3 minute read

Drei Streams, zwei Tage, ein Global Media Forum

Die globale Ausbreitung des Coronavirus hat gezeigt, dass längst nicht alle Errungenschaften der heutigen Zeit als gegeben betrachtet werden können. Gleichzeitig haben wir erlebt: Mit Mut und Kreativität lassen sich aktuelle Auswirkungen überwinden und die Zukunft unabhängig von Corona gestalten. Diesem Spannungsfeld widmet sich das diesjährige Deutsche Welle Global Media Forum am 14. und 15. Juni. Titel: „Disruption and Innovation“.

Text Michael Münz, DW Events

Advertisement

„Jede Demokratie braucht einen Ort mit weitgehend akzeptierten Regeln, an dem Diskussionen und Debatten stattfinden können. Historisch gesehen, ist diese Aufgabe den Medien zugefallen“, sagte die US-Journalistin und Historikerin Anne Applebaum im Oktober 2020 bei einer der digitalen Sessions des Global Media Forums. In diesem Sinne bietet die DW mit dem diesjährigen Global Media Forum erneut eine (digitale) Plattform, um über das Zusammenspiel von Demokratie und Medien, aber auch über Diversität, Erlösmodelle und politische Kommunikation zu diskutieren. In mehreren Streams, die live aus dem Funkhaus der DW in Bonn übertragen werden, diskutieren Medienschaffende aus der ganzen Welt mit Entscheidern und Multiplikatoren aus Politik und Zivilgesellschaft, Kultur und Bildung, Wirtschaft und Wissenschaft.

Anne Applebaum wird sich im Juni erneut in die Debatte einschalten. Ein weiterer Speaker, der sich mit der Rolle der Medien in disruptiven Zeiten auseinandersetzen wird, ist Timothy Snyder. Der Historiker hatte sich zuletzt intensiv mit der Rolle des Lokaljournalismus befasst. Seiner Auffassung nach habe etwa Donald Trumps Aufstieg gezeigt, „wohin es führt, wenn seriöser Journalismus – gerade auf lokaler Ebene – zugrunde geht und durch Soziale Medien ersetzt wird“, sagte Snyder vor kurzem im Gespräch mit dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel.

Anne Applebaum, US-Journalistin und HistorikerinTimothy Snyder, Historiker

Anne Applebaum, US-Journalistin und HistorikerinTimothy Snyder, Historiker

© privat

© picture alliance/Stefan Fürtbauer/picturedesk.com

Zu den weiteren namhaften Gastrednern, die ihre Teilnahme bereits zugesagt haben, gehören die philippinische Journalistin Maria Ressa, die iranische Menschenrechtsaktivistin Masih Alinejad, der Direktor des Oxford Internet Institute, Philip N. Howard, sowie Irene Khan, Sonderberichterstatterin über die Förderung und den Schutz des Rechts auf Meinungsfreiheit und freie Meinungsäußerung. Sie alle werden in digitalen Formaten ihre Gedanken zu Zukunftstrends, Medienfreiheit, dem Verhältnis zwischen intermediären und klassischen Medienanbietern und Constructive Journalism teilen.

Maria Ressa, philippinische Journalistin

Maria Ressa, philippinische Journalistin

© ProjectSpeaker

Masih Alinejad, iranische Menschenrechtsaktivistin

Masih Alinejad, iranische Menschenrechtsaktivistin

© picture alliance/Wiktor Dabkowski

Ergänzt wird das Programm dieses Streams aus Bonn durch Keynotes, Interviews sowie Video-Einspielern. So werden an den beiden Konferenztagen sechs Start ups aus NRW, die sich in dieser disruptiven Zeit mit Innovationen hervorgetan haben, in einer Video-Reihe vorgestellt. Zudem wird im Rahmen der Konferenz zu einem Startup-Programm eingeladen, an dem sich kreative Köpfe aus der internationalen Medienbranche beteiligen können.

Philip N. Howard, Direktor des Oxford Internet Institute

Philip N. Howard, Direktor des Oxford Internet Institute

© Oxford Internet Institute

Irene Khan, Sonderberichterstatterin über die Förderung und den Schutz des Rechts auf Meinungsfreiheit und freie Meinungsäußerung

Irene Khan, Sonderberichterstatterin über die Förderung und den Schutz des Rechts auf Meinungsfreiheit und freie Meinungsäußerung

© Fabrice Coffrini/AFP via Getty Images

Analog zu den bisherigen Ausgaben des Global Media Forums wird auch die diesjährige, hybride Konferenz den DW-Partnern Räume für eigene Sessions bieten: An beiden Tagen wird es zusätzlich zu den digitalen Plenarsessions einen zweiten Livestream geben, der mit Inhalten von NGOs, Vertriebs partnern und der DW Akademie bespielt wird. Unter anderem werden der WDR, die Friedrich-Ebert-Stiftung, das Hans-Bredow-Institut, die Stiftung Entwicklung und Frieden sowie VAUNET – Verband Privater Medien Themen aus dem Plenar- Stream vertiefen, darüber hinausgehende thematische Akzente setzen und Workshops anbieten.

Ebenfalls fest verbunden mit dem GMF und somit auch Bestandteil der hybriden Variante ist der DW Freedom of Speech Award, der am Ende des ersten Konferenztags verliehen wird.

Auch für die so genannten Fellows, ausgewählte Medienschaffende aus dem Globalen Süden, für die die DW in Zusammenarbeit mit dem Auswärtigen Amt in den vergangenen Jahren ein Bildungsprogramm im Rahmen des GMF organisiert hat, wird es Angebote zu den Themen Medientraining und journalistisches Arbeiten geben. Einziger Unterschied: Die Teilnehmenden und Dozentinnen und Dozenten begegnen sich ausschließlich digital im dritten Stream der Konferenz.

Dass das GMF wieder seinem Ruf als Dreh- und Angelpunkt eines internationalen und interdisziplinären Netzwerks gerecht wird, dafür sorgen innovative Formate und die Einbindung aller Teilnehmenden im Verlauf der zwei Konferenztage und drei Streams. Die Teilnahme ist kostenlos – eine Anmeldung ist erforderlich. Alle Informationen dazu unter dw.com/gmf.

Das Global Media Forum 2021 zeigt Wege auf, die Herausforderungen und Chancen disruptiver Innovationskraft zu verstehen und diese Entwicklungen in die eigene Arbeitspraxis zu übertragen. Kooperationspartner ist die Stiftung Internationale Begegnung der Sparkasse in Bonn; unterstützt wird der Kongress zudem vom Auswärtigen Amt, der Landesregierung NRW und der Stadt Bonn.

dw.com/gmf | Twitter: DW_GMF | Facebook: dw.gmf | YouTube: GMFconferencce