Swiss TPH Jahresbericht 2023

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JAHRESBERICHT 2023

JAHRESBERICHT 2023

INHALT 3 Vorwort 6 Zukunftsaussichten 10 Daten und Fakten 17 Auf einen Blick 24 Im Fokus 33 Unser Beitrag 41 Gremien und Departemente 51 Finanzen
«Highlights

in der Forschung und Entwicklung von Medikamenten gegen Armutskrankheiten» VORWORT

2023 war ein ganz besonderes Jahr! Deshalb freue ich mich, Ihnen den Swiss TPH-Jahresbericht 2023 präsentieren zu dürfen, und wünsche Ihnen eine anregende Lektüre.

Die Leidenschaft und das Engagement unserer Mitarbeitenden, Studierenden und wunderbaren Partner in aller Welt haben es erlaubt, an unserer Mission festzuhalten: einen Beitrag zur Gesundheit und des Wohlbefindens der Menschen rund um den Globus zu leisten. Mehr als 950 Mitarbeitende und Studierende aus 95 Nationen arbeiteten unermüdlich an 385 Projekten und Programmen in 131 Ländern. Mit unserem Streben nach Exzellenz in Wissenschaft, Bildung und Dienstleistungen und mit tief verwurzelten Partnerschaften setzen wir uns dafür ein, die globale Gesundheit zu verbessern.

Einige Highlights aus der Forschung und Entwicklung von Medikamenten gegen Armutskrankheiten mögen dies veranschaulichen:

Eine im Mai 2023 in der Fachzeitschrift New England Journal of Medicine veröffentlichte Studie

zeigte: Mit nur einer Dosis des neuen Wirkstoffs Emodepsid lässt sich eine Infektion gegen parasitäre Wurmerkrankungen hoch wirksam behandeln. Das Swiss TPH, Bayer und die Drugs for Neglected Diseases initiative (DNDi) spannen nun zusammen, um den Wirkstoff weiterzuentwickeln.

Forschende am Swiss TPH und in Glasgow identifizierten Cyanotriazole als neue vielversprechende Wirkstoffklasse gegen die Chagas-Krankheit und die afrikanische Schlafkrankheit. Die Resultate wurden im Juni 2023 in der renommierten Zeitschrift Science veröffentlicht.

Im September 2023 erschien in Chimia eine Sonderausgabe über das Swiss TPH. Sie fokussierte auf die 30-jährige erfolgreiche Geschichte des Instituts in der Forschung und Entwicklung neuer Medikamente gegen Malaria, Tuberkulose und vernachlässigte Tropenkrankheiten. Ein besonderes Augenmerk lag dabei auf der Rolle Basels als einzigartigem Ökosystem, welches Partner aus Industrie, Wissenschaft und eine lebendige Start-up-Szene zu verbinden vermag.

Ein Meilenstein auch im Dezember 2023: Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) veröffentlichte zwei positive wissenschaftliche Stellungnahmen zu Medikamenten, an deren Entwicklung das Swiss TPH im letzten Jahrzehnt massgeblich beteiligt war. Da ist einerseits das Medikament Arpraziquantel, zur Behandlung der Bilharziose bei Kindern im Vorschulalter. Dank diesem – vom Pediatric Praziquantel Consortium geförderten – Medikament besteht die berechtigte Hoffnung, die Therapie von Millionen von Kleinkindern gegen parasitäre Wurmerkrankungen zu verbessern. Anderseits ist da Fexinidazol zur Behandlung der afrikanischen Schlafkrankheit. Die EMA gründete ihre posi-

Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut 3

tive Beurteilung auf eine klinische Studie des HAT-r-ACC-Konsortiums, zu dessen Mitgliedern das Swiss TPH zählt.

Erfolge konnten auch im Bereich der Stärkung von globalen Gesundheitssystemen erzielt werden. Das Swiss TPH konnte das HPSS-Projekt (Health Promotion and System Strengthening) in Tansania erfolgreich abschliessen. Das von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) finanzierte Projekt hat in den vergangenen 12 Jahren in enger Zusammenarbeit mit den tansanischen Gesundheitsbehörden eine entscheidende Rolle bei der Stärkung des Gesundheitssystems und der Verbesserung des Zugangs zur Gesundheitsversorgung gespielt.

Parallel zu unseren globalen Bemühungen leisteten wir auch einen Beitrag zur öffentlichen Gesundheit in der Schweiz. Zusammen mit weiteren Akteuren unternahmen wir wichtige Schritte zum Aufbau einer bevölkerungsbasierten, nationalen Kohortenstudie. Die in den dazugehörigen Biobanken gespeicherten Daten bilden die Grundlage für die künftige Identifizierung von Risikofaktoren, zur Prävention, Behandlung und Kontrolle von chronischen Erkrankungen und zu einer evidenz-basierten Gesundheitspolitik.

Im vergangenen Jahr haben mehr als 50 Masterstudierende und Doktorierende ihr Studium am Swiss TPH und der Universität Basel erfolgreich abgeschlossen. Und zahlreiche Nachdiplomstudierende aus aller Welt profitierten von dem vielfältigen Kursangebot des Swiss TPH.

Ein einwöchiger Besuch in Tansania im Juli 2023 zählt für mich zu einem persönlichen Highlight. Begleitet wurde ich von einer hochrangigen Delegation aus Basel, mit Eva Herzog, Ständeratspräsidentin und Präsidentin des Kuratoriums des Swiss TPH, Bundesrat Beat Jans sowie Lutz Hegemann, Präsident von Novartis Global Health & Sustainability und Mitglied des Kuratoriums. Es war mir eine grosse Freude, diesen geschätzten Kolleginnen und Kollegen einen Eindruck von der Spitzenforschung, Ausbildung und von den Dienstleistungen des Ifakara Health Institute (IHI) in Tansania zu vermitteln und die Wirkung unserer gemeinsamen partnerschaftlichen Initiativen hautnah erleben zu lassen.

All diese Beispiele zeigen: Gemeinsam mit seinen Partnerorganisationen und der lokalen Bevölkerung arbeitet das Swiss TPH entlang der gesamten Wertschöpfungskette, von der Innovation über die Validierung wissenschaftlicher Resultate bis hin zu deren Anwendung in den jeweiligen Gesundheitssystemen (lernen Sie mehr über die Wirkung unserer Arbeit auf den Seiten 33 – 38).

Schliesslich markiert das Jahr 2023 auch das 80-jährige Bestehen des Swiss TPH. Um dieses Jubiläum feierlich zu begehen, öffneten wir am Samstag, dem 17. Juni 2023, unsere Türen für die Öffentlichkeit. Mehr als 6 000 Besucherinnen und Besucher aus der Region Basel strömten an unseren Hauptsitz nach Allschwil, genossen Vorträge, Filme, Spiele und kulinarische Höhenflüge und liessen sich von den Aktivitäten des Swiss TPH verzaubern. Für einen Tag standen die Gäste im Zentrum. Sie wurden zu Wissenschaftlerinnen und Gesundheitsexperten und tauchten ein in den einmaligen Geist des Swiss TPH. Sehen Sie sich einige Eindrücke dieses unvergesslichen Tages auf den Seiten 28 – 31 an und lesen Sie mehr über unsere 80-jährige Geschichte auf den Seiten 24 – 27.

Ich danke Ihnen allen von ganzem Herzen für Ihr Engagement, Ihre Tatkraft, Ihre Begeisterung und Ihre Leidenschaft. Es ist ein Privileg, mit Ihnen zusammenzuarbeiten, und ich freue mich auf nächste gemeinsame Schritte!

Prof. Dr. Jürg Utzinger Direktor, Swiss TPH

Vorwort 4 Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut

→ Besuch in Tansania (von links): Jürg Utzinger (Direktor, Swiss TPH), Honorati Masanja (Direktor, IHI), Eva Herzog (Ständeratspräsidentin), Frederick Masanja (Branch Leader, IHI), Christian Lengeler (Projektleiter, Swiss TPH), Lutz Hegemann (Präsident, Global Health & Sustainability, Novartis), Beat Jans (Bundesrat), Mathias Kronig (Verwaltungsdirektor, Swiss TPH) und Tracy Glass (Gruppenleiterin, Swiss TPH).

→ Unser Tag der offenen Tür bot eine gute Gelegenheit, mit der lokalen Bevölkerung über eine Reihe von Gesundheits- und Forschungsthemen ins Gespräch zu kommen.

Vorwort Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut 5

ZUKUNFTSAUSSICHTEN

«Ich bin überzeugt, dass Pharmaunternehmen mehr tun können, als Medikamente herstellen»

Lutz Hegemann, Präsident Global Health & Sustainability von Novartis, ist seit 2023 Mitglied des Swiss TPH-Kuratoriums. Im Interview erklärt er uns, warum er als Arzt zur Pharmaindustrie wechselte, wie öffentlich-private Partnerschaften zur Bekämpfung vernachlässigter Krankheiten beitragen können und welche Änderungen der Prioritäten im Bereich der öffentlichen Gesundheit angesichts der Herausforderungen des Klimawandels notwendig sind.

Lutz Hegemann, Sie begannen Ihre Karriere als Arzt und Wissenschaftler im öffentlichen Gesundheitswesen. Was hat Sie dazu bewogen, in den Privatsektor zu wechseln?

Lutz Hegemann: «Ich habe sehr gerne als Arzt gearbeitet. Der Unterschied besteht darin, dass ich als Arzt nur jeweils einzelne Patientinnen und Patienten behandeln konnte. Der Privatsektor bietet jedoch die Möglichkeit, Einfluss auf das Leben einer ganzen Bevölkerung zu nehmen. Ende der 1980er Jahre sammelte ich meine ersten Erfahrungen im öffentlichen Gesundheitswesen bei der Behandlung von Lepra in Indien. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir endlich die Möglichkeit, diese stigmatisierende Krankheit mit einem Medikament zu behandeln, das von einem Vorgängerunternehmen von Novartis entwickelt worden war. Zu erleben, dass an Lepra erkrankte Menschen behandelt werden können und die Krankheitslast einer ganzen Bevölkerung verringert werden kann, hat bei mir einen tiefen Eindruck hinterlassen.»

Bei Novartis sind Sie der Präsident des Bereichs Global Health & Sustainability. Was steht im Fokus der Arbeit Ihres Teams?

Lutz Hegemann: «Wir wollen unsere neuen Arzneimittel so vielen Menschen wie möglich zugänglich machen. Im Bereich Global Health konzentrieren wir uns auf vernachlässigte Patientinnen und Patienten, vernachlässigte Krankheiten und vernachlässigte Länder, die aufgrund ihrer mangelnden wirtschaftlichen Attraktivität nicht zu unserem Kerngeschäft zählen. Wir verfügen über ein eigenes Forschungszentrum für Tropenkrankheiten in Kalifornien, wir führen klinische Entwicklungsprogramme durch und bringen Medikamente in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen auf den Markt. Wir befassen uns mit Krankheiten wie Malaria, Leishmaniose und Dengue-Fieber, von denen vor allem ärmere Länder und vulnerable Bevölkerungsgruppen betroffen sind.»

Sie sind jetzt seit über einem Jahr Mitglied des Swiss TPH-Kuratoriums. Welche Eindrücke haben Sie gewonnen und wie können Sie Ihre Erfahrungen einbringen?

Lutz Hegemann: «Novartis arbeitet seit vielen Jahren mit dem Swiss TPH bei der Entwicklung, Umsetzung und Evaluierung von Gesundheitsprogrammen zusammen. Für mich ist es daher eine Ehre und auch eine Freude, dem Kuratorium

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anzugehören und meine Erfahrung einzubringen. Das Kuratorium ist sehr engagiert, kooperativ und führt viele unterschiedliche Betrachtungsweisen zusammen. Ich möchte meine Erfahrung bei der Schaffung und Durchführung weitreichender globaler Gesundheitsprogramme einbringen. Auch möchte ich die Standpunkte des Privatsektors und der Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen verdeutlichen. Dabei stütze ich mich auf meine in mehr als zwei Jahrzehnten erworbene umfassende Kenntnis der Arbeit mit solchen Bevölkerungsgruppen. Ich bin der festen Überzeugung, dass Pharmaunternehmen viel mehr tun können, als nur Medikamente herstellen – Partnerschaften mit öffentlichen und privaten Organisationen bieten uns die Möglichkeit, aktiv am Aufbau besserer Gesundheitssysteme mitzuwirken.»

Worin liegt die Bedeutung von weltweiten Partnerschaften in Forschung und Entwicklung (F&E)? Wie funktionieren sie? Was hat Novartis dazu bewogen, diese Partnerschaften einzugehen und welche Herausforderungen sehen Sie dabei?

Lutz Hegemann: «Die Herausforderungen unserer Zeit können nicht von einzelnen Ländern, Sektoren oder Organisationen bewältigt werden. Sie können nur durch sektorübergreifende Partnerschaften angegangen werden. Dafür benötigt man eine gemeinsame Vision dessen, was erreicht werden soll. Ausserdem braucht man die komplementären Fähigkeiten und Erfahrungen verschiedener Partnerorganisationen. Partnerschaften wie z. B. zwischen Forschungsinstitu-

ten, politischen Institutionen eines Landes, lokalen Gesundheitsdienstleistern und dem privaten Sektor können sich als sehr produktiv erweisen. Es ist nicht immer leicht, solche Partnerschaften aufzubauen, aber nur so kann man nachhaltige Wirkungen erzielen. Erfolgreiche Partnerschaften erfordern die Motivation und die Bereitschaft aller Beteiligten, ihre Ressourcen und ihr besonderes Know-how einzubringen.»

Lepra zählt zu den vernachlässigten Tropenkrankheiten. Wie können Partnerschaften zwischen der pharmazeutischen Industrie und Organisationen wie dem Swiss TPH dazu beitragen, die Probleme bei der Behandlung und Eliminierung der Lepra zu bewältigen?

Lutz Hegemann: «Heute sind viele Menschen überrascht, wenn sie erfahren, dass es Lepra überhaupt noch gibt. Der Kampf gegen diese Krankheit liegt mir aufgrund meiner früheren Erfahrungen mit Leprabetroffenen sehr am Herzen. Die weltweite Prävalenz der Lepra ist in den vergangenen vier Jahrzehnten seit der Einführung der Kombinationstherapie (Multi-Drug Therapy, MDT) um mehr als 95 % zurückgegangen. Inzwischen hat die Kurve jedoch ein Plateau erreicht. Nun gilt es, die letzten Schritte zur Eliminierung der Krankheit erfolgreich zurückzulegen. Wir sind in der Lage, Lepra zu diagnostizieren, wir verfügen über wirksame Behandlungen, aber wir müssen die verbleibenden Erkrankten erreichen, die oft an abgelegenen Orten leben. Gemeinsam mit dem Swiss TPH und Partnerinstitutionen in Tansania planen wir eine Durch-

Zukunftsaussichten Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut 7

führbarkeitsstudie mit dem Ziel, Patientinnen und Patienten so früh wie möglich zu behandeln, um die Entwick lung irreversibler Deformationen zu verhindern, und Kontaktpersonen prophylaktisch zu behandeln, um die Übertragungswege zu unterbrechen. Ich setze grosse Hoffnungen in diese Zusammenarbeit.»

Wenn wir einen Blick in die Zukunft richten, wo liegen Ihrer Meinung nach die wichtigsten Prioritäten und Chancen für die neue 4-Jahres-Strategie des Swiss TPH 2025 – 2028?

Lutz Hegemann: «Die Veränderungen der Umwelt müssen sich in den Prioritäten im Gesundheitswesen niederschlagen. Steigende Temperaturen, extreme Wetterbedingungen und schlechte Luftqualität führen zu raschen Veränderungen der Krankheitsmuster und machen die menschliche Gesundheit zum Abbild des Klimawandels. Die Entdeckung von Dengue-Fieber übertragenden Stechmücken in Pariser Vororten oder Leishmanien-infizierten Sandmücken in den Südstaaten der USA sind unübersehbare Indizien für die Auswirkungen des Klimawandels auf die globale Gesundheit. Daran wird deutlich, dass sich solche Krankheiten inzwischen auch ausserhalb der traditionellen tropischen und subtropischen Regionen ausbreiten. Klimawandel, Migration, Verstädterung, Alterung oder Beeinträchtigung der psychischen Gesundheit sind Makrotrends, die sich auf die Gesundheit auswirken und sich bereits in vielen Swiss TPH-Projekten widerspiegeln. Das Swiss TPH kann eine noch wichtigere Rolle spielen, indem es Daten zur Verfügung stellt und anderen Organisationen zeigt, wie diese globalen Herausforderungen angegangen werden können.»

Können Sie dazu ein Beispiel nennen?

