75 Jahre Neulandhütte

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Neulandhütte

Erinnerungen an 75 Jahre

Wir danken allen, die beim Bau und den folgenden Umbauten, Renovierungen, Modernisierungen und Erhaltungsmaßnahmen mitgewirkt haben. Dieses Album soll an die 75 Jahre seit Erbau der Neulandhütte am Längenberg 1931 erinnern.

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2 Inhalt Seite Die Neulandhütte feiert 75-jähriges Jubiläum 04 Kapitel 1: Vorgeschichte 06 Kapitel 2: Der Bau der Neulandhütte 10 Kapitel 3: Die Jahre nach dem Bau 18 Kapitel 4: 1945 – 1951 20 Kapitel 5: Aktivitäten 1952 - 2006 24
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Die Neulandhütte feiert

75-jähriges Jubiläum

Die Neulandhütte ist eine vereinseigene Selbstversorgerhütte der Sektion Neuland des DAV e.V.

Die Neulandhütte wurde im Jahr 1931 kurz vor dem Höhepunkt der Weltwirtschaftskrise errichtet.

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Blick am Längenberg vorbei Richtung Benediktenwand

Kapitel 1

Vorgeschichte

Aus dem Protokollbuch der Ortsgruppe München

Der Sektion Neuland ging die Ortsgruppe München der Sektion Saalfelden des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins (DuÖAV) voraus. Diese Ortsgruppe wurde am 11.Januar 1910 gegründet. Die Ortsgruppe war gerade drei Monate alt, da brachte ein Mitglied, Herr Landes, am 10. April den Antrag ein, man möge eine neue, selbstständige Sektion gründen. Der Antrag wurde abgelehnt und es blieb zunächst einmal alles beim alten. Man schreckte wahrscheinlich vor den vermehrten Ausgaben und der zu erwartenden Mehrarbeit zurück, die mit einer Sektionsgründung und dann mit der Sektionsführung zwangsläufig verbunden sein mussten. Als im Jahr 1919 die Sektion noch nicht offiziell gegründet, die Gründung aber beschlossen war, wurde die erste Hütte am Oberen Sudelfeld gepachtet. Trotzdem erwachte bei der Mehrzahl der Mitglieder bereits zu diesem Zeitpunkt der Wunsch nach einer eigenen, nicht gepachteten Hütte, die man, wenn irgend möglich, auch noch selber bauen wollte. Sie sollte in einem ruhigen, abgeschiedenen Gebiet liegen das aber doch einige Tourenmöglichkeiten bietet und sie sollte sowohl im Sommer als auch im Winter erreichbar sein. Das waren nun nicht gerade leicht erfüllbare Wünsche und außerdem spielen bei so einem Projekt ja auch die Finanzen eine entscheidende Rolle. So sollte noch gut ein Jahrzehnt vergehen, ehe der Wunsch Wirklichkeit werden konnte. Im Laufe der 20er Jahre hatten sich einige Neuländer in Privathütten, die im Gebiet um Lenggries lagen, eingemietet oder hatten sie gepachtet. Anscheinend gelang es über diese Mitglieder, Verbindung mit Herrn Georg Probst, Wiesbauer in Arzbach bei Lenggries, aufzunehmen. Von ihm erwarb dann die Sektion 1930 das Grundstück am Fuß des Längenberges, auf 1235 Meter Meereshöhe gelegen, als Bauplatz für die geplante Hütte. Dieser Platz war nahezu ideal, weil er weitgehend den oben genannten Wünschen entsprach. Im Sommer sind von hier aus Klettertouren und Bergwanderungen im Gebiet der Benediktenwand.

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Baugenehmigung im April 1931

des Kirchsteins, der Probstenwand und dem Hennenkopf (Hennakepfe) möglich. An einer Skipiste lag der Platz und liegt heute die Neulandhütte allerdings nicht. Das ist aber eher ein Vorteil, weil so die Ruhe und Abgeschiedenheit nicht gestört wird. Tourenfahrer können trotzdem auf ihre Kosten kommen und Pistenfahrer sind nach eineinhalb Stunden Aufstieg auf den Pisten am Brauneck.

