Nachrichten aus Israel 11/13

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Hamas mit dem Rücken zur Wand • 19

Israelische Firma beliefert NATO • 21

ISRAEL NACHRICHTEN AUS

Nr. 11 – November 2013

Europas institutionalisierter

Antisemitismus BETH-SHALOM


f u r s t h c a n Mitter

Freundestreffen

Sindelfingen Stadthalle Sindelfingen, Schillerstrasse 23

Freitag, 01.11.2013 (Allerheiligen)

10.00 Uhr: Alexander Seibel Alexander Seibel ist vollzeitlich, weltweit tätiger Verkündiger des Evangeliums mit Schwerpunkt Apologetik.

14.00 Uhr: Norbert Lieth

www.mnr.ch

Norbert Lieth ist Verkündiger, Bibellehrer und Vorstandsmitglied des Missionswerkes Mitternachtsruf.

Auch wieder mit dabei: HansJürgen Braun und sein rollender Kindertreff.

Wir freuen uns auf Sie!

e • MuSik ALiScH uMrAHMuNg! • BücHertiScH ! Mit NeuHeiteN


EDITORIAL 3

Liebe Israelfreunde In der englischsprachigen israelischen Tageszeitung Jerusalem Post schrieb der Reporter Michael Freund einen bemerkenswerten Artikel mit dem Titel: «Gott in die israelische Armee zurückbringen.» Er nahm teil an einer Abschlussfeier von Soldaten, die gerade ihre Grundausbildung abgeschlossen hatten. Im Artikel beschreibt er seine dabei aufgekommenen Gedanken wie folgt: «Mit Bewunderung betrachtete ich die jungen Soldaten mit unterschiedlicher Haut- und Haarfarbe von schwarz bis blond und staunte, wie tatsächlich die Zerstreuten Israels aus aller Welt eingesammelt werden, obwohl diesem erstaunlichen Prozess oft nicht genug Wertschätzung gegeben wird. Mit Spannung erwartete ich die traditionellen Ansprachen über die Wichtigkeit des Militärdienstes und der Verteidigung der Heimat, die bei solch einem Anlass üblicherweise vorgetragen werden. Meine Erwartungen wurden leider nicht voll zufriedengestellt, weil die Reden mit wenig Ausdruck und Begeisterung vorgetragen wurden. Doch da war etwas, das ich nicht zu hören bekam, ein Wort, das so zentral in unserem kollektiven und individuellen Leben ist, sodass ich in ungläubiges Staunen verfiel, nachdem der Anlass zu Ende war. Da war nicht ein einziger Hinweis auf Gott. Viel Aufmerksamkeit wurde der Schlagkraft der israelischen Armee mit seinen technischen Fähigkeiten und seinem militärischen Können gewidmet. Aber da war nicht das geringste Anklingen von bescheidener Demut noch ein Wort des Dankes an den Allerhöchsten, der über Sein Volk Israel wacht. Ich konnte es nicht glauben.» Freund verwies auf amerikanische Soldaten, die ihren Treueeid mit den Worten «So wahr mir Gott helfe» leisten. Auch britische Soldaten würden ihren Eid im Namen des allmächtigen Gottes leisten. «Hat die jüdische Armee, die für ein Volk steht, aus dem so viele ihr Leben zur Verherrlichung des Namens Gottes dahingegeben haben, plötzlich Gott vergessen? Es kommt sogar noch schlimmer. Im ‹Jiskor›, dem Gedenkgebet für gefallene Soldaten, wurde jede Nennung des Namens Gottes eliminiert. In einer skandalösen Entscheidung vor zwei Jahren wurde entschieden, die traditionellen Worte ‹Möge der Herr seiner Seele gedenken› mit ‹Möge Israel gedenken› zu ersetzen.» Weiter meint Michael Freund: «Ich möchte nicht falsch verstanden werden. Ich erwarte keine Predigt von den militärischen Führern. Doch wenn es in westlichen Ländern allgemeine Praxis ist, in militärischen Zeremonien den Namen Gottes zu nennen», fragt Freund, «warum sollte es dann in Israel anders sein? Grosse Heerführer hätten vor Schlachten gebetet.» «Eines der eindrücklichsten Beispiele in der neueren Geschichte ist der amerikanische General George S. Patton im Zweiten Weltkrieg, der glaubte, dass jede erfolgreiche Strategie Gott mit in Rechnung ziehen muss. Er sagte einmal: ‹Ich glaube ganz fest an das Gebet. Es sind drei Dinge, durch die der Mensch erreicht, was er will: Durch Planung, Arbeit und Gebet.› Als er anfangs Dezember 1944 die legendäre Ardennenoffensive plante und besorgt war, dass schlechtes Wetter die Sache behindern könnte, unterbrach er die Planung und rief den obersten Militärkaplan James O’Neil, um ein spezielles Gebet zusammenzustellen, für gutes Wetter, aber auch für den Sieg über die Feinde, das wie folgt lautete: ‹Herr, schenke uns gutes Wetter. Erhöre uns in Deiner Gnade, die wir als Soldaten zu Dir rufen, dass wir mit Deiner Kraft von Sieg zu Sieg schreiten, um die Tyrannei und Grausamkeit des Feindes zu zerschlagen, um Deine Gerechtigkeit unter den Menschen und Völkern aufzurichten. Amen.› Auf seine Anweisung hin wurden 250.000 Karten mit dem Gebet gedruckt und an alle Soldaten verteilt, die unter seinem Kommando standen.» Nach dem Sieg über das Schreckensregime Hitlers gab er nicht sich selbst, sondern Gott die Ehre. Patton wusste, dass menschlicher Stolz schnell zu überheblicher Arroganz führt. Und so meint Freund zum Schluss: «Es ist höchste Zeit, Gott zurückzuholen in die israelische Armee, denn gerade jetzt, wo die Gefahren rund um Israel immer grösser werden, brauchen wir Ihn mehr denn je.» Im Aufblick zu Dem, der die rechte Hilfe ist, grüsst Sie herzlich mit Shalom Ihr Fredi Winkler

Moral vs. politische Interessen im Syrienkonflikt Seite 14

Israelis arbeiten mehr als Arbeitnehmer im Westen Seite 22

Titel 4 Europas institutionalisierter Antisemitismus 5 Niederlande kündigen Projekt mit Jerusalem 6 Die Wahrheit über Israelis und Palästinenser im Westjordanland 7 Ban Ki-Moons Zickzackkurs

Hintergrundinformationen aus Israel 10 Kurzmeldungen 12 Israelisch-kenianische Kooperation bei Terrorbekämpfung 13 Syrische Chemiewaffen und das iranische Atomproblem 14 Moral vs. politische Interessen im Syrienkonflikt 15 Wer profitiert vom unterlassenen Schlag gegen Syrien? 19 Hamas mit dem Rücken zur Wand 20 Bündnis mit Ägypten wird engmaschiger 21 Israelische Firma beliefert NATO 22 Israels Winzereien im Negev 22 Israelis arbeiten mehr als Arbeitnehmer im Westen 24 Technion-Forscherin unter besten Nachwuchswissenschaftlern der Welt 25 Deutsch-Israelische Kooperation bei Krebsbehandlung 26 Israel verbessert ALS-Therapie

Bibel und Israel 28 Israel: Das sichere Zeichen der Entrückung


4 TITEL Nachrichten aus Israel • 11/2013

Zu dieser Ausgabe Die Beiträge in dieser Ausgabe dürften einerseits so manchen Israelfreund betroffen machen, andererseits auch ermutigen. Wenn wir lesen, wie sehr Europa gegen Israel ist, was jetzt die Niederlande im Auftrag der EU als erstes Land gegen Israel unternommen haben und wie der UN-Generalsekretär mit zwei Gesichtern spricht, wenn es um Israel geht, dann könnte man verzweifeln. Doch zeigen andere Artikel in dieser Ausgabe auch Positives, wie zum Beispiel, dass Ägypten und Israel heute auf dem Gebiet der Sicherheit eng zusammenarbeiten, was vor Wochen noch völlig undenkbar gewesen wäre. Das erinnert uns an Jesaja 19,25. Oder wir lesen, welch bahnbrechende Erfindungen Israel hervorbringt, die zum Wohlergehen und zur Gesundheit der Menschheit dienen. Oder wie Israel Kenia bei der Terrorbekämpfung unterstützt, wie sehr die Hamas, der schlimmste Feind Israels, nun mit dem Rücken zur Wand steht. Und schliesslich nehmen wir zur Kenntnis, dass Syrien alle chemischen Waffen zerstören muss, was Israel sehr zugute kommt. Da wird uns einmal mehr bewusst, dass der Herr alle Fäden in der Hand hat! Das gilt auch in Bezug auf den Iran, wobei Israel dessen neuer Führung misstraut. Auch hier hat der Herr das letzte Wort. Er kämpft für Sein Volk, wie Er das schon immer getan hat (2.Mo 14,14). Fast scheint es wie in unserem Glaubensleben: Auf der einen Seite geht es durch Tiefen und viele Anfechtungen, auf der anderen Seite werden wir immer wieder vom Herrn ermutigt, auf Ihn allein zu vertrauen und im Glauben neue Schritte zu wagen. Wenn Er ermutigt, fühlen wir uns wie auf «Tabors Höhen». Israel ist uns auf vielen Gebieten ein Vorbild oder auch ein warnendes Beispiel (vgl. 1.Kor 10,6.1) CM 

Gastkommentar

Europas institutionalisierter

Antisemitismus

Yuval Canfi ist den israelischen Lesern der Zeitung Yediot Acharonot vor allem als Kommentator bekannt. In einem seiner letzten Kommentare widmete er sich einem Thema, das Israelis nachhaltig beschäftigt: Der in Europa teilweise tief verwurzelte Antisemitismus.


HINTERGRUNDINFORMATIONEN AUS ISRAEL 5 «1929 erlebte die Welt die erste globale Wirtschaftskrise. Schnell schwappte die ‹Great Depression› von den USA nach Europa, das von Inflation und Arbeitslosigkeit getroffen wurde, was in den Menschen grosse Ängste weckte. Die NSDAP nutzte diese Situation politisch aus, um die Massen hinter sich zu vereinen. Sie präsentierte sich als eine Alternative auf dem Weg aus der Wirtschaftskrise. Dabei wurden die Juden als einer der Gründe für die Lage an den Pranger gestellt. Die Reinheit der Rasse und die Ausgrenzung der Juden sollten Deutschland und das deutsche Volk heilen und aus der Krise herausführen. 90 Jahre später steht Europa erneut vor dem Trümmerfeld einer Wirtschaftskrise. Griechenland steht vor dem Staatsbankrott, Spanien blickt auf eine Arbeitslosenrate von 25 Prozent, Italien versinkt in einem Schuldenberg und der Euro steht kurz vor dem Zusammenbruch. Europa ist erneut erkrankt. Und wie immer breiten sich in einem kranken Körper weitere Viren aus. Schon seit einigen Jahren kann man fast in ganz Europa beobachten, dass extremistische, ultra-nationale Gruppen gleich Pilzsporen auf den ersten Regen warten, um dann mit Lichtgeschwindigkeit aus dem Boden zu spriessen. Sie haben eine klare Ideologie: keine Juden, keine Immigranten, keine Minderheiten. Obwohl viele dieser Gruppen längst als politische Parteien in ihren Ländern präsent sind, konnten sie bisher nicht an Macht gewinnen, denn schliesslich steht ihre Ideologie im Widerspruch zum westlich-demokratischen Denken. Doch inzwischen erstarkt die Macht dieser Gruppen und Parteien in ganz Europa. Ihre Anführer schliessen die Reihen, um ihre Länder vor dem ‹Untergang› zu bewahren. Diese Bewegungen und ihre Anführer sind heutzutage, genauso wie in der

Vergangenheit, auf einen Sündenbock angewiesen, um ihren Aufstieg zu sichern. Wer eignet sich da besser als die Juden? Antisemitismus liegt auf der Hand, ist greifbar nahe, da er ohnehin mehr oder weniger latent verbreitet ist. Antisemitismus war nie ausgestorben, ist einfach aus dem Schlummer zu erwecken, man muss nur die richtige Gelegenheit abwarten. Einige Beispiele führen uns diese grimmige Realität Europas deutlich vor Augen. Dazu gehört die ‹Jobbik›-Partei, die im ungarischen Parlament die drittgrösste Partei ist und deren Vorsitzender 2012 dazu aufrief, die Juden seines Landes als solche zu registrieren, weil sie eine ‹nationale Bedrohung› seien. In Griechenland macht die Partei ‹Goldene Morgendämmerung› von sich reden. Diese Partei, die bei den letzten Wahlen 18 von 300 Parlamentssitzen errang, benutzt eine unzweifelhaft neo-nazistische Rhetorik. Vor einigen Monaten gab sie kostenlos Lebensmittel an die bedürftige Bevölkerung ihres Landes aus. Es versteht sich von selbst, dass Juden und Immigranten nicht in den Genuss dieser Unterstützung kamen. Solche rechtsradikalen, ultranationalen Parteien findet man in ganz Europa: in der Ukraine die ‹Svoboda› und in Bulgarien die ‹Ataka›, doch auch in Belgien, Frankreich, Österreich, Dänemark und weiteren Staaten kennt man solche Bewegungen bzw. Parteien sehr gut. Es darf nicht überraschen, dass der Antisemitismus in Europa angesichts dieser Entwicklungen wieder salonfähig geworden ist. Man findet ihn wieder in Schulen, in der Unterhaltungsbranche und sogar in den Justizsystemen. Weder die Polizei als aufklärendes Instrument noch die Staatsanwaltschaft als strafverfolgender Arm der Justiz regten sich grossartig nach dem Mord an drei Juden in Toulouse im März 2012. Ähnlich in Russland nach dem im vergangenen Juli