Lutz Hegemann: «Ein Beispiel ist die Entwicklung neuer Medikamente. Wir können die Herausforderungen von morgen nicht mit den Mitteln von gestern bewältigen. Bei Malaria, gegen die seit 25 Jahren kein neues Medikament mehr entwickelt wurde, nimmt die Arzneimittelresistenz ständig zu. Novartis wird demnächst gemeinsam mit dem Swiss TPH eine klinische Phase-IIIStudie für ein neues Malariamittel starten. Wir müssen auf diese vernachlässigten Krankheiten fokussiert bleiben und uns für Investitionen in den Bereichen Forschung und Entwicklung einsetzen.»

Was war bisher die wertvollste Erfahrung bei Ihrer Arbeit zugunsten der Verbesserung des Zugangs zu medizinischer Versorgung insbesondere vor dem Hintergrund mangelnder Ressourcen?

Lutz Hegemann: «Globale Gesundheitsprobleme lassen sich nicht von einem klimatisierten Büro in Basel aus lösen. Ich halte es für wichtig, Zeit mit den betroffenen Menschen und unseren Partnern in diesen Ländern zu verbringen und den Kontakt zu ihnen zu pflegen. Denn nur so kann man sich einen Überblick darüber verschaffen, was wir bei diesen Bevölkerungsgruppen tatsächlich bewirken. Die Erfolge, die wir als globale Gemeinschaft im Kampf gegen Lepra erzielt haben, oder die Tatsache, dass die Malaria in weiten Teilen der Welt unter Kontrolle gebracht werden konnte, sind Feststellungen, die mich nach mehr als 25 Jahren Arbeit in diesem Bereich mit grosser Hoffnung erfüllen. Letztendlich sind es aber nicht die Zahlen, auf die es ankommt, sondern die Menschen, die dahinter stehen.»

Lutz Hegemann

Lutz Hegemann, M.D., Ph.D., ist Präsident des Bereichs Global Health & Sustainability bei Novartis. Global Health widmet sich schwerpunktmässig Programmen zur Bekämpfung von Malaria, vernachlässigten Tropenkrankheiten und nicht übertragbaren Krankheiten mit dem Ziel, die gesundheitliche Situation in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen zu verbessern. Des Weiteren repräsentiert er das Unternehmen in Afrika südlich der Sahara.

Bevor er seine jetzige Aufgabe übernahm, war Lutz Hegemann seit seinem Eintritt bei Novartis im Jahr 2005 in verschiedenen Positionen mit zunehmender Verantwortung tätig. Er begann seine Karriere als Arzt und Wissenschaftler im öffentlichen Gesundheitswesen.

Er ist Mitglied der Royal Society for Tropical Medicine & Hygiene und sitzt in den Vorständen verschiedener Organisationen. Seit dem 1. Januar 2023 ist er Mitglied des Swiss TPHKuratoriums.

Zukunftsaussichten 8 Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut

«Mit Genotypisierungsmethoden ermittle ich die Wirksamkeit von Malariamedikamenten und beobachte die Resistenzentwicklung der Parasiten. Diese Forschung hilft bei der Entscheidung über die Zulassung oder Fortführung einer Behandlung, mit dem Ziel, Betroffenen wirksame Behandlungen zur Verfügung zu stellen.»

Daniela Montero Salas, PhD-Studentin in Mikrobiologie, Swiss TPH

DATEN UND FAKTEN

Zusammen mit unseren Partnern arbeiten wir zurzeit an 385 Projekten in 131 Ländern.

952

Mitarbeitende am Swiss TPH

216

Mitarbeitende in anderen Ländern

Universidad Peruana Cayetano Heredia, Peru

Langjährige Partnerschaften

Das Swiss TPH unterhält langjährige Kooperationen mit Forschungsinstituten in Tansania, Côte d’Ivoire, Tschad, Laos, Papua-Neuguinea und Peru, die alle eine wichtige Rolle in der Geschichte und strategischen Entwicklung des Swiss TPH spielen.

≥ 10 Projekte

≥ 5 Projekte

≥ 1 Projekt

Swiss TPH Standorte

385

Projekte, um die Gesundheit zu verbessern

Centre Suisse de Recherches Scientifiques en d’Ivoire (CSRS)

10 Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut

Centre Suisse de Recherches Scientifiques en Côte d’Ivoire (CSRS)

736

Mitarbeitende in Allschwil/Basel 131

Centre de Support en Santé Internationale (CSSI), Tschad

Ifakara Health Institute (IHI), Tansania

Länder, in denen wir arbeiten

Daten und Fakten

95

Nationen sind am Swiss TPH vertreten

Lao Tropical and Public Health Institute (Lao TPHI), Laos

Papua New Guinea Institute of Medical Research (PNGIMR), Papua-Neuguinea

Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut 11

Das Swiss TPH ist ein weltweit renommiertes Institut auf dem Gebiet der globalen Gesundheit mit besonderem Fokus auf Länder mit niedrigen und mittleren Einkommen. Mit einer einzigartigen Kombination von Forschung, Lehre und Dienstleistungen gelingt es uns, die Gesundheit der Menschen zu verbessern, indem wir Krankheitsbilder und Gesundheitssysteme besser verstehen und dieses Wissen effektiv einsetzen.

Innovation → Validierung

Erforschung neuartiger Arzneimittel, Diagnostika und Impfstoffe sowie Entwicklung neuer Ansätze und Strategien

→ Anwendung

Erbringen von Nachweisen im Feld und unter realen Bedingungen vor Ort

Integration neuer Therapien, Diagnostika, Impfstoffe und Ansätze im Gesundheitssystem

Das Swiss TPH arbeitet bei all seinen Aktivitäten entlang einer Wertschöpfungskette von der Innovation über die Validierung bis zur Anwendung. Innovationen wie neue Arzneimittel, Diagnostika und Impfstoffe oder Ansätze und Tools werden unter realen Bedingungen geprüft und schliesslich in der Praxis angewendet sowie in Gesundheitssysteme integriert.

Daten und Fakten 12 Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut

Daten und Fakten

Die fünf Departemente des Swiss TPH arbeiten übergreifend in drei Bereichen – Forschung, Lehre sowie Dienstleistungen –, um die Gesundheit weltweit zu verbessern.

Medical Parasitology and Infection Biology (MPI)

MPI erforscht armutsbedingte Krankheiten und entwickelt neue Diagnostika, Therapien und Impfstoffe.

Epidemiology and Public Health (EPH)

EPH untersucht Krankheit und Gesundheit im Spannungsfeld ihrer sozialen, ökologischen und genetischen Einflussfaktoren.

MPI MED SCIH ET EPH

Forschung

Gesundheit verbessern

Lehre

Medicine (MED)

MED bietet klinische und diagnostische Dienstleistungen und betreibt klinische Forschung in ressourcenarmen Gegenden.

Education and Training (ET)

ET bietet lokale, nationale und internationale Lehrgänge auf allen Stufen der universitären und postgraduierten Ausbildung an. Swiss Centre for International Health (SCIH)

Das SCIH bietet Beratung und Projektumsetzung im Bereich der nationalen und globalen Gesundheit an.

Beratung für Politik und Wissenschaft

Unsere Mitarbeiter*innen sind als Expert*innen in verschiedenen Gremien tätig und beraten Kommissionen und Ausschüsse. So beraten wir beispielsweise eidgenössische Kommissionen und internationale Organisationen wie die WHO in Fragen einer evidenzbasierten Gesundheitspolitik.

Weitere Informationen finden Sie auf unserer Website: → www.swisstph.ch/en/about/memberships

D i e nstleistungen
Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut 13

Daten und Fakten

Wissenschaftliche Reichweite: 472 Publikationen (mit Peer Review) zu Themen wie Infektionskrankheiten und Public Health.

Public, Environmental & Occupational Health

Infectious Diseases

Environmental Sciences & Ecology

Parasitology

Tropical Medicine

General & Internal Medicine

Science & Technology

Healthcare Sciences & Services

Microbiology

Pharmacology & Pharmacy

Immunology

Chemistry

Research & Experimental Medicine

Other Topics

Verteilung der «Research Areas» von Publikationen des Swiss TPH 2023, gemäss dem Web of Science (Suche: Mai 2024).

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Beitrag zu den Zielen für nachhaltige Entwicklung

Die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung stellt mit ihren 17 Zielen (Sustainable Development Goals, SDGs) einen Kompass dar, um globale Herausforderungen wie Armut, Ungleichheit, Klima und Gesundheit anzugehen. Das Swiss TPH unterstützt die Erreichung der SDGs und legt den Schwerpunkt dabei auf SDG 3, «Ein

gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern», sowie auf die Sicherstellung einer universellen Gesundheitsversorgung (Universal Health Coverage). Mit unseren Forschungsprojekten und Dienstleistungsmandaten tragen wir letztlich zu 14 von 17 SDGs bei.

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und Fakten Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut 15
Daten

AUF EINEN BLICK

JANUAR

→ Die Kosten für Prävention und Vorsorge sind ein Bruchteil der Kosten für die Bewältigung einer Pandemie wie COVID-19.

Expert*innen fordern eine verstärkte Zusammenarbeit bei der Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt Die COVID-19-Pandemie hat Schwachstellen in den globalen Gesundheitsnetzwerken der Welt aufgezeigt. Die Autor*innen einer im Lancet veröffentlichten Serie argumentieren, dass ein globaler «One Health»-Ansatz entscheidend ist für die Prävention, Überwachung und Bewältigung künftiger Gesundheitskrisen. Das Swiss TPH trug zu dieser Serie mit der langjährigen Expertise im Bereich «One Health» bei, die von Jakob Zinsstag vorangetrieben wird. Der «One Health»-Pionier wurde von der Weltorganisation für Tiergesundheit in Anerkennung seiner integrierten Ansätze für die Gesundheit und das Wohlbefinden von Mensch, Tier und Umwelt mit einem Verdienstpreis ausgezeichnet.

FEBRUAR

Während der COVID-19-Pandemie litten Mütter in Sambia vermehrt unter psychischen Problemen Eine Studie des Swiss TPH und seiner Partner hat ergeben, dass die COVID-19-Pandemie bei Müttern in Sambia zu einer Zunahme der psychischen Probleme geführt hat: Der Anteil der Frauen in Not stieg von 22,5% vor der Pandemie auf 26,1% nach den Infektionswellen. Die in der Fachzeitschrift PLOS One veröffentlichte Studie unterstreicht den Bedarf an öffentlichen Gesundheitsmassnahmen für gefährdete Gruppen in ressourcenarmen Gebieten.

→ CDSS können die Qualität von Behandlungen in ressourcenbeschränkten Situationen verbessern.

→ Die erste Studie zu den Auswirkungen von COVID-19 auf die psychische Gesundheit von Müttern in ressourcenarmen Gebieten.

Swiss TPH-Symposium über Clinical Decision Support Systems (CDSS) CDSS sind digitale Hilfsmittel, die dem medizinischen Fachpersonal helfen, eine evidenzbasierte Versorgung anzubieten. Die rasante Entwicklung von CDSS und anderen digitalen Gesundheitsmassnahmen in den letzten zehn Jahren brachte bedeutende Fortschritte, aber auch Herausforderungen für Nutzende und andere Interessengruppen mit sich. Das Hybrid-Symposium des Swiss TPH brachte Experten aus aller Welt und wichtige Akteurinnen der CDSS-Entwicklung zusammen, um Erfahrungen und Wissen auszutauschen.

Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut 17

Symposium zu Tuberkulose Über 10 Millionen Menschen erkranken jährlich an Tuberkulose (TB). Das Swiss TPH veranstaltete ein Symposium, um die neuesten Erkenntnisse der TB-Forschung auszutauschen, die Öffentlichkeit zu sensibilisieren und politische Veränderungen anzustossen. Wissenschaftlerinnen, Experten und Entscheidungsträgerinnen diskutierten Erkenntnisse und Ideen, um die weltweiten Bemühungen zur Eliminierung von TB als Problem der öffentlichen Gesundheit bis 2030 voranzutreiben.

APRIL

Neues Hebammen-Betreuungsmodell Ein neues häusliches Hebammen-Betreuungsmodell hat sich als vielversprechend erwiesen, um das Wohlergehen von Frauen in vulnerablen Familiensituationen zu verbessern und chronischem frühkindlichem Stress vorzubeugen. Dies zeigte eine in BMC Health Services Research publizierte Studie. Das neue Betreuungsmodell entstand aus einer Partnerschaft zwischen dem Swiss TPH und Familystart beider Basel, Schweiz.

→ Das Swiss TPH arbeitet gemeinsam mit Bayer an der weiteren Entwicklung von Emodepsid.

→ Mit 1,6 Millionen Todesfällen pro Jahr ist Tuberkulose nach wie vor eine der grössten Todesursachen der Welt.

Verkehrslärm erhöht das Risiko für Suizid Psychische Erkrankungen betreffen nahezu eine Milliarde Menschen weltweit und sind einer der Hauptgründe für Suizid. Eine in Environmental Health Perspectives veröffentlichte Studie des Swiss TPH hat aufgezeigt, dass in der Schweiz das Risiko für Suizid steigt, wenn Menschen hohem Verkehrslärm ausgesetzt sind.

→ Das neue Betreuungsmodell könnte auf alle Schweizer Kantone angewendet werden.

Neue Behandlung von parasitären Wurminfektionen beim Menschen erweist sich als hochwirksam Forschende des Swiss TPH testeten die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Emodepsid gegen bodenübertragene Helmintheninfektionen auf der Insel Pemba in Tansania. Eine Einzeldosis von Emodepsid zeigte eine hohe Aktivität gegen Trichuris trichiura- und Hakenwurm-Infektionen. Emodepsid ist das erste neue vielversprechende Medikament gegen parasitäre Wurminfektionen seit vielen Jahren.

Auf einen Blick 18 Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut
MAI
→ Die erste Studie über den Zusammenhang von Verkehrslärm und Suizid in der Schweiz.
MÄRZ

Swiss TPH feiert 80-jähriges Bestehen Rund 6 000 Besucherinnen und Besucher fanden sich im neuen Hauptsitz des Swiss TPH in Allschwil zum Tag der offenen Tür ein. Mit Vorträgen, Aktivitäten und Spielen zeigten Wissenschaftlerinnen und Experten des Swiss TPH den Besuchenden aller Altersgruppen, wie das Institut forscht und die Gesundheit weltweit verbessert. Das Swiss TPH feierte mit dem Anlass auch sein 80-jähriges Bestehen. Eine historische Ausstellung zeigte die Entwicklung vom Basler «Tropeli» zum grössten Public Health-Institut der Schweiz. Sehen Sie auch Seiten 28 – 31.

→ Im Rahmen des MED-Projekts empfing das Swiss TPH eine ukrainische Delegation in Allschwil.

Neue Wirkstoffe weisen den Weg zur besseren Behandlung von parasitären Erkrankungen Ein Konsortium unter Leitung des Swiss TPH, der Universität Glasgow und Novartis hat eine neue Klasse von Wirkstoffen entdeckt, die sogenannten Cyanotriazole, welche gezielt Trypanosomen – die Erreger der Chagas-Krankheit und der afrikanischen Schlafkrankheit – abtöten. Die in der Fachzeitschrift Science veröffentlichten Ergebnisse zeigen, dass die Wirkstoffe keine Toxizität für menschliche Zellen aufweisen, was Hoffnung auf die Entwicklung neuer und verbesserter Behandlungsmethoden für vernachlässigte Tropenkrankheiten weckt.

→ Tausende besuchten das Swiss TPH am Tag der offenen Tür im Juni.

Besuch einer ukrainischen Delegation am Swiss TPH Eine Delegation des ukrainischen Gesundheitsministeriums und mehrerer Universitäten wurde im Rahmen des Projektes «Medical Education Development» (MED) am Swiss TPH empfangen. Ziel des Besuchs war ein Austausch über die praxisorientierte medizinische Ausbildung und das Konzept der Universitätskliniken. Das Swiss TPH arbeitet seit den 1990er Jahren mit der Ukraine zusammen, um das Gesundheitssystem des Landes zu verbessern, und unterstützt die Ukraine auch weiterhin bei der Aufrechterhaltung der öffentlichen Gesundheit während des Krieges.

→ Forschende entdeckten eine neue Klasse von Wirkstoffen, um Trypanosomen zu bekämpfen.

Auf einen Blick Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut 19
JUNI

25 °C, können das Sterberisiko erhöhen.

Schweizer Kohorte mit Biobank: Notwendige Basis für Public Health-Forschung Wir leben in einer Zeit, in der Public Health-Innovationen möglicherweise mehr zu Lebensverlängerung und Lebensqualität beitragen als medizinische Innovationen. In einer Publikation der Schweizer Akademie der Medizinischen Wissenschaften (SAMW) zeigt Nicole Probst-Hensch, Leiterin des Departements «Epidemiology and Public Health» am Swiss TPH und SAMW-Vorstandsmitglied, auf, weshalb in der Schweiz finanzielle Ressourcen für Public Health-Forschung und grosse Langzeitstudien mit Teilnehmenden aus der allgemeinen Bevölkerung nötig sind.

