DETAIL 3/2017 - Wohnkonzepte für das Alter / Housing for Seniors

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‡ Design Museum London

‡ Soziales Zentrum Padre Rubinos in La Coruña ‡ Pflegewohnheim Erika Horn in Graz

Zeitschrift für Architektur + Baudetail · Review of Architecture + Construction Details Wohnkonzepte für das Alter · Housing for Seniors · Ausgabe · Issue · 3 · 2017

Konzept


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Editorial Wohnkonzepte für das Alter Housing for Seniors Familien mit zwei Kindern sind eine Zielgruppe für den Wohnungsbau, die den Verhältnissen unserer Gesellschaft kaum noch entspricht. Allein der Blick auf die Entwicklung in Deutschland zeigt, dass ein Drittel der etwa 300 000 Wohnungen, die jedes Jahr zusätzlich gebraucht werden, für alte Menschen bestimmt sind. Es ist also längst an der Zeit, sich konkrete Gedanken über Wohnformen für das Alter zu machen: Wie wollen wir im Alter leben? Welche Konzepte werden den Wünschen, dem Alltag und den Bedürfnissen von alten Menschen gerecht? Wir stellen Ihnen in unserer März-Ausgabe unterschiedliche Wohnkonzepte für das Alter vor. Dass der kulturelle Hintergrund und der jeweilige Kontext dabei von Japan bis in die Schweiz und von Paris bis Frankfurt am Main oder London variieren, öffnet den Horizont auf eine Frage, die vielfältige Antworten, aber keine nationalen Grenzen kennt, weil sie alle Industrienationen betrifft. Entsprechend dokumentieren wir Typologien für Seniorenwohnheime mit unterschiedlichen Pflegestufen, zu Clustern gebündelt oder als Einzelbauten in die Stadtlandschaft integriert, Konzepte für Gesundheits­ zentren mit spezialmedizinischer Versorgung und Gemeinschaftszonen oder für den geförderten Wohnungsbau, der alten Menschen, egal ob im Rollstuhl oder nicht, die Chance gibt, ihr Glück in den eigenen vier Wänden zu finden. Unsere Redakteurinnen Julia Liese und Heide Wessely haben das Pflegewohnheim Erika Horn in Graz und das Soziale Zentrum Padre Rubinos im spanischen La Coruña genauer unter die Lupe genommen. In den Stimmen der Bewohnerinnen und Bewohner zeichnen sie auf, inwiefern sich gelungene Wohnkonzepte unmittelbar auf die Lebenssituation im Alter auswirken. Bei der Lektüre unserer Beiträge wünschen wir Ihnen viel Inspiration. Unsere nächste Ausgabe zum Schwerpunkt Stahlbau erscheint am 3. April. Sandra Hofmeister A serious consideration of housing forms for the elderly is long overdue. What concepts comply with the needs and wishes of the older generation? In the current issue of Detail, we present various housing developments for senior citizens. The cultural background ranges from Japan to Switzerland, from Paris to Frankfurt and London, and a question is addressed that arises in all industrial nations. Typologies of homes for seniors are documented here that offer various levels of care in forms that range from dwelling clusters to solitary buildings integrated in the urban landscape. Health centres that provide special medical support and that contain communal zones are discussed as well as subsidized housing that offers old people – whether in wheelchairs or not – scope to find happiness within their own four walls. Our editorial team has taken a closer look at the Erika Horn care home in Graz, for example, as well as the Padre Rubinos social centre in Corunna. The views of residents there reveal how successful housing concepts can have a direct impact on the lives of people in advanced years. We hope these themes may be of inspiration to you in this field.

Bungalow mit offenem Grundriss: Im Londoner Stadtteil Greenwich werden Lücken im urbanen Raum mit geförderten Wohnungsbauten für Senioren geschlossen. Mehr zu dem Projekt von Bell Phillips Architects auf Seite 26ff. Bungalow with open plan: in the London Borough of Greenwich, gaps in the urban fabric have been closed with subsidized housing for senior citizens. Read more about this project by Bell Phillips Architects on pp. 26ff.

Zeitschrift für Architektur Review of Architecture 3/2017   Wohnkonzepte für das Alter Housing for Seniors ISSN 0011-9571/B 2772 Redaktion: redaktion@detail.de Dr. Sandra Hofmeister (Chefredakteurin) Sabine Drey, Andreas Gabriel, Frank Kaltenbach, Julia Liese, Peter Popp, Jakob Schoof, Edith Walter, Heide Wessely Amlis Botsch, Anna Gassner, Roland Pawlitschko (freie Mitarbeit) Michaela Linder, Maria Remter (Assistenz Redaktion) Marion Griese, Emese M. Köszegi, Simon Kramer, Dejanira Ornelas Bitterer (Zeichnungen) Übersetzungen englisch: Peter Green, Alisa Kotmair Redaktion Produktinformation: produkte@detail.de Katja Reich, Dorothea Gehringer Institut für internationale ArchitekturDokumentation GmbH & Co. KG Hackerbrücke 6 80335 München


1 Editorial Sandra Hofmeister

Berichte • reports   6

Das neue Design Museum in London Heide Wessely

10 Studio Mumbai: MPavilion in Melbourne Christian Schittich  12 Bücher

Diskussion • discussion   16 Alt werden im Quartier – Neue Wohnformen für das Leben im Alter Roland Pawlitschko

Typologie • typology   26 Reihenhäuser für Senioren in London Bell Phillips Architects, London   30 Seniorenwohnhaus in Frankfurt am Main Waechter + Waechter Architekten, Darmstadt   34 Seniorenwohnheim bei Hiroshima CAn, Nagoya / Met Architects, Gifu   36 Alterszentrum in Küsnacht Bob Gysin + Partner BGP Architekten, Zürich   39 Altenwohnheim in Paris Atelier du Pont Architectes, Paris   42 Pflegewohnheim in Wien Delugan Meissl Associated Architects, Wien / Vasko + Partner Ingenieure, Wien

Prozess • process   48 Pflegewohnheim Erika Horn in Graz Dietger Wissounig Architekten, Graz   64 Soziales Zentrum Padre Rubinos in La Coruña Elsa Urquijo Architects, La Coruña

Produkte • products   80   84   90   94 102

DETAIL research Universal Design Aufzüge und Treppen Heizung, Lüftung, Klima Smart Building

105 Serviceteil 110 Projektbeteiligte / Hersteller /Ausführende Firmen 112 Inhalt Produktinformation /Anzeigenverzeichnis 113 Impressum, Fotonachweis

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Berichte  reports


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Das neue Design Museum in London The New Design Museum in London Text: Heide Wessely

Eine Jeans, ein Telefon mit Wählscheibe in typischem 1970er-Jahre-Grün, die AvocetArmbanduhr mit Höhenmesser, die man vor Jahren selbst am Handgelenk trug – es sind Alltagsgegenstände, die das Londoner Design Museum zeigt, und darin lag schon ­immer der besondere Reiz. 1989 von dem erfolgreichen Designer Terence Conran ­gegründet, war das Museum 27 Jahre in ­einem ehemaligen Lagerhaus für Bananen am Südufer der Themse untergebracht. ­Neben Designobjekten präsentierte es über die Jahre auch zahlreiche kleine, aber bedeutende Architekturausstellungen. Eine lange Geschichte Es war wieder Sir Terence Conran, der im Jahr 2011 für den Umzug des Museums in ein größeres Haus 20,7 Millionen Euro stiftete. Die Entscheidung fiel auf das ehemalige Commonwealth Institute im Stadtteil Kensington, in dem sich das Empire in einer Dauerausstellung über das Leben in den Ländern des Commonwealth selbst feierte. Der Bau aus dem Jahr 1962 mit seinem imposanten geschwungenen Betondach aber hatte schon früh seine Tücken: Es war nicht

dicht und immer wieder störten Wassereimer auf dem Boden die Exponate. Dennoch ­wurde das Gebäude der Architekten RMJM unter Denkmalschutz gestellt und stand dann seit 2002 leer. Entsprechend desolat war sein Zustand, als 2008 ein Wettbewerb für einen Masterplan ausgelobt wurde, der das gesamte Stadtviertel Holland Park umfasste. OMA zusammen mit West 8 gewannen (siehe auch Interview Detail 1/2 2017). Weil klar war, dass der Umbau des 1960erJahre-Baus schwierig und kostenintensiv werden würde, ging die Gemeinde eine Kooperation mit einem privaten Investor ein. Dieser beteiligte sich an den Kosten für den Umbau und erhielt im Gegenzug die Erlaubnis, alle anderen Gebäude auf dem Gelände abzureißen und durch drei Apartmentblocks mit Luxuswohnungen zu ersetzen. Alt und Neu Für die Innenraumgestaltung des neuen Museums wurde ein weiterer Wettbewerb ausgelobt, den John Pawson für sich entschied. Bekannt geworden ist der Londoner Architekt mit der Gestaltung von Calvin-Klein-Läden und Privathäusern für solvente Bauherren. Seinen minimalistischen Stil hat er auch im neuen Design Museum angewandt: klar in der Formensprache und dezent im Detail. Die Einbauten aus hell gebeizter Eiche und Glas sind indirekt beleuchtet und schaffen eine ruhige Atmosphäre. Dabei gehen sie auf Distanz zum Bestandsbau und überlassen den sich überlagernden parabolischen Dachschalen die räumliche Dominanz. Diese bestehen wechselweise aus Sichtbeton und einem Balkentragwerk, das mit Holz­ wolle-Leichtbauplatten geschlossen ist. So wirkt das dreigeschossige Atrium mit seinen umlaufenden Galerien wie ein Rahmen für den brutalistisch anmutenden Altbau. Das Atrium, an das ein Café und der Museumsshop angegliedert sind, dient als Erschließungszone. Es ist ein Ort des Sehenund Gesehenwerdens, auf den Sitzstufen, den Treppen oder einer der Galerien. In ­Zukunft soll der hohe Raum auch bespielt werden. Das für hängende Objekte nötige Schienensystem gibt es bereits.

