

PKW1)

10

20

0

PKW

15

20

0 4

919,99

761,60 1.672,54

38.861

1.478

Ja

250 eig.

290 durchg.

1.757,46 905,99

619,60

35.280

2.040

Nein

350 eig.

290 durchg.

2.605,51

1.703,84

2.740

Nein

350 eig.

290 durchg.

2.138,04

1.338,40

Nein

350 eig.

290 durchg.

2.772,01

1.078,60

17.067,69

11.583,66

PKW1)

15

20

LKW

15

20

PKW

10

20

0

31.400

PKW

15

20

5

22.950

1300 kg

SA Leasing

Prämien gesamt

FZG-Art: Fahrzeugart, VS: Versicherungssumme, BM: Bonus/Malus-Stufe, NL: Nutzlast, LP: Listenpreis, SA: Sonderausstattung, SB: Selbstbehalt 1) Fahrzeuge zu alt für eine Kaskoversicherung bzw. keine gewünscht, somit auch keine Werte für Sonderausstattung, Listenpreis und Selbstbehalte

Ein Beispiel aus der Praxis: So lassen sich mit einer Flottenvereinbarung 5.529,03 Euro pro Jahr sparen

welche Kosten für Haftpflicht und Kaskoversicherung auf ihn zukommen. Zu beachten ist hier aber bei Vereinbarung des Rahmenvertrages, dass Punkte wie Leasingklausel, Neuwertentschädigung, missbräuchliche Verwendung, geografische Deckung usw. genau ausverhandelt sind. Nur der Versicherungsmakler ist in der Lage, solche Themen für seinen Kunden unabhängig und objektiv zu verhandeln. Selbstverständlich können in der Rahmenvereinbarung auch die Rechtsschutz- und die Insassenbzw. Lenkerunfallversicherung inkludiert sein. Fuhrparkverwaltung Speziell bei größeren Fuhrparks ist eine weitere Möglichkeit zur Kostensenkung die Auslagerung der gesamten Verwaltung des Fuhrparks. Das spart nicht nur Personalkosten im eigenen Unternehmen, sondern bringt auch noch den Vorteil der externen Kontrolle. Zudem ist das eigene Personal, das üblicherweise auch fachlich oft nicht für diese Tätigkeit ausgebildet ist, für wertvollere Arbeiten frei. Professionelles Fuhrparkmanagement stellt die zeitgemäße Lösung für Unternehmen dar, die über einen Fuhrpark verfügen und den internen Aufwand dafür reduzieren wollen. Autoprospekte studieren, Preise und Konditionen vergleichen oder Reparaturen oder Services veranlassen – all das kostet Zeit und somit auch Geld. Professionelles Fuhrparkmanagement übernimmt diese zeitaufwendigen Tätigkeiten und trägt damit

dazu bei, dass sich Unternehmen auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können und im Wettbewerb erfolgreich sind. Spezialisten kümmern sich um das gesamte Management der Fahrzeuge. Sie sorgen für Mobilität zu optimalen Kosten. Denn die Spezialisten wissen, wie viel ein Fahrzeug kosten darf, wie man es am besten finanziert und wann es am besten gewechselt wird, und sie kümmern sich auch noch um die administrative Abwicklung während der Vertragslaufzeit. Von der Finanzierung über Versicherung inkl. Schadensabwicklung bis hin zur Kostenübernahme bei Wartung, Reparaturen und Reifen reicht das Serviceangebot. Maßgeschneiderte Lösungen sind nicht nur abhängig von der Größe des Fuhrparks, sondern auch davon, welche Dienstleistungen in Anspruch genommen werden wollen. Genauso flexibel und vielfältig sind die entsprechenden Produkte auf dem österreichischen Markt. Fuhrparkmanagement ist nicht nur bei großen Flotten sinnvoll, sondern macht sich bereits ab drei Autos bezahlt. Um eine optimale Lösung für den individuellen Fall zu finden, ist unbedingt eine ausführliche Beratung und Analyse des bestehenden Fuhrparks notwendig. Ab einer Größenordnung von zehn Fahrzeugen ist eine Analyse in jedem Fall sinnvoll. Die Spezialisten zeigen genau auf, in welchen Bereichen Kosten eingespart ■ werden können.

TOP Veranstaltung in Kooperation mit GENERALI und ARIS Steuersparen mit Hilfe von Betriebspensionsmodellen (unter Zuhilfenahme staatlicher Fördermodelle) Montag, 17.03.2014 15.30 Uhr: Empfang 16.00 Uhr: Vortrag & Diskussion 17.30 Uhr: Kulinarischer Ausklang Veranstaltungsort: Generali Versicherung AG / Regionaldirektion, Schulungsraum Erdgeschoß, Thomas Klestil Platz 2, 1030 Wien Anmeldungen unter: office@aris.at 4 4 U n t er nehmer _01_2 0 1 4

Unter allen Teilnehmern wird ein iPad Mini verlost!


Finanzierungen von Profi zu Profi.

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GELD FINANZMANAGEMENT

INFORMIERT. Unternehmer, die ihr Finanzmanagement im Griff haben, wissen auch besser 端ber die aktuelle und k端nftige Lage ihres Betriebes Bescheid

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... den Kredit hamma Die Folgen von Basel II und III: Wer eine Kreditfinanzierung wünscht, muss seiner Bank die richtigen Unterlagen liefern. Von dem damit verbundenen besseren Finanzmanagement profitiert aber am meisten die Firma selbst. Das meinen zumindest die Banker.

Text Wolfgang Pozsogar

FOTO: 123RF, BEIGESTELLT

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m ihren guten Ruf müssen sich Österreichs Banken nicht mehr sorgen. Der ist bereits ramponiert. Zumindest bei vielen heimischen KMU. Immer wieder ist aus Unternehmerkreisen zu hören, dass Banken bei der Vergabe von Kontokorrent- und Investitionskrediten besonders streng vorgehen, MindestEigenkapitalquoten verlangen, die viele KMU nicht erfüllen können, oder privates Kapital zur Sicherstellung fordern. Den subjektiven Eindruck bestätigen Umfragen: Im letzten Mittelstandsbericht der Creditreform klagen mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen (57,1 Prozent) über verschärfte Finanzierungsbedingungen. Besonders hart getroffen fühlt sich das verarbeitende Gewerbe, wo 61,5 Prozent der Betriebe meinen, dass sie Banken in Bezug auf Kredite nicht gut behandeln. Als größtes Problem werden die zu stellenden Sicherheiten genannt, die fast alle Befragten kritisieren. Einen weiteren Anlass für Ärger stellen erhöhte Kreditzinsen aufgrund eines schlechten Ratings dar. Letztlich wurde fast jeder vierte Kreditwunsch nicht in der gewünschten Höhe bewilligt, immerhin ein Achtel der Anträge überhaupt abgelehnt. Dass Banken bei der Kreditvergabe knausern, stimme so nicht, kontern die Geldinstitute. Franz Rudorfer, Geschäftsführer der Bankensparte in der WKO, trommelt seit vergangenem Oktober unermüdlich, dass in Österreich zwischen 2008 und 2012 die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate bei der Kreditvergabe bei rund 3 Prozent liege: „Die Zahlen zeigen eindeutig, dass wir auch in den schwierigen Krisenjahren stets ein verlässlicher Partner der Wirtschaft waren“, sagt er. Die jüngsten Daten der Nationalbank enthüllen allerdings ein anderes Bild: 2013 wuchsen die Unternehmenskredite nur noch um 0,9 Prozent. Hauptursache war aber die allgemeine Wirtschaftslage,

meinen die Banker: „Die weniger schönen Zahlen für 2013 lagen stark an der deutlich gesunkenen Nachfrage nach Krediten“, argumentiert Rudorfer. Restriktives Verhalten der Banken dürfte aber ebenfalls eine Rolle gespielt haben. Dabei betonen die Banker immer wieder, dass gerade KMU für sie wichtige Geschäftspartner seien, mit denen sie langjährige Beziehungen pflegen möchten: „Wir wollen weiter mit unseren Kunden wachsen und nicht unser Geschäft zu Tode administrieren“, sagt etwa Gregor Deix, bei der Ersten für die Betreuung von KMU verantwortlich. Banken wünschen exakte Zahlen Weshalb sich viele Unternehmer trotz des guten Willens der Geldinstitute ins Eck gedrängt fühlen, erklärt Carl de Colle, Geschäftsführer des Österreichischen Exportfonds, so: „Die Dinge haben sich geändert, seit Basel II und Basel III funktioniert die Kreditvergabe anders. Die Banken brauchen genaue Kennzahlen, exakte Karl-Heinz Krenn, Bank Austria: „Wir benötigen einen Businessplan, aus dem die zu erwartenden Umsätze und Kostenstrukturen ersichtlich sind“

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GELD FINANZMANAGEMENT

FOTOS: DANIEL HINTERRAMSKOGLER, BEIGESTELLT

Gregor Deix, Erste Group Bank AG: „Businessplan, Liquiditätsplan, Bilanz sind Grundvoraussetzungen für die Finanzierung einer Investition“

Planzahlen, um ihre Kunden beurteilen zu können.“ Entschied früher in vielen Fällen der Filialleiter aus dem Bauch und aufgrund langjähriger Kontakte über die Bonität des Unternehmens, wird heute in allen Fällen nüchtern und penibel geprüft und geratet. Großes Engagement und hervorragende Ideen allein zählen da wenig. Professionelles Finanzmanagement, eine entsprechende Eigenkapitalquote und richtige Darstellung der Zukunftspläne sind gefragt. Während viele KMU punkto Innovationskraft glänzen und mit neuen Ideen erfolgreich unterwegs sind, weisen sie gerade in diesen Bereichen oft gehörige Schwachstellen auf, meint Carl de Colle, der beim Exportfonds tagtäglich mit Anträgen von Betrieben auf Förderung konfrontiert ist: „Bei vielen gut funktionierenden KMU liegt das Schwergewicht auf der Technik“, so seine Erfahrungen, „und die Finanzen laufen oft fast nebenbei.“ Ab einer bestimmten Unternehmensgröße gelangt dieses – leicht überspitzt formuliert – „Finanzmanagement am samstäglichen Küchentisch“ an seine Grenzen. Es wurde aus den Erträgen investiert und erweitert, plötzlich fehlt es an Kapital, die Bank schaltet mangels fundierter Daten auf stur und notwendige Investitionen müssen gestoppt werden. Danach folgt das große Klagen über die knausrigen Geldinstitute. Die Hausaufgaben erledigen Zu Unrecht, meinen diese. Karl-Heinz Krenn, als Geschäftsführer der Kreditvereine Wien, Niederösterreich und Burgenland bei der Bank Austria für die Kreditvergabe an Unternehmen verantwortlich, sagt dazu: „In solchen Fällen ist meist zu wenig an Hausaufgaben passiert.“ Die Geldinstitute meinen, sie wiesen ohnehin immer wieder darauf hin, dass sie für einen Kreditantrag ausführliche Informationen benötigten: „Das Geschäftsmodell sollte beispielsweise schriftlich auf zwei bis drei Seiten ausformuliert sein, wir benötigen einen Businessplan, aus dem die zu erwartenden Umsätze und Kostenstrukturen ersichtlich 4 8 U n t er nehmer _01_2 0 1 4

Günther Fasching, Leiter der KSV-Wirtschaftsinformation: „Der Ratingprozess ist ein Kommunikationsprozess, ein klärendes Gespräch mit uns ist besser als zu schweigen“

WAS SAGT DER KSV ÜBER MICH Im Auge behalten sollten Unternehmen nicht nur die Entwicklung der eigenen Finanzen, sondern auch die Urteile des KSV und anderer Kreditschutzvereine. Diese Organisationen sammeln Daten über das Unternehmen, die letztlich Lieferanten, Auftragnehmern, aber auch Banken Auskunft über die Lage des Betriebes geben sollen. Öffentliche Datenbanken wie Firmenbuch, Grundbuch, Gewerberegister und andere Quellen werden von den rund hundert Mitarbeitern des KSV ebenso durchforstet wie die Bilanzunterlagen der Unternehmen. Selbst Zahlungsanstände vermerken Kreditschutzorganisationen in ihren Auskünften. „Auf Basis aller Informationen erstellt der KSV ein Rating, das über die Insolvenzwahrscheinlichkeit eines Unternehmens Auskunft gibt“, erläutert Günther Fasching, Leiter der KSV-Wirtschaftsinformation. Auf dieses KSV-Rating greifen Geldinstitute häufig bei der Beurteilung von Kreditanträgen zu. Deshalb macht es durchaus Sinn, vor dem Kreditantrag bei der Bank eine Auskunft in eigener Sache einzuholen. Sie ist einmal im Jahr kostenlos und kann auf der Homepage der Organisation angefordert werden. Teilt das betroffene Unternehmen die Meinung über das Rating nicht, lohnt sich die Kontaktaufnahme mit der Organisation: „Der Ratingprozess ist ein Kommunikationsprozess, ein klärendes Gespräch mit uns ist besser als zu schweigen“, sagt Günther Fasching. Wobei auch hier wieder gutes Finanzmanagement hilfreich ist: „Natürlich sollten die Aussagen mit Unterlagen untermauert werden“, ergänzt er. Wurden alte Probleme reguliert und lässt sich aus den Unterlagen erkennen, dass sich die getroffenen Maßnahmen positiv auswirken, wird das seinen Niederschlag im Rating des KSV findet, verspricht Fasching. www.ksv.at


sind“, erläutert Krenn. Aus solchen und anderen Unterlagen wollen die Banker erkennen, wie intensiv sich der Kunde mit dem Thema auseinandersetzt. „Das ist notwendig, denn unsere Fragen gehen in die Tiefe, auch die Fragen der Förderstellen, je besser der Kunde darauf vorbereitet ist, desto leichter bekommt er eine Finanzierung“, so Krenn. Gregor Deix von der Ersten argumentiert ähnlich: „Businessplan, Liquiditätsplan, Bilanz sind Grundvoraussetzungen für die Finanzierung einer Investition“, sagt er. Er betont, dass die Banken den Umfang der Unterlagen durchaus an der Größe des Unternehmens und der Investition messen: „Wir wollen kleinere Unternehmen nicht überfordern und hunderte Seiten Unterlagen verlangen. Aber wenn man jemand Geld borgt, möchte man doch wissen, dass es in guten Händen ist.“ Carl de Colle sieht das Bohren nach Daten durchaus im Interesse des Betriebes: „Ich muss doch als Unternehmer selbst wissen, wo ich verdiene und wo nicht, Businesspläne, Kostenwesen, Controlling, Nachkalkulation, das sind keine lästigen Forderungen von Banken und Förderungsstellen, davon profitiert der Unternehmer selbst.“ Auch Gaston Giefing, Stadtdirektor von Raiffeisen Wien für Handel und Gewerbe, sieht die sich aus Basel III ergebenden Konsequenzen durchaus als Chance. Es müssen seiner Meinung nach künftig intelligente Fragen gestellt und beantwortet werden, neue Sichtweisen gefunden werden. Strategische Softfacts wie etwa die Bereiche Zahlungsverkehr, Informationsfluss, Marktstellung und Mitbewerb bekommen mehr Gewicht: „Von 100 meiner Kunden haben nur 10 bis 15 einen Businessplan in der Tasche“, so der Raiffeisen-Banker. Giefing hofft, dass künftig alle Unternehmer ihren Strategieplan auf Papier formuliert haben werden. Es zeichnet sich seiner Meinung nach bereits ab, dass sich KMU stärker und intensiver mit Fi-