AUGUST

→ Pollenallergien treten immer häufiger auf.

Auch moderat heisse Temperaturen fordern Todesfälle, nicht nur Hitzewellen Analysen des Swiss TPH zeigen, dass hitzebedingten Todesfälle auch durch moderat heisse Temperaturen verursacht werden – und nicht nur durch Hitzewellen. Im Auftrag des Bundes ermittelt das Swiss TPH neu jährlich die hitzebedingten Todesfälle in der Schweiz. Mit diesem Monitoring können die Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit langfristig erfasst und Anpassungsmassnahmen abgeleitet werden.

→ Der Schweiz fehlen wesentliche Daten, die für vorausschauendes und effektives Planen und Handeln nötig sind.

Pollenallergien nehmen zu Mehr als 20% der Schweizer Bevölkerung leidet unter Pollenallergien, und diese Zahl nimmt stetig zu. Der Klimawandel verändert den Pollenflug und führt zu früheren, längeren und intensiveren Pollensaisons. Während nur wenige Studien die gesundheitlichen Auswirkungen über Juckreiz und Niesen hinaus untersucht haben, zeigt die EPOCHAL-Studie, dass Pollenallergien wahrscheinlich weitreichendere Folgen haben, einschliesslich Auswirkungen auf den Blutdruck, die Lebensqualität und den Schlaf oder sogar auf schwere Asthmaanfälle, Schlaganfälle und Herzinfarkte.

Auf einen Blick 20 Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut
Bereits moderate Temperaturen, unter
JULI

SEPTEMBER

30 Jahre Forschung und Entwicklung für neue Medikamente gegen Tropenkrankheiten Anlässlich des 80-jährigen Bestehens des Swiss TPH haben Jürg Utzinger, Direktor des Swiss TPH und Pascal Mäser, Leiter der Einheit Parasite Chemotherapy, den Weg des Instituts Revue passieren lassen und die Forschung und Entwicklung von neuen Medikamenten gegen Tropenkrankheiten beleuchtet.

OKTOBER

→ Das HPSS-Projekt, finanziert von der DEZA, wird nach 12 Jahren erfolgreich abgeschlossen.

NOVEMBER

Mobiltelefonnutzung kann Spermienqualität beeinträchtigen Ein Forschungsteam der Universität Genf in Zusammenarbeit mit dem Swiss TPH hat eine grosse Studie zu diesem Thema durchgeführt.

Die in der Fachzeitschrift Fertility and Sterility publizierten Ergebnisse zeigen, dass intensive Mobiltelefonnutzung mit einer Abnahme der Gesamtzahl der Spermien und der Spermienkonzentration einhergeht. Jedoch wurde kein Zusammenhang zwischen Handy-Nutzung und der Beweglichkeit oder Morphologie der Spermien gefunden.

→ Das Swiss TPH trug entscheidend zur Forschung und Entwicklung in den letzten 30 Jahren bei.

Langfristige Partnerschaft in Tansania verbessert Gesundheitsversorgung Das «Health Promotion and System Strengthening» (HPSS) Projekt unterstützte die Regierung Tansanias bei der Bewältigung der wichtigsten Herausforderungen des Gesundheitssystems. Es hat den Zugang, die Qualität und die Erschwinglichkeit der Gesundheitsversorgung verbessert und den pharmazeutischen Sektor, das Management von Gesundheitstechnologien und die Gesundheitsförderung erheblich gestärkt.

→ Forschende untersuchten die Auswirkungen der Handynutzung auf die Samenqualität.

Marcel Tanner mit dem renommierten Brandenberger-Preis 2023 ausgezeichnet Der Director emeritus des Swiss TPH erhält den renommierten Preis der Stiftung Dr. J. E. Brandenberger. Die Stiftung würdigt damit Tanners jahrzehntelangen Einsatz für die Gesundheit und das Wohlbefinden von vernachlässigten Bevölkerungsgruppen weltweit und hob hervor, wie sich Tanner für einen besseren Dialog zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft eingesetzt hat.

Auf einen Blick Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut 21
→ Marcel Tanner erhielt den renommierten Brandenberger-Preis.

DEZEMBER

Meilenstein im Kampf gegen die Schlafkrankheit Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat eine positive wissenschaftliche Stellungnahme zu Fexinidazol für die Behandlung der im östlichen und südlichen Afrika vorkommenden Schlafkrankheit Trypanosoma brucei rhodesiense abgegeben. Die positive Stellungnahme erfolgte im Anschluss an eine klinische Studie, die vom HAT-r-ACC-Konsortium durchgeführt wurde, dem auch das Swiss TPH angehört. Dies stellt einen wichtigen Meilenstein im Kampf gegen diese akute und tödliche Form der vernachlässigten Tropenkrankheit dar.

→ Die Infektionsrate mit Schistosomiasis (Bilharziose) ist bei Kindern besonders hoch.

Reduktion der CO 2 -Emissionen des Swiss TPH

Das Swiss TPH hat sich zum Ziel gesetzt, eine nachhaltigere Organisation zu werden. Die Sustainability Group hat erstmals eine Grundlagenstudie zu den Treibhausgasemissionen des Swiss TPH durchgeführt. Bis 2030 will das Institut seine CO 2 -Emissionen um 30% reduzieren. Der Fokus auf ökologische Nachhaltigkeit bei Reisen, Energieeffizienz, Abfallverminderung und verantwortungsvollem Umgang mit Ressourcen trägt dazu bei, unseren ökologischen Fussabdruck zu minimieren.

→ Die Zulassungsempfehlung der EMA ist ein wichtiger Meilenstein nach 30 Jahren Forschung zur Behandlung der Schlafkrankheit.

EMA empfiehlt Arpraziquantel zur Behandlung von Bilharziose bei Kindern im Vorschulalter Das vom Pediatric Praziquantel Consortium entwickelte Arpraziquantel erhielt von der EMA eine positive wissenschaftliche Stellungnahme zur Behandlung von Bilharziose bei Kindern im Vorschulalter. Die Arbeit des Konsortiums zur Entwicklung, Registrierung und Bereitstellung von Arpraziquantel ist ein konkreter Beitrag zur Bekämpfung der Bilharziose als Problem der öffentlichen Gesundheit. Als Mitglied des Konsortiums führte das Swiss TPH die klinischen Studien zusammen mit lokalen Partnern durch.

→ Das Swiss TPH verfolgt eine Dekarbonisierungsstrategie mit dem Ziel, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 30% zu senken.

Auf einen Blick 22 Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut

«Spitzenwissenschaft ist auch in Afrika möglich. Angefangen mit einer Handvoll Forschenden vor 14 Jahren haben wir uns als wichtiges Zentrum in der Forschung und Entwicklung von Medikamenten etabliert. Gemeinsam mit Partnerorganisationen aus aller Welt haben wir wichtige Beiträge im Kampf gegen Malaria, Tuberkulose und Bilharziose geleistet.»

Kelly Chibale, Leiter des Holistic Drug Discovery and Development Centre (H3D) an der Universität Kapstadt, Südafrika, und langjähriger Partner des Swiss TPH.

IM FOKUS

Bekämpfung vernachlässigter Tropenkrankheiten seit 80 Jahren

Von der Forschung zur Anwendung: Seit nunmehr 80 Jahren arbeitet das Swiss TPH daran, wissenschaftliche Innovationen in klinischen Versuchen zu validieren, um sie den betroffenen Menschen zukommen zu lassen. Dies zeigt das Beispiel der Suche nach neuen Medikamenten gegen die Afrikanische Schlafkrankheit.

Neue Medikamente gegen die Afrikanische Schlafkrankheit

Das Swiss TPH blickt auf eine lange Geschichte der Forschung und Entwicklung neuer Medikamente gegen die Afrikanische Schlafkrankheit zurück. Bereits kurz nach der Gründung des Swiss TPH im Jahr 1943 gelang den Forschenden in Basel ein wissenschaftlicher Durchbruch: Ihnen glückte die komplizierte Aufzucht der Tsetsefliegen in ihren Laboratorien, später auch die In-vitro-Langzeitkultivierung der Blutstadien von Trypanosomen, den Erregern der heimtückischen Krankheit.

Nord-Süd-Partnerschaften

Diese Grundlagenforschung wurde ergänzt durch Forschungsexpeditionen «im Feld». Bereits in den 1950er Jahren durchstreifte Rudolf Geigy, der Gründer des Swiss TPH, die weiten Ebenen Ostafrikas, um das Verhalten der Tsetsefliegen in freier Wildbahn besser zu verstehen. Er und sein Team isolierten Trypanosomen-Stämme und stellten sie anderen Forschergruppen zur Verfügung. Im Anschluss an den Rückzug der europäischen Kolonialmächte aus Afrika entstanden in Uganda, Kenia und der Côte d’Ivoire eigene Forschungsorganisationen, die sich intensiv der Erforschung und der Kontrolle der Schlafkrankheit widmeten. Mit diesen lebte das Swiss TPH eine rege Forschungspartnerschaft, welche in den 1980er Jahren in der Gründung des «Eastern Africa Network for Trypanosomiasis» (EANETT)

mündete. Das Netzwerk fokussierte auf die Etablierung von epidemiologischen Überwachungssystemen, den Austausch zwischen Forschenden und die Ausbildung neuer Generationen von afrikanischen Wissenschaftler*innen.

Schwierige Behandlung

In den 1990er Jahren wurden nicht nur die Bemühungen um die Entwicklung von Medikamenten gegen die Schlafkrankheit verstärkt, sondern auch eine Reihe entscheidender klinischer Versuche in Angola und der Demokratischen Republik Kongo durchgeführt, um das Therapieschema zu verbessern. Die Schlafkrankheit ist keine leicht zu behandelnde Krankheit. Die verfügbaren Medikamente waren potenziell schädlich, und keines konnte das Spätstadium der Krankheit heilen. Als Paul Ehrlich 1905 Trypanosomen als Modell für das Screening von Molekülen zur Behandlung der Syphilis verwendete, entdeckte er die erste arsenorganische Verbindung Atoxyl. Obwohl der Name Atoxyl «ungiftig» bedeutete, verursachte das Medikament schwere Nebenwirkungen, die insbesondere den Sehnerv betrafen. Dies veranlasste den Schweizer Chemiker und Arzt Ernst Friedheim, nach alternativen Therapien zu suchen. Er synthetisierte 1948 das Medikament Melarsoprol: Es sollte über Jahrzehnte die Standardtherapie für das zweite Stadium der Schlafkrankheit bleiben.

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→ Kontrolle der Glossina-Kolonie (Tsetsefliege) im Insektarium (Schweizerisches Tropeninstitut, wahrscheinlich aus dem Jahr 1946).

Verbessertes Melarsoprol-Schema

Forschenden am Swiss TPH und ihren Partnern gelang ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Schlafkrankheitstherapie. In Kenia untersuchten sie die Pharmakokinetik von Melarsoprol. Auf dieser Datenbasis und mit finanzieller Unterstützung der Sektion Ostafrika der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) startete das Swiss TPH im bürgerkriegsgeplagten Angola das IMPAMEL-Programm (IMProved Application of MELarsoprol), eine Phase-III-Studie, mit 500 Probandinnen und Probanden. Das Ziel: Die Behandlungsdauer für Melarsoprol von 25 – 36 Tagen auf 10 Tage zu verkürzen. Dieses neue Behandlungsschema wurde anschliessend in einer Implementierungsstudie an über 2 000 Schlafkrankheitspatienten im Spätstadium in 16 Zentren in sieben afrikanischen Ländern getestet und anschliessend von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlen. «Zwar hatte die Verkürzung der Melarsoprol-Behandlung für die Patienten riesige Vorteile», erinnert sich Christian Burri, Leiter der Einheit «Medicines Implementation Research», der die klinische For-

schung verantwortete. «Doch beobachteten wir noch immer schwerwiegende Nebenwirkungen bei einem Bruchteil der behandelten Patientinnen und Patienten». Die IMPAMEL-Studie brachte nicht den lang ersehnten Durchbruch bei der Behandlung der Schlafkrankheit in zweiten Stadium. Doch sie zeigte, dass grosse klinische Studien unter Einhaltung höchster ethischer und klinischer Standards auch in politisch fragilen Kontexten möglich sind.

Wirksame Public-Private Partnerships (PPPs) Zu Beginn des neuen Jahrtausends erlebte die Entwicklung von Medikamenten gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten eine einzigartige Dynamik. Zwar lag die Eliminierung der Schlafkrankheit noch in weiter Ferne: Doch das tragische Ausmass der Krankheit wurde nun von Wissenschaft, Wirtschaft und Politik zunehmend erkannt. Im Jahr 2003 wurde die Drugs for Neglected Diseases initiative (DNDi) ins Leben gerufen, die mit Mitteln aus dem Friedensnobelpreis finanziert wird, der Médecins Sans Frontières (MSF) 1999 verliehen wurde. Das Swiss TPH

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→ Blutform von Trypanosoma brucei rhodesiense , dem Erreger der Ostafrikanischen Schlafkrankheit.

und DNDi arbeiten seit 20 Jahren eng zusammen. Das übergeordnete Ziel ist die Wiederbelebung der Forschung und Entwicklung neuer Medikamente gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten. «Uns wurde bewusst, dass wir die Probleme der vernachlässigten Krankheiten nur dann lösen konnten, wenn wir die Industrie und den öffentlichen Sektor ins gleiche Boot holen», erinnert sich Marcel Tanner, Director emeritus des Swiss TPH.

Neu-Kombinationen von herkömmlichen Wirkstoffen

In der Erforschung und Entwicklung von Medikamenten gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten kommt der Neu-Kombination von herkömmlichen Wirkstoffen eine besondere Bedeutung zu. Mit Unterstützung von DNDi begann MSF im Jahr 2004 mit Studien zur Kombination von Eflornithin (Sanofi), Nifurtimox (Bayer) und Melarsoprol (Sanofi). Eflornithin rief zwar keine Nebenwirkungen hervor, der Wirkstoff hatte aber trotzdem seine Tücken: Es benötigte rund 55 Infusionen während zweier Wochen, um eine Schlafkrankheitspatientin von der tödlichen Krankheit zu heilen. Die Kombinationstherapie Nifurtimox-Elfornithin (NECT) konnte hier etwas Abhilfe verschaffen. Dank der vom Swiss TPH durchgeführten NECT-Studien wurde die Anzahl

der Eflornithin-Infusionen auf 14 reduziert und der Krankenhaus-Aufenthalt um ein Drittel verkürzt. Doch der ärmsten Bevölkerung, die fernab eines Spitals oder Gesundheitszentrums lebte, war hiermit nicht grundlegend geholfen. Nur ein oral verabreichtes Medikament vermochte ihre Lebensumstände nachhaltig zu verbessern.

Fexinidazol – Die erste orale Behandlung der Afrikanischen Schlafkrankheit

2005 startete DNDi ein umfangreiches Projekt, um Nitroimidazol und andere Wirkstoffe gegen Trypanosomen zu testen. Eine der über 800 Verbindungen, die am Swiss TPH im Labor von Reto Brun und Marcel Kaiser untersucht wurden, war Fexinidazol. Der Wirkstoff hatte ein gutes Sicherheitsprofil, war gegen beide Formen der Schlafkrankheit (T. b. gambiense und T. b. rhodesiense) wirksam und konnte oral eingenommen werden. Die vielversprechenden präklinischen Ergebnisse von Fexinidazol führten 2009 zu einer neuen Vereinbarung zwischen Sanofi und DNDi über die weitere Entwicklung von Fexinidazol. Die klinischen Studien in der Demokratischen Republik Kongo mündeten in eine positive wissenschaftliche Stellungnahme der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) für die Behandlung der westafrikanischen Form der Schlafkrankheit (T. b. gambiense) und 2019 in eine Aufnahme in die WHO-Liste der unentbehrlichen Medikamente. Im Dezember 2023 erfolge die positive wissenschaftliche Stellungnahme der EMA auch für die ostafrikanische Variante (T. b. rhodesiense) der Schlafkrankheit.

Acoziborol – eine orale Einzeldosis gegen die Schlafkrankheit Fexinidazol war ein grosser Fortschritt bei der Behandlung der Schlafkrankheit und ein wichtiger Puzzlestein hinsichtlich der möglichen Eliminierung der Krankheit. Doch um die Behandlung beider Krankheitsstadien zu vereinfachen, ging die internationale Forschungsgemeinschaft noch einen Schritt weiter: Acoziborol (SCYX7158), eine Verbindung aus der Wirkstoffklasse der Benzoxaborole, wurde 2007 in Zusammenarbeit mit Anacor, SCYNEXIS und dem Swiss TPH in das Forschungs- und Entwicklungsprogramm von DNDi aufgenommen. Während bei der Behandlung mit Fexinidazol 10 Tabletten nötig sind, hat Acoziborol den Vorteil, dass lediglich eine Tablette genügt, um die Krankheit zu bezwingen. Die Ergebnisse der Phase II- und Phase-III-Studien liessen den Schluss zu, dass die hohe Wirk-

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samkeit und das günstige Sicherheitsprofil von Acoziborol sowie eine pädiatrische Formulierung für Kinder unter 6 Jahren vielversprechend sind, um das WHO-Ziel der Unterbrechung der Schlafkrankheitsübertragung bis 2030 zu erreichen.