1929 erlebte die Welt die erste globale Wirtschaftskrise. Die Reinheit der Rasse und die Ausgrenzung der Juden sollten Deutschland und das deutsche Volk heilen und aus der Krise herausführen.

misslungenen Mordanschlag auf einen Rabbiner. Sie schreitet auch nicht ein, wenn in Spaniens Torero-Arenen Poster mit Hitler-Parolen auftauchen, in Bulgarien Popkünstler antisemitische Sprüche von der Bühne verbreiten und in Frankreich Schulkinder täglich von Kameraden gemobbt werden, nur weil sie jüdisch sind. Das ist erst der Vorgeschmack, denn in Europa ist der Antisemitismus wieder gesellschaftlich akzeptiert, namhafte Personen, die im Rampenlicht der Öffentlichkeit stehen, legitimieren den Antisemitismus, der vielerorts zudem schon längst wieder institutionalisiert ist. Einige neunzig Jahre alte Phänomene scheinen wiederzukehren, sodass die Frage aufkommt: Wohin führt das Europa?»  Bearbeitung AN

Niederlande kündigen Projekt mit Jerusalem Wir berichteten bereits im September über die neue EU-Richtlinie und die Implikationen für Israel. Nun sind die ersten Konsequenzen spürbar, denn die niederländische Regierung setzte einen Konzern ihres Landes unter Druck, ein Projekt aufzukündigen. Früher einmal galten die Niederlande als ein eherner Freund des Staates Israel. Nun sind aber ausgerechnet die Niederlande das erste europäische Land, das auf die Umsetzung der neuen

EU-Richtlinie pocht. In Erinnerung sei gerufen, was diese Richtlinie genau besagt: In allen Verträgen, die ab 2014 mit der EU geschlossen werden, muss die israelische Regierung unterzeichnen,

dass die Abkommen ausschliesslich für Israel in den Grenzen von 1967 gelten. Damit sollen israelische Siedlungen im Westjordanland, in Ostjerusalem und auf den Golanhöhen aus künftigen För-


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derprogrammen ausgeschlossen werden. Vor einigen Wochen setzte sich die niederländische Regierung mit der international tätigen Ingenieur-Beratungsfirma Royal Haskoning in Verbindung. Dieser niederländische Grosskonzern hat einen Vertrag mit der Stadtverwaltung Jerusalem geschlossen, um ein Projekt zur Infrastrukturentwicklung im Ostteil von Jerusalem umzusetzen. Dieses Projekt zur Reinigung des stark verseuchten Kidron-Flusses sollte zusammen mit der Jerusalemer Firma für Wasser und Abwasser umgesetzt werden. Im Rahmen dieses Projekts sollte in Ostjerusalem unter anderem ein modernes Klärwerk entstehen, damit das Kidron-Wasser nicht mehr so stinkt, das an Dörfern vorbei in Richtung Totes Meer fliesst. Da der Kidron im Ostteil der Stadt liegt, sollte das Klärwerk dort entstehen, im arabischen Teil von Jerusalem, der bis 1967 unter jordanischer Kontrolle stand. In einer Mitteilung der Geschäftsleitung von Royal Haskoning hiess es nun: «Unsere Firma setzt ihre Projekte in Einklang mit den international geltenden Gesetzen um. Nach eingehenden Beratungen mit unterschiedlichen Gremien sind wir zu der Erkenntnis gekommen, dass unsere Beteiligung

am Projekt der Stadtverwaltung Jerusalem eine Verletzung des internationalen Rechts darstellt, was uns dazu veranlasst, unsere Beteiligung am Projekt zurückzuziehen.» Zwei Wochen vor dieser offiziellen Mitteilung berichtete die israelische Tageszeitung Haaretz über den Druck, den die niederländische Regierung in dieser Angelegenheit auf Royal Haskoning ausübte. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich das israelische Aussenministerium längst eingeschaltet, um mit der niederländischen Regierung das Gespräch zu suchen. Man wollte unbedingt versuchen, die Aufkündigung der Beteiligung von Royal Haskoning an dem für den Umweltschutz und für alle in der Region lebenden Menschen bedeutsamen Projekt zu verhindern. Die offiziellen israelischen Stellen reagierten mit scharfen Worten auf die Mitteilung von Royal Haskoning. Der Sprecher des Jerusalemer Aussenministeriums, Yigal Palmor, betonte, dass das Projekt in keiner Weise das internationale Recht verletze. «Hier wurde eine Firma, die sich an einem wichtigen Projekt beteiligen wollte, unter Druck gesetzt. Es handelt sich um ein apolitisches Projekt zugunsten der Lebensqualität der Menschen der Region und des Umweltschutzes, doch der Druck

hat eindeutig politisch gefärbte antiisraelische Züge.» Darüber hinaus fügte Palmor hinzu: «Die eigentlichen Opfer dieses Rückzugs der niederländischen Firma sind palästinensische Einwohner in der Region um den Kidron, die unter dem stinkenden Abwasser massiv zu leiden haben. Uns ist schleierhaft, wie diese Absage europäischen Interessen dienlich sein soll.» In Europa erntete die Absage der Firma Royal Haskoning grosses Lob. Viele offizielle Repräsentanten der EU liessen zudem wissen, dass diese Linie fortzusetzen und die EU-Richtlinie nicht entsprechend der israelischen Bemühungen abzuschwächen sei. Man habe auf ihrer Einhaltung zu bestehen und sogar zu pochen, so wie es die niederländische Regierung im Falle des Projekts in Ostjerusalem gegenüber Royal Haskoning getan habe. Fünfzehn namhafte aktive und ehemals aktive EU-Politiker betonten dies in einem Schreiben. Sie bekamen Rückenwind durch die palästinensische Politikerin Hanan Ashrawi, die sich von Anfang an gegen die Pläne der Jerusalemer Stadtverwaltung stark gemacht hatte. Sie betonte diesbezüglich wiederholt in der Presse, dass dieses Projekt ihrer Ansicht nach «die israelische Vereinnahmung ganz Jerusalems manifestiere». ZL 

Die Wahrheit über Israelis und Palästinenser im Westjordanland In den Medien werden die israelischen Siedlungen immer wieder als Enklaven dargestellt, die gleich Spitzen aus einer fremden Umgebung herausragen. Dass sie unter anderem auch für Palästinenser begehrte Arbeitgeber sind, wird vollkommen ausgeblendet. Das Industriegebiet Barkan liegt in Samaria, auf halbem Weg zwischen Tel Aviv und Nablus, also im nördlichen Westjordanland. Jeden Tag ist das Industriegebiet Schauplatz für eine israelisch-palästinensische Alltäglichkeit, über die im Ausland nur wenig bekannt ist. Das Industriegebiet ist der Arbeitsplatz von rund 5.000 palästinensischen Arbeitern. Viele sind hier bereits seit Jahren, wenn nicht sogar seit Jahrzehnten beschäftigt. Sie arbeiten Seite an Seite mit Israelis. Sie verdienen den in Israel gesetzlich zugesicherten Mindestlohn, der mehr als doppelt so hoch ist als ein in den palästinensischen

Autonomiegebieten üblicher Lohn. Die meisten jedoch verdienen sehr viel mehr als nur den Mindestlohn. Doch nunmehr trübt eine dunkle Wolke diesen Alltag. Nicht nur die in Barkan, sondern auch in anderen israelischen Siedlungen beschäftigten Palästinenser müssen um ihre Arbeitsplätze bangen. Die grosse Ironie an der Geschichte ist, dass dies nicht auf Israel zurückgeht, sondern auf die neue EU-Richtlinie. Wegen dieser Richtlinie könnten die Betriebe des Industriegebiets Barkan vor wirtschaftlichen Problemen stehen, sodass nicht nur die israelischen, sondern auch die palästi-

Die holländische Regierung gab bereits an einige in ihrem Land vertretende Lebensmittelkonzerne – darunter auch Aldi und Jumbo-Supermärkte – die Anweisung, israelische Produkte, die in der Westbank produziert werden, aus dem Sortiment zu nehmen.


7 nensischen Arbeitnehmer – welche die grosse Mehrheit der dort beschäftigten Arbeitskräfte stellen – ihren Arbeitsplatz verlieren könnten. Die Europäer wollen nicht nur Fördergelder und wirtschaftliche Kooperationen mit israelischen Institutionen und Betrieben einstellen, die sich im Westjordanland befinden, sondern setzen auch den Boykott von israelischen Produkten aus der Region fort. So gab die holländische Regierung bereits an einige in ihrem Land vertretende Lebensmittelkonzerne – darunter auch Aldi und Jumbo-Supermärkte – die Anweisung, israelische Produkte, die in der Westbank produziert werden, aus dem Sortiment zu nehmen. Gerade den Industriepark Barkan, der 1982 gegründet wurde und in dem rund 120 Betriebe und Fabriken der Plastik- und Metallverarbeitung sowie der Lebensmittel- und Textilbranche ansässig sind, könnte diese neue EURichtlinie und der fortgesetzte Produktboykott empfindlich treffen, denn rund 80 Prozent der Waren gehen in den Export. «Ich und meine Firma werden den Boykott irgendwie überstehen»,

sagte Rafi Levy, der Geschäftsführer der Textilfirma Mega Print. «Wir würden den Produktionsstandort verlegen und das irgendwie meistern, doch das wäre für meine 50 palästinensischen Arbeitnehmer eine Katastrophe. In den palästinensischen Autonomiegebieten haben sie kaum eine Chance, eine neue Anstellung zu finden. Wer würde dann ihre Familien ernähren? Die Europäische Union?» Dem stimmte einer der palästinensischen Arbeiter der Firma zu. Der 30-jährige Amjad, der bereits seit 12 Jahren für die Firma arbeitet, meinte: «Das wird auf unsere Kosten ausgetragen. Meine Frau studiert. Wir haben uns ein Haus gebaut und kürzlich sogar ein Auto geleistet. Wenn die Fabrik hier schliesst, dann stehe ich arbeitslos auf der Strasse. Alle reden grossspurig von der Bedeutung eines solchen Boykotts, aber denkt jemand dabei an mich und meine Familie und die anderen palästinensischen Arbeiter?» Er weiss, wovon er redet. Vor rund einem halben Jahr wurden bereits 200 palästinensische Arbeiter des Industriegebiets entlassen. Damals stellte

der Konzern Unilever die Produktion dort ein und kurz darauf ging auch die Firma MultiLock weg. Amjad hat von keinem der Entlassenen gehört, dass er eine neue Anstellung gefunden hätte. Dazu sagte ein anderer Geschäftsführer einer im Industriegebiet Barkan angesiedelten Firma: «Wir sind der grösste Arbeitgeber dieser Region. Mit fast 5.000 palästinensischen Angestellten, die zudem weit über dem üblichen palästinensischen Durchschnittslohn verdienen, sind wir Ernährer von weitaus mehr Familien. Doch noch mehr als das: Dank des hiesigen Verdienstes können sie sich Häuser bauen, Autos kaufen und ihren Kindern eine höhere Bildung ermöglichen. Wenn diese EURichtlinie umgesetzt wird, dann wird diese Region weiter verarmen. Armut bedeutet nicht nur, materiell schlecht gestellt zu sein, sondern auch keine Hoffnung zu haben. Wir haben allzu oft gesehen, dass das ein Faktor ist, der zu Gewalt und Terror beitragen kann. Warum nehmen die Europäer nicht wahr, dass hier Israelis und Palästinenser friedlich Seite an Seite arbeiten?» ZL 