Gaston Giefing: „Von 100 meiner Kunden haben nur 10 bis 15 einen Businessplan in der Tasche“

nanzthemen befassen, ihre Bilanzen früher und zeitnäher liefern. „Das bietet uns als Bankpartner die Möglichkeit für zeitnahes betriebswirtschaftliches Sparring“, meint er. Gebrauchsanweisung im Internet Die Banker weisen auf die vielfältigen Informationsangebote zur Vorbereitung des Kreditgespräches hin. Die Wirtschaftskammer etwa hat auf ihrer Website „Das erfolgreiche Kreditgespräch“ (http://wko.at/wien/basel2/index.html) alle notwendigen Schritte detailliert dargestellt. Hier finden sich sogar Excel-Formulare zum Download, in die nur noch die Daten der eigenen Firma einzutragen sind. Auch die einzelnen Banken offerieren Beratung: Bei der Ersten gibt es Workshops für Unternehmensgründer und eigene Gründercenter, erzählt Gregor Deix. Außerdem liefern die Kundenbetreuer alle Informationen über die Vorbereitung auf das Kreditgespräch, verspricht er. Die Bank Austria bietet auf einer Website (http://www.businessplanner.at/) um-

MEHR EIGENKAPITAL, BESSERES RATING Punkto Eigenkapital gibt es Lob für die KMU. Im Durchschnitt beträgt das Eigenkapital heute bereits 30 Prozent der Bilanzsumme. Der Anteil von Firmen, die über diesem Wert liegen, stieg deutlich an. Während 2012 laut einer Studie der Creditreform 35,2 Prozent der Befragten mehr als 30 Prozent Eigenkapital im Verhältnis zur Bilanzsumme vorweisen konnten, stieg dieser Wert 2013 bereits auf 41,0 Prozent. Der Eigenkapitalanteil ist stark branchenabhängig. 20 bis 30 Prozent gelten als Richtschnur. Da ein geringer Eigenkapitalanteil das Rating bei der Bank verschlechtert, sollten Unternehmen überlegen, wie sie diese Quote erhöhen können. Ein gängiger Schritt ist, Partner in das Unternehmen zu holen, die sich finanziell beteiligen. Das können Angehörige und Freunde sein. Aber auch die Banken helfen hier mit: „Wir vermitteln unseren Kunden langfristiges Beteiligungskapital von Förderstellen“, meint etwa Gregor Deix von der Ersten. Als weitere Möglichkeit sieht Deix Netzwerkpartner aus dem Private-Equity-Umfeld. Dieses außerbörsliche Eigenkapital stellen private und institutionelle Anleger zur Verfügung. „Wir stellen gerne Kontakt zu Investoren her, die wir gut kennen“, verspricht der Erste-Banker. Viele Unternehmer haben oft Bedenken, dass sich die Kapitalgeber intensiv in „ihr“ Geschäft einmischen. Der Kommentar von Deix dazu: „Es wird sicher nicht um tägliche Entscheidungen gehen, sondern um die Zukunftsausrichtung des Unternehmens, um Finanzkennzahlen, da ist es von Fall zu Fall gar nicht schlecht, wenn man in der Wachstumsphase einen erfahrenen Sparringpartner hat.“ Deix kennt aus Erfahrung eine Reihe von sehr erfolgreichen Kooperationen, wo die Beteiligung eines Kapitalgebers einen deutlichen Wachstumsschub ermöglichte: „Einer nimmt die unternehmerische Chance wahr, der andere erhält eine gute Rendite des eingesetzten Kapitals“, so der Bankfachmann zur Symbiose Unternehmer und Kapitalgeber.

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GELD FINANZMANAGEMENT

„KURZ GEFRAGT“ Steuerberater Rudolf Siart Siart + Team Treuhand GmbH Wie gut sind Österreichs KMU punkto Finanzmanagement? Die Zahl jener Firmen, die genau planen und Budgets erstellen, ist im Steigen. Vor allem größere Unternehmen kümmern sich bereits sehr aktiv um dieses Thema. Aber es gibt noch immer viele Firmen, die die Chancen in diesem Bereich nicht erkannt haben.

fangreiche Informationen zum Thema Businessplaner sowie Anwender-Trainings und Webinare für professionelles Finanzcontrolling. Raiffeisen setzt ebenfalls auf ein solches Tool, wie Gaston Giefing von Raiffeisen erzählt. Mit dem KMU Bonitätsrechner (www.raiffeisenbank.at/kmu-bonitaet) lassen sich die betriebswirtschaftliche Unternehmensbonität und die vorausschauenden Unternehmensplanungen selbst analysieren. Der Unternehmer kann sogar betriebswirtschaftliche Veränderungen wie die Stärkung der Eigenkapitalquote simulieren und die Auswirkungen auf die Bonität berechnen. Erfolgserlebnisse garantiert Die mit solchen Angeboten verbundenen Botschaften scheinen aber nicht bei allen Unternehmen anzukommen, meint Carl De Colle vom Exportfonds. Immer wieder hört er von Geschäftsführern im Zusammenhang mit Detailfragen zu Finanzierungsthemen, da müsse man erst beim Steuerberater rückfragen: „Und das ist genau das Problem. Ein Geschäftsführer muss sich mit dem Finanzmanagement auseinandersetzen“, meint er. Viele Leistungen könne man zukaufen, es gebe tolle Buchhalter oder Wirtschaftsprüfer, die ihr Wissen einbringen. Aber grundlegendes Wissen um Bilanzkennzahlen sollte sich jeder Geschäftsführer aneignen, raten Experten. Möglichkeiten bieten Seminare zum Thema „Rechnungswesen für Führungskräfte“, wie sie etwa BFI oder WIFI bieten. Viel Aufwand, um bei der Bank gut dazustehen? Ein gutes Rating des Geldinstitutes sorgt nicht nur dafür, dass man sicher zu den gewünschten Finanzierungsmitteln kommt. Es bringt auch günstigere Konditionen: Um das bei schlechter Bonität bzw. mangelnder Besicherung gegebene höhere Risiko abzudecken, sind Unterschiede in den Konditionen von bis zu 4 Prozent möglich. Das kann selbst bei den derzeit niedrigen Zinsen in Summe viel kosten. Mehr als ein ■ fittes Rechnungswesen. Infos: www.businessplanner.at www.creditreform.at www.erstegroup.com/de www.raiffeisenbank.at/kmu-bonitaet wko.at/wien/basel2/index.html

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Welche Chancen gibt es denn? Mit gutem Finanzmanagement kann man agieren statt reagieren. Tun Firmen das nicht, kann aus einer Strategiekrise schnell eine Liquiditätskrise werden, und das merkt man oft erst dann, wenn es zu spät ist. Dabei lässt sich das Rechnungswesen schon mit einfachen Mitteln so gestalten, dass man Entwicklungen frühzeitig erkennen kann, man genau weiß, wo Kosten anfallen, wo Preisuntergrenzen liegen. Die Buchhaltung wird damit zu einem Informationssystem für Planung und Kontrolle des Unternehmens. Welchen Aktualitätswert haben solche Zahlen? Wenn ich im Zuge der Bilanz eine Analyse mache, ist das schon Geschichte. Aber selbst da kann ich noch eine Bestandsaufnahme machen, was sich im Betrieb getan hat und wie der Status quo ist. Jeder Jahresabschluss hat eine Zukunftskomponente. Zum Beispiel: Forderungen minus Verbindlichkeiten im kurzfristigen Bereich ergeben die Basis für eine Beurteilung der Liquiditätslage. Sinnvoll ist es allerdings, ausgehend von betrieblichen Umständen wie Produktionsabläufen oder großen Zahlungsterminen eine Budget-Finanzplanung zu erstellen, also die Gewinnund Verlustrechnung oder den Jahresfinanzplan in Perioden aufzulösen. Welche Hilfsmittel gibt es dafür? Die Wahl reicht von ausgefeilten Excel-Tabellen, wie wir sie für unsere Klienten entwickelt haben, bis zu EDV-Programmen. Die Daten dafür kommen aus der Buchhaltung und ermöglichen der Geschäftsführung einen exakten Soll-Ist-Vergleich. Stimmen die Zahlen mit dem Plan überein, darf gejubelt werden. Wenn nicht, kann man rechtzeitig in die Tiefe gehen, um Verlustquellen und Kostenfallen zu finden und frühzeitig Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Was kostet das, was bringt es? Natürlich muss in Finanzmanagement etwas investiert werden. Aber es lohnt sich: Das Resultat ist nämlich, dass der Unternehmer seine Finanzen in den Griff bekommt, dass er laufend über die Lage des Betriebes Bescheid weiß. Gutes Finanzmanagement ist außerdem die Basis zur Optimierung der Liquidität, etwa durch effizientes Forderungsmanagement. Forderungen, die schon in der Kasse gelandet sind, binden keine Mittel, müssen nicht finanziert werden. Die Bank wird beim Kreditgespräch solches Unternehmertum, das die richtigen Zahlen parat hat und das Unternehmen bewusst steuert, natürlich ebenfalls schätzen. Das wirkt sich beim Rating positiv aus. www.siart.at

FOTOS: BEIGESTELLT

Carl de Colle, Geschäftsführer Österreichischer Exportfonds: „Businesspläne, Kostenwesen, Controlling, Nachkalkulation, davon profitiert der Unternehmer selbst“


FOTO: VOLVO

MOBIL

NEUES FLAGGSCHIFF VON VOLVO TRUCKS In diesem Frühjahr wird das neue Flaggschiff von Volvo Trucks, der Volvo FH16, in Euro-6-Konfiguration eingeführt. Die bärenstarken 16-Liter-Aggregate mit 750 PS (3.550 Nm), 650 PS (3.150 Nm) und 550 PS (2.900 Nm) entsprechen den strengen Vorgaben für geringen Schadstoffausstoß. Sie erfüllen laut Volvo die hohen Erwartungen, die Kunden an Leistungsfähigkeit und Produktivität stellen. In Kombination mit dem I-Shift Getriebe sorgen die Motoren für eine Kraftstoffersparnis von 11 Prozent gegenüber ihrer Vorgänger-Generation. Der neue Volvo FH16 mit einem Gesamtzuggewicht von 100 Tonnen wird beispielsweise für Schwertransporte, den Holztransport und im zeitkritischen Fernverkehr eingesetzt, etwa bei Lebensmitteltransporten. www.volvotrucks.com

Der Volvo FH16 schickt sich an, eine neue Referenz in puncto Komfort und Wirtschaftlichkeit zu werden

HOTEL.TIROL ALS NEUE TOP-LEVEL-DOMAIN

REVOLUTION IN DER KFZ-VERSICHERUNG

Leicht zu merkende Internetadressen tragen wesentlich zum Erfolg von E-Commerce-Aktivitäten bei. Dafür bieten sich jetzt neue Chancen, denn die heterogene Welt der LänderDomains mit .at für österreichische Domains wird um rund 1.000 Top-Level-Domains erweitert: thebest.shop, erste.wien, skifahren.tirol u.v.a.m. sind jetzt möglich. Die so genannten generischen TLD unterscheiden sich von den bisherigen Domains wie .at durch unterschiedliche Vertragsverhältnisse. Der Run auf die TLD hat bereits begonnen: Venture-Capital-Firmen haben in hunderte Bewerbungen investiert. www.united-domains.de

Wer vorsichtig fährt, spart künftig bei der Versicherungsprämie. Zumindest in Deutschland. Eine Blackbox im Auto kontrolliert das Fahrverhalten. „Pay how you drive“ (Zahle, wie du fährst“) heißt das Prinzip, das die Deutsche Sparkassen-Direktversicherung in Düsseldorf seit 1. Januar anbietet; sie gibt einen Rabatt von 5 Prozent auf die Prämie, wenn man eine Blackbox ins Auto einbauen lässt. Keine Fahrt bleibt geheim, alle Daten über den Fahrstil werden gesammelt. Das Interesse sei groß, so die Versicherung. www.ergodirekt.at


NEWS

MOBILITÄT

Heiß auf Eis: Der Mercedes-Benz Sprinter 4x4 ist ein Allrad-Transporter für professionelle Einsätze

Das Studienfahrzeug Ford Fusion Hybrid dient als Plattform für die Auslotung automatisierter Mobilität

FORD ERPROBT AUTOMATISIERTES FAHREN VON MORGEN Der US-amerikanische Autobauer Ford hat in Zusammenarbeit mit der Universität von Michigan und dem Unternehmen State Farm ein weitgehend automatisiertes Forschungsfahrzeug auf Basis des Ford Fusion Hybrid entwickelt. Gemäß dem Zukunfts-Projekt „Blueprint for Mobility“ will Ford Fahrzeuge mit autonomen Fahrfunktionen ab 2025 auf die Straße bringen. Ziel ist die weitere Entwicklung von Sensor-Technologien und Fahrer-Assistenzsystemen für künftige FahrzeugGenerationen. „Auf längere Sicht werden Fahrzeuge völlig autonom navigieren und einparken. Sie werden untereinander und mit der Welt um sie herum kommunizieren und sich selbsttätig in das Verkehrsgeschehen integrieren. Die Sicherheit wird erhöht, Staus werden reduziert und im Zuge der sich ändernden Nutzung von Fahrzeugen werden neue Geschäftsmodelle entstehen. Und nicht zuletzt profitiert auch die Umwelt von effizient genutzten Fahrzeugen“, heißt es bei Ford. www.ford.at

Der neue Mercedes-Benz Sprinter 4x4 ist für den Transport unter schwierigen Traktionsbedingungen im Einsatz. Mercedes-Benz bietet den Sprinter 4x4 mit einer Vielzahl von Motoren, Karosserievarianten und Fahrgestellen, Längen, Gesamtgewichten und Antriebsvarianten für unterschiedlichste Anforderungen im gewerblichen Bereich an. Das Fahrzeug befördert – in der kompakten Vito-Version mit 3,5 t zulässigem Gesamtgewicht – Hotelgäste ins verschneite Alpen-Resort, der lange Kastenwagen den Monteur mit Material und Werkzeug zum Windrad in die nasse Wiese. Die extralange 5,0 t Doppelkabinen-Variante zieht die Baumaschine aus der Baugrube und das Fahrgestell mit Reisemobilaufbau sichert Abenteuerlustigen das Fortkommen in Stein- und Sandwüsten. Der Sprinter 4x4 tritt mit einer neuen Motorenpalette nach der künftigen Abgasstufe Euro VI an. Dazu gehören zwei Vierzylinder-Dieselmotoren mit 129 PS oder 163 PS. Als dritte Motorisierungsvariante wird ein SechszylinderAggregat 3,0 l Hubraum mit 190 PS angeboten. www.mercedes-benz.at 5 2 U n t er nehmer _01_2 0 1 4

PAKETPOST BOOMT Die Briefpost läuft immer mehr übers Internet. Aber das Geschäft mit der Paketpost boomt. 2013 hat die Österreichische Post erstmals mehr als 70 Millionen Pakete zugestellt. Der absolute Rekordtag im Rekordjahr war der 17. Dezember, an dem allein knapp 430.000 Pakete ausgeliefert wurden. Grund für den Paketboom ist vor allem der steigende Internethandel. Die Post AG hat sich auf diese Entwicklung voll eingestellt und schon 2012 die Firma Systemlogistik übernommen. Damit bietet sie für E-CommerceAnbieter eine komplette Logistik-Lösung von der Lagerhaltung bis zur Paketzustellung. Kräftig investiert die Post auch in den Ausbau ihrer Infrastruktur. So wird im September des heurigen Jahres in Allhaming bei Linz ein um rund 50 Millionen Euro errichtetes neues Logistikzentrum in Betrieb genommen. www.post.at