Die Afrikanische Schlafkrankheit: Eine heimtückische Erkrankung

Wer dem infektiösen Stich einer Tsetse fliege ausgesetzt war, hatte lange Zeit nur geringe Überlebenschancen. Die Trypanosoma brucei, die Erreger der Schlafkrankheit, wandern in die Blutgefässe und vermehren sich rasant. Sie durchbrechen die Blut-Hirnschranke, bahnen sich ihren Weg ins Nervensystem und verursachen Schlaf- und neurologische Störungen. Die Infektion endete in den meisten Fällen tödlich. Die Wissenschaft unterscheidet zwei unterschiedliche Varianten der Afrikanischen Schlafkrankheit: In West- und Zentralafrika dominiert die Subspezies Trypanosoma brucei gambiense. In Ostafrika Trypanosoma brucei rhodesiense Die betroffene Landbevölkerung in Subsahara-Afrika hatte keinen Zugang zu sicheren und wirksamen Medikamenten. Doch heute hat sich das Blatt gewendet. Seit der Jahrtausendwende erfuhr das Feld der Medikamenten-Entwicklung gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten neuen Schub, auch mit Unterstützung vom Swiss TPH.

→ Gemeinsam mit Partnern arbeitet das Swiss TPH an Therapien für Patient*innen, um das Ziel der WHO zu erreichen, die Übertragung der Schlafkrankheit bis 2030 zu unterbrechen.

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Open House 2023 – Ein Blick ins

Swiss TPH und eine Feier zum

80-jährigen Bestehen

Am 17. Juni 2023 öffnete das Swiss TPH die Türen seines neuen Hauptsitzes in Allschwil bei Basel. Rund 6 000 Besucherinnen und Besucher aus der Region kamen zum Open House auf das BaseLink-Areal. Mit dem Open House feierte das Swiss TPH auch sein 80-jähriges Bestehen.

Das Open House bot Gross und Klein einen einzigartigen Einblick in die Welt der globalen Gesundheit. Mit Vorträgen, Ständen und Spielen zeigten Wissenschaftlerinnen und Experten des Swiss TPH, wie das Institut forscht, lehrt und die Gesundheit weltweit verbessert.

Über 40 Aktivitäten boten Einblicke in die globale Gesundheit

Die Besuchenden konnten im Schullabor experimentieren und z.B. DNA aus Erdbeeren extrahieren. Im «Parasitenzirkus» konnten sie Parasiten unter dem Mikroskop entdecken und bei lustigen Spielen wie Dosenwerfen bekämpfen. An verschiedenen Ständen erfuhren die Gäste mehr über Tropenkrankheiten wie Malaria und lernten, welchen Einfluss Umweltfaktoren wie Lärm und Luftverschmutzung auf chronische Krankheiten wie Bluthochdruck oder Diabetes haben.

Kamele standen symbolisch für das Thema «One Health» und unterstrichen die Bedeutung der Zusammenarbeit an der Schnittstelle zwischen der Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt, die für die Bekämpfung vieler Krankheiten, wie z.B. der Tollwut, zentral ist. Ein Besuch im Kuscheltier-Spital veranschaulichte auf spielerische Weise, wie digitale Tools die Diagnose und Behandlung von Kindern in Flüchtlingslagern verbessern können.

In interaktiven Workshops wurden die Gäste zu Seuchendetektiv*innen oder bekämpften Krankheiten, die durch das tödlichste aller Tiere übertragen werden: der Stechmücke.

Spannende Vorträge von führenden Wissenschaftlerinnen und Experten

In 20 Vorträgen zu Themen wie den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die Basler Bevölkerung, der Entwicklung von Medikamenten gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten oder der Aufrechterhaltung der Gesundheitsversorgung in Kriegsgebieten konnten sich die Gäste ein Bild von der vielfältigen Forschung des Swiss TPH und deren Auswirkungen auf die Gesundheit weltweit machen.

Neubau des Swiss TPH

Der Neubau «Belo Horizonte» des Swiss TPH wurde am 1. April 2022 offiziell eröffnet. Das Open House ermöglichte der Bevölkerung einen Einblick in das von den Basler Architekten Kunz und Mösch entworfene multifunktionale Gebäude mit 725 modernen Arbeits- und 150 Laborplätzen.

→ Der Seminarraum verwandelte sich in einen «Parasitenzirkus», in dem die Besuchenden echte Parasiten unter dem Mikroskop beobachten konnten.

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→ Mehr als 6 000 Menschen besuchten den Tag der offenen Tür des Swiss TPH im Juni 2023.

80 Jahre Swiss TPH

Gemeinsam mit der Bevölkerung feierte das Swiss TPH mit dem Anlass auch sein 80-jähriges Bestehen. Eine historische Ausstellung zeigte die Entwicklung vom Basler «Tropeli» zum grössten Public Health-Institut der Schweiz auf.

Vor 80 Jahren wurde das Schweizerische Tropeninstitut an der Socinstrasse in Basel gegründet. Seitdem ist das Institut kontinuierlich gewachsen und wurde im Jahr 2009 zum Schweizerischen Tropen- und Public Health-Institut. Heute ist das Swiss TPH mit 950 Mitarbeitenden und Studierenden in 130 Ländern aktiv. Die Mission ist seit 1943 aber die Gleiche geblieben: die Verbesserung der Gesundheit der Menschen weltweit.

→ Eine Ausstellung zeigte die 80-jährige Geschichte des Swiss TPH.

Meilensteine in unserer Geschichte

1943 Gründung des Swiss TPH in Basel

1951 Einweihung des Centre Suisse de Recherches Scientifiques en Côte d’Ivoire (CSRS)

1957 Einweihung des Feldlabors des Swiss TPH in Ifakara, Tansania

1996 Gründung des Centre de Support en Santé Internationale (CSSI) im Tschad

2009 Integration des Instituts für Sozial- und Präventivmedizin (ISPM)

2022 Das Swiss TPH eröffnet den neuen Hauptsitz «Belo Horizonte» in Allschwil

→ Schauen Sie sich unser Video vom Tag der offenen Tür an.

→ Für einen Tag in die Forschung eintauchen: Die Kinder konnten im Labor Experimente durchführen.

→ Mehr als nur ein beliebtes Fotosujet: Die Kamele repräsentierten den Forschungsbereich «One Health», der sich mit der Prävention von Krankheiten an der Schnittstelle zwischen Mensch, Tier und Umwelt befasst.

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→ Der Tag der offenen Tür bot Aktivitäten für Gross und Klein. → Musik aus aller Welt sorgte für gute Unterhaltung.

«Ich behandle und berate Menschen vor und nach ihrer Reise. Wir sehen rund 16 000 Reisende pro Jahr und geben ihnen individuelle Ratschläge, Impfempfehlun gen und wichtige Gesundheitshinweise. Es motiviert mich zu wissen, dass meine Arbeit zur Gesundheit und Sicherheit der Reisenden beiträgt.»

Véronique Sydow, Ärztin am Zentrum für Tropenund Reisemedizin des Swiss TPH

UNSER BEITRAG

Seit 80 Jahren erweitern und entwickeln wir unseren Tätigkeitsbereich und stärken Partnerschaften auf der ganzen Welt. Entsprechend unseren drei strategischen Zielen –«Wissenschaftliche Exzellenz», «Wissenschaft zum Tragen Bringen» und «Gemeinsames Lernen für nachhaltige Entwicklung» – verbessern wir die Gesundheit der Menschen weltweit.

MAKINGTHE WORL D A HEALTHIERPLACE

Es ist unsere Mission, die Welt zu einem gesünderen Ort zu machen. Wir stellen sicher, dass wir dieses Ziel erreichen, indem wir die Auswirkungen unserer Tätigkeiten kontinuierlich bewerten, über die Fortschritte berichten, die wir im Hinblick auf unsere strategischen Ziele und Themen erreichen, und unseren Beitrag zu den Zielen für

nachhaltige Entwicklung aufzeigen. Dieses Jahr präsentieren wir einige Höhepunkte unserer Fortschritte in unseren acht strategischen Themen, die von Umwelt und Gesundheit bis hin zu statistischen und mathematischen Modellen reichen.

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Strategic Topics

Das Swiss TPH bündelt seine vielfältigen Projekte und Initiativen in acht strategischen Themen – die «Strategic Topics» (STOs). In jedem STO arbeiten wir departementsübergreifend und entlang der Wertschöpfungskette von der Innovation und Validierung bis hin zur Anwendung. Die STOs spiegeln wichtige zukünftige Herausforderungen im Bereich der globalen Gesundheit wider und sind mit den Zielen für nachhaltige Entwicklung verknüpft.

1

Infektionsbiologie und molekulare Epidemiologie

Neue Erkenntnisse zur biologischen und molekularen Epidemiologie von armutsbedingten Infektionskrankheiten generieren.

STO– 2

Diagnostik, Vektorkontrolle, Impfstoffe und neue Medikamente

Medikamente, Diagnostika, Impfstoffe, Vektorkontrollmassnahmen und computergestützte Tools entwickeln, validieren und anwenden zur Verbesserung der globalen Gesundheit.

STO– 3

Personalisierte und digitale Gesundheit

Biomarker zur Gesundheitskontrolle und -überwachung definieren und Forschung betreiben unter Verwendung von Kohorten und Biobanken.

STO– 4

Umwelt und Gesundheit

Die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen verbessern unter Berücksichtigung von gesundheitsrelevanten Faktoren in Mensch-Umwelt-Systemen.

5

Gesellschaft und Einbezug der Bevölkerung

Nach sozialer Gerechtigkeit im Gesundheitsbereich streben und die Menschen in den Prozess einbinden.

STO– 6

Gesundheitssysteme und Interventionen

Wissenschaftliche Erkenntnisse umsetzen und Gesundheitssysteme und -programme stärken.

STO– 7

Mobilität, Migration und Untersuchung von Krankheitsausbrüchen

Bedürfnisse in der Gesundheitsversorgung von mobilen Bevölkerungsgruppen, Binnenvertriebenen und internationalen Geflüchteten ermitteln. Einsatz einer institutionellen Expertengruppe für die Untersuchung von Krankheitsausbrüchen.

STO– 8

Statistische und mathematische Modelle

Erkenntnisse über Krankheiten und Gesundheit generieren durch die Entwicklung und Anwendung computergestützter, statistischer und mathematischer Modellierung.

Unser Beitrag 34 Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut
STO– STO–

STO– 1

Infektionsbiologie und molekulare Epidemiologie

Neue Erkenntnisse für künftige Malariamittel

FK506, ein Medikament, das zur Bekämpfung von Krebserkrankungen eingesetzt wird, erlangte Aufmerksamkeit in der Malariaforschung aufgrund seiner antiplasmodialen Wirkung. Der genetische Nachweis für die Relevanz von FKBP35 sowie für die zelluläre Funktion dieses Proteins bei Malariaparasiten ist nach wie vor schwer zu erbringen. Forschende des Swiss TPH und Partner zeigten, dass FKBP35 für die Ribosomen-Homöostase beim Malariaparasiten Plasmodium falciparum erforderlich ist und dass Parasiten mit gestörter FKBP35-Expression aufgrund einer allgemeinen Einstellung der Proteinsynthese abgetötet werden. Sie stellten fest, dass die Antimalaria-Aktivität von FK506 über von FKBP35 unabhängige Mechanismen erfolgt. Dieser genetische Hinweis könnte für die künftige Entwicklung von Antimalariamitteln von Bedeutung sein.

STO– 2

Diagnostik, Vektorkontrolle, Impfstoffe und neue Medikamente

Neue Behandlungsmöglichkeit gegen kutane Leishmaniose

Das Swiss TPH führte in Zusammenarbeit mit dem Universitätsspital Basel und der Bacoba AG, mit finanzieller Unterstützung der Innosuisse, die erste klinische Phase-I-Studie mit einer neuartigen dermalen Behandlung (BAP5191) für kutane Leishmaniose durch. Diese vernachlässigte tropische Hauterkrankung verursacht jährlich weltweit 600 000 bis 1 Million neue Fälle. Die meisten gängigen Medikamente haben ein unbefriedigendes Wirksamkeits- und Sicherheitsprofil und müssen häufig systemisch verabreicht werden. BAP5191 wird auf Hautläsionen angewendet und könnte ein verbessertes Sicherheitsprofil aufweisen. Im Vergleich zu injizierbaren oder oralen Arzneimitteln könnte es eine systemische Exposition minimieren. Das Medikament könnte eine verbesserte Therapie-Akzeptanz und eine Entlastung der Gesundheitseinrichtungen nach sich ziehen.

STO– 3

Personalisierte und digitale Gesundheit

Bekämpfung der übermässigen Verschreibung

von Antibiotika

Die unsachgemässe Verwendung von Antibiotika ist ein wichtiger Faktor für die bakterielle Antibiotikaresistenz, die 2019 zu 1,27 Millionen Todesfällen führte. Eine Studie des DYNAMICProjekts zeigt vielversprechende Ergebnisse: Durch den Einsatz der digitalen klinischen Entscheidungshilfe ePOCT+ konnte die Verschreibung von Antibiotika bei Kindern in Tansania und Ruanda um das Zwei- bis Dreifache reduziert werden. Diese Ergebnisse sind ein wichtiger Schritt und könnten eine breitere Anwendung dieses oder ähnlicher Tools zur Unterstützung von Gesundheitsdienstleistern bei der Diagnose und Behandlung von Patient*innen fördern. Ein Team des Swiss TPH, Unisanté, dem Ifakara Health Institute und dem National Institute of Medical Research in Tansania hat dieses Tool entwickelt. Das Projekt wird von der Fondation Botnar und der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) finanziert.

STO– 4

Umwelt und Gesundheit

Verbesserung der Gesundheit der städtischen Bevölkerung

Das Swiss TPH hat in Zusammenarbeit mit dem Guardian und der Universität Utrecht eine interaktive Luftqualitätskarte für Europa erstellt. Sie basiert auf europaweiten Modellierungsarbeiten des von der EU geförderten EXPANSE-Projekts, die die Belastung mit Feinstaub PM2.5 im Jahr 2019 unter Berücksichtigung von Landnutzung, Verkehr, Satellitendaten, chemischen Transportmodellen und Meteorologie berechneten. Die Karte zeigt, dass fast alle Menschen in Europa ungesunde Luft atmen. Dies unterstreicht die Dringlichkeit, die Vorschriften zu ändern, um die WHO-Leitlinien für die Luftqualität zu erfüllen. Das Swiss TPH verfügt über langjährige Erfahrung in der Untersuchung von Umwelteinflüssen sowie der gesundheitlichen Auswirkungen der Verstädterung. Seit 2023 ist am Swiss TPH auch eine neue Professur für Urban Public Health angesiedelt. → Zur Karte

Unser Beitrag 36 Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut

1 → Malariainfizierte rote Blutkörperchen.

STO– 3 → Das klinische Entscheidungstool ePOCT+ gibt Gesundheitsdienstleistern mit Hilfe einer Tablet-Anwendung Hinweise, ob Antibiotika verschrieben werden sollten oder nicht.

STO– 4 → Es besteht eine deutliche Kluft zwischen hoher Luftverschmutzung in Ost- und Südeuropa und geringerer Luftverschmutzung in West- und Nordeuropa.

STO– 2 → Die kutane Leishmaniose wird durch Sandmücken übertragen, die etwa ein Viertel so gross sind wie Stechmücken.

Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut 37
STO–

STO– 5 → Eine Peer Educator führt in Lusaka, Sambia, eine Aufklärungskampagne zum Thema Gebärmutterhalskrebs durch.

STO– 6 → Die iCHF-Versicherungskarte ermöglicht den Zugang zur Gesundheitsversorgung in Tansania, von der Apotheke bis zum Regionalkrankenhaus.

STO– 7 → Der Klimawandel und seine Auswirkungen auf die Gesundheit der betroffenen Bevölkerung stellen eine wachsende Herausforderung dar.

STO– 8 → Neue Studiengänge für Malariamodellierung bieten aufstrebenden afrikanischen Wissenschaftler*innen die Möglichkeit, an vorderster Front der Krankheitsmodellierung zu forschen.