Von München aus kommt man über Bad Tölz, Lenggries und Arzbach verhältnismäßig gut zur Hütte, eventuell mit dem Fahrrad, was zur Zeit des Hüttenbaues und auch noch später, als das Auto noch immer selten war, wichtig gewesen ist. Wer mit der Bahn fuhr, hatte allerdings einen zusätzlichen Fußweg vom Bahnhof Lenggries bis Arzbach. Aber auch heute, wenn man mit dem Auto bis zum Parkplatz am Ende der allgemein befahrbaren Forststraße fährt, sorgt ein immer noch notwendiger Aufstieg von etwa eineinhalb Stunden dafür, daß nur diejenigen die Hütte erreichen, die sich dieser Mühe unterziehen wollen.

Die Vorstandschaft wird in den vorausgegangenen Jahren, seit man an den Bau einer Hütte gedacht hat, einen finanziellen Grundstock angespart haben, der aber für die gesamte Finanzierung sicher nicht ausgereicht hat. So war es zweifelsohne ein mutiges Unterfangen, in dieser ausgesprochen schlechten Zeit, in der die Weltwirtschaftskrise und die damit verbundene enorme Arbeitslosigkeit ihrem Höhepunkt zustrebten, einen Hüttenbau zu beginnen. Ermöglicht wurde dieses Unternehmen schließlich durch den damals sehr großen Idealismus der Neuländer. Trotz der allgemein herrschenden Not halfen die Mitglieder durch den Kauf symbolischer "Bausteine". Diese wurden später entweder zurückbezahlt oder auf den Vereinsbeitrag angerechnet. Wer es sich leisten konnte, hat darauf verzichtet und den Betrag gespendet.

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Kapitel 2

Bau der Neulandhütte

Mit dem Rohbau wurde die Firma Riesch in Wackersberg beauftragt. Herr Riesch, war Baumeister und Zimmermann und damals auch Bürgermeister von Wackersberg. Der Bauplan wurde am 27. Februar 1931 genehmigt und die Baugenehmigung am 07. April 1931 erteilt. Man wird zu bauen angefangen haben, nachdem der Bauplatz einigermaßen schneefrei war. Das dürfte sicher nicht vor Mai der Fall gewesen sein.

Einige günstige Umstände halfen, die Baukosten in erträglichen Grenzen zu halten. Da war zum einen der Transport des Baumaterials, zum anderen der Einsatz von einigen Sektionsmitgliedern als Helfer beim Bau. Den Materialtransport übernahm, wohl wegen des besonders guten Verhältnisses zwischen ihm und der Sektion Neuland, Herr Probst (Wiesbauer). Er ist 85mal den steilen und schlechten Weg mit seinem Pferdegespann gefahren, bis alles Baumaterial an Ort und Stelle war. Diese Leistung ist um so mehr zu würdigen, als Herr Probst ein Bein verloren hatte, und sich mit einem Holzbein plagen musste. Zum Erstellen des Rohbaus und zum weiteren Ausbau setzten mehrere arbeitslose Mitglieder der Sektion Neuland ihre Arbeitskraft ohne Vergütung ein und halfen so, die Baukosten zu senken. Nur für die Verpflegung sorgte die Sektion.

Eine Schwierigkeit gab es allerdings für die freiwilligen Helfer. Sie mussten wöchentlich einmal nach München, um sich beim Arbeitsamt zu melden und ihr Stempelgeld (Arbeitslosengeld), heute heißt es Harz IV, abzuholen. Dies erforderte ein wöchentliches Hin- und Herfahren zwischen Arzbach und München. Da aber die Bahn für die Empfänger von Stempelgeld zu teuer war, blieb nur das Fahrrad als Transportmittel. Um diesem Übelstand abzuhelfen, wandte sich der erste Vorsitzende, Matthias Biller. schriftlich an das Arbeitsamt und erreichte, dass die Helfer nicht mehr jede Woche nach München fahren mussten.

