reinraum journal 01-2016

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Frühjahr 2016

2016

CLEANROOM AWARD The First International Award for Innovation in Cleanroom Technology

2016

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Strategische Unterstützung für Anwender KRANKENHAUSKEIME REDUZIEREN

LAYOUT, PLANUNG, KONSTRUKTION

FLEXIBLE REINRAUMGESTALTUNG

REINRAUMWISSEN VON EXPERTEN

Konsequente Hygienemaßnahmen vermeiden hohe Infektionsraten.

Kluge Planung im Vorfeld hilft, die späteren Betriebskosten des Reinraums zu senken.

Wabenförmige und modulare Aufbauten ermöglichen völlig neue Raumkonzepte.

Alle Themen 2016: Von den Grundlagen über die Planung bis zur Optimierung.

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Liebe Leserinnen und Leser,

Reinraum und Krankenhaus – ein Thema, zwei Welten!? Foto: WavebreakMediaMicro - Fotolia

Durch multiresistente Keime sterben jährlich tausende Menschen im Krankenhaus. Moderne Reinraumtechnologien helfen, die Hygiene zu verbessern, Infektionen zu verhindern und Keime aus den OP-Sälen langfristig nahezu vollständig zu verbannen. UNSER THEMA AUF SEITE 2

ich wünsche Ihnen ein gesundes neues Jahr! Die Gesundheit ist unser höchstes Gut. Sie zu schützen und wiederherzustellen, ist das tägliche Bestreben der Ärzte. Doch mitunter verlieren sie den Kampf. Krankenhauskeime fordern jedes Jahr mehrere tausend Todesopfer. Dabei ließe sich die Zahl dieser tragischen Fälle durch den Einsatz von Reinraumtechnologie deutlich reduzieren. Welche Lösungen es gibt, wie sie anzuwenden sind und was sie bringen, das sind die Themen unserer Reinraum-Expertentage am 02. und 03. Februar in Wangen an der Aare (Schweiz). Informationen hierzu finden Sie in unserer Titelgeschichte. Die Expertentage zu diesem Thema hatten ihren Ursprung 2012 in Leipzig und erleben nun ihre Premiere in der Schweiz. Um auf die Gesundheit zurückzukommen: Schon unsere Mütter ermahnten uns zum regelmäßigen Händewaschen. Für das Arbeiten in LifeScience Reinräumen oder im OP reicht das jedoch nicht aus. Hier ist Desinfektion nötig. Eine Untersuchung zur Einreibetechnik kam dabei zu einem erstaunlichen Ergebnis. Lesen Sie dazu unseren Bericht auf dieser Seite. Außerdem stellen wir in dieser Ausgabe das Jahresprogramm der ReinraumAkademie vor. Nutzen Sie die Veranstaltungen zum Networking. Frank Duvernell, Geschäftsführer ReinraumAkademie

LAYOUT, PLANUNG, KONSTRUKTION

KEINE VORSCHRIFT IST DIE NEUE VORSCHRIFT

Wie lange ist mein Reinraum ein Reinraum?

Eigenverantwortliche Händedesinfektion ist wirkungsvoller als Einreiben nach Vorschrift

Wer zum ersten Mal Entscheidungen über Zonenkonzepte, Luftströmungen und Materialflüsse im Reinraum treffen muss, der kann durch Planungsfehler viel Geld verlieren. Die Fehler zeigen sich oft erst im Nachhinein, zum Beispiel in Form von überhöhten Betriebskosten und ungünstiger Logistik. Meist lässt sich dann mit vertretbarem Aufwand kaum noch etwas ändern. Wer einen Reinraum professionell planen und managen will, der sollte daher viel Sorgfalt auf die Planungsphase legen. Doch die Beschäftigung mit Bauelementen, Raumlayouts, Haftungsfragen, Projektierung und Qualifizierung ist anspruchsvoll, von der Kenntnis der entsprechenden Regelwerke gar nicht zu reden. Auf der sicheren Seite ist ein Anwender dann, wenn er beim Planen und Bauen eines Reinraums die Hilfe von qualifizierten Spezialisten nutzt. Dies erhöht zwar die Anfangsinvestition, gewährleistet aber später das effiziente Funktionieren der Prozesse zu verWEITER AUF SEITE 3 nünftigen Kosten.

Sie gelten als Gefahrenquelle No.1 für nosokomiale Infektionen im medizinischen Bereich – die Hände. Deutschlandweit sind jährlich mehr als eine halbe Million Menschen von Krankenhausinfektionen betroffen, in tausenden Fällen führen diese zum Tod. Einfaches Händewaschen mit Seife reicht als Hygienemaßnahme nicht aus. Zu viele Erreger bleiben haften und werden weiter übertragen. Aus diesem Grund ist für Mitarbeiter in gesundheitssensiblen Bereichen die gründliche Handreinigung mit Desinfektionsmitteln auf Alkoholbasis unerlässlich. Bisher sollte diese Reinigung streng nach EN-Vorschriften in mehreren Schritten vollzogen werden. Doch es gibt neue Erkenntnisse. Professor Günter Kampf, Director Science am Bode Science Center in Hamburg,

untersuchte zusammen mit mehreren Instituten für Pharmazie, Hygiene und Mikrobiologie erstmals die Einreibetechnik und Einwirkzeit und fand Erstaunliches heraus: Bei Desinfektion ohne Vorschrift gab es die wenigsten Einreibungslücken! Folglich ist die eigenverantwortliche Handreinigung die effektivste. Trotz dieser neuen Erkenntnisse sollten Mitarbeiter die fünf Punkte der Handdesinfektion kennen und die Hände mindestens 30 Sekunden lang mit Desinfektionsmittel einreiben. Regelmäßige Schulungen sollten auch weiterhin stattfinden. Denn Schwachstellen kennen und ausmerzen, bedeutet mehr Gesundheit für Mitarbeiter und Patient. Diesem Ziel könnte zu viel Autonomie bei Händereinigen mitunter schaden. (nm)


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