FOTOS: MERCEDES BENZ, FORD, POST, BEIGESTELLT

MERCEDES ALLRAD-SPRINTER FÜR UNIVERSELLEN EINSATZ


HEIMWERKER-PORTAL BINDET PROFIS EIN

Thomas Kicker ist bei T-Mobile nun auch für Privatkunden verantwortlich

T-MOBILE AUSTRIA: BUSINESS UND PRIVAT IN EINER HAND

Vor knapp einem Jahr – Ende 2012 – gründeten Gerald Zanoni und Franz Zanoni (Foto) zusammen mit Matthias Steinböck die diybook KG mit Sitz in Bisamberg. Das Wissensportal diybook für Heimwerker ging in Österreich, Deutschland und der Schweiz online. Mittlerweile verzeichnet es mehr als 2.000 Zugriffe pro Tag. Nun bringt Geschäftsführer Gerald Zanoni auch die Profis selbst auf seine Plattform. Während sich die Handwerker registrieren und ihre Dienstleistung anpreisen können, haben Privatpersonen die Möglichkeit, ihre spezifischen Probleme zu beschreiben und in Form eines Auftrags auszuloben. www.diybook.at

Mag. Thomas Kicker (37) übernahm mit Beginn des heurigen Jahres zusätzlich zu seiner Position als Geschäftsführer Business die Geschäftsführerrolle für den Bereich Privatkunden. Als CCO (Chief Commercial Officer) hat er innerhalb der Geschäftsführung die Gesamtleitung über beide Bereiche und berichtet direkt an Andreas Bierwirth, CEO T-Mobile Austria. Der bisherige Geschäftsführer Privatkunden, Dr. Bertold Frech (44), wechselt nach Bonn und übernimmt dort die Leitung von „Post Merger Integration International Wholesale“. www.t-mobile.at

SMART CITY: WIEN AUF PLATZ 3

Im zweiten europäischen Ranking der klügsten Städte hat Wien nach Rang vier im Vorjahr nun den dritten Platz – vor Barcelona, Paris und Stockholm – errungen. Auf den Plätzen eins und zwei liegen Kopenhagen und Amsterdam. www.smartcitywien.at

Hannes Schwarz, Managing Director FCm Österreich

ÖSTERREICH VERFEHLT KYOTO-ZIELE

Obwohl die CO2-Emissionen gegenüber 2011 um 2,7 Mio. Tonnen gesenkt werden konnten, wurden zwischen 2008 und 2012 über 70 Mio. Tonnen CO2 mehr ausgestoßen als vorgesehen. CO2-Zertifikate um eine halbe Milliarde Euro mussten deshalb zugekauft werden. www.global2000.at

„Da sollten Sie einsteigen!“

FCM TRAVEL SOLUTIONS GEWINNT OSCAR DER REISEBRANCHE Der weltweit tätige Geschäftsreisespezialist FCm Travel Solutions, in Österreich exklusiver Partner der Dr. Richard/COLUMBUS-Gruppe, wurde Ende 2013 in Doha/Katar zum dritten Mal in Folge zur „World’s Leading Travel Management Company“ gekürt; das entspricht dem Oscar der Reisebranche. Doch damit nicht genug: Neben dem globalen Award gab es die begehrte Auszeichnung für die Regionen Afrika, Asien, Australien, Europa (2013 bereits zum 5. Mal), Mexiko & Mittelamerika, Mittlerer Osten, Nord- & Südamerika. „Better travel ideas. Greater savings“, unter diesem Credo bietet FCm mit mehr als 6.000 Mitarbeitern in über 75 Ländern großen und kleinen Unternehmen individuelle, maßgeschneiderte Travel-Management-Lösungen an, die von der Planung bis zur Durchführung signifikante Kostenreduzierung gewährleisten. „Mit hochwertigen Produkten und Full-Service-Betreuung optimieren wir Ihre Geschäftsreiseaktivitäten und sorgen dafür, dass Sie Zeit, Geld und Nerven sparen“, verspricht Hannes Schwarz, FCm Managing Director in Österreich. www.at.fcm.travel

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MOBILITÄT FAHRZEUGAUSSTATTUNG

AUFGERÄUMT. Für Ordnung im Fiat Doblo sorgt Sortimo mit maßgeschneiderten Lösungen. Das schafft Sicherheit und spart Zeit

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Maßanzug fürs Interieur Ordnung ist das halbe Leben. Intelligente Fahrzeugeinrichtungslösungen sorgen für Ordnung im Nutzfahrzeug und der mobilen Werkstatt.

FOTO:SORTIMO

Text Ralf Dzioblowski

In der Regel stellt eine Fahrzeugeinrichtung nur Mittel zum Zweck dar. Das bedeutet, sie sollte – aus Treibstoffkostengründen – möglichst wenig Gewicht haben, den Platz im Fahrzeug optimal ausnützen, Ordnung schaffen, die Ladung sichern und darüber hinaus noch Investitionssicherheit gewährleisten. „Dem versucht Sortimo mit seinen intelligenten Fahrzeugeinrichtungen bestmöglich Rechnung zu tragen“, erklärt Sandra Willminger, Marketing Sortimo Austria. So sind nach ihrer Aussage die Einrichtungslösungen von Sortimo um bis zu 30 Prozent leichter als jene der Mitbewerber und sie gewährleisten eine bestmögliche Laderaumausnutzung auf Grund der individuellen und fahrzeuggerechten Bauweise. Die professionelle Fahrzeugeinrichtung sorgt zudem für Ordnung im Kastenwagen, was zugleich Suchzeiten reduziert. Zudem bietet das serienmäßig integrierte ProSafe-Verzurrsystem eine noch einfachere und schnellere Möglichkeit der Ladungssicherung. Die Investitionssicherheit der Produkte von Sortimo wird durch die lange Einsatzdauer bestätigt – so liegt die Haltbarkeit der Sortimo Fahrzeugeinrichtungen bei über zehn Jahren. Häufig werden diese ein- bis zweimal in andere Fahrzeuge mitgenommen. Der Marktführer für Fahrzeugeinrichtungen und Ladungssicherungssysteme will auch mehr als Ordnung und Sicherheit versprechen: Intelligente Mobilität lautet sein Credo. Seit über 40 Jahren entwickelt und fertigt der Zusmarshausener Mittelständler sehr erfolgreich Fahrzeugeinrichtungslösungen nach Maß. Alles, was das wachstumsstarke schwäbische Unternehmen anfasst, hat mit mobiler Ordnung zu tun. Am Anfang stand der Sortimo Werkzeugkoffer. Diese kleinste Einheit für Werkzeug und Kleinteile war die Ausgangszelle für eine große Programmoffensive. Drei Jahrzehnte nach dem legendären Koffer hat die schwäbische Ideenschmiede den Ordnungsgedanken professionell perfektioniert. 2004 gelang Sortimo ein großer Wurf, die Markteinführung von Sortimo Globelyst, dem Maß-

anzug fürs Interieur. Der Name steht für globales System und soll die sprichwörtliche universelle Einsetzbarkeit und Vielseitigkeit der neuen Fahrzeugeinrichtung zum Ausdruck bringen. „Zu unserem Kundenkreis zählen Kleinunternehmer, z. B. Installateure mit einem Fahrzeug, genauso mittelständige Unternehmen im Servicebereich sowie große Flotten mit mehreren hundert Fahrzeugen, beispielsweise namhafte Energieversorger“, so Willminger. Außen Dacia – innen Sortimo Sie haben sich für ein Nutzfahrzeug von Dacia entschieden, weil es Ihren Ansprüchen in Sachen Raumangebot, Wirtschaftlichkeit und Qualität entspricht und für Ihre Tätigkeit in Handwerk und Service optimal geeignet ist. Sortimo empfiehlt in diesem Fall das System Globelyst M in der mittlerweile vierten Generation, weil es sich durch seine spezielle Architektur und unzählige Gestaltungsvarianten für nahezu jeden Anwendungsbereich eignet. Mit „Simpleco“ gibt es die passende Einrichtungslösung für die kleinere Geldbörse und den kleineren Fahrzeugtyp – wie zum Beispiel einen VW Caddy. Die leichtgewichtigen Regale aus hochfestem Stahl und innovativem Kunststoff werden unter dem Fahrzeugdach angebracht,

SICHER. Fest verankert sind die Sortimo System Behälter im Seat Exeo

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FOTOS: WÜRTH, SORTIMO, LOGICLINE

MOBILITÄT FAHRZEUGAUSSTATTUNG

DURCHDACHT. Das Sortimo System Globe M macht aus einem bloßen Fahrzeug einen wertvollen „Mitarbeiter“

GUT ORGANISIERT. Die variable Fahrzeugeinrichtung aus Aluminium, Stahl und Kunststoff ORSYmobil von Würth verspricht mehr Wirtschaftlichkeit

wodurch die gesamte Ladefläche frei und Stauraum für sperrige Güter bleibt. Auch für den PKW-Kombi, SUV oder Van bietet Sortimo eine Lösung zur Ladungssicherung. Hierbei handelt es sich um die Fahrzeugeinrichtung CarMo. „Das L-Boxxen-System stellt die optimale Lösung für den gesamten Workflow dar. Durch den Klickmechanismus können die L-Boxxen leicht miteinander verbunden und einfach zum Einsatzort transportiert werden. Mittlerweile sind europaweit mehr als fünf Millionen L-Boxxen von diversen namhaften Herstellern, wie z.B. Bosch, Gedore, Klauke usw., im Einsatz. Somit wird erstmals eine herstellerübergreifende Transportlösung ermöglicht“, erklärt Willminger die Vorzüge des Systems.

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Am Beispiel eines Mercedes Vito sowie eines VW Caddy präsentiert Sortimo maßgeschneiderte Fahrzeugeinrichtungslösungen für das Elektrohandwerk. Für diese Branche hat das Unternehmen spezielle Globelyst Module im Programm, die neben Werkzeug, Kleinteilen oder Kabeln beispielsweise auch den sicheren und übersichtlichen Transport von Leuchtstofflampen, Brüstungskanälen oder starren Installationsrohren ermöglichen. Dazu gehören unter anderem eine Alu-Langgutwanne, eine Aluwanne mit leichter Neigung, Werkzeugklemmleisten, Kabelhaken, Regalkörbe für lose Teile oder voluminöse Gegenstände, ein drehbarer Parallelschraubstock oder Verzurrschienen und -gurte. Hierzu erklärt Willminger: „Innerhalb der Globelyst M Lösungen bieten wir unseren Kunden einerseits Standardlösungen für die unterschiedlichen Fahrzeugtypen, diese sind auch in den jeweiligen fahrzeugspezifischen Katalogen von Sortimo dargestellt. Andererseits werden auch häufig individuelle und auf die Bedürfnisse der Kunden zugeschnittene Fahrzeugeinrichtungslösungen durch unsere Außendienstmitarbeiter geplant.“ Letzteres kommt an: Der Wunsch der Kunden geht immer stärker in Richtung Individualität. Den Einbau der Fahrzeugeinrichtung nehmen qualifizierte Stations- und Handelspartner vor, die regional für den Kunden vor Ort sind. Die Dauer der Montage der Einrichtungslösung variiert je nach Ausführung. In der Regel werden zwischen drei und zehn Stunden, abhängig vom Umfang des Zubehörs, benötigt. Durchdachte Lösungen Innovative Konzepte und durchdachte Lösungen bietet auch die Würth Group an. Ihre ORSYmobil-Fahrzeugeinrichtung kann laut Fir-


VIELFALT. Ein System aus Österreich – LogicLine – bietet mit vielfältigen Kombinationen von Transportboxen, Planen/Covers und Lastenträgern/Racks maßgeschneiderte Lösungen

menprospekt dank modularer Bauweise in beinahe unbegrenzten Variationen individuell zusammengestellt werden. Nichts wird dem Zufall überlassen, vom drehbaren Schraubstock über Lochbleche bis hin zu Lagerboxen und vielen weiteren praktischen Details. Diese praktischen „kleinen Helfer“ sorgen dafür, dass alles übersichtlich gestaltet und stets am richtigen Platz ist. „ORSYmobil wurde entwickelt, um all jenen, die auf eine mobile Werkstatt zurückgreifen müssen, optimale Bedingungen in Bezug auf Funktionalität, Effizienz und Sicherheit zu bieten. ORSYmobil schafft ein auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnittenes Arbeitsumfeld, das mit allen notwendigen Werkzeugen und Materialien ausgestattet ist. Die Erfahrungen, die wir im täglichen Kontakt mit über 2,5 Mio. Kunden weltweit gewinnen konnten, haben uns geholfen, die unterschiedlichsten Bedürfnisse in die Entwicklung von ORSYmobil einfließen zu lassen. Deshalb sind unsere Kunden die eigentlichen Planer von ORSYmobil. Der tägliche Gebrauch von ORSYmobil und ein entsprechender Informationsaustausch sind nötig, die umfassenden Anforderungen für ein solches Produkt zu erkennen“, erklärt Pressesprecherin Gerti Wais von Würth in Böheimkirchen. Und sie preist den Service: „Professionelle Planung durch unsere Fachverkäufer – speziell auf Ihre individuellen Bedürfnisse zugeschnitten.“ Bei Montage durch den Einbaupartner gewährt Würth übrigens drei Jahre Garantie auf den Einbau und die Fahrzeugeinrichtung. Ob absperrbare Schubladen mit EinhandVerriegelung über die komplette Breite und vielen, individuell abstimmbaren Einsätzen, ausziehbare oder klappbare Werkbänke mit massiven Arbeitsplatten aus Sperrholz, Schraubstock etc., Kältemittelregale, Schraubenregale, Wasserkanister, Aktenablagesysteme, Lochbleche, Lastenauszüge – für höchste Ansprüche und verschiedene Transportaufgaben beispielsweise

für Gasflaschen, Kanister und vieles mehr: Die Produktvielfalt lässt keine Wünsche offen. Neben den Inneneinrichtungen bietet Würth auch Elemente für den Glas- und Bauelemente-Transport, Lasten- und Planenträger, LoadingLift-Systeme und vieles andere mehr. Fiat- und Iveco-Spezialist Die 1936 gegründete AHG Armaturen und Hydraulische Einrichtungen Handels GesmbH hat sich auf Aufbauten für die Chassisfahrzeuge von Fiat und Iveco spezialisiert. „Es werden von uns beispielsweise Kühlaggregate für Lebensmitteltransporte aufgebaut, oder Ladebordwände zum Heben und Senken von Lasten von 500 bis 2.500 Kilogramm. Der Kunde hat den Vorteil, Fahrzeug und Aufbau aus einer Hand zu erhalten, d.h. unsere Verkäufer sind sowohl Spezialisten für das Fahrzeug wie den Aufbau“, informiert Rudolf Haidvogl. Die Kunden des Unternehmens rekrutieren sich aus allen Branchen. Die Firmen Manner und Sacher etwa setzen Koffer-Ladebordwandaufbauten zum Transport ihrer süßen Verführungen ein. Bäcker Felber hat seine Iveco-Flotte ebenfalls mit Koffern und Ladebordwänden aus diesem Hause ausgerüstet. Auch die Firma Laimer in Leopoldsdorf hat 60 ihrer LKW mit Ladebordwänden der Marke Bär von AHG versehen. Die Kipperfahrzeuge finden vor allen bei Baufirmen und Gärtnereien Gefallen und werden oft in Doppelkabinenausführung geliefert. „Natürlich haben wir auch viele Kunden aus den Bereichen Glaser, Tischler, Kleintransporteure, Speditionen, Schlosser und Handelsbetriebe“, fügt Haidvogel hinzu. Fazit: Vergessenes Werkzeug, beschädigte Ware sowie unsortierte Kleinteile gehören mit einer optimal zugeschnittenen Fahrzeugeinrichtung der Vergangenheit an. Die Ordnungshelfer ■ sparen Zeit und Kosten.