Museum, Forschung, Bildung Museen in England unterscheiden sich von deutschen in vielerlei Hinsicht: Dienen sie hierzulande in erster Linie dem Präsentieren von Exponaten, verstehen sich britische Museen auch als Institution für Forschung und Bildung. Bedeutet die Mitgliedschaft in einem deutschen Museum vergünstigte Eintritte, ähnelt sie in England eher einer Clubmitgliedschaft. Daher sind auch die Raumprogramme sehr unterschiedlich. So gibt es im neuen Design Museum einen Clubraum für Mitglieder, aber auch ein Lernzentrum der Swarovski Foundation mit Seminarräumen und Design Studios sowie ein Auditorium mit 202 Plätzen. Auch ein Ableger der Sackler Library ist dort zu Hause und dient Designern und Studenten als wichtige Informationsquelle. Ein Großteil der Flächen ist für Vorträge, Workshops und andere Veranstaltungen reserviert und für die Öffentlichkeit nur teilweise zugänglich. Die Ausstellungen Das erklärt vielleicht auch, warum die Fläche für die kostenlose Dauerausstellung etwas ab vom Schuss ins oberste Geschoss gedrängt ist. Zwar markiert eine bunte Wand mit ihrer wechselnden Aufschrift »Designer Maker User« Ort und Inhalt dieses Ausstellungsbereichs, doch ist der Zugang verhältnismäßig schmal und bei hohem Besucheraufkommen wird es unangenehm eng. Gleiches gilt für den Weg durch die Ausstellung, auf dem knapp 1000 Designobjekte aus den unterschiedlichsten Lebensbereichen zu sehen sind. Die Dichte der unbestritten sehenswerten Exponate erfordert Ruhe, Zeit und Raum, doch diese sind nicht gegeben. Der Andrang ist groß und das ist schön, macht den Besuch aber nicht unbedingt zum Vergnügen. Sollten sich die Erwartungen an Besucherzahlen von 650 000 im Jahr erfüllen, wird das auch in Zukunft so bleiben. Mehr Platz ist im Erdgeschoss vorhanden, wo Sonderausstellungen gezeigt werden, für die auch Eintritt verlangt wird. Den Auftakt bildet »Fear and Love: Reactions to a Complex World«. Insgesamt elf Installationen setzen sich mit unserer komplexen Welt


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Berichte

Grundrisse Erdgeschoss 2. Obergeschoss Maßstab 1:1000

Floor plans Ground floor Second floor scale 1:1000

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1 Entrance   2 Tickets   3 Coffee & Juice ­counter   4 Administration   5 Temporary exhibition   6 Museum shop   7 Stairs & seating   8 Permanent exhibition   9 Members Room 10 Restaurant 11 Event space 12 Seminar room

Eingang Ticketverkauf Cafeteria Verwaltung Sonderausstellung Museumsshop Sitzstufen Dauerausstellung Lounge für Design Museum Club-Mitglieder 10 Restaurant 11 Veranstaltungsraum 12 Seminarraum

auseinander, wobei sich der Bezug zum Museumsinhalt Design nicht erschließt. Einzige Ausnahme ist der Beitrag von OMA: Ein Wohnzimmer wurde mit jeweils einem Designgegenstand aus jedem EU-Staat ausgestattet. Für Deutschland hängt eine Uhr von Braun an der Wand. Großbritannien ist durch eine Blumentapete von Osborne & Little repräsentiert. Ein Nachkomme dieser Firma, der ehemalige Schatzkanzler George Osborne, trat nach dem EU-Referendum zurück. Ein weiterer Hinweis auf die jüngste Geschichte des Landes ist die am Boden liegende Fahne eines Lamellenvorhangs in den Farben des Königreichs. Die Fahnen der anderen EU-Länder hängen noch. Beklemmend ist der Blick hinter die Lamellen auf das zerbombte Rotterdam, das in Erinnerung ruft, warum die EU ursprünglich ­gegründet wurde. Hier wird deutlich, dass Design nicht nur für das Aussehen von Gebrauchsgegenständen wichtig ist, sondern auch Rückschlüsse auf die Entwicklung einer Gesellschaft ziehen lässt. A pair of jeans, a rotary dial telephone in 1970s green, an Avocet altimeter wrist watch – these are some of the everyday objects on display at the Design Museum in London, which have always been a particular source of its appeal. Founded in 1989 by renowned designer Terence Conran, the museum was located for 27 years in an old banana warehouse on the south bank of the Thames River. In addition to showcasing design objects, the museum has presented small yet significant architecture exhibitions. A Long History In 2011, Sir Terence Conran donated € 20.7 million for the museum’s move to a larger building: the old Commonwealth Institute in Kensington, once home to a permanent exhibition extolling life in the former British colonies. The imposing construction from 1962, with its swooping concrete roof, revealed its shortcomings early on: the roof was leaky, and buckets set out to catch rainwater often detracted from the items on exhibit. Nevertheless, the building by RMJM architects was

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Das neue Design Museum in London

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Schnitt Maßstab 1:1000 Section scale 1:1000

weitere Fotos / further photos: www.detail.de/D3_2017_DesignMuseum www.designmuseum.org

historically listed, and stood vacant from 2002 onwards. Its condition was appropriately desolate when in 2008, a competition was announced to redevelop the complex; OMA and West 8 were the winners (see interview in ­Detail 1/2 2017). To cover the difficult and costly restoration and renovation of the central building, the local council partnered with a private investor, who was allowed to demolish the remaining buildings on site and replace them with three luxury apartment blocks.

­ enefits, which are reflected by the different b spatial arrangements. The new Design Museum includes a Members Room, the Swarovski Foundation Centre for Learning, seminar rooms, design studios, and an auditorium with 202 seats. The Sackler Library also has an outpost here, serving as a valuable source of information for designers and design students alike. Much of the museum’s space is used for lectures, workshops, and other events, and is only partially open to the public.

Old and New A later competition was held for the museum’s interior design, with the winning plans going to John Pawson. The London-based architect is known for his minimalist style, with clear lines and subtle detailing, as seen in Calvin Klein’s flagship stores and various private homes for well-heeled clients. Pawson’s signature is likewise evident in the new Design Museum, which is outfitted in pale oak and glass with indirect lighting, ­fostering an atmosphere of calm. The contrast with the pre-existing structure allows the overlapping parabolic roof shells to assert their spatial dominance. These consist of ­alternating exposed concrete and a girder framework covered by lightweight wood-wool panels. The three-level atrium with its tiered galleries thus function as a kind of inner frame for the original fabric, which is almost brutalist in nature. The atrium, to which a café and the museum shop have also been attached, serves as a central access zone. It is a place to see and be seen, on the stepped benches, stairs, and walkways. Displays in the high-ceilinged space are planned for the future; a system of hanging rails has already been installed.

Exhibitions This may explain why the area dedicated to the free, permanent exhibition has been relegated to the building’s uppermost floor. Despite a colorful wall with the words “Designer Maker User” signaling the show’s location and theme, its entrance is relatively narrow and sure to be tight with some 650,000 visitors expected annually. The same applies to the path through the densely-packed exhibition, which showcases nearly 1,000 design objects. More breathing room is available on the ground floor, which hosts temporary exhibitions where admission is charged. The inaugural show, “Fear and Love: Reactions to a Complex World,” presents 11 installations confronting current issues. Most of the works take a more abstract approach than the museum’s otherwise straightforward design content; an exception is OMA’s living room, which is outfitted with one design ­object from each European Union nation. A Braun wall clock stands for Germany. ­Representing Great Britain is floral wallpaper by Osborne & Little, the family company of George Osborne, the former Chancellor of the Exchequer who resigned after the EU ­referendum. A strip curtain in the colors of the Union Jack lies on the floor; the colors of the other EU countries are still hanging. An old photograph behind the blinds depicts war-bombed Rotterdam – a sobering reminder of why the EU was originally established. Here it becomes clear that design is not ­only important for the form and function of consumer goods, but can also help us to ­understand developments at work within ­society.

