Programmheft: Sounds der Zukunft

Coburger Live-Forum

Sounds der Zukunft KĂźnstliche Intelligenz zwischen Perfektion und Verantwortung

Grußwort

Christiane Fritze Präsidentin der Hochschule

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Längst sind Roboter, „intelligente“ Maschinen und selbstlernende Softwaresysteme in Wirtschaft, Arbeit und Alltag vorgedrungen - und damit auch in die Wissenschaften. Digitale Technologien und künstliche Intelligenz bestimmen an der Hochschule Coburg nicht nur Computersimulationen, Automobil- und Strömungstechnik, sondern auch Kommunikationsdesign und Augmented Reality, Arbeitsgesundheit und soziale Robotik, Architekturentwürfe und Smart Home-Lösungen. Doch Wissenschaft und Gesellschaft haben dazu kein ungebrochenes Verhältnis: neben der Hoffnung auf neue Zukunftsmärkte, technische Leistungssteigerung und Arbeitsentlastung wachsen auch Verunsicherung und Kritik. Doch wie können beide Seiten „zwischen Perfektion und Verantwortung“ in Einklang gebracht werden?

Die Hochschule Coburg versteht sich als „Plattform, auf der sich Region und Welt forschend, wirtschaftlich und kulturell begegnen“. Im Mittelpunkt von Forschung und Lehre stehen interdisziplinäre Zukunftsthemen wie Digitalisierung, Internationalität und lebenslanges Lernen. Sie schaffen einen wechselseitigen Transfer zwischen Hochschule und Gesellschaft, von dem beide Seiten profitieren. Neben einer hervorragenden fachlichen Ausbildung legt die Hochschule Wert auf die Vermittlung von Schlüsselqualifikationen wie fachübergreifendes Denken, kulturelle Bildung, Medien- und Sprachkompetenz. Das Leitbild der Hochschule bekennt sich ausdrücklich zu Kultur und ganzheitlicher Bildung als „Grundlage kritischer

Reflexion und Urteilsfähigkeit“. Differenzierte Angebote wissenschaftlicher Interdisziplinarität und gesellschaftlichen Transfers ergänzen deshalb die Ausbildung. Sie sind durch hohe Anschaulichkeit, aktive Partizipation und die Einbeziehung der Alltagswelt gekennzeichnet.

Sie vermitteln nicht nur Bildung, sondern ermöglichen auch die Auseinandersetzung mit Normen und Werten und sorgen für Freude am Lernen im gemeinsamen Erleben.

Die Hochschule setzt mit dem Projekt „Sounds der Zukunft“ ihre Initiativen fort, anspruchsvolle Kulturangebote und aktuelle wissenschaftliche Diskurse in die Öffentlichkeit zu bringen und so gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Im Fokus stehen digitale Technologien, die die Entstehung, Wahrnehmung und Gestaltung von akustischen Signalen verändern. Dazu gehören nicht nur die Auseinandersetzung mit Neuer Musik und das Programmieren neuartiger elektronischer Musikinstrumente, sondern auch die Entwicklung moderner Sensortechniken und das Sounddesign von Geräten und Maschinen.

Das Projekt “Sounds der Zukunft“ verbindet die Faszination für digital erzeugte Klänge mit der intensiven Auseinandersetzung mit dem eigenen Hören. Es bettet technische Klangerzeugung und musikalische Konzertpraxis in die Auseinandersetzung mit ethischen, rechtlichen und sozialen Aspekten der Digitalisierung ein. Zugleich ermöglicht das Projekt auch einen Blick hinter die Kulissen der Forschung, experimentiert mit innovativen Formaten von

Kulturvermittlung und Wissenschaftskommunikation und öffnet Hochschullaboratorien für alle Studiengänge und die Öffentlichkeit.

Das Projekt beruht auf fachübergreifenden Initiativen aus dem Wissenschafts- und Kulturzentrum, aus den Fakultäten Maschinenbau und Automobiltechnik, Elektrotechnik und Informatik, Soziale Arbeit und Gesundheit und - nicht zuletzt - aus der Innovationsplattform CREAPOLIS. Daraus ist etwas Außergewöhnliches entstanden, auch weil wir für unsere Workshops die Hochschule verlassen, um wissenschaftliche Zukunftsfragen unter breiter öffentlicher Beteiligung zu diskutieren. Und weil wir andererseits unsere Räume in neuer Weise für Konzerte zeitgenössischer Musik auf höchstem künstlerischem Niveau öffnen.

Die Technologie-Allianz Oberfranken (TAO) hat das ungewöhnliche Projekt gerne unterstützt. Weitere große Hilfen, für die ich mich sehr bedanke, kamen von der Niederfüllbacher Stiftung, vom Künstlerhaus Villa Concordia Bamberg, sowie von der Stiftung der Sparkasse Coburg-Lichtenfels. Besonders herzlich danke ich dem Komponisten Klaus Ospald, der die Einladung, als „Composer in Residence“ an die Hochschule Coburg zu kommen, angenommen hat.

Wir freuen uns auf spannende digitale, elektronische und musikalische Erfahrungen verschiedenster Art und hoffen auf neue Aha-Effekte über Künstliche Intelligenz!

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Künstliche Intelligenz zwischen Perfektion und Verantwortung die Fragen des Projektteams

Elisabeth Westhäuser hat Betriebswirtschaft und Erwachsenenbildung studiert und arbeitet im Projekt CREAPOLIS an der Fakultät Elektrotechnik und Informatik im Bereich Informatik.

Monika Schnabel hat Gesundheitsförderung und Psychologie studiert und arbeitet aktuell im Projekt CREAPOLIS an der Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit der Hochschule Coburg

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Die Bereiche, in denen Künstliche Intelligenz dem Menschen dienlich eingesetzt werden kann, sind vielfältig. Beispielsweise in der Medizin, als lernfähiges Diagnosesystem, das auch bei komplizierten Krankheitsbildern den Überblick behält und dabei vollkommen zuverlässig, wie eine Maschine eben, arbeitet und Therapieempfehlungen auf dem neuesten Stand der Wissenschaft garantiert. Oder als Messstation mit intelligenter Analyse-App in der Landwirtschaft, mit Hilfe derer eine Überdüngung des Bodens der Vergangenheit angehören könnte. Dank virtueller Realität ist die Menschheit in der Lage, sich in visionären Zukünften zu bewegen und die erste Begegnung mit einer VR-Brille lässt Herzen von Alt und Jung höher schlagen.

Erfindungen aus der Informatik haben uns einen weiten Horizont an neuen Möglichkeiten eröffnet. Mit eigener Gründungserfahrung im Digital Business weiß ich, dass Gründen heute einfacher ist denn je. Mit Internetzugang, einem Notebook und einer überzeugenden Idee hat man bereits alles, um zu starten. Also – worauf noch warten?

Wie funktioniert das menschliche Gehirn? Wie entstehen Gedanken, Gefühle und Handlungen? Wo sitzt unser empfundenes Selbst? Fragen zum menschlichen Geist begleiten mich über meinen gesamten akademischen Weg in der Gesundheitsförderung und Psychologie – ohne zufriedenstellende Antworten aus Philosophie, Psychologie oder Neurowissenschaften.

Könnten Informatiker die rettende Selbsterkenntnis liefern, indem sie ein verständliches Livemodell unseres Gehirns schaffen? Wahrscheinlicher scheint mir, dass die komplexer werdenden Neuronalen Systeme zu einer andersartigen, parallel existierenden Blackbox werden, deren Vorgänge wir nicht vollständig durchdringen können. Trotz allem fasziniert mich – und scheinbar sehr viele weitere Menschen - der Gedanke an „intelligente“, lernende und (vorgeblich?) empfindsame Maschinen. Vielleicht freut sich das menschliche Gehirn einfach, nach Jahrtausenden fruchtloser Selbstreflexion seine unbeantworteten Fragen auf einen Dritten projizieren zu dürfen?

Dr. Christian Holtorf

Ein intelligentes elektrisches Netz, das sich um die Erde spannt und zu denken beginnt? Das war schon im 19. Jahrhundert eine verbreitete, aber ziemlich verrückte Idee. Sie stand am Anfang des „World Wide Web“ und beschäftigt mich als Historiker seit langem. Vielleicht wird sie als „Künstliche Intelligenz“ bald zur Wirklichkeit? Besonders fasziniert mich die Erkenntnis, dass das Internet eigentlich gar nicht so virtuell ist, wie es für den Nutzer erscheint, sondern ganz greifbar: es besteht aus Kabeln und Impulsen, ist durch das persönliche Engagement von einzelnen Menschen entstanden und beruht letztlich auf bekannten Metaphern wie „Netzen“, „Nervenbahnen“ und „Informationsflüssen“. Künstliche und menschliche Intelligenz scheinen historisch voneinander abzuhängen.

Der Kulturhistoriker Dr. Christian Holtorf ist Professor für Wissenschaftsforschung und Wissenschaftskommunikation an der Hochschule Coburg.

Marie Joy Winkler studiert Soziale Arbeit an der Hochschule Coburg und schreibt gerade an ihrer Masterarbeit.

Wenn ich mein Auto abstelle und mein Handy mir automatisch sagt, dass mein Parkplatz jetzt gespeichert ist, dann kann das schon mal hilfreich sein.

Wenn ich dann einige Wochen später wieder mein Auto starte und mein Handy mich informiert wie lange meine Fahrt zu meinem gewöhnlichen Parkplatz dauert, weiß mein Handy dann doch zu viel über mich.

Technifizierung, Digitalisierung und Künstliche Intelligenz bieten zweifelsohne viele Potentiale, aber ab wann ist es zu viel des Guten?

Wie lange kann ich Computer noch von echten Menschen unterscheiden?

Kann ein Computer vielleicht bald bessere Beratungsgespräche führen als ich als Sozialarbeiterin? Verfügen Maschinen vielleicht schon teilweise über soziale und emotionale Intelligenz? Mich interessiert besonders, welche potenziellen Gefahren die Entwicklungen bergen und welche Tendenzen schon jetzt besonders beachtet werden sollten

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Monika Schnabel Wozu ein Wissenschafts- und Kulturprogramm?

Von der Besinnung auf die Gegenwart im Zukunftsrausch.

Der Diskurs um Chancen und Risiken Künstlicher Intelligenz (KI) wird bisweilen mit solcher Polarität geführt, dass es der Rezipient*in scheinen mag, die neuen Technologien könnten entweder zum Niedergang der Menschheit oder einer Katapultierung in paradiesische Zukunftswelten führen, keinesfalls aber ein Fortschreiten der Menschheitsgeschichte in Schritt für Schritt erklimmbaren Bahnen erlauben. Die mitunter an einen Glaubenskrieg erinnernde Debatte schafft, gewürzt mit spannungsgeladenen Dystopien aus Hollywood, ein Getöse, das die eigentliche Fakten- und Wissensbasis zum Thema leicht übertönt und damit der Bildung diffuser Ängste oder Euphorie zuträglicher ist als einer differenzierten Meinungsbil-

dung und einer kritisch-konstruktiven gesellschaftlichen Debatte.

Dabei ist es keineswegs so, dass die verfügbaren wissenschaftlichen Erkenntnisse keinen fundierten Diskurs über KI zuließen. Nur leiden diese – marketingbezogen - an eben ihrer Wissenschaftlichkeit: sie sind kleinteilig, komplex, häufig ungeordnet, mitunter widersprüchlich und vielfältig interpretierbar und damit denkbar ungeeignet für eingängige Headlines und den Umfang einer Twitternachricht. Vor allem liefern sie keine Glaskugel, die den brennenden Wunsch nach einer Halt und Orientierung liefernden Zukunftsvorhersage befriedigen kann. Wissenschaft ist keine Zauberkunst, Forschungseinrichtungen sind 11

nicht Hogwarts (und selbst dort belehrt Prof.

McGonagall Harry darüber, dass Wahrsagerei eine der ungenauesten aller magischen Disziplinen sei). „Qué será, será, whatever will be, will be, the future is not ours to see“: der 1956 von Ray Evans und Jay Livingston besungene Leitsatz hat nichts an Gültigkeit eingebüßt.

Katzenjammer über das mangelnde öffentliche Interesse an ausgedehnter, faktenbasiert nüchterner Debattenkultur schichtet Steine auf die Mauern zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit anstatt beide einander anzunähern. Der Wunsch, Expert*innen mögen gut verdauliche Informationen für all diejenigen liefern, deren Aufmerksamkeitsmittelpunkt anderen Bereichen gilt, ist nachvollziehbar angesichts der immer schneller auf uns einströmenden Flut an Informationsbruchstücken, die einer als kohärent – d.h. handhabbar, sinnvoll und verstehbar 1 - empfundenen Umwelt zuwiderlaufen.

Herunterbrechen ohne Simplifizierung, Aufzeigen von Zusammenhängen ohne Inanspruchnahme einer Deutungshoheit - ein Balanceakt der Wissenschaftskommunikation, der mit Mühe und Verantwortung verbunden ist. Ohren und Geister öffnen sich für leise, bruchstückhafte Zwischentöne nicht in der Hektik des Alltags, sondern allenfalls in einem Moment des Innehaltens, des Gewahr- und Gegenwärtig-Werdens.

Sinnliche Erfahrung hilft dabei, den Fokus von Gedankenkreisen und Spekulationen zurück in die Gegenwart, auf das Vorhandene zu lenken. Diese unmittelbare Erfahrung erdet und schafft eine Verbindung des Erfahrenen mit dem Erfahrenden, macht Wirkungen intuitiv erspürbar und ermöglicht eine Einordnung in den persönlichen Erfahrungshorizont.

KI wird bei „Sounds der Zukunft“ in Workshops zum Mitmachen und über Musik und Klänge sinnlich erfahrbar. Individuelle Eindrücke, zumal begrenzt auf 12

einen Bruchteil ihrer Anwendungsmöglichkeiten, ergeben kein adäquates Bild von KI, mögen Kritiker*innen an dieser Stelle berechtigterweise einwerfen. In der Tat ist niemandem mit einer grünen Spielwiese geholfen, auf der KI sich anfühlt wie ein fröhlich-unschuldiges Teletubbyland, das zur gefahrlosen Erkundung bereitliegt. Erfahrbarmachung soll nicht einlullen, sondern aus lähmender Überforderung befreien und BeSINNung ermöglichen: darauf, dass KI kein abstraktes Zukunftsgespenst ist, das irgendwann aus dem Nichts über uns hereinbrechen wird. Sie ist bereits in unserem Alltag angekommen und breitet sich dort Schritt für Schritt aus. Die Schärfung der Sinne dafür, wo einzelne KI-Anwendungen schon heute täglich aktiv sind und was dies in MIR auslöst, holt KI aus der Black Box und macht sie zu einer Entität, die MICH betrifft, über die ICH mitreden, zu der ICH mir eine Meinung bilden und gezielt Informationen einholen kann und sollte, auch wenn ich ihre Funktionsweise nicht bis ins kleinste Detail verstehe.

Sounds der Zukunft lädt ein zum Innehalten und Einlassen auf ein komplexes Thema. Das Live Forum kann und möchte keine einfachen Antworten liefern, sondern einzelne Informationsbausteine so aufbereiten, dass sie zur eigenen Weiterverarbeitung einladen – auch zum Zweifeln, Fragen und In-Frage-Stellen – um über viele kleine, fassbare Details ein besseres Gefühl für das große Ganze zu entwickeln. The map is not the territory 2, und im Fall von KI enthalten unsere inneren Karten zwangsweise viele weiße Flecken. Doch sie helfen uns dabei, den eigenen Standpunkt im Hier und Jetzt zu finden, uns auf unsere Handlungsfähigkeit zu besinnen und uns zu erinnern, dass wir die steuernde hinter der künstlichen Intelligenz sind. Auf dieser Grundlage werden ein zielführender gesellschaftlicher Diskurs und eine gemeinsame Bestimmung unseres Kurses in Richtung Zukunft erst möglich.

1 In Anlehnung an das Kohärenzkonzept Aaron Antonovskys, das er im Zusammenhang mit dem Prinzip der Salutogenese als zentrale Gesundheitsressource beschreibt. Antonovsky, A. (1997).

Salutogenese: Zur Entmystifizierung der Gesundheit. dgvt-Verlag.