38 Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut

STO– 5

Gesellschaft und Einbezug der Bevölkerung

Prävention von Gebärmutterhalskrebs

Gebärmutterhalskrebs ist die häufigste krebsbedingte Todesursache bei Frauen in Sub-SaharaAfrika. Bei HIV-positiven Frauen ist das Risiko für die Krankheit sechsmal höher. Das Swiss TPH hat gemeinsam mit Partnern ein Framework für die Verbesserung von Vorsorgeprogrammen für Gebärmutterhalskrebs bei Frauen mit HIV entwickelt. In Sambia wurde eine Studie durchgeführt, um Hindernisse und Anreize für Vorsorge- und Behandlungsleistungen zu ermitteln. Hindernisse sind z.B. die Angst vor Stigmatisierung, vor dem Screening-Verfahren oder vor den Kosten. Anreize sind das beruhigende Gefühl, den eigenen Gesundheitszustand zu kennen, die Ermutigung durch Familie sowie die Erstattung der Fahrtkosten zur Klinik. Das Projekt wurde vom Swiss Programme for Research on Global Issues for Development (r4d-Programm) und vom National Cancer Institute, USA, gefördert. → Weiterlesen

STO– 6

Gesundheitssysteme und Interventionen

Langfristige Partnerschaft verbessert Gesundheitsversorgung

Das «Health Promotion and System Strengthening» (HPSS) Projekt endete 2023 nach zwölf Jahren. Das Projekt hat nachhaltige Verbesserungen beim Zugang zur Gesundheitsversorgung in Tansania erzielt. Es wurde von der DEZA unterstützt und vom Swiss TPH und den Ministerien für Gesundheit und lokale Verwaltung durchgeführt. Zu den wichtigsten Ergebnissen zählen der «Improved Community Health Fund» (iCHF), der vier Millionen Menschen eine erschwingliche Krankenversicherung bietet. Das vom HPSS entwickelte Versicherungsmanagementsystem «IMIS» wird inzwischen auch in anderen Ländern eingesetzt. HPSS hat kritische Probleme im Arzneimittelsystem ausgemacht und mittels des Jazia Prime Vendor Systems die Verfügbarkeit von Medikamenten von 53 % auf 92 % erhöht.

Das Projekt unterstützte die Gesundheitsförderung, z.B. mit Gesundheitsuntersuchungen bei 90 000 Schulkindern. → Weiterlesen

STO– 7

Mobilität, Migration und Untersuchung von Krankheitsausbrüchen

Klimawandel und Gesundheit

Die gesundheitliche Chancengleichheit ist ein zentrales Anliegen des Swiss TPH. Wir arbeiten in Forschung, Ausbildung und Dienstleistungen mit Partnerorganisationen in den Bereichen Migration und Gesundheit zusammen. Ein Beispiel ist die NIIDS-Studie, bei der wir neuartige Diagnostika entwickeln, um die Gesundheit von Geflüchteten und Migrant*innen zu verbessern. Eine zunehmende Bedeutung kommt dem Klimawandel und seinen Auswirkungen auf die Gesundheit der betroffenen Bevölkerungsgruppen, einschliesslich der psychischen Gesundheit, zu. Zudem setzt das Swiss TPH sein Bildungsangebot in diesem Bereich fort, z.B. mit dem Kurs «Migration and Health for People on the Move».

STO– 8

Statistische und mathematische Modelle

Aufbau der nächsten Generation von Malariamodellierern

Als Teil eines Konsortiums aus Universitäten, Forschungseinrichtungen, ausführenden Organisationen und nationalen Programmen zur Bekämpfung von Malaria beteiligt sich das Swiss TPH an der Ausbildung der nächsten Generation von Modellentwickler*innen über Malaria. Damit wird die Förderung einer nachhaltigen, evidenzbasierten Gesundheitspolitik bezweckt. Das Konsortium steht unter der Leitung des African Institute for Mathematical Science (AIMS). Die Rolle des Swiss TPH umfasst die Entwicklung von Lehrplänen für Modellierung, Lehre und Mentoring. In Ruanda wurde ein neuer Masterstudiengang für Malariamodellierung geschaffen, der 2023 startete. Angestrebt wird eine Stärkung der Zusammenarbeit zwischen Forschung und Praxis in verschiedenen Ländern.

Unser Beitrag Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut 39

«Von der Erforschung des Zusammenhangs zwischen parasitären Wurminfektionen und Lebererkrankungen in Laos bis hin zur Förderung akademischer Programme schlägt meine Arbeit Brücken zwischen Forschung und Lehre und bereichert das Verständnis und die Zusammenarbeit auf lokaler und globaler Ebene.»

Peter Odermatt, Epidemiologe und Leiter der Einheit

«Bachelor-Master-Doctorate» am Swiss TPH

GREMIEN UND DEPARTEMENTE

Institutsleitung und Kuratorium

Institutsleitung

Direktorium

Prof. Dr. Jürg Utzinger Direktor

Prof. Dr. Kaspar Wyss Stv. Direktor

Mathias Kronig Verwaltungsdirektor

Zusätzliche Mitglieder der Institutsleitungskonferenz

Prof. Dr. Julia Bohlius

Prof. Dr. Sébastien Gagneux

Prof. Dr. Daniel Paris

Prof. Dr. Nicole ProbstHensch

Kuratorium

Dr. Eva Herzog

Präsidentin, Ständerätin Kanton Basel-Stadt

Dr. Rolf Borner

Direktor Infrastruktur & Betrieb, Universität Basel

Dr. Ariane Bürgin Leitung Hochschulen, Erziehungsdepartement des Kantons Basel-Stadt

Prof. Dr. François Chappuis

Chefarzt Abteilung für Tropen- und humanitäre Medizin, Universitätsspital Genf

Prof. Dr. Sabina

De Geest

Direktorin des Instituts für Pflegewissenschaft, Universität Basel

Dr. Alban Frei

Leiter Hauptabteilung Hochschulen, Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion, Berufsbildung, Mittelschulen, Hochschulen, Kanton Basel-Landschaft

Dr. Lutz Hegemann

Präsident Global Health & Sustainability, Novartis International AG

Dr. Olivier Küttel Ehemaliger Leiter International Affairs, EPFL, Lausanne

Dr. Cornelia Staehelin Oberärztin, Universitätsspital Bern

Dr. Luca Tratschin Beisitzer, Wissenschaftlicher Berater am Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation, Bern

Prof. Dr. Jürg Utzinger Direktor, Swiss TPH (ex officio)

Mathias Kronig Verwaltungsdirektor, Swiss TPH (ex officio)

R. Geigy-Stiftung: Stiftungsrat und Geschäftsführung

Prof. Dr. Jürg Utzinger Präsident, Direktor, Swiss TPH

Prof. Dr. Christoph B. Bühler

Vizepräsident, Advokat LL.M., Titularprofessor an der Universität Zürich

Beat Berger

Stiftungsratsmitglied, Geschäftsführer, Berger Liegenschaften

Stefan Mörgeli Stiftungsratsmitglied, Ehemaliger Verwaltungsdirektor, Swiss TPH

Prof. Dr. Nicole ProbstHensch

Stiftungsratsmitglied, Leiterin des Departements «Epidemiology and Public Health», Swiss TPH

Daniel O.A. Rüedi Stiftungsratsmitglied, CEO Baumann & Cie Banquiers, Basel

Jürg Toffol

Stiftungsratsmitglied, Senior Associate Partner Itten+Brechbuhl AG

Dr. Lukas Meier Geschäftsführer

Prof. Dr. Marcel Tanner Ehrenpräsident, Ehemaliger Direktor, Swiss TPH

Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut 41

Medical Parasitology and Infection Biology

Das Departement «Medical Parasitology and Infection Biology» (MPI) erforscht die Biologie und die Übertragung von Krankheitserregern. Erkenntnisse aus dieser Forschung fliessen in die Entwicklung neuer Diagnostika, Therapien und Impfstoffe gegen Malaria, Tuberkulose, neu auftretende Viruserkrankungen, Schistosomiasis, die Chagas-Krankheit und andere vernachlässigte Tropenkrankheiten ein.

Entwicklung von Medikamenten

Der Bedarf an neuen Malariamitteln wird durch die Ausbreitung von Artemisinin-resistenten Mutanten des Malariaparasiten Plasmodium falciparum verschärft. Standardtests zur Identifizierung neuer Malariamittel verwenden die Hemmung der Parasitenvermehrung als Endpunkt, erfassen aber nicht, wie schnell ein Medikament alle Parasiten eliminiert. In ihrer Doktorarbeit hat Annabelle Walz eine verbesserte Version des Parasitenreduktionstests entwickelt, mit dem die Konzentration eines Malariamittels gemessen wird, die erforderlich ist, um die Parasiten im Laufe der Zeit abzutöten. Dieser Test hilft nun bei der präklinischen Entwicklung von Medikamenten am Swiss TPH.

Für die Chagas-Krankheit, die durch den Parasiten Trypanosoma cruzi verursacht wird, fehlen wirksame Behandlungsmöglichkeiten. In einem Forschungskonsortium unter der Leitung von Novartis hat das Swiss TPH zur Entwicklung einer neuen Klasse von Molekülen gegen Trypanosomen beigetragen: die Cyanotriazole. Aufgrund ihrer einzigartigen Wirkungsweise als kovalente Gifte der trypanosomalen Topoisomerase II, eines Schlüsselenzyms bei der Replikation der DNA, sind die Cyanotriazole extrem aktiv gegen Trypanosomen, aber harmlos für Säugetierzellen. Diese Moleküle sind vielversprechend für die dringend benötigte neue Behandlung der Chagas-Krankheit.

Höhepunkte im Jahr 2023

Die Einheit von Jennifer Keiser untersuchte die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Emodepsid gegen bodenübertragene parasitäre Wurmerkrankungen und stellte eine Wirksamkeit gegen Trichuris trichiura und Hakenwurm-Infektionen fest (New England Journal of Medicine). Gemeinsam mit dem MED-Departement bereiten wir nun die Phase-III-Studien vor.

Die Gruppe von Katharina Röltgen überprüfte die wichtigsten Ergebnisse zu Antikörperund B-Zell-Reaktionen auf SARS-CoV-2-Infektionen und Impfungen. Sie stellten fest, dass die Ergebnisse von Studien zur immunologischen Prägung durch CoV-2-Varianten-Antige -

Sébastien Gagneux, Leitung MPI

ne künftige Strategien zur Auffrischung des Impfstoffs bestimmen werden, dass aber die menschliche Bevölkerung weiterhin mit den Herausforderungen konfrontiert sein wird, die dieses unberechenbare Virus mit sich bringt (Annual Review of Pathology: Mechanisms of Disease).

Die Einheit von Sébastien Gagneux zeigte, dass multiresistente Stämme von Mycobacterium tuberculosis ebenso übertragbar sind wie medikamentenempfängliche Stämme. Diese Erkenntnisse haben wichtige Konsequenzen für die weltweite Kontrolle der Tuberkulose (Nature Communication).

MPI-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler haben im Jahr 2023 mehrere kompetitive Forschungszuschüsse erhalten. Dazu gehört ein Projektzuschuss des Schweizerischen Nationalfonds (SNF) für Till Voss, um den komplexen Übertragungsmechanismus von Malaria besser zu verstehen. Voss und sein Team untersuchen die früheste Phase der sexuellen Differenzierung und die Mechanismen, die der Geschlechtsbestimmung bei P. falciparum zugrunde liegen, um neue Erkenntnisse zu gewinnen, die dazu beitragen könnten, die Malariaübertragung in Zukunft zu verhindern.

Tiffany Bouchery und ihr Team erhielten einen Zuschuss von der Fondation Pierre Mercier pour la science, um ein Projekt zu unterstützen, das darauf abzielt, ein Labormodell des Hakenwurms für die Entwicklung von Impfstoffen zu erstellen und zu charakterisieren. Da die bisher verwendeten Labormodelle die wichtigsten Merkmale der menschlichen Infektion nicht wiedergeben, zielt das Projekt auf die Verwendung von «ausgewilderten» Mausmodellen ab, die mit einem komplexen «wilden» Mikrobiom besiedelt sind. Es hat sich gezeigt, dass das Immunsystem von «ausgewilderten» Mäusen das menschliche Immunsystem besser nachahmt und die Übersetzungslücke, die oft zwischen Maus und Mensch besteht, verringert. Das neue präklinische Modell könnte die Entwicklung eines Impfstoffs gegen Hakenwürmer erheblich beschleunigen.

Beförderungen

Tiffany Bouchery und Katharina Röltgen wurden im Rahmen des SNF-Förderprogramms PRIMA zu Assistenzprofessorinnen (ohne Tenure Track) an der Universität Basel ernannt.

Gremien und Departemente 42 Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut

Epidemiology and Public Health

Das Departement «Epidemiology and Public Health» (EPH) untersucht die Ausbreitung und die Ursachen von Krankheiten. Um das Wohlbefinden von Menschen in unterschiedlichen kulturellen und umweltbezogenen Kontexten zu verstehen und zu fördern, nutzt das EPH verschiedene Methoden, angefangen bei den Sozialwissenschaften über die Biostatistik und mathematische Modellrechnungen bis hin zu Interventionsstudien und Kohortenstudien mit Biobanken.

Im Jahr 2023 hatte das EPH insgesamt 175 Projekte. Mit 179 Mitarbeitenden und 116 Doktorandinnen und Doktoranden ist das EPH das grösste Departement des Swiss TPH mit 11 Forschungseinheiten.

Projekt- und Forschungshighlights 2023 Um die Menschen vor der wachsenden Bedrohung durch neu auftretende arbovirale Krankheiten wie Dengue-Fieber zu schützen, hat das Swiss TPH zusammen mit 20 Partnern das Konsortium INOVEC gegründet, um die Überwachung und Kontrolle des Überträgers, der Aedes-Mücke, zu verbessern.

Als Ergebnis des CARAMAL-Projekts zur rektalen Behandlung mit Artesunat bei Kindern mit schwerer Malaria vor der Überweisung ins Krankenhaus hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) einen Leitfaden für die praktische Umsetzung erstellt. Der Leitfaden soll sicherstellen, dass die grundlegenden Mindestanforderungen für die Wirksamkeit von rektalem Artesunat erfüllt werden, einschliesslich eines funktionierenden Überweisungsmechanismus und einer angemessenen Behandlung nach der Überweisung.

In Papua-Neuguinea (PNG) hat ein Team des PNG Institute of Medical Research und des Swiss TPH eine landesweite Erhebung von Malaria-Indikatoren bei über 15 000 Personen in 114 Dörfern des Landes durchgeführt. Die Ergebnisse, wonach der Gebrauch von Moskitonetzen abgenommen und die Malaria-Prävalenz im Vergleich zu vor drei Jahren zugenommen hat, sind alarmierend.

Swiss TPH-Forschende haben ein stochastisches mathematisches Modell entwickelt, mit dem sich der Beitrag klimatischer und nichtklimatischer Faktoren zur Malariadynamik quantifizieren lässt.

Im Rahmen des Swiss TPH Core Malaria Modelling Grant haben die Forschenden die Entwicklung und Veröffentlichung von OpenMalaria vorangetrieben, einem weit verbreiteten stochastischen mathematischen Open-SourceModell der Malaria-Übertragung und -Erkran-

kung, das es Forschenden und Entscheidungsträgern ermöglicht, die Auswirkungen aktueller und neuer Interventionen besser zu verstehen und Interventionsstrategien zu verbessern.

2023 wurde die dritte und letzte Phase des SchistoBreak-Projekts zur Unterstützung der Bilharziose-Eliminierung in Pemba, Tansania, abgeschlossen. Die wenigen verbleibenden Hotspots der Übertragung wurden durch multidisziplinäre Massnahmen angegangen, und in Gebieten mit sehr niedriger Prävalenz wurde ein neuer, gezielter Überwachungsansatz erprobt.

Umweltfaktoren und soziale Determinanten von Gesundheit

Im Rahmen des Projekts GeLuft wurde geschätzt, dass die Einhaltung der neuen WHOLuftqualitätsrichtlinien für PM2.5 in der Schweiz im Jahr 2019 rund 2 600 zurechenbare Todesfälle verhindert hätte.

Das Swiss Network for International Studies hat ein neues Projekt bewilligt, das in Kamerun und Peru die Auswirkungen von Menstruationsprodukten auf das vaginale Mikrobiom untersucht und transdisziplinäre Forschung mit Grundlagenforschung verbindet. Das Projekt bringt Sozialwissenschaftlerinnen, Public Health- und Gender-Spezialisten mit Mikrobiom-Forscherinnen zusammen, um die Wissenslücken über die Auswirkungen von Menstruationsprodukten zu schliessen.

Zusammen mit Partnern von verschiedenen Schweizer Universitäten und Forschungsinstituten hat das Swiss TPH ein Konzept für ein Forschungsinfrastrukturprojekt zum Aufbau einer grossen nationalen Kohorte mit Biobank in Kombination mit MRI-Bildgebung initiiert. Das Projekt wurde vom SNF als exzellent beurteilt und in die Schweizer Roadmap für Forschungsinfrastrukturen im Hinblick auf die Botschaft über die Förderung von Bildung, Forschung und Innovation 2025 – 2028 aufgenommen.