Museum, Education, Research Museums in England differ from those in Germany in several ways. While German museums serve mainly to showcase exhibitions, their English counterparts take on a broader institutional role that includes research and education. Whereas a museum membership in Germany means discounted admission fees, in England one receives actual club


Diskussion  discussion


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Alt werden im Quartier Neue Wohnformen für das Leben im Alter Growing Old in One’s Own Neighbourhood – New Housing Forms for Old Age Text: Roland Pawlitschko

Die Lebenserwartung von Neugeborenen steigt statistisch pro Jahr um zwei bis drei Monate. Wie lange dieser Trend noch anhält, lässt sich kaum vorhersagen. Fest steht allerdings, dass die Menschen immer älter werden und dass es neben dem demografischen Wandel auch einen gesellschaftlichen Wandel gibt, der sich immer deutlicher in Lebens-, Wohn- und Gebäudekonzepten niederschlägt. Senioren bleiben länger fit, sie wollen selbst­ bestimmt und aktiv am Leben teilnehmen, und dieses Leben beschränkt sich keineswegs auf den Kreis der Familie – nicht zuletzt deshalb, weil viele ältere Menschen ­alleinstehend sind und / oder keine Kinder haben oder diese in aller Welt verstreut ­leben. Doch unabhängig vom Alter gibt es kaum jemanden, der nicht nach jener Essenz strebt, die jede familiäre Verbindung idealerweise ausmacht: Rückhalt, Bestätigung, Sicherheit und Geborgenheit. Und so geht es beim altersgerechten Bauen insbesondere darum, das Knüpfen eines engen sozialen Netzes in der unmittelbaren Nachbarschaft und im Quartier zu begünstigen. Familiäre Bande Dass ältere Menschen im Kreis ihrer Familie bleiben, so wie es etwa bei den früheren Austragshäusern der Fall war (Abb. 6), ist heute zwar gelegentlich zu beobachten, aber keineswegs die Regel. Das hat einerseits mit den zunehmend zersplitterten Familienstrukturen zu tun, liegt oft aber auch einfach an den fehlenden Möglichkeiten. ­Eine zeitgemäße Version eines solchen Austragshauses planten Deppisch Architekten im Auftrag einer Familie in der Nähe von München (Abb. 7, 8). Die Eltern hatten sich entschieden, der vierköpfigen Familie ihrer Tochter das Einfamilienhaus zu überlassen und sich selbst in einem neu errichteten Haus im großen Apfelgarten einzurichten. Um dabei möglichst wenig Grünfläche zu versiegeln, aber auch im Sinne einer differenzierten Grundrissgestaltung, fiel die Wahl der Bauherren trotz Einschränkungen bei der Barrierefreiheit für ein zweigeschossiges Gebäude.

Anders als beim historischen Vorbild ging es den Eltern in diesem Fall nicht darum, sich aus dem Familienleben zurückzuziehen, sondern – im Gegenteil – um das Schaffen eines neuen gemeinsamen Mittelpunkts. Entsprechend öffnet sich das als großer Wohn-Koch-Ess-Einraum ausgebildete Erdgeschoss auch auf drei Seiten mit einer großflächigen Verglasung zum Garten – der Eindruck von einladender Offenheit wird unterstützt durch Stahlstützen mit nur 8 cm Durchmesser, die das vergleichsweise massive, als Brettsperrholzkonstruktion konzipierte Obergeschoss tragen. Die durch das bewusste Weglassen von Gardinen, Vorhängen und Verdunklungen verstärkte horizontale Durchlässigkeit intensiviert nicht nur den Bezug zum Garten, sondern auch den Kontakt zu den Kindern und Enkeln im alten Wohnhaus. Zusätzlichen Platz für ge-

meinsame Aktivitäten bietet die südorientierte Terrasse. Im Obergeschoss befinden sich der Hauptzugang von der Straße, ein Bad, ein Schlafzimmer und ein Büro, das von der ganzen Familie gelegentlich als Gästezimmer genutzt wird. Wahlverwandtschaften Nicht immer verfügen ältere Menschen über den nötigen Raum und / oder über ein so gutes Verhältnis zu ihrer Familie, um sich vollkommen unabhängig ganz in ihrer Nähe niederzulassen. Das heißt aber nicht, dass sie deshalb auf enge soziale Bindungen verzichten müssten. Ein gutes Beispiel hierfür bietet eine kleine Gruppe von Frauen, die sich in Nürnberg unter dem Namen Olga (Oldies leben gemeinsam aktiv) zusammenschloss – unter anderem deshalb, um »in Gemeinschaft, frei, aber nicht allein, und mit

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Alt werden im Quartier – Neue Wohnformen für das Leben im Alter

9−12 Siedlung »Frieden« in Zürich, 2013 Architekten: pool Architekten Grundriss Erdgeschoss  Maßstab 1:750

9 –12 “Peace” development in Zurich, 2013; architects: pool architects ground floor plan   scale 1:750

Roland Pawlitschko ist Architekt sowie freier Autor, Redakteur und Architekturkritiker.

Roland Pawlitschko is an architect, a freelance author, an editor and architectural critic.

In this case, in contrast to historical models, the parents were not concerned with withdrawing from family life – quite the opposite: they wished to create a new focus for everyone. The ground floor, therefore – designed as a large living-cum-cooking-cum-dining space – is open on three sides to the garden with large areas of glazing, and the impression of an inviting sense of openness is supported by slender steel columns with a diameter of only 8 cm, which bear the comparatively massive upper floor in laminated timber construction. The transparency, heightened by the absence of curtains or blinds, intensifies not only the links with the garden but also contact with the children and grandchildren in the old

house. Additional space for joint activities is afforded by a south-facing terrace. Situated on the upper floor is the main entrance from the street as well as a bathroom, a bedroom and an office that is used by the entire family on occasion as a guest room. Elective affinities Senior citizens do not always enjoy enough space nor such good relations with their families to allow them to live independently yet in close proximity to each other. But that does not mean that elderly people have to live without firm social ties. This is demonstrated by a group of 11 women who have joined forces in Nuremberg under the motto “oldies living

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jointly active”. One of their aims is “to live together in a community, free but not alone, and with a maximum of autonomy” (ill. 4, 5). In their search for a suitable rentable property, the women came across a housing association that was receptive to new forms of living and prepared to rent two linked houses to them. The houses, dating from the 1930s, were divided into flats. Furthermore, the housing association agreed to modernize and convert the property in accordance with the group’s individual concepts and to plans drawn up by Semmer Rammensee Dietz Architects. In addition to the installation of entirely new service runs, the measures included the addition of steel balconies on the south


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Pflegewohnheim Erika Horn in Graz

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Das neue Gebäude Vorgeschichte, Konzept, Gestaltung The New Building Background, Concept, Design Text: Julia Liese

Weil im Norden der Stadt Graz ein Altenwohnheim fehlte, ergriff der städtischeTräger GGZ die Initiative für einen Neubau. Im Bezirk Andritz, einem eingemeindeten Dorf mit heterogener Struktur aus Wohn-, Gewerbebebauung und Freiflächen, fand der ­Bauherr – Betreiber mehrerer Altenwohn­ heime in Graz – ein passendes Grundstück in zentraler Lage zwischen Hauptstraße und Andritzbach. Den 2012 ausgelobten Wett­ bewerb mit zehn geladenen Architekturbüros konnte Dietger Wissounig für sich entscheiden. Die Vorgabe, 105 Bewohner in sieben Wohngemeinschaften unterzubringen, setzte er mit einem klar gegliederten, zweigeschossigen Holzmischbau um. Dessen Grundriss

erinnert an ein vierblättriges Kleeblatt: Die Wohngemeinschaften – drei im Erdgeschoss, vier im Obergeschoss – sind jeweils ringförmig um ein Atrium organisiert und schließen an eine gemeinsame Mittel­zone an, den sogenannten Dorfplatz. Hier befinden sich der überdachte Eingang, das multifunktionale Foyer und zentrale Nutzungen wie Andacht und Therapie. Die Bewohnerzimmer – pro Wohngemeinschaft 13 Einzelund ein Doppelzimmer – gruppieren sich um einen großen Gemeinschaftsraum. Wie bei einer Wohnküche ist er zugleich Essplatz, Aufenthaltsraum und Treffpunkt. Die individuell möblierbaren Zimmer dienen als Rückzugsbereich und orientieren sich

mit einer differenziert gestalteten, zweitei­ ligen Fensterfront zum parkartigen Garten. Auf der einen Seite bietet eine Fenstertür einen kleinen Austritt, auf der anderen dient eine niedrige Bank unter dem Fenster wahlweise als Sitzplatz oder als Stellfläche für Pflanzen. So erhalten die Bewohner viel Licht; Ausblicke in die grüne Umgebung sind auch vom Bett aus möglich. Um die Zimmer gestalterisch vom Gemeinschaftsraum abzugrenzen, wurde hier ein rotbrauner Linoleumboden verlegt, während alle anderen Bereiche mit Parkett ausgestattet sind. Die weißen Türen heben sich bewusst von den Holzwänden ab, damit die Bewohner den Zimmereingang leichter finden.