Tübingen

Der Philosoph Alfred Korzybski verwies auf die Gefahr, (Denk-) Modelle und subjektive Eindrücke mit der Wirklichkeit zu verwechseln; Modelle, Karten und Einordnungen dienen der Beschreibung von und Orientierung in der Wirklichkeit, entsprechen dieser aber nicht. „A map is not the territory it represents, but, if correct, it has a similar structure to the territory, which accounts for its usefulness.“ Korzybski, A. (1933): Science and sanity: an introduction to non-Aristotelian systems and general semantics: The International Non-Aristotelian Library Pub. Co., S.58 Online verfügbar unter https://books.google.de/ books?id=WnEVAQAAIAAJ. 2

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Christian Holtorf Musikalische „hard skills“ Computertechnik, Musik und Kulturelle Bildung

Der britische Mathematiker Charles Babbage ging nicht nur als Erfinder der ersten mechanischen Rechenmaschine und Ahnherr der Computertechnik in die Geschichte ein, sondern auch, weil er sich vehement gegen Straßenmusik einsetzte. Ein Viertel seiner Arbeitskraft, empörte er sich im Jahr 1864, sei durch Lärmbelästigungen zunichte gemacht worden. Doch nicht einmal ein halbes Jahrhundert später rief der Futurismus dazu auf, den Verkehrslärm der Moderne lauthals zu besingen: „das dröhnende Geräusch der großen zweistöckigen Straßenbahnen (...), die rüttelnd vorüberfahren, (...) das Aufbrüllen hungriger Autos“ und „den gleitenden Flug der Flugzeuge, deren Propeller wie eine Fahne im Winde knattert und Beifall zu klatschen scheint wie eine begeisterte Menge“.1 Heute, hundert Jahre danach, ist es der von Babbage erdachte Computer selbst, der die Geräuschkulissen des Alltags generiert. Elektroakustik und Digitaltechnik ermöglichen nicht nur ein vielschichtiges Sounddesign von Geräten aller Art, sondern auch musikalisches Komponieren durch künstliche Intelligenz. Manche zeitgenössische Komponist*innen arbeiten mit lernenden Programmen und akustischen Rückkopplungen, um das Spektrum der Klänge unaufhörlich zu erweitern. Sie greifen neue Technologien auf, um Kommunikationswege zu erkunden und ästhetisches

Neuland zu entdecken. Die Neue Musik sucht nach dem Neuen.

Schon 1916 schrieb der Futurist Luigi Russolo: „Heute wird die Kunst der Musik immer komplizierter, sucht die Verbindungen von dissonanteren, für das Ohr seltsameren und rauheren Tönen.“2 Die Entwicklung der musikalischen Normen zeigt, wie stark Klänge und Geräusche einerseits unsere Welt bestimmen und andererseits von den Lebensumständen abhängen. An ihrem Beispiel lassen sich Reichweite und Grenzen der menschlichen Intelligenz und ihrer maschinellen Imitation gut diskutieren. Images und Sounds sind nämlich nicht nur Effekte von elektronischen Medien, um affirmative Wirkungen erzielen. Sehen und Hören bestimmen vielmehr mit, wie wir leben, was wir wissen und wer wir sind.

Die Digitalisierung gibt auf diese Fragen keine Antworten, sondern stellt sie neu. Vor wenigen Wochen hat der Rat für Kulturelle Bildung eine Denkschrift veröffentlicht, in der der wichtigste Satz lautet: „Digitalisierung findet in den Köpfen statt, nicht in der Hardware.“3 Es sind nicht zuletzt ästhetische Kompetenzen, die es ermöglichen, die digitalen Wahrnehmungs-, Kommunikations- und Gestaltungsräume zu erkennen und zu nutzen. Die Künste, schreibt 15

der Rat an anderer Stelle, fördern die nötige Selbstreflexion und Urteilskraft, schaffen emotionale Beteiligung und machen Grenzen spürbar. Sie erlauben „,mehr‘ zu sehen; sie können einen ungeahnten Zugang zur Welt erschließen.“ 4 Digitalisierung erweitert zwar das Hören und Sehen, aber es ersetzt sie nicht. Die Futuristen haben es vorgemacht. Ästhetische Auseinandersetzungen sind anspruchsvoll und verlangen genaues Beobachten, Mut zum begründeten Urteil und Antworten jenseits üblicher Beschreibungsmuster. Sie experimentieren mit Technik, brechen mit Erwartungen, schaffen Traumwelten oder reflektieren Verhältnisse der Gegenwart. Die Beschäftigung mit Kunst ist wie das Lernen einer anderen Sprache: es ist mühsam, sie zu beherrschen, aber sie ermöglicht einen veränderten Blick auf die Wirklichkeit. Das gelingt umso besser, je mehr der Gegenstand selbst im Mittelpunkt steht. In der Kunst lässt sich lernen, was auch für Wissenschaft gilt: Je weniger es um Wirkung, Effekt oder Erfolg geht, desto leichter fällt die Arbeit. Sorgfalt und Genauigkeit entscheiden. Deshalb hält der Philosoph Peter Bieri einen Menschen für gebildet, der „eine Vorstellung davon hat, was Genauigkeit ist und dass sie in verschiedenen Provinzen des Wissens ganz Unterschiedliches bedeutet“.5 Brauchen schon Grundschüler*innen ein Tablet? Armin Grunwald, der Leiter des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag, meint nein, denn das hieße, die Kinder schon in den ersten Lebensjahren „auf den Bildschirm zu dressieren.“ Grunwald will stattdessen lieber früh vermitteln, was Digitalisierung eigentlich bedeutet. Er möchte den technischen Innovationen mit einer „digitalen Mündigkeit“ begegnen und zeigen, dass in das

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Verhalten der Nutzer auch Wertentscheidungen und Interessen von großen Unternehmen einfließen. Kurz gesagt: Er möchte aus dem Hype „die Luft rauslassen“.6 Aber wer entscheidet, was digitalisiert wird und was nicht? Welche Folgen hat die Digitalisierung und wozu ist sie gut? Wie lassen sich intelligente Maschinen intelligent anwenden? Welche Wahlmöglichkeiten bestehen gegenüber künstlicher Intelligenz? Der Komponist Klaus Ospald wird sich als „Composer in Residence“ an der Hochschule Coburg mit diesen Fragen auseinandersetzen. In Workshops und Aufführungen eigener Kompositionen sucht er abseits der bestehenden Normen nach neuen musikalischen Formen: Digital erzeugte Klangtransformationen, schreibt Ospald, amalgieren oder stoßen sich ab, bleiben fremd oder werden vertraut. Das Neue ergibt sich für ihn nicht von selbst: es könne für die Entwicklung einer verantwortlichen Haltung genauso richtig sein, sich ihm aus der Distanz zu nähern. Denn schon „die Welt genau anzuschauen“, wie der Literaturwissenschaftler George Steiner schrieb, „bedeutet, sie zu verändern.“ 7 So viel Welt wie möglich erfassen! Musik ist dafür eine notwendige Erfahrung. Sie setzt Aufmerksamkeit und Konzentration voraus, aber verschafft auch Freude und Erkenntnis. Manche Stücke muss man mehrmals hören, denn Musik zu hören kann so anspruchsvoll sein wie Musik zu spielen. Die menschlichen Sender und Sensoren brauchen dafür echte „hard skills“, ihre Technologie gehört zur Grundausstattung des Menschen. Auch Medientechnik ist nicht erst neuerdings ein Teil von Bildungsprozessen.

Zuletzt hat vor allem die Computer- und Informationstechnologie die Unterscheidung zwischen Mensch und

Maschine verschwimmen lassen. Doch klar war die Grenze noch nie: In der Musik sind wohltemperiertes Klavier und Metronom, Lautsprecher und Syntheziser, Mikrofon und Mischpult lange bekannt. Bevor elektronische Rechenmaschinen, Heimcomputer und soziale Roboter entwickelt wurden, galt auch der Mensch selbst als beseelte Maschine mit Antrieb, Treibstoff und Körpermechanik. Die ersten Automaten wurden in der Antike gebaut, später kursierten Fantasien über Golem und Homunculus. In der Neuzeit entstanden bewegte Mönchsautomaten (1560), Sprechmaschinen (1791), mechanische Trompeter (1810) und einfache Rechenautomaten wie der von Charles Babbage im Jahr 1837. Als erster Schachcomputer gilt der 1769 gebaute „Türke“, der sich später als Betrug herausstellte, weil sich in seinem Unterbau kein Algorithmus, sondern ein Mensch verbarg - es handelte sich um einen frühen Fall von „Digitalisierung in den Köpfen“.

Was ist also heute wichtig? Peter Bieri möchte „gedankliche Unbestechlichkeit“ erreichen. Er hofft, dadurch Resistenz „gegenüber blinden Gewohnheiten des Denkens und Redens, gegenüber modischen Trends und jeder Form von Mitläufertum“ zu erzeugen. 8 „Unsere Aufgabe ist es“, schließt sich der Technikphilosoph Grunwald an, „auf Aspekte hinzuweisen, die von den Visionären gerne beiseitegedrückt werden.“ 9 Es sind die mühsamen Erfahrungen, die am intensivsten sind und nicht verblassen, sie sind es, die in Erinnerung bleiben.

Filippo Tommaso Marinetti: Manifest des Futurismus (1909).

In: Hansgeorg Schmidt-Bergmann: Futurismus – Geschichte, Ästhetik, Dokumente. Reinbek bei Hamburg 1993, S. 75-80, hier S. 75, 78.

1

2 Luigi Russolo: Die Geräuschkunst (1916). Akroama. The Soundscape Newsletter Europe Editions Basel und www.klanglandschaft.org 1999, S. 8.

3 Rat für Kulturelle Bildung: Alles immer smart. Kulturelle Bildung, Digitalisierung, Schule, Essen 2019, S. 50.

Rat für Kulturelle Bildung: Zur Sache. Kulturelle Bildung: Gegenstände, Praktiken und Felder, Essen 2015, S. 8.

4

Peter Bieri, Wie wäre es, gebildet zu sein? In: Heiner Hastedt (Hg.): Was ist Bildung?, Stuttgart 2012, S. 228-240, hier S. 230.

5

„Wir können die Dinge in der Hand behalten“. Interview mit Armin Grunwald, in: DIE ZEIT 3/2019, 10. Januar 2019, S. 28.

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7

George Steiner: Von realer Gegenwart, München/Wien 1990, S. 99.

8

Bieri 2012, S. 231.

9

Grunwald 2019.

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Modul 1 ab 16. April

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Lernende Maschinen: Was kann und darf Künstliche Intelligenz?

Fünf interaktive Workshops präsentieren Forschungsergebnisse in aktuellen Anwendungsfeldern von Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz. Alle interessierten Bürger*innen sind eingeladen, zusammen mit den Wissenschaftler*innen zu experimentieren. Jede Veranstaltung besteht aus zwei kurzen Fachvorträgen (je 15min) und praktischen Vorführungen (je 15min). Anschließend gibt es Zeit zum Ausprobieren und die Gelegenheit Fragen zu stellen und zu diskutieren.

Der Eintritt ist frei 19

16. APRIL

Digitales Lernen – Sind Computer die besseren Lehrer?

Modul 1 Lernende Maschinen: Was kann und darf Künstliche Intelligenz?

Digitalisierung, Software Engineering und Bildung im Wechselspiel Dr. Yvonne Sedelmaier/ Prof. Dr. Dieter Landes, Fakultät Elektrotechnik und Informatik

Ort Designwerkstatt (Am Hofbräuhaus 1)

Die Digitalisierung unserer Welt führt dazu, dass Software immer mehr Raum einnimmt und so auch kontinuierlich an Bedeutung gewinnt.

Datum Generell stellt sich somit die Frage, wer all diese komplexen Systeme Dienstag, 16. April 18.00-20.00 Uhr entwickelt und was nötig ist, um solche Systeme bauen zu können. Das beginnt bereits beim Anforderungsmanagement: Gerade im Requirements Moderation Prof. Dr. Milena Valeva, Studiengang Engineering, an dem verschiedenste Kundengruppen und weitere Zukunftsdesign, Wissenschafts- und Interessensgruppen (so genannte Stakeholder) beteiligt sind, gewinnt die Kulturzentrum Komponente Mensch an Bedeutung, weil immer mehr Personengruppen mit Aspekten der Digitalisierung in Berührung kommen - auch solche, denen dafür bislang jeder Zugang fehlte.

Zentrale Fragen sind somit, wie sich die Anforderungen an Software-Entwickler *innen durch die Digitalisierung verändern und wie Software-Entwickler der Zukunft bestmöglich ausgebildet werden können, um diesen gesellschaftlichen und technischen Anforderungen gewachsen zu sein. Welche Konsequenzen hat Digitalisierung für die Aus- und Weiterbildung (von Software-Ingenieuren *innen)? Welche fachlichen und überfachlichen Kompetenzen sind (für Software-Entwickler) im Zeitalter der Digitalisierung erforderlich? Und wenn man diese Kompetenzen kennt, wie kann a) analysiert werden, ob sie bei einer Person vorhanden sind, und b) ein zielgerichtetes Training aussehen?

Digitale Denkmaltechnologien - Neue Wege in der Denkmalpflege Prof. Dr. Mona Hess, Studiengangsleitung Digitale Denkmaltechnologien, Universität Bamberg und Hochschule Coburg/ Dipl.-Ing. Gerhard Gresik, Fakultät Design In der Baudenkmalpflege, der Museumskunde und dem Kulturgüterschutz werden heute innovative Wege der Digitalisierung beschritten. Die digitale Erfassung von Gebäuden und Objekten gehört inzwischen zum Standard im Denkmalschutz. Auch bei der denkmalgerechten Grundlagenermittlung, der dauerhaften Überwachung eines Gebäudezustandes mit intelligenten Sensorsystemen und der statischen Beurteilung sind heute computergestützte Methoden Stand der Technik. Das Fach Digitale Denkmaltechnologien liegt damit an der Schnittstelle von Denkmalpflege und Technologie. Das in Deutschland einmalige Fach wird vorgestellt und über die Möglichkeiten der aktuellen Technologien und Methoden informiert (z.B. bildgebende Verfahren in 3D, Monitoring und Simulation, Visualisierung durch Virtuelle Realität).

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Dr. Yvonne Sedelmaier

Prof. Dr. Dieter Landes

Anna Luib (M.A.) und Dipl. Ing. Gerhard Gresik beim terrestrischen 3D-Scanning des Gewรถlbes des Zeitzer Doms.

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30. APRIL

Virtuelle Technologien - Synthesen zwischen Mensch und Maschine

Modul 1 Lernende Maschinen: Was kann und darf Künstliche Intelligenz?

Mixed Reality Prof. Dr. Jens Grubert, Forschungsprofessor für Mensch-Maschine-Interaktion im Internet der Dinge, Leiter des Labors für erweiterte und virtuelle Realität

Ort Brose Fahrzeugteile Max-Brose-Str.1, Gebäude 25 Datum Dienstag, 30. April 18.00-20.00 Uhr Moderation Prof. Dr. Christiane Alberternst, Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit

Zuerst werden die Chancen und Risiken der Mixed Reality mit ihren Ausprägungen der erweiterten (AR) und virtuellen Realität (VR) näher beleuchtet. AR ermöglicht die Interaktion mit digitalen Informationen in realen räumlichen Umgebungen, VR hingegen zielt darauf ab, reale (oder erdachte) Umgebungen durch 3D Computergrafiken bestmöglich zu simulieren und Benutzer in diese Welten immersiv eintauchen zu lassen.

Ihr Potential kann neue Technik jedoch nur entfalten, wenn sie mit Rücksicht auf die Bedürfnisse und Fähigkeiten der Menschen entwickelt wird. Während des Workshops haben Sie die Möglichkeit, AR- und VR-Anwendungen selbst auszuprobieren und etwas über deren aktuelle Anwendungsfelder in unternehmerischen und verbraucherorientierten Kontexten zu erfahren sowie über die Chancen für zukünftige Einsatzfelder und Risiken der Technologie zu diskutieren.

Industrielle Anwendungen von künstlicher Intelligenz bei Brose Dr. Michael Wrensch, Digitalisierung Entwicklung / Brose Fahrzeugteile Gegenwärtig wird der Begriff „Künstliche Intelligenz (KI)“ unterschiedlich definiert. Gleichwohl bewegt das Thema die Öffentlichkeit und wird intensiv diskutiert. Der Vortrag vermittelt ein besseres Verständnis von KI anhand konkreter Anwendungsgebiete bei Brose und zeigt auf, wie ein Industrieunternehmen sich bietende Chancen ergreift und Herausforderungen begegnet.

