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Weit über die Schlagzeilen hinaus

Mit dem neuen Korrespondentenbüro in Indien baut die DW ihre Berichterstattung aus und über Südasien in mehreren Sprachen aus. Büroleiterin Amrita Cheema spricht über das neue Team und was der Umzug von Berlin zurück in ihr „Mutterland“ für sie persönlich bedeutet.

Fragen Anne Samba, DW-Redakteurin

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Anne Samba: Warum ist es für die DW wichtig, ein Büro in Indien zu haben?

Amrita Cheema: Man kann nicht aus der Ferne über Ereignisse vor Ort berichten. Man muss hier ansässig sein, um den Puls zu fühlen, um zu wissen, was die Menschen bewegt. Mit dem Büro will die DW näher an eines ihrer wichtigsten Zielgebiete rücken. Unser Ziel: Nachrichten und Stories für die Region aus der Region liefern.

Samba: Indien hat eine junge, diverse und technologieaffine Bevölkerung. Welche Art von Inhalten produziert das Büro für diese Zielgruppe?

Cheema: Das Korrespondentenbüro in Delhi ist ein mehrsprachiger, multimedialer Hub, der alle DW-Plattformen abdecken wird, insbesondere Soziale Medien, aber auch TV. Es gibt in Indien ein großes Interesse an Nachrichten und eine große Neugier. Aber wir liefern auch informative und interessante Hintergründe zu Themen aus Umwelt, Wirtschaft, Kunst und Kultur. Die Idee ist, über Schlagzeilen und Klischees hinauszugehen und ein nuanciertes Bild der Situation zu vermitteln. Mehr als fünfzig Prozent der Inder sind unter 25 Jahre alt, und dieser jungen, aufstrebenden Bevölkerung wollen wir interessante Inhalte anbieten.

Als unabhängiges, internationales Medienunternehmen aus Deutschland informieren wir Menschen weltweit, damit sie sich frei entscheiden können. Mit Kooperationen sowie Büros für Korrespondentinnen und Korrespondenten wie in Neu-Delhi sind wir nah an den Debatten, die die Menschen in unseren Zielländern beschäftigen.

Als unabhängiges, internationales Medienunternehmen aus Deutschland informieren wir Menschen weltweit, damit sie sich frei entscheiden können. Mit Kooperationen sowie Büros für Korrespondentinnen und Korrespondenten wie in Neu-Delhi sind wir nah an den Debatten, die die Menschen in unseren Zielländern beschäftigen.

© DW

Samba: Wer arbeitet im Korrespondentenbüro?

Cheema: Wir haben ein starkes Team mit 16 Journalistinnen und Journalisten. Ich freue mich, dass es eine komplett geschlechterparitätische Gruppe mit je acht Frauen und Männern ist. Neben Englisch bieten wir die Sprachen Hindi, Urdu, Bengali und bald auch Tamil. Das Büro ist eine Drehscheibe für Südasien.

Samba: Was bedeutet die neue Position für Sie persönlich?

Cheema: Ich kenne sowohl Deutschland als auch Indien gut. Mein Mutterland Indien und mein Vaterland Deutschland sowohl beruflich als auch emotional zusammenbringen zu können, ist ein Geschenk! Ich sehe ein riesiges Potenzial in der Entwicklung des Büros in Delhi in einer Zeit, in der Regionalisierung und Digitalisierung die wichtigsten Prioritäten der DW sind. Die Möglichkeiten in Indien sind immens, auch die Herausforderungen. Es wird hier nie langweilig – schließlich ist es eine der dynamischsten und lebendigsten Regionen der Welt.

Samba: Wie fühlt es sich an, wieder in Indien zu leben?

Cheema: Meine Ankunft in Delhi wurde durch das Coronavirus verzögert. Die Leitung unseres Pilotbetriebs hier inmitten einer Pandemie war eine Herausforderung. Eine der ersten Aufgaben, war die Moderation eines Panels beim jährlichen Alumni-Treffen meines Colleges in Delhi via Zoom. Als ich so viele meiner ehemaligen Klassenkameraden und Freunde während der Sitzung sah, fühlte ich mich, als ob ich nach Hause gekommen sei.

Amrita Cheema

Amrita Cheema

Amrita Cheema

© DW

Geboren und aufgewachsen im Herzen der größten Demokratie der Welt, ist Amrita Cheema eine Weltbürgerin und erfahrene Journalistin. Cheema begann ihre journalistische Laufbahn bei Indiens nationalem Radiosender All India Radio (AIR) als Redakteurin und Moderatorin. Nach ihrer Promotion in Geschichte an der Universität Oxford wechselte die Rhodes-Stipendiatin als Redakteurin zur DW. Sie arbeitete als Redakteurin für das Programm Asia Pacific Report, das für seine unabhängigen Nachrichten vor allem aus Krisengebieten bekannt war. Nach Stationen in Indien und Sydney kam sie als Moderatorin und Redakteurin 2008 zurück zur Deutschen Welle.