Ban Ki-Moons Zickzackkurs In einer Rede in Jerusalem räumte Ki-Moon ein, dass Israel von der UNO diskriminiert wird. Wenig später dementierte er, eine Aussage solchen Inhalts gemacht zu haben. Zugleich war er gezwungen, sich mit einem Skandal um die UNRWA-Feriencamps zu befassen. Es war der sechste Besuch des amtierenden UN-Generalsekretärs Ban Ki-Moon in Israel und den palästinensischen Autonomiegebieten. Während dieses kurzen Aufenthaltes hielt er vor israelischen Studenten in Jerusalem eine Rede. Im Verlauf seines Vortrags ging er unter anderem auf den Friedensprozess im Nahen Osten ein und sagte: «Das israelische und palästinensische Volk sind Nachbarn und haben keine andere Wahl, als in Harmonie und Frieden nebeneinander zu leben.» Auf die Lage in Syrien und Ägypten angesprochen, zog er es vor, sich während seines Aufenthalts in Israel lieber nicht dazu zu äussern. Doch eine andere Aussage des UN-Generalsekretärs hallte besonders in den israelischen Nachrichten wider: Ki-Moon räumte im Verlauf seines Vortrags ein, dass die Vereinten Nationen gegenüber Israel «voreingenommen» sei-

en. Israel würde in der internationalen Organisation «diskriminiert» sagte er. Israel sei einer von 193 Mitgliedsstaaten, «folglich sollte Israel die gleichen Rechte und Möglichkeiten (wie jeder andere Mitgliedsstaat) haben, ohne Einseitigkeit, ohne Diskriminierung. Das

ist der Grundcharakter der Vereinten Nationen». Israelis landauf, landab horchten auf. Vielen mag durch den Kopf gegangen sein: «Dass wir bei der UNO immer wieder ungerechtfertigt ins Kreuzfeuer geraten, lässt sich durch Abstimmungs-


8 TITEL Nachrichten aus Israel • 11/2013

ergebnisse belegen, doch dass der Generalsekretär dieser Organisation das so offen und freimütig zugibt …» Denn schliesslich hat die UNO allein 2012 insgesamt 21 Verurteilungen Israels verabschiedet, sich aber nur dreimal zu Menschenrechtsverletzungen in Syrien, Nord-Korea und Iran zu Wort gemeldet. Somit war Ki-Moons Äusserung für Israelis wie eine Genugtuung. Doch diese sollte nicht wirklich lange anhalten. Kaum in New York zurück, dementierte der UN-Generalsekretär, was er wenige Tage zuvor in Jerusalem gesagt hatte. Das wiederum erboste den israelischen UN-Botschafter Ron Prosor so sehr, dass er öffentlich harsche Kritik an Ki-Moon übte: «Man muss nicht die investigativen Fähigkeiten einer Agatha Christi besitzen, um die einseitigen Verurteilungen Israels durch die UNO festzustellen. Israel ist seit 1949 Mitglied der UNO, doch für 51 Jahre wurde meinem Staat verweigert, irgendeinem Regionalausschuss der Vereinten Nationen beizutreten. Das wurde Israel erstmals im Jahr 2000 zugebilligt. Will da angesichts der israelfeindlichen Resolutionen einer behaupten, Israel würde nicht von diesem

internationalen Gremium diskriminiert? Diese Einseitigkeit wird weiterhin so lange bestehen, bis man sich öffentlich und auf den höheren Entscheidungsetagen der UNO damit auseinandersetzt.» Fast im gleichen Zeitraum machte ein Kurzfilm Schlagzeilen, der von einem Team des «Nahum Bedein Zentrums für Nahost-Politikstudien» zu den Feriencamps der Hilfsorganisation UNRWA (United Nations Relief and Work Agency) gedreht wurde. In diesem Film, der Einblicke in mehrere Feriencamps für palästinensische Kinder ab dem Grundschulalter gewährt, kommen Lehrer und Sozialarbeiter, aber auch Kinder zu Wort. Ein Mädchen sagte beispielsweise: «Hier im Sommerferiencamp lernen wir, dass wir Palästina befreien müssen …», während in einem anderen Feriencamp ein weiteres Mädchen aussagte: «Ich werde die Juden besiegen. Sie sind eine Bande von Ungläubigen und Christen …» Die verantwortlichen Pädagogen erläutern in dem Film, dass die Kinder «ihre Ursprünge kennen lernen, mehr über die Kultur der Nakba (Katastrophe, d.h. die Folgen der Gründung des Staates Israel für das palästinensische Volk) lernen».

Sie sollten zum Beispiel die Namen der Orte kennen, aus denen ihre Vorfahren flohen, um eines Tages «mit Macht und Ehre (dorthin) zurückzukehren. Mittels Erziehung und Dschihad werden wir zurückkehren». Der Film wollte den Geldgebern der UNRWA vor Augen führen, welche Indoktrination sie fördern. (Die USA geben für das UN-Hilfswerk, das schätzungsweise 4,6 Palästinenser unterstützt, 180 Millionen und die EU fast 125 Millionen USDollar.) Das jedoch wies die UNRWA sofort harsch zurück. In einer Stellungnahme hielt sie fest, dass die Feriencamps zwar in Einrichtungen stattfänden, die der Organisation unterstehen würden, die Feriencamps selbst jedoch nicht von ihr, sondern von einer «dritten Partei» durchgeführt würden, von der man sich inzwischen getrennt habe, da man «den Schaden, den der Film der UNRWA und den Vereinten Nationen zufügt», bedauere. Interessant ist: Die UNRWA scheint den Imageschaden zu bedauern, nicht jedoch, dass bei den Feriencamps für palästinensische Kinder jedes Jahr neu eine judenfeindliche Indoktrination an der Tagesordnung ist. AN 

Israel in Gefahr Mark a. Gabriel

Israel in Gefahr Seit Jahrzehnten versuchen massgebliche Staaten, allen voran die USA, das NahostProblem zu lösen. Entscheidend dabei ist der Konflikt zwischen der islamischen Welt und Israel, was auch in der Haltung des Iran deutlich wird – denn von Israel sind weder Iraner noch Schiiten betroffen. Die eigentliche Ursache liegt in der Lehre des Islam, was der Autor durch zahlreiche Quellen belegt. RESCH, Taschenbuch, 222 Seiten Bestell-Nr. 170069 CHF 22.90, EUR 15.90


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10 HINTERGRUNDINFORMATIONEN AUS ISRAEL Nachrichten aus Israel • 11/2013

Kurzmeldungen • Insgesamt wuchs die Bevölkerung seit dem vorherigen jüdischen Neujahr um 1,8 Prozent: 163.000 Kinder kamen zur Welt, 22.988 Neueinwanderer und Rückkehrer wurden registriert. Unter den 8.081.000 Einwohnern Israels sind 6 Mio. Juden. Sie stellen 75 % der Bevölkerung. Jeder 5. Bürger ist arabischer Herkunft (1,67 Mio. Personen). Hinzu kommen 345.000 (4,2 %) nicht-arabische Christen, Angehörige anderer Glaubensrichtungen und Religionslose. • Die internationale Ratingagentur Moody’s bestätigte die Kredit- und Investitionswürdigkeit Israels auf der Stufe A1 und bescheinigte dem Land stabile wirtschaftliche Aussichten. • Das im Februar von der israelischen Armee an der Grenze zu Syrien eingerichtete Feldlazarett ist ausgelastet. Auch die israelischen Krankenhäuser im Norden behandeln immer mehr syrische Patienten – sowohl Zivilisten (vor allem Kinder) als auch Rebellen. Die Kosten für diese unbürokratische Hilfe gehen bereits in Millionenhöhe. • Die US-Zeitung Boston Globe erklärte Tel Aviv nach dem kalifornischen Silicon Valley zur weltweit zweitbesten Stadt für technische StartUps. Los Angeles kam auf Platz 3. • Kürzlich wurde die Negev-Stadt Mitzpe Ramon zum Schauplatz eines Meteorsturms. Öffentliche Gebäude der Stadt blieben unbeleuchtet, um störende Lichtquellen zu vermeiden. Zahllose Israelis reisten aus dem ganzen Land an, um das Naturereignis zu bestaunen. • Yitzhak Pundak diente im Unabhängigkeitskrieg 1948 als Offizier. Im Alter von 100 Jahren wurde er nun endlich in den Rang eines Generalleutnants gehoben. Mit dieser Beförderung löste der gegenwärtige Generalstabschef Gantz ein Versprechen Moshe Dayans von 1954 ein. • Die israelische Regierung folgte den Plänen des Umweltministeriums zur Abgasreduktion. Alte Fahrzeuge sollen aus dem Verkehr gezogen, Pendler zur Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel ermun-

tert und im Nahverkehr vermehrt Busse mit Erdgasantrieb eingesetzt werden. Darüber hinaus denkt man an Vergünstigungen für Fahrer von Autos mit Hybridantrieb. Laut einer Studie der Universität Tel Aviv kann man im Speichel von Handy-Benutzern ein erhöhtes Krebsrisiko nachweisen. In der Speicheldrüse von Viel-Telefonierern (mehr als 8 Std. täglich) lässt sich oxidativer Stress nachweisen, der zu Zellschäden führt und als ein wichtiger Risikofaktor für Krebs gilt. 3,8 Mio. Israelis besuchen Facebook mindestens ein Mal im Monat. Wie aus den Facebook-Statistiken weiter hervorgeht, sind 2,7 Mio. Israelis täglich in dem sozialen Netzwerk unterwegs. Da Israel ein extrem junges Land ist, bringt der Beginn eines neuen Schuljahres immer viel Wirbel. Dieses Jahr wurden 140.000 Kinder eingeschult. Von den 8 Mio. Bürgern sind rund 1,5 Mio. im Schulalter. Um sich einen bedeutenden Anteil der weltweiten Online-Videowerbung zu sichern, erwarb AOL die israelische Firma Adap.TV. Mit 405 Mio. Dollar ist dies der grösste Zukauf des Konzerns, der vor 15 Jahren die ersten innovativen Firmen in Israel zu erwerben begann. In Aschdod wurde eine Befestigungsanlage der Philister ausgegraben, die in das 8. Jahrhundert v.Chr. datiert. Vor Ort entdeckten Archäologen auch Fundstücke aus hellenistischer Zeit (nach 333 v.Chr.). Das Mädchen Inbar sollte mit anderen todkranken Kindern zu Behandlungen in die USA geflogen werden, doch kurz vor Abflug fehlte der Reisepass der 11-jährigen Krebskranken. Das Flugzeug war schon in Startposition, als ein Kind an Bord den Pass in seinem Rucksack entdeckte. So wurde der Start abgebrochen, um das Mädchen doch noch mitzunehmen. Das schwedische Königspaar liess sich von einem Flüchtling aus dem Irak einen Schal umlegen. Nach Veröffentlichung des Fotos wurde klar, dass eine anti-israelische Parole darauf stand: «Al-Aqsa gehört uns und nicht deren (jüdischen)

Tempel.» Viele Schweden empörten sich über den Missbrauch des Königspaares für palästinensische Propaganda. Die israelische Tennisvereinigung (ITA) wurde in Belgien zu einer Geldstrafe von 10.000 Euro verdonnert. Ein Davis-Cup-Spiel musste verlegt werden, da es auf Jom Kippur (Versöhnungstag) gefallen wäre. Die israelische Nationalmannschaft hatte sich geweigert, an diesem jüdischen Feiertag anzutreten. Das Einkaufszentrum Ramat Aviv ist das teuerste Israels und steht an 35. Stelle weltweit, da die dortigen Mietpreise als die höchsten für den Einzelhandel gelten. Beim Raketenbeschuss aus dem Libanon auf den Norden Israels wurde ein von deutschen Christen betriebenes Erholungsheim für Holocaust-Überlebende in Shave Zion beschädigt. Menschen kamen nicht zu Schaden. Inzwischen stellte der Libanon drei für den Beschuss Verantwortliche vor ein Militärgericht. Begründung: Sie hätten die Staatssicherheit gefährdet. Ein palästinensischer Hacker legte die private Facebook-Seite von Mark Zuckerberg, dem Begründer der Plattform, lahm. Nach Angaben des Hackers, der sich als Khalil zu erkennen gab, interessierte es ihn nicht, dass Zuckerberg Jude sei, er habe «nur auf eine Sicherheitslücke hinweisen wollen». Während der Zuspitzung der Lage in Syrien nahm die israelische Armee die 6. Batterie des Raketenabwehrsystems Iron Dome in Betrieb. Alle Batterien wurden einstweilen im Norden und im Zentrum stationiert. Infolge von mehreren Zwischenfällen mit Todesfolgen muss Israels Wach- und Sicherheitspersonal laut einem neuen Gesetz die Feuerwaffen zukünftig am Arbeitsplatz lassen. Derzeit befinden sich in Israel etwa 290.000 Feuerwaffen im Privatbesitz. Staatspräsident Peres wurde vom Verband der Deutschen Zeitschriftenverleger für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Yarden Gerbi ist Israels erste JudoWeltmeisterin. Sie sicherte sich in Brasilien im Finale in nur 43 Se-