UMWELTFREUNDLICH. Der neue Meriva von Opel erfüllt bereits heute die künftige Euro-6-Abgasnorm

Sparen beim Fahren Mobilität in ihrer bequemsten Form: Welche Lösungen bietet der Autohandel klein- und mittelständischen Unternehmen punkto Flottenmanagement an? Text Ralf Dzioblowski

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as Planen, Verwalten, Steuern und Kontrollieren eines Fuhrparks ist zu einer zeit- und kostenintensiven Managementaufgabe geworden. Immer mehr Unternehmen geben deshalb das Fuhrparkmanagement in professionelle Hände. Aber Obacht, auch hier gilt die alte Kaufmannsregel: „Im Einkauf liegt der Gewinn.“ Vergleichen ist ein Muss. Welche Kombination aus Laufzeit und Anzahlung ist für uns ideal? Auf solche und ähnliche Fragen aus der Fuhrparkpraxis bedarf es plausibler Antworten. Für Unternehmer zählen im hart umkämpften Flottenfahrzeug-Markt Vertrauen, Transparenz und persönliche Betreuung ebenso viel wie ein faires Preis-Leistungs-Verhältnis, Planbarkeit, Betreiber-Risikoauslagerung, Kostensenkung, Verwaltungsvereinfachung und gesicherte Mobilität. Konzentration auf das Kerngeschäft Der Anteil der gewerblichen Leasingverträge, die Full Service umfassen, ist in den vergangenen Jahren um mehr als 30 Prozent gestiegen. Für das wachsende Interesse an der Kombination aus Leasing und Flottenmanagement gibt es gute Gründe. Eine zentrale Verwaltung durch die Leasingspezialisten bietet viele Vorteile wie günstigen Versicherungsschutz, Wartung und Reparatur der Fahrzeuge, das Bereitstellen von

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Ersatzfahrzeugen, das Vermarkten der Automobile am Laufzeitende oder das bargeldlose Versorgen mit Kraftstoffen per Tank-Card. Das Unternehmen wird so entlastet und kann sich auf das Kerngeschäft konzentrieren, die Flottenkosten werden kalkulier- und budgetierbar. Darüber hinaus lässt sich mit einem effektiven externen Management oft erheblich Geld sparen. Zwar hat der Service der Autohersteller seinen Preis. Aber in der Regel ist eine zentrale Verwaltung durch den Profi unterm Strich kostengünstiger als durch das Unternehmen selbst. Taggenaue Analyse „Für den Kunden zählt im Endeffekt die Total Cost of Ownership. Verlässlichkeit, Professionalität und Service sind wesentliche Benefits unserer Kundenbeziehung“, betont Roland Leitner, Leitung Flottenmanagement der Porsche Bank AG. Der Mobilitätsdienstleister verfügt über 45 Jahre Markterfahrung. „Wir unterscheiden in Österreich zwischen Flotten aus dem KMUSegment und Großfuhrparks. Unter dem KMUSegment verstehen wir Fuhrparks bis zu einer Größe von 19 Fahrzeugen, für die wir maßgeschneiderte Lösungen anbieten. Ab 20 Fahrzeugen im Bestand sprechen wir von Großfuhrparks“, berichtet Leitner. Diese Segmentierung

FOTOS: OPEL, KIA

MOBILITÄT FLOTTENMANAGEMENT


erfordert in manchen Bereichen differenzierte Betreuungsprozesse. Ein Beispiel hierfür stellen Reports in unterschiedlicher Tiefe und Häufigkeit dar. Für klein- und mittelständische Unternehmen hat Porsche ein spezielles KMU-Paket geschnürt, das sich – auf die Bedürfnisse der Kunden abgestimmt – modular ergänzen lässt. Zum Portfolio gehören Operating Leasing oder Restwert-Leasing, ein beeindruckendes Versicherungspaket, Tankkarte sowie Sonderkonditionen des Autovermieters Europcar. Ein Highlight im Flottenmanagement der Porsche Bank ist auch das Fuhrpark-Informationssystem. Damit hat der Fuhrparkleiter die Möglichkeit, online taggenau eine detaillierte Analyse aller Fahrzeuge des abgeschlossenen Flottenmanagementvertrages zu erhalten. Die Porsche Bank ist eigenen Aussagen zufolge Marktführer sowohl im KFZLeasing als auch im Flottenmanagement am österreichischen Markt. „Derzeit nutzen bereits mehr als 60.000 Firmenkunden die Dienstleistungen der Porsche Bank“, unterstreicht Leitner. Initiative KMU – Kia mobilisiert Unternehmen Doch auch Firmen wie Kia oder Hyundai, Töchter der koreanischen Hyundai Kia Automotive Group, haben sich am heimischen Markt etabliert und ihre Kundenprogramme insbesondere in der jüngsten Vergangenheit forciert. So sollen 2013 10 Prozent aller neu zugelassenen Fahrzeuge von Kia, seit 2004 in Österreich aktiv, an Flottenkunden ausgeliefert worden sein. „Mit der Fortsetzung der Initiative KMU (Kia mobilisiert Unternehmen) bin ich mir sicher, dass wir auch 2014 weiter wachsen werden und den Fleet-Anteil weiter ausbauen“, gibt sich Gilbert Haake, Sales Manager von Kia Austria, zuversichtlich. Um den optimalen Service für Flottenkunden sicherstellen zu können, sind landesweit acht Kia Partner als Schwerpunkthändler für das Flottengeschäft eigerichtet worden. In diesen Betrieben sorgt ein eigens auf das Flottengeschäft spezialisierter Verkäufer für optimale Kundenbetreuung. Die Flottenstrategie von Kia in Österreich fußt auf drei Säulen. „Zum einen ist das ein überzeugendes Produkt, das durch Qualität (repräsentiert durch sieben Jahre Garantie), preisgekröntes Design und komplett ausgestattete, für den jeweiligen Einsatz ideal passende Modelle punktet. Nicht zuletzt spricht das überzeugende Preis-Leistungs-Verhältnis für die Marke Kia“, so Haake. Das Kia Firmenserviceprogramm unterstütze Fuhrparknutzer mit mehr als drei Fahrzeugen durch rasche und unkomplizierte Abwicklung von Service- bzw. Schadensfällen und die Stellung eines Ersatzautos auch nach einem Unfall. Damit sei die Mobilität des Flottenkunden immer gesichert. „Das Ziel lautet, dass der Flottenkunde niemals einen Termin verpassen muss.“ Zudem hat Kia ein Start-up-Paket für Jung-

unternehmer aufgelegt, das Auto plus Versicherung plus Reifen plus Tankkarte plus Rückgabe inkludiert. Zu den Flottenkunden zählen beispielsweise die Caritas, die Kia mit 100 Fahrzeugen bestückt hat, oder das Salzburger Taxiunternehmen Queens-Taxi, das ausschließlich mit Kia Carens seine Kunden befördert. „Kia kam ja eher aus dem Privatkundenbereich. Im Jahr 2013 lag der Flottenanteil etwa bei 10 bis 11 Prozent, das sind rund 1.000 Autos – aber die Tendenz ist deutlich steigend“, verrät Haake. Ziel sei es, den Flottenanteil in den nächsten zwei bis drei Jahren auf 15 bis 17 Prozent zu steigern. Das Kia Fuhrparkmanagement ist bereits ab dem ersten Fahrzeug im Fuhrpark verfügbar. Den Profit der Initiative KMU beschreibt Haake folgendermaßen: „Das Dienstleistungspaket von Kia Austria erleichtert dem Fuhrparkbetreiber die Kalkulation und verringert den Aufwand im Unternehmen. Kosten-Sicherheit und -Optimierung ist dank fixer Kilometerpreise inklusive Service, Reifen und Rückgabe, Zugang zu einer RoutexKarte und übersichtlicher Sammelrechnung kein Fremdwort mehr.“ Business-Class-Modelle Einen rasanten Aufstieg im Flottenfahrzeugsegment legte Hyundai in den letzten drei Jahren hin. „Hyundai konnte in Österreich im Gesamtjahr 2013 den 2. Platz in der Zulassungsstatistik für sich erobern. Das ist für uns Auftrag und Bestätigung zugleich“, so Michael Heilmann, Director Fleet & Remarketing. Hyundai bietet unter anderem eine Fünf-Jahres-Werksgarantie ohne Kilometerbegrenzung, die besonders für Firmenkunden mit hohen Kilometerleistungen ein wichtiges Argument ist. Auf Basis einer Umfrage unter Fuhrparkmanagern und Nutzern von Firmenfahrzeugen bietet Hyundai BusinessClass-Modelle, die kostengünstige Einkaufspreise und eine optimale, komfortable Ausstattung für den Fahrzeugnutzer kombinieren. „Letztendlich ist jedes Fahrzeug als Teil des Arbeitsplatzes zu sehen, und dieser muss neben vielen wirtschaftlichen Kriterien auch den entspre-

OPTIMIERT. Flottenfahrzeuge von Kia entsprechen allen fiskalischen Richtlinien und bieten ein überzeugendes Preis-LeistungsVerhältnis

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BUSINESS CLASS. Modelle von Hyundai werden mit effizienten Servicepaketen angeboten

MARKTLEADER. Mehr als 60.000 Firmenkunden nutzen bereits die Dienstleistungen der Porsche Bank

chenden Komfort bieten“, betont Heilmann. Wirtschaftlich effiziente Servicepakete sollen für kalkulatorische Sicherheit sorgen, so das Credo von Hyundai. Der Autohersteller bietet hierzu mit Basic, Comfort, Premium und Superior vier unterschiedliche Lösungen an. Basic inkludiert Operating Leasing, beim Comfort-Paket kommt zusätzlich zur Grundausstattung noch die Wartung hinzu. Premium inkludiert Comfort plus zusätzlich Verschleißarbeiten und § 57a Überprüfung. Superior schließlich setzt mit je einem Reifensatz Sommer- und Winterräder sowie den dazugehörigen Montage- und Depotleistungen noch einen drauf. Opel: Ihre Flotte ist unser Business „Ihre Flotte ist unser Business.“ Unter diesem Motto kümmert sich Opel Firmenkunden Leasing (OFL) um Fuhrparkbetreiber. Das Gemeinschaftsprodukt von Opel und dem Leasinganbieter ALD

»Flottenmanagement als integrierte Systemleistung, die auch die Total Cost of Ownership senkt« will mit bedarfsgerechten Angeboten, perfektem Service und fairer Abwicklung überzeugen. Das Angebot reicht vom reinen Finanz- über modulares Full-Service-Leasing bis hin zum kompletten Fuhrparkmanagement. OFL beinhaltet Beratungsund Betreuungsleistungen wie die Erstellung einer individuellen Car Policy, die Gestaltung eines Rah6 0 U n t er nehmer _01_2 0 1 4

menvertrags, die Kostenoptimierung des Fuhrparks nach TCO-Analyse, die Entwicklung einer nachhaltigen Flottenstrategie, Kostenkontrolle und Transparenz durch Reporting und die Durchführung von Leasingausschreibungen. OFL bietet Kilometerverträge mit offener und geschlossener Abrechnung, Restwertverträge, Sale-und-LeaseBack sowie Verwaltungsverträge, das heißt FullService-Dienstleistungen selbst- oder fremdfinanzierter Fahrzeuge. Das beindruckend umfangreiche Full-Service-Leasing umfasst die Module TechnikService, Reifen-Service, Schadenmanagement, Rent-Service, Tank-Service, Kfz-Steuer/GEZ-Gebühr sowie Strafzettelmanagement und Führerscheinkontrolle. Marcus Ziegler, Direktor Verkauf an Großund Gewerbekunden der Adam Opel AG in Deutschland, macht deutlich: „Man verkauft nicht nur Autos, sondern Mobilität. Ich muss mich bei den Kunden als Problemlöser bewähren – mit den richtigen Produkten und dem richtigen Service, der die Mobilität im Fuhrpark garantiert. Ich möchte Opel wieder breitflächig in der ersten Flottenliga verankern, denn ich glaube an das Potenzial der Marke und an die Qualität der Produkte.“ Dieses Vorhaben will Marcus Ziegler auch in Österreich realisieren. Zum Beispiel mit den Modellen Combo, Vivaro und Movano. Gerade bei diesen überwiegend gewerblich genutzten Fahrzeugen profitieren Flottenkunden von dem dichten und großflächigen Händlernetz und bedarfsgerechten Serviceleistungen. Auf die Frage, wohin sich der Flottenmarkt entwickle, hat Ziegler gleich drei Antworten: „Aus Herstellersicht sehe ich drei Schritte: Gestern haben wir Autos verkauft und mit Qualität und Rabatten konkurriert. Heute bieten wir ein fein gefächertes Angebot von attraktiven und wirtschaftlichen Fahrzeugen, eingebettet in die Sicherstellung kundenindividueller Mobilität. Morgen wird daraus das Angebot einer integrierten Systemleistung. Damit werden wir unseren Kunden alle Prozesse rund um die Mobilität erleichtern oder sogar abnehmen. Und so nicht nur ihr Leben erleichtern, sondern auch ihre ■ Total Cost of Ownership senken.“

FOTOS: HYUNDAI, VW

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Aastra 400 Eine flexible Lösung für alle Betriebsgrößen. Text Uwe Fischer

FOTO: AASTRA

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lexibilität und Skalierbarkeit gehören zu den Hauptargumenten, wenn es darum geht, den Communication Manager Aastra 400 zu beschreiben. Der leistungsstarke Server eignet sich sowohl für kleine Betriebe ab vier Mitarbeitern als auch für große Unternehmen, in denen mehrere hundert Personen über etliche Standorte verteilt tätig sind. Das Gerät übernimmt einerseits die Funktionalität einer herkömmlichen Telefonanlage mit den traditionellen Anschlüssen, bringt aber andererseits auch alle Features eines modernen Unified Communication System mit sich. Das reicht bis hin zur mobilen Integration von Smartphones in das hausinterne Netzwerk, und auch die Einbindung von Heim-Arbeitsplätzen ist problemlos möglich. Gegenüber anderen Systemen, bei denen Funktionen wie beispielsweise Videotelefonie noch extra dazugekauft werden müssen, beherrscht die Aastra 400 von Haus aus alle aktuellen Kommunikationstechniken und kann auch jederzeit um neuen Funktionen erweitert werden. „Vor drei Jahren wurde die Aastra 400 Familie in Österreich eingeführt und hat seitdem einen regelrechten Siegeszug angetreten“, freut sich Martin Schmiedt-Siebenhaar, Marketing Direktor bei der Aastra Austria GmbH., die neben dem österreichischen Markt auch noch die Regionen Zentraleuropa und Südeuropa betreut. So wurden allein im Jahr 2013 österreichweit mehr als 600 Systeme ausgeliefert. Für das Jahr 2014 erwartet SchmiedtSiebenhaar eine ähnliche Akzeptanz bei den österreichischen Unternehmen. „Die Aastra 400 setzt sich immer mehr auch im Segment der mittelgroßen Unternehmen mit mehreren hundert Nebenstellen durch und besticht dabei mit ihrer Mobilitätslösung sowohl bei der internen DECTIntegration als auch bei der Integration von Smart-

phones in das Kommunikationssystem einer Firma“, schildert der Manager. „Durch verschiedene branchenspezifische Zusatzangebote, wie z. B. für den Hotelleriebereich, Benachrichtigungslösungen im Pflegebereich oder Mobilitätslösungen im Produktionsumfeld, kann Aastra einen wirklichen Mehrwert für Unternehmen bieten.“ Dabei steht Aastra nicht allein für den Server und die Infrastruktur im Hintergrund: Mit dem Multimedia-Terminal BluStar 8000i, dem neuen, schnurlosen Konferenztelefon Aastra S850i und Software-Clients für PC und Smartphones hat das Unternehmen ein Ecosystem geschaffen, das alle Anforderungen der Kommunikation in einem modernen Unternehmen erfüllt. Da Aastra auf offene Standards setzt, ist gewährleistet, dass das System ohne Schwierigkeiten auch mit Lösungen anderer Anbieter zusammenarbeitet. Als Platinum Certified Partner hat auch Kapsch BusinessCom die Produktpalette von Aastra in ihr Portfolio aufgenommen. Kapsch adressiert damit kleine und mittlere Unternehmen, die mit einem überschaubaren finanziellen Aufwand den Einstieg in die IP-Kommunikation wagen wollen. Dabei sparen die Kunden einerseits jede Menge Telefongebühren durch die Verlagerung der Gespräche vom herkömmlichen Netz in das Internet, andererseits profitieren sie von den neuen Kommunikationsmöglichkeiten wie etwa Instant Messaging, Videokonferenzen oder dem Zusammenführen der verschiedenen Medien auf einer einzigen Plattform. Und das System ist auch zukunftssicher: Dank ihrer Skalierbarkeit kann die innovative Kommunikationsplattform von Aastra jederzeit mit dem Unternehmen mitwachsen und an neue Anfor■ derungen angepasst werden.

