Fassaden Atlas

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Manipulatoren

Eigenschaften der Durchlässigkeit (Luft, Strahlung)

Wandfläche

ohne Durchlässigkeit

mit Durchlässigkeit (Öffnungen)

nicht veränderbare Eigenschaften

Bewegbarkeit des ­Elements

veränderbare Eigenschaften

ohne Bewegung des Elements (starr)

mit Bewegung des Elements (Manipulatoren)

dauerhaft beweglich

Unterteilung des Elements /  Paketierungs­größe

einteilig

Paketierungsgröße unverändert

temporär bewegbar (fixiert)

mehrteilig

Paketierungsgröße reduziert

Paketierungsgröße deutlich reduziert C 2.2

•  Fall-/ Zugladen (vertikal verschiebbar): über oder unter dem Fenster, meist in die Fassadenverkleidung eingelassen, treten im 15. bis zum 18. Jahrhundert vor allem in der Ostschweiz auf [3].

C 2.3

C 2.4

C 2.5

268

Erst seit dem 15. Jahrhundert werden Fensterläden als zusätzliches Element zu Verglasungen ­eingesetzt, ab dem 18. Jahrhundert in der Regel ausschließlich ergänzend zu transparenten Fensterverschlüssen [4]. Neben Schiebe­ laden und Schlagladen (umgangssprachlich als Klappladen bezeichnet) gibt es: •  Rollladen oder Stores: aus schmalen Querhölzern, die auf Schnüren oder Ketten auf­ gereiht sind; seit dem 18. Jahrhundert bekannt •  Jalousieladen: Schlagladen mit Füllungen aus schräg gestellten (teils beweglichen), horizontalen Lamellenhölzern zur Regulierung des Lichteinfalls und der Luftzufuhr; ab dem frühen 18. Jahrhundert vor allem in Frankreich verwendet Analog zur allgemeinen, technologischen Entwicklung, die zu einer Veränderung des Leistungsprofils von Gebäuden führt, werden auch die Funktionen des Fensters und der vor Öffnungen der Gebäudehülle angeordneten Elemente immer differenzierter und komplexer. Bei Manipulatoren lässt sich in den letzten Jahren eine Zunahme der Vielfalt von Bewegungsmechanismen feststellen. Im Zusammenhang damit ist auch bei Fenstern die Tendenz der Hersteller erkennbar, wieder vielfältigere Bewegungsmechanismen als Alternative zu den in Deutschland üblichen Dreh- / Kippfenstern anzubieten, die nach Kriterien des Heizenergieverbrauchs ohnehin nicht unproblematisch sind.

C 2.6

Typologische Zuordnung von Manipulatoren Die große Vielfalt der bekannten Varianten soll nachfolgend geordnet werden. Dies mag auch als Anregung für neue funktionale, geometrische und technische Kombinationen ­dienen. Für eine typologische Ordnung von Manipu­latoren bieten sich dabei drei Betrachtungsebenen an: •  Eigenschaften der Durchlässigkeit •  Bewegbarkeit des Elements •  Unterteilung des Elements und Paketierung (Volumen-/ Größenänderung) Durchlässigkeit

Es lassen sich Flächen mit Durchlässigkeit für Luft, Licht, Wärme und Feuchte und solche ohne (oder nahezu ohne) unterscheiden, wobei die Durchlässigkeit wiederum veränderbar oder nicht veränderbar sein kann. Die Art und das Maß der Durchlässigkeit bestimmen entscheidend die Funktion einer Fläche. Soll das funktionale Leistungsprofil einer Fläche verschiedene Zustände aufweisen können, so muss die Fläche in ihrer Durchlässigkeit veränderbar sein. Bewegbarkeit des Elements

Die Elemente mit veränderlichen Eigenschaften unterteilt man in solche: •  ohne Bewegung des Elements •  mit Bewegung des Elements Zu den Elementen ohne Bewegung gehören z. B. thermotrope Schichten und gasochrome oder elektrochrome Gläser. Elemente, die eine Bewegung zulassen, können zudem durch zwei Adjektive charakterisiert werden [5]: •  temporär/saisonal bewegbar, im Sinne von: kann bewegt ­werden – z.B. Winterfenster •  dauerhaft beweglich, im Sinne von: ist zum Bewegen konstruiert


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