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Prof. Dr. Jens Grubert

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07. MAI

Kultur Digital - Von Algorithmen und Rhythmen

Modul 1 Lernende Maschinen: Was kann und darf Künstliche Intelligenz?

The Virtual Philharmonic Orchestra - Klassische Musikproduktion zu Hause Prof. Dr. Reinhold Behringer, Knorr-Bremse, Stuttgart, Visiting Professor Leeds Beckett University (Großbritannien)

Ort Landestheater Coburg/ Reithalle Schlossplatz 3

Die Computertechnologie hat in den letzten Jahrzehnten auch den Musikbereich stark beeinflusst. Dies hat nicht nur die professionellen Musikproduktionsmethoden verändert, sondern hat auch dem Bereich der Datum Dienstag, 7. Mai Amateurmusik neue Möglichkeiten eröffnet. Mit einfachen und erschwing18.00-20.00 Uhr lichen Mitteln können Hobbymusiker heutzutage am Heimcomputer ihre Moderation Kreativität in Musik umwandeln. Dies bezieht sich sowohl auf MusikkompoProf. Dr. Michael Engel, Fakultät sition und –Arrangements, als auch auf Generierung von neuen Sounds Elektrotechnik und Informatik mittels Synthesizer und Virtual Instrument-Technologien. Und auch die Musikdistribution ist dank Internet und Cloudcomputing einfacher geworden. Klassische Musik hat von diesen Innovationen bisher nur bedingt profitiert, da dieses Musiksegment inhärent konservativ ist und viele klassische Musiker *innen nur eine begrenzte Affinität zu Computertechnologien haben. Dies ist allerdings auch im Umbruch begriffen, da die Möglichkeiten der digitalen Musikproduktion mittlerweile auch für klassische Musik adaptiert werden. Sampling-Technologie ermöglicht es, ein real klingendes Philharmonie-Orchester zu steuern und für Kompositionen oder neue Interpretationen existierender Werke zu nutzen. In diesem Workshopbeitrag werden die grundlegenden Technologien (Sampler, Sequenzer) und Arbeitsmethoden (Sequenzing, Audioaufnahme) für ein Heimcomputer-Studio vorgestellt und demonstriert. Die Software, mit der gearbeitet wird, steht im Internet kostenfrei zur Verfügung.

Musica ex Machina – der komponierende Computer Prof. Dr. Ralf Reißing, Fakultät Maschinenbau und Automobiltechnik Können Computer Musik komponieren? Selbstverständlich, denn dafür müssen sie ja nur zufällig ausgewählte Töne zufällig aneinanderreihen. Bessere Ansätze beachten dabei sogar grundlegende Harmonieregeln. Das Ergebnis wird aber auch nur zufällig den Geschmack des Publikums treffen. Also: Können Computer Musik komponieren, die für viele Menschen gut klingt? Das ist nicht ganz so einfach, denn dazu muss klar sein, was „gut klingen“ wirklich ausmacht. Hier kommt die künstliche Intelligenz (KI) ins Spiel. Von Menschen komponierte Musikstücke aus Klassik oder Pop, beispielweise Beethoven oder Beatles, werden als Trainingsdaten verwendet. Die KI lernt die Grundmuster in den Trainingsdaten und generiert daraus neue, mehr oder weniger ähnliche Werke. Nicht alle so entstandenen Werke klingen wirklich gut, weshalb aktuell meistens noch Menschen die besten Werke daraus auswählen. Von menschlichen Musiker*innen eingespielt verkaufen sich solche Werke inzwischen sogar auf Tonträgern. Der Vortrag stellt diverse Beispiele von Computern komponierter Werke vor, die mit unterschiedlichen KI-Techniken und Auswahlprozessen entstanden sind. Dabei wird auch live ein neues Werk nach Vorgaben aus dem Publikum komponiert.

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Prof. Dr. Ralf ReiĂ&#x;ing

Prof. Dr. Reinhold Behringer

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14. MAI

Maschinelles Wahrnehmen - Hören und hören lassen

Modul 1 Lernende Maschinen: Was kann und darf Künstliche Intelligenz?

Schallbasierte Sensorik Prof. Dr. Klaus Drese, Institut für Sensor- und Aktortechnik ISAT

Smartphones, Smart Factorys, Haushaltsroboter, automatisiertes Fahren all diese Entwicklungen sorgen dafür, dass sich unser Leben zunehmend wandelt. Doch was wären all diese bahnbrechenden Entwicklungen ohne Sensoren? Sensoren helfen dabei, die Umwelt zu erfassen. Sie nehmen z.B. Datum Dienstag, 14. Mai | 18.00-20.00 Uhr Messdaten über Abstand, Druck oder Temperatur auf und sind somit die Schlüsseltechnologie für die zunehmende Technologisierung und Moderation Katrin Lohbeck, Forschungsprojekt Automatisierung in unserer Gesellschaft. Die Natur ist hierbei wie bei so „Schnittstellen zwischen Hochkultur und vielem technologisches Vorbild: Fledermäuse orten beispielsweise über Kultureller Bildung“, Wissenschafts- und Ultraschall ihre Beute - eine Messtechnik, die heute unsere Einparkhilfe im Kulturzentrum Auto nutzt. Auch am Institut für Sensor- und Aktortechnik (ISAT) der Hochschule Coburg wird an innovativen ultraschallbasierten Sensorlösungen für Fragestellungen aus der Industrie gearbeitet. Dabei werden nicht nur klassischer Ultraschall wie bei der Einparkhilfe, sondern auch sogenannte Oberflächenwellen, die in der Natur bei Erdbeben auftreten, zur Entwicklung von Sensoren eingesetzt. In diesem Vortrag werden Sie erfahren, wie man diese Schallwellen nutzen kann, um Windschutzscheiben oder Keramikfliesen berührungssensitiv zu machen, wie man von außen feststellen kann, ob sich im Inneren Ihrer Wasserleitung ein Biofilm befindet oder ob Tropfen auf Ihre Windschutzscheibe fallen.

Ort Gymnasium Alexandrinum Seidmannsdorfer Str. 12

Frequenzen analysieren Prof. Dr. Philipp Epple, Fakultät Maschinenbau und Automobiltechnik Das menschliche Gehör ist ein außerordentlich präzises „Mikrofon und Frequenzanalysator“, das Geräusche, Töne, Harmonien und ganze Konzerte „analysieren“ und dem Menschen „verständlich“ übergeben kann. In diesem Workshop wird gezeigt, aus welchen Frequenzen Musik besteht. Eine Note in der Partitur eines Konzertes entspricht einer einzigen Frequenz, so entspricht das „a“ z.B. einer Frequenz von 440 Hz. Auf den Partituren stehen immer nur reine Frequenzen oder auch so genannte Töne, die gespielt werden sollen. Wird das Konzert aber mit einem Akustikmikrophon aufgenommen, wird durch eine darauffolgende so genannte Frequenzanalyse oder Frequenzzerlegung sichtbar, dass die Aufnahme viel mehr Frequenzen bzw. Töne enthält, als in der Partitur an und für sich vorgesehen waren. Das ist deshalb so, weil die menschliche Stimme und Musikinstrumente nicht reine Töne, sondern gleich ein ganzes Klangspektrum, bestehend aus dem Grundton, den Obertönen und Rauschanteilen erzeugen: die sogenannte Klangfarbe. Diese Klangfarbe ist für jede menschliche Stimme, für jedes Instrument und für jedes Orchester etwas anders und somit einzigartig. In diesem Workshop werden diese Zusammenhänge, beginnend mit einzelnen elektronisch erzeugten reinen Tönen, über Töne einzelner Instrumente und der menschlichen Stimme bis hin zur Orchestermusik, mittels Frequenzzerlegung mit vielen Beispielen gezeigt und erklärt.

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Prof. Dr. Klaus Drese

Touchsensitive Oberflächen durch akustische Wellen

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Prof. Dr.-Ing. Philipp Epple Musik, Maschinengeräusche und Frequenzanalyse

Das menschliche Gehör ist ein außerordentlich präzises „Mikrofon und Frequenzanalysator“, das Geräusche, Töne, Harmonien und ganze Konzerte „analysieren“ und dem Menschen „verständlich“ übergeben kann. So kann das menschliche Gehör Töne und Tempo hochpräzise feststellen. Der Mensch kann mit seinem Gehör schönste Musik von z.B. störenden Geräuschen klar unterscheiden. Aber was ist es, was das menschliche Ohr tatsächlich wahrnimmt? Hören wir z.B. das Klarinettenkonzert von Mozart, KV 622, sind wir von der Musik fasziniert. Aber aus was besteht das Klarinettenkonzert bzw. Musik allgemein? Betrachtet man die Partitur des Klarinettenkonzertes von Mozart (Abbildung 1), so sieht man eine zeitliche Folge (Tempo) von verschieden Noten (verschiedene Instrumente). Eine Note entspricht aber streng genommen einer einzigen Frequenz, so entspricht das „a“ z.B. einer Frequenz von 440 Hz. Auf der Partitur stehen somit nur reine Frequenzen oder auch so genannte Töne.

Wird das Klarinettenkonzert mit einem Akustikmikrophon aufgenommen, so erhält man das akustische

Signal im Zeitbereich (Abbildung 2 links). Hier sind alle Töne (oder Frequenzen) zu jedem Zeitpunkt gemeinsam hörbar und im Zeitsignal enthalten, wie auch in Abbildung 1 durch den roten Rahmen dargestellt. Aus dem Signal im Zeitbereich können aber durch eine so genannte Frequenzzerlegung alle Töne oder Frequenzen einzeln wieder dargestellt werden, so wie in der Partitur (Abbildung 1), durch den roten Rahmen dargestellt. Das ist auch in Abbildung 2 unten dargestellt. Vergleicht man jedoch die Frequenzen aus der Partitur mit den Frequenzen, die durch die Frequenzzerlegung des Zeitsignales berechnet wurden, so wird ersichtlich, dass im Frequenzbereich viel mehr Frequenzen als in der Partitur ersichtlich sind. Das ist deshalb so, weil Musikinstrumente nicht reine Töne, sondern gleich ein ganzes Klangspektrum, bestehend aus dem Grundton, den Obertönen und Rauschanteilen wiedergeben: der so genannten Klangfarbe des Instruments.

Daher klingt kein Instrument wie das andere. Jedes Instrument hat seine eigene Klangfarbe, d.h. erzeugt neben dem Grundton unterschiedliche Obertöne und Geräusche. So hört sich das „a“ einer Geige ganz anders 29

als das „a“ einer Klarinette an, aus diesem Grund.

Selbst gleiche Instrumente haben unterschiedliche Klangfarben, d.h. zwei Geigen haben nie exakt dieselbe Klangfarbe. Hinzu kommen die Lautstärke und das Tempo, die von den einzelnen Musikern und vom Dirigenten eines Orchesters bestimmt werden: kein Orchester spielt dasselbe Konzert wie das andere!

Das kann anhand eines Spektrogramms sichtbar gemacht werden (Abbildung 3). Die x-Achse stellt hier den zeitlichen Verlauf, die y-Achse die Frequenz und die Farbe deren Intensität oder Lautstärke dar.

Würde das Klarinetenkonzert von Mozart in einem Computer als reine Töne im exakten Tempo programmiert und wiedergegeben werden, wäre es kaum wieder zu erkennen bzw. würde wahrscheinlich kaum jemanden wirklich gefallen.

Wenn es hingegen von einem Orchester mit Solisten gespielt wird, ist es wunderschön. Allerdings, hört sich die Aufnahme der Berliner Philarmonikern unter der Leitung von Herbert von Karajan ganz anders als die Aufnahme des Boston Symphony Orchester unter James Levine an. Aber was unterscheidet z.B. eine Kantate von Bach oder ein Klarinettenkonzert von Mozart von einem Klaviertrio von Klaus Ospald oder von den Klavierstücken von Arnold Schönberg?

Weshalb sagt uns unserer natürlicher Frequenzanalysator, das menschliche Gehör, dass es sich hier um sehr unterschiedliche Kompositionen bzw. Komponisten handelt? Einen Mozart erkennt man gleich, auch wenn man das Stück nicht genau kennt? Warum ist das so?

Unser Gehör kann aber noch viel mehr: Geübte Musikkenner können nicht nur Komponist und Stück nennen, sondern auch noch das Orchester und den Dirigenten - und vielleicht auch noch den Solisten! Es gibt also offensichtlich umfangreiche Erkennungsmerkmale. Wenn das menschliche Gehör i.V.m. der mensch30

lichen Intelligenz dieses aber so genau erkennen kann, kann das vielleicht auch die passende Akustikmesstechnik i.V.m. Algorithmen der künstlichen Intelligenz?

Erkennt man z.B. einen Mozart schon alleine anhand eines Spektrogrammes, sozusagen wie ein musikalischer „Fingerabdruck“? Gibt es ganz bestimmte Tonsequenzen oder „Tonsignaturen“, die typisch für einen Komponisten sind und anhand derer die Komponisten einer Aufnahme mit einer Software zur Frequenzanalyse und einem KI-Algorithmus erkannt werden kann? Wie sieht der „Fingerabdruck“ oder die „Tonsignatur“ eines Ospald- oder Schönberg-Stückes aus?

Genauso wie heute Handys den wortwörtlichen Fingerabdruck, die Iris und das Gesicht des Besitzers erkennen können, ist es auch denkbar, dass durch eine Frequenzanalyse i.V.m. Algorithmen der künstlichen Intelligenz, Komponist, Orchester, Dirigent und vielleicht auch der Solist erkannt werden können. Auch Maschinen erzeugen eine Klangfarbe, d.h. Grundtöne, Obertöne und Rauschanteile (Breitbandgeräusche).

Insbesondere Ventilatoren, die in vielen Anwendungen wieder zu finden sind, werden heutzutage akustisch optimiert oder „designed“. Hierfür müssen deren Geräusche analysiert, verstanden und verbessert werden. Ventilatoren werden z.B. in Computern, Haushaltsgeräten wie Staubsaugern und Dunstabzugshauben oder auch in Haartrocknern eingesetzt. Auch in Fahrzeugen gibt in der Klimaanlage etliche Lüfter. In allen diesen Anwendungen ist es wichtig, dass die Ventilatoren möglich leise und ohne störende tonale Komponenten laufen. Wie bei der Musik lassen sich diese Geräusche in ihre Frequenzen zerlegen und verstehen, um auf dieser Grundlage die akustische Optimierung der Ventilatoren vorzunehmen (Abbildung 5 und Abbildung 6).

Abbildung 1: Ausschnitt der Partitur des Klarinettenkonzerts KV 622 von Wolfgang Amadeus Mozart Abbildung 4: Vivaldis Konzert für 4 Violinen - akustische Auswertung mit der Software SonicVisualizer

Abbildung 2: Zeitbereich (oben) und Frequenzbereich (unten) eines Ausschnitts von Mozarts Klarinettenkonzert KV 622

Abbildung 3: Spektrogramm aus einem Ausschnitt der Kantate BWV 147 von Johann Sebastian Bach

Abbildung 5: Schmalbandspektrum eines Lüfters für die Kühlung von Computern (CPU Kühler)

Abbildung 6: Geräuschpegel von Gebläsen für Staubsauger

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28. MAI

Sound Design Die Funktionalität von Klängen und Geräuschen

Modul 1 Lernende Maschinen: Was kann und darf Künstliche Intelligenz?

Wenn Klänge laufen lernen Nassrin Hajinejad, Studiengang Zukunftsdesign, Wissenschafts- und Kulturzentrum

Ort DesignCampus Hochschule Coburg Holzbox, Am Hofbräuhaus 1 Datum Dienstag, 14. Mai | 18.00-20.00 Uhr Moderation Prof. Dr. Peter Pfrommer, Leiter des Labors für Bauphysik und Bauakustik, Fakultät Design

Im Alltag sind unsere Bewegungen stets von Geräuschen, Tönen und Klängen begleitet. Beim Gehen hören wir unsere Schritte, beim Kochen das Rühren im Topf und beim Schreiben den Kugelschreiber auf dem Papier.

Klänge regen an, strukturieren unsere Tätigkeiten und richten unser Erleben auf bestimmte Aspekte unseres Tuns aus. Interaktive Technologien ermöglichen ganz neue Formen der Verklanglichung. Zum Beispiel können die Sensoren im Smartphone genutzt werden, um Körperbewegungen zu erfassen und diese in Echtzeit in einzelne Klänge oder musikalische Motive zu übersetzten. In diesem Vortrag werden anhand praktischer Beispiele die vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten interaktiver Klänge veranschaulicht und ihre Wirkungsweisen auf unser Erleben erkundet.

