Frei Otto – forschen, bauen, inspirieren

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Tanzbrunnen Dance pavilion (I.4), Seifenhautmodell Soap film model

Tanzbrunnen Dance pavilion, Köln Cologne, 1957 (I.4)

Tanzbrunnen Dance pavilion (I.4)

Begeisterung rief vor allem der Tanzbrunnen, ein radiales Sternwellenzelt, hervor, das eine Tanzfläche überdachte, die als runde Insel über einer künstlichen Wasserfläche stand. Geplant für nur eine Saison, wurde es wegen seiner großen Beliebtheit mehrere Jahre im Sommer wieder aufgestellt. Sechs grazile, 10 m lange Leichtbaumasten tragen eine 1000 m2 große Membran aus Baumwollsegeltuch. Die Dachhaut besteht aus zwölf gleichen Segmenten, die, dem Prinzip des Vierpunktsegels entsprechend, doppelt gegensinnig gekrümmte Flächen bilden. Die zwölf Segmente sind sternförmig um einen mittigen Ring angeordnet und immer paarweise gespiegelt, sodass ihre äußeren Ränder eine Wellenbewegung beschreiben. Die 28 m2 große zentrale Öffnung über der Mitte der Tanzfläche ist von einem Ringseil gefasst, das über Gratseile an den Masten hängt. Zugseile fixieren die Lage des Rings und spannen die Membran vor. Ein Nachbau eines derartigen Sternenzelts der Firma L. Stromeyer & Co. krönte auch 1960 die Abschlussfeier des Eucharistischen Weltkongresses in München.

Eucharistischer Weltkongress Eucharistic World Congress, München Munich, 1960

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Zelte, Membranen Tents, membranes


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