swiss cleanroom competence 01-2016

Page 1

Frühjahr 2016

swiss

CLEANROOM AWARD The First International Award for Innovation in Cleanroom Technology

2016

Strategische Unterstützung für Anwender SPITALKEIME REDUZIEREN

ZAHLEN, DATEN, FAKTEN

REINRAUMWISSEN VON EXPERTEN

APFELBAUM, REINRAUM, ISO 5

Hygienemassnahmen als Voraussetzung zur Vermeidung von hohen Infektionsraten.

Schweizer Pharmaindustrie hält zehn Prozent am Medikamentenmarkt weltweit.

Expertentage 2016: Von den Grundlagen über die Planung bis zur Optimierung.

Was macht ein Reinraum im Garten? Kunstprojekt wurde zehn Jahre alt.

SEITEN 1 + 2

SEITE 2

SEITE 3

SEITE 4

Reine Spitäler –

Widerspruch oder Wirklichkeit?

Foto: Nils Bröer

Spitalkeime sind für Patienten mit geschwächtem Immunsystem gefährlich, da sie gegen viele Antibiotika immun sind. Medikamentöse Hilfe ist daher schwierig. Ist z. B. die Händedesinfektion des Personals unzureichend, können leicht Keime von Patient zu Patient übertragen werden. Weitere Infektionswege sind unsterile OPInstrumente oder Kontaktübertragungen. Die konsequentere Einhaltung von Hygienemassnahmen ist eine Voraussetzung dafür, die Infektionsraten zu reduzieren. Doch noch immer gibt es Spitäler, die keinen spitalhygienischen Dienst haben. Hinzu kommt, dass die Kantonsbehörden die Spitäler selten kontrollieren. Hier wird zu sehr auf Vertrauen gesetzt. Laut einer Umfrage des Internetvergleichsdienstes Comparis würden lediglich sechs Kantone »regelmässig« vor Ort die Einhaltung von Hygienemassnahmen kontrollieren. Vier Kantone gaben an, sie hätten »schon ein-

mal« oder »nach Bedarf« geprüft. Sechs Kantone kontrollieren gar nicht. Zehn Kantone wollten an der Umfrage nicht teilnehmen. »Das ist doch skandalös«, sagt Felix Schneuwly von Comparis. »Restaurantküchen werden strenger kontrolliert als Operationssäle.« Die GesundheitsdirektorenKonferenz weist diese Kritik von sich: Für Hygiene seien die Spitäler zuständig, nicht die Behörden. Laut einer Umfrage von Swissnoso, einer Gruppe von Unispitalärzten, Spitalverbänden und dem Bundesamt für Gesundheit, hat nur rund die Hälfte der befragten Spitäler ein Programm zur Handhygiene. Weniger als die Hälfte hat einen Experten für Spitalepidemiologie oder Spitalhygiene im Haus. Swissnoso sieht hier »Luft nach oben«. Doch Präventionsmassnahmen erforderten Investitionen, die sich oft erst später rechneten und deshalb gegen-

In der Schweiz erkranken jährlich 70.000 Patienten an Spitalinfektionen. Laut Recherchen der Fernsehsendung »Kassensturz« könnte ein Drittel dieser Fälle durch bessere Krankenhaushygiene verhindert werden. Grund genug für die CleanroomAcademy, das Thema »Reinraum und Spital« auf die Tagesordnung zu setzen.

über der Spitalleitung schwierig zu rechtfertigen seien. Nun will der Bund mit einer nationalen Strategie gegen die Spitalinfektionen vorgehen. Ziel dieser Strategie namens Noso ist ein schweizweit einheitliches Vorgehen beim Überwachen, Verhüten und Bekämpfen von Infektionen in Spitälern. Die Strategie umfasst die Bereiche Monitoring, Governance, Verhütung und Bekämpfung sowie Bildung und Forschung. Die Spitalleitungen können selbst einiges tun, z.B. das Thema Reinheit und Schulung der Verantwortung einer Person zu übergeben. Auch die Anwendung des in den Schulungen Gelernten muss regelmässig kontrolliert werden. Abklatschtests sind ein probates Mittel zur Überprüfung mikrobiologischer Restkontaminationen auf Oberflächen. Optische Zustandskontrollen der Geräte sind ebenso ratsam. Dadurch lassen sich Schwachstellen erkennen und abstellen.