11 kunden den Sieg gegen ihre französische Rivalin. • Israel gewährte für die Bewohner der Westbank erneut umfassende Erleichterungen zum Ramadan: Öffnungszeiten der Grenzübergänge wurden verlängert, Passierbedingungen für gewisse Bevölkerungsgruppen gelockert, 180.000 Personen der Besuch von engen Verwandten in Israel gestattet sowie schätzungsweise 1 Mio. palästinensische Besucher in Israel gezählt, vorwiegend an den Stränden, da die Westbank keinen Zugang zum Meer hat. • Amos-4, der bislang grösste, 4,3 Tonnen schwere und technisch anspruchsvollste Satellit aus israelischer Produktion, trat vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan seine Reise ins All an. Er soll als leistungsstarker Satellit verschiedene interaktive und mobile Dienste übertragen. • Israel, Griechenland und Zypern unterzeichneten ein Abkommen zur Kooperation und zum gemeinsamen Schutz der Gasvorkommen im Mit-

telmeer. Innerhalb von drei Jahren soll ein Kabel zur Verbindung der Stromnetze von Israel über Zypern bis nach Kreta gelegt werden, das die Lieferung von Energie nach Europa ermöglicht. • Der ehemalige israelische Ministerpräsident Ariel Sharon wurde im Sheba-Krankenhaus operiert. Die Ernährungsröhren Sharons, der seit mehr als sechs Jahren im Koma liegt, mussten neu gelegt werden. • Obwohl Sukkot (Laubhüttenfest) in den September fiel, gab es in weiten Teilen des Landes, das heisst im Norden und im Zentrum, den ersten Regen der Saison, der auf Hebräisch eine eigene Bezeichnung hat, die der Bibel entstammt: HaYoreh (5.Mo 11,14). • Eine Umfrage ergab, dass rund drei Viertel aller jüdischen Israelis beabsichtigte, an Jom Kippur zu fasten. An dem Tag war es in Israel besonders heiss und drückend, sodass in diesem Jahr sehr viel mehr Sanitätereinsätze, nämlich 2.566, erforderlich waren. AN 

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e h c i l z r e H ng … Einladu 11

Nathanael Winkler spricht in

Wymeer

Freie evangelische Bibelgemeinde Boen Wymeerster Hauptstrasse 4 DE 26831 Wymeer

Fr. 01.11.2013, 19.30 Uhr Thema: Faszination biblischer Prophetie (Jesaja 7)

Sa. 02.11.2013, 19.30 Uhr Thema: Israel und die Dreieinigkeit

So. 03.11.2013, 10.00 Uhr Thema: Am Anfang war das Wort Immer auf dem neuesten Stand: www.mnr.ch/agenda


12 HINTERGRUNDINFORMATIONEN AUS ISRAEL Nachrichten aus Israel • 11/2013

Politik

Israelisch-kenianische Kooperation bei Terrorbekämpfung Vor einigen Wochen richtete sich das Augenmerk der Welt auf den schrecklichen Terrorakt in Kenia. Erneut sind dafür extremistische Islamisten verantwortlich. Wieder kam Israel als Anti-Terror-Experte in die Schlagzeilen. Die Israelis sollen eine sehr viel bedeutsamere Rolle als die Sicherheitskräfte anderer Nationen übernommen haben, die Kenia in dieser Krise ebenfalls zur Seite standen. Ausländische Spezialisten bei ihre Ankunft.

Unzählige Tote und Verletzte sind die Bilanz eines Terroraktes im Einkaufszentrum Westgate in Nairobi, Kenia. Eine Zelle der islamistischen Shabab-Milizen wollte das Eingreifen der kenianischen Armee in Somalia rächen. Laut ausländischen Medienberichten gelang es den kenianischen Sicherheitsbehörden wegen der engen Beratung mit israelischen Anti-TerrorExperten letztlich, das Einkaufszentrum zu stürmen. Die britische Zeitung The Guardian vermeldete, dass israelische Spezialisten eine zentrale Rolle bei der Durchführung der Befreiungsaktion der Geiseln gespielt haben

Bibelwoche

sollen. Sie sollen eine sehr viel bedeutsamere Rolle als die Sicherheitskräfte anderer Nationen übernommen haben, die Kenia in dieser Krise ebenfalls zur Seite eilten. Laut der britischen Quelle haben israelische Experten die kenianischen Truppen bei ihrem Vorgehen angeleitet und zudem bei der Notfallversorgung der Verletzten geholfen. Seitens der israelischen Regierung bestätigte ein hochrangiger Beamter die Richtigkeit dieser Angaben. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete, dass israelische Experten Kenia halfen, «die Verhandlungen mit den Terroristen zu führen». Beide Quellen wiesen zudem darauf hin, dass israelische Experten lediglich in beratenden Funktionen, nicht jedoch in die Aktionen der kenianischen Armee selbst involviert waren. Für Israelis ist die enge Kooperation mit Kenia keine Neuigkeit. Schon seit vielen Jahren pflegen beide Staaten enge Beziehungen, dies vor allem auch

02. bis 07.02.2014

mit Jan Eisses Thema: Das Buch Daniel Die Woche findet statt im Freizeit- und Erholungsheim Siegwinden 2 DE 36166 Haunetal Sonntag, Anreise ab 17:00. Versammlungen jeweils 10:00, 15:30 und 19:30. Interessenten können sich direkt im Freizeitheim informieren. Tel: 0049 6673 789, E-Mail: info@siegwinden.de

im sicherheitspolitischen Bereich. Diese Beziehungen wurden unter anderem durch die WikiLeaks-Veröffentlichung von geheimen Dokumenten bekannt. Aus den Dokumenten wird ersichtlich, dass Kenia «Israel als strategischen Partner» bezeichnet, der «unsere Werte teilt und somit ein Gegengewicht zu den Entwicklungen in unseren Anrainerstaaten darstellt». Kenia war mehrmals Schauplatz von islamistischen Terroranschlägen, die auch israelische Ziele ins Visier nahmen. 2002 war in Kenia ein terrorgeprägtes Jahr. Zunächst wurde ein Anschlag von mutmasslichen Al-QaidaTerroristen auf ein Hotel in Mombasa verzeichnet, bei dem 13 Menschen ums Leben kamen. Dann kam es zum Versuch, ein israelisches Flugzeug der Firma Arkia mit fast 300 Passagieren an Bord abzuschiessen. Für Israel wurde damals klar, dass man diesem afrikanischen Land sicherheitspolitisch zur Seite stehen muss. Israel gewährte Kenia umfassende Hilfe bei der AntiTerrorausbildung von Spezialeinheiten und stellte moderne Technologie der Sicherheitsindustrie zur Verfügung. Dass diese Entscheidung richtig war, zeigte das Aufgreifen von zwei iranischen Angehörigen der Revolutionsgarden im Juni 2012 in Nairobi. Bei den Männern wurde damals eine gros­ se Menge Strengstoff gefunden. Die Ermittlungen ergaben, dass israelische Diplomaten die Zielscheibe waren. Ein pikantes Detail der israelisch-kenianischen Kooperation kam während des Prozesses, der den beiden Iranern gemacht wurde, ans Licht: Sie behaupteten, im kenianischen Gefängnis von Israelis verhört worden zu sein. Israel und Kenia nahmen 1963 diplomatische Beziehungen auf. Israel gewährt dem Land seither umfangreiche Entwicklungsberatung in den Bereichen Agrarwirtschaft, kommunale Entwicklung und Bildung. Wiederholt leistete Israel nach Unglücken in Kenia medizinische Notfallhilfe. ZL 


13 «Kampagne des Lächelns»

Politik Dieser neue iranische Präsident, Rohani ist doch ein ganz freundlicher Typ.

Syrische Chemiewaffen und das iranische Atomproblem Auf den ersten Blick scheint es, als habe man im Iran verstanden, was die diplomatische Lösung in der Syrienfrage für das eigene Land heisst. Die versöhnlichsten Töne kamen vom spirituellen Wortführer des islamischen Regimes im Iran, Ajatollah Chamenei. Er gewährte ein erstes Exklusivinterview ausschliesslich für Journalisten aus dem Westen. «Ich glaube fest an das, was schon vor Jahren als ‹heldenhafte Nachgiebigkeit› bezeichnet worden ist. Nachgiebigkeit, Nachsicht – das ist doch kein Problem. Auf manchen Gebieten ist das eine gute Sache», so Chamenei, der früher ganz andere Töne anschlug. In Israel führt man das auf die neue politische Linie des Nachfolgers von Mahmud Ahmadinedschad zurück. Der neue Präsident Hassan Rohani hat eine «Kampagne des Lächelns» gestartet, wie man das in Israel bezeichnet. So beteuerte er in einem Interview für den US-Nachrichtensender NBC: «Wir haben niemals nach einer Atombombe gestrebt.» Dem schloss sich auch Ali Akbar Salehi an, der früher einmal als Vizepräsident und Aussenminister amtierte, heute jedoch Leiter der iranischen Atombehörde ist. Er gab an, dass sein Land die Menge des angereicherten Urans um 42 Prozent verringert habe, da man die atomare Technologie ausschliesslich für zivile Zwecke nutzen wolle. Schon vor diesen öffentlichen, vorwiegend an den Westen gerichteten Bekundungen hatte US-Präsident Barack

US-Präsident Obama hatte eine klare rote Linie benannt. Schiffe der US Navy waren aufgezogen. Dennoch blieb der Schlag gegen Syrien aus. Vielmehr zogen bei der diplomatischen Lösung die Russen mit am Strang. Was ziehen die Iraner daraus für Lehren? Obama deutlich gesagt, dass sein Land immer zu Gesprächen bereit sei, doch es am Iran liege, zuvor zu beweisen, dass die Nutzung von Atomkraft ausschliesslich zivilen Zwecken dienen soll. Wenngleich nicht offiziell bestätigt, sind sich Politikexperten sicher: Diese beiden öffentlichen Bekundungen deuten darauf hin, dass der Iran und die USA längst geheime Verhandlungen führen, um den Konflikt auf diplomatischem Wege zu lösen. Die iranische Führungsschicht hat eine andere Richtung der Öffentlichkeitsarbeit eingeschlagen. Sie ist darauf ausgerichtet, Vertrauenswürdigkeit zu wecken. Israel nimmt das dem Iran jedoch nicht ab. Man glaubt an eine ausgeklügelte Show, bei der der Iran den Westen einlullt und dennoch klammheimlich mit atomaren Bestrebungen fortfährt. Israel wies darauf hin, dass der Iran in der Vergangenheit mehr als nur einmal dabei erwischt wurde, mit einem breiten Lächeln auf den Lippen intrigante Lügen verbreitet zu haben. In Israel ist man der Überzeugung, dass der Iran diese Taktik eingeschlagen hat, weil das Land nur noch einen kleinen Schritt von seinem eigentlichen Ziel entfernt ist und kurz davor steht, tatsächlich atomare Schlagkraft zu erlangen. Daher machte Netanjahu

einerseits deutlich, dass er gewisse Bedingungen aufstellen würde, um die diplomatischen Verhandlungen als erfolgreich bezeichnen zu können, doch er fügte andererseits zwischen den Zeilen hinzu, dass Israel weiterhin gewillt sei, einen Alleinschlag gegen das iranische Atomwaffenprogramm auszuführen. Bei einer Zeremonie der israelischen Marine, auf der Wehrdienstleistende ihre Offiziersabzeichen erhielten, sagte er unter anderem: «Ich habe während meiner Dienstzeit als Ministerpräsident immer eine Linie verfolgt, die jetzt vielleicht noch sehr viel aktueller ist als in der Vergangenheit: Wir können uns nur auf uns selbst verlassen. Israel muss immer und beständig in der Lage sein, sich selbst verteidigen zu können.» Unterdessen unternehmen die USA grosse Anstrengungen, Israel wissen zu lassen, dass man die militärische Option gegen den Iran keineswegs aus den Augen verloren hat. Man stehe dazu, dass der Iran nicht in den Besitz atomarer Waffen kommen dürfe und es einen Zeitpunkt gebe, an dem man die Uhr nicht wieder zurückdrehen könne. Zugleich wird auf Israel weiterhin Druck ausgeübt, damit es nicht nur über eine militärische Option nachdenkt. Aus israelischer Sicht bedeutet dies auf jeden Fall eines: Die Zeit arbeitet weiter zugunsten des Iran. ZL 


14 HINTERGRUNDINFORMATIONEN AUS ISRAEL Nachrichten aus Israel • 11/2013

Politik

Moral vs. politische Interessen im Syrienkonflikt Namhafte israelische Kommentatoren beschäftigten sich in Pressekommentaren mit den Vorgängen in Syrien, der Haltung der internationalen Staatengemeinschaft und den Auswirkungen für Israel.