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Lageplan Maßstab 1:5000

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The site for this new home for senior citizens is located in the Andritz district of Graz. Ten architectural practices were invited to partici4 in the competition, 6 6 pate which required7 accommodation for 105 residents in seven housing communities. Dietger 7 4 13 Wissounig Ar13 chitects implemented this with a clearly articulated two-storey development in a mixed form of construction. Each5of the housing groups – three on the ground floor and 19 four on the up5 7 At the per level – is laid out around an atrium. heart of the seven communities is a central 13 21where 13 4 “village square”, zone, the so-called key functions are located. The residents’ 4 dwellings – 13 single rooms and a double room in each community6– are grouped about 7

a large communal space, which serves as a dining area, lounge and meeting place. The individually furnished rooms of residents 9 are private retreats4 oriented by means of different, two-part windows to the park-like grounds. On one side, a glazed door affords 4 access to a small external space; on the other side, a low bench-like construction at the foot 5 the window can be used as a seat or as a of surface for plants. Residents thereby enjoy a 5 great deal of natural light. The private realms are distinguished from the communal areas by 4 of different floor finishings, and the means white doors, which are contrasted with the wooden wall 4 help residents find the 6 finishings, entrances to their rooms more easily.

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Eingang Empfang Multifunktionsfoyer Einzelzimmer Doppelzimmer Wohnküche Terrasse Garten Atrium Friseur / Fußpflege Arzt / Therapie Büro Lager Technik Umkleide Personal Wäsche Sozialraum Andachtsraum Pflegebad Besprechungsraum Pflegestützpunkt

Entrance Reception Multipurpose foyer Single room Double room Kitchen / Living area Terrace Garden Atrium Hairdresser / Foot care Doctor/Therapy Office Store Mechanical services Staff changing room Laundry Social space Oratory Bath care Discussion space Nursing-care base

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Pflegewohnheim Erika Horn in Graz

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Begrünung extensiv, Substrat Filtervlies, Drainage / Wasserspeicher 40 mm Schutz- und Speichervlies 5 mm Trennfolie, Abdichtung Kunststoffbahn Gefälledämmung EPS Wärmedämmung EPS 220 mm, Dampfsperre Voranstrich, Stahlbetondecke 200 mm abgehängte Decke: Akustikdämmung 50 mm, Gipskartonplatte 15 mm Abdichtung Kunststoffbahn, OSB-Platte 10 mm Gefälledämmung EPS mind. 90 mm Brettsperrholz 120 mm Lärchenschalung horizontal 20 mm Lattung / Hinterlüftung 20 mm, Windbremse Unterzug Brettsperrholz 200/360 mm Lärchenschalung vertikal 20 mm Lattung 30 mm, Konterlattung 30 mm Windbremse, Holzfaserplatte 35 mm Wärmedämmung Mineralwolle 115 mm Brettsperrholz 200/440 mm Dampfsperre PE-Folie Bodenbelag Parkett 10 mm Heizestrich 70 mm, Trennlage PE-Folie Trittschalldämmung 30 mm, Trennlage PE-Folie Schüttung Splitt gebunden 105 mm Stahlbetondecke 200 mm abgehängte Decke: Akustikdämmung 50 mm Gipskartonplatte 15 mm Hebeschiebetür: Dreifachisolierverglasung in ­Rahmen Lärche geölt Terrassenbelag Lärche 30/80 mm auf Lattung, Stelzlager extensive planting; substrate layer; filter mat 40 mm drainage / water-storage layer 5 mm protective / storage felt; separating layer plastic sealing layer EPS insulation to falls 220 mm EPS thermal insulation; vapour barrier surface coating on 200 mm reinforced concrete slab suspended soffit: 50 mm acoustic insulation 15 mm gypsum plasterboard plastic sealing layer; 10 mm oriented-strand board min. 90 mm insulation to falls 120 mm laminated cross-boarding 20 mm horizontal larch boarding 20 mm battens / ventilated cavity; windproof layer 200/360 mm laminated timber beam 20 mm vertical larch boarding; 30 mm battens; 30 mm counterbattens  wind barrier; 35 mm composite wood boarding 115 mm mineral-wool thermal insulation 200/440 mm laminated timber beam polythene vapour barrier 10 mm parquet flooring 70 mm underfloor heating screed; polythene ­separating layer; 30 mm impact-sound insulation polythene separating layer 105 mm layer of bonded stone chippings 200 mm reinforced concrete floor suspended soffit: 50 mm acoustic insulation 15 mm gypsum plasterboard lifting-sliding casement: triple glazing in oiled larch frame 30/80 mm larch strip terrace paving supporting construction: battens, raising pieces


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Pflegewohnheim Erika Horn in Graz

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»Auf die Atmosphäre kommt es an« Ein Gespräch mit Dietger Wissounig “Everything depends on the atmo­ sphere” – an Interview with Dietger ­Wissounig Interview: Julia Liese

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Detail: Seit Ihrer Bürogründung im Jahr 2003 haben Sie neun Gebäude für Senioren realisiert. War das ein bewusst gewählter Schwerpunkt? Dietger Wissounig: Das hat sich eher zufällig ergeben. Mein allererstes Projekt war das ­Altenwohnheim in Steinfeld – der erste Wettbewerb, den ich gewonnen und mit dem ich mich selbstständig gemacht habe (Abb. 2). Mit dieser Referenz hatte ich es beim Thema Altenwohnen anschließend leichter, bei Auswahlverfahren und Wettbewerben berücksichtigt zu werden. Inzwischen haben wir verschiedenste Bauaufgaben realisiert – aber ja, es sind viele Altenwohnheime dabei. Wie sind Sie damals an die Aufgabe heran­ gegangen? Zunächst habe ich Literatur zum Thema Altenpflege gelesen und bin dort auf einige interessante Dinge gestoßen. Besonders in Erinnerung geblieben sind mir Studien des Kuratoriums für Deutsche Altershilfe. Dort steht unter anderem, dass Tageslicht einen ganz erheblichen Einfluss auf das Wohlbefinden alter Menschen hat – natürlich letztlich auf uns alle, aber dadurch, dass pflegebedürftige Menschen die meiste Zeit drinnen verbringen, spielt dieser Aspekt für sie eine besonders große Rolle. Übersetzt in Architektur bedeutet das: möglichst viel Glas und ein möglichst großer Außenraumbezug. Auf diese Weise bekommen die Bewohner auch in den Innenräumen den Tageslauf und die Jahreszeit mit, selbst wenn sie bettlägerig sind. In Steinfeld habe ich den Tageslichtgedanken mit einem mittigen, über drei Geschosse reichenden Wintergarten umgesetzt (Abb. 3). Zwar war es schwie­rig, den Bauherrn von der Notwendigkeit dieses Raums zu überzeugen, aber schluss­endlich wird der Raum sehr gut angenommen. Auch bei dem aktuellen Projekt Erika Horn spielen Licht und Außenraum eine große Rolle. Wie wurde das dort umgesetzt? Die Wohnküchen der Hausgemeinschaften sind jeweils mit großen Verglasungen von zwei Seiten belichtet; auf einer Seite liegt das Atrium, auf der anderen der Garten.

Und überall gibt es die Möglichkeit, nach draußen zu gehen: auf einen Balkon, eine Terrasse oder in die unterschiedlich gestalteten Gärten. Wie haben sich Ihre Altenwohnheime von 2003 bis heute weiterentwickelt? Vor 13 Jahren war das Hausgemeinschaftsmodell noch nicht so weit verbreitet. Seitdem haben sich die Pflegekonzepte ver­ ändert und das spiegelt sich in der Archi-­ tektur wider. Inwiefern? Früher gab es einen Mittelgang mit Zimmern rechts und links und einen zentralen Speisesaal – heute geht der Trend ganz klar zur Gliederung in Hausgemeinschaften mit überschaubaren Gruppen und dezentralen Wohn- und Essbereichen. Nur die Gruppengrößen sind unterschiedlich und hängen vom einzelnen Betreiber ab. Das Haus in Nenzing z. B. hat nur acht Bewohner pro Gruppe; dort werden aber jeweils zwei Gruppen von einer Station gemeinsam betreut. Beim Altenwohnheim Peter Rosegger (Abb. 5, 6), dem Vorgänger dieses ­Gebäudes, sind es 13 Bewohner pro Gruppe, bei Erika Horn 15. Diese beiden Häuser sind sehr vorbildlich, weil das Hausgemeinschaftskonzept vom Betrieb her konsequent um­gesetzt wird. In Österreich nehmen sie damit sicherlich eine Vorreiterrolle ein. Das heißt, der Gebäudeentwurf ist abhängig vom Pflegekonzept des Betreibers? Richtig. Schon bei meinem allerersten Entwurf für das Altenwohnheim in Steinfeld habe ich mich an einem Hausgemeinschaftsmodell orientiert und in jedem Geschoss kleine Aufenthaltsbereiche geplant, für Kaffee und Kuchen und gemeinschaftliche Ak­ tivitäten. Jedoch waren das Raumprogramm und ein zentraler Betrieb vorgegeben; die Mahlzeiten finden in dem großen Speisesaal im Erdgeschoss statt – anders als ich es mir gewünscht hätte. Die beiden jüngsten Pflegewohnheime Erika Horn und Peter Rosegger sind sich sowohl im