Der Dachstuhl wird gesetzt

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Die Baustellenküche unter freiem Himmel

Eine Hütte braucht auch Wasser und das hatte man nicht. Deshalb hob man am Ostabhang des Längenberges eine Grube aus, versenkte darin einen hölzernen, abgedichteten Behälter und fing in diesem das anfallende Sickerwasser auf. Das musste man dann in Kanistern oder anderen Behältern zur Hütte tragen. Obwohl es sich um Oberflächenwasser gehandelt hat und um den Längenberg herum und manchmal auch auf ihm Kühe weideten, hat sich wegen der Sauberkeit des Wassers niemand Gedanken gemacht, nicht einmal eine Behörde. Dabei war es ganz bestimmt nicht ohne Bakterien. Es ist aber kein Fall bekannt, dass damals jemand durch das Wasser krank geworden wäre.

Ein knappes Jahr später, 1932, wurde die Wasserversorgung wesentlich verbessert. Am Nordabhang hinter der Neulandhütte, etwa 250 Meter ostwärts von der Hütte entfernt, tritt eine Quelle aus. Zwar handelt es sich auch hier um eine "Spaltquelle", das heißt sie führt Oberflächenwasser, das ebenso klimaabhängig und infektionsanfällig ist wie das vom Längenberg. Aber auch hier machte man sich darüber weiter keine Gedanken und nutzte diese Quelle zur Wasserversorgung. Dazu musste man eine Quellfassung und ein Quellbecken bauen. Um das Wasser zur höher gelegenen Hütte zu pumpen, wurde ein Widder installiert. Schließlich musste eine Rohrleitung vom Quellbecken zum Widder (Länge 15 m, senkrechte Höhendifferenz 8 m) und eine vom Widder zur Hütte verlegt werden, und zwar ausreichend tief in der Erde, damit das Wasser im Winter nicht einfriert. Diese Arbeiten, bei denen unter anderem viele Kubikmeter Erde bewegt werden mussten, wurde unter der Leitung von Karl Schwenk, der in München eine Installationsfirma betrieb, ausgeführt; ehrenamtlich versteht sich. Als Helfer standen ihm drei junge, arbeitslose Neuländer unentgeltlich, nur gegen Verpflegung, zur Seite. Durch diese Maßnahmen wurde die Hütte gut mit Wasser versorgt. Damit war der vorläufig letzte Bauabschnitt beendet.

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14 Auch Pausen müssen sein

Bettentransport vom Wiesbauern zur neuen Hütte

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Bereits im August 1931 gab es eine Postkarte von der Neulandhütte wie die nachfolgende Vorder- und Rückseite zeigt.

Der Text der Karte: 20. August 1931

Bis jetzt ist das Wetter nicht sehr gut. Dafür die Kost und Unterhaltung umso besser. Arbeit ist schon weit fortgeschritten.

Viele Grüße

Postkarte vom August 1931

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Kapitel 3

Die Jahre nach dem Bau

1939, acht Jahre nach Fertigstellung der Neulandhütte, waren erstmals einige Instandsetzungsarbeiten notwendig geworden,. Diese waren für lange Zeit die letzten, denn im September 1939 brach der zweite Weltkrieg aus und es dauerte nicht mehr lange, bis für private Zwecke kein Material mehr zu beschaffen war.