Der israelische Journalist Eldad Beck schreibt unter anderem für Yediot Acharonot und beschäftigte sich mit den «Lehren für Israel aus der Tragödie in seinem Nachbarland». Er hielt unter anderem fest: «Anfang der 1960er-Jahre, als die ägyptische Armee im jemeniti-

e h c i l z r e H ng … u d a l n i E Samuel Rindlisbacher spricht in

Stadthagen Freievangelische Gemeinde, Vornhäger Strasse 67, DE 31655 Stadthagen

So. 10.11.2013, 10.30 Uhr

Thema: Wir aber predigen Christus Immer auf dem neuesten Stand: www.mnr.ch/agenda

schen Bürgerkrieg intervenierte, benutzte sie Chemiewaffen. Die Welt schwieg. Später rüstete Ägypten Syrien und den Irak mit diesen Waffen aus. Die Welt schwieg weiter. In den 1980er-Jahren, im Iran-Irak-Krieg, setzten beide Seiten C-Waffen ein. Die Welt schwieg. Und sie schwieg weiter, als Saddam Hussein 1988 solche Waffen gegen die kurdische Bevölkerung seines Landes einsetzte. 2004 benutzten syrische Sondereinheiten C-Waffen gegen die Bevölkerung von Darfur im Sudan. Die Welt schwieg. Seit geraumer Zeit gibt es Beweise dafür, dass das Ba’ath-Regime in Syrien C-Waffen gegen seine eigene Bevölkerung gebraucht. Jetzt, viel zu spät, könnten die USA und ein paar Alliierte aus Europa und dem Nahen Osten darauf militärisch reagieren. Viel zu spät für die über 100.000 Menschen, die bisher ihr Leben im syrischen Bürgerkrieg verloren haben. Israel kann für sich nur eine Lehre aus der syrischen Tragödie ziehen: Es darf sich niemals auf die Weltgemeinschaft oder den Westen verlassen. (…) Vorschläge internationaler Garantien für die Sicherheit Israels im Rahmen einer möglichen Friedenslösung darf man nicht ernst nehmen. Denn sollte Israel angegriffen werden, wird die Welt wieder das tun, was sie am besten kann: schweigen. Der Nahe Osten ist die einzige Region der Welt, in der seit Ende des Zweiten Weltkrieges regelmässig Massenvernichtungswaffen benutzt wurden, ohne dass die Welt darauf reagiert hat. Wenn der Iran also erklärt, dass Israel verschwinden muss, und sich gleichzeitig nuklear hochrüstet, muss man davon ausgehen, dass das iranische Regime auch meint, was es sagt. Israel kann und darf nur sich selbst trauen. Solange der Nahe Osten sich nicht radikal geändert hat, muss das so bleiben.» Der emeritierte Politologie-Professor Shlomo Avineri führte bei einem Vortrag in Jerusalem aus, dass das Zögern der Amerikaner an der Notwendigkeit liege, Rücksicht auf die Russen zu nehmen oder unvorhersehbare Folgen

eines Militärschlags abzuwägen. Zudem erwähnte er in diesem Zusammenhang die «klassische Schwäche» der Europäer. Widersprüchliche Aussagen der Briten und Franzosen würden von der Unfähigkeit Europas zeugen, an einem Strang zu ziehen. Dies sei bereits im Kosovo-Krieg deutlich geworden. Er verwies darauf, dass den Amerikanern durch Nichtstun in dieser Angelegenheit ein Verlust ihrer Glaubwürdigkeit droht. Nicht nur enge Verbündete wie Israel, sondern auch Japan und Südkorea könnten an der Zuverlässigkeit ihres Verbündeten zweifeln. Seiner Ansicht nach bröckelt auch in der arabischen Welt das Vertrauen in die USA. Nachdem die diplomatische Lösung der Frage um die Giftgasdepots in Syrien auf dem Tisch lag, hielt sich US-Aus­ senminister John Kerry in Israel auf. Im Anschluss an ein Zusammentreffen mit Kerry sagte Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu: «Wir verfolgen die US-amerikanischen Anstrengungen, die Chemiewaffen des syrischen Regimes zu beseitigen, genau und wir unterstützen diese Bemühungen. Diese Waffen müssen Syrien abgenommen werden, auch zur Sicherheit der ganzen Region. Die Welt muss dafür sorgen, dass radikale Regime keine Massenvernichtungswaffen besitzen, wie wir in Syrien erneut erfahren mussten. Schurkenstaaten, die solche Waffen besitzen, werden sie auch benutzen. Die Entschlossenheit der Weltgemeinschaft gegenüber Syrien wird einen unmittelbaren Einfluss auf den Patron Syriens haben, den Iran. Der Iran muss um die Konsequenzen seiner beständigen Missachtung der Weltgemeinschaft bezüglich des Strebens nach Nuklearwaffen wissen. Die Erkenntnis der letzten Tage entspricht dem, was ich schon seit Längerem immer wieder sage: Wenn Diplomatie eine Chance haben will, braucht sie zugleich eine glaubwürdige militärische Drohung. Was für Syrien gilt, gilt auch für den Iran.» In Israel herrscht Skepsis. Viele bezweifeln, dass es möglich sein wird, die Giftgasvorräte aus Syrien herauszuschaffen. AN 


15 Politik

Wer profitiert vom unterlassenen Schlag gegen Syrien? Den grausamen Einsatz chemischer Kampfstoffe in Syrien bezahlten 1.200 Menschen, darunter 400 Kinder, mit dem Leben. Zunächst sah es nach einem Militärschlag des Westens gegen das Assad-Regime aus. Jetzt spricht die Diplomatie, jedoch zum Vorteil welcher Seite? Der grosse Gewinner der von Russland vorgeschlagenen diplomatischen Lösung ist vor allem Russland selbst. Das Land konnte sich mitten in einem zu eskalieren drohenden Konflikt als rational agierender Staat präsentieren, der eine militärische Konfrontation im Nahen Osten, von der keiner gewusst hätte, wohin sie führen würde, durch diplomatische Mittel verhindert hat. Zugleich hat Russland dadurch seinen syrischen Bündnispartner vor dem Untergang bewahrt. Syrien erfüllt für die Russen eine wichtige Rolle, da dieses Land ihnen einen ungehinderten Zugang zum Mittelmeer gewährt. Auf der grossen politischen Bühne kommt für die Russen ein weiterer sehr bedeutsamer Aspekt hinzu: Nach vielen Jahren konnten sie wieder unter Beweis stellen, dass sie weiterhin ein wichtiger globaler Spieler sind, eine Weltmacht. Für die USA bedeutet jeder Erfolg, den die Russen im Nahen Osten verbuchen, auf den ersten Blick einen Minuspunkt. Tatsächlich stand US-Präsident Barack Obama vor einem schwerwiegenden Dilemma. Zum einen hatte er verkündet, dass der Einsatz von Giftgas in Syrien eine Art Überschreitung der roten Linie darstellt und nicht ohne Gegenmassnahme hingenommen werden kann. Zum anderen verfolgt er eine grundsätzlich von seinen Landsleuten befürwortete Politik der geringeren Einmischung – vor allem der militärischen Intervention – der USA in internationale Konflikte. Somit kann auch er aufgrund der russischen Initiative und trotz unterlassenem Handeln einen Pluspunkt verbuchen. Er bekommt zudem etwas, was er schon lange wollte: Assad muss seine Arsenale öffnen und die unkonventionellen Kampfstoffe herausrücken. Ausserdem erlangte Obama dieses ihm am Herzen liegende Ziel, ohne dabei das Leben von US-Bürgern zu gefährden. Auch wenn die Sache noch nicht ausgestanden ist, dürfte auch der syrische Diktator Bashar Assad tief durchgeatmet haben. Trotz aller Drohungen,

Für Israel bedeutet das zwar, Assad weiterhin an der Macht zu sehen, sich aber nicht mit einer Herrschaft von radikal-islamistischen Gruppierung a la Al-Qaida vor der eigenen Haustür befassen zu müssen.

die er während der Zuspitzung des Konflikts – vor allem gegen Israel – ausgestossen hat, weiss er sehr wohl, dass ein militärisches Eingreifen des Westens mit grosser Wahrscheinlichkeit das Ende seiner Herrschaft bedeutet hätte. Somit ist er dank der russischen Initiative weiterhin Präsident Syriens. Wenngleich seine Position geschwächt ist, regiert er weiter. Auch Israel kommt auf seine Kosten, zumindest zwischenzeitlich. Zu wissen, dass die chemischen Kampfstoffe aus Syrien entfernt werden sollen, bedeutet für das Land einen wichtigen strategischen Erfolg. Assads Syrien ist und bleibt ein Israel feindlich gesinntes Land, doch ohne solche unkonventionellen Kampfstoffe wird aus dem mächtigen Feind ein schwächerer Gegner, der eine weniger grosse Gefahr für den jüdischen Staat darstellt. Eine solche Schwäche wirkt sich auch auf die Bündnispartner Syriens in der Region aus, sprich den Iran sowie die vom Iran gestützte Hisbollah-Miliz im Libanon. Doch trotz dieser durchaus positiven Effekte kommt dadurch der schreckliche Bürgerkrieg in Syrien nicht zu einem

Ende. Für Israel bedeutet das zwar, Assad weiterhin an der Macht zu sehen, sich aber nicht mit einer Herrschaft von radikal-islamistischen Gruppierung a la Al-Qaida vor der eigenen Haustür befassen zu müssen. Leidtragender dieser Entwicklung ist allerdings das syrische Volk, das weiterhin unter den fortgesetzten Kämpfen leiden wird. Für das syrische Volk ist der Ausblick in jeder Hinsicht grimmig. Bleibt Assad an der Macht, werden die syrischen Bürger nach wie vor seinem eisernen Griff ausgesetzt sein. Kommen die Rebellen an die Macht, so stellt das kein Ende der Gewalt in Aussicht, vermutlich sogar eher das Gegenteil. Auf lange Sicht könnten die Vorgänge in Syrien allerdings auch Israel teuer zu stehen kommen. Sofort mit Unterzeichnung des diplomatischen Abkommens zwischen Russen und Amerikanern und der Einwilligung Assads, die Arsenale der unkonventionellen Kampfstoffe zu räumen, wandten sich verschiedenste internationale Gremien an Israel und forderten vom jüdischen Staat ebenfalls die Herausgabe aller derartigen Kriegsmittel. ZL 


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MNR-FREuNDEStREFFEN Stadthalle Sindelfingen, Schillerstrasse 23 MNR-FREuNDEStREFFEN Stadthalle Sindelfingen, Schillerstrasse 23 Freie evangelische Bibelgemeinde Wymeer/Boen, Wymeerster Hauptstr. 4 Freie evangelische Bibelgemeinde Wymeer/Boen, Wymeerster Hauptstr. 4 Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 Freie evangelische Bibelgemeinde Wymeer/Boen, Wymeerster Hauptstr. 4 Johann-Sebastian-Bach-Haus, Nachtigallenstr. 7 CVJM Kassel, Wolfsschlucht Arche Hannover Evang.-Freikirchliche Gemeinde, Gertrud-Greising-Weg 2 Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 Freievangelische Gemeinde, Vornhäger Strasse 67 Stadthalle Oelsnitz, Rathausplatz 3 CVJM Gästehaus, Gerberstrasse 14a

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Norbert Lieth, Jonathan Malgo

Norbert Lieth, Jonathan Malgo

Samuel Rindlisbacher

Nathanael Winkler

Marcel Malgo

Norbert Lieth, Jonathan Malgo

Norbert Lieth, Jonathan Malgo

Norbert Lieth, Jonathan Malgo

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19:30 Gemeindehalle, Im Burrach, Ortsteil: Hofstett-Emerbuch Schiesshaus Heilbronn, Frankfurter Str. 65 Paulus Kapelle (EMK), Klosestrasse 10 Brandpuntkapel (Gebouw van Het Zoeklicht), Postweg 18 Friedenskirche, Bolzstr. 14 FEG Ludwigsburg, Friedenstrasse 35 Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Centre Culturel Marcel Marceau, Place Albert Schweitzer Schloss Beuggen, Evangelische Tagungs- und Begegnungsstätte Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Spinnerei-Lettenstrasse Christuskirche, Hohenzollernstrasse 2 Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 Evangelisch-Freikirchliche Baptistengemeinde, An der Molkerei 19 Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 WEiHNACHtSKONZERt Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 WEiHNACHtSFESt-GOttESDiENSt Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15

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Samuel Rindlisbacher

Marcel Malgo

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Norbert Lieth

Marcel Malgo

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Samuel Rindlisbacher

Elia Morise

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Nathanael Winkler

Thomas Lieth

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the Geneva international Christian Choir and Orchestra

Innere Mission München, Landshuter Allee 40

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18 HINTERGRUNDINFORMATIONEN AUS ISRAEL

Israel im Posterformat Nachrichten aus Israel • 11/2013

Ein Israelkalender der Extraklasse. 12 wunderschöne, stimmungsvolle Bilder begleiten Sie das Jahr hindurch und erinnern Sie an das Land, um das Gott selbst besorgt ist. «Das Land, in das du kommst, um es in Besitz zu nehmen … ist ein Land, um das sich der Herr, dein Gott, kümmert …» (5.Mo 11,10.12). Ein Muss für alle Israelfreunde! – Auch ein wunderbares Geschenk. Format: 60 x 47 cm Bestell-Nr. 341214, CHF 12.00, EUR 10.00