Sound im Produktdesign – eine unterschätzte ästhetische Dimension Johanna Bartenstein, Studiengang Integriertes Produktdesign In unserem Leben sind Geräusche unser täglicher Begleiter. Bei jedem Schritt und Tritt hören wir uns selbst und die Geräusche in unserer Umgebung. Bei jeder Handlung entstehen Klänge in der Interaktion mit Objekten und der Umwelt. Jedoch passiert das alles so natürlich und unbewusst, dass wir davon gar nichts mitbekommen. Wendet man in diesem Moment seine Aufmerksamkeit achtsam auf das Hören, fällt einem auf, was um einen herum klingt. Das Prasseln des Regens, das Blubbern des Wasserkochers, das Rauschen einer Lüftung und viele andere Geräusche. So macht auch jedes Produkt Geräusche, wenn man es verwendet. Dadurch, dass Gehörtes immer nur direkt in diesem einen Moment erklingt und danach wieder weg ist, ist Klang ungreifbar und an die Zeit gebunden. Das macht es schwer diesen konkret zu gestalten, wie etwa die Form oder die Funktion eines Produkts.

Das Nachdenken über Geräusche ist genauso flüchtig wie die Schallwellen selbst. In meinem Vortrag möchte ich spielerisch und aktiv die Aufmerksamkeit auf das Hören lenken, Gestaltungsweisen für Sound erklären und vorstellen, was im interaktiven, digitalen Bereich vor allem in Hinblick auf intuitive Mensch-Objekt-Interaktionen in Zukunft möglich ist.

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Nassrin Hajinejad

Johanna Bartenstein beim Schneiden von Tonspuren

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Johanna Bartenstein Sound im Produktdesign. Eine unterschätzte ästhetische Dimension in der Mensch-Objekt-Interaktion Auszüge aus ihrer Bachelorarbeit im Coburger Studiengang Produktdesign Wintersemester 2018/19.

Jede Bewegung erzeugt Klang. Mal laut, mal leise. So unterbewusst wir auch Klänge wahrnehmen, sie sind ein ständiger Begleiter unseres Alltags und helfen uns in der Interaktion mit Objekten. Der Sound, der entsteht, wenn wir ein Spiegelei in die Pfanne schlagen, gibt uns Informationen darüber, aus welcher Höhe das rohe Ei in die Pfanne fällt, am Brutzeln können wir erkennen, ob das Fett heiß genug ist. Ohne diese funktionalen „Feedback“-Klänge würde uns das Leben um einiges schwerer fallen.

Nicht nur diese funktionalen Alltagsgeräusche leiten uns durch den Alltag, auch der Alarmsound, den man einstellt, um das perfekte wachsweiche Frühstücksei zu kochen. Sein Erklingen erinnert uns daran, den Herd auszumachen, ohne ständig die Uhr im Auge behalten zu müssen. Dieser Ton ist meist schrill, in schnellem Takt, oder wird ansteigend lauter, um uns aus dem gewohnten Geräuschumfeld zu reißen und so auf sich aufmerksam zu machen. Um uns herum gibt es viele Klänge, die künstlich erschaffen werden, um uns funktionales Feedback zu liefern. Sie beeinflussen unser Handeln und bilden eine uns umfassende Geräuschkulisse, die tendenziell lauter wird und sich dauernd verändert.

In der neuen, heutigen Soundscape werden die natürlichen Klänge immer mehr von künstlichen ersetzt. Sounds werden heutzutage für eine Vielzahl

von Produkten genutzt, zum Beispiel für Computer, Smartphone Apps, Warnungen (im Krankenhaus, im Flugzeug) oder Elektrofahrzeuge. Aus der Perspektive des Designs betrachtet sind diese künstlich erzeugten Sounds funktionale Klänge, die zu unserer Umgebung hinzugefügt werden, und das für einen bestimmten Zweck und nicht als Dekoration oder als Kunstwerk.

Das Ziel dabei ist, Klänge zu produzieren, um effizient Informationen für den/die Nutzer*in zu kommunizieren. Zum Beispiel werden die allgemein bekannten akustischen Eigenschaften wie Rhythmus, Tonhöhe, Lautstärke verwendet, um einen Alarm hörbar und als wichtig wahrnehmbar zu gestalten.1 Es können aber auch komplexere Informationen vermittelt werden, zum Beispiel, wenn die Drehzahl des Motors ansteigt und das Geräusch darauf hinweist, dass man in den nächsten Gang schalten sollte. Oder wenn der/die Mechaniker*in aus langjähriger Erfahrung weiß, dass anhand des Klangs etwas mit dem Motor eines Autos nicht stimmt und dadurch analysiert, was wohl kaputt sein könnte.

Sonification und Auditory Displays Auch digital können vielschichtige Informationen durch Sounds vermittelt werden. Eine Technik, um Ton aus Daten und Datensätzen zu generieren oder um auf Interaktionen mit einem System zu reagieren, ist die Sonifikation.2 Man kann Sonifikation als „akustisches 35

Pendant zur wissenschaftlichen Visualisierung“ beschreiben.3 Die Anzeige, die Ton verwendet, um Informationen zu kommunizieren, heißt Auditory Display.4 Ein Auditory Display ist also die auditive Darstellung einer Information und Sonifikation die Methode, die Daten zu generieren.

Es gibt unterschiedliche Gestaltungsformen für Auditory Displays. Je nach Abstraktionsgrad können verschiedene „Icons“ erstellt werden, die einerseits sehr nah an realen Feedbackgeräuschen gestaltet sind oder andererseits sehr abstrakt und musikalisch.

Auditory Icons ahmen alltägliche, nicht-sprachliche Laute nach, die wir aus unserer täglichen Erfahrung der realen Welt kennen. Diese Geräusche stehen dadurch in enger Verbindung mit dem auslösenden Ereignis bzw. der ausgeführten Aktion des/der Benutzer*in. Es soll eine intuitive Verbindung zwischen den metaphorischen Objekten am Computer und dem Menschen entstehen, die durch vertraute Klänge akustisch unterstützt wird. Die Bedeutung der Laute muss nicht erlernt werden, weil sie auf unseren früheren Erfahrungen basieren.

In den frühen 1980er Jahren entstanden die ersten Ansätze der Gestaltung klanglicher Welten auf Computern. Während der Desktop sich als das hauptsächliche visuelle User Interface etablierte, entwickelte William Gaver 1989 den Sonic Finder und verwendete das erste Mal den Begriff der Auditory Icons als Äquivalent zu visuellen Symbolen. Er forschte über die Verwendung von Sounds für Apples Dateimanagement-Anwendung, den ‚Finder‘, der zum Organisieren, Bearbeiten, Erstellen und Löschen von Dateien auf dem Macintosh verwendet wird. Es gibt eine Vielzahl von Aktionen, die mit Sound hinterlegt wurden: Auswählen, Ziehen und Kopieren von Dateien; 36

Öffnen und Schließen von Ordnern. Auswählen, Scrollen und Ändern der Größe von Fenstern und das Löschen von Daten.5 Im Sonic Finder wurde das Löschen von Dokumenten durch das Geräusch dargestellt, das entsteht, wenn ein Stück Papier zerknittert wird. Dieses Geräusch ist ein wunderbares Beispiel für ein gelungenes Auditory Icon und hat bis heute auf dem Desktop von Apple-Geräten Bestand. Die Stärke des Sonic Finders war, dass er die Metapher der Schreibtisch-Benutzerschnittstelle verstärkte, was die Illusion, dass die Komponenten des Systems greifbare Objekte sind und direkt manipuliert werden können, intensivierte.6 Interaktive und synthetische Sounds Auditory Icons beziehen sich auf die Vertrautheit mit Klängen in unseren täglichen Erfahrungen. Um diese Verwendung noch besser umsetzen zu können, werden Geräusche auch synthetisiert, um die Parameter am Computer besser einstellen zu können und diese in Echtzeit verändern zu können (evolutionäre Objekte).

Hier bewegt sich das komplexe Auditory Icon hin zur interaktiven Sonifikation. Komplexere Gesten und Prozesse werden vom Nutzer gesteuert und kontinuierlich in Ton dargestellt. Besonders wichtig ist es, den Hörer in den Gestaltungsprozess und die Identifizierbarkeit von Klängen miteinzubeziehen. Durch die stetige Weiterentwicklung von interaktiven Schnittstellen und der Entwicklung der Bereiche Mobile und Wearable Computing entstehen neue Anwendungsfelder. Durch Multi Touch und freie Gesten werden Auditory Icons noch mehr Verwendung finden, um diese neuen Schnittstellen zu unterstützen und zu erweitern. Es können intuitive und komplexe Zuordnungen zwischen Sound und Aktion oder Schnittstelle erstellt werden.7

Es gibt natürlich Objekte und Ereignisse, die in der realen Welt keinen entsprechenden Klang haben. In diesen Fällen können unter anderem Earcons oder kreative Sound-Design-Praktiken für die Gestaltung eines Sounds verwendet werden, den es im echten Leben gar nicht gibt. Ein Beispiel dafür stammt aus dem Film „Star Wars“ aus dem Jahr 1977, in dem der Tontechniker Ben Burtt einen neuen Sound für die Lichtschwerter der Jedi-Ritter im Film gestalten musste. Ein anderes Beispiel ist der Droide R2D2, da dessen Stimme zu 50% elektronisch generiert wurde und der Rest aus einer Kombination aus Wasserpfeifen und Vokalisationen besteht. Filmsounddesigner überlagen oft mehrere Sounds, bei denen konkret identifizierbare und abstrakte Klänge miteinander kombiniert werden, um den einfachen Klängen eine mehrschichtige Bedeutung zu geben. Burtt erschuf Klangeffekte mit Tier- und Maschinengeräuschen, damit einige Elemente wiedererkennbar sind. Er nutzte akustische Manipulationen (pitch shifting, filtering, time stretching, amplitude enveloping), um Phantasieobjekte wie Lichtschwerter irgendwie vertraut und glaubwürdig erscheinen zu lassen. Film und Medien beeinflussen das Sounddesign, vor allem in narrativen Bereichen, wie bei interaktiven Objekten.

Die Mensch-Computer-Interaktion bietet dazu einen interessanten Vergleichspunkt. Viele der in dieser Disziplin entwickelten Methoden messen Reaktionszeiten, Bewegungszeiten oder andere chronometrische Messungen. Aber was wahrscheinlich wichtiger ist, ist, wie gut und schnell Benutzer lernen können, eine Schnittstelle zu manipulieren oder ihre Aktionen erfolgreich zu verändern. Die Qualität des Designs wird durch die Leistung der Benutzer und durch die Geschwindigkeit des Erlernens bestimmt.

1 Dal Palù, Doriana et al., Frontiers of Sound in Design: A Guide for the Development of Product Identity Through Sounds, SpringerBriefs in Applied Sciences and Technology (Cham: Springer International Publishing, 2018). doi:10.1007/978-3-31976870-0, http://dx.doi.org/10.1007/978-3-319-76870-0, xii.

2 Hermann, Thomas, Hunt Andy und John G. Neuhoff (Eds.), The Sonification handbook (Berlin: Logos-Verl., 2011), 1–2.

3 Hermann, Thomas „Sonifikation hochdimensionaler Daten: Funktionaler Klang zum Erkenntnisgewinn,“ in: Funktionale Klänge: Hörbare Daten, klingende Geräte und gestaltete Hörerfahrungen, hrsg. v. Georg Spehr, Sound Studies 2 (Bielefeld: transcript, 2009), 67–85, 69.

4

Hermann u.a. 2011, 9–10.

5 Gaver, William „The SonicFinder: An Interface That Uses Auditory Icons,“ Human-Computer Interaction 4, Nr. 1 (1989): 6.4, doi:10.1207/s15327051hci0401_3; Didlick, Chris „Auditory Icons,“ Designing Sound, zuletzt geprüft am 08.08.2018, http:// designingsound.org/2016/11/24/auditory-icons/.

6

Gaver 1989; Hermann u.a. 2011, 325.

7

Hermann u.a. 2011, 335.

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Modul 2 | 8.-23. Mai

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Im Innenraum der Musik - Experimentelles Hören und elektronische Klangerzeugung

Die Workshops und Konzerte verbinden elektronische Klangerzeugung mit künstlerischer Virtuosität, moderne Digitaltechnik mit experimentellem Hören. Sie machen nachvollziehbar, wie Klänge unsere Welt gestalten, wie sie sich technisch verändern und auf wie vielfältige Weisen wir sie wahrnehmen. Die Digitalisierung fragt neu, was die menschlichen Sinne ausmacht: Was bedeutet es, wenn Stimmen und Klänge digital generiert sind? Ist nichtmenschliche Intelligenz in der Lage, Authentizität und Gefühle zu vermitteln, die sie selbst nicht besitzt? Können Computerprogramme lernen, kreativ zu sein und künstlerisch zu arbeiten? Lässt sich unbefangen mit Robotern kommunizieren - oder wird doch immer ein Unterschied bleiben?

Zwei anspruchsvolle Konzerte auf hohem technischen und künstlerischen Niveau spitzen diese Fragen zu, indem sie die Entwicklung der modernen Musik bis zum Einsatz von aufwändiger LiveElektronik nachverfolgen. Sie sind mit Einführungen und zahlreichen Angeboten zur Vertiefung verbunden.

Der Komponist Klaus Ospald ist als „Composer in Residence“ zu Gast an der Hochschule.

Ospalds Werke werden von internationalen Interpreten und Orchestern gespielt, darunter das Ensemble Contrechamps, das Ensemble Modern, die MusikFabrik, das Collegium Novum Zürich und das Arditti Streichquartett. Er erhielt unter anderem wie den Bayerischen Staatspreis und den Kompositionspreis des SWR-Sinfonieorchesters Baden-Baden/Freiburg im Rahmen der „Donaueschinger Musiktage“. 2013/14 war er „Composer in Residence“ am Berliner Wissenschaftskolleg. 2016/17 arbeitete er als Stipendiat am Internationalen Künstlerhaus Villa Concordia in Bamberg. 2017 erhielt er den Kulturpreis der Stadt Würzburg. Am 22. November 2019 wird ihm in München der Happy New Ears-Komponistenpreis der Hans und Gertrud ZenderStiftung verliehen.

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08. MAI

Workshop mit dem Komponisten Klaus Ospald Elektronische Klangerzeugung als Mittel musikalischer Gestaltung, oder: Die Sehnsucht nach neuen Klängen

Modul 2 Im Innenraum der Musik - Experimentelles Hören und elektronische Klangerzeugung Ort Hochschule Coburg, Campus Friedrich Streib Gebäude 9, Raum 9-111 Datum Mittwoch, 08. Mai | 16.00-18.30 Uhr Anmeldung Der Eintritt ist frei, doch die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Reservierung unter soundsderzukunft@hs-coburg.de

Klaus Ospald vermittelt einen kurzen historischen Abriss über Erweiterungen und Neuerungen klassischer Musik bis zur Gegenwart. Zahlreiche eingespielte Hörbeispiele untermalen diese musikalische Zeitreise.

Angekommen in der Gegenwart werden zudem die Auswirkungen elektronischer Klangerzeugung auf die klassischen kompositorischen Verfahren und deren Klangresultate in der Musik sowie die damit verbundenen Herausforderungen für die Hörer diskutiert.

Der Workshop ist insbesondere auf interessierte Bürger*innen und Studierende der Hochschule, also auf eine überwiegend nicht musikwissenschaftlich ausgerichtete Zuhörerschaft ausgerichtet. Die Hochschule setzt mit dem Projekt „Sounds der Zukunft“ ihre Initiativen fort, anspruchsvolle Kulturangebote anzubieten und aktuelle wissenschaftliche Diskurse aufzugreifen. Dabei steht immer auch die Vermittlung von Schlüsselkompetenzen wie fachübergreifendem Denken, kultureller Bildung, Medien- und Sprachkompetenz im Vordergrund.

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Der Komponist Klaus Ospald

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09. MAI

Philosophisches Café mit dem Philosophen Dr. Thomas Kriza und der Pianistin Barbara Zeller Künstliche Intelligenz und menschliche Kreativität: Reichweite und Grenzen maschineller Intelligenz am Beispiel der Musik

Modul 2 Im Innenraum der Musik - Experimentelles Hören und elektronische Klangerzeugung

Das Philosophische Café der Hochschule Coburg ist offen für Studierende, Lehrende und alle philosophisch Interessierten. Es findet zweiwöchentlich in der Coburger Altstadt statt. In einer lockeren Atmosphäre werden philosophische Themen im Horizont von Individuum und Gesellschaft diskutiert.