Die letzten Kriegstage auf der Neulandhütte Mai 1945

Nach dem Ende des Krieges und auch schon lange vorher, war nicht viel los in der Neulandhütte. Nach Kriegsende wurde der Deutsche Alpenverein und damit auch die Sektion Neuland, so wie auch alle anderen Vereine, von der amerikanischen Militärregierung verboten und aufgelöst. Bis 1946 gab es so gut wie kein Vereinsleben mehr und die Neulandhütte war ohne Besitzer. Zum Glück gab es die Mitglieder der Gruppe Penzberg und die Frau Winkelhofer. Ihr Mann war bis in das Jahr 1943 hinein Hüttenwart und wurde dann zur Wehrmacht eingezogen. Daraufhin wirkte Frau Winkelhofer als Hüttenwart und lebte von 1943 bis 1945 fast ständig in der Neulandhütte. Dadurch konnte sie die Hütte bestens betreuen und ausserdem den Luftangriffen in München entgehen. Starke Unterstützung bekam Frau Winkelhofer durch mehrere Mitglieder der Gruppe Penzberg. In der Zeit kurz vor Kriegsende kamen öfters Soldaten vorbei, deren Einheiten vermutlich aufgerieben worden waren und die nun irgendwie der Heimat zustrebten. Diese wurden von Frau Winkelhofer so gut es ging betreut und fanden vorübergehend Unterkunft. Das war für Frau Winkelhofer höchst gefährlich, denn zu dieser Zeit waren häufig Streifen der SS unterwegs, die solche versprengten Soldaten als Deserteure betrachteten und sie ohne viel Umstände auf der Stelle erschossen. Zwei oder drei Soldaten soll, dem Vernehmen nach, dieses Schicksal dort ereilt haben. Hätte man bei Frau Winkelhofer Soldaten gefunden, hätte sie mit Sicherheit das gleiche Schicksal ereilt.

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Kapitel 4

1945 - 1951

Die Neulandhütte im Winter 1949

Vereinsmitglieder kamen zu dieser Zeit so gut wie nicht zur Neulandhütte, denn erstens war ab 21 Uhr Ausgangssperre und man musste so rechtzeitig wieder in München sein, dass man noch vor 21 Uhr zu Hause war. Dann gab es keine Fahrgelegenheiten. Für die Bahn, wenn überhaupt eine fuhr, brauchte man eine Genehmigung der amerikanischen Militärregierung und die bekam man in der Regel nicht. Erst im Lauf der nächsten Jahre, als die strengen Vorschriften der amerikanischen Militärregierung etwas gelockert worden waren, Vereine sich unter strengen Auflagen wieder gründen und betätigen konnten, kam auch in die Neulandhütte allmählich wieder Leben. In dieser Zeit war Josef Burgstaller Hüttenwart. Sein Nachfolger wurde Hans Willer, der sich sehr engagiert um die Neulandhütte gekümmert und sich durchaus um diese verdient gemacht hat, was übrigens auch auf alle Hüttenwarte zutrifft, die dieses Amt all die Jahre hindurch ausgeübt haben.

Bald nach der Übernahme des Hüttenwartamtes durch Hans Willer kam über die Neulandhütte langsam, schleichend ein neues Unheil – Wanzen!. Am Anfang hat man sie wahrscheinlich gar nicht bemerkt, denn ähnliche Stiche verursachen auch Mücken oder Schnaken. Aber um 1947 haben sie sich dermaßen rapide vermehrt, dass man sich nicht mehr zu helfen wusste. Irgendjemand soll sogar den Vorschlag gemacht haben, die Hütte anzuzünden. Wie ernst dieser Vorschlag gemeint war ist nicht überliefert. Retter war schließlich Hans Willer. Er hatte Beziehungen zu den Amerikanern und von denen bekam er die nötige Menge des Insektenvernichtungsmittels DDT. Hans Willer und einige Sektionskameraden versprühten dann dieses Pulver in allen Räumen der Hütte, vor allem in alle Ritzen und besonders auch in die der Bettgestelle sowie auf die Matratzen. Schließlich waren alle Räume mit DDT-Pulver vernebelt.

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Der Schuppen 1953

Nach etwa zwei Wochen musste man nur noch die toten Wanzen zusammenkehren und entsorgen. Die Neulandhütte war gerettet und das Ungeziefer ist nie mehr aufgetreten.

Kurz nach der Währungsreform 1948 wäre eigentlich wieder alles Material für Instandsetzungsarbeiten zu haben gewesen, Aber nun fehlte es an Geld. Die alte Reichsmark hatte ihren Wert verloren und neue D-Mark hatte die Sektion zunächst nicht. Erst 1952 war wieder soviel Geld in der Sektionskasse, dass man ernsthaft an Instandsetzungsarbeiten herangehen konnte.

