Programmheft: Sounds der Zukunft

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Künstliche Intelligenz zwischen Perfektion und Verantwortung die Fragen des Projektteams

Elisabeth Westhäuser hat Betriebswirtschaft und Erwachsenenbildung studiert und arbeitet im Projekt CREAPOLIS an der Fakultät Elektrotechnik und Informatik im Bereich Informatik.

Monika Schnabel hat Gesundheitsförderung und Psychologie studiert und arbeitet aktuell im Projekt CREAPOLIS an der Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit der Hochschule Coburg

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Die Bereiche, in denen Künstliche Intelligenz dem Menschen dienlich eingesetzt werden kann, sind vielfältig. Beispielsweise in der Medizin, als lernfähiges Diagnosesystem, das auch bei komplizierten Krankheitsbildern den Überblick behält und dabei vollkommen zuverlässig, wie eine Maschine eben, arbeitet und Therapieempfehlungen auf dem neuesten Stand der Wissenschaft garantiert. Oder als Messstation mit intelligenter Analyse-App in der Landwirtschaft, mit Hilfe derer eine Überdüngung des Bodens der Vergangenheit angehören könnte. Dank virtueller Realität ist die Menschheit in der Lage, sich in visionären Zukünften zu bewegen und die erste Begegnung mit einer VR-Brille lässt Herzen von Alt und Jung höher schlagen. Erfindungen aus der Informatik haben uns einen weiten Horizont an neuen Möglichkeiten eröffnet. Mit eigener Gründungserfahrung im Digital Business weiß ich, dass Gründen heute einfacher ist denn je. Mit Internetzugang, einem Notebook und einer überzeugenden Idee hat man bereits alles, um zu starten. Also – worauf noch warten? Wie funktioniert das menschliche Gehirn? Wie entstehen Gedanken, Gefühle und Handlungen? Wo sitzt unser empfundenes Selbst? Fragen zum menschlichen Geist begleiten mich über meinen gesamten akademischen Weg in der Gesundheitsförderung und Psychologie – ohne zufriedenstellende Antworten aus Philosophie, Psychologie oder Neurowissenschaften. Könnten Informatiker die rettende Selbsterkenntnis liefern, indem sie ein verständliches Livemodell unseres Gehirns schaffen? Wahrscheinlicher scheint mir, dass die komplexer werdenden Neuronalen Systeme zu einer andersartigen, parallel existierenden Blackbox werden, deren Vorgänge wir nicht vollständig durchdringen können. Trotz allem fasziniert mich – und scheinbar sehr viele weitere Menschen - der Gedanke an „intelligente“, lernende und (vorgeblich?) empfindsame Maschinen. Vielleicht freut sich das menschliche Gehirn einfach, nach Jahrtausenden fruchtloser Selbstreflexion seine unbeantworteten Fragen auf einen Dritten projizieren zu dürfen?


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