Ort Kulturladen, Judengasse 22, Coburg Datum Donnerstag, 09. Mai | 18.00 Uhr

Diesmal geht es um Künstliche Intelligenz als dem Versuch, menschliche Intelligenz durch Technik zu imitieren. Doch können Maschinen auch die Anmeldung höheren Ebenen menschlicher Kreativität wie etwa künstlerische Der Eintritt ist frei, doch die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Reservierung Tätigkeiten übernehmen? Werden sie jemals z.B. Symphonien wie unter soundsderzukunft@hs-coburg.de Beethoven komponieren können? KI-Enthusiasten begreifen derartige Einwände oft als Herausforderungen. So hat der Musikwissenschaftler, Komponist und Programmierer David Cope die Partitur-Strukturen von Komponisten wie Bach, Beethoven und Mozart maschinell analysiert und auf dieser Grundlage maschinelle Neukompositionen in deren Stil implementiert.

Es gibt Berichte über Blindvorführungen, bei der diese Kompositionen ein gelehrtes Publikum überzeugen konnten.

Im Philosophischen Café werden wir von der Pianistin Barbara Zeller konkrete Musikbeispiele hören und zusammen über maschinell komponierte Musik diskutieren: Wie können wir künstliche Intelligenz im Bereich menschlicher Kreativität verstehen? Werden uns Maschinen auch in diesem Feld überbieten können? Was sind eigentlich Kunst und Musik und welche Bedeutung haben sie für den Menschen?

Thomas Kriza hat in Stuttgart und Berlin Philosophie, Soziologie, Psychologie und Wirtschaftsinformatik studiert und 2014 an der Freien Universität Berlin in Philosophie promoviert. Seitdem unterrichtet er an der Hochschule Coburg Philosophie in den interdisziplinären Lehrveranstaltungen des „Coburger Wegs“ und leitet das Philosophische Café in Coburg. 2018 erschien sein Buch „Die Frage nach dem Sinn des Lebens. Das zwiegespaltene Verhältnis des modernen Denkens zu den Sinnentwürfen der Vergangenheit“ im Felix Meiner Verlag.

Eine Kurzbiografie der Pianistin Barbara Zeller finden Sie auf Seite 47.

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Barbara Zeller

Dr. Thomas Kriza

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15. MAI

Workshop mit dem Komponisten Klaus Ospald Das kritische Ohr: Warum Musik auch trennen kann

Modul 2 Im Innenraum der Musik - Experimentelles Hören und elektronische Klangerzeugung Ort Hochschule Coburg, Campus Friedrich Streib Gebäude 9, Raum 9-111 Datum Mittwoch, 15. Mai | 16.00-18.30 Uhr Anmeldung Der Eintritt ist frei, doch die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Reservierung unter soundsderzukunft@hs-coburg.de

Hören ist ein „synthetischer Akt“. In diesem Workshop werden Grundkenntnisse über gegenwärtig-klassische Musik anhand von Hörbeispielen vermittelt und die eigenen Erwartungshaltungen über das, was Musik ist, kritisch hinterfragt. Denn das Hören von Musik gibt oft mehr Aufschluss über das eigene Hörverhalten als über die Musik selbst.

Der Workshop ist insbesondere auf interessierte Bürger*innen und Studierende der Hochschule, also auf eine überwiegend nicht musikwissenschaftlich ausgerichtete Zuhörerschaft ausgerichtet. Die Hochschule setzt mit dem Projekt „Sounds der Zukunft“ ihre Initiativen fort, anspruchsvolle Kulturangebote anzubieten und aktuelle wissenschaftliche Diskurse aufzugreifen. Dabei steht immer auch die Vermittlung von Schlüsselkompetenzen wie fachübergreifendem Denken, kultureller Bildung, Medien- und Sprachkompetenz im Vordergrund.

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Klaus Ospald bei bei Proben im SWR Experimentalstudio, Foto: Klaus Frรถhlich

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20. MAI

Kammerkonzert: Gegen den Takt - Neue Wege der Komposition

Modul 2 Im Innenraum der Musik - Experimentelles Hören und elektronische Klangerzeugung

Arnold Schönberg (1874-1951): Drei Klavierstücke op. 11 (1910) Die im Jahr 1908 entstandenen „Drei Klavierstücke op.11“ für Klavier solo von Arnold Schönberg gelten als Meilenstein der Musikgeschichte, da sie sich in ihrer freitonalen bzw. atonalen Kompositionstechnik erstmals lösen von den tradierten Regeln der Harmonik. Schönberg selbst spricht hier von der „Emanzipation der Dissonanz“ und erreicht durch die komprimierte Form der Themen und die daraus resultierende essentielle Ausdrucksdichte jedes einzelnen Momentes eine bisher kaum gekannte Expressivität.

Dennoch wäre Schönberg ohne seine Vorgänger ein anderer – dazu gehören trotz ihrer großen Differenz Wagner ebenso wie Brahms. Die Klavierstücke erinnern in ihrer Kompositionsweise an die Intermezzi von Brahms, ihr dreiteiliger Aufbau an die klassische Sonatensatzform, die vertikale und horizontale Verwebung der Themen an Bach.

Ort Hochschule Coburg, Campus Friedrich Streib Gebäude 3, Labor für Strömungstechnik Datum Montag, 20. Mai | 18.00 Uhr Anmeldung Der Eintritt ist frei, doch die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Reservierung unter soundsderzukunft@hs-coburg.de Künstlerische Leitung Barbara Zeller, Coburg

Johannes Brahms (1833-1897): Klavier Trio Op. 8, H-Dur (1853/45 bzw. 1889 überarbeitete Fassung) Was schöpferisches Feuer hervorbringt, können wir bei dem Klaviertrio op. 8 von Johannes Brahms erleben, das er in nur drei Wochen schrieb. Im Konzert ist eine revidierte Form zu hören, die er viele Jahre später schuf.

Kurz nach der ersten Begegnung 1854 mit dem Ehepaar Schumann entstanden, zeigt bereits das Original auf beeindruckende Weise die kompositorische Meisterschaft des damals 20jährigen.

Klaus Ospald: Klaviertrio (1994/95) Für Violine, Klarinette In B Und Klavier Welch enorme geistige und emotional tiefgründige Kompetenz sich mit allen möglichen Kompositionstechniken zu verbünden vermag, ist hörbar in dem Klaviertrio Traumes Wirren aus den Jahren 1994/95 von Klaus Ospald.

Sich der Herausforderung zu stellen, ein sich über Jahrzehnte angeeignetes Wissen in eine klassische Besetzung zu rahmen, entzieht sich vermutlich in seiner ganzen Dimension der Vorstellungskraft des Zuhörers, sei er nun musikalisch weniger vorgebildet oder mehr. Vielleicht ist das das Ideal der Kunst, dem wir immer wieder nachspüren wollen - eine Ahnung vermittelt zu bekommen von etwas Größerem – über unsere Existenz Hinausragendem.

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Hannah Solveij Gramß | Violine Hannah Solveij Gramß (*1998) begann bereits als Vierjährige mit dem Violinspiel. Die mehrfache Preisträgerin des Wettbewerbs „Jugend Musiziert“ (u.a. 2. Preis auf Bundesebene 2013) wurde zudem mit dem Kulturförderpreis der Sudetendeutschen Landsmannschaft in der Kategorie Musik ausgezeichnet. Sie ist sowohl Mitglied im Landes- und Bundesjugendorchester, als auch in der jungen deutschen Philharmonie.

Solistisch ist Hannah Solveij Gramß eine zunehmend gefragte Künstlerin, die gerne auch Genre-Grenzen überwindet. Auch mit der Harfenistin Catharina Mothes konzertiert sie kammermusikalisch auf verschiedensten Bühnen, darunter auch im Rahmen des von ihnen im Jahr 2017 erspielten Stipendiums „Yehudin Menuhin Live Music Now“. Hannah Gramß wurde zunächst im PreCollege als Jungstudentin an der Hochschule für Musik Würzburg gefördert. Seit 2016 studiert sie in der Klasse von Prof. Herwig Zack.

Jeany Park-Blumenroth | Violine

Die koreanische Geigerin Jeany Park-Blumenroth, in Wien geboren, studierte zunächst an der Korean National University of Arts in ihrer Heimatstadt Seoul, Südkorea. Zum Hauptstudium wechselte sie nach Deutschland an die Hochschule für Musik Nürnberg zu Prof. Daniel Gaede und zu Prof. Anne Shih an der Hochschule für Musik Mainz. In ihrer Orchestertätigkeit arbeitete sie unter anderem als Konzertmeisterin der Bayerischen Philharmonie mit Dirigenten wie Sir Colin Davis zusammen. Nach Stationen in Orchestern wie der Meininger Hofkapelle und den Bad Reichenhaller Philharmonikern arbeitet sie momentan im Philharmonischen Orchester des Landestheaters Coburg in der Gruppe der ersten Violinen.

Nina Janßen-Deinzer | Klarinette

Nina Janßen-Deinzer, in Köln geboren, studierte in Hannover in der berühmten Schule Hans Deinzers und schloss ihr Studium mit dem Konzertexamen ab. 1. Preise bei „Jugend musiziert“, beim Deutschen Musikwettbewerb und beim Internationalen Kammermusikwettbewerb in Osaka/Japan.Soloklarinettistin des Ensemble Modern von 2006-2017. Als Solistin Auftritte auf den verschiedensten Festivals wie Salzburger Festspiele, Donaueschinger Musiktage, Berliner Festwochen, Forum Festival Moskau. Sie unterrichtet seit 2015 als Professorin für Kammermusik an der Hochschule für Musik Nürnberg, von 2006-2017 im Rahmen der Internationalen Ensemble Modern Akademie und an der Hochschule für Musik Frankfurt und weltweit als Gastdozentin.

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Johannes Keltsch | Violoncello

Johannes Keltsch ist geboren und aufgewachsen in Stuttgart und hat in Berlin und Bremen studiert. Von 1994 bis 1997 spielte er im Orchester der Staatsoper unter den Linden, Berlin.

Weitere Engagements in anderen Orchestern und Ensembles waren u.a.: Theater Magdeburg, Ensemble neue Musik Berlin, Kammerorchester C. Ph. E. Bach, Mainfrankentheater Würzburg und die Dresdner Sinfoniker. Nach einer vorübergehenden Anstellung am Staatstheater Nürnberg ist Keltsch seit 1999 am Landestheater Coburg. Er ist ebenfalls als Barockcellist und seit 2015 auch als Instrumentallehrer am Gymnasium Albertinum tätig.

Frédéric Otterbach | Klavier

Der in Crailsheim aufgewachsene Frédéric Otterbach begann im Alter von fünf Jahren mit dem Klavierspiel an der Jugendmusikschule in Crailsheim. 2013 wurde er Frühstudent an der Hochschule für Musik in Würzburg und studiert dort seither bei Prof. András Hamary.

Der angehende Pianist besuchte zahlreiche Meisterkurse im In-und Ausland, weitere Anregungen erhielt er von Alexander Schimpf. Seine Teilnahmen beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ erbrachten ihm elf erste Preise, sowie einen Förderpreis der Sparkassen. Er erhielt zwei Stipendien beim Symphonie Orchester des Bayerischen Rundfunks. Er trat u.a. beim Bayerischen Kammerorchester in Bad Brückenau, in der Laieszhalle in Hamburg, und bei der Reihe „JungeMeisterpianisten“ in der Klaviermanufaktur Steingräber in Bayreuth auf.

Barbara Zeller | Klavier

Barbara Zeller studierte im Konzertfach Klavier und Kammermusik in Nürnberg, Detmold und Paris; im Jahr 2000 folgte ein dreimonatiger Studienaufentalt in St. Petersburg mit pädagogischem Schwerpunkt. Sie lebt seit 2004 in Rödental und betreibt seit 2016 den Kulturladen Judengasse 22. Dort unterrichtet sie eine private Klavierklasse und organisiert im kleinen Rahmen Ausstellungen und Konzerte, da ihr besonders die zeitgenössische Kunst am Herzen liegt. Seit kurzem ist sie 1. Vorsitzende des Tonkünstlerverbandes Coburg-Kronach-Lichtenfels e. V.

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Barbara Zeller Die Pianistin über das Konzert

Bei der Zusammenarbeit mit zeitgenössischen Komponisten fand ich immer besonders faszinierend, Musikgeschichte sozusagen live miterleben zu dürfen.

Es gibt ja gerade in der neuen Musik Werke, die beim ersten Hören nicht eingängig oder verstehbar sind, diesen Anspruch vielleicht auch gar nicht haben. Erst mit einer tieferen Auseinandersetzung wird einem als Zuhörer oder Interpret die emotionale, strukturelle, musikgeschichtliche Weite einer Komposition

bewusster, In Schönberg‘schem Sinne eines immerwährenden Strebens und Nie-fertig-werdens ist dieses sich Weiterentwickeln meines Erachtens die Triebfeder eines Künstlers überhaupt. Im Konzert versuche ich einen inneren Zusammenhang, eine Tradition, eine musikgeschichtliche Verknüpfung auch dadurch hörbar zu machen, dass ich die beiden Trios von Brahms und Ospald mit Schönbergs „Drei Klavierstücken op.11“ kombiniere.

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21. MAI

Laborpraktikum: Musik, Maschinengeräusche und Frequenzanalyse

Modul 2 Im Innenraum der Musik - Experimentelles Hören und elektronische Klangerzeugung Ort Hochschule Coburg, Campus Friedrich Streib Gebäude 3, Labor für Strömungstechnik Datum Dienstag, 21. Mai 16.00-17.00 und 17.30-18.30 Uhr Anmeldung Der Eintritt ist frei, doch die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Reservierung unter soundsderzukunft@hs-coburg.de Leitung Prof. Dr.-Ing. Philipp Epple, Fakultät Maschinenbau und Automobiltechnik

Das menschliche Gehör ist ein präziser „Frequenzanalysator“, der Geräusche, Töne und ganze Konzerte „analysieren“ kann. Aber wie kann es eine Kantate von Bach von Klavierstücken von Schönberg unterscheiden und uns mitteilen, dass es sich um sehr unterschiedliche Kompositionen und Komponisten handelt? Aufnahmen von Musikstücken, die im Konzert am Vortag gespielt wurden, werden mit Hilfe eines Signalkonditionierers und akustischer Auswertungssoftware visualisiert, analysiert und ausgewertet.

Eine Darstellung der Forschungen von Prof. Dr. Philipp Epple finden Sie ab Seite 26.

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Marie Joy Winkler, Prof. Dr.-Ing. Philipp Epple & Komponist Klaus Ospald bei einem Vorbereitungstreffen im Labor fĂźr StrĂśmungstechnik

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22. MAI

Live-Elektronische Klangumwandlung – wie funktioniert das? Musikinformatiker geben Einblick in die Technik

Modul 2 Im Innenraum der Musik - Experimentelles Hören und elektronische Klangerzeugung

Das Seminar reflektiert Chancen und Risiken von künstlicher Intelligenz in Bezug auf elektronische Musik. Der Musikwissenschaftler Hans Mayer hat die Elektrifizierung von Musik als die zweite große Revolution nach der Erfindung der Notation um 1200 bezeichnet. Die Live-Elektronik ist das technische Mittel, welche Musik nicht nur aufzuzeichnen vermag, sondern nach der Aufzeichnung moduliert und in den Raum entlässt. Neueste Verfahren der künstlichen Intelligenz setzen zur auf der Bühne gespielten Musik eine Metaebene der Elektronik, die nicht nur das tradierte Instrumentarium hybrid erweitert, sondern auch um synthetische Klänge ergänzt und über algorithmische Verfahren strukturiert. Diese „Autonomie-Ebenen“, welche über Computerprogramme wie MAX/MSP, PD oder Super Collider gesteuert werden, bergen die Gefahr, dass die „Musikmaschine“ Klänge generiert, die wie bei Google oder Garage Band angeboten zu einer ähnlichen Normierung führen wie die vormals weltweite Verbreitung der ersten Yamaha Synthesizer DX7 oder SY77.