Aber vorher hatte man ein anderes Projekt realisiert, ganz in Eigenleistung und ohne nennenswerten finanziellen Aufwand. Beppo Weingartner, Mauerer von Beruf, errichtete aus Natursteinen mit einigen Helfern ein Monument auf dem Längenberg und Josef Osterrieder, Steinmetz und Mitglied der Ortsgruppe Penzberg, fertigte eine Marmortafel an, die in das Monument eingelassen wurde. Dies geschah zum Gedenken an die im zweiten Weltkrieg gefallenen Sektionsmitglieder. Am 26. August 1951 wurde der Gedenkstein durch den 1.Vorsitzenden, Matthias Biller und mit einer Bergmesse feierlich eingeweiht und gleichzeitig das 20jährige Hüttenjubiläum gefeiert. Bei der Einweihung des Gedenksteines wurde beschlossen, alljährlich am zweiten Sonntag im Oktober dort der Gefallenen zu gedenken. Dieser Beschluss wird bis heute durchgehalten. Bald erstreckte sich das Totengedenken nicht nur auf die gefallenen Kameraden, sondern auch auf die in den Bergen tödlich Verunglückten und schließlich auf alle verstorbenen Mitglieder der Sektion Neuland.

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Kapitel 5

Aktivitäten 1952 - 2006

Nachdem 1952, also ganze vier Jahre nach der Währungsreform, wieder Geld in der Vereinskasse war, begann ein eifriges Instandsetzen.

Über die Bau- Erhaltungs- und Instandsetzungsarbeiten, die seitdem erfolgten, wollen wir nun Überblick geben.

Ramadama 1961

Aktivitäten ab 1952

1952: Widderleitung erneuert. Vom Widder bis zur damaligen Entlüftung kurz vor der Hütte (ca 120 Meter) neu verlegt. Petroleum-Lampen ausgemustert und durch Petromax-Leuchten ersetzt. Die Küche bekam einen Wamsler-Küchenherd und für den Aufenthaltsraum stiftete und setzte unser Mitglied Josef Birk einen Kachelofen.

1953: Holz und Skiraum abgerissen. Er stand als Anbau an der Hüttenrückwand. Winterfeste Hütte für Kreissäge /Benzinmotor) gebaut. Neue Fäkaliengrube gebaut und abgedichtet.

1954: Neues Blechdach für die Hütte. Widderschacht in Holzbauweise im Lehmboden erneuert.

1955: Seilbahn zur Grubenentleerung montiert. Terrassenmauer abgerissen und mit Rohren für Geländer neu aufgemauert.

1956: Renovierung der Hütte zur 25-Jahrfeier. Außenanstrich, Fensteranstrich, neue Vorhänge, neue Matratzen und Decken

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1961

Schafkopfen in der Neulandhütte

1957: Nach fünf Jahren wurden Petromax-Leuchten durch Propangasleuchten ersetzt. Die gemauerten Öfen im Aufenthaltsraum und Küche abgerissen; in der Küche ein Wamsler-Küchenherd aufgestellt, im Aufenthaltsraum ein Warmluftofen gemauert.

Gestiftet und aufgemauert von Josef Birk (Hafnermeister) Anschaffung einer großen Motorkettensäge.

1958: Vorbereitung zum Hüttenanbau; Grundmauern mit neuem Kellerabgang erstellen

1959: Im Winter Transport von Bauholz mit zwei Traktoren in einer Fuhre. Rohbau mit Dach und Seitenverkleidung erstellen.

Neue Küchenzeile montieren und Durchgang von der Küche zum Anbau fertigen.

1960: Ein Rundbehälter aus verzinktem Blech, 1000 Liter Volumen, wurde mit dem Hubschrauber zur Hütte transportiert. Aufgestellt an der Küchenrückwand in 2 m Höhe.

1962: Der Anbau mit Hüttenwartzimmer und Schnarcherkammerl ist fertig gestellt.

1963 – 1964: Neues Quellbecken mit 2,5 m³ Fassungsvermögen erstellt, zugleich Triebleitung zum Widder erneuert.

1965: Das Quellbecken mit einem Holzhaus abgedeckt und die Quellfassung mit einem Eichenholzkasten und einer Überwasserleitung erneuert.