Grundriss als auch von der Fassade sehr ähnlich – Absicht oder Zufall? Beide Häuser werden von demselben Träger – den Geriatrischen Gesundheitszentren Graz – betrieben und das Raumprogramm ist nahezu identisch. Außerdem haben wir mit demselben Team gearbeitet; daher war es naheliegend, Dinge ähnlich zu lösen. Die Vorgabe von 15 Bewohnern pro Hausgemeinschaft beim Haus Erika Horn im Vergleich zu 13 beim Haus Peter Rosegger hat dazu geführt, dass die Grundrissstruktur etwas in die Breite gegangen ist. Da wir mit den Fluchtwegen und den Brandabschnitten teilweise über die vorgeschriebenen Höchstgrenzen geraten sind, gibt es beim aktuellen Projekt Brücken, die die Außen­ terrassen im Obergeschoss mit­ein­ander verbinden. Wie hat die Zusammenarbeit zwischen dem Betreiber und Ihnen funktioniert? In einem wöchentlichen Jour fixe haben wir sämtliche Themen besprochen, die ­gerade anstanden, z. B. Fragen zum Mobi­ liar oder wie die logistischen Systeme fun­k­ tionieren, etwa bei Wäsche oder Medikamenten. Die Gespräche verliefen äußerst konstruktiv und strukturiert; auch das Arbeitsklima war sehr angenehm. Die Kompetenzen waren von Anfang an klar getrennt: Wir bestimmen die Gestaltung und die Architektur, der Betreiber hat das Know-how über die Pflege. Mit der Zeit hat das zu einer Art Wissenserweiterung auf beiden Seiten geführt. Als das Gebäude fertig war und wir gemeinsam Gruppen durchgeführt haben, ist es vorgekommen, dass wir unbewusst die Rollen vertauscht haben; die Heimleiterin hat die Architektur erklärt und ich das Pflegekonzept. Gab es auch schwierige Themen, bei denen Sie und der Bauherr unterschiedlicher Meinung waren? Eigentlich nicht. Der Betreiber hat in unserem Konzept von Anfang an seine Art des Betriebs wiedererkannt; daher haben wir bei jedem Schritt, den wir vorgeschlagen haben, offene Türen eingerannt. So etwas


Produkte  products


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DETAIL research ist eine Vermittlungsplatt­ form, die Entwicklungsfragen und Szenarien zur Zukunft des Bauens betrachtet. Im Netz­ werk von DETAIL research tauschen sich Architekten und Beteiligte aus Industrie, universitärer Forschung und Politik persön­ lich aus. Sie möchten Bestandteil dieses Netzwerks werden oder haben einen span­ nenden Fachbeitrag, den Sie veröffentlichen möchten? Nehmen Sie Kontakt auf unter: research@detail.de

research detail.de/research

DETAIL research Lab auf der BAU 2017 »Future Materials and Innovations« Die Produkte und Lösungen, die in den 17 Messehallen der BAU präsentiert wur­ den, haben die Entwicklungsphase längst hinter sich gelassen. Den langen Weg in die Praxis und den Forschungsaufwand, der da­ hintersteckt – beides sieht man ihnen kaum noch an. Dabei ist es durchaus spannend, den Entstehungsprozess von Produkten zu verfolgen. Wie der Spagat zwischen anwen­ dungsorientierter Forschung, Materialexperi­ menten, Pilotprojekten und Produktentwick­ lungen aussieht, das zeigte das DETAIL research Lab »Future Materials and Innova­ tions« im Erdgeschoss des Internationalen Congress Center München während der BAU 2017. Die Besucher waren ausdrück­ lich aufgefordert, die Exponate anzufassen oder auszuprobieren. Dabei stand nicht das fertige Produkt im Vordergrund, son­ dern der Weg dorthin und die künftigen An­ wendungsmöglichkeiten. Das unterschied­ liche Herangehen bildete die Vielfalt der

Materi­alien und Materialkombinationen ab. Ein Fenster in die Zukunft neuer konzeptio­ neller Impulse für architektonische Systeme öffnen die Forschungsprojekte der Universität Stuttgart und der TU München, die ge­ gensätzlicher nicht sein könnten. Während das Team um Prof. Cordt Zollfrank (TU Mün­ chen) aus nachwachsenden, nicht essbaren Rohstoffen Naturfaserstoffe zu Konstrukti­ onsmaterialien schäumt, untersucht David Correa in seiner Doktorarbeit am Institute for Computational Design and Construction von Prof. Achim Menges (Universität Stuttgart) von der Natur inspirierte, hygroskopisch programmierbare Materialverbundsysteme aus dem 3D-Drucker. Diese verkörpern materialimmanent die Fähigkeit, klimatische Veränderungen sensorisch zu erfassen, sich zu aktivieren und zu reagieren. Einen konkreten Anwendungsbezug hat das EU-Forschungsprojekt »H-House«, bei dem

u. a. die Xella Technologie- und Forschungs­ gesellschaft sowie Roswag Architekten aus Berlin die Entwicklung von neuen Bauteilen für Außen- und Innenwände für den Neubau, aber auch für die Sanierung vorantreiben – dauerhaft, energieeffizient und zudem kos­ tengünstig. Die Ausstellung zeigte die Band­ breite der Materialkombinationen: von Wandaufbauten mit Flachskernen, mit Aero­ gel modifiziertem Lehmputz bis zu Halb­ sandwich-Fassadenelementen aus Porenbeton in Kombination mit einem Rahmen aus hydrophobiertem, ultrahochfestem Beton. Einen Schritt weiter sind Finstral, Nelskamp und Baswa, die auf der BAU ihre neuen Pro­ dukte erstmals präsentierten. Bei der Ent­ wicklung des Recyclingmaterials »ProRes« für Fensterrahmen, ein Produkt aus Reis­ schalen und PVC-Verschnitten, stellt Finstral, neben neuen ästhetischen Qualitäten, Res­ sourcenschonung und Recyclingfähigkeit in


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DETAIL research

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1–3 Impressionen des DETAIL research Lab im Erd­ geschoss des Internationalen Congress Center München (ICM) auf der BAU 2017. Informativ und zugleich inspirierend war das Feedback der Be­ sucher der ca. 320 Führungen an sechs Messe­ tagen. In der kuratierten Ausstellung wurden zu­ kunftsweisende Materialentwicklungen, Prototy­ pen und Forschungsprojekte aus der Lehre zum Thema Building the Future präsentiert. Fotos: Boris Storz Weitere Informationen und umfassendes Bildmaterial finden Sie unter www.detail.de/research

den Vordergrund. Die Weiterentwicklung des Dachsteins »EasyLife« von Nelskamp basiert auf Anforderungen aus der Sanie­ rung bzw. dem Bauen im Bestand. Ein Drit­ tel weniger Gewicht durch einen neu entwi­ ckelten Leichtzuschlag erlaubt es, den Dachstein auf statisch schwachen Dach­ stühlen einzusetzen. Das Exponat von Baswa stellt die Welt der Akustikelemente mit einem unsichtbar und fugenlos in eine Akustikdecke verbauten Flächenlautsprecher auf den Kopf. Die ­Endbeschichtung aus Marmormehlen lässt ­einerseits die Tonfrequenzen in den Raum und absorbiert zugleich störende Geräu­ sche. Im Fokus des eHOME-Pilotprojekts von Vaillant steht ein integrales Steuerungsund Kommunikationstool für das Erzeugen von Wärme und Kälte, das Lüftungskonzept und das Energiemanagement. Der Live-­ Demonstrator zeigt die Potenziale des ho­ hen Vorfertigungsgrads im Fertighausbau, die eine einfache Integration der Technik in die Gebäudehülle erlaubt und neben der Energieeinsparung Gestaltungsfreiheiten bietet. Auf seine Zukunftsfähigkeit wird das System, neben dem Monitoring in zwei ­Demonstrationsgebäuden, auch im Watson IoT (Internet-of-Things) Center/IBM Industry überprüft. Es bedarf nicht immer aufwendiger Neuent­ wicklungen – auch vorhandene Materialien können, neu kombiniert, weitere Anwen­ dungsmöglichkeiten generieren. Das zeigt das Beispiel Cosentino. »Nilium«, »Oxium« und »Radium« sind die neuen, durch Druck­ technik erzeugten metallischen Oberflä­ chenstrukturen der Serie Dekton. Die firmen­ intern entwickelte Partikelsinterungstechno­ logie erzeugt eine ultrakompakte Oberfläche, die sich sowohl im Innenraum als auch an Fassaden einsetzen lässt. Das beweisen auch die Ergebnisse des ­Architektenworkshops von Saint Gobain Glass. Die Experimente mit Gussgläsern,