Nicole ProbstHensch, Leitung EPH

Strategische Bereiche

Gemeinsam mit der Wirtschaftswissenschaftlichen und der Medizinischen Fakultät wurde das neue Basel Centre for Health Economics (BCHE) gegründet. Ziel ist es, die Zusammenarbeit zwischen Forschenden mit Interesse an Gesundheitsökonomie an der Universität Basel zu erleichtern, aber auch die Interaktion mit der Industrie und politischen Entscheidungsträgern zu fördern. Durch verstärkte Zusammenarbeit will das BCHE Innovationen anregen und die dringendsten Herausforderungen angehen, mit denen die Gesundheitssysteme weltweit konfrontiert sind.

Ein neues wichtiges Thema in der Strategie 2025 – 2028 des Swiss TPH ist der Klimawandel. Das EPH hat einen Prozess zur Umsetzung der Strategie gestartet, in dem wir Synergien nutzen, einschliesslich der Forschung zu neu auftretenden Infektionskrankheiten, nichtübertragbaren Krankheiten, Umweltfaktoren und sozialen Determinanten von Gesundheit.

Beförderungen

Der Universitätsrat hat Mirko Winkler per Mai 2023 zum neuen Professor für Urban Public Health an der Universität Basel ernannt. Martin Röösli, Leiter der Einheit «Environmental Exposures and Health», wurde per Februar 2024 zum Full Professor an der Universität Basel ernannt. Günther Fink, Leiter der Einheit «Household Economics and Health Systems Research», wurde ebenfalls zum Full Professor an der Universität Basel ernannt Melissa Penny, Leiterin der Einheit «Disease Modelling», hat einen Lehrstuhl und Professur an der University of Western Australia in Perth erhalten. Nach ihrem Abgang Ende 2023 wurde Nakul Chitnis zum interimistischen Leiter der Einheit ernannt. Manuel Hetzel wurde per Januar 2024 Leiter der Einheit «Health Interventions» und damit Nachfolger von Christian Lengeler, der sich auf Schlüsselprojekte konzentrieren wird. Guéladio Cissé, Leiter der Einheit «Ecosystem Health Sciences», ging Ende Februar 2024 in den Ruhestand.

Gremien und Departemente Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut 43

Swiss Centre for International Health

Das «Swiss Centre for International Health» (SCIH) bietet Leistungen in den Sparten Beratung, Projektdesign und -konzeption sowie Projektund Zuschussmanagement an. Mit multidisziplinären Teams in der Schweiz und auf der ganzen Welt verfügt das SCIH über ein breites Spektrum an Fachkompetenzen, die unter anderem strategische und politische Beratung, Projektumsetzung und Umsetzungsforschung umfassen.

Ziel des SCIH ist die Stärkung der Gesundheitssysteme und die Verbesserung des Zugangs zu Gesundheitsdiensten in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen in Afrika, auf dem Balkan, in Osteuropa und in der Schweiz. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf die Gleichstellung der Geschlechter, die Gleichberechtigung und die Einbeziehung von marginalisierten und gefährdeten Gruppen gelegt. Das SCIH verfügt über Fachkenntnisse in einem breiten Spektrum von Themen, darunter Entwicklung der medizinischen Grundversorgung, Stärkung des Gesundheitspersonals, Gesundheitsfinanzierung, Gesundheitsinformationssysteme, Überwachung von Programmleistungen, Lieferkettenmanagement, armutsbedingte Krankheiten und digitale Gesundheit.

Unterstützung für die Ukraine

Während der Krieg in der Ukraine weiterhin die Lebensgrundlage der Bevölkerung untergräbt, wurde die Stärkung des öffentlichen Gesundheitssystems im Jahr 2023 mit Mitteln der United States Agency for International Development (USAID) fortgesetzt. Das Swiss TPH unterstützte die ukrainische Regierung beim Aufbau von Überwachungs- und Reaktionssystemen und bei der Stärkung grundlegender Funktionen des öffentlichen Gesundheitswesens. Zusätzlich unterstützte das Swiss TPH im 2023 die Durchführung einer grossen Public Health-Konferenz in der Ukraine mit über 200 Fachleuten. Parallel dazu begann 2023 eine neue vierjährige Phase des von der Schweizer Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) finanzierten Projektes «Medical Education Development». Diese Initiative verbessert die Systeme der Grund- und Aufbaustudiengänge sowie der beruflichen Weiterbildung in der Ukraine und stärkt die Kapazitäten der Beschäftigten in der medizinischen Grundversorgung.

Errungenschaften im Jahr 2023

Mehrere langfristige Projekte trugen zur Stärkung der primären und sekundären Gesundheitsversorgung bei und verbesserten die Qualität und den Zugang zu Gesundheitsdiensten. In Albanien wurden im Rahmen des Projekts «Health for All» häusliche Pflege -

dienste für ältere und chronisch kranke Patient*innen eingeführt. Diese Pflegedienste betreuen bisher über 1 000 gefährdete Personen und ihre Familien. Die Einführung dieser Dienste wird von einer Reihe von Akteuren, einschliesslich des Ministeriums für Gesundheit und Sozialschutz, mit dem Ziel vorangetrieben, in den kommenden Jahren landesweit häusliche Pflegedienste anzubieten. Das Projekt «Healthy Life» in Moldawien erhielt zusätzliche Mittel im Rahmen von Entwicklungszusammenarbeit und humanitärer Hilfe und kann zur Stärkung des sozialen Zusammenhalts in der Region das Dienstleistungsangebot für gefährdete Bevölkerungsgruppen, darunter ukrainische Flüchtlinge, verbessern. In Tschad wurde das von der DEZA finanzierte «Programme d’Appui au Développement Sanitaire» um vier Jahre verlängert, um die Qualität der Versorgung und die Gesundheit von Frauen und Kindern in zwei Regionen des Landes weiter zu verbessern.

In Kamerun, Nigeria, Ruanda, Somalia, Tansania, dem Kosovo und Moldawien profitierten viele Menschen von einer verbesserten Versorgungsqualität, einer besseren Abdeckung durch Gesundheitsdienste und einer stärkeren Einbeziehung der Bevölkerung. Erreicht wurde dies durch die Stärkung von Sozialschutz- und Krankenversicherungssystemen und Versicherungsinformatiklösungen, namentlich openIMIS, sowie durch die Anwendung digitaler klinischer Entscheidungshilfesysteme, die das Gesundheitspersonal bei ihrer Arbeit unterstützen. In allen Aspekten unserer Arbeit sind wir bestrebt, zur Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung und zum Fortschritt auf dem Weg zu einer flächendeckenden Gesundheitsversorgung beizutragen.

Umsetzungsorientierte Forschung

Die Umsetzungsforschung spielt eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, die praktischen Probleme zu lösen, mit denen Gesundheitssysteme und bestimmte Bevölkerungsgruppen wie Migrant*innen oder Personen mit psychischen Komorbiditäten konfrontiert sind. Im Rahmen des Evaluationsmandats von Gesundheitsförderung Schweiz analysieren wir

beispielsweise die Praktiken und Ergebnisse von vier Projekten zur Suizidprävention in der Schweiz bzw. zur psychischen Gesundheit von Patient*innen in vier Basler Spitälern. Der Einsatz von stringenten Mixed-Methods-Ansätzen zu den Prozessen und Ergebnissen der Interventionen kommt den Public Health-Initiativen in der Schweiz zugute.

Das SCIH hat in Zusammenarbeit mit der WHO eine gesundheitspolitische Analyse zu integrierten Ansätzen für die Lungengesundheit durchgeführt, um die Erfolge, Herausforderungen, Lücken und Misserfolge bei der Umsetzung integrierter Ansätze für die Lungengesundheit zu verstehen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem «Practical Approach to Lung Health» (PAL). Diese Analyse deckt acht Länder auf drei Kontinenten ab.

Dienstleistungen für den Global Fund und Gavi

Das SCIH bietet dem Global Fund weiterhin die Dienste eines Local Fund Agent an, der die Durchführung von Programmen in den Bereichen HIV/AIDS, Tuberkulose und Malaria sowie die Stärkung der Gesundheitssysteme überwacht. Das SCIH verfügt über 14 Portfolios für 16 Länder, hauptsächlich in Afrika und im Nahen Osten. Als Anbieter von Qualitätssicherungsdiensten für die Bewertung von Gesundheitseinrichtungen, die Qualität der Versorgung und die Überprüfung der Datenqualität hat das SCIH Aufträge in der Republik Kongo und in der Demokratischen Republik Kongo durchgeführt. Das SCIH unterstützte die Bewertung von Überwachungssystemen für Anopheles stephensi in betroffenen Ländern in Afrika.

Für die Impfstoffallianz Gavi hat das SCIH das Mandat für die Rolle des COVAX-Überwachungsbeauftragten (Tschad, Benin, Kamerun und Mali) abgeschlossen, eine Durchführbarkeitsstudie über Impfstoffe mit kontrollierter Temperaturkette initiiert, um die Auswirkungen dieser neuen Form der Impfstoffverabreichung in Côte d’Ivoire zu ermitteln, sowie technische Unterstützung in Gambia geleistet.

Gremien und Departemente 44 Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut

Medicine

Das Departement «Medicine» (MED) betreibt klinische Forschung zu Medikamenten, Diagnostika und Impfstoffen mit Schwerpunkt auf Tropenund Armutskrankheiten. Die Hauptpfeiler sind das Nationale Referenzzentrum der Schweiz für Importierte Parasitosen und ein expandierendes Zentrum für translationale klinische Forschung, das akademische und industrielle Projekte umfasst.

Im Jahr 2023 hat das MED seine Beziehungen zu Industriepartnern und internationalen Partnerschaften mit Tansania, Côte d’Ivoire, der Demokratischen Republik Kongo (DRK), Ruanda und der zentralasiatischen Region weiter ausgebaut.

Die Einheit «Clinical Operations» mit ihren etablierten hohen regulatorischen Standards erbrachte weiterhin Dienstleistungen für die Industrie. Die CALINA-Studie für die pädiatrische Formulierung von Coartem wurde erfolgreich abgeschlossen und ebnete den Weg für weitere Malaria-Studien in der DRK.

Im Jahr 2023 gab die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) positive wissenschaftliche Stellungnahmen zu zwei Arzneimitteln ab, an denen die MED massgeblich beteiligt war: Arpraziquantel, ein Medikament gegen Bilharziose bei Kindern im Vorschulalter, und Fexinidazol zur Behandlung der Schlafkrankheit.

Anfang 2024 organisierte das Swiss TPH zudem ein Symposium zum Thema «Improving Access to Healthcare in Low- and Middle-Income Countries», an dem über 350 Expert*innen aus Wissenschaft, Pharmaindustrie, Politik und Produktentwicklungspartnerschaften teilnahmen.

Highlights der Forschung im Jahr 2023

Die Einheit «Clinical Research» koordinierte ein länderübergreifendes Tuberkuloseprojekt zur Verbesserung der Behandlungsergebnisse und zur Verringerung der Beeinträchtigungen nach Tuberkulose bei medikamentenresistenter Tuberkulose durch den Einsatz wirtsspezifischer Therapien.

Die erste Phase-I-Zulassungsstudie von Swiss TPH als Sponsor ist abgeschlossen: Die mit dem Ifakara Health Institute (IHI) in Tansania durchgeführte Oxfendazol-Phase-I-Studie ist die erste von zwei Studien des HELP-Konsortiums, das sich zum Ziel gesetzt hat, die Entwicklungspipeline für Medikamente gegen bodenübertragene Helmintheninfektionen und Filariose zu verstärken.

Die Gruppe «Genotyping» erhielt zusammen mit dem Rwanda Biomedical Centre einen umfangreichen Zuschuss zur Bewertung der Risikofaktoren, die mit dem Auftreten und der Ausbreitung der Artemisinin-Resistenz gegen Malaria in Ruanda verbunden sind. Die Gruppe evaluierte ausserdem zwei neue Malariamedikamente und erneuerte erfolgreich ihre ISO-Zulassung. Es wurde eine multidisziplinäre Plattform mit hohem Translationspotenzial für die Erforschung neuer Strategien zur Verringerung der Malariaübertragung eingerichtet, einschliesslich eines BSL-3-Labors für die Forschung an mit Malariaparasiten infizierten Moskitos.

Highlights bei den Dienstleistungen

Das Swiss TPH-Diagnostikzentrum, das als Nationales Referenzzentrum für Diagnostik und Therapie von humanen Parasitosen dient, wurde 2023 reakkreditiert und hat über 60 000 Analysen auf tropische und reiseassoziierte Infektionen durchgeführt.

Die Ausbildungsaktivitäten umfassten die Unterstützung klinischer Studienzentren bei der Malariamikroskopie und der Durchführung von Leistungstests durch spezielle Schulungen vor Ort für medizinisches Laborpersonal in der DRK und in Kenia. Zur Unterstützung der Testvalidierung für Malaria evaluierte das Diagnostikzentrum die Leistungsfähigkeit von sechs in der Schweiz noch erhältlichen Malaria-Schnelltests und präsentierte die Ergebnisse auf wissenschaftlichen Konferenzen. In Zusammenarbeit mit der Bacoba AG und dem Universitätsspital Basel wurde die klinische Phase I der Bacoba-Studie erfolgreich abgeschlossen und damit der Weg für eine innovative topische Behandlung der Leishmaniose geebnet.

Partnership Highlights

In der DRK haben Veränderungen im Management, die Verbesserung der Infrastruktur und die Aufstockung des Personals die Projekte in den Bereichen Tuberkulose, Malaria und Helminthen gefördert. Die Integration des DRK-Büros in das MED-Departement und gemeinsame Projekte führten zu erheblichen Investitionen in Personal und Infrastruktur vor Ort.

In Tansania wurde die vom Präsidialdepartement Basel-Stadt unterstützte Next Generation Sequencing Platform auf Malaria und Zoonosen ausgeweitet. In die Kohortenstudie RenalTWO für chronische Nierenerkrankungen wurden 1 170 Patienten erfolgreich aufgenommen. Eine innovative Studie über ein tragbares Ultraschallgerät für die klinische Entscheidungsfindung erwies sich als nützlich für die Diagnose von Lungen- und Herzerkrankungen in Tansania.

In Zentralasien baut die Gruppe «Clinical TB Research» die Forschung und den Kapazitätsaufbau mit einer Studie zur Pharmakokinetik neuer Tuberkulosemedikamente in der Rückenmarksflüssigkeit von Tuberkulose-Meningitis-Patient*innen aus.

In Côte d’Ivoire untersuchen wir die Auswirkungen eines Staudamms auf die Malariaübertragung und begannen eine Zusammenarbeit zur Sichelzellenkrankheit mit Novartis und dem Centre Suisse de Recherches Scientifiques en Côte d’Ivoire (CSRS).

Beförderungen

Im Frühjahr 2024 erhielt Klaus Reither die Venia docendi und die Habilitation an der Universität Basel für seine Arbeit zur radiologischen Analyse der pulmonalen TB. Christian Nsanzabana wurde Mitglied des WHO-Expertenausschusses für das External Quality Assessment Scheme for Molecular Markers of Antimalarial Drug Resistance. Daniel Paris wurde zum Mitglied der Eidgenössischen Impfkommission, zum Mitglied des Beirats des Centre Suisse d’Electronique et de Microtechnique (CSEM) und zum Mitglied des Stiftungsrats des IHI in Tansania gewählt. Céline Géhin, Quality Assurance Manager, ist seit 2023 am Swiss TPH tätig, um das Qualitätsmanagementsystem zu überwachen und weiter zu verbessern.

Gremien und Departemente Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut 45

Education and Training

Das Departement «Education and Training» (ET) koordiniert Lehrgänge und Programme am Swiss TPH, an der Universität Basel und an akademischen Instituten auf der ganzen Welt. ET verfügt über umfassende Erfahrung in der Aus- und Weiterbildung und besitzt hochmoderne Ausbildungseinrichtungen am Hauptsitz des Swiss TPH.

ET ist in der Lehre auf Bachelor-, Master-, Doktoranden- und Postgraduiertenebene tätig. Im Jahr 2023 betreuten mehr als 100 Lehrkräfte rund 220 Doktorierende, 47 Studierende in den Masterprogrammen Epidemiologie und Infektionsbiologie sowie 411 Teilnehmende von Nachdiplomstudiengängen. Darüber hinaus erreichten die Massive Open Online Courses des Swiss TPH zu den Themen «The Resistant Mosquito» und «One Health» mehrere tausend Lernende.