19 Politik

Hamas mit dem Rücken zur Wand In einem Leitartikel für die renommierte israelische Tageszeitung Haaretz widmet sich Amos Harel der Situation der Hamas im Gazastreifen. Er zeigt auf, wieso die Isolation der Hamas erneute Übergriffe auf Israel wahrscheinlich macht. «Ägypten erhöht seinen Druck auf die Hamas im Gazastreifen. Kairo fordert von ihr, Anschläge gegen Israel sowie die Hilfe für die im Sinai gegen Ägypten kämpfenden islamistischen Organisationen zu unterbinden. Mussa Abu Marsuk, Vize der politischen Hamas-Führung, schrieb kürzlich auf seiner Facebook-Seite, dass das palästinensische Volk vor einer dritten Intifada stehe, denn die PA-Führung in Ramallah habe versagt, dem Volk die Unabhängigkeit zu bringen. Daran würden auch die Friedensbemühungen von US-Aussenminister Kerry nichts ändern. Der militärische Umsturz in Kairo im Juli mischte tatsächlich die strategischen Karten neu. Die Hamas ist die eigentlich Leidtragende dieser neuen Konstellationen. Kairo bringt fast jeden Tag neue Anschuldigungen gegen sie vor. Man beschuldigt sie, gegen Ägypten zu kämpfen, die islamistischen Gruppen, die im Sinai agieren, zu unterstützen und sogar selbst Kämpfer zu entsenden. Die ägyptischen Sicherheitsbehörden gaben unter anderem bekannt, dass unter den 130 von ihrer Armee im Sinai ermordeten islamistischen Terroristen rund 39 Einwohner des Gazastreifens waren. Letzten Monat beschossen ägyptische Soldaten einen Hamas-Stützpunkt an der Grenze bei Rafah. Zudem wurden Fischer aus dem Gazastreifen durch Feuer der ägyptischen Marine daran gehindert, sich der Küste des Sinai zu nähern. Der Rafah-Grenzübergang zwischen dem Gazastreifen und Ägypten wurde um diese Zeit nur noch sporadisch geöffnet. Diesen passierten zuvor täglich mehr als 1.300 Reisende, nun wurden im besten Fall 350 abgefertigt. Infolge eines Anschlags von Islamisten auf eine ägyptische Stellung im Sinai wurde die Grenze dann wieder einmal vollständig gesperrt. Ägypten gestattet den Hamas-Ministern nicht mehr, nach Kairo zu reisen und hat auch die meisten Schmuggeltunnel bereits zerstört. Gegenwärtig werden sogar Häuser in Grenznähe abgerissen, sodass sie nicht als Deckung für

neue Schmuggeltunnel dienen können. (…) Die Ägypter gewähren nur noch einen Teil der zugesicherten Benzin-Lieferungen. Bei Israel möchte die Hamas nicht bestellen, weil das Benzin dort viel zu teuer ist. Auf Anweisung der Hamas geht ein Grossteil der Lieferungen direkt zum zentralen Stromkraftwerk des Gazastreifens. Daher funktioniert der Autobusverkehr nicht mehr vollständig und an Tankstellen kommt es zu Engpässen. Privatleute müssen vor dem Tanken ausserdem erst einmal nachweisen, dass sie bei der Hamas keine Steuerschulden haben. (…) Auch andere Güter aus Ägypten bleiben rar, was der Hamas, die darauf grosszügig Steuern zu erheben pflegte, ein gewaltiges Loch in die Kasse reisst. Die Bevölkerung ist unzufrieden und wendet sich ab, was der Hamas nicht wenig Kopfzerbrechen bereitet; denn Organisationen, die der Fatah und somit der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) nahestehen, erstarken. Zudem nimmt die Bevölkerung wahr, dass Israel beispielsweise die Lieferkontingente von Baustoffen für Privathaushalte aufgestockt hat und bekanntgab, dass dies auf Bitten von PA-Präsident Mahmud Abbas geschah. Die Hamas ist immer mehr isoliert: Die guten Beziehungen zu Ägypten sind dahin, mit dem Iran hat sie sich bereits zuvor zerstritten und auch die einst guten Beziehungen zur Türkei und zu Katar sind nicht mehr das, was sie einmal waren. Die Hamas-Führung steht mit dem Rücken an der Wand und die ausgesandten Botschaften deuten untypischer Weise auf eine völlige Ratlosigkeit angesichts dieser neuen Situation. (…) Eine Möglichkeit an der Macht zu bleiben, nämlich den Versöhnungsver-

such mit der PA erneut aufzunehmen, scheint kaum eine Option zu sein, da sich die PA-Leitung mitsamt Fatah offen hämisch über die Notlage der Hamas freut. Eine zweite Möglichkeit besteht darin, den Ägyptern die Stirn zu bieten. Die dritte offenstehende Option passt jedoch viel besser zu den bisherigen Verhaltensmustern der Hamas-Führung: den aktiven Kampf gegen Israel erneut intensivieren. Somit sind sich Israels Armee und Nachrichtendienste sicher, dass man sich von der gegenwärtigen Ruhe an der Grenze zum Gazastreifen nicht täuschen lassen darf. Zwar leidet die Hamas unter einem Mangel an Waffennachschub, doch über die Jahre hat diese Organisation bewiesen, Kurzstreckenraketen auch selbst konstruieren zu können. Ausserdem glaubt man, dass wieder verstärkt Tunnel in Richtung Israel gegraben werden, um erneut zu versuchen, (…) israelische Soldaten und Zivilisten in den Gazastreifen zu entführen. Dazu hiess es seitens eines hochrangigen Generals des israelischen Süd-Kommandos: ‹Wir sind auf alles vorbereitet.›»  Bearbeitung AN


20 HINTERGRUNDINFORMATIONEN AUS ISRAEL Nachrichten aus Israel • 11/2013

Politik

Bündnis mit Ägypten wird engmaschiger Während die Augen der Welt auf Syrien gerichtet sind, tut sich in einer anderen Ecke des Nahen Ostens ein völlig neues Bündnis auf, das in den letzten Wochen immer engmaschiger wurde: eine Bündniskooperation zwischen Israel und der ägyptischen Armee. Weder Israel noch Ägypten haben ein Interesse daran, dass über ihre enorm aufgewerteten und sehr viel intensiveren Beziehungen geredet wird. Viele Kooperationsdetails werden verschwiegen. Dennoch liegt inzwischen auf der Hand, dass es sich beim Militärbündnis zwischen Israel und Ägypten nicht nur um taktische Absprachen bei einzelnen Operationen handelt. Vielmehr geht es um gemeinsame strategische Interessen. Diese geteilten Interessen sind derart bedeutsam, dass Israel in Washington sogar die jüdische Lobby aufgerufen hat, bei der US-Administration zugunsten der Ägypter vorzusprechen. Israel hat ein grosses Interesse daran, dass die US-amerikanischen Gelder, auf die Ägypten dringend angewiesen ist, weiter in das Land am Nil fliessen und dass

Washington von seiner Zurückhaltung wegen der Vorgänge rundum die Absetzung des ehemaligen Präsidenten Mursi abrückt. Nach dem Sturz Mubaraks 2011 herrschte zunächst Ungewissheit bezüglich der weiteren Entwicklung der Beziehungen. Mit der Wahl des Muslimbruder-Anhängers Mursi durchliefen die Beziehungen zwischen Israel und Ägypten dann schwere Prüfungen. Mursi machte aus seiner Sympathie für die Hamas im Gazastreifen kein Geheimnis. Laut der Anklage, die kürzlich gegen Mursi in Kairo erhoben wurde, soll er der Hamas sogar geheime Staatsinformationen zugespielt haben, die die Sicherheitsinteressen Ägyptens verletzten. Sollte es sich dabei, so wie man in Israel annimmt, auch um Informationen über die

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21 im Sinai aktiven Terrorzellen handeln, könnten die Informationen auch zu Israels Nachteil weitergereicht worden sein. Doch mit Mursis Absetzung verlor die Hamas einen der letzten Verbündeten in der Region. Sie ist in Bedrängnis geraten. Inzwischen beschuldigt die ägyptische Militärregierung die Hamas öffentlich, islamistischen Terroristen im Kampf gegen Ägypten zur Seite zu stehen. Ägypten hält die Hamas in einer Art Würgegriff, damit niemand vom Territorium des Gazastreifens aus gegen Israel vorgeht. Die Ägypter wollen keine weitere Front in der Region, an der sie zu kämpfen haben. Das ist ein Aspekt des neuen strategischen Bündnisses. Die Sinai-Halbinsel, die im JomKippur-Krieg vor 40 Jahren schwers-

te Kämpfe zwischen israelischen und ägyptischen Soldaten sah, ist heute die zweite Front, die im neuen israelischägyptischen Bündnis eine zentrale Rolle spielt. Dort tummeln sich Tausende bewaffnete Extremisten unterschiedlicher radikal-islamistischer Gruppierungen, die man sowohl in Israel als auch in Ägypten als Feinde betrachtet. Israelische Nachrichtendienste haben bisher 15 solche, im Sinai aktive Gruppen identifiziert. Die Terroristen kommen vorwiegend aus dem Jemen, Saudi-Arabien und Libyen, denen sich Beduinen des Sinai sowie Kämpfer aus dem Gazastreifen angeschlossen haben. Sie verfolgen ein übergeordnetes Ziel: die Errichtung eines islamischen Staates. Sie greifen alle an, die sich ih-

nen in den Weg stellen. Sie ermorden nicht nur ägyptische Soldaten, sondern auch Zivilisten. Im Kampf gegen diese Terrorzellen setzt Ägypten – mit Israels Zustimmung – erstmals seit dem Camp-David-Abkommen von 1979 wieder Boden- und Luftwaffeneinheiten im Sinai ein. Israel ist selbst nicht auf ägyptischem Hoheitsgebiet aktiv, doch es ist bekannt, dass hochrangige israelische Offiziere inzwischen vermehrt zu Unterredungen nach Kairo reisen. Der israelische Nachrichtendienst Shabak verfolgt die Lage ebenfalls sehr genau. Um diese nachrichtendienstliche Arbeit bewältigen zu können, wurde eine neue Einheit ins Leben gerufen, die wohl auch eng mit den ägyptischen Kollegen zusammenarbeitet. ZL 

Wirtschaft

Israelische Firma beliefert NATO Israel gilt als ein Land, das hervorragende Hightech-Innovationen hervorbringt. Die Anforderungen der modernen Sicherheitsindustrie machen das Land daher zu einem führenden Lieferanten von Sicherheitselektronik. Davon möchte auch die NATO profitieren. Israel veräussert vor allem moderne elektronische Sicherheitssysteme im Ausland, die zumeist von Armeen zwecks Terrorbekämpfung erworben werden. Jetzt steht auf der Käuferliste für hochmoderne Sicherheitssysteme aus der israelischen Ideenschmiede auch die NATO. Kürzlich setzte sich die israelische Firma Netline Communications Technologies bei einer Ausschreibung der NATO gegenüber anderen internationalen Bewerbern durch. Nun wird Netline der NATO ihr System «CGuard Slider» verkaufen. Auf ihrer Homepage führt die Firma zu ihren Systemen Folgendes aus: «Mittels Radiowellen kontrollierbare Sprengsätze sind die bevorzugte Wahl von Terroristen in Kampfzonen. Solche Sprengsätze werden per Fernbedienung gezündet. Unsere Firma hat Systeme entwickelt, die dazu in der Lage sind, die Fernbedienungssequenzen solcher Sprengsätze effektiv zu stören.» Bei dem von der NATO bestellten System, das ehemalige Elitesoldaten in der Firma entwickelten, handelt es sich um ein transportables System. Es wiegt wenig und kann somit von einem einzelnen Soldaten auch bei Einsätzen im freien Feld mitgeführt werden. Die Module

dieses Systems können einfach gewechselt und umprogrammiert werden, um sie den unterschiedlichen Gegebenheiten der Ausseneinsätze anzupassen. Das System ist zudem bei jedem Wetter einsetzbar – ob bei einem Sandsturm oder bei schwerem Regen. Selbst bei nachhaltigen Erschütterungen funktioniert es weiterhin einwandfrei. Zudem kann die Firma dieses System an besondere Kundenwünsche anpassen. Zum System gehört auch «Hawk AI», ein modernes Kommunikationsabhörsystem, das vor allem das Abhören von Handyfrequenzen und deren genaue Ortung ermöglicht. Darüber hinaus ist «Hawk AI» in der Lage, ein spezifisches Mobiltelefon zu blockieren, sodass keine ausgehenden Gespräche geführt und auch keine Anrufe entgegengenommen werden können. Das System kann beispielsweise in Militärfahrzeugen installiert werden, ist aber auch in mobiler Form erhältlich. Die Innovationen der israelischen Firma Netline bestechen im Vergleich zu ähnlicher Technologie anderer Firmen durch ihre Kompaktheit. Die Systeme wiegen wenig und sind so gross, dass ein Mann sie bequem tragen kann.