VERANSTALTUNG

LAYOUT, PLANUNG, KONSTRUKTION

Neujahrsapéro der Schweizer Reinraumbranche

Am Anfang steht die URS

Der Neujahrsapéro der Schweizer Reinraumbranche findet am Abend des 02. Februar 2016 an der CleanroomAcademy in Wangen an der Aare statt. Auf der Veranstaltung geben Experten einen Ausblick auf neue Trends und Herausforderungen für die Unternehmen der Reinraumbranche. Der Neujahrspéro bildet den Höhepunkt der zweitägigen ReinraumExpertentage zum Thema »Reinraum und Spital – ein Thema, zwei Welten«, die vom 02. bis 03. Februar an der CleanroomAcademy stattfinden. Für besondere Spannung unter den Expertenvorträgen dürfte das Thema »Die Bedeutung von Hygiene im Spital« sorgen, denn aus dem Alltag sind die vielen kontroversen Diskussionen hierzu allgemein bekannt. Der Abend des ersten Expertentags klingt beim Neujahrsapéro mit kulinarischen Genüssen und der Möglichkeit zum Networking in entspannter Atmosphäre aus. (fb)

Wann ist ein Reinraum perfekt? Planer und Anwender geben unterschiedliche Antworten, doch lässt sich die Richtigkeit belegen? – Im Grunde schon. Laut Pareto-Prinzip verursachen 20 Prozent eines Projekts 80 Prozent des Aufwandes und umgekehrt. Sollten wir also überlegen, mit welchen 20 Prozent wir leben können? Nein. Es sind 100 Prozent zu erreichen, um Produktsicherheit zu erreichen. Der beste Weg dorthin ist, eine URS zu erstellen. Ein Begriff, der oft undefiniert bleibt, denn Experten setzen voraus, dass sie nicht mehr »User Requiery Specification« sagen müssen. In einer URS werden alle Informationen, Wünsche und Prozesse erfasst. Sie dienen als Grundlage für das Gesamtprojekt. Wie wichtig eine URS ist, zeigt sich z. B. schon an einer Schleusenkonzeption. Baut man

Darüber hinaus bringt die Anwendung von Reinraumtechnik mehr Sicherheit vor Spitalkeimen. In einigen Gremien wird überlegt, Operationssäle nach dem internationalen Reinraumstandard ISO 14644 zu klassifizieren. Laut Arnold Brunner, Gebäudetechnik-Experte und Dozent an der Hochschule Luzern, kann auch die Raumlufttechnik einen Beitrag leisten, Spitalinfekte durch einen niedrigen Luftkeimpegel weitgehend auszuschliessen. Dies stelle allerdings grosse Anforderungen. »Heute ist bei einer anspruchsvollen Operation mit Wärmelasten von bis zu 8.000 Watt zu rechnen – das sind rund 200 Watt Kühlleistung pro Quadratmeter, die durch die Raumlufttechnik zu erbringen sind«, so Brunner. Derartige Anlagen in Operationssälen sorgen für Zufuhr frischer Aussen- und Abtransport belasteter Luft. Dies allein kann jedoch … WEITER AUF SEITE 2

eine Unisex-Schleuse, dann wirkt sich das einerseits positiv auf die Luft- und Reinigungskosten aus. Verhindert aber andererseits, dass später eine Reinraumzwischenkleidung eingeführt werden kann. Zwar gibt es auch dafür Lösungen wie Blindgläser und Verrieglungen an den Türen, doch erhöht sich damit die Wartezeiten der Kollegen. Richtige Planung steht im Fokus der ReinraumExpertentage zum Thema. (du) Foto: Rafael Ben-Ari - Fotolia

Nutzen Sie das Fachwissen der Referenten:

07. / 08. JUNI 2016 »Reinraum – Layout, Planung und Konstruktion«


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.
swiss cleanroom competence 01-2016 by Cleanroom Future - Issuu