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1961 Wegebau

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1963 das neue Quellbecken wird gebaut

Mauerbau

1966 – 1969: Für neue Gerätehütte mit kleiner Werkstatt Fundament gelegt und frostsicheren Keller ausgeschachtet und ausgemauert.1969 war die Gerätehütte fertiggestellt. Der Innenausbau konnte beginnen.

1970 – 1971: Innenausbau der Gerätehütte, Betonboden im Geräteraum, Ostseite der Terrasse mit einem Betonboden versehen;

1972 – 1973: Holzraum-Anbau an die Gerätehütte. Fundament, Rohbau und Außenverkleidung erstellen; Holzraum/Gerätehütte mit einem Blechdach versehen. Wegebau am Längenberg entlang zur Hütte, um bei trockenem Wetter mit dem Traktor besser zur Hütte zu kommen.

1973 – 1974: Schweres Hagelunwetter und Beschädigung des Anbaudaches (neuer Dachpappenbelag). An der Quelle, Quellbecken und Widder Reparaturarbeiten.

1975: Umfangreiche Renovierungsarbeiten; Fenster und Fensterläden, Firstbretter, Außenwände und Gerätehütte gestrichen. Der Hüttenanbau erhielt ein Blechdach.

1976: Die wilde Abfallgrube wurde beseitigt.

1977: An der Hüttensüdseite Naturmauer und Geländer verlängert. Widderhaus erneuert. Alte Holzhütte abgerissen, neue Hütte aufgestellt

1978 – 1979: Neuer Widderschacht aus Betonringen erstellt. Quellbecken-Abdeckung mit halben Betonringen versehen. Wasserleitung mit Kunststoffrohren erneuert.

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Erneuerung der Wasserleitung

1981: 50-Jahrfeier der Neulandhütte mit Bergmesse, vielen Mitgliedern und Gästen. Ansprache von Herrn W. Mayer.

1982: Ein traumhafter Sommer und ein ruhiges Hüttenjahr.

1983: Fertigstellung der Wasserleitung; Reparatur und Pflegearbeiten in der Hütte (Bodenbeläge, Türen streichen usw.).

1984: Erneuerung sämtlicher Fenster (Isolierglas) und Fensterläden (DM 11 000,00).

1985: Umhängen der Dachrinnen an der Hütte (geänderte Ablaufrichtung).

Weg: Weiterausbau bis zur Hütte

1986: Gründliche Untersuchung der Tragbalken in der Kammer und im Aufenthaltsraum. Ergebnis: zum Teil stark verfault (ca. 50%); Ebenso im Schlafraum des Anbaues

1987 – 1988: Demontieren der Böden von Speisekammer, Aufenthaltsraum, Schlafraum im Anbau.

Demontieren der Wandverkleidung, der umlaufenden Bänke und des Bodens mit Untergrund.

Ein unwahrscheinlicher Arbeitsaufwand. Balken 30 cm x 30 cm x 7,2 m; Boden betonieren und Estrich einbringen; Bodenfliesen, Innenverkleidung mit Isolierung, neue Zwischenwände und Türen in den drei Räumen; neuer Ofen im Aufenthaltsraum; Gasheizer im Hüttenwartzimmer und im Schnarcher-Kammerl; neues Dach mit Dachpappe in Werkstatt und Holzlege.

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1983
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Wasseraufbereitung im Keller

1989 – 1990: Durch Verrottung der Quellfassung (es konnte nur noch 1/3 der Schüttung genutzt werden) war man gezwungen, etwas zu unternehmen. Das Thema Wasserversorgung der Hütte (nach Trinkwasserverordnung) nahm nun seinen Lauf.

Als erstes zu erneuern: Quellfassung, Zulauf zum Quellbecken und Widder; Quelle mit einem VA-Kasten fassen; Quelle mit einer Mauer sichern; Zulauf zum Sammelbecken mit einem VA-Rohr anbringen; Quelle verschließen; VA-Abdeckung und Froschklappen anbringen; Überlauf fassen und Ableitung mauern; Quellbecken an der Westseite ausgraben; durchbrechen für einen Grundablass und neue Triebleitung aus VA für den Widderzulauf verlegt; einen neuen Widder montiert.