Abgesehen von ihrer Wetterbeständigkeit sind sie auch noch einfach zu bedienen. Das steigert ihre Konkurrenz- wie auch ihre Einsatzfähigkeit nachhaltig. Nicht bekannt wurde, wie umfangreich der Lieferauftrag der NATO ist. Dennoch kommt diesem Lieferauftrag in einer Zeit, da die EU Israel immer umfassender zu boykottieren versucht, ein ganz besonders prestigevoller Stellenwert zu. ZL 


22 HINTERGRUNDINFORMATIONEN AUS ISRAEL Nachrichten aus Israel • 11/2013

Gesellschaft

Israels Weinbauern im Negev Die Weinproduktion des Staates Israel boomt. Immer mehr Winzerbetriebe bauen ihre edlen Tropfen ausgerechnet in der Wüste an. Gerade diese Reben, die in einer unwirtlichen Umgebung wachsen, erregen international Aufsehen. Noch vor zwei Jahrzehnten galt die israelische Weinproduktion als mittelmässig, wenn nicht sogar als minderwertig. Inzwischen hat sich das grundlegend geändert. Es wurden immer mehr israelische Winzerbetriebe gegründet, die den bestehenden Traditionsbetrieben hochwertige Weine entgegensetzten. Inzwischen zählt das Land 250 Winzerbetriebe, darunter auch viele kleinere Boutiquewinzerbetriebe. Sie produzieren jährlich rund 36 Millionen Flaschen Wein und fahren pro Jahr Exporterträge in Höhe von rund 20 Millionen Euro ein. Trotzdem bestreiten die israelischen Weine auf dem interna­ tionalen Markt lediglich ein Kontingent von 0,02 Prozent. Frankreich und Italien bringen es zum Beispiel auf je rund 15 Prozent. Interessant ist jedoch nicht der Marktanteil, sondern die inzwischen

hochwertige Qualität der israelischen Weine. Verschiedene Winzer können auf internationale Auszeichnungen stolz sein. Mittlerweile findet kein internationaler Wettbewerb mehr ohne Teilnahme israelischer Winzer statt, die fast immer mit der einen oder anderen Auszeichnung nach Hause kommen. Mittlerweile macht die NegevWüste, die rund 60 Prozent des israelischen Territoriums ausmacht, in dieser Angelegenheit von sich reden. In der Negev-Wüste bestehen bisher zwar nur rund fünf Prozent der Winzer des Landes, doch gerade der besondere Geschmack der hier produzierten Weine lässt die Fachwelt aufhorchen. Dazu hiess es im Internetnachrichtenportal Ynet: «Das harsche Klima dieser Region verleiht den Weinreben eine besondere Qualität, die man sonst nirgendwo erzeugen kann. Die extreme Trockenheit

und die Tropfenbewässerung sind für eine bessere Kontrolle der Wasserzufuhr verantwortlich, was die Qualität positiv beeinflusst. Ausserdem sind nur selten Pestizide erforderlich, da viele Weinschädlinge im ariden Wüstenklima nicht überleben können. Hinzu kommt, dass der drastische Unterschied zwischen Tag- und Nachttemperaturen den Säuregehalt ausbalanciert.» Somit machen einige Weinbauern des Negev den grösseren im Norden des Landes – in Galiläa und auf dem Golan – längst Konkurrenz, wie zum Beispiel dem noch gar nicht so lange bestehenden Winzerbetrieb Midbar in der Region von Arad, dem 1999 eröffneten Winzerbetrieb von Sde Boker, dem bereits mit mehreren Auszeichnungen gekrönten Winzer Yatir in den judäischen Bergen sowie dem Winzer Rajum bei Mitzpe Ramon. AN 

Gesellschaft

Israelis arbeiten mehr als Arbeitnehmer im Westen Während Israelis durch ihren Ideenreichtum glänzen und das Land zahllose bemerkenswerte Geschäftsinitiativen vorzuweisen hat, leidet die Produktivität des Gesamtarbeitsmarktes unter zu vielen Arbeitsstunden. Das Taub-Zentrum für sozial-politische Studien in Israel ist ein namhaftes, unabhängiges israelisches Forschungszentrum. Kürzlich legte einer der Wissenschaftler, die am Taub-Zentrum wirken, eine interessante Studie vor, die einige Probleme des israelischen Arbeitsmarktes im Vergleich zu anderen westlichen Ländern erläutert. Der Direktor des Taub-Zentrums, Prof. Dan Ben-David, zeichnet für diese Studie verantwortlich, aus der hervorgeht, dass die allgemeine Produktivität der Arbeitnehmer in Israel unter den langen Arbeitszeiten leidet. Darüber hinaus werden in der Studie weitere Faktoren angeführt, warum Israel im Vergleich der Arbeitsproduktivität hinter anderen führenden westlichen Ländern zurücksteht. Dafür verantwortlich ist unter anderem die Bürokratie.

Israelis stehen im Jahr 14 bis 15 Urlaubstage zu. Zugegeben, es kommen eine Menge Feiertage hinzu, doch ein Arbeitgeber ist lediglich zur Vergütung von maximal 19 Urlaubstagen jährlich verpflichtet, und das nur, wenn ein Arbeitnehmer viele Jahre an seinem Arbeitsplatz tätig ist. Damit fallen die den Israelis gewährten Urlaubstage weit hinter den europäischen Standard zurück; wenngleich vielleicht tröstlich ist, dass Israelis immer noch mehr Urlaub als Arbeitnehmern in den USA zusteht. Doch ein weiterer Faktor unterscheidet den israelischen Arbeitsmarkt von den Verhältnissen auf dem europäischen Arbeitsmarkt: die langen Arbeitszeiten. Eine Standardarbeitswoche in Israel beläuft sich auf mindestens 43 Stunden. Die Anzahl der jährlich von einem

Arbeitnehmer in Israel geleisteten Arbeitsstunden ging im Laufe der letzten Jahrzehnte schon ein wenig zurück. Sie fiel von rund 2.100 jährlichen Arbeitsstunden um 1970 auf 1.900 Stunden im Jahr 1990. Allerdings kletterte die Stundenzahl bis 1995 wieder auf über 2.000 jährlich und liegt inzwischen bei ca. 1.920 Stunden. In den G-7-Staaten ist eine vollkommen andere Entwicklung zu beobachten. Dort fiel die Zahl der pro Jahr durchschnittlich von einem Arbeitnehmer geleisteten Arbeitsstunden kontinuierlich von 2.000 auf 1.650 Stunden. Dazu sagte Prof. Ben-David: «Im Vergleich zu anderen westlichen Ländern arbeiten weniger Erwachsene der israelischen Gesellschaft; diese jedoch arbeiten im Jahresdurchschnitt sehr viel mehr Stunden.» Dass im Vergleich weniger israelische Erwachsene


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Obwohl Israelis viele Stunden arbeiten, ist die allgemeine Stundenproduktivität sehr viel niedriger als in den G-7-Ländern oder einigen anderen westlichen Ländern. Ausserdem wird in der Studie auf einen weiteren problematischen Punkt hingewiesen: die enorme Bürokratie.

Herzlich willkommen zum Freundestreffen des Mitternachtsruf in

Strasbourg

Tagung MNR Strasbourg

DLM

Centre Culturel Marcel Marceau, Place Albert Schweitzer FR 67100 Strasbourg

Sonntag, 17.11.2013, 15.00 Uhr Thomas Lieth spricht über das Thema:

Der Zorn Gottes Dieser Vortrag wird ins Französische übersetzt.

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auf dem Arbeitsmarkt integriert sind, das Land jedoch eine sehr gute Beschäftigungsquote vorzuweisen hat, liegt daran, dass viele Angehörige einiger Bevölkerungsgruppen gar nicht als arbeitssuchend registriert sind, wie zum Beispiel ultraorthodoxe Männer als auch Frauen der arabischen Gesellschaft. Obwohl Israelis viele Stunden arbeiten, ist die allgemeine Stundenproduktivität sehr viel niedriger als in den G-7-Ländern oder einigen anderen westlichen Ländern. Ausserdem wird in der Studie auf einen weiteren problematischen Punkt hingewiesen: die enorme Bürokratie. Die Bürokratie der Behörden zieht weitere Kraft aus der Produktion von Gütern und aus Dienstleistungsbereichen ab. Um in Israel ein Geschäft oder einen Betrieb zu gründen, muss man zum Beispiel 34 Arbeitstage investieren, während der Durchschnitt in den OECD-Ländern gerade einmal bei 13 Tagen liegt. Somit liegt auf der Hand, dass sich Israels Ideenschmiede durchaus auch einmal anderen Bereichen als Hightech und Technologie widmen könnte, um einige dieser Eckdaten zu verbessern. AN 


24 HINTERGRUNDINFORMATIONEN AUS ISRAEL Nachrichten aus Israel • 11/2013

Wissenschaft

Technion-Forscherin unter besten Nachwuchswissenschaftlern der Welt Dr. Kira Radinsky begann im Alter von 15 Jahren am Technion zu studieren. Mit Abschluss ihrer Promotion wurde sie jetzt in die Liste der 35 besten Nachwuchswissenschaftler der Welt aufgenommen. Laut einer Liste der renommierten

US-amerikanischen Elite-Universität MIT gehört Dr. Kira Radinsky im Jahr 2013 zu den 35 herausragendsten Nachwuchswissenschaftlern der Welt. Die 26-Jährige, die gerade erst ihre Promotion am Technion Haifa abgeschlossen hat, setzte sich gegen einige Hundert Kandidaten durch. Sie wurde als «herausragende Innovatorin für ihre aussergewöhnliche Arbeit im Bereich der Softwareentwicklung» geehrt. In der Zeitschrift MIT Technology Review schrieb dazu der Chefredakteur Jason Pontin: «Über die Jahre haben wir immer wieder Nachwuchswissenschaftler geehrt, deren nachfolgende Erfolge bestätigen, dass unsere Auswahl richtig war. Darunter

sind heutzutage namhafte Wissenschaftler und auch Geschäftsleute. Am besten bekannt sein dürfte der Name Mark Zuckerberg, der Gründer von Facebook. Die von uns zu den besten Nachwuchswissenschaftlern ernannten Forscher unter 35 Jahren, bilden eine auserlesene Liste. Dr. Kira Radinsky kann stolz auf diese Auszeichnung sein.» Man kann durchaus sagen, dass nicht nur sie, sondern auch die angesehene technische Hochschule Israels auf diese Ehrung stolz sein darf. Das Technion förderte Radinsky seit ihrem 15. Lebensjahr. Damals qualifizierte sich die Schülerin für das ExzellentenProgramm der Universität und machte noch vor ihrem Schulabschluss eine

Wikipedia

D C l i e t r e V e u Ne Stille Nacht Die neue Verteil-CD ist da. Erzählt wird die Geschichte der Entstehung des Liedes «Stille Nacht» und was es uns heute noch zu sagen hat. Ergänzt wird sie mit zwei wunderschönen Versionen dieses bekannten Liedes. Die CD ist evangelistisch und sehr geeignet zum Weitergeben. Nutzen Sie die Weihnachtszeit, um Ihre Freunde, Verwandten und Arbeitskollegen zu beschenken. Audio-CD, Bestell-Nr. 130081

nur CHF 1.50, EUR 1.00


25 Ausbildung zur Informatikerin. Im Verlauf ihrer Studien entwickelte sie eine neue Vorhersagemethode, die eine bis zu 80 Prozent korrekte Vorhersage zulässt. Ihr ging es dabei beispielsweise darum, vorhersagen zu können, wann die Gefahr einer Choleraseuche besteht. Dafür baute sie eine Datenbank mit Angaben aus Publikationen auf, die bis zu 500 Jahre in die Vergangenheit zurückreichen. Bei dieser Arbeit entdeckte sie unter anderem die enge Verbindung zwischen verschiedenen Faktoren. So kam sie beispielsweise darauf, dass besonders viele derartige

Epidemien auf eine Kombination von Dürre und Stürmen zurückzuführen sind. Im Verlauf der Entwicklung ihrer Software arbeitete sie mit der Microsoft-Forschungsabteilung in den USA zusammen. Längst steht sie mit ihrer Entwicklung mit grossen Institutionen in Kontakt, die sich mit Fragen der Weltgesundheit beschäftigen. Schliesslich gründete sie SalesPredict und schaffte es zusammen mit einem Partner, rund eine Million USDollar von Investoren aufzutreiben. Ihre neue Firma analysiert zukünftige Verkäufe, sodass die Kunden, die sich der Software von Dr. Radinsky bedie-

nen, auf Grundlage dieser Erkenntnisse Veränderungen ihrer Verkaufsstrategie vornehmen konnten. Alle Kunden der von Dr. Radinsky gegründeten Firma steigerten bereits ihre Profite. Dass diese junge Israelin viel Potenzial hat, bestätigt auch einer ihrer Professoren vom Technion. «Kira verbindet in sich einen scharfen Intellekt, Kreativität und vor allem auch Neugierde, was eine seltene, aber für herausragende Innovatoren charakteristische Kombination ist. Sagen andere, dass ein Problem nicht lösbar ist, so macht sie sich erst recht daran, innovative Lösungsalternativen zu finden.» ZL 