KOMPLETT. Vom Server bis zum Multimedia-Terminal oder Software-Clients für PC und Smartphones bietet Aastra alles aus einer Hand


INTEGRIERT. Klassisches Tischtelefon, Smartphone, Computer, Laptop oder Tablet – ein Netz für alles optimiert die Kommunikation

Unified Communication statt Telefonieren Sprache, Video und Daten wachsen im Business-Alltag zusammen. Text Uwe Fischer

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ie klassische Telefonanlage hat ausgedient – in einem modernen Unternehmen werden Telefon, Fax und E-Mail nicht mehr als separate Dienste geführt, sondern als „Unified Communication“ auf einen gemeinsamen Nenner gebracht. Diese immer tiefer greifende Verschmelzung von Telekommunikation und Computertechnik ermöglicht ein völlig neues Kommunikationsverhalten, von dem sowohl

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das Unternehmen als auch jeder einzelne Mitarbeiter profitiert – und letztendlich natürlich auch der Kunde. Einen viel beschäftigten Manager oder Sachbearbeiter zu erreichen ist heute meist gar nicht so einfach. Die Sekretärin, die früher nur den lieben langen Tag das Telefon bewachte, wurde nämlich längst zu wichtigeren, anspruchsvolleren Aufgaben abkommandiert. So probiert man es –

FOTOS: THINKSTOCK, BEIGESTELLT

M OB I L I T Ä T TELEKO M M U N I K AT I O N


meist vergeblich – auf dem Festnetztelefon, dann auf dem Handy (vorausgesetzt, man gehört zu dem auserwählten Kreis jener, die die MobilfunkNummer kennen). Wenn das auch nicht klappt, wird eine E-Mail mit der Bitte um dringenden Rückruf verschickt. Für den Anrufer beginnt dann das lange Warten auf den ersehnten Rückruf. Manchmal kommt er nicht. Hätte man in diesem Fall gewusst, dass die gesuchte Person den ganzen Tag in einem Meeting sitzt und gleich am nächsten Morgen zu einer Geschäftsreise aufbricht, hätte man sich viel Zeit und Mühe ersparen und gleich einen anderen Ansprechpartner kontaktieren können. Mit Unified Communication sollen solche Szenarien schon bald der Vergangenheit angehören. Da die menschliche Sprache sehr einfach in digitaler Form über jedes Netzwerkkabel übertragen werden kann, ist es nicht mehr notwendig, die firmeninternen Telefone über eigene Kabelstränge mit einer Telefonanlage zu verbinden, sondern man kann diese Daten parallel zu den anderen elektronischen Informationen, die praktisch rund um die Uhr von Arbeitsplatz zu Arbeitsplatz fließen, über das Computernetzwerk schicken. Und von dieser Stelle weg ist es der nächste logische Schritt, den Fluss der Sprachinformationen auch gleich via Computer zu verwalten. Alle Geräte vereint Diese Technologie funktioniert über alle Endgeräte hinweg: Ein traditionelles Tischtelefon lässt sich ebenso einfach in das Netzwerk einbinden wie ein Schnurlostelefon, ein Computer mit Headset, ein Laptop oder ein Tablet. Und mit einer entsprechenden App auf dem Handy wird sogar das Smartphone ein integrierter Bestandteil des firmeninternen Kommunikationsnetzes. Ein Anrufer muss nur noch eine einzige Telefonnummer kennen und der Empfänger kann das Gespräch von jedem beliebigen Gerät aus entgegennehmen. Im Gegenzug kann ein Außendienstmitarbeiter wie gewohnt mit seinem Smartphone telefonieren, wobei der Anruf allerdings nicht über das Handynetz, sondern das mobile Internet läuft. Das Gespräch landet bei einem firmeneigenen Server und wird dort wie jedes andere Telefonat innerhalb der Firma behandelt beziehungsweise nach außen in das öffentliche Telefonnetz weitergeleitet. Der Angerufene sieht auf seinem Display lediglich die Telefonnummer der Firma, die tatsächliche Handynummer des Mitarbeiters wird nicht weitergegeben, was vor allem im Zeitalter von BYOD – Bring Your Own Device, d. h. der Mitarbeiter benutzt für die Arbeit sein privates Equipment – von unschätzbarem Wert ist, um die Privatsphäre der betroffenen Personen zu bewahren. Denn wer will schon am Samstagnachmittag beim Einkaufsbummel mit der Familie durch Anrufe von Kunden gestört werden?

Aber damit sind die Möglichkeiten der Unified Communication noch lange nicht ausgeschöpft: Kollegen innerhalb des Unternehmens sehen bei einem Blick auf ihr Telefonverzeichnis, ob der gewünschte Gesprächspartner gerade verfügbar ist, ob er sich in einem Meeting befindet oder vielleicht gerade einen freien Tag genießt und nur in äußersten Notfällen gestört werden sollte. Auch das Chatten und Hinterlassen von Kurzmitteilungen, wie man es von Facebook und anderen Social-Media-Plattformen kennt, findet durch das Verschmelzen der verschiedenen Kommunikationskanäle Einzug in den Business-Alltag. Kommunikation ist Motivation „Mehrere Voice-Mails und E-Mails zu hinterlassen kostet Zeit und damit Geld“, weiß Martin Schmiedt-Siebenhaar, Marketing-Direktor von Aastra Österreich, aus der Praxis zu berichten. „Wenn die Mitarbeiter selbst wählen können, wann sie auf welche Weise miteinander kommunizieren, steigert das die Motivation und damit auch die Produktivität jedes Einzelnen.“ Vor allem jüngere Mitarbeiter, die es gewohnt sind, im Privatleben eine Vielzahl unterschiedlicher Kommunikationswege gleichzeitig zu nutzen, möchten auf diese Möglichkeiten auch im Berufsleben nicht mehr verzichten. „Das starre Festhalten an traditionellen Kommunikationsstrukturen erweist sich heute als ausgesprochen kontraproduktiv“, so Schmiedt-Siebenhaar.

Martin SchmiedtSiebenhaar, Marketing-Direktor von Aastra Österreich: „Wenn die Mitarbeiter selbst wählen können, wann sie auf welche Weise miteinander kommunizieren, steigert das die Motivation und damit auch die Produktivität jedes Einzelnen“

»Das starre Festhalten an traditionellen Kommunikationsstrukturen erweist sich heute als ausgesprochen kontraproduktiv« Dieselbe Infrastruktur, über die telefoniert und gechattet wird, dient auf den aktuellen UnifiedCommunication-Plattformen, wie zum Beispiel der Aastra 400, auch dem Austausch herkömmlicher Computerdaten, sodass mehrere Personen gemeinsam etwa an einem Textdokument, einer Excel-Tabelle oder einer Powerpoint-Präsentation arbeiten und parallel dazu gleich die Änderungen live besprechen können. Dank der immer schnelleren Übertragungsmöglichkeiten sowohl im internen Firmennetz als auch im Internet sind ohne großen zusätzlichen Aufwand sogar Videokonferenzen in bester Qualität möglich – vor noch nicht allzu langer Zeit musste dafür noch ein eigenes Studio mit Standleitung angemietet werden, heute kann man praktisch von jedem Computerarbeitsplatz aus mit einem Gesprächspartner am anderen Ende der Welt per Video kommunizieren. Und nicht nur das, mobile User können sogar via Smartphone oder Tablet von unterwegs aus an einer solchen Videokonferenz teilnehmen.

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MOBILITÄT TELEKOMMUNIKATION

schildert auch Markus Neuwirth, Vertriebsleiter für den Bereich Small & Medium Enterprises bei Kapsch BusinessCom. „Für Unternehmen ist es ein Mehrwert und eine Erleichterung, Kommunikation richtig einzusetzen und immer erreichbar zu sein. Informationen und Daten sind das Rohöl unserer Zeit. Der Erfolg hängt unter anderem davon ab, diese am richtigen Ort zu haben und zugreifen zu können, wenn man sie braucht.“ Kommunikation als Service Während sich für größere Unternehmen die Investition in eine Unified-Communication-Infrastruktur sehr schnell amortisieren kann – neben den Telefongebühren spart man auch jede Menge Geld für teure Meetings und Geschäftsreisen –, stellt der Einstieg in diese Technologie vor allem für Kleinunternehmen oftmals eine nur schwer zu bewältigende finanzielle Hürde dar. Neben diversen Finanzierungsmodellen bietet sich als Alternative „Unified Communications as a Service“, kurz UCaaS, an. „Im Gegensatz zum Eigenbetrieb von TK-Anwendungen wird im Shared-Infrastructure-basierten Modell die KommunikationsInfrastruktur nicht dediziert, sondern in einer virtualisierten Umgebung zur Nutzung für viele Firmen abgebildet“, beschreibt Neuwirth das Grundprinzip hinter diesem Angebot. Die Kosten für Infrastruktur und Betrieb werden also zwi-

FOTO: AASTRA

„Die Arbeitswelt ändert sich rasant“, bestätigt Achim Kaspar, General Manager bei Cisco Österreich. „Arbeitsgruppen und Teams bestehen immer häufiger aus Mitgliedern, die über verschiedene Standorte verteilt sind, wobei die Mitarbeiter heute auch noch viel mobiler sind und ihre eigenen Geräte im Berufs- und Privatleben nutzen.“ Dabei macht es für Kaspar kaum einen Unterschied, in welcher Branche man sich bewegt. Egal ob es sich um ein mittelständisches Unternehmen oder einen global operierenden Konzern handelt, die Anforderungen sind immer dieselben: Die Mitarbeiter wollen bzw. müssen rasch und effizient miteinander kommunizieren können, ganz egal, wo sie sich gerade befinden. „Für uns geht es nun darum, entsprechende Plattformen für die Zusammenarbeit in virtuellen und räumlich verteilten Teams zu schaffen“, beschreibt der Manager die Herausforderung an die Anbieter moderner UnifiedCommunication-Lösungen. „Die Lösungen müssen nicht nur leistungsfähig, sondern vor allem auch einfach und intuitiv benutzbar sein.“ Im Fall von Cisco handelt es sich dabei etwa um die Cisco Business Edition 6000, die sich für Unternehmen mit bis zu 1.000 Mitarbeitern und 50 Standorten eignet und alle Kommunikationswege auf einem einzigen Server zusammenführt. „Die so genannte All-over-IP-Kommunikation ist der nächste Schritt in der klassischen Telefonie“,

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Sie würden sich Ihre Termine auch nicht mit einem Knopf im Taschentuch merken. Aastra bietet Ihnen ausgeklügelte Kommunikationssysteme mit zahlreichen Mehrwerten. Eine maßgeschneiderte Lösung von Aastra erhöht die Produktivität Ihrer Organisation: Zur klassischen Telefonie oder Voice over IP (VoIP) kommen sinnvolle Anwendungen wie Alarmierungs- und Mobilitätslösungen, Anbindung an Outlook™ und interne Datenbanken, Präsenzmanagement oder Konferenzlösungen. Aastra Lösungen sind in Unternehmen jeder Branche und Größe zuhause.

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schen vielen Firmen aufgeteilt und reduzieren sich dementsprechend, außerdem wird kein eigenes Personal für die Wartung des Systems benötigt. Der UCaaS-Anbieter, bei dem die Hardware steht, kümmert sich um Software-Updates, Backups und die Behebung allfälliger Probleme. Die All-over-IP-Kommunikation von Kapsch wird auch als Cloud-Lösung angeboten. „In diesem Fall stehen nur die Endgeräte zum Telefonieren beim Kunden, während sich die intelligente Schaltzentrale bei uns im Rechenzentrum befindet“, erklärt Neuwirth. Um gegen Hacker, Industriespionage und den Zugriff von Geheimdiensten, aber auch gegen allfällige Naturkatstrophen gefeit zu sein, hat Kapsch BusinessCom sein Hochsicherheitsrechenzentrum nahe der steirischen Stadt Kapfenberg praktisch unangreifbar in der Tiefe eines Bergmassivs eingebettet. Browser als Video-Telefon Auch das ursprünglich für den Vertrieb hochwertiger Headsets bekannte Unternehmen headON Communications aus Wien setzt bei seinen Angeboten verstärkt auf Unified-Communication-Lösungen. Neben einer Vielzahl von Endgeräten – die Palette umfasst neben Headsets auch Tischtelefone, Kameras und Konferenzsysteme – bietet headON auch komplette, IPbasierte Telefonanlagen wie etwa das 3CX Phone

System an, das jetzt um die Web-ConferencingTechnologie des italienischen Anbieters e-works erweitert wurde. Dank des neuen WebRTC-Standards wird es Mitarbeitern und Kunden eines Unternehmens, das diese Technologie einsetzt, künftig möglich sein, auch ohne einen eigenen Software-Client via PC und Webcam direkt aus einem Internet-Browser heraus an einer Videokonferenz teilzunehmen. headON befindet sich derzeit auf Expansionskurs: „Wir werden demnächst eine Niederlassung in Innsbruck eröffnen, um unseren Kunden in Westösterreich ein noch stärkeres Service bieten zu können“, freut sich Geschäftsführer Rene ■ Horvath.

GUTER KLANG. Bei einer Videokonferenz kommt es nicht nur auf das Bild, sondern auch auf den Ton an. Deshalb bietet Aastra auch ein „Schnurlos-Konferenztelefon“ mit zwei kabellosen Mikrofonen und einem ebenfalls kabellosen Lautsprecher an

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Volles Haus bei den Austrian Consultants’ Days: 2.500 Besucher haben im Vorjahr in der Hofburg an dem vom WKÖ-Fachverband UBIT veranstalteten IT- und Beratertag teilgenommen.

Wo professionelles Know-how fehlt Was Unternehmensberater für Unternehmer tun können. Ein Gespräch mit Alfred Harl, Obmann des WKÖ-Fachverbandes Unternehmensberatung, Buchhaltung und IT (UBIT).