Weg zur Hütte fertig gebaut

1991: Waschraum-Renovierung: Wände gefliest, Decke isoliert, Fensterseite streichen, alter Wasserbehälter auf Türgröße zersägen und abtransportieren, von der Werkstatt zur Hütte Leerrohre verlegen, Blitzschutz verlegen und Potentialausgleich eingraben, Revisionsschacht für Kabeleinführungen zur Hütte betonieren, Mauerdurchbrüche für Elektroleitungen ausstemmen, Ausbau vom Widdereinlauf bis Auslauf Küche/Waschbecken.

2 VA-Behälter à 310 Ltr. für Brauchwasser im Keller

2 VA-Behälter à 525 Ltr. für Brauchwasser Sommerbetrieb im Schlafraum Obergeschoss

1 VA-Waschrinne mit 3 Wasserhähnen im Keller

1 Stromerzeuger 15 Ampere Wechselstrom für Wasserpumpe

Werkstatt

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Der Gedenkstein am Längenberg

1992: Stromversorgung der Hütte mit 220 Volt montieren, zur Wasseraufbereitung Steckdose 220 V im Keller montieren, 220 V-Steckdose im Schlafraum anbringen; montieren der Behälter im Keller und montieren der Behälter auf U-Schienen zur Lastverteilung im Obergeschoss. Im Oktober montieren der Anlage durch Fa. Knoblach Penzberg (Pumpe, Filter, Dosierpumpe für Micropur und Waschrinne)

1993: Fertigstellen der Wasserversorgung. Raum für Gasflaschenlagerung fertig stellen, Hüttendach saniert.

1994: Im oberen Schlafraum komplett Matratzen erneuert und neuen Unterbau montiert; Beginn der Installation für die Solaranlage; in der Küche Ofen ausgemauert, Gitter im Waschraum eingebaut, im Obergeschoss Wassertanks verkleidet und isoliert.

1995: Blitzschutz und Erdung für Hütte und Solarmodule. Außenwand der Hütte streichen

1996: Lichtinstallation in der Hütte. Blitzschutz und Erdung fertig stellen, Solarmodule und Rahmenträger auf dem Hüttendach montieren, Lichtstrom für die Hütte in Betrieb nehmen, Kaminsanierung mit Verlängerung des Kaminrohres aus VA.

1997: Neue Holzlege gebaut; Stifter Vitus Schuster, dadurch Brennholzversorgung für min. 2 Jahre möglich.

1998: Wasserentkeimung mit Stellventilen umgebaut; neue VADachrinnen montiert, Widderleitung vor der Hütte leck; Durchrostung gefunden. Leitung bis zum Kellereingang erneuert; einen Revisionsschacht (Terrasse Süd) eingebaut.

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Erweiterung der Solaranlage auf 6 Module, 380 AH für Licht, 180 AH für Wasseraufbereitung und elektrische Handmaschinen. Anschluss eines Wechselrichters.

1999: Erweiterung der Wasseraufbereitung mit einem 5µ-Filter (Größe der coliformen Keime liegen etwa bei 10 µ) und einer UV-Röhre.

Ausschamottierung des Küchenherdes nur als zeitlich begrenzte Lösung, Zusammensetzen der Kacheln am Stubenofen, die durch große Unachtsamkeit von Gästen aus den Fugen gingen.

2000: Fertigstellung der Wasseraufbereitung, Fensterrahmen und Stirnbretter gestrichen. Im Keller Einbau eines dritten VA-Behälters mit 330 Ltr und Integrierung in die bestehende Wasseranlage zur Nutzung von behandeltem Wassers im Winter; im Sommer als Reserve.

2001: Streichen der Kellerwand mit Kelterfarbe, damit wird bisherige starke Schimmelbildung unterdrückt.

2002: Erwerb einiger Quadratmeter Grund an der Nord-Ostseite der Hütte durch Tausch mit Jakob Wasensteiner wegen des Bauvorhabens „Fäkalienentsorgung“, Vorbereitungen für Baubeginn 2003. Nach Diskussionen Erneuerung der Tafel am Gedenkstein mit dem Zusatz „und Verstorbenen“, da bis dato nur die Gefallenen auf der vorhergehenden Tafel erwähnt waren.