in Kombination mit Strukturen, Texturen und Siebdrucktechnik, eröffnen neue ge­ stalterische Qualitäten und Optionen. Die Kombinationsvielfalt ermöglicht den indivi­ duellen Einsatz als Gestaltungsmittel für ­Innenräume und Fassaden. Ebenfalls mit den ästhetischen und funktionalen Aspekten der Fassade befasst sich das Architektur-­ Institut ai:L der HTWK Leipzig. Das vom Bundesministerium für Bildung und For­ schung geförderte Vorhaben ist Teil des Forschungskonsortiums »C³ – Carbon ­Concrete Composite«. Dabei geht es um die Gebäudehülle, Funktionsintegration und synergetische Vernetzung. Drei Teilpro­ jekte wurden im Research Lab vorgestellt: »C³PV« – die Integration von Solarkompo­ nenten in den Carbonbeton, »C³LED« – In­ tegration von Leuchtdioden, und »C³Link«, in dem die Zusatzfunktionen auf ihre Kombi­ nationsfähigkeit untersucht wurden. Auch das Projekt »Breathing Skins« von Tobias Becker nutzt die Hülle von Gebäu­ den, um die Qualität der Wohn- und Ar­ beitsumgebung zu steigern. Elastische, pneumatische Muskeln, gesteuert über Luft­ druckänderungen, reagieren auf äußere Faktoren und bestimmen den Durchlass von Luft, Licht, Schall und Wärme. Je mehr sie sich weiten, umso mehr ändert sich das Erscheinungsbild der Fassade, und die Durchlässigkeit für Licht und Blicke lässt sich lokal und graduell anpassen. Den Duft von Almheu von der Tiroler Wild­ spitz konnten die Besucher des Labs be­ reits auf der BAU 2015 entdecken. Denn die von Organoid Technologies erzeugten Oberflächen aus natürlichen Ausgangsma­ terialien nutzen einen bislang ungewohnten Baustein des natürlichen Materialkreislaufs. Neu sind die Produktentwicklungen im Bereich Boden in Verbindung mit der »HotCoating«-Ober­flächentechnologie. Sie sind beständig gegen Feuchtigkeit und Abrieb und eignen sich für die Brandschutzklasse B1 bzw. SF1 und in der Elektro-Automobil-

industrie, etwa bei der ­Innenverkleidung von Türen. Spielerisch und zugleich poe­ tisch waren die Exponate der Weißensee Kunsthochschule in Berlin. Große Überra­ schung erzeugt das Betontextil, eine Ent­ wicklung von Strukturen aus Beton und ­Textil, die ihre weiche Optik mit stabilen ­Eigenschaften durch Weben, Stricken und Knüpfen vereinen. Mit Formgedächtnismaterialien experimen­ tiert das Fassadenelement »Solar Curtain«, das es ermöglicht, dass sich textile Ver­ schattungselemente energieautark und ad­ aptiv öffnen und schließen. Anhänger der DIY-Bewegung können sich über ein beson­ deres Exponat freuen: die »Joyn Machine« der Forschungsplattform »Bau Kunst Erfin­ den» der Universität Kassel. Eine einfach zu bedienende, programmierbare All-in-oneMaschine wird über ein nach dem App-Prin­ zip gestaltetes Interface bedient. Aus Stan­ dardware aus dem Baumarkt – in diesem Fall konventionelle Dachlatten – entstehen nach dem Ablängen, Fräsen und Bohren in der Holzverarbeitungsmaschine handliche Einzelteile, die im Anschluss manuell zu einem Stuhl gefügt werden. Die Präsentation der ausgezeichneten Materialien des von »raumprobe« ausgelobten »materialpreis 2016« ergänzte die Ausstellung und lud im Anschluss an die Führungen zum Stöbern und Diskutieren ein. Die Zukunft des Bauens bleibt spannend und wird noch viele interes­ sante Forschungsprojekte und Innovationen hervorbringen – bis zur BAU 2019. Eva Herrmann Das DETAIL research Lab wurde unterstützt durch BASWA acoustic AG; BAU KUNST ERFINDEN ı Uni­ versität Kassel; Breathing Skins, Cosentino, FINST­ RAL GmbH; HTWK Leipzig ai:L – Architektur-Institut; Dachziegelwerke Nelskamp GmbH; Organoid Tech­ nologies GmbH; raumPROBE, Saint-Gobain Glass; Technische Universität München ı Fachgebiet Bio­ gene Polymere; Universität Stuttgart ı Institute for Compu-tational Design; Vaillant Group, weißensee ­kunsthochschule berlin; Xella Technologie- und ­Forschungsgesellschaft mbH ı H-House Projekt ı ­Roswag Architekten.


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Universal Design

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Barrierefreies Badezimmer mit Komfort

Orientierung im Raum

Villeroy & Boch hat zum Thema Barriere­ freiheit im Gesundheits- und Pflegebereich Lösungen entwickelt, die barrierefreie Funktionalität mit Komfort und Design verbinden: Die Kollektionen »O.novo Vita« und »Architectura Vita« sind modern gestaltet und erfüllen die DIN 18040 für barrierefreies Bauen. Damit sind beide Kollektionen ideal für den Einsatz im Gesundheits- und Pflegebereich geeignet. Die O.novo Vita- Wasch­ tische, die in den Größen 55 und 60 cm ­erhältlich sind, ermöglichen mit ihrer Aus­ ladung von 55 cm ein bequemes Sitzen oder eine Unterfahrung mit dem Rollstuhl. An der Unterseite sind durchlaufende Eingriffrillen angebracht, mit deren Hilfe man sich festhalten und heranziehen kann. Ein breiter Rand dient als zusätzliche Stabilisationshilfe. Der 80er-Waschtisch beinhaltet die gleichen Eigenschaften, nur wurden die Handgriffe hier rechts und links des Beckens angebracht.

serführung mit höher positionierten Wassereinspritzdüsen und einen speziellen Spritzschutz am Beckenoberrand, sodass das Innenbecken bespült wird, ohne dass es zu Überspritzungen kommt. Waschtische und WCs können mit der speziellen Oberflächenveredelung »CeramicPlus« ausgestattet werden. Das Wasser samt allen darin enthaltenen Verunreinigungen zieht sich auf der Keramik zu Tropfen zusammen, die auf den geneigten Keramikflächen von alleine in den Abfluss fließen. Optional gibt es die Keramikprodukte sowie die WC-Sitze mit der neuen antibakteriellen Glasur »AntiBac«. Das ist die innovative Hygienelösung für stark frequentierte Objektbereiche, in denen ein hohes Risiko einer Übertragung von Bakterien besteht. Das verlängerte, wandhängende Tiefspül-WC ist mit einer Länge von 71 cm auch für Rollstuhlfahrer sicher zu benutzen. Der passende WC-Sitz, der ebenfalls mit einem Spezialpuffer gegen seitliches Verschieben ausgestattet ist, ist optional mit »SoftClosing«-Scharnieren erhältlich. Mit der »QuickRelease«-Funktion lässt sich der WC-Deckel schnell und einfach abnehmen, was auch die Reinigung deutlich erleichtert.

Mehr als 44 Mio. Menschen leiden weltweit an Demenz. In Deutschland sind es zurzeit ca. 1,5 Millionen. Die sich im Verlauf einer Demenz verstärkenden Orientierungsstörungen schränken die Selbstständigkeit der an Demenz leidenden Menschen stark ein und sind oftmals einer der Gründe für den Umzug in eine Pflegeeinrichtung. Ein neues Wohnumfeld zu erschließen, fällt ihnen aufgrund ihrer kognitiven Einschränkungen sehr schwer. Sie sind von klaren Strukturen abhängig, die ihnen räumliche sowie situative Orientierung bieten. Hewi hat speziell für Demenz-Patienten einen Waschtisch entwickelt, der über integrierte Haltegriffe verfügt. Die Funktionen des Waschtischs werden über farbige Markierungen signalisiert. Das erleichtert auch die Wahrnehmung des Waschtischs im Raum. Studien zur Farbwahrnehmung von an Demenz leidenden Menschen zeigen, dass die Farbe Rot am ehesten wahrgenommen wird. Rot ist außerdem bei abnehmender Sehfähigkeit im Alter oder inoperablen Augenerkrankungen die Farbe, die am leichtesten registriert wird. Somit bietet der Waschtisch vielen älteren Menschen Orientierung und fördert die Selbstständigkeit.

¥ Villeroy & Boch AG, Mettlach www.villeroy-boch.de

¥ Hewi GmbH, Bad Arolsen www.hewi.com

Darüber hinaus umfasst O.novo Vita verschiedene WC-Lösungen für unterschied liche Anforderungen. So gibt es wandhängende WCs, wovon eines erhöht und eines verlängert ist, die beide mit der spülrandlosen »DirectFlush«-Technik ausgestattet sind. Anstelle eines herkömmlichen Wasserrands besitzen diese eine intelligente Was-


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Heizung Klima Lüftung

Weitere Produkte zum Thema Heizung, Klima und Lüftung unter: www.detail.de/produkte/HKL

Energieautark wohnen mit Flächenheiz- und -kühlsystem Das Projekt »Huf City Living« in Montabaur ist ein Beispiel dafür, wie sich zukunfts­ fähige Energieträger mit innovativen Sys­ temen aus Photovoltaik, Solarthermie, Lüf­ tungsanlage und Flächentemperierung ­verknüpfen lassen. Zwischen 2014 und 2016 baute das Unternehmen Huf Haus auf dem Gelände des ehemaligen Bahnhofs von Montabaur vier Gebäude mit 44 barrie­ refreien und teilweise behindertengerechten Wohnungen.