Text Wolfgang Pozsogar

Unternehmer stehen vor immer komplexeren Herausforderungen und meist unter beträchtlichem Zeit- und Erfolgsdruck. Mit welchen Leistungen wollen Unternehmensberater das Leben ihrer Kunden leichter machen? Richtig am Platz sind Unternehmensberater überall dort, wo professionelles Know-how notwendig ist, das im eigenen Betrieb nicht zur Verfügung steht. Muss etwa die Geschäftsführung für die Finanzierung eines neuen Projekts einen Businessplan erstellen, ist ein Unternehmensberater der richtige Ansprechpartner. Er kann die Unternehmenszahlen so aufbereiten, dass sie eine gute Grundlage für das Gespräch mit Banken, Investoren und Förderstellen sind. Ein weiteres Beratungsfeld ist das Personalwesen. Nehmen wir die Personalauswahl. Unternehmer ohne eigenen Recruiting-Spezialisten kostet es wahnsinnig viel Zeit, aus 60, 70 oder 100 Bewerbern den besten neuen Mitarbeiter auszuwählen. Der Unternehmensberater hat Erfahrung mit der Personalauswahl, er wählt gezielt die Geeignetsten aus, die Letztauswahl wird dann gemeinsam mit dem Unternehmer getroffen. Auch die Einführung des Mitarbeiters in den Betrieb, gerade bei Führungskräften ein wichtiger Punkt, kann ein Unternehmensberater begleiten.

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Ein drittes und ganz aktuelles Beispiel aus dem Bereich IT: Microsoft stellt die Unterstützung für das Betriebssystem XP ein, das noch von vielen Firmen benützt wird. Den betroffenen Unternehmen steht daher ein baldiger Wechsel des Betriebssystems ins Haus. Ein Unternehmens- und IT-Berater kann mit seiner Begleitung im technischen Bereich, aber auch durch die Schulung der Mitarbeiter für einen reibungslosen Ablauf dieser Umstellung sorgen. Wobei das nur drei Beispiele sind. Unternehmensberatung deckt ein weites Feld ab. Es reicht von der Managementberatung über das gesamte Personalwesen vom Mitarbeitergespräch bis zur Weiterbildung, Fragen der Organisation, Technik, Logistik und IT über Controlling, Finanz- und Rechnungswesen bis zu Marketing, Vermarktung, Vertriebsunterstützung und Spezialthemen wie Umweltmanagement oder auch Wirtschaftsmediation. Und solch komplexe Beratungsaufgaben soll ein Unternehmen jemandem anvertrauen, nur weil er sich Unternehmensberater nennt? Der Zugang zu diesem Gewerbe ist doch weitgehend frei. In ganz Europa sind die Gewerbeordnungen liberalisiert. Das ist zu akzeptieren. Wir haben

FOTOS: FV UBIT/GOLDBERGER

MOBILITÄT UNTERNEHMENSBERATUNG


uns aber mit der Frage auseinandergesetzt, wie wir unseren Kunden in dieser Situation höchste Beratungsqualität sichern können. Dafür haben wir eine Reihe von Maßnahmen gesetzt. In deren Zentrum steht die Beraterakademie Incite. Sie bietet unseren Mitgliedern verschiedenste Seminare für die Vorbereitung zur Zertifizierung als „Certified Management Consultant“, kurz CMC, oder für die Prüfung zum akademischen Unternehmensberater, die wir gemeinsam mit der Fachhochschule Eisenstadt durchführen. CMC ist das weltweit stärkste Qualitätssiegel für Beraterleistungen. Wer dieses Siegel hat, der kann etwas. Um die Leistungsqualität unserer Branche nach außen darzustellen, haben wir den Constantinus entwickelt, das ist sozusagen der Oscar der Berater. Vor zwölf Jahren haben wir damit begonnen, mittlerweile verleihen wir diese Auszeichnung weltweit, zuletzt in Johannesburg, im Mai werden wir in Madrid sein, im Juni wird der österreichische Constantinus in Perchtoldsdorf vergeben. Was wir können, zeigt sich auch an vielen renommierten Auszeichnungen von Dritten, die wir erhalten. Kürzlich belegten Österreichs Unternehmensberater beispielsweise vor Banken und Finanzdienstleistern sowie dem Lebensmittelund Drogeriefachhandel bereits zum dritten Mal in Serie den ersten Platz in der Best-RecruitersStudie von Career. Solche Anerkennung freut uns natürlich. Wie erkennt der Auftraggeber, ob der ins Auge gefasste Unternehmensberater entsprechend zertifiziert oder anderswie für seine Tätigkeit qualifiziert ist? Auf unserer Website www.ubit.at lassen sich Firmen nach verschiedensten Kriterien auswählen. Klickt man bei der jeweiligen Firma auf Detail und UBIT-Infos, erhält man, soweit vom Unternehmen angegeben, alle Antworten auf diese Frage. Natürlich geben auch die Referenzen wichtige Hinweise auf das Können und die Fähigkeiten des jeweiligen Unternehmens bzw. IT-Beraters. Den bösen Witz vom Unternehmensberater und dem Schäfer können Sie wahrscheinlich nicht mehr hören. Aber welche Sicherheit hat der Auftraggeber denn nun tatsächlich, dass der Unternehmensberater nicht um der Beratung selbst willen berät, also wie in diesem bösen Witz mit

BERATERQUALITÄT: Alfred Harl, Obmann des WKÖ-Fachverbandes UBIT: „CMC ist das weltweit stärkste Qualitätssiegel für Beraterleistungen. Wer dieses Siegel hat, der kann etwas“

viel Effekthascherei etwas herausfindet, was der Schäfer ohnehin schon immer wusste, nämlich die Größe der Schafherde? Ein wesentlicher Punkt guter und erfolgreicher Unternehmensberatung ist die Definition eines klaren Ziels und der Kriterien, wie gemessen werden kann, ob dieses Ziel erreicht wurde, das heißt, ob die Beratung erfolgreich war. Diese Kriterien sind sogar in einer eigenen Norm – EN 16114 – zusammengefasst. Es muss bei einer Beratung immer eine klare Zielvereinbarung geben, in der die wichtigsten Termine und Kriterien des Beratungsprojekts festgelegt sind. Und es muss laufend überprüft werden, ob ich dort bin, wo ich zu diesem Zeitpunkt sein wollte; bin ich noch nicht dort, muss analysiert werden, was die Ursachen dafür sind. Am Ende des Projekts sollen Kunde und Unternehmensberater sagen können, wir waren gemeinsam erfolgreich, wir haben unsere Ziele erreicht. Apropos gemeinsamer Nutzen für Kunden und Unternehmensberater: Dieses Konzept prägt ja auch den IT- und Beratertag. Wird er heuer wieder stattfinden? Selbstverständlich, die Wiener Hofburg ist für den 27. November schon fix gebucht. Im Mittelpunkt werden diesmal „Best Practice“-Beispiele stehen, von denen jeder lernen und profitieren kann, also Kunden und Unternehmensberater. Danke für das Gespräch.

DIE BERATUNGSBRANCHE LEGT ZU Beratung ist offensichtlich gefragt: Österreichische Unternehmensberatungsbetriebe, Informationstechnologie-Dienstleister und Buchhaltungsbetriebe steigerten im Jahr 2012 laut KMU Forschung Austria den Branchengesamtumsatz um 8,3 Prozent auf 20,34 Mrd. Euro im Vergleich zum Vorjahr. Damit hat die Beraterbranche in diesem Jahr rund 7 Prozent des österreichischen Bruttoinlandsprodukts erwirtschaftet und war mit erstmals mehr als 70.000 Beschäftigten ein entscheidender Konjunkturmotor für die heimische Wirtschaft. Die Zahlen für 2013 stehen noch nicht fest. Die Unternehmensberatungsbetriebe rechnen jedoch abermals mit sattem Wachstum. Es wird mit einem Umsatzplus von über 5 Prozent wieder ein deutlich über dem Durchschnitt der österreichischen Wirtschaft von 0,3 Prozent liegender Wert erwartet.


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LEBENSART

FOTO: NORWEGIAN CRUISE LINE

LOCKER. Beim Freestyle Cruising gibt’s Partystimmung statt fester Essenszeiten und strenger Kleidervorschriften

FREESTYLE CRUISING: LOCKERE KLEIDUNG UND PARTYSTIMMUNG

Nicht nur die Kreuzfahrtschiffe der Reederei Norwegian Cruise Line sehen bunt und individuell aus. Auch an Bord geht es so zu: Freestyle Cruising nennt sich eine innovative Art der Kreuzfahrt, die auf allen Schiffen der Reederei angeboten wird. Zielgruppe sind Reisende, die das Leben in vollen Zügen genießen möchten, so die Reederei. Deshalb sollen sie sich an Bord wie zu Hause fühlen: Beim Freestyle Cruising gibt es weder feste Essenszeiten noch strenge Kleidervorschriften, dafür aber Sail-Away- oder White-Hot-Partys mit norwegischem Flair. Ohne Vorschriften und Zwängen folgen zu müssen, so die Idee hinter dem Konzept, soll der Gast Inspirationen für Neues erhalten und sich voll und ganz entspannen können. www.ncl.at

THE RITZ-CARLTON ERÖFFNET FÜNF-STERNE-HOTEL IN ISRAEL

UMFRAGE: PASSAGIERE WOLLEN INTERNET IM FLUGZEUG

Die Ritz-Carlton Hotel Company eröffnete mit dem The RitzCarlton, Herzliya am Strand von Tel Aviv ihr erstes Haus in Israel. Angrenzend an Israels „Silicon Valley“ ist das FünfSterne-Hotel mit insgesamt 115 Zimmern und 82 Villen und weitläufigem Pool auf dem Hoteldach „der ideale Platz für Geschäfts- und Urlaubsreisende“, so die Eigenwerbung. In unmittelbarer Nähe befinden sich historische und kulturelle Sehenswürdigkeiten, BauhausArchitektur und die dynamische Café- und Restaurantkultur von Tel Aviv. www.ritzcarlton.com

Würden Flugreisende eher bei einer Airline buchen, die während des Fluges die Internet-Nutzung ermöglicht? Die Reise-Suchmaschine Skyscanner hat dazu 1.500 Reisende befragt. Das Resultat: 77 Prozent würden eine Fluggesellschaft mit diesem Angebot bevorzugen. 34 Prozent wären nicht bereit, für den Service zu zahlen. 36 Prozent würden den InternetZugang nutzen, um E-Mails zu lesen und zu beantworten. Fast ein Drittel (32 Prozent) würde sich auf Facebook oder Twitter einloggen. www.skyscanner.de


NEWS

LEBENSART

Die extravagante Balkon- oder Terrassenbegrünung von Green Rabbit

ES GRÜNT SO GRÜN, WENN DIE PALETTEN BLÜHEN! Das junge Unternehmen punktet mit innovativen Ideen und zeigt erfolgreich, wie mit Kreativität und grünem Daumen tolle grüne Plätzchen entstehen, die nicht überall zu finden sind – ob mit lebenden Christbäumen, dem Pflanzenabo, der Greencard oder der Grünen Palette. Letztere ist die perfekte Variante, um auch im urbanen Raum Grün zu schaffen. Individuell bepflanzt wird sie einfach nach Hause geliefert und vom Team professionell aufgebaut. greenrabbit.co

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KRAFTQUELLE. Yoga- und Reikimeister Chetnath Adhikari aus Nepal macht im Sommer in der Steiermark Anfänger und Fortgeschrittene mit der asiatischen Entspannungskunst vertraut

YOGA MIT DEM MEISTER

Viele Führungskräfte setzen auf Yoga, um neue Kraft für den harten Job zu gewinnen. Einer der großen Yoga- und Reikimeister, der Nepalese Dr. Chetnath Adhikari, kommt im Juli nach Österreich. Anfänger und Fortgeschrittene können im Hotel & Spa „Der Steirerhof“ in Bad Waltersdorf unter seiner Anleitung die Symbiose von Geist, Körper und Seele als Kraftquelle erleben. www.dersteirerhof.at 7 0 U n t er nehmer _01_2 0 1 4

ARBEITSPLÄTZE FÜR NOMADEN Arbeitsplätze für „Third-place working“ gibt es seit Kurzem auch in einem attraktiv renovierten Jugendstilgebäude am Wiener Fleischmarkt. Regus schuf im 6. und 7. Stockwerk das Business Center mit individuellen Raumsituationen für die modernen Nomaden der Arbeit. Je nach Bedarf können Arbeitsbereiche vom einzelnen Schreibtisch bis hin zu Konferenzräumen gemietet und genau so lange wie benötigt genutzt werden – für ein paar Stunden, einzelne Tage oder monatsweise.

FOTOS: ELIE SAAB, COURTESY LITTLE WHALE CAY, REGUS, RENE STRASSER

Anzahl der E-Mails weltweit, die täglich in den elektronischen Briefkästen landen. Davon sind allerdings 90 Prozent Spam.


PARADIESISCHER BILDBAND

Urlaub auf einer einsamen Insel: Der Traum wird 101 Mal Wirklichkeit. Ein paradiesischer Bildband stellt die schönsten Resorts auf Privatinseln vor. Inspiration für den nächsten Luxus-Urlaub gefällig? Ob an den weißen Sandstränden der Seychellen oder in romantischen RobinsonCrusoe-Retreats in der Karibik – auf einer Insel lassen Sie die übrige Welt zurück oder nehmen nur das Beste daraus mit! „Cool Private Island Resorts – The World’s 101 Best Islands“ lädt den Leser auf eine Weltreise der anderen Art ein – auf ein atemberaubendes Insel-Hopping mit Stopps in königlichen Resorts, sinnlichen Spas und sonnendurchfluteten Strandbungalows, geeignet für ungewöhnliche Hochzeiten, private Familientreffen oder ungestörte geschäftliche Veranstaltungen. Die Mietpreise liegen zwischen 100 und 10.000 Dollar pro Tag. www.teneues.com

TASTE & BEAUTY

JEDES KRISTALL EIN KUNSTWERK: HEILIGES SALZ AUS INDONESIEN Eigentlich war Lotao-Geschäftsführer Stefan Fak auf einer Indonesienreise im vergangenen Herbst in Sachen Reis und Kokosblütenzucker unterwegs – aber an dem blütenweißen, handgeschöpften Salinensalz, das er auf einem Abstecher nach Bali entdeckte, konnte der Reisexperte nicht vorbei. BALI PUR nennt der Wahlberliner aus Wien das feine Mitbringsel von der Insel. Die kleinen glitzernden Salzblättchen mit ihrer außergewöhnlich zarten Kristalltextur zergehen wie Schnee auf der Zunge und beeindrucken durch ihr ausbalanciertes, sehr mildes mineralisches Bouquet. Für die Balinesen sollen sie sowohl reinigende als auch religiöse Kräfte haben. Das Fleur de Sel ist als erste balinesische Salzspezialität im ausgewählten Feinkost- und Biohandel und über den LOTAO Onlineshop erhältlich. Die Salzblüten sind in einer hochwertigen 150-GrammMembrandose verpackt und zum Preis von 7,90 Euro (UVP) je Dose zu erwerben. www.lotao.de

BETÖRENDER DUFT

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LEBENSART GESCHÄFTSREISEN

STRESSFREI REISEN. Eine App am Handy informiert topaktuell über Flugverspätungen oder den Wechsel des Gates

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Reisen mit den Profis Professionelles Travel-Management senkt die Aufwendungen fürs Reisen. Und es bringt dem Unternehmer und seinen Mitarbeitern mehr Komfort und Sicherheit unterwegs.