38 Bau der Kläranlage
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Erneuerung der Wasserleitung

2003: Bau einer 3-Kammer-Ausfällgrube zur zeitgemäßen Entsorgung von Fäkalien- und Grauwasser. Teilerneuerung der Wasserleitung Hütte – Waldrand, Setzen eines Revisionsschachts; Anschaffung eines neuen Küchenherdes Marke Lohberger; dadurch Rückgang des Holzverbrauchs um mind. 30%. Der Widder, der schon seit Jahren Pumpprobleme macht, wurde durch eine moderne elektrische Kreiselpumpe ersetzt; betrieben wird sie mit einem Benzingenerator, der von Manfred Messner zur Verfügung gestellt ist.

2004: Vorbereitung zur Baumaßnahme Wasserleitung, Gespräche und Einverständniserklärungen der betroffenen Flurbesitzer eingeholt, Gespräche mit Fa. Hölzl. Zusätzlich zwei Solarmodule unter Hüttendachvorsprung montiert

2005: Dritte Erneuerung der Wasserleitung, jetzt vom Revisionsschacht zum „Widderhäuschen“; Verlegung wie schon 2003 von 150ern KGRohren; in diesen verlaufen ein Stromkabel, ein Steuerungskabel, eine ein Zoll starke Wasserleitung in Kunststoffausführung, ein 6 mmHalteseil und ein 5 mm-Zugseil. Die Pumpe wurde an das Stromnetz der Hütte angeschlossen und kann von unten als auch von oben geschaltet werden. Die Wasserversorgung ist damit erheblich sicherer geworden. Module unter Hüttendach am Stromnetz angeschlossen, Hüttenfassade rundum mit Holzschutz gestrichen

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2005
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Viel ist in den Jahren seit 1931 auf der Neulandhütte geschehen. Nur durch den umsichtigen Einsatz und den ehrenamtlich tätigen Hüttenwarten und Helfern konnte die Hütte über die Jahre in solch guten Zustand gehalten werden, was auch der Werterhaltung dient. Die Hütte ist das Tafelsilber des Vereins, und es ist zu wünschen, dass das auch über die nächsten Jahrzehnte so anhält.

Kaum einer, ja nicht einmal die unmittelbar damit Befassten, erinnert sich noch an all die Mühen und Sorgen, die damit verbunden waren. Manches ist nicht optimal gelaufen, doch wo gibt es das schon?

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Hüttenwarte der Neulandhütte

1931 – 1944 Xaver Bäerle, Hans Schwangler, Ernst Grafwallner, Anton Lechner, Theo Faderl, Willy Peter, Herr Winkelhofer

1944 – 1946 Frau Winkelhofer

1947 – 1948 Josef Burgstaller

1947 – 1950 Hans Willer

1949 – 1953 Hans Schwangler

1951 – 1953 Herrmann Schneider

1954 – 1973 Ernst Westenrieder

1954 – 1972 Ludwig Hopf

1966 – 1984 Rudi Martin

1966 – 1989 Hans Willer

1974 – 1987 Josef Brandl

1973 – 1984 Bernhard Jocher

1987 – 1998 Elmar Werner

1987 – 2000 Norbert Schweiger

1994 – 2000 Manfred Messner

seit 1996 Gerd Klose

seit 2000 Horst Schwab

seit 2004 Georg Baur

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Impressum

Herausgeber:

Sektion Neuland im DAV

Druck:

Gerber GmbH

Text:

Georg Praml, Gerd Klose, Arthur Ring, Horst Schwab, Ernst Westenrieder,

Bilder:

Heidi Keimel, Ilse Martin, Horst Schwab, Olga Steinberger, Ernst Westenrieder,

Redaktion:

Horst Schwab

Sektion Neuland im DAV

© Sektion Neuland im DAV

München 2006

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50 S e k t i o n N e u l a n d d e s D . A . V . e . V .
Blick von der Neulandhütte über den Längenberg Richtung Kirchstein

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