Highlights in 2023

Unsere hervorragende Lehrtätigkeit wurde durch die Bewertungen der Studierenden anerkannt, insbesondere für den MSc in Epidemiologie und Infektionsbiologie, bei dem mehr als die Hälfte der Kurse eine Bewertung von 5,5 oder mehr von 6 Punkten erhielten.

In der Weiterbildung wurden 33 Kurse angeboten. Darunter auch der MBA in International Health Management, der sein 10-jähriges Bestehen feierte. Der MBA begann als Präsenzkurs in Basel und hat sich zu einem hochinnovativen Angebot von Blended und Hybrid Learning entwickelt.

Ein Schwerpunkt in der Lehre ist die Parasitologie und Infektionsbiologie. Sei das im neuen Lehrlabor oder online mit dem interaktiven Lernprogramm «Introduction to Diagnostic Medical Parasitology», das mit Mitteln der Freiwilligen Akademischen Gesellschaft überarbeitet wurde. Das Herzstück dieser offenen Bildungsressource ist ein virtuelles Mikroskop, mit dem die Lernenden Hunderte von digitalisierten Präparaten untersuchen können.

ET hat im Rahmen von Beratungen eng mit dem SCIH zusammengearbeitet, z. B. bei der Prävention von nichtübertragbaren Krankheiten in Moldawien im Rahmen des Projekts «Healthy Life» und für das «Medical Education Development»-Projekt in der Ukraine zur Weiterentwicklung eines Master-Studiengangs.

Strategische Bereiche

ET hat in Zusammenarbeit mit den Lehrkräften des Swiss TPH ein Konzept für «Building Blocks of Engaging and Effective Education» entwickelt. Das Konzept beinhaltet Prinzipien

und Ansätze für gutes Lernen und Lehren. Der Durchbruch grosser Sprachmodelle, wie Chat GPT, hat sich auch auf das Lehren und Lernen am Swiss TPH ausgewirkt. ET steht mit zwei innovativen Projekten im Bereich der künstlichen Intelligenz an der Spitze dieser Entwicklungen, darunter ein SNF-Spirit-Projekt, in dem wir in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Nordwestschweiz und der University of Ibadan, Nigeria, einen Chatbot entwickelt haben, der als Gesundheitscoach fungiert.

ET trug zur 32. SSPH+ Lugano Summer School bei im Bereich Public Health Policy, Economics and Management, indem es die Auswahl der Stipendiaten für das Schweizer Plexus-Programm koordinierte, das von der DEZA und anderen Geldgebern finanziert wird. Gemeinsam mit dem Departement «Biomedical Engineering» der Universität Basel koordinierte ET wiederum das PhD-Programm in Gesundheitswissenschaften und führte 14 Kurse, 16 Netzwerkveranstaltungen und eine Sommerschule mit 683 Teilnehmenden durch. ET trug zudem zur Entwicklung der fakultätsübergreifenden Graduate School Medical and Health Sciences bei. ET unterstützt auch Open Science: Rund 90% der Swiss TPH-Publikationen im Jahr 2023 sind Open Access verfügbar.

ET strebt nach Vielfalt bei Studierenden, Dozierenden und der Themenauswahl. Etwa 50% unserer Studierenden und Dozierenden sind Frauen und 78% unserer MSc- und PhD-Studierenden kommen aus dem Ausland. Als Reaktion auf Fragen der Vielfalt und der nachhaltigen Entwicklung lud das ET externe Referent*innen ein, um diese Themen und ihre

Rolle in der Bildung zu diskutieren. Ausserdem trug das Swiss TPH zum neuen Portal for African Research Collections (PARC) mit fast 2 000 historischen Bildern, 1 500 Büchern, 250 Doktorarbeiten und mehr als 600 Projektbeschreibungen bei. Das Portal war auch Teil der Ausstellung «Deal with it» der Universitätsbibliothek Basel, die Perspektiven zum Umgang mit afrikanischem Kulturerbe in Basler Sammlungen und Institutionen aufzeigte. Das Bibliotheksteam erstellte das hauseigene Afrika-Bücherregal mit mehr als 100 belletristischen und fiktionalen Werken.

Das Swiss TPH unterstützt weiterhin das Consortium for Advanced Research Training in Africa (CARTA) bei Kursen und gemeinsamen Forschungsprojekten, um ein afrikanisches akademisches Forschungsumfeld zu schaffen, das multidisziplinäre Forschung auf Spitzenniveau betreibt.

Organisatorische Änderungen und Beförderungen

Im April 2023 ging Anke Berger in den Ruhestand. Wir danken ihr sowie Hanna Walter und Freja Nielsen für ihre hervorragende Arbeit und ihr Engagement und heissen Barbara Kurz und Maryam Azadi willkommen. Ende 2023 übergab Mirko Winkler die Koordination des CAS Internationale Zusammenarbeit und Globale Gesundheit an Melanie Bruns. Wir danken Mirko Winkler für seine engagierte und erfolgreiche Leitung.

→ swisstph.ch/de/studienangebot

Gremien und Departemente 46 Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut

Administration

Das Departement «Administration» ist das Rückgrat des Swiss TPH und unterstützt die Bereiche Forschung, Lehre und Dienstleistungen mit den Einheiten «Finances and Controlling», «Human Resources», «Informatics» und «Infrastructure». Insgesamt arbeiten rund 70 Personen in der Administration am Swiss TPH.

Strategischer Fokus

Im Jahr 2023 hat das Departement «Administration» weiter an seiner Vision und Strategie gearbeitet. Ziel ist es, weiterhin ein kompetentes, lösungsorientiertes und effizientes Rückgrat für das Swiss TPH zu stellen. Gemeinsam mit Kolleg*innen aus anderen Departementen wurde die Digitalisierungsstrategie für das Swiss TPH fertiggestellt und deren erste Phase – die E-Collaboration – lanciert. Das Projekt E-Collaboration hat zum Ziel, die Arbeitsabläufe am Swiss TPH zu optimieren und zu modernisieren, die Zusammenarbeit zu verbessern und die Kosten zu senken.

Projekte 2023

Im vergangenen Jahr wurde eine umfassende Standortanalyse für das Zentrum für Tropenund Reisemedizin durchgeführt. Während der Hauptsitz des Swiss TPH seit 2022 in Allschwil ist, soll die reisemedizinische Dienstleistungs-Einheit des Swiss TPH in der Stadt Basel und damit für die Kundschaft zentral erreichbar bleiben. Die Wahl fiel auf das «Turmhaus» am Aeschenplatz, das einerseits genügend Platz bietet für die medizinischen Dienstleistungen und andererseits auch über attraktive Büros für das Team des Zentrums für Tropen- und Reisemedizin sowie der R. Geigy-Stiftung verfügt. Unter Hochdruck wurden die beiden Stockwerke betriebsbereit ge -

macht und konnten bereits Ende Dezember bezogen werden. Am 9. Januar 2024 wurden die Räumlichkeiten feierlich eröffnet.

Mit diesem Umzug hat das Swiss TPH seinen historischen Standort an der Socinstrasse in Basel definitiv verlassen und die restlichen Gebäude konnten an Immobilien Basel (die Villa Zur Föhre) und ans Bürgerspital Basel (das Gebäude an der Socinstrasse 55a) übergeben werden.

Es stehen noch weitere wichtige Infrastrukturprojekte für das Institut an: Die Planung eines Gästehauses für die Studierenden und Gäste des Swiss TPH direkt neben unserem Hauptsitz in Allschwil hat begonnen. Für ein weiteres Projekt – die Erweiterung der Solarzellen auf dem Dach des Belo Horizonte –konnte 2023 ein Gesuch bei der Gemeinde eingereicht werden.

Im Bereich Nachhaltigkeit hat die «Sustainability Group» des Swiss TPH eine Grundlagenstudie mit den aktuellen CO 2 -Emissionen des Swiss TPH verfasst.

Die Einheit «Human Resources» organisierte 2023 zum ersten Mal eine «Mental Health Week» für alle Mitarbeitenden mit Work shops und Vorträgen zu verschiedenen Themen der mentalen Gesundheit. Das ganze Jahr über

wurden Lunch-Seminare für Vorgesetzte angeboten im Bereich «Mental Health Leadership». Neu bietet das Swiss TPH auch ein breites und kostenloses Sportprogramm für alle Mitarbeitenden und Studierenden an.

Die Gesundheit und Sicherheit unserer Mitarbeitenden und Studierenden sowie der Schutz der Umwelt sind uns wichtig. Mit dem Ziel, das betriebliche Sicherheitssystem am Swiss TPH kontinuierlich zu verbessern, wurden im 2023 unter anderem einführende und gezielte Sicherheitsschulungen durchgeführt, interne Sicherheitsrichtlinien aktualisiert, Risiken an Arbeitsplätzen und Arbeitsabläufen beurteilt, unerwünschte Ereignisse abgeklärt und Audits durchgeführt.

Schliesslich fanden intensive Gespräche statt mit den Verantwortlichen der Verwaltung unserer Partnerinstitute: dem Centre Suisse de Recherches Scientifiques en Côte d’Ivoire (CSRS) und dem Ifakara Health Institute (IHI) in Tansania. Das gegenseitige Lernen und der Austausch von Erfahrungen und Best Practices standen dabei im Vordergrund.

Beförderungen

Anfang 2023 wurde die Stelle «Head of Research IT» mit Aurelio Di Pasquale neu besetzt. Er rapportiert an die Research ILK, also an die Departementsleitenden von «Epidemiology and Public Health», «Medical Parasitology and Infection Biology» und «Medicine».

Gremien und Departemente Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut 47

Organigramm 2024

Kuratorium

Mitglieder: Vertretungen der Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft, von Schweizer Universitäten und der Privatwirtschaft

Eva Herzog, Präsidentin

Rolf Borner, Ariane Bürgin, François Chappuis, Sabina De Geest, Alban Frei, Lutz Hegemann, Olivier Küttel, Cornelia Staehelin, Luca Tratschin (Beobachter)

www.swisstph.ch/de/ueber-uns/ board-of-governors

Administration Departemente

Administration

Mathias Kronig

Deputy: Iris Haueter und Alain Bertolotti

Finances

Deniz Gör

Human Resources

Iris Haueter

Informatics

Alain Bertolotti

Infrastructure

Florian Frenzel

Direktorat

Direktor

Jürg Utzinger

Stellvertretender Direktor

Kaspar Wyss

Verwaltungsdirektor

Mathias Kronig

Departementsleiterinnen und -leiter

Mathias Kronig, Nicole Probst-Hensch, Sébastien Gagneux, Kaspar Wyss, Daniel Paris, Julia Bohlius

Epidemiology and Public Health

Nicole Probst-Hensch

Deputy: Jakob Zinsstag

Biostatistics

Penelope Vounatsou

Chronic Disease Epidemiology

Nicole Probst-Hensch

Disease Modelling

Nakul Chitnis a.I.

Environmental Exposures and Health

Martin Röösli

Health Interventions

Manuel Hetzel

Household Economics and Health

Systems Research

Günther Fink

Human and Animal Health

Jakob Zinsstag

Society, Gender and Health

Sonja Merten

Urban Public Health

Mirko Winkler

Vector Biology

Pie Müller

Medical Parasitology and Infection Biology

Sébastien Gagneux

Deputy: Till Voss

Clinical Immunology

Claudia Daubenberger

Helminth Drug Development

Jennifer Keiser

Malaria Gene Regulation

Till Voss

Malaria Host Interactions

Nicolas Brancucci

Parasite Chemotherapy

Pascal Mäser

Tuberculosis Research and Evolution

Sébastien Gagneux

Gremien und Departemente 48 Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut

Communications, Sabina Beatrice-Matter

Internal Audit, Vincent Bodenez

Medical Services, Esther Künzli und Andreas Neumayr

Project & Grant, Michael Käser

Security, Safety & Health, Marco Tamborrini

Controlling, Tatjana Bollmann

Swiss Centre for International Health

Kaspar Wyss

Digital Health

Fenella Beynon

Diseases and Programmes

Peter Steinmann

Systems Performance and Monitoring

Odile Pham-Tan

Systems Strengthening and Health Promotion

Helen Prytherch

Medicine

Daniel Paris

Deputy: Christian Burri

Clinical Operations

Elisabeth Reus

Clinical Research

Klaus Reither

Diagnostics

Beatrice Nickel

Medicines Development

Daniel Paris

Medicines Implementation

Research

Christian Burri

Education and Training

Julia Bohlius

Bachelor-Master-Doctorate

Peter Odermatt

Library and Documentation

Giovanni Casagrande

Professional Postgraduate Training

Karin Gross

Teaching Technology and Didactics

Christoph Pimmer

Organigramm gültig Mai 2024

Alle Mitarbeitenden des Swiss TPH: www.swisstph.ch/staff

Departemente Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut 49
Gremien und

«Ich bin Mitglied einer Gemüsekooperative, die ihre Produkte auf den Märkten der Stadt Rubavu verkauft. Im Rahmen des Projekts habe ich Schulungen zu guten landwirtschaftlichen Praktiken erhalten. Die Installation neuer Waschstationen hat zudem die Hygiene in unserem Betrieb erheblich verbessert. Wir müssen das Gemüse nicht mehr im Fluss waschen, sondern haben jetzt Zugang zu Quellwasser. »

Jacqueline Uwamahoro, Gemüsebäuerin im Projekt «Nutrition in City Ecosystems» (NICE) in Ruanda

FINANZEN Finanzierung 2023

Kernfinanzierung

Kompetitiv erworbene Drittmittel 78.2 %

Finanzierung 2022

erworbene Drittmittel

(z. B. SNF, EU)

(z. B. DEZA, Global Fund, BMGF)

Aus- und Weiterbildung (z. B. Kurse für Graduierte)

Medizinische Dienstleistungen (z. B. Reisemedizin und Diagnostik)

Mittel (z. B. SBFI)

*Anpassung gemäss vorzeitiger Anwendung FER 28

21.8 % Kompetitiv erworbene Drittmittel 77.9 % Kernfinanzierung 22.1 %

Übriges Einkommen Aus- und Weiterbildung

Medizinische Dienstleistungen

Kernfinanzierung

Dienstleistungen Forschung

Übriges Einkommen Aus- und Weiterbildung

Medizinische Dienstleistungen

Kernfinanzierung

Dienstleistungen Forschung

CHF 102.7 Mio. CHF 105.5 Mio. Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut 51
Kernfinanzierung
in Mio. CHF Universität Basel 6.8 Bund 8.2 Kanton
4.0 Kanton
4.0 Subtotal 23.0 Total Kernfinanzierung 23.0 21.8% Kernfinanzierung in Mio. CHF Universität Basel 6.6 Bund 8.1 Kanton Basel-Landschaft 4.0 Kanton Basel-Stadt 4.0 Subtotal 22.7 Total Kernfinanzierung 22.7 22.1% Kompetitiv
Forschung (z.
EU) 35.8 33.9% Dienstleistungen (z. B. DEZA, Global Fund, BMGF) 33.7 31.9% Aus- und Weiterbildung (z. B. Kurse für Graduierte) 1.4 1.4% Medizinische Dienstleistungen
Diagnostik) 9.0 8.5% Zweckgebundene Mittel (z. B. SBFI) 1.4 1.3% Übriges Einkommen 1.2 1.2% Total eingeworbene Drittmittel 82.5 78.2% Total 105.5 100%
Forschung
35.7 34.7% Dienstleistungen
32.7 31.9%
Basel-Landschaft
Basel-Stadt
erworbene Drittmittel
B. SNF,
(z. B. Reisemedizin und
Kompetitiv
1.4 1.4%
6.9 6.7% Zweckgebundene
2.0 1.9% Übriges Einkommen 1.4 1.3%* Total eingeworbene Drittmittel 80.0 77.9% Total 102.7 100%

Jahresrechnung

Erfolgsrechnung

durch nationale und lokale Gemeinwesen

in noch nicht in Rechnung gestellten Leistungen

Ausweis langfristiger passiver Rechnungsabgrenzungsposten

Ausweis langfristiger passiver Rechnungsabgrenzungsposten

*Anpassung gemäss vorzeitiger Anwendung FER 28

Bilanz

Passiven

*Anpassung gemäss vorzeitiger Anwendung FER 28

Finanzberichterstattung gemäss Swiss GAAP FER

Finanzen 52 Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut
Ertrag 2023 in 1 000 CHF 2022 in 1 000 CHF Selbst erwirtschafteter
80 022 75.9% 78 487 76.4%
22 989 21.8% 22 709 22.1% Übriger operativer Ertrag 1 241 1.2% 1 376 1.3%* Veränderung
1 231 1.2% 130 0.1% Total Ertrag 105 483 100% 102 701 100% Personalaufwand – 61 089 57.4% – 57 783 56.1% Materialaufwand – 4 892 4.6% – 3 952 3.8% Abschreibung von Sachanlagen – 2 042 1.9% – 2 050 2.0% Abschreibungen auf immateriellen
– 1 268 1.2% – 1 277 1.2%
152 – 0.1% 152 – 0.1%*
Ertrag
Kernfinanzierung
Werten
FER28 1 901 – 1.8% 1 952 – 1.9%* Verwaltungsaufwand – 5 527 5.2% – 5 637 5.5% Übriger operativer Aufwand – 33 634 31.6% – 34 453 33.4% Total Aufwand – 106 400 100% – 103 048 100% Operatives Ergebnis – 917 – 346 Finanzergebnis 117 221 Ordentliches Ergebnis – 800 – 126 Ausserordentliches Ergebnis 0 0 Jahresergebnis – 800 – 126
Aktiven 2023 in 1 000 CHF 2022 in 1 000 CHF Liquide Mittel 23 352 37.2% 30 839 43.5% Forderungen 15 958 25.4% 15 948 22.5% Transitorische Aktiven 8 437 13.4% 7 312 10.3% Lager 126 0.2% 66 0.1% Total Umlaufvermögen 47 873 76.2% 54 165 76.4% Langfristige Vermögenswerte 14 244 22.7% 16 757 23.6% Anlagen im Bau 697 1.1% 0 0.0% Total Anlagevermögen 14 941 23.8% 16 757 23.6% Total Aktiven 62 815 100% 70 921 100%
Verbindlichkeiten 4 019 6.4% 3 063 4.3% Übrige Verbindlichkeiten 1 732 2.8% 2 026 2.9% Transitorische Passiven 35 006 55.7% 42 233 59.5% Kurzfristige Rückstellungen 2 316 3.7% 2 360 3.3% Total kurzfristiges Fremdkapital 43 073 68.6% 49 682 70.1% Langfristige Verbindlichkeiten 1 408 2.2% 1 284 1.8% Langfristige Rückstellungen 2 695 4.3% 2 423 3.4%
passive Rechnungsabgrenzungsposten 1 872 3.0% 1 065 1.5%* Langfristige passive Rechnungsabgrenzungsposten FER28 6 147 9.8% 8 048 11.3%* Total langfristiges Fremdkapital 12 122 19.3% 12 820 18.1% Eigenkapital 7 619 12.1% 8 419 11.9% Total Passiven 62 815 100% 70 921 100%
Langfristige

«In Kosovo arbeiten wir eng mit dem Gesundheitsministerium und den Leistungserbringern zusammen, um die Kompetenzen des Gesundheitspersonals zu verbessern und die Eigenverantwortung der Patientinnen und Patienten zu fördern. Ziel ist es, die Gesundheitsversorgung zu verbessern und nichtübertragbare Krankheiten zu reduzieren.»