Text Wolfgang Pozsogar

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ür große Unternehmen ist es längst selbstverständlich, für viele KMU birgt es dagegen noch ein mitunter erhebliches Einsparungspotenzial: das Travel-Management. Hinter diesem Begriff steht eine klassische Managementaufgabe, nämlich die Steuerung und Optimierung von Prozessen, in diesem Fall im Zusammenhang mit Buchung, Abrechnung und Kontrolle von Geschäftsreisen. Aus Zeitgründen, oft aber mangels entsprechenden Knowhows, beschränkt sich Travel-Management bei vielen Unternehmen noch auf einen Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin, der oder die sich mit den Buchungstools im Internet auskennt und auf diese Weise den Großteil der Flug- und Bahntickets sowie die Unterkünfte für das Unternehmen bucht. Bei Reisen zu fixen Terminen innerhalb Europas kann diese Vorgangsweise durchaus erfolgreich sein, meinen Experten. Wiewohl selbst der angeblich billigste Flug im Internet nicht immer der wirklich beste ist: „Einerseits kommen oft eine Reihe versteckter Gebühren dazu, wodurch ein Vergleich erschwert wird. Andererseits ist durch Einzelbuchungen ein ganzheitliches Travel-Management, das integriertes Reporting und bedarfsgerechte Travel-Policies beinhaltet, nicht möglich“, meint beispielsweise Martin Pechatschek von HRG Austria. Umbuchungen werden teuer Ein weiterer Haken ist, dass – so die Erfahrung der Business-Reisebüros – rund 30 Prozent der Online-Buchungen von Geschäftsreisen wieder „aufgemacht“ werden, wie es im Branchenjargon heißt, also Umbuchungen, Namensänderungen und Ähnliches vorzunehmen sind. Bei vielen Online-Buchungsmaschinen lassen sich diese nachträglichen Änderungen aber nicht oder nur zu mitunter nicht unwesentlichen Kosten durchführen.

Das günstige Angebot kann damit unterm Strich durchaus ungünstig sein. Noch mehr gilt das bei komplexen Verbindungen zu Destinationen außerhalb Europas mit mehrmaligem Umsteigen. Teuer für das Unternehmen machen die Reise dann nicht allein eventuell zusätzliche Gebühren, sondern auch ungünstige Verbindungen: Muss eine Führungskraft acht Stunden auf einen Anschlussflug warten, ist das verlorene Arbeitszeit, kommt der Mitarbeiter oder die Mitarbeiterin aufgrund des überlangen Fluges erschöpft zu einer wichtigen Verhandlung, kann das das Unternehmen letztlich wesentlich mehr Geld kosten, als durch das Billig-Ticket erspart

»Servicepakete werden auf die Wünsche der Kunden zugeschnitten« wurde, warnen Experten für Geschäftsreisen. Dabei ist der für den jeweiligen Reisenden und seine Aufgabe optimale Flug zum besten MARTIN PECHATSCHEK, HRG Austria: Durch Einzelbuchungen ist ein ganzheitliches Travel-Management nicht möglich

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LEBENSART GESCHÄFTSREISEN

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MARTIN SCHRAMSEIS, BCD Travel: Auch die indirekten Reisekosten wie Genehmigungsverfahren, Bestellprozesse und Reiseabrechnungskosten berücksichtigen

Preis nur ein Teilaspekt des Themas TravelManagement. Wesentlich zur Senkung der Reisekosten trägt die Optimierung aller mit der Buchung verbundenen Abläufe bei. Auf Business-Reisen spezialisierte Reisebüros nehmen auf Wunsch die gesamte Prozesskette einer Geschäftsreise unter die Lupe. „Neben den direkten Kosten, wie z. B. Flug- und Hotelkosten, werden auch die indirekten Reisekosten wie Genehmigungsverfahren, Bestellprozesse und Reiseabrechnungskosten berücksichtigt“, erzählt Martin Schramseis, Geschäftsführer von BCD Travel. Dabei geht es um beträchtliche Summen. Laut Schramseis lassen sich durch eine Optimierung der Prozesse 35 bis 50 Prozent der Kosten sparen. Welche Schritte hier vorgenommen werden, hängt von den Bedürfnissen des jeweiligen Unternehmens und der Zahl der Reisen ab. „Die Servicepakete werden natürlich auf den Kunden und seine Wünsche zugeschnitten“, so Martin Pechatschek von HRG Austria. Und er fügt hinzu: „Das beginnt bei der persönlichen Betreuung

»Durch Optimierung der Prozesse 35 bis 50 Prozent der Kosten sparen« durch zugewiesene Travel Consultants, die das Unternehmen beraten und die Reisen organisieren. Ebenso gibt es Online-Lösungen, mit deren Hilfe Kunden die Buchungen schnell und unkompliziert vornehmen können.“ Die Online-Buchungstools der Reisebüros sind mit den Buchungsmaschinen im Internet aber nicht vergleichbar: BCD bietet beispielsweise mit Travel Business Online ein personalisiertes Online-Reiseportal für KMU-Kunden. Die Lösung lässt sich an jedem PC mit Internetzugang nutzen. „Vorteile sind etwa Kostenreduzierung durch Einhaltung von bis zu zwei unterschiedlichen Reiserichtlinien, Steuerung auf 7 4 U n t er nehmer _01_2 0 1 4

KATHARINA TURLO, Carlson Wagonlit Travel CWT: Dem Kunden steht in allen Angelegenheiten das Fullservice des Reisebüros zur Verfügung

bestehende BCD Travel- und Firmenvertragsraten oder geringe Service-Entgelte für OnlineBuchungen“, erzählt Martin Schramseis. In die Tools integrierte Reiserichtlinien tragen wesentlich dazu bei, die Reisekosten ohne großen Aufwand im Griff zu behalten. In diesen Richtlinien ist definiert, wer für welche Reisen welche Tickets buchen darf, und das sollte natürlich bei jeder Buchung Berücksichtigung finden: „Sinnvolle und umsetzbare Reiserichtlinien sind wichtig, noch wichtiger – um Prozesskosten zu minimieren – sind effektive Genehmigungsund Kontrollprozesse, die die Einhaltung der Reiserichtlinien sicherstellen“, sagt Christiane Tondolo, Geschäftsführerin von BTU Business Travel Unlimited. Und sie fügt in Richtung KMU hinzu: „Das gilt für Unternehmen aller Größen.“ Tondolo empfiehlt einfache und verständliche Reiserichtlinien: „Der Alltag verlangt Flexibilität. Statt einer Zielsetzung von 99 Prozent genügt es meist, sich mit 80 Prozent zu begnügen. Das spart Zeit und erlaubt es trotzdem, sich einen Überblick zu verschaffen.“ Je nach Ausbaustufe der Online-Tools können darüber hinaus detaillierte Abrechnungen und Analysen des Reisebüros direkt in das EDVSystem des Unternehmens übernommen und dort auch im Rechnungswesen und im Controlling weiterverarbeitet werden. Reporting und Analyse bringen eine optimale Übersicht über die Reisekosten und bilden damit eine weitere Basis für die Definition von sinnvollem Einsparungspotenzial. „Ein ausgefeiltes Berichtswesen in Verbindung mit der Beratung des Reisebüros macht deutlich, wo eingespart werden kann“, so Martin Pechatschek von HRG Austria. Katharina Turlo, General Manager Austria bei Carlson Wagonlit Travel CWT, betont, dass Travel-Management in Zusammenarbeit mit


einem spezialisierten Reisebüro nicht nur die Kosten optimiert, sondern letztlich auch mehr Komfort für Unternehmen und Reisende bringt: „Dem Kunden steht in allen Angelegenheiten das Fullservice des Reisebüros zur Verfügung. Er kann bei Umbuchungen oder allen anderen Fragen einfach anrufen.“ Besonders wichtig sei das Service des Reisebüros, wenn es einmal unterwegs Probleme gibt. Turlo weist auf die 24-Stunden-Hotline von CWT hin. Egal ob ein Reisender seinen Aufenthalt aus geschäftlichen Gründen verlängern muss, den Flug versäumt hat oder sonst ein Hindernis aufgetreten ist: Bei der Hotline hat man sämtliche Daten des Reisenden, kann für ihn umgehend neue Tickets ausstellen oder Hotels buchen. „Natürlich werden dabei auch die Reiserichtlinien berücksichtigt, natürlich gibt es Regelungen, wer dort anrufen darf, bis zu welchem Betrag Tickets ausgestellt werden dürfen usw.“, fügt die Managerin von CWT hinzu. Angenehm machen das Reisen auch Apps fürs Smartphone, die ebenfalls von den Business-Reisebüros zur Verfügung gestellt werden. „Solche Applikationen entlasten Geschäftsreisende und helfen ihnen, sich unterwegs zurechtzufinden“, meint Martin Schramseis von BCD Travel. Sein Unternehmen bietet beispielsweise TripSource, bei Carlson Wagonlit Travel heißt die Anwendung für unterwegs CWT To Go. Sämtliche Informationen über eine Reise von den Flügen über Mietautos bis zu den Hotels sind bei diesen Apps übersichtlich auf dem Smartphone dargestellt. Und das topaktuell: Der Reisende bekommt sogar Informationen über verspätete Abflüge oder Gatewechsel umgehend auf sein Mobiltelefon. Die Leistungen der Apps werden laufend erweitert. In Zukunft soll der Reisende Informationen über sein Reiseziel ebenso via Mobiltelefon erhalten wie Flugpläne und vieles andere. „Wir investieren viel in diese Applikation“, erläutert Katharina Turlo, „die Zukunft wird digital.“ Unterstützung bei komplexen Reisen Für welche Unternehmen professionelles Travel-Management wirklich Sinn macht, ist individuell sehr unterschiedlich, so die Experten. Es komme weniger auf die Größe des Betriebs und auch nicht unbedingt auf das jährliche Reisebudget an, meint Christiane Tondolo von BTU Business Travel Unlimited: „Viel entscheidender ist die Komplexität und Art der Reisetätigkeit, wie z. B. häufig lange Überseereisen oder Reisen zu entlegenen Destinationen. Hier ist die Unterstützung des Experten hilfreich.“ Martin Pechatschek weist darauf hin, dass das Reisevolumen selbst weitgehend unabhängig von der Größe des Betriebes ist: „Wir haben eine kleine Firma aus der Automobilbranche als Kunde, deren Mitarbeiter viel unterwegs sind und wo übers Jahr gesehen ein relativ großes Reisevolumen zusammenkommt.“

CHRISTIANE TONDOLO, BTU Business Travel Unlimited: Besonders wichtig sind effektive Genehmigungsund Kontrollprozesse, die die Einhaltung der Reiserichtlinien sicherstellen

KMU stellen jedenfalls eine immer wichtiger werdende Zielgruppe für Business-Reisebüros dar. Martin Schramseis nennt eine Untersuchung, nach der die durchschnittlichen Kosten pro Geschäftsreise bei den KMU in den letzten Jahren um knapp ein Viertel gestiegen sind: „Ein Grund für dieses Phänomen ist die zunehmende Internationalisierung der KMU – schon heute sind über 70 Prozent der mittelständischen Unternehmen im Ausland aktiv. Tendenz steigend.“ Und je mehr gereist wird, desto sinnvoller wird ■ professionelles Travel-Management. DIE GESCHÄFTSREISE-SPEZIALISTEN BCD Travel Business Travel GmbH Mariahilfer Straße 20/1 1070 Wien T +43/0/50 884 - 7210 vienna@bcdtravel.at www.bcdtravel.at BTU Business Travel Unlimited Reisebüro Ges.m.b.H. Operngasse 2/2. Stock 1010 Wien T +43/1/516 51 - 0 office@btu.at www.btu.at Carlson Wagonlit Travel CWT Handelskai 94-96 Millennium Tower 1200 Wien T +43/1/240 600 info@carlsonwagonlit.at www.carlsonwagonlit.at HRG Austria Hogg Robinson Austria GmbH Ungargasse 37/2. Stock 1030 Wien T +43/1/514 78 - 0 business.travel.at@hrgworldwide.com http://www.hrgworldwide.com/de-at


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LEBENSART LUXUSIMMOBILIEN

Mehr als das Maximum Auch wenn die Nationalbank warnt: Luxuswohnimmobilien boomen weiter als Wertanlage. Vor allem in Wien: Im ersten Bezirk kratzt man bereits an der Schallgrenze von 30.000 Euro pro Quadratmeter. Teuer? Im Vergleich zu anderen Weltstädten ist das noch durchaus günstig.

Text Elke Jauk-Offner

1-19-18-13. Diese simple Zahlenkonstellation ist zwar keine Gewinnzahl, gleicht aber dennoch einem potenzierten Lottosechser. Ist man nämlich im Besitz von Immobilien in genannten Wiener Bezirken, verfügt man über Eigentum in den begehrtesten und damit teuersten Lagen der

»An der 30.000-Euro-Schallgrenze wird bereits gekratzt« Stadt. Das Maß aller Dinge ist dabei der erste Bezirk, die Quadratmeterpreise bewegen sich hier zwischen 10.000 und 28.000 Euro. „An der 30.000-Euro-Schallgrenze wird bereits 7 6 U n t er nehmer _01_2 0 1 4

gekratzt“, sagt Peter Marschall, Inhaber des gleichnamigen Immobilienbüros. Die große Bandbreite lässt sich dadurch erklären, dass man auch „1010 Wien“ nicht über einen Kamm scheren kann: „Die Lage Tuchlauben lässt sich nicht mit einer Lage am Donaukanal vergleichen“, so der Experte. Zudem gelten die Schallgrenzen „nur für einzelne ausgewählte Wohnungen und sind nicht repräsentativ für dieses Segment“, ergänzt Michael Ehlmaier, geschäftsführender Gesellschafter von Ehl Immobilien. Bei den weiteren Stockerlplätzen des kostspieligsten Wiener Pflasters zeichnet sich bereits ein deutlicher Abfall ab: In Döbling wird man bei Preisen bis zu 10.000 Euro fündig, in


IST WIRTSCHAFT IST GELD IST MOBILITÄT IST LIFESTYLE

STILFRAGE. Ob Penthouse oder klassische Gründerzeitvilla – das Angebot an Luxusimmobilien ist gegeben, die Nachfrage auch

Währing bei 5.000 bis 7.000 Euro pro Quadratmeter. Im ebenfalls beliebten 13. Bezirk liegen die Kosten noch um 15 bis 20 Prozent darunter. „Das Angebot an hochwertigen Wohnimmobilien ist so groß wie nie zuvor. Gerade in den letzten Jahren wurde eine Anzahl von Projekten entwickelt, die sich genau in diesem Segment bewegen“, so Ehlmaier. Die Nachfrage lässt ebenfalls nicht zu wünschen übrig, „nachdem auch viele internationale Kunden Wien als interessante und lebenswerte Stadt mit großer wirtschaftlicher Sicherheit entdeckt haben“. Stabil nach oben Für den tiefen Griff in die Geldtasche wird man mit Werthaltigkeit, ja vielmehr Wertsteigerung belohnt. „Immobilien dieser Art sind eine sichere Veranlagung“, bestätigt Eggert Koch, Geschäftsführer von Dr. Koch Traumrealitäten. Der Blick in die Vergangenheit zeige, so Marschall, dass man in der Prä-Euro-Zeit bereits bei Kosten von 100.000 Schilling pro Quadratmeter eine magische Grenze sah. „Mittlerweile sind wir im Topsegment beim Vierfachen dieser früheren Benchmark angekommen“, führt der Fachmann vor Augen. Und: „Wien hat in all den Jahren im Luxussegment keinen wirklichen Einbruch hinnehmen müssen. Der Londoner Markt ist vergleichsweise volatil, da gab es in den vergangen fünf, sechs Jahren immer wieder

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GESCHMACKSSACHE. Das Gesamtpaket des Objekts muss stimmen – von der Makro- und Mikrolage bis hin zum repräsentativen Entrée