Geringe Aufbauhöhe Wasserführende Fußbodenheizungen benö­ tigen in der Regel einen hohen Bodenauf­ bau. Das ist vor allem bei Sanierungen ein Problem. Empur hat nun ein Dünnschicht­ system auf den Markt gebracht, das sich vor allem für die Renovierung eignet. Neu sind dabei sowohl die Systemplatten und die passenden »Klimapex«-Rohrdimensio­ nen als auch ergänzende Komponenten wie Wanddichtstreifen und ein Dehnfugenprofil. »Top-Nopp mini«, so der Name, wurde spe­ ziell für die Kombination mit dünnschichti­ gem Spezial-Estrich oder anderen Boden­ ausgleichsystemen entwickelt. Top-Nopp mini 12 ermöglicht eine minimale Aufbau­ höhe ab 17 mm zuzüglich Bodenbelag, Top-Nopp-mini-15-Bodenaufbauten ab 21 mm zzgl. Bodenbelag. Basis für die Fußbodenheizungen sind Systemplatten zur Aufnahme der 5-SchichtHeizrohre. Nach dem Verlegen wird ein marktübliches Bodenausgleichssystem 4 bis 8 mm stark aufgebracht. Der Verguss dient gleichzeitig als Wärmespeicher, Last­ verteilschicht und Untergrund für den Fuß­ bodenbelag. ¥ Empur Produktions GmbH, Buchholz www.empur.com

Die Gebäude wurden im Holzskelettbau mit Stahlbetondecken erstellt. Das Kellerge­ schoss besteht aus Stahlbeton. Die Decken­ elemente für die Einzelgeschosse sind als Filigrandecken im Huf-Werk vorgefertigt. Auf der Baustelle wurde dann ein statisch und akustisch wirksamer Ortbeton gegossen, Trittschalldämmung und das hochwertige Parkett bzw. Feinsteinzeug oder Fliesenplat­ ten verlegt. Die Deckentemperierung, kon­ ventionellerweise in den Betondecken ge­ führt, und die Lüftungstechnik befinden sich vom Erdgeschoss bis zum 3. Obergeschoss in den abgehängten Decken. Im 4. Obergeschoss wurde die Flächentemperierung konstruktionsbedingt in den Fußbodenauf­ bau verlagert. Das Besondere an den Gebäuden ist das Klimakonzept, das den Großteil der notwen­ digen Energie für die Gebäude und Freibereiche aus regenerativen Energien schöpft. Geplant hat es der TGA-Planer Thomas Runkel von der Etgenium GmbH aus Königswinter. Im Keller der Anlage be­ findet sich die Energiezentrale. Herzstück dort ist der 500. 000 l fassende Eis-Energie­ speicher der Firma Viessmann, der mehrere Wärmepumpen in den Technikräumen der Gebäude speist und mit insgesamt 450 so­ laren Doppelmodulen auf den Pultdächern der Häuser gekoppelt ist. Die Leistung der Solarthermie- und PV-Anlage liegt bei 108 kWp, die die autarke und emissionsfreie Wärme- und Warmwasserversorgung der Wohnanlage sicherstellt.

Doch nicht nur in den Wintermonaten ermöglicht das System von Eisspeicher, Wärmepumpen und Solar-Doppelmodulen angenehme Temperaturen. Die Wärme verteilt sich über das »Aquatherm black system«, das vom Erdgeschoss bis zum 3. Obergeschoss als Decken-, im 4. Ober­ geschoss als Fußbodentemperierung ein­ gesetzt ist. Die homogene Wärmeverteilung und die kurze Reaktionszeit des Systems schaffen über das gesamte Jahr ein angenehmes Klima in den Wohnräumen. Der überdurch­ schnittlich hohe Anteil an langwelliger Strah­ lungswärme (bis zu 90 %) führt beim Heizen wie beim Kühlen zu einer Wohlfühlatmo­ sphäre. Der hohe Standard, der an das Wohngefühl und die Bauausführung gestellt wird, spie­ gelt sich auch in der Energiebedarfsrech­ nung wider. Die Wohnanlage ist als KfWEffizienzhaus 55 zertifiziert. Eine weitere Besonderheit ist die Lüftungsanlage. Alle Wohnungen verfügen über eine sog. Health-Box, ein bedarfsgeführtes Ab­ luftgerät, das gemeinsam mit Lüftungssyste­ men im Fensterrahmen sensor-gesteuert die Raumluftqualität regelt. In diesem Zusam­ menspiel wird die verbrauchte Luft und eine kontinuierliche und schallgedämmte Frisch­ luftzufuhr gewährleistet. Das Fraunhofer IBP Stuttgart bescheinigt dem System eine ähn­ lich gute Energieeinsparung wie beim Ein­ satz von aufwendigen Anlagen mit Wärme­ rückgewinnung. Huf City Living erhielt am 24. November 2016 den BVF Award 2016 des Bundesverbands Flächenheizungen und Flächen­ kühlungen. www.flaechenheizung.de www.viessmann.de www.huf-haus.com www.aquatherm.de


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Inhaltsübersicht Produktinformationen DETAIL research DETAIL research Lab auf der BAU 2017: »Future Materials and Innovations« Der Architekt muss Verantwortung übernehmen - das DETAIL research Forum auf der BAU

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Universal Design Leichtgängige Tür (Hörmann) Universal Design im Bad – Wohlfühloase für jedermann (Agrob Buchtal/Schlüter Systems) Das Memory-Zentrum in Neuss – flexibel und sicher (Häfele) Individuelle Wohnwelten im Universal-Design (Mauser) Barrierefreie Fensterschwelle (Burckhardt Metall Glas) Rückzug und Heilung in der Soteria in Berlin (Nory Systems) Barrierefreies Badezimmer mit Komfort (Villeroy & Boch) Orientierung im Bad (Hewi)

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Erschließung Hamburgs schönste Kurven – die Bogenrolltreppe der Elbphilharmonie (Kone) Aufzüge ohne Dachaufbau (Schindler) Kabine nach Maß (Riedl) Aufzug in Glas (Osma) Skulpturaler Charakter (Metallart Metallbau) Unsichtbarer Halt (Spitzbart Treppen) Spiel aus Licht und Schatten (Wunsch-Treppen) Aus zwei mach eins (Stadller Treppen) Viel Platz auf wenig Raum (Otto Wöhr) Zusätzliche Garage im Untergrund (Klaus Multiparking)

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Heizung, Klima, Lüftung Geringe Aufbauhöhe (Empur) Energieautark wohnen mit Flächenheiz- und kühlsystem Wärmeverteilung mit einer Deckenstrahlheizung (Best) Heizt direkt (AEG Haustechnik) Planer Heizkörper (Zehnder) Streichen statt installieren (Sanitär Wahl) Modularer Heizkörper (Tubes Radiatori)

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Designheizkörper (Vasco) Komfort-Badwärmer (Bemm) Wohnungsstation (Oventrop) Einfach steuern (Meltem) Sparsam kühlen (Panasonic) Lüftung online steuern (Siegenia-Aubi) Komplettsystem fürs Lüften (Airflow Lufttechnik) Modularer Batteriespeicher für Wohnung und Gewerbe (Viessmann)

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Smart Building Maximale Energieersparnis durch Gebäudeautomation: Passivhaus in Niederösterriech (Loxone Electronics) Überwachung in Echtzeit (Mayer & Co Beschläge) Fingerscan - Türgriffe (FSB Franz Schneider Brakel) Lösung für Bürogebäude (Siemens) Bedienoberfläche für alles (Elero) Flexibilität und Sicherheit (Siegenia-Aubi) Automatischer Sonnenschutz (Hella) Smarter Heizen (Bosch) Vernetzung von IP-Geräten (Digitalstrom) Wohlfühllicht im Smart Home (Philips Lighting) Intelligente Lichtsteuerung (Busch-Jaeger)

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Anzeigenübersicht  (US = Umschlagseite) Albrecht Jung GmbH & Co. KG, Schalksmühle August Brötje GmbH, Rastede Bega Gantenbrink Leuchten KG, Menden Benzing Lüftungssysteme GmbH, Villingen-Schwennigen Dallmer GmbH & Co. KG, Arnsberg EGGER Holzwerkstoffe Brilon GmbH & Co. KG, Brilon Franz Kaldewei GmbH & Co. KG, Ahlen FunderMax GmbH, A-St. Veit HEWI Heinrich Wilke GmbH, Bad Arolsen Jakob GmbH, Ostfildern Kann GmbH Baustoffwerke, Bendorf KEMMLIT-Bauelemente GmbH, Dußlingen Kone GmbH, Hannover Küberit Profile Systems GmbH & Co. KG, Lüdenscheid LUNOS Lüftungstechnik GmbH, Berlin Optigrün international AG, Krauchenwies

