Issue 3/09

Page 44

dancer’sballettclub

Aliya Tanikpaeva TEXT

IRIS FREY

FOTOS DAS BALLETT DER WIENER STAATSOPER UND VOLKSOPER/AXEL ZEININGER

Auf dem Weg nach Zürich ALIYA TANIKPAEVA ALS NIKIA IN „DIE BAJADERE“

liya Tanikpaeva kam mit Beginn der Ära Harangozó im September 2005 als Solotänzerin zum Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper. Mit Ende dieser Spielzeit beendet sie ihren Vertrag und wechselt zum Zürcher Ballett von Heinz Spoerli. Die zierliche Tänzerin eroberte mit ihrer freundlichen, bescheidenen Art, ihrer überaus präzisen technischen Fertigkeit, ihrem großen Stilbewusstein, den klaren Linien und den feinen Rollengestaltungen, bald die Herzen des Wiener Publikums, zudem ist sie ein gern gesehener Gast im Ausland.

A

Vom Tourneeleben nach Wien. Die 27jährige aus Kostanaiskaya in Kasachstan stammende Aliya Tanikpaeva erhielt ihre achtjährige Ballettausbildung an der Ballettakademie von Alma-Ata. Bereits 1999 wurde sie Erste Solotänzerin des Imperial Russian Ballet mit dem sie weltweit Tourneen unternahm. Festivals und Galas führten sie darüber hinaus etwa in die USA, nach Japan, China, Finnland, Luxemburg, Litauen, Russland, Kroatien, Griechenland und Deutschland. Sie hatte somit bereits zahlreiche Ballerinenrollen des klassischen Repertoires getanzt und Preise, wie den Grand Prix Couple beim Concours International de Danse de Luxembourg und den dritten Preis beim Internationalen Ballettwettbewerb „Arabesque“ in Perm eingeheimst, bevor sie 2005 von Gyula Harangozó nach Wien verpflichtet wurde. In der Donaumetropole konnte sie in den vier Spielzeiten ihr Repertoire jedoch noch deutlich erweitern. Ihren Einstand und Abschied auf der Bühne der Wiener Staatsoper gab Aliya Tanikpaeva in der Titelrolle in Elena Tschernischovas „Giselle", eine ihrer Paraderollen, wo sie ihre feine 44

SOMMER 09

technische Qualität und schöne klassische Linie ideal zur Geltung bringen konnte, sowie glaubhaft das ätherische Wesen verkörperte. Weiters tanzte sie Nikia, sowie einen Soloschatten in Vladimir Malakhovs „Die Bajadere", Odette/Odile und Gefährtin des Prinzen in Rudolf Nurejews „Schwanensee", Prinzessin Aurora in Peter Wrights „Dornröschen", Lise in Frederick Ashtons „La Fille mal gardée", Swanilda in „Coppélia" von Gyula Harangozó sen., die Hauptrolle in Renato Zanellas, sowie Gyula Harangozós „Nussknacker“, Tatjana in John Crankos „Onegin" - worin sie ungeahnte Stärke und Dramatik entwickelte - die Titelrolle in Kenneth MacMillans „Manon", Phebe in John Neumeiers „Wie es Euch gefällt", eine Partie in Jirí Kyliáns "Petite Mort" und den Pas de deux aus „Le Corsaire". Tanikpaeva gelingt es, in klassischen Ballerinenrollen ebenso zu berühren, wie in dramatischen Handlungsballetten, aber auch im modernen Fach konnte sie überzeugen, wie in Jorma Elos „Glow - Stop“, bei Gastspielen interpretierte sie unter anderem Ausschnitte aus Renato Zanellas „Alles Walzer“. Ihre Abschiedsvorstellung gibt Aliya Tanikpaeva am 30. Juni als Prinzessin Maria in Gyula Harangozós „Nussknacker“ an der Volksoper Wien. Was waren Ihre bedeutendsten Momente in Wien? „Der schönste Moment in meinem Leben ist für mich, dass ich eine gute Chance gehabt habe, an der Wiener Staatsoper zu arbeiten - diese schöne Stadt, das Wetter, die freundlichen Menschen, das Theater, die Liebe von meinen Kollegen, die ich so spürte. Davor war ich meist neun Monate auf Tourneen und habe nur etwa drei Monate in Moskau gelebt. Man ist wie eine Maschine, arbeitet die ganze Zeit


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.
Issue 3/09 by dancer’s – culture & lifestyle magazine - Issuu