Issue 2/09

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dancer’sballetclub

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INTERSPOT FILM

Werbung mit modernster Technik in einem geschichtsträchtigen Haus or mehr als 75 Jahren war die Wiener Herrengasse 6-8 schon einmal ein Ort städtebaulicher Innovation. Nach jahrelang erbittert geführten Diskussionen - den einen war es zu hoch, den anderen zu niedrig - wurde hier im Jahr 1932 das erste Wiener Hochhaus eingeweiht. Das rund 50 Meter hohe Gebäude war und ist immer noch bei Wohnungssuchenden eine beliebte Adresse.

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im ORF, musste bei dem Hochhaus-Projekt einmal mehr technische Herausforderungen meistern. „Die drei Bildschirme werden von drei Computern gesteuert und über eine Internetleitung von Liesing aus mit den Spots versorgt. Wir können jederzeit die Spots austauschen oder aktualisieren und das 24 Stunden am Tag in voller HD-Auflösung“, erklärt Fernsehmacher Klingohr.

Seit wenigen Wochen ist die Herrengasse 6-8 um eine technische Innovation reicher: In einem über fünf Meter großen Glaszylinder am Eingangsbereich des imposanten Baus drehen sich drei 65-Zoll-Bildschirme und zeigen Werbespots in voller High-Definition-Auflösung. Produziert und gesteuert wird diese Videoinstallation von der Filmgesellschaft Interspot in Liesing.

Um das Interesse der Passanten zusätzlich zu wecken, werden auf den Bildschirmen eine kleine Historie über das geschichtsträchtige Hochhaus ausgestrahlt und die aktuellen Schlagzeilen einer großen österreichischen Tageszeitung eingeblendet. Künftig wird auch der aktuelle Wetterbericht in das Programm aufgenommen.

Rudolf Klingohr, Inhaber der Interspot und selbst Bewohner des Hochhauses, will so kulturellen Institutionen eine moderne und zeitgemäße Werbefläche zur Verfügung stellen: „Ob Wiener Geschäftsleute oder Touristen - am Glaszylinder des Hochhauses kommen viele zahlungskräftige Menschen vorbei und werfen einen Blick auf unsere Installation und die dort ausgestrahlten Spots.“ Neben dem Technischen Museum, der Albertina oder der Nationalbibliothek wirbt am Hochhaus Herrengasse auch der Ballettclub Wiener Staatsoper & Volksoper mit einem rund einminütigem Beitrag, der auf das 10jährige Jubiläum der privaten Kulturinitiative hinweist (zu sehen auch auf www.dancers-magazine.at).

„Momentan ist die Videoinstallation am Hochhaus Herrengasse noch ein Hobby oder ein Experiment von mir. Doch das soll sich bald ändern“, unterstreicht Produzent Klingohr. Denn Bildschirme im öffentlichen Raum, auf denen Programm und Werbung gezeigt werden, könnten die WerbePlattform der Zukunft werden. Nicht wenige Fernsehmacher sehen die klassische Fernsehwerbung als ein Auslaufmodell an: Immer weniger junge Menschen schauen fern, immer mehr Zuschauer schalten um, sobald ein Werbeblock im Fernsehen läuft.

Klingohr, seit Jahrzehnten erfolgreicher Produzent vieler UniversumDokumentationen, Seitenblicke-Sendungen oder der Frisch Gekocht-Show 72

MÄRZ I APRIL I MAI 09

Das erste Wiener Hochhaus jedenfalls scheint der passende Ort für derartige Experimente zu sein. War doch schon sein Bau vor 77 Jahren eine echte Innovation für die Wiener Bevölkerung.


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