Tiefs.“ Von einer Vermietung rät Marschall ab, es seien nur „mit viel Glück Renditen von 1,5 bis 2 Prozent erzielbar. Den Markt, dass man sehr teuer vermieten kann – den gibt es bei uns nicht.“ Ehlmaier schlägt in dieselbe Kerbe: „Eine Luxusimmobilie ist nach wie vor eher für den langfristigen Eigennutz bestimmt und daher nicht unter dem Aspekt einer erzielbaren Rendite zu bewerten.“ Repräsentativer Altbau Sollte die Wohnung zu einer Vermietung gelangen, sind gerade in diesem Segment die spezifischen Bedürfnisse der potenziellen Käufer bereits frühzeitig zu beachten: Schon der Grundriss sollte der jeweiligen Zielgruppe entsprechen. „Bei den Zielgruppen unterscheiden wir wohlhabende Jungfamilien, Best Ager Generation 50+, Dinks, High Net Worth Individuals und internationale Kunden“, führt Alexander Grigkar, Geschäftsführer des gleichnamigen 7 8 U n t er nehmer _01_2 0 1 4

Immobilienbüros, aus. Die punktgenaue Erfüllung der gehobenen Ansprüche „hat oberste Priorität bei der Planung oder dem Kauf einer Luxusimmobilie“, so Grigkar. Weil die besten Lagen bereits verbaut sind, können Höchstpreise praktisch nur in historischen Liegenschaften erzielt werden – und dort wiederum im Dachgeschoß, wo sich die Qualitäten des Altbaus mit den Vorzügen des Neubaus verbinden. Dafür muss alles, aber auch wirklich alles stimmen: Käufer in dieser Liga erwarten Top-Lage, Top-Bestandshaus, Top-Ausstattung und einen USP, der das Domizil absolut einzigartig macht. „Das Objekt muss Teil eines stimmigen Gesamtpakets sein, was die Makrolage, die Mikrolage, die Lage im Haus, das Erscheinungsbild des Hauses an sich, den Grundriss und die Ausstattung der Wohnung betrifft“, analysiert Ehlmaier. Kompromissbereitschaft bringt die Klientel in diesem Segment nur wenig mit. Repräsentative Entrées, Sicherheitstechnik, direkter Liftzugang von der Wohnung aus, Garagenplatz, großzügige Raumhöhen, Blick über Wien, Terrassen auf Wohnraumebene, Klimatisierung, Bäder mit Spa-Charakter, „Show-Kitchen“ für die Gäste, „Dirty Kitchen“ für das Personal – die Liste der Vorstellungen ist lang. Eine sehr wichtige Rolle in diesem Marktsegment spielen nach Meinung der Experten internationale Kunden. Die größte Interessentengruppe sind zwar Österreicher und Auslandsösterreicher, russische und arabische Kunden folgen aber bald danach. Internationale Käufer sind oft auf der Suche nach einem Dritt- oder Viertwohnsitz. Die guten Flugverbindungen in den Osten machen die Donaumetropole attraktiv. Sicherheits-, Stabilitäts- und Kulturplus Attraktiv sind auch die Preise im internationalen Vergleich. Wien ist nicht London. Und nicht Paris. Dort und in anderen Metropolen bewegt man sich in noch viel lichteren Höhen. Wohnluxus in Moskau ist um das Eineinhalb-


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HIMMELWÄRTS. Das Maß der Dinge in Sachen Rekordwerte heißt: über den Dächern von Wien und im ersten Bezirk

fache teurer als hierzulande, Paris und Zürich präsentieren sich mit doppelt so hohen Kosten, in London muss man gar mit zweieinhalb- bis dreimal so hohen Quadratmeterpreisen rechnen. Dem nicht genug: „Das sind Mittelwerte, Ausreißer nach oben sind noch wesentlich höher“, sagt Koch. In puncto Lebensqualität kann der Donaumetropole allerdings niemand etwas vormachen. Zum vierten Mal in Folge wurde die Stadt 2012 im Rahmen der MercerStudie zur Lebensqualität ganz vorne gereiht und hat damit einige Stars auf der Landkarte auf die Plätze verwiesen. Neben der wirtschaftlichen und politischen Stabilität punkten bei der betuchten wie anspruchsvollen Klientel Kultur und Tradition. Zudem: „In Wien kann man ohne Leibwächter unterwegs sein und auch um drei Uhr früh noch bedenkenlos durch die Stadtteile gehen“, verweist Marschall auf den hohen Sicherheitsfaktor, den viele internationale Käufer schätzen. Kann Wien an Größen wie London oder Paris in Zukunft anschließen? Da winken die Experten ab. „Dazu fehlt der Stadt einfach der Status als internationales Finanzzentrum“, nennt Marschall den Grund. Der Pluspunkt Lebensqualität spreche aber für eine weitere Preis-Tendenz nach oben – der Spielraum sei schließlich vorhanden, wie der Blick über die Grenzen zeigt. „Das ist eine natürliche und logische Entwicklung, nachdem Wien in den letzten Jahrzehnten ein Dornröschendasein gelebt hat“, konstatiert Ehlmaier. Eine derart deutliche permanente Erhöhung der Wiener Immobilienpreise, wie sie längere Zeit die Verkäufer erfreut und die Käufer ernüchtert hat, sei allerdings nicht mehr zu erwarten. „Die Preise machen eher Seitwärtsbewegungen und steigen nicht mehr so steil an“, so Marschall. Koch prognostiziert statt des jährlichen Plus von 10 Prozent vergangener Tage moderate 2 bis 3 Prozent. Goldenes Pflaster Zentrum Nach wie vor ganz oben im Fokus der Begehrlichkeiten steht das „goldene U“ mit Kärntner Straße, Graben und Kohlmarkt, der ja in die Verlängerung gegangen ist: Im Golden Quartier zwischen Tuchlauben und Am Hof kann man als Nachbar der Edel-

An den Wiener Top-Standorten „Campus Lodge“ in 1020 Wien und „OrchideenPark“ in 1190 Wien stehen 64 Apartments von 38 m² bis 60 m² zur Auswahl – und das ab 52 Euro pro Nacht. Die Wohneinheiten haben 1-2 Zimmer, einen Garten mit Terrasse oder Balkon und sind ab 7 Nächten anmietbar. Die Gäste können 24 h Stunden 7 Tage die Woche über die Website buchen und zu jeder Tages- & Nachtzeit einchecken. Und das Beste: Als zentrale Anlaufstelle für Services und Tipps steht dem Gast ein professioneller Concierge zur Verfügung. Neben Designmöbeln, Parkett- und Steinböden und einer voll ausgestatteten Küche sorgen die Freizeitund Wellnesseinrichtungen in der Anlage für hohe Wohnqualität. Ein Outdoor-Pool, Sauna, Infrarotkabine, ein Fitnessraum, aber auch die großzügige Lobby laden zum Chillen & Relaxen ein. In den IG Serviced Apartments werden Sie sich wie zu Hause fühlen.

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LEBENSART LUXUSIMMOBILIEN

WORD-RAP Rechtsanwalt Ender Bozkurt, Rechtsanwaltskanzlei Grigkar Bozkurt Urbas Wenn man eine Luxusimmobilie sucht ... ... sind Networking und Kontaktpflege wesentlich. Luxusimmobilien in wirklich guten Lagen sind selten am Markt und werden nicht unbedingt über Internetportale oder die Samstagszeitung kommuniziert. Der Weg zum Erfolg führt über Kontakte. Hat man ein Objekt der Begierde ins Auge gefasst ...

marke Louis Vuitton in zwölf Luxuswohnungen mit 150 bis 700 Quadratmetern und so klingenden Namen wie „Kiss the Sky“ und „Eclectic View“ logieren. Ehlmaier verweist noch auf weitere Projekte: das Palais Principe am Hohen Markt, in dem der Penthouse-Quadratmeter 27.500 Euro kostet; der Schillerplatz neben der Akademie der bildenden Künste, die Schönlaterngasse hinter der Jesuitenkirche, das Palais Fürth in der Schmidgasse, das „Hamerling“ in der Josefstadt, die Residences des Hotels Kempinski im Palais Hansen im Börseviertel und jene im Hotel Sans Souci an der Schnittstelle von siebentem und erstem Bezirk. Von der Innenstadt fußläufig zu erreichende Areale über die magische 1010-Grenze hinaus gewinnen sukzessive an Attraktivität. „Die Nachfrage nach erstklassigen Lagen in den umliegenden Bezirken in Ringnähe wird immer stärker“, bestätigt Ehlmaier. Er verweist auch auf die „geplante Generalsanierung des derzeit noch von der Volksbank genutzten Objektes in der Kolingasse 19, wo ebenfalls sehr exklusive Stadtwohnungen inklusive Penthouse-Wohnungen im Dachgeschoß entstehen werden“. Wer zu Grünlagen tendiert, will rund um den Türkenschanzpark, in der Cottagegasse, am Schreiberweg und entlang von Bellevue- und Himmelsstraße leben. Hier gibt es beispielsweise Projekte wie die „Neuen Villen“ in Döbling. Koch denkt vor allem an historische Villen in

»Die Nachfrage ist groß, das Angebot ist knapp und wird immer knapper« parkähnlichen Anlagen mit schönem Wien-Blick, gepflegter Nachbarschaft und in einer Größenordnung von fünf bis acht Millionen Euro. „Die Nachfrage ist groß, das Angebot ist knapp und wird immer knapper.“ Manche suchen, so der Experte, zwei bis fünf Jahre nach ihrem persönlichen Objekt der Begierde. Damit eben wirklich alles stimmt, auch die Gefühlswelt. Denn in der obersten Liga sind die Kaufentscheidungen ■ durchaus auch von Emotionen geleitet. 8 0 U n t er nehmer _01_2 0 1 4

... sind Expertisen das Gebot der Stunde. Man sollte Due-Diligence-Prüfungen durchführen: auf der einen Seite in gebäudetechnischer und infrastruktureller Hinsicht, auf der anderen Seite in steuerlich-rechtlichen Angelegenheiten zugunsten eines optimalen Kauf-Konstrukts. Eigentümer sind oft nicht Privatpersonen, sondern ein oder zwei Gesellschaften. Und wenn die Liebe zur Immobilie auch auf den zweiten Blick hält ... ... ist ein Blick in die Vergangenheit ratsam – Stichwort Rückstellungen, Abschreibungen etc. Man sollte sich wirklich alles genau ansehen, damit man es nicht mit unliebsamen Überraschungen wie beispielsweise nicht geleisteten Umsatzsteuern oder nicht angemeldeten Dienstnehmern der Gesellschaft zu tun bekommt. Wird der Erwerbsvorgang in Angriff genommen ... ... muss die Gestaltung der Abwicklung genau geklärt werden, damit den Kauf höchstmögliche Sicherheit begleitet. Zahlungs- und Rechtsvorgänge sind gut zu kombinieren. Wann wird welche Urkunde unterschrieben? Unter welchen Bedingungen gibt man Urkunden aus der Hand? Wer übernimmt Treuhandschaften? Ist es sinnvoll, eine etwaige Finanzierung aus der Vergangenheit zu übernehmen? Soll die erworbene Immobilie vermietet werden ... ... ist vor allem bei Gründerzeithäusern zu bedenken, dass die Bewohner dem Mietrechtsgesetz unterliegen, Spannungsfelder sind vorprogrammiert, Investitionen sind zu erwarten. Bei Mietverträgen ist jedes Bestandsobjekt einzeln zu betrachten, Investitionszusagen ebenso wie Befristungen. Bestehende Mietverträge sollte man im Vorfeld in puncto Mietzins unter die Lupe genommen haben, damit die Erträge aus dem Objekt stimmen. Wenn die Wunschimmobilie allerdings erst auf dem Papier existiert ... ... sollte der Käufer so früh wie möglich in den Planungsprozess miteinbezogen werden, damit seine Erwartungen erfüllt, seine Vorstellungen umgesetzt werden. Es beginnt bereits damit, welche Arten von Leitungen benötigt werden. Es geht um Details wie Wandstärken und um Regelungen, mit Pflanzen welcher Größe die Dachterrasse bepflanzt werden darf.

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HERRSCHAFTLICH: Für eine großzügige Villa in einer parkähnlichen Anlage muss man mit fünf bis acht Millionen Euro rechnen


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Die Aufsteiger Manager und Führungskräfte, die in den letzten Wochen die Karriereleiter nach oben kletterten.

Johannes Gungl ist seit Februar neuer Geschäftsführer der Rundfunk- und Telekom Regulierungs-Gesellschaft. Der studierte Jurist war zuletzt als selbstständiger Unternehmensberater tätig. Branchenerfahrung hat er unter anderem bei Orange und tele.ring gesammelt.

CHIEF HUMAN RESOURCES

Hubert Beykirch stößt als Chief Human Resources Officer zur Anwaltskanzlei WOLF THEISS. Er übernimmt die Position als Karenzvertretung für Barbara Stimpfl-Abele. Erfahrung für seine Aufgabe sammelte Beykirch als Head of HR Germany bei Linklaters in Frankfurt.

DER PROFI KENNT BEIDE SEITEN DES FLOTTENGESCHÄFTS Kia Austria möchte im Flottensegment weiter an Boden gewinnen und hat deshalb vor Kurzem sein Fleet-Team verstärkt. Als neuer Flottenmanager agiert seit letztem Monat der 36-jährige Wiener Richard Doleys. Er folgt in dieser Position Stefan Wurzinger, der seit Herbst des vergangenen Jahres Sales Manager von Kia Austria ist. Im Fleet-Team wird Doleys von Barbara Meindl und Erich Gstettner unterstützt. Der neue Flottenmanager von Kia Austria ist bestens auf seine neue Aufgabe vorbereitet. Er bringt mehr als zehn Jahre Erfahrung im Bereich Fuhrparkmanagement und Fleet Sales mit und kennt damit beide Seiten des Flottengeschäfts. Zuletzt war Doleys Manager Fleet Operations bei der Österreichischen Post AG. Davor sammelte er Erfahrungen im SalesBereich bei Liewers und später auch in der Denzel-Gruppe, wo er unter anderem bei der Öko-Drive Fuhrparkmanagement GmbH erste Erfahrungen mit Elektromobilität sammeln konnte. Seine Ausbildung zum akademischen Automobilmanager hat Doleys an der FH Kufstein absolviert. Richard Doleys ist verheiratet und glücklicher Vater zweier Kinder.

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Brigitte Fiedler trägt bei WISAG jetzt auch für FM Verantwortung

HERAUSFORDERUNG IM UNTERNEHMEN ÜBERNOMMEN Brigitte Fiedler, bisher Prokuristin und kaufmännische Leiterin der WISAG Österreich, ist jetzt auch gemeinsam mit Ingo Linke Geschäftsführerin der Facility-Management-Sparte. Die 46-jährige Managerin, seit Mitte der 90er-Jahre bei WISAG, sieht die neue Aufgabe als Herausforderung in der von starkem Wettbewerb geprägten Branche.

Leopold Schagl bringt 18 Jahre Berufs- und Branchenerfahrung mit

NEUER LEITER FÜR NEUES TECHNIC APPLICATION CENTER Leopold Schagl leitet das neue Technic and Application Center von Festo in Österreich. Der 38-jährige Absolvent der HTL Mödling bringt über 18 Jahre Berufs- und Branchenerfahrung mit. Seit 2009 für Festo tätig, zeichnete er bereits für die Markteinführung elektrischer Antriebe und den Ausbau der Systemtechnik verantwortlich.

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Richard Doleys ist neuer Flottenmanager bei Kia Austria


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