∂ 2015 ¥ 7/8
Dokumentation
Hochschule in Mittweida
Lageplan Maßstab 1:5000
University of Applied Sciences in Mittweida
Site plan scale 1:5000
Architekten: Georg Bumiller Architekten, Berlin Mitarbeiter: Jens Bussewitz, Thomas Eysholdt, Lennart Häger, David Meyer, Heiko Ottinger, Felix Sommerlad, Frank Stoffers, Jens Zimmermann Tragwerksplaner: Erfurth+ Mathes Beratende Ingenieure, Leipzig weitere Projektbeteiligte S. 795 Eine plastisch gestaltete Fassade aus über 600 eingefärbten Betonfertigteilen mit Terrazzo-Optik umhüllt den kompakten Baukörper, der selbstbewusst ein Gegengewicht zu den Hochschulgebäuden auf der anderen Straßenseite bildet. Die wachsende Zahl der Studierenden, vor allem an den Fakultäten Medien und Soziale Arbeit, machten den Neubau für die rund 3000 Studierenden der beiden Fachrichtungen zwingend notwendig. Den Auftakt bildet ein kleiner Vorplatz, der als einladende Geste ins Innere des Gebäudes führt. Hier offenbart sich ein lichter Innenraum mit großzügigem Foyer und kommunikativen Aufenthaltszonen für den Austausch der Fachbereiche. Den Mittelpunkt des Gebäudes bildet das 400 m² große Fernsehstudio, abgeschirmt durch einen Ring natürlich belichteter Räume. Zur stark befahrenen Bahnhofstraße orientieren sich die mechanisch belüfteten Hörsäle und Seminarräume, zu den Grünbereichen die kleineren Büros. Eine breite schluchtartige Treppe, eingerahmt von hohen schrägen Sichtbetonwänden, verbindet das Foyer mit dem lichtdurchfluteten Atrium mit Zugang zur Dachterrasse, die auf dem angeschlossenen Parkdeck im Süden liegt. Vor allem die hohen Anforderungen an den Schallschutz für die sensiblen, hochtechnisierten Räume bedingten eine Ausführung in massiver Bauweise. Die tragende Betonfassade besteht aus Pfeiler- und Sturzfertigteilen, die L-förmige Elemente bilden und puzzleartig ineinander gesteckt sind. Durch horizontale und vertikale Staffelungen der unterschiedlich großen und bis zu 15 Tonnen schweren Bauteile entsteht eine monolitische Figur, die nach Vorbild eines Zikkurats nach oben zurückspringt und optisch leichter wirkt. Auch die innere Organisation der Hochschule ist durch die unterschiedlichen Öffnungen und Pfeilerbreiten an der Fassade ablesbar. Trotz der individuell gestalteten Bauteile liegen die Baukosten durch die Minimierung der Hüllfläche im Rahmen konventioneller Hochschulbauten. Nicht zuletzt sind auch dadurch die Anforderungen an die Nachhaltigkeit erfüllt. EM
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