Ort Hochschule Coburg, Campus Friedrich Streib Gebäude 3, Labor für Strömungstechnik Datum Mittwoch, 22. Mai 16.00-18.30 Uhr Anmeldung Der Eintritt ist frei, doch die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Reservierung unter soundsderzukunft@hs-coburg.de Leitung Reinhold Braig, Musikinformatiker und Klangregisseur des SWR Experimentalstudios, und Klaus Ospald

Reinhold Braig Nach abgeschlossenem Physikstudium an der Universität Tübingen war Reinhold Braig 15 Jahre freischaffender Musiker, Keyboarder, Bandleader und Komponist im Bereich Jazz und experimentelle Musik mit Konzerten in ganz Europa. Nach dem Studium der Filmmusik und Fortbildungen am IRCAM (Paris), CNMAT (Berkeley) und STEIM (Amsterdam) kam er 1998 als Klangregisseur und Musikinformatiker zum EXPERIMENTALSTUDIO und war dort bis 2018 tätig. Seine Interessenschwerpunkte sind die Integration von Live-Elektronik als spielbares Musikinstrument, die Verfeinerung der musikalischen Aufführungspraxis in zeitgenössischer Musik und die Pflege und Erhaltung historischer Live-elektronischer Musikinstrumente. Er arbeitete u.a. mit V. Globokar, K. Stockhausen, M. Andre, P. Dittrich, ensemble recherche, K. Ospald, W. Dauner und war als Klangregisseur bei Aufführungen von Werken L. Nono, P. Boulez, K. Stockhausen, M. Andre u.a. an der Scala Mailand, Carnegie Hall New York, Berliner Philharmonie, KKL Luzern, Philharmone de Paris, Opera City Hall Tokyo und an den Donaueschinger Musiktage tätig.

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Reinhold Braig

Klaus Ospald bei Proben mit Klangregisseuren des SWR Experimentalstudio und Musikern des Ensemble Experimental. Foto: Klaus Frรถhlich

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23. MAI

Öffentliche Generalprobe: Im Innenraum der Musik - Experimentelles Hören und elektronische Klangerzeugung Für die Aufführung am Abend wird Klaus Ospalds „Quintett von den entlegenen Feldern“ geprobt. Die musikalische Erarbeitung eines Stücks mitzuerleben, ist oft ein besonderes Erlebnis.

Das Betreten und Verlassen des Konzertraums ist jederzeit möglich, solange die Probe dadurch nicht gestört wird. Bitte beachten Sie die Ausschilderung und die Hinweise der Helfer*innen.

Modul 2 Im Innenraum der Musik - Experimentelles Hören und elektronische Klangerzeugung Ort Hochschule Coburg, Campus Friedrich Streib Gebäude 3, Labor für Strömungstechnik Datum Donnerstag, 23. Mai 10.00-13.00 Uhr Anmeldung Der Eintritt ist frei, doch die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Reservierung unter soundsderzukunft@hs-coburg.de Aufzeichnung durch den Bayerischen Rundfunk

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Auszüge aus der Partitur „Quintett von den entlegenen Feldern“ von Klaus Ospald (Verlag Neue Musik Berlin) © by Verlag Neue Musik, Berlin

© by Verlag Neue Musik, Berlin

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23. MAI

Konzert mit Live-Elektronik: Im Innenraum der Musik - Experimentelles Hören und elektronische Klangerzeugung

Modul 2 Im Innenraum der Musik - Experimentelles Hören und elektronische Klangerzeugung

Klaus Ospald: „Quintett von den entlegenen Feldern“ für Bassklarinette, Streichtrio, Flügel und Live-Elektronik

Ort Hochschule Coburg, Campus Friedrich Streib Gebäude 3, Labor für Strömungstechnik Datum Donnerstag, 23. Mai 18.00 Uhr Anmeldung Der Eintritt ist frei, doch die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Reservierung unter soundsderzukunft@hs-coburg.de Aufzeichnung Dieses Konzert wird vom Bayerischen Rundfunk – Studio Franken mitgeschnitten und auf BR-Klassik gesendet.

anschl. Gespräch des Komponisten Klaus Ospald mit dem Kulturwissenschaftler Prof. Dr. Christian Holtorf, Hochschule Coburg Klaus Ospald: „Quintett von den entlegenen Feldern“ für Bassklarinette, Streichtrio, Flügel und Live-Elektronik“ (Zweite Aufführung) Ensemble Experimental Bogdan Sydorenko, Klarinette Urs Walker, Violine Jean-Eric Soucy, Viola Esther Saladin, Violoncello Rei Nakamura, Piano Anna d’Errico, Piano

Live-Elektronische Realisation: SWR Experimentalstudio Reinhold Braig, Klangregie Maurice Oeser, Klangregie Simon Spillner, Klangregie Peter Tilling, Dirigent

Das SWR Experimentalstudio Das SWR Experimentalstudio ist ein Tonlabor, das unter Leitung von Detlef Heusinger zu den einflussreichsten Studios für live-elektronische Musik weltweit zählt. Es hat sich durch digitale Umsetzungen kompositorischer Ideen und live-elektronischer Klangumwandlungen international einen Namen gemacht hat. Durch Synthesen von Kunst und Technik entstehen Kompositionen in Koproduktion von Komponisten mit erfahrenen Musikinformatikern und Klangregisseuren. Das Studio hat 1998 den Europäischen Kulturpreis für Neue Musik und zahlreiche Preise der deutschen Schallplattenkritik erhalten.

Christian Holtorf Dr. Christian Holtorf ist Professor für Wissenschaftsforschung und Wissenschaftskommunikation an der Hochschule Coburg. Seine Schwerpunkte in der Lehre sind Wissenssoziologie und die Vermittlung von Kunst und Kultur. Mit Coburger Studierenden unternahm er in den vergangenen Jahren u.a. Exkursionen zur Kunstausstellung documenta, zu Konzerten Neuer Musik, zu verschiedenen Baudenkmälern und Museen sowie in die Bayerische Staatskanzlei. 2018 realisierte er im Coburger Puppenmuseum die interdisziplinäre Ausstellung „Modelle, die die Welt bedeuten. Wie Wissen entsteht“, an der alle Fakultäten der Hochschule beteiligt waren.

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Labor für Strömungstechnik

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Foto: Anja Limbrunner

Ensemble Experimental Das 2011 in Zusammenhang mit der Kompositions-Akademie matrix des SWR Experimentalstudios gegründete ENSEMBLE EXPERIMENTAL ist dem Experimentalstudio zugeordnet und versteht sich als Solistenensemble für Musik mit Live-Elektronik. Neben regelmäßigen Auftritten bei matrix gastierte das international besetzte Ensemble bei Festivals und Konzertreihen wie dem Acht Brücken Festival in Köln, dem Atlas Festival in Amsterdam, dem Borealis Festival in Bergen (Norwegen), der Konzertreihe des Cankarjev Dom in Ljubljana, dem Lucerne Festival, dem Musik + Festival in Innsbruck und dem Warschauer Herbst. Eine eigene CD-Reihe mit inzwischen vier Veröffentlichungen ist bei NEOS erschienen. Die Einspielung von Luigi Nonos Risonanze erranti wurde mit dem Deutschen Schallplattenpreis ausgezeichnet (NEOS 11119). Künstlerischer Leiter und erster Dirigent ist Detlef Heusinger.

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Foto: Klaus Gigga

Peter Tilling, Dirigent Peter Tilling gehört zu den führenden Dirigenten der jüngeren Generation. Er leitete Konzerte mit dem Philharmonia Orchestra London, dem Gulbenkian Orchester Lissabon, dem Mozarteum Orchester Salzburg und dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Mit dem ensemble recherche und dem Freiburger Barockorchester leitete er 2014 die Uraufführung von Hector Parras Oper Das geopferte Leben bei der Münchner Biennale. Als Leiter des ensemble risonanze erranti dirigiert er zahlreiche Ur- und Erstaufführungen. Ebenso ist die alte Musik im Mittelpunkt seiner Tätigkeit: Bei den Händelfestspielen Karlsruhe leitete er Händels „Almira“, am Staatstheater Nürnberg dirigierte er u.a. die Premieren von „Turandot“ und „Le Nozze di Figaro“. Peter Tilling ist ebenfalls Cellist (Konzertexamen bei Prof. Martin Ostertag) und spielte zuletzt Hindemiths Cellokonzert in Zürich sowie die Uraufführung von Nikolaus Brass‘ Capriccio for Tilling‘. Als Komponist trat Peter Tilling zuletzt mit den Uraufführungen „Ein Schatten, schwebend“ für Kammerorchester und dem Zyklus „Incipit“ in Erscheinung.

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Klaus Ospald Zum „Quintett von den entlegenen Feldern“

Das Quintett von den entlegenen Felder bezieht sich stark auf ein vorangegangenes Werk (...in questa rimota parte ...), wirft aber sowohl unter Einbeziehung der Live-Elektronik als auch durch den neu gewählten Blickwinkel ein anderes Licht auf die Gestaltungsidee.

Bildlich gesprochen ist es der Blick auf „die andere Seite“, die gegenüberliegende Seite eines Tales, das ich beidseitig durchquere: ein Wiederentdecken von Ähnlichkeiten durch Vergleich einer Erinnerung mit dem Vorherbetrachteten - und dadurch sich zeigenden Fremdheit -, die aus dem neu gewählten Blickwinkel resultieren. Das vorher und später Erschaute als ein geschlossenes Ereignis unter freiem Himmel...

Die Einbeziehung von Live-Elektronik stellt in meinem Schaffen bisher stets eine Ausnahme dar: Ich reagiere künstlerisch auf Errungenschaften neuer Technologien in Erforschung der physikalischen Natur des Klingenden, versuche sie zu durchdringen, zu begreifen in ihrem Anspruch, doch stets aus einer mir notwendigen kritischen Haltung heraus: Das Neue erscheint zwangsläufig, jedoch nicht immer als das Notwendige.

Die suggerierte Kausalität zwischen Neu und Notwendig entsteht nur durch selektive Wahrnehmung und strategisches Denken. Der französische Philosoph Paul Virilio schreibt zu Recht in seinem Buch „Ästhetik des Verschwindens“, dass jede neue Erfindung auch sein Gegenteil „erfindet“. Beispiele in der Art wären: die Erfindung des Flugzeuges ist auch die Erfindung des Absturzes, die Erfindung des lnternets die des Datenmissbrauchs und der Überwa-

chung, die Erfindung der Eisenbahn die der Entgleisung, die Erfindung der Sinne die der Täuschung etc. ... (ach, Büchner vielleicht noch: die Erfindung des Menschen ist auch die des Abgrundes).

Mein persönlicher Umgang in der Anwendung von Elektronik, hier insbesondere der Live-Elektronik, ist die Nutzung ihrer inhärenten und weitreichenden Möglichkeiten, in die Natur des Klingenden aus einer anderen Perspektive (... der gegenüberliegenden Seite...) einzudringen, Facetten nach außen zu stülpen, deren großräumliche Wahrnehmung nur möglich wären, wenn man in das Instrument hineinkröche. Das Eindringen in diesen akustischen Mikrokosmos eröffnet wieder einen Makrokosmos, sodass wir somit eigentlich eine Eigenart der Gegenwart beschreiben können: wir dringen immer tiefer in die Materie ein, fühlen uns aber - mit Musil gesprochen - wie ein Borkenkäfer: vorne alles dunkel und hinter sich Dunkelheit lassend ...

Die Fragezeichen häufen sich ständig: und so ist es auch bei mir eine Form der Annäherung, des Herantastens. Vermittlungen anonymer Klangtransformationen, die durch mein musikalisches Hirn gelaufen sind und somit unweigerlich in ein neues Umfeld geraten, sich amalgieren lassen oder abgestoßen werden, vertraut werden oder fremd bleiben. ln das Innere des Tones einzudringen und doch dabei das Entdeckte wieder nach außen zu bringen, einer übergeordneten Gestaltungsidee zuzuführen und dort einzuweben.

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Modul 3 | 3.- 6. Juni

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Künstliche Intelligenz – Coburg öffnet die Black Box Die Themenwoche besteht aus vier Events in der Coburger Innenstadt. Sie stellt die Veränderungen, die Künstliche Intelligenz für unseren Alltag bedeuten, in den Mittelpunkt und hinterfragt kritisch die neuen Möglichkeiten und Risiken der Technologie. Alle Interessierten sind eingeladen zum Mitmachen, Mitreden und Mitdiskutieren.

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03. JUNI

Modul 3 Künstliche Intelligenz Coburg öffnet die Black Box Ort Fußgängerzone Coburg Datum Montag, 03. Juni 12.30-14.30 Uhr Leitung Ralf Probst, Dipl. Musiker und Dozent, Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit

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Rhythmus und Bürgerdialog: Künstliche Intelligenz durchbricht den Coburger Alltag

Künstliche Intelligenz hält still und leise Einzug in alle Lebensbereiche – häufig ohne von uns gleich bemerkt zu werden. Klänge, Rhythmen des Alltags und der Zukunft beenden diese Heimlichkeit unüberhörbar und direkt in Coburgs Fußgängerzone. Rhythmus ist allgegenwärtig! Er beeinflusst, ja bestimmt unser tägliches Handeln nachhaltig.

In einem interaktiven Projekt erforschen wir mit Ihnen gemeinsam Rhythmen, Klänge und Geräusche des Alltags und versuchen diese in einen rhythmisch- perkussiven Kontext zu integrieren.

Dabei schenken wir Ihren Fragen und Anliegen rund um das Thema Künstliche Intelligenz ein offenes Ohr.

Studierende in Coburg

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04. JUNI 05. JUNI

Künstliche Intelligenz im Kino mit dem VHS-Film der Woche: Ex Machina

Modul 3 Künstliche Intelligenz Coburg öffnet die Black Box

Unsere Expert*innen begrüßen Sie am Kinosaal und laden Sie nach dem Film zum lockeren Gespräch vor Ort ein.

Ort Kino Utopolis, Hahnweg 2, Coburg

Dr. Barbara Kühnlenz: Spezialistin für soziale Mensch-Roboter Interaktion Markus Ring: Doktorand Informatik PEPPER: ein intelligenter Roboter, der in der Forschung tätig ist

Datum Dienstag, 04. Juni Mittwoch, 05. Juni Jeweils 20.15 Uhr

Künstliche Intelligenz ruft zahlreiche Fragen und Bedenken wach: Können wir bald nicht mehr unterscheiden, ob wir mit einem Menschen oder einer intelligenten Maschine interagieren? Und wer kontrolliert wen, wenn Menschen und Roboter mit komplexen kognitiven Fähigkeiten aufeinandertreffen? Im Coburger VHS-Kino begrüßt der Forschungsroboter „Pepper“ die Zuschauer *innen zu zwei besonderen Abendvorstellungen: Im Anschluss an die Ausstrahlung des Science Fiction Thrillers „Ex Machina“ (2015, Alex Garland) stehen Dr. Barbara Kühnlenz, Forscherin im Bereich der Mensch-Roboter-Interaktion, und Markus Ring, Doktorand im Bereich der Informatik, dem Publikum Rede und Antwort. Die Expert*innen geben Auskunft zum aktuellen Forschungs- und Entwicklungsstand der Künstlichen Intelligenz und zeigen auf, welche Kontrollmechanismen der Wissenschaft zur Verfügung stehen. KI im Kino findet in Zusammenarbeit mit der VHS Coburg und dem Kino Utopolis statt.

Zum Film EX MACHINA In dem mitreißenden Thriller Ex Machina gewinnt der 24-jährige Web-Programmierer Caleb (Domhnall Gleeson) einen firmeninternen Wettbewerb – sein Preis: eine Woche Aufenthalt im privaten Bergdomizil des zurückgezogen lebenden Konzernchefs Nathan (Oscar Isaac). Vor Ort muss Caleb allerdings an einem ebenso seltsamen wie faszinierenden Experiment teilnehmen und mit der weltweit ersten, wahren künstlichen Intelligenz interagieren: einer bildschönen Roboterfrau (Alicia Vikander). Die packende Story verwickelt Caleb in ein kompliziertes Liebesdreieck, in dem es um die großen Fragen der menschlichen Natur geht: Worin unterscheiden sich Wahrheit und Lüge? Was ist das Wesen von Bewusstsein, Emotion und Sexualität? Ex Machina ist ein faszinierendes Projekt des preisgekrönten Produzenten Scott Rudin (No Country for Old Men, The Social Network, True Grit).