Nicu Fota, Teamleiter des Projekts «Accessible Quality Healthcare» (AQH), ein DEZA-Projekt, das vom Swiss TPH im Kosovo durchgeführt wird.

Partner und Geldgeber

Kernfinanzierung

Kanton Basel-Landschaft, CH

Kanton Basel-Stadt, CH

Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI), CH Universität Basel, CH

Forschungsförderung

Basel Research Centre for Child Health (BRCCH), CH EU research grants (e.g. ERC, Horizon, EDCTP), EU National Institutes of Health (NIH), US Schweizerischer Nationalfonds (SNF), CH Swiss Network for International Studies (SNIS), CH The Excellent Scholarship for Foreign Students (ESKAS), CH Universität Basel, CH

Stiftungen

Aeras Global TB Vaccine Foundation, US Albert-Heim-Stiftung, CH

Anesvad, ES

Baylor College of Medicine Children’s Foundation Lesotho (BCMCFL), LS

Bill & Melinda Gates Foundation (BMGF), US Biovision Stiftung, CH

Boehringer Ingelheim Fonds, DE CDC Foundation, US

Cesti Fondatione Onlus, IT

Clinton Health Access Initiative (CHAI), US Computer Simulation & Advanced Research Technologies (CSART), AU Eckenstein-Geigy-Stiftung, CH Elrha, GB

Else Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS), DE Fondation Botnar, CH

Fondazione Adiuvare, CH

Fondazione lstituto Nazionale di Genetica Molecolare (INGM), IT Forlen Stiftung, CH

Freiwillige Akademische Gesellschaft (FAG), CH Global Health Innovative Technology Fund (GHIT), JP Health Information Traceability Foundation (HIT), CH Gesundheitsfördeung Schweiz, CH kENUP foundation, EU Krebsforschung Schweiz, CH Moritz Straus-Stiftung, CH Novartis Foundation, CH R. Geigy-Stiftung, CH Sight and Life (SAL), CH Sint Antonius Foundation, NL Skat Foundation, CH

Stanley Thomas Johnson Stiftung, CH Syngenta Foundation for Sustainable Agriculture (SFSA), CH Walter Fischli Stiftung, CH Wellcome Trust, GB

Öffentliche Auftraggeber Schweiz Amt für Ausbildungsbeiträge Basel-Stadt, CH Amt für Umwelt und Energie Basel-Stadt, CH Bundesamt für Raumentwicklung (ARE), CH Kommission für Forschungspartnerschaften mit Entwicklungsländern (KFPE), CH Entwicklungszusammenarbeit des Kantons Basel-Stadt, CH

Das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS), CH

Das Eidgenössische Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF), CH Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV), CH

Bundesamt für Landwirtschaft (BLW), CH Bundesamt für Gesundheit (BAG), CH Bundesamt für Sport (BASPO), CH Bundesamt für Umwelt (UVEK), CH Bundesamt für Statistik (BFS), CH Innosuisse - Schweizerische Agentur für Innovationsförderung, CH Kantonsspital Basel-Landschaft, CH MeteoSchweiz, CH Nationales Referenzzentrum für Legionellen (NRZL), CH Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA), CH Swiss Federal Institute of Aquatic Science and Technology (Eawag), CH Swiss Federal Laboratories for Materials Science and Technology (EMPA), CH Swiss Pathogen Surveillance Platform (SPSP), CH Swiss Personalized Health Network (SPHN), CH Universitätsspital Basel, CH

Öffentliche und öffentlich-private Auftraggeber, international African Population and Health Research Center (APHRC), KE African Society for Laboratory Medicine (ASLM), ET Agence Française de Développement (AFD), FR Agence nationale de sécurité sanitaire de l’alimentation, de l’environnement et du travail (ANSES), FR

Asian Development Bank (ADB), PH Association of Churchbased Development NGOs (ACDEP), GH Bundesamt für Auswärtige Angelegenheiten (BfAA), DE Canadian Association for Global Health (CAGH), CA Centers for Disease Control and Prevention (CDC), US Centre de Support en Santé Internationale (CSSI), TD Der Globale Fonds zur Bekämpfung von AIDS, Tuberkulose und Malaria, CH Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), DE Deutsches Institut für Ärztliche Mission (DIFÄM), DE Direction des Services Vétérinaires (DSV), FR Drugs for Neglected Diseases initiative (DNDi), CH Elgo Dimitra - Ellinikos Georgikos Organismos, GR Epicentre, FR

European Institute of Public Health Policy (EIPHP), UA European Space Agency, EU Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), DE Food and Drug Administration (FDA), US Foundation for Innovative New Diagnostics (FIND), CH Gavi, die Impfallianz, CH Grand Challenges Canada, CA Health and Environment Alliance (HEAL), BE Helse Nord Tuberculosis Initiative Malawi (HNTI), NO Human Sciences Research Council (HSRC), ZA Innovations for Poverty Action (IPA), US Institut de Recherche pour le Développement (IRD), FR Institut de Recherches en Elevage pour le Développement (IRED), TD Institut National d’Hygiène Publique (INHP), CI Institut national de l’environnement industriel et des risques (Ineris), FR Instituto Nacional de Saúde (INS), MZ Internationales Komitee vom Roten Kreuz, CH International SOS (Africa Holdings) Ltd, GB ISGlobal, ES Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), DE Medical Care Development International (MCDI), US Medicines for Malaria Venture (MMV), CH Muséum national d’Histoire naturelle, FR National Center of Tuberculosis and Lung Diseases (NCTLD), GE National Public Health Center (Nemzeti Népegészségügyi Központ), HU

Finanzen 54 Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut

Norwegian Agency of Development Cooperation (Norad), NO Nutrition International, CA

L'Organisation de Coordination pour la lutte contre les Endémies en Afrique Centrale (OCEAC), CM Right to Care Zambia (RTCZ), ZM Schweizerisches Rotes Kreuz (SRK), CH

The International Society for Research in Human Milk and Lactation (ISRHML), US

The Task Force for Global Health, US tropEd Network for Education in International Health, DE Unitaid, CH

United Kingdom Department for International Development (DFID), GB

United Nations Children Fund International (Unicef), US United Nations Development Programme (UNDP), US United Nations Population Fund (UNFPA), US United States Agency for International Development (USAID), US Unlimit Health, GB

West African Health Organisation (WAHO), BF World Bank, US

Weltgesundheitsorganisation (WHO), CH

World Organisation for Animal Health (WOAH), FR

Private Auftraggeber und Non-Profit-Organisationen AEDES, BE

Anglo American Services (UK) Ltd., GB Astellas Pharma AG, CH Bacoba AG, CH BASF SE, DE Bayer AG, CH

BioInitials, CH

Bionorica SE, DE Bristol Myers Squibb, US Cardno Emerging Markets East Africa Ltd. (CEM), KE Conseil Santé, FR Effectum Medical AG, CH Fields at Work GmbH, CH Game Solutions Lab, NL GFA Consulting Group GmbH, DE Grolimund + Partner AG, CH Health Effects Institute (HEI), US Hemex AG, CH Ideas for Change, ES Insuco Burkina Faso, BF Insuco, UK

International Association for Maternal and Neonatal Health (IAMANEH), CH Life4me+, CH Lygature, NL

Martin Systems GmbH, DE Médecins Sans Frontières (MSF), CH Merck, DE MSD Merck Sharp & Dohme AG, CH NED-TECH AG, CH Novartis Pharma AG, CH OmicScouts, DE OptiMedis AG, DE Oryx Expertise, FR Oxfam Novib, NL Pact, US PATH, US Privatklinik Meiringen, CH RANAS Ltd., CH Rotarians Against Malaria (RAM), PG

Science for Change, ES Seboche Mission Hospital, LS SKAN, CH

SolDevelo, PL

SolidarMed, CH Specs Compound Handling B.V., NL Swiss Excellence Forum, CH Syngenta, CH Terre des hommes, CH TB Alliance, SA VisibleSolutions AG, CH Wits Health Consortium (Pty) Limited (WHC), ZA

Akademische Partner Academic Medical Center (Academisch Medisch Centrum), NL

Addis Ababa University (AAU), ET Agricultural University of Athens, GR Armauer Hansen Research Institute (AHRI), ET Berner Fachhochschule (BFH), CH

Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin, DE Boston University, US Brown University, US Centre hospitalier régional et universitaire de Besançon (CHRU), FR Centre national de la recherche scientifique (CNRS), FR Centre Suisse d’Electronique et de Microtechnique (CSEM), CH Centre Suisse de Recherches Scientifiques en Côte d’Ivoire (CSRS), CI Centre universitaire de médecine générale et santé publique, Lausanne (unisanté), CH

Charité – Universitätsmedizin Berlin, DE College of Art and Sciences, Xavier University, Cincinnati, US Consiglio Nazionale delle Ricerche, IT

Cyprus University of Technology, CY École Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL), CH

Eidgenössische Technische Hochschule Zürich (ETH), CH Eindhoven University of Technology, NL

Eucor – The European Campus, CH, DE, FR Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW), CH Forschungszentrum Borstel, Leibniz Lungenzentrum (FZB), DE Geneva University Hospitals (HUG), CH Ghent University, BE Harvard T.H. Chan School of Public Health, US Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung, DE Hochschule für Soziale Arbeit Freiburg (HETS-FR), CH Hochschule Luzern (HSLU), CH Ifakara Health Institute (IHI), TZ Imperial College London, GB Innovative Vector Control Consortium (IVCC), GB Inselspital Bern, CH Institut Mines-Télécom (IMT), FR Institut Pasteur, FR Institute of Social and Preventive Medicine (ISPM), Bern, CH Institute of Tropical Medicine Antwerp (ITM), BE Instituto de Higiene e Medicina Tropical Universidade Nova de Lisboa (IHMT), PT Instituto Nacional de Saúde (INS), MZ Institutul de Ftiziopneumologie «Chiril Draganiuc», MD Institutul de Pneumoftiziologie «Marius Nasta» (IPMN), RO

James Cook University (JCU), AU

KEMRI - Wellcome Trust Research Programme, KE Kenya Medical Research Institute (KEMRI), KE Lao Tropical and Public Health Institute (Lao TPHI), LA Lausanne University Hospital (CHUV), CH

Finanzen Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut 55

Liverpool School of Tropical Medicine (LSTM), GB London School of Hygiene & Tropical Medicine (LSHTM), GB

Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU), CH Makerere University, UG

Manhiça Health Research Centre (CISM), MZ Massachusetts General Hospital, US Moi University, KE

MRC/Wits Agincourt Field Office, ZA

National Institute for Medical Research (NIMR), TZ National Institute for Research in Tuberculosis (ICMR), IN Nofer Institute of Occupational Medicine, PL Norwegian University of Life Sciences (NMBU), NO Obafemi Awolowo University, NG Ospedale San Raffaele (SRL), IT Palestine Polytechnic University, PS Papua New Guinea Institute of Medical Research (PNG IMR), PG Paul Scherrer Institut, CH Penta Child Health Research, IT PNG National Research Institute, PG Public Health Laboratory Ivo de Carneri (PHL-IdC), TZ Qom University of Medical Sciences, IR Radboud University Nijmegen, NL Rwanda Biomedical Centre (RBC), RW Sapienza University of Rome, IT South African Medical Research Council, ZA Swiss Association for Quality (SAQ), CH Swiss Institute of Bioinformatics (SIB), CH Swiss School of Public Health (SSPH+), CH swissuniversities Development and Cooperation Network (SUDAC), CH Technische Universität München (TUM), DE Temple University, US

The Aurum Institute, ZA

The George Institute for Global Health India, IN Umeå University, SE Universidad Peruana Cayetano Heredia (UPCH), PE Universität St. Gallen (HSG), CH Universitäts-Kinderspital beider Basel (UKBB), CH Universitätsklinikum Bonn (UKB), DE Université de Genève, CH Université de Lausanne, CH Université de Neuchâtel, CH Université des Sciences, des Techniques et des Technologies de Bamako (USTTB), M Université Félix Houphouët-Boigny (UFHB), CI University of Antwerp, BE

University of Applied Sciences and Arts of Southern Switzerland (SUPSI), CH University of Applied Sciences and Arts Western Switzerland (HES-SO), CH Universität Basel, CH

University of Bergen (UiB), NO Universität Bern, CH

University of Bologna, IT

University of Buea, CM

University of Calabar, NG

University of California San Francisco (UCSF), US

University of Cambridge, GB

University of Cape Town, ZA

University of California, San Francisco (UCSF), US

University of Dundee, GB

University of Ghana, GH

University of Ghent, BE

University of Gothenburg, SE

University of Groningen (RUG), NL University of Health and Allied Sciences (UHAS), GH

Universität Heidelberg, DE University of Ibadan (UI), NG University of KwaZulu-Natal, ZA University of Lugano, CH Universität Luzern, CH University of Maiduguri, NG University of Malawi, MW University of Maryland, US University of Montpellier, FR University of Nebraska, US University of Oxford, UK University of Pécs, HU University of Sao Paulo (USP), BR University of Strasbourg, FR University of the Witwatersrand, ZA University of Turin, IT University of Utrecht, NL Universität Wien, AU University of Warwick, GB University of Washington (UW), US Universität Zürich, CH Weizmann Institute of Science, IL Yale University, US

*Diese Liste spiegelt alle Partner und Geldgeber des Swiss TPH wider, die in unserer Projektdatenbank enthalten sind.

Finanzen 56 Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut

Konzept und Redaktion: Layla Hasler

Weitere Beiträge: Sabina Beatrice-Matter, Myrta Brunner, Silija Körkel, Lukas Meier, Jürg Utzinger, Departementsleiterinnen und -leiter und Mitarbeitende

Layout und Gestaltung: Neeser Müller Görner, Basel

Bildnachweis: Adobe stock photos, AIMS, Alice Kayibanda/Fairpicture, Annette Boutellier, CDC/Frank Collins, CIDRZ, Danielle Powell, Driton Paqarada, Familystart, Françoise Brand, Freepix, Guardian News & Media Ltd 2024, Christian Heuss, Henry Mazunda, James Gathany, Joachim Pelikan, Justin Makangara/Fairpicture, Kenneth Nars, Magali Rochat, Olivier Brandenberg, Rita Rabahn/University of Geneva, and Swiss TPH staff

Umschlagfoto: Olivier Brandenberg

Druck: Gremper AG

Copyright: Swiss TPH, 2024

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