77 97 2, 3 96 85 101 II. US 9 45 104 93 13 91 104 95 86

Orca Software GmbH, Neubeuern OSPA-Schwimmbadtechnik, Mutlangen SOLARLUX GmbH, Melle Viega GmbH & Co. KG, Attendorn

Teilen unserer Ausgabe liegen Beilagen nachstehender Firmen bei: EPS Systems GmbH & Co. KG, Siegen Landesmesse Stuttgart GmbH, Stuttgart Management Forum Starnberg GmbH, Starnberg Stein+Design Marketing GbR, Overath

84 87 IV. US 98, 99


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Cover 3_2017: Seniorenwohnheim bei Hiroshima Architekten: CAn, Susumo Uno, Nagoya Met Architects, Katsumasa Hirano, Gifu Rubrikeinführende S/W-Aufnahmen Seite 5: Das neue Design Museum in London Architekten: John Pawson, London Seite 15: Pflegewohnheim Erika Horn in Graz Architekten: Dietger Wissounig Architekten, Graz Seite 25: Reihenhäuser für Senioren in London Architekten: Bell Phillips, London Seite 47, 79: Soziales Zentrum Padre Rubinos in La Coruña Architekten: Elsa Urquijo Architects, La Coruña

Abbildungsnachweis Fotos, zu denen kein Fotograf genannt ist, sind Werkfotos oder stammen aus dem Archiv DETAIL. Seite 1, 25 –28, 29 unten: Edmund Sumner Seite 5: Hélène Binet Seite 6 oben, 8 oben: Luke Hayes Seite 6 unten, 8 Mitte, 8 unten, 29 oben, 67 oben links, 68 oben, 74, 76: Heide Wessely Seite 7: Gareth Gardner Seite 10 oben, 11: John Gollings Seite 10 Mitte, 10 unten: Christian Schittich Seite 15: Christian Theny

Themen ∂ 2017

Seite 17 oben: Michael Nagy

1/2_2017: Umnutzung, Ergänzung, Sanierung Refurbishment

Seite 17 unten: Julia Knop

3_2017: Detail Konzept: Wohnen im Alter Detail Konzept: Housing for Seniors 4_2017: Bauen mit Stahl /Steel Construction 5_2017: Klimagerechtes Bauen Bioclimatic Construction 6_2017: Bauen mit Glas /Glass Construction 7/8_2017: Serielles Bauen / Serial Construction 9_2017: Detail Konzept: Hybride Typologien Detail Konzept: Hybrid Typologies 10_2017: Mauerwerk /Brick Construction 11_2017: Material und Oberfläche Materials and Finishes 12_2017: Stadtraum und Landschaft Urban Space and Landscape

Seite 18 oben: Erich Malter Seite 18 unten: Freilichtmuseum Finsterau und Massing Seite 19: Sebastian Schels Seite 20: Thomas Madlener Seite 21: Andrea Helbling/Arazebra Seite 22: Ricardo Oliveira Alves Seite 30 –33: Thomas Ott Seite 34, 35: Hiroshi Ueda Seite 36 –38: Dominique Marc Wehrli Seite 39 – 41: Takuji Shimmura Seite 42 – 44: Hertha Hurnaus Seite 47, 65, 66, 67 oben rechts, 67 unten, 68 unten, 69 –73, 75, 79: Elsa Urquijo Arquitects Seite 49 – 59, 61, 63 oben rechts, 63 unten: Paul Ott Seite 60: LUPI SPUMA Fine Photography Seite 62: Albrecht Imanuel Schnabel Seite 63 oben links: Dietger Wissounig Architekten Seite 80 unten Mitte, 80 unten rechts, 81 oben, 81 unten: Messe München GmbH Seite 82 unten links, 82 unten rechts, 83 oben: Boris Storz Seite 90 oben: Michael Zapf Seite 94 oben Mitte, 94 oben rechts: Achim Schnell/aquatherm

∂ Zeitschrift für Architektur + Baudetail Verlag: Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG, Hackerbrücke 6, 80335 München, Tel. (089) 38 16 20-0 Internet: www.detail.de Postanschrift: Postfach 20 10 54, 80010 München Persönlich haftende Gesellschafterin: Institut für internationale ArchitekturDokumentation Verwaltungs-GmbH, München, eine 100 %-ige Tochter der ATEC Business Information GmbH. Kommanditistin (100 %): ATEC Business Information GmbH, München. Geschäftsführung: Karin Lang Redaktion DETAIL: (Anschrift wie Verlag, Telefon Durchwahl -84 redaktion@detail.de): Dr. Sandra Hofmeister (Chefredakteurin, V. i. S. d. P., SaH), Sabine Drey (SD), Andreas Gabriel (GA), Frank Kaltenbach (FK), ­Julia Liese (JL), Peter Popp (PP), Jakob Schoof (JS), Edith Walter (EW), ­Heide Wessely (HW). Amlis Botsch (AB), Anna Gassner (AG), Roland Pawlitschko (RP) (freie Mitarbeit) Michaela Linder, Maria Remter (Assistenz) Herstellung / CAD: Peter Gensmantel (Leitung), Michael Georgi, Cornelia Kohn, Andrea Linke, Roswitha Siegler, Simone Soesters Dejanira Ornelas Bitterer, Marion ­Griese, Emese M. Köszegi, ­Simon Kramer (Zeichnungen) Ralph ­Donhauser, ­Martin Hämmel, ­Dilara Orujzade (freie Mitarbeit) Übersetzung engl.: Peter Green, Alisa Kotmair Redaktion Produktinformation: Katja Reich (V. i. S. d. P.) Dorothea Gehringer, Thomas Jakob Brigitte Bernhardt, Katja Pfeiffer, ­Melanie Seifert, Sabina Strambu (freie Mitarbeit) produkte@detail.de Verkauf und Marketing Claudia Langert (Verlagsleitung, V. i. S. d. P.) Hon. Prof. Meike Weber, Senior Vice President / Business Development Medialeistungen und Beratung: Annett Köberlein (Leitung), DW -49 Anzeigendisposition: Claudia Wach (Leitung), DW -24 Tel. (089) 38 16 20-0 Detail Transfer: Zorica Funk (Leitung Projekte), DW -72 Marion Arnemann, Tina Barankay, ­Heike Kappelt, Martina Zwack Eva Maria Herrmann, Uta Leconte, ­Bettina Sigmund, Tim Westphal (freie Mitarbeit) Vertrieb und Marketing: Kristina Weiss (Leitung) Irene Schweiger (Vertrieb), Tel. (089) 38 16 20-37 Auslieferung an den Handel: VU Verlagsunion KG Meßberg 1, 20086 Hamburg Abonnementverwaltung und Adressänderungen: Vertriebsunion Meynen, Große Hub 10, 65344 Eltville, Tel. (0 61 23) 92 38-211, Fax: -212 detailabo@vertriebsunion.de

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DETAIL erscheint 10≈ jährlich am 30. Dezember / 1. März / 3. April /2. Mai / 1. Juni / 14. Juli / 1. September / 2. Oktober / 2. November / 1. Dezember/ plus je 2≈ jährlich die Sonderhefte DETAIL green, ­DETAIL structure und ­DETAIL inside. Bezugspreise: Abonnement 10 Ausgaben und zusätzlich 6 Sonderhefte: Inland: € 189,–, Ausland: € 189,– / CHF 251,– / £ 129,– / US$ 244,– Für Studenten: Inland: € 99,–, Ausland: € 99,– / CHF 137,– / £ 70,– / US$ 129,– DETAIL Einzelheft: € 18,90 / CHF 28,– /  £ 13,60 / US$ 24,50, DETAILgreen, DETAILstructure, DETAILinside Einzelheft: € 18,90 / CHF 28,– / £ 13,60 / US$ 24,50 Ausland zzgl. MwSt., falls zutreffend. Alle Preise zzgl. Versandkosten. Abonnements 6 Wochen vor Ablauf kündbar. Konto für Abonnementzahlungen: Deutsche Bank München BLZ 700 700 10 · Konto 193 180 700 IBAN: DE24700700100193180700 SWIFT: DEUTDEMM Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur mit Genehmigung. Für Vollständigkeit und Richtigkeit aller Beiträge wird keine ­Gewähr übernommen. Repro: Martin Härtl OHG, Kistlerhofstraße 70, 81379 München Druck: W. Kohlhammer Druckerei GmbH + Co. KG, Augsburger Straße 722, 70329 Stuttgart CAD-Zeichnungen: Alle CAD-Zeichnungen, die im Dokumentationsteil der Zeitschrift veröffent­licht ­werden, wurden mit dem Programm erstellt. Bei Nichtbelieferung ohne Verschulden des Verlages oder infolge von Störungen des Arbeitsfriedens bestehen keine Ansprüche gegen den Verlag. Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 49 Verbreitete Auflage IV. Quartal 2016: 19 511 Exemplare + 2548 Exemplare aus früheren ­Berichtszeiträumen

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