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Dr.-Ing. Barbara Kühnlenz

Markus Ring

Zu den Beteiligten Wissenschaftler*innen Dr.-Ing. Barbara Kühnlenz Dr.-Ing. Barbara Kühnlenz, M.A. ist derzeit als Wissenschaftlerin in Forschung und Lehre am Lehrstuhl für Kognitive Systeme an der TU München, sowie als Lehrbeauftragte an der Hochschule Coburg, Fakultät Elektrotechnik und Informatik, tätig. Mit ihrem interdisziplinären fachlichen Hintergrund durch ein sozialpsychologisches Magister-Studium (LMU München, 2009) und Promotion zur Ingenieurin (summa cum laude, TU München, 2013) ist sie Spezialistin für das Fachgebiet soziale Mensch-Roboter Interaktion. Von 2010 bis 2013 war sie Mitglied im interdisziplinären DFG Exzellenzcluster „CoTeSys (Cognition for Technical Systems)“ und Institute for Advanced Study (IAS) in München. Sie arbeitete in diversen EU-Forschungsprojekten (FP7) und ist in internationalen Programmkommissionen verschiedener Fachkonferenzen im Bereich Robotik und Mechatronik aktiv. Außerhalb des wissenschaftlichen Bereichs war sie von 2014 bis 2017 Koordinatorin der Technologie Allianz Oberfranken (TAO) für die Hochschule Coburg. Ihr Schwerpunkt in Forschung und Lehre liegt in den Bereichen Soziale Robotik, Akzeptanz neuer Technologien, Industrie 4.0 und sozialwissenschaftliche Begleitforschung der Digitalisierung, insbesondere die Übertragbarkeit sozialpsychologischer Mechanismen auf die Mensch-Maschine Interaktion.

Markus Ring Cyberangriffe auf mittelständische Unternehmen sind längst keine Seltenheit mehr. In meinem Promotionsvorhaben „Data Mining zur Detektion sicherheitskritischer Ereignisse in Flow-basierten Netzwerkdaten“ untersuche ich die Eignung verschiedener Data Mining Algorithmen zur Detektion von Hackerangriffen in Unternehmensnetzwerken. Data Mining Algorithmen können selbständig Muster aus den zur Verfügung stehenden Daten erkennen und werden beispielsweise auch für selbstfahrende Autos oder für Produktempfehlungen in Online-Shops verwendet. Das Promotionsvorhaben beschäftigt sich neben der eigentlichen Detektion von Hackerangriffen auch mit grundlegenderen Fragestellungen, wie etwa der Abstandsberechnung nicht kontinuierlicher Werte (z.B. Was ist der Abstand zwischen den Farben grün und blau?) und der Generierung realistischer Testdaten.

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Quelle: 2014 Universal Pictures

Rika Lindholm und Franz Liebermann Liebe zur Maschine. Überlegungen zum Film „Ex Machina“ Auszug aus ihrer Studienarbeit im Fach Philosophie des Coburger Masterstudiengangs Betriebswirtschaft Wintersemester 2018/19

Schon jetzt können Maschinen mit künstlicher Intelligenz das, was wir Menschen auch können.

Gefühle interpretieren und Liebe vermitteln. Ob Freude, Trauer, Wut oder Leidenschaft. Es wird in Zukunft möglich sein, dass Roboter uns lieben. Vorerst klingt diese Vorstellung bizarr und schockierend. Kann ein Roboter echte Liebe vermitteln? Schließlich liest er nur unsere Gefühle ab, er ist programmiert darauf, unsere Gestik und Mimik zu erkennen.

Sind wir Menschen das jedoch nicht auch irgendwie?

Sind wir nicht auch ein Stück weit programmiert? Wir lesen Gefühle aus Mimik und Gestik und interpretieren dann, ob uns jemand mag oder nicht. Mit Berührungen und Worten zeigen und geben wir anderen Menschen und Lebewesen Liebe. Auf Basis unserer Erfahrungen wissen wir, was Liebe ist und was Gefühle sind. Wir wurden also irgendwann auch einmal “programmiert”,

genau wie ein Roboter. Liebe und Beziehungen sind Teil der Menschlichkeit. Wenn Maschinen lieben können, bedeutet das als Schlussfolgerung ja auch irgendwo Menschlichkeit.

Doch was unterscheidet unsere Liebe dann noch von der einer Maschine mit künstlicher Intelligenz? Das, was uns jetzt noch von Robotern unterscheidet, ist das Gefühl der Liebe. Das Empfinden von Liebe. Das Bewusstsein, was Liebe ist. “Liebe ist nicht nur Herzpochen. Liebe ist auch diese empfundene Bindung” (Tarek Besold)1. Reicht uns Menschen also die einfache Liebe, die wir schon jetzt bekommen nicht mehr? Wenn wir uns mit der Frage beschäftigen, inwieweit künstliche Liebe erstrebenswert ist, muss auch die andere Seite und damit die Position des Menschen zur Liebe beleuchtet werden. Wen lieben wir eigentlich? Und was lieben wir?

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Im Film Ex Machina verliebt sich Caleb in Ava. Obwohl er weiß, dass sie ein Roboter ist und kein menschliches Wesen, zeigt er Gefühle für sie. Caleb geschieht das, noch bevor er weiß, dass Ava auch intim werden kann.

Was passiert, wenn wir irgendwann mit künstlichen Robotern flirten? Wenn wir uns in künstliche Roboter verlieben? Wen lieben wir dann? Und spielt das überhaupt noch eine Rolle? Wenn Roboter all das können, was wir Menschen können, ist es dann überhaupt noch fraglich, warum wir diese lieben? Wir verlieben uns in das Aussehen und das Verhalten von Menschen. Somit können wir uns auch rein theoretisch in Maschinen verlieben. Sollten sie sich verhalten und so aussehen wie Menschen, dann können wir diese auch lieben.

Ein Mensch kann sich seit dem Einsatz von Computern und spätestens seit dem ersten Verwenden von Suchmaschinen nicht mehr über sein Wissen und daher seine Denkleistung identifizieren. Die Technik ist nicht erst seit heute nun auch schon so weit, Informationen über die Auswertung von neuronalen Netzwerken und somit künstlicher Intelligenz in Echtzeit über Sensortechnik aufzunehmen und miteinander zu verbinden. Durch diese Techniken ist es spätestens seit dem Projekt Sophia, des weltweit weitestentwickelten sozialen Roboters, auch möglich, emotionale und realistische Mimik zu zeigen.

Die Übertragung und Umsetzung dieser Technik auf den gesamten Körper stellt nur noch eine Frage der Zeit dar. Das Alleinstellungsmerkmal des Menschen wird dadurch rein faktisch immer unwesentlicher. Der Zeitpunkt, nach welchem ein Mensch einen Roboter als menschlich wahrnimmt, wird von den Verfassern als der Zeitpunkt erkannt, an welchem dieser Roboter geliebt wird.

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Grenzen der Künstlichen Intelligenz: „Liebe ist nicht nur Herzpochen“. Tarek Besold im Gespräch mit Ute Welty.

Deutschlandfunk Kultur 05.11.2016, URL: https://www. deutschlandfunkkultur.de/grenzen-der-kuenstlichen-intelligenz-liebe-ist-nicht-nur.1008.de.html?dram:article_id=370527 (Abruf 15.2.2019).

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Szene aus dem Film „Ex Machina“ Quelle: 2014 Universal Pictures

Szene aus dem Film „Ex Machina“ Quelle: 2014 Universal Pictures

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05. JUNI

Künstliche Intelligenz im Kino für Schulklassen: Hi, AI!

Modul 3 Künstliche Intelligenz Coburg öffnet die Black Box

Künstliche Intelligenz ruft zahlreiche Fragen und Bedenken wach: Sind intelligente Maschinen bald schlauer, stärker, mächtiger als Menschen?

Haben sie neben kognitiven Fähigkeiten auch ein Bewusstsein und Gefühle?

Und in welcher Beziehung stehen sie zum Menschen – können sie untergebene Arbeitskräfte, Freunde, (sexuelle) Partner sein? Im Coburger VHS-Kino begrüßen Johannes Schmölz, Promovend der Hochschule Coburg an der Fakultät Informatik, und Forschungsroboter „Pepper“ die Schüler*innen und Lehrkräfte zu zwei exklusiven Vorstellungen. Im Anschluss an die Ausstrahlung des Dokumentationsfilms „Hi, AI!“ stellen sich die Beiden dem Publikum vor und stehen Rede und Antwort zum aktuellen Forschungs- und Entwicklungsstand Künstlicher Intelligenz.

Ort Kino Utopolis, Hahnweg 2, Coburg Datum Mittwoch, 05. Juni 14:00-16:00 Uhr Teilnahme Nur mit Anmeldung möglich: 09561 317 8062

Zum Film Hi, AI! Humanoide Roboter sind die neuen Lebewesen auf unserem Planeten – tätig an der Rezeption, in Shopping Malls oder als Köche. Und sie führen bereits Beziehungen mit Menschen. „Bei einer K.I. musst du deine Sätze knapp und pointiert halten“, gibt der Roboterentwickler Matt seinem Kunden Chuck mit auf den Weg, als dieser seine neue Roboter-Partnerin Harmony in der Fabrik abholt und die beiden zu einem Road Trip durch die USA aufbrechen. Der Sex-Roboter Harmony, so stellt sich auf den zweiten Blick heraus, mag Bücher und kann aus dem Stegreif Ray Kurzweil zitieren. Am anderen Ende der Welt, in Tokio, bekommt Oma Sakurai von ihrem Sohn den niedlichen Roboter Pepper geschenkt. „Damit ich nicht verkalke“, sagt die alte Dame selbstironisch. Doch Pepper entpuppt sich als Lausbube, den Omas Gesprächsthemen wenig interessieren. Stattdessen flirtet er lieber mit der Schwiegertochter. Während Harmony und Chuck nach der Liebe suchen, und Pepper und Oma die Zeit totschlagen, stellt sich zunehmend die Frage: Wie werden wir mit künstlicher Intelligenz zusammenleben? Was werden wir gewinnen, was verlieren? Und: wer sind eigentlich die Hauptfiguren dieser schönen, neuen Welt? (Quelle: Filmposter Hi, AI!) Johannes Schmölz Nach meinem Studium an der Hochschule Coburg, habe ich knapp fünf Jahre in der freien Wirtschaft verbracht. Dort habe ich mich schwerpunktmäßig mit den Themen IT-Sicherheit und Identitätsmanagement beschäftigt. 2015 bin ich an die Hochschule zurückgekehrt und war dort zunächst im Bereich Robotik tätig. Seit 2018 forsche ich im Projekt FutureIOT an der Zukunft des Internets der Dinge. Schwerpunktmäßig beschäftige ich mich nach wie vor mit der IT-Sicherheit. In den letzten Jahren kam aber auch verstärkt das Thema Datenschutz mit hinzu. Gerade in Bezug auf Hype-Themen wie Künstliche Intelligenz gibt es eine Reihe offener und sehr spannender Fragen. Die wichtigste dabei: Lassen sich Künstliche Intelligenz und Datenschutz miteinander vereinbaren?

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Johannes Schmölz

Forschungsroboter „Pepper“ Foto: Rise And Shine Cinema, Kloos & Co. Medien 2019

Szene aus dem Film „Hi, AI!“ Foto: Rise And Shine Cinema, Kloos & Co. Medien 2019

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Zukunftswerkstatt: Künstliche Intelligenz im Unternehmen

Modul 3 Künstliche Intelligenz Coburg öffnet die Black Box Datum in der Themenwoche vom 3-6 Juni, der exakter Termin wird auf hs-coburg.de/ soundsderzukunft bekannt gegeben Organisation Zukunft.Coburg.Digital

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Kein anderes Digitalthema wurde in der Öffentlichkeit im vergangenen Jahr so kontrovers diskutiert, wie das Thema „Künstliche Intelligenz“. Doch was ist eigentliche Künstliche Intelligenz? Wo ist KI bereits erfolgreich im Einsatz? Wie verlief die Einführung und worauf ist dabei zu achten? Wer kann mir dabei helfen? Und wie kann ich ein KI-Projekt finanzieren?

Die Zukunftswerkstatt Künstliche Intelligenz widmet sich der emotionsgeladenen öffentlichen Debatte auf sehr pragmatische Weise und lädt zum praxisorientierten Austausch zum Thema „Künstliche Intelligenz im Unternehmen“ ein. Dabei werden Herangehensweisen etablierter Unternehmen genauso präsentiert wie die junger Startups, die mit großer Offenheit innovative Lösungen mit Hilfe künstlicher Intelligenz entwickeln.

In der anschließenden BBQ-Session kommen Sie in den lockeren Austausch mit Experten, Praktikern, Startups und etablierten Anbietern. Stellen Sie Ihre individuellen Fragen zur praktischen Umsetzung von KI-Projekten oder erarbeiten Sie in der Runde gemeinsame Projektideen.

Eine Veranstaltung von Zukunft.Coburg.Digital

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06. JUNI

Informations- und Diskussionsabend: Digitalisierung und Künstliche Intelligenz – Technologien, die Wirtschaft und Gesellschaft umwälzen?

Modul 3 Künstliche Intelligenz Coburg öffnet die Black Box Ort Leise Am Markt, Herrngasse 2, Coburg Datum Donnerstag, 06. Juni 18.00 Uhr - Open End Einlass: 17:30Uhr Moderation Dr. Markus Neufeld, CREAPOLIS

Künstliche Intelligenz ist ein kontroverses Thema. Verschiedenste Meinungen, Prognosen und Einschätzungen prallen aufeinander und führen mitunter zu Ratlosigkeit und einem eher mulmigen Bauchgefühl. Um eine faktenbasierte Meinungsbildung zu ermöglichen, bringt SOUNDS der Zukunft in Coburg Wissenschaftler*innen, Unternehmer*innen und Bürger*innen in einem offenen Informations- und Diskussionsabend zusammen. Hier erwartet Sie ein Blick hinter die oftmals reißerischen Kulissen der Berichterstattung zu Künstlicher Intelligenz.

Die Funktionsweise Neuronaler Netze wird zu Beginn auch für Fachfremde verständlich erklärt. Danach bietet ein Rapid Innovation Slam zwischen Coburger Start-Up Gründern einen unterhaltsamen Einblick, wie und wo Künstliche Intelligenz im Alltag bereits genutzt wird. Frau Prof. Dr. Ute Schmid, Expertin für Kognitive Systeme, zeigt in einem anschaulichen Vortrag die Möglichkeiten und Grenzen Künstlicher Intelligenz auf. Frau Prof. Dr. Hegel, Herr Prof. Dr. Wieland und Herr Prof. Dr. Kohls ergänzen dies aus der Sicht der Ethik, der Informatik und der Arbeitswissenschaft. In einer moderierten Diskussionsrunde ist das Publikum eingeladen, mit den Wissenschaftler*innen auf Augenhöhe in Austausch zu treten, Fragen zu stellen und kritisch in Frage zu stellen.

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Beteiligte Wissenschaftler*innen Prof. Dr. Ute Schmid Prof. Dr. Ute Schmid hat eine Professur für Angewandte Informatik, insbes. Kognitive Systeme, an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, inne. Im Forschungsfeld Kognitive Systeme beschäftigt sie sich mit der Entwicklung von Ansätzen, Konzepten und Methoden zu Entwurf, Charakterisierung, Implementation und Analyse von Systemen der Künstlichen Intelligenz (KI), die auf kognitiven Prinzipien basieren. KI, insbesondere deren Teildisziplin Maschinelles Lernen, wird für immer mehr Anwendungsbereiche relevant. Die Integration von KI-Komponenten in Anwendungssysteme wird unser Leben in vielen Bereichen beeinflussen. Arbeit, Bildung, Medizin und Pflege werden zunehmend durch KI unterstützt. KI wird aber auch immer stärker in unser Privatleben vordringen -- von Kaufempfehlungen über individualisierte Versicherungstarife, vom Smart Home bis zum autonomen Fahrzeug. Die Art, wie KI-Systeme gestaltet werden, wird beeinflussen, wie sich unsere Gesellschaft entwickeln wird -- ob menschliche Arbeit durch Automatisierung ersetzt wird oder ob Menschen bloß als Datengeber und manipulierbare Käufer gesehen werden. Um dem zu begegnen fordern KI-Forscher zunehmend, dass das leitende Forschungsziel sein muss, wohltätige und nützliche Intelligenz zu erschaffen (siehe KI-Leitsätze von Asilomar, 2017). Wesentliche Voraussetzungen hierfür sind Transparenz der Systementscheidungen und Kontrolle der Entscheidungen durch den Menschen. Eine Möglichkeit transparente, kontrollierbare KI-Systeme zu gestalten, ist die Kombination von blackbox-Lernverfahren mit Ansätzen des interpretierbaren maschinellen Lernens und der Integration von Techniken zur Generierung von Erklärungen. Im Vortrag werden intelligente, lernende Companion-Systeme als Realisierung dieser Forderungen beispielhaft für Anwendungen in Verwaltung und Medizin aufgezeigt. Companion-Systeme und Menschen werden als Partner betrachtet, die sich gegenseitig bei der Bewältigung unserer zunehmend komplexen Lebens- und Arbeitswelt unterstützen.

Prof. Dr. Nicole Hegel Prof. Dr. Nicole Hegel ist promivierte Erziehungs- und Gesundheitswissenschaftlerin und hat als solche die Professur für das Betriebliche Gesundheitsmanagement an der HAW Coburg inne. Sie befasst sich seit knapp 15 Jahren mit gesundheitswissenschaftlichen Fragestellungen im Kontext von Gesundheitsförderung und/oder Arbeit. Sie erlangte ihr Diplom in Erziehungswissenschaft an der Heinrich-Heine Universität Düsseldorf im Jahr 1998 und nahm im Anschluss den Masterstudiengang Public Health an der Universität Bielefeld auf, den sie 2001 mit dem Abschluss Master of Public Health (MPH) absolvierte. Zurück an der Heinrich-Heine Universität in Düsseldorf nahm sie eine Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Medizinische Psychologie auf und promovierte in einem interdisziplinären Projekt in der Gesundheitsverhaltensforschung. Nach Beendigung der Promotion im Jahr 2006 ging sie nach München zur BMW BKK um das Betriebliche Gesundheitsmanagement der BMW AG zu begleiten. Zwei Jahre später erfolgte der Wechsel in den Mutterkonzern, wo sie unter anderem das Kompetenzzentrum zum Thema „Psychische Gesundheit“ leitete. Der Ruf nach Coburg erfolgte im Jahr 2011. Hier befasst sie sich schwerpunktmäßig mit dem Zusammenhang von Gesundheit und Arbeit und fokussiert dabei Auswirkungen des Wandels der Arbeit im Zuge der Digitalisierung. Seit 2018 ist sie Dekanin der Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit.

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Prof. Dr. Niko Kohls Der habilitierte Medizinpsychologe, Achtsamkeitsforscher und langjährige Senior Fellow des Samueli-Institutes Niko Kohls beschäftigt sich seit mehr als 20 Jahren mit gesundheitspsychologischen Fragestellungen mit dem Fokus Achtsamkeit, Spiritualität sowie ihren Auswirkungen auf Gesundheit und Krankheit. Niko Kohls erwarb sein Diplom in Psychologie 1998 an der Universität Freiburg, promovierte 2004 an dem dortigen Uniklinikum in klinischer Psychologie und arbeitete dann als Postdoc ein paar Jahre in England, wo er mit mithalf einen innovativen Masterstudiengang „Psychology of Consciousness“ zu entwickeln. Im Jahr 2008 hat er an dem Generation Research Program der Ludwig-Maximilians-Universität München ein Forschungsprogramm etabliert, das sich der Erforschung von gesundheits- und organisationswissenschaftlich relevanten Aspekten von Achtsamkeit, Spiritualität und Diversity gewidmet hat. Er hat eine Reihe von empirischen und experimentellen Studien im klinischen und nichtklinischen Kontext durchgeführt und veröffentlicht. Im Jahr 2012 hat Niko sich mit der Arbeit „Achtsamkeit und Spiritualität als potentielle Gesundheitsressourcen“ an der Medizinischen Fakultät der LMU München für das Fach „Medizinische Psychologie“ habilitiert. Seit September 2013 ist Niko an die Hochschule Coburg als Professor für Gesundheitswissenschaften mit dem Fokus Gesundheitsförderung auf Lebenszeit berufen. 2019 wurde er in die Europäische Akademie für Wissenschaften und Künste berufen.

Prof. Dr. Thomas Wieland Prof. Dr. Thomas Wieland lehrt Informatik an der Hochschule Coburg und leitet das Fraunhofer-Anwendungszentrum für drahtlose Sensorik. Hier beschäftigt er sich mit innovativen Lösungen für das Internet der Dinge, von der Datenerfassung mit Hilfe verschiedenster Sensoren, über energiesparende Funkkommunikation, bis hin zu IoT-Plattformen.

Sarah Wunderlich Sarah Wunderlich hat den Bachelor und Master in Informatik an der Hochschule Coburg absolviert. Nun arbeitet sie an der Hochschule als wissenschaftliche Mitarbeiterin und ist ebenfalls Doktorandin an der Universität Würzburg. Ihr Themenschwerpunkt ist IT-Sicherheit durch Maschinelles Lernen. Ihr Wissen und ihre Begeisterung für das Thema teilt sie gerne mit Studierenden im Rahmen der Data Mining Vorlesung an der Hochschule Coburg.

Im Vortrag „KI für Dummies“ möchte sie grob erläutern, wie genau so ein künstliches neuronales Netz eigentlich funktioniert.

Alexander Otte Alexander Otte? Nie gehört. Wer soll das sein?

Aus dem kleinen Grub am Forst, nur einen Katzensprung vom schönen Coburg entfernt, komme ich.

Einer von vier Brüdern, Abitur am Casi, gelernter Autodoktor und ich habe mich der Informatik verschieben. Sogar soweit, dass ich Master bin. Das einzige, was mit KI etwas zu tun hat, ist das Informatikstudium. Warum sollte der Kompetenz in KI haben? Jo, ich bin Entwickler, Grafiker und Geschäftsführer einer Spieleschmiede. Aber das wichtigste ist wohl, dass ich ein Mensch bin. Spieleschmiede? Ja, Videospiele. Da braucht man schon an der einen oder anderen Stelle KIs, z.B. wenn der Computer den Spieler finden soll. Und über was slammt er da? Über KIndererziehung.

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Markus Hülß Markus Hülß ist in Coburg geboren und schloss hier auch seinen Bachelor in Informatik sowie den Master in Informationstechnologien für Unternehmensanwendungen ab. Während seines Studiums begann er eine Tätigkeit als wissenschaftliche Hilfskraft beim Fraunhofer Anwendungszentrum für drahtlose Sensorik, für das er auch weiterhin als Mitarbeiter tätig ist. In dieser Zeit entdeckte er auch sein Interesse am Thema Gamification, welches verschiedene Aktivitäten, wie einkaufen, lernen, Sport u.a. spielerischer und somit interessanter gestalten soll. Da er nach seiner Bachelorarbeit, in der vereinfachte Gamificationanwendungen für den Einzelhandel im Fokus standen, weiterhin starkes Interesse an diesem Thema hatte, beschloss er sich damit selbstständig zu machen.

Somit gründete er 2017 das Startup Bireal Systems, eine Plattform, die es auch Nicht-Informatikern erlaubt, Gamifikationanwedungen für ihren Bereich (z.B. Supermarkt, Schule, Messe, Event, Freizeitaktivität u.v.m.) einfach zu generieren.

Abendprogramm 18:00 Musikalische Interpretationen zu KI

Die Klangfänger unter Leitung von Moritz Metzner 18:15 Begrüßung 18:20 Einführung: Was Ist Künstliche Intelligenz?

Sarah Wunderlich, Doktorandin Informatik: „Künstliche Intelligenz für Dummies“ 18:30 Rapid Innovation Slam

Markus Hülß, Startup-Gründer und Mitarbeiter Fraunhofer Institut Coburg: „Spielen verboten!“

Alexander Otte, Startup-Gründer: „So viel KI steckt in Spiele-Apps“

Zukunft.Coburg.Digital: KI in der Coburger Wirtschaft 19:00 Key Note: Beneficiary AI: Von autonomen Blackboxen zu transparenten Partnern

Prof. Dr. Ute Schmid, Universität Bamberg 19:15 Offene Diskussionsrunde

Prof. Dr. Niko Kohls, Hochschule Coburg

Prof. Dr. Nicole Hegel, Hochschule Coburg

Prof. Dr. Thomas Wieland, Hochschule Coburg

Prof. Dr. Ute Schmid, Universität Bamberg Zukunft.Coburg.Digital 20:15 Offener Austausch mit Buffet 81

Prof. Dr. Ute Schmid

Prof. Dr. Nicole Hegel

Prof. Dr. Niko Kohls

Prof. Dr. Thomas Wieland

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Sarah Wunderlich

Alexander Otte

Markus HĂźlĂ&#x;

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Hannah Strauch Evaluation

Mein Name ist Hannah Strauch und ich studiere derzeit im zweiten Semester im Master Gesundheitsförderung an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Coburg. In meiner Masterarbeit möchte ich mich mit dem Thema der Künstlichen Intelligenz auseinandersetzen. Hierbei geht es mir besonders darum, wie die Coburger*innen den Einfluss von Künstlicher Intelligenz auf ihren Alltag und ihre Lebensqualität einschätzen. Am Beispiel von Sounds der Zukunft möchte ich zusätzlich das Potential eines Kultur- und

Bildungsprogrammes zur Begegnung diffuser Ängste und zur Förderung einer faktenbasierten Meinungsbildung untersuchen. Besonders interessiert mich dabei, wie die Grundsätze des „Empowerment“ und der „Partizipation“ in einem solchen Programm verwirklicht werden können. Bei Fragen zu meiner Masterarbeit stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung. Am besten können Sie mich per E-Mail erreichen: hannah.strauch@stud.hs-coburg.de 85

01. JUNI

Programmtipp: 5. Coburger Clang.Clausur 2019

Ort Hochschule Coburg Campus Design, Holzbox Datum Samstag, 01. Juni 13.00 - ca. 17.00 Uhr Einführung und Moderation Prof. Dr. Peter Pfrommer und Prof. Rudolf Schricker Hochschule Coburg

Inklusion und deren raumakustischen Konsequenzen Dipl.-Ing. (FH) Werner Rüger, IBAS Ingenieurgesellschaft mbH Bayreuth Musik erleben – Räume bespielen – Musik- und Kunstschule in Monheim am Rhein, Nikolaisaal in Potsdam sowie die Musikschule in Baunatal Ilka Berger HHS PLANER + ARCHITEKTEN AG Kassel Der Architekt als Komponist - Der Raum als Instrument Lukas Neuner vom Architekturbüro Brückner & Brückner Würzburg Zusammenspiel Musiker-Stück-Raum – Klangqualität Prof. Dr. Gunter Ziegenhals, Westsächsische Hochschule Zwickau, Institut für Musikinstrumentenbau Licht- and Soundscapes Prof. Dr. Mona Hess mit Dr. John Hindmarch, Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Kompetenzzentrum Denkmalwissenschaften und Denkmaltechnologien Während der Campus.Design_open-Tage vom 29.05. - 02.06.19 wird die Ausstellung Clang.Parcours 2019 gezeigt.

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Medientipps. Empfehlungen der Stadtbücherei Coburg zum Themenschwerpunkt „Sounds der Zukunft“

Sachbücher: Becker, Heinz: Brahms.

Cave, Stephen: Unsterblich: Die Sehnsucht nach dem ewigen Leben als Triebkraft unserer Zivilisation.

Darstellung und kritische Würdigung der vier grundsätzlichen Strategien, Unsterblichkeit zu erlangen: Lebensverlängerung durch medizinische Fortschritte, Glaube an die Wiederauferstehung des Menschen, Hoffnung auf ein Fortleben als Seele und symbolisches Weiterleben in Kindern oder durch ewigen Ruhm.

Close, Frank: Luzifers Vermächtnis: Eine physikalische Schöpfungsgeschichte.

Eberl, Ulrich: Smarte Maschinen: wie künstliche Intelligenz unser Leben verändert Ein gut geschriebenes Panorama einer in allen Bereichen digitalisierten und technisierten Umwelt. Aus der Gegenwart und den jetzt sich abzeichnenden Entwicklungen auf das Jahr 2050 projiziert. Was erwartet uns und wie gehen wir damit um?

Stuckenschmidt, Hans Heinz: Neue Musik. Mit einem Vorwort von Carl Dahlhaus.

Vom Klang der Bilder: Die Musik in der Kunst des 20. Jahrhunderts.

Wachsmuth, Ipke: Menschen, Tiere und Max: natürliche Kommunikation und künstliche Intelligenz Der Bielefelder Professor für Künstliche Intelligenz führt spannend und leichtfüßig durch die Komplexität der menschlichen wie tierischen Kommunikation und demonstriert am Roboter Max, wie diese virtuellen Agenten zu „menschlichen“ Dialogpartnern und Helfern werden könnten.

Romane: Chambers, Becky: Zwischen zwei Sternen (Wayfarer-Universum; 2).

Lovelace, die liebenswerte künstliche Intelligenz aus dem ersten Band der Reihe, bekommt nach einem Systemausfall einen eigenen Körper, wird damit zum Humanoiden und muss lernen, mit ihrer neuen Existenzform umzugehen. Fortsetzung von „Der lange Weg zu einem kleinen zornigen Planeten“.

Winter, Ariel S.: Mr. Sapien träumt vom Menschsein.

In einem Zukunftsszenario, in dem Roboter den Menschen anscheinend in allem überlegen sind, stellen sich auch für sie menschlich-existenzielle Fragen.

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E-Books: Walsh, Toby: It‘s alive: Wie künstliche Intelligenz unser Leben verändern wird.

Haben Sie sich auch schon einmal gefragt, ob Maschinen wirklich denken können und ob sie vielleicht sogar intelligenter sind als wir? Der australische Informatiker Toby Walsh nimmt uns mit auf eine unterhaltsame und inspirierende Reise durch die Welt der Künstlichen Intelligenz.

CDs: Kremerata musica: Mahler, Schoenberg, Berg, Webern Ligeti, György: Etudes pour piano (Premier livre) Nono, Luigi: Fragmente - Stille, An Diotima: für Streichquartett Musiknoten: Brahms, Johannes: Trio: für Klavier, Violine und Violoncello ; op. 8 ; H-Dur - Frankfurt u.a.: Peters, o.J. - 58 S. Schönberg, Arnold: 6 kleine Klavierstücke: op. 19.

Stockhausen, Karlheinz: Zyklus für einen Schlagzeuger: [Werk] Nr. 9.

Ausführliche Liste und Infos zur Stadtbücherei mit Musikbücherei: www.coburg.de/stadtbuecherei 89

Veranstaltungsorte Richtung Erfurt | Berlin

CAMPUS FRIEDRICH STREIB

Parkhaus

Parkplatz

Bahnhof

KINO UTOPOLIS

Parkhaus

B4

REITHALLE LANDESTHEATER

KULTURLADEN JUDENGASSE 22

Markt

LEISE AM MARKT Parkhaus

GYMNASIUM ALEXANDRINUM Parkplatz

CAMPUS DESIGN

CREAPOLIS Richtung Bamberg | Nürnberg | München

BROSE

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Brose Fahrzeugteile Max-Brose-Str.1, Gebäude 25 96450 Coburg

Campus Design Am Hofbräuhaus 1 96450 Coburg

Campus Friedrich Streib Friedrich-Streib-Straße 2 96450 Coburg

CREAPOLIS Schlachthofstraße 1 96450 Coburg

Gymnasium Alexandrinum Seidmannsdorfer Str. 12 96450 Coburg

Kino Utopolis Hahnweg 2 96450 Coburg

Kulturladen Judengasse 22 Judengasse 22 96450 Coburg

Landestheater Coburg Schloßplatz 6 96450 Coburg

LEISE am Markt Herrngasse 2 96450 Coburg

Förder und Partner Ermöglicht durch die großzügige Unterstützung von:

Weitere Partner:

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IMPRESSUM Sounds der Zukunft. Künstliche Intelligenz zwischen Perfektion und Verantwortung Coburger Live-Forum 16. April - 4. Juni 2019 Projektleitung und Redaktion Prof. Dr. Christian Holtorf, Wissenschafts- und Kulturzentrum Monika Schnabel, Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit Elisabeth Westhäuser, Fakultät Elektrotechnik und Informatik Mitarbeit Marie Joy Winkler, Wissenschafts- und Kulturzentrum Design Simon Geistlinger

Hochschule Coburg Friedrich-Streib-Straße 2 96450 Coburg soundsderzukunft@hs-coburg.de

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