Medizin

Deutsch-Israelische Kooperation bei Krebsbehandlung Die israelische Firma Compugen forscht in einem bahnbrechenden Bereich der Krebstherapie und schloss kürzlich ein strategisch bedeutendes Kooperationsabkommen mit einer Tochtergesellschaft der deutschen Bayer AG ab. Die israelische Firma Compugen ist

ein Pharmaforschungsunternehmen, das sich bereits seit 1993 auf ganz bestimmte Bereiche der biotechnologischen Forschung spezialisiert hat. Dazu gehört unter anderem die Erforschung der antikörpergestützten Krebs-Immuntherapie, der sich die onkologische Forschung immer mehr zuwendet. Vor dem Hintergrund ihrer erfolgreichen Entwicklungen in diesem Bereich konnte Compugen ein Kooperationsabkommen mit einer Tochtergesellschaft des Leverkusener Pharmariesen Bayer AG abschliessen. Das Abkommen hat sowohl in Fachkreisen als auch in Wirtschaftsmagazinen Aufsehen erregt und eröffnet Krebspatienten eine vollkommen neue Therapiemöglichkeit. Diese liegt allerdings noch in der Zukunft, da sich die Entwicklungen von Compugen noch im vorklinischen Entwicklungsstadium befinden. So hat Compugen noch nicht einmal mit der Planung von klinischen Test­ reihen, die etliche Jahre in Anspruch nehmen und an die sich die Genehmigungsverfahren anschliessen werden, begonnen. Trotzdem stellt der Vertrag mit Bayer Healthcare bereits einen wichtigen Durchbruch dar. Im Zentrum dieses Vertrags stehen zwei von Compugen entwickelte Substanzen, die einen neuen Ansatz in der Krebstherapie erschliessen. Diese Substanzen sollen

Diese Substanzen sollen eine antikörpergestützte Krebstherapie ermöglichen, bei der das körpereigene Abwehrsystem – unser Immunsystem – dazu angeregt werden soll, den Krebstumor aktiv zu bekämpfen.

eine antikörpergestützte Krebstherapie ermöglichen, bei der das körpereigene Abwehrsystem – unser Immunsystem – dazu angeregt werden soll, den Krebs­ tumor aktiv zu bekämpfen. Bei den gegenwärtig umgesetzten Bekämpfungsformen einer Krebserkrankung wird zumeist direkt gegen die Krebszellen

vorgegangen. Das führt oftmals dazu, dass die bekämpften Krebszellen eine Resistenz entwickeln und zugleich das körpereigene Abwehrsystem des be-

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26 HINTERGRUNDINFORMATIONEN AUS ISRAEL Nachrichten aus Israel • 11/2013

troffenen Patienten in Mitleidenschaft gezogen wird. In der onkologischen Forschung ist man bereits seit langer Zeit fieberhaft damit beschäftigt, die Krebs-Immuntherapie weiter zu erforschen, weil man beobachten konnte, dass sie bessere und vor allem langanhaltendere Ergebnisse erbringt, die die Überlebensstatistiken von Krebspatienten dramatisch verbessern. Dies gilt insbesondere für Patienten, die unter schwer behandelbaren Tumoren leiden, sowie für Patienten, die

an einer Krebsform erkrankt sind, die sich in Metastasen im ganzen Körper ausbreitet, sprich Betroffene, die nur noch wenig Aussicht auf eine Genesung haben. Die von Compugen entwickelten Substanzen stellten sich als bedeutsam bei der zielgerichteten Steuerung des Immunsystems heraus, sodass es nicht mehr vom Krebs unterdrückt wird, sondern vielmehr aktiv den Kampf gegen den Krebs aufnimmt. Das zwischen Compugen und Bayer Healthcare geschlossene Abkommen be-

zieht sich auf die weitere Erforschung, Entwicklung und Kommerzialisierung dieser beiden Substanzen. Der Vertrag spricht Bayer Healthcare die vollen Rechte an der weiteren Entwicklung und weltweiten Vermarktung zu. Nach einer Vorauszahlung von zehn Millionen USDollar (rund 7,8 Millionen Euro) winken der in Tel Aviv ansässigen Firma Compugen weitere potenzielle Zahlungen, die laut Firmenangaben in einer Grössenordnung von bis zu 500 Millionen US-Dollar rangieren können. ZL 

Medizin

Israel verbessert ALS-Therapie Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) ist eine degenerative Erkrankung des motorischen Nervensystems. Die moderne Medizin kann diese heimtückische Erkrankung nicht heilen. Mit ALS beschäftigt sich eine bahnbrechende israelische Forschungsstudie. Wikipedia

Hadassah-Klinikum in Jerusalem

Es handelt sich um eine durchaus als selten zu bezeichnende Krankheit. Von 100.000 Menschen erkranken jährlich ein bis drei an ALS. Die Ursache dieser Erkrankung, die mehr bei Männern als bei Frauen und zumeist zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr auftritt, ist unbekannt. Ausserdem ist die Diagnose ein Problem, da insbesondere im Anfangsstadium ein sehr variables Krankheitsbild auftreten kann. Die bisherigen Behandlungsmethoden sind nur mässig erfolgreich. In jedem Fall ist es eine fatal verlaufende Erkrankung. Die Überlebenszeit beträgt durchschnittlich etwa drei bis fünf Jahre. Schon seit mehreren Jahren beschäftigen sich Experten des Hadassah-Klinikums in Jerusalem mit der Erforschung von ALS. Ihnen gelang nunmehr ein aufsehenerregender Durchbruch, denn

sie sind die ersten medizinischen Wissenschaftler der Welt, denen es gelang, den Krankheitsverlauf zu stoppen und sogar eine gewisse Besserung des Gesundheitszustandes von Betroffenen hervorzurufen. Die Studie untersteht der Firma Brainstorm, die sich mit Stammzellenforschung beschäftigt. An einer der Testphasen dieser Studie, die von Prof. Dimitrios Karussis von der neurologischen Abteilung des HadassahKlinikums Jerusalem geleitet wird, nahmen zunächst rund zwei Dutzend Probanden teil. Ihnen wurden aus dem Rückenmark Stammzellen entnommen, die im Labor einer chemischen Behandlung unterzogen wurden, sodass sie sich zu Nervenzellen entwickelten. Nachfolgend wurden diese Zellen den Probanden mittels einer Injektion wieder direkt ins Rückenmark zugeführt. Diese neuen Nervenzellen setzten ein Wachstumshormon ab, das den im Rückenmark vorhandenen Nervenzellen zukam, Entzündungen hemmte und den degenerativen Prozess, den Nervenzellen aufgrund von ALS durchlaufen, verlangsamte und in einigen Fällen sogar gänzlich zum Halten brachte. Laut Pressemitteilungen der Firma Brainstorm handelt es sich um eine sehr erfolgreiche klinische Testreihe, die einen wesentlichen Durchbruch in der Behandlung von ALS in Aussicht stellt. Zu diesem Erfolg trägt zudem massgeblich bei, dass in einigen Fällen sogar eine

Besserung des Krankheitsbildes beobachtet werden konnte. Solche Erfolge wurden bisher noch nie bei irgendwelchen durchgeführten klinischen Tests verzeichnet. Die Firma gab bekannt, dass die klinischen Testreihen demnächst in den USA fortgesetzt werden sollen. DenVon Probanden wurden aus dem Rückenmark Stammzellen entnommen, die im Labor einer chemischen Behandlung unterzogen wurden, sodass sie sich zu Nervenzellen entwickelten. Nachfolgend wurden diese Zellen den Probanden mittels einer Injektion wieder direkt ins Rückenmark zugeführt.

noch bleiben noch viele Fragen offen, so hat man zum Beispiel keine Ahnung, ob die Verlangsamung und Verbesserung des Krankheitsbildes von Dauer sind und tatsächlich langfristige Hoffnung für ALS-Patienten bringen. ZL 


1. Januar 2014 • 14:30

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Norbert Lieth spricht über das Thema:

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28 Bibel und Israel Nachrichten aus Israel • 11/2013

Israel:

Das sichere Zeichen

der Entrückung Von Arno Froese «Darum seid auch ihr bereit! Denn der Sohn des Menschen kommt zu einer Stunde, da ihr es nicht meint» (Lk 12,40). Dieser kurze Vers macht jegliche Suche nach einem Zeichen für die kommende Entrückung überflüssig. Jesus sagt einfach, dass er kommen wird, wenn «ihr es nicht meint». Warum habe ich diesen Beitrag «Israel: Das sichere Zeichen der Entrückung» genannt, wenn es doch keine Zeichen für dieses zukünftige Ereignis gibt? Weil wir ein indirektes Zeichen haben, das einerseits andeutet, dass Gott einen Ersatz für die Gemeinde vorbereitet, und andererseits auf das Ende der Gemeinde hinweist. Wer die Bibel liest, weiss, dass Israel Gottes auserwähltes Volk auf Erden ist. Darüber hinaus wissen wir, dass Israel den Messias abgelehnt hat. Aus

diesem Grund hat Gott Israel zur Seite gestellt und es nicht länger als Instrument gebraucht, um der Welt sein Gericht, sein Licht und seine Errettung zu bringen. Beachten Sie, dass ich «zur Seite gestellt» sagte, nicht «verworfen» oder «ersetzt.» Die Gemeinde, die in erster Linie aus Gläubigen aus den Nationen besteht, ist Gottes Sprachrohr, durch das er heute sein Heil verkündet. Die Botschaft der Gemeinde lautet: «Komm zu Jesus und lass dich erretten.» Diese Botschaft wird seit fast 2000 Jahren verkündet. Aufgrund der klaren Lehre des alten Bundes wissen wir, dass Gott seinem Volk einen neuen Bund verheissen hat. Die Propheten beschrieben die Einzelheiten dieses Bundes, der durch den Herrn Jesus Christus eingesetzt wurde. Allerdings – und es ist äusserst wichtig, dass wir das verstehen – enthält der neue Bund keine physischen, geographischen, politischen oder ma-

teriellen Verheissungen. Diese wurden dem Volk Israel unter dem alten Bund gegeben. Gott hat verheissen, dass Israel allen Völkern der Welt Licht bringen würde. Da das in der Vergangenheit noch nicht der Fall war, können wir sicher sein, dass die ursprünglichen Grenzen Israels wiederhergestellt werden, um diese Prophezeiung zu erfüllen. Letzten Endes werden die Juden eine Führungsposition auf der Erde übernehmen. 5. Mose 14,2 sagt: «Denn ein heiliges Volk bist du für den Herrn, deinen Gott, und dich hat der Herr erwählt, dass du ihm ein Volk des Eigentums seist unter allen Völkern, die auf Erden sind.» Das stellt ein Problem dar: zwei Gruppen von Menschen sollen das Licht der Welt sein. Deshalb müssen wir uns zuerst die Frage beantworten: «Ist Israel heute ein Licht für die Nationen?» Absolut nicht. Geistlich gesehen befindet sich


29 Israel in der Dunkelheit. Man kann kein Licht für andere sein, wenn man selbst in der Dunkelheit ist. Der Apostel Paulus schrieb den Römern: «Hinsichtlich des Evangeliums sind sie zwar Feinde um euretwillen …» (Röm 11,28). Aber diese Tatsache hebt keineswegs Gottes ewige Verheissung auf, dass Israel ein Licht für die Nationen sein wird: «Es ist zu gering, dass du mein Knecht bist, um die Stämme Jakobs aufzurichten und die Bewahrten aus Israel wiederzubringen; sondern ich habe dich auch zum Licht für die Heiden gesetzt, damit du mein Heil seist bis an das Ende der Erde!» (Jes 49,6). Das garantiert uns, dass Israel zukünftig noch zu einem Licht für die Welt wird. Jesus sagte zu der Gemeinde: «Ihr seid das Licht der Welt» (Mt 5,14). Seit nahezu 2000 Jahren bringt die Gemeinde Licht in diese Welt wie eine Fackel Gottes. Sie hat das Licht den Menschen gebracht, die in geistlicher Finsternis leben. Der Heilige Geist hat Millionen von Menschen ihrer Sünden überführt und sie wurden zum «Reich des Lichts» hinzugefügt.

Wir sollten an dieser Stelle erwähnen, dass wir nicht für die Welt als Ganzes, sondern für Einzelne ein Licht sind. Weder die Schrift noch die Kirchengeschichte berichten davon, dass eine ganze Nation zur gleichen Zeit errettet wurde. Das ist noch nie vorgekommen und wird es in der Welt auch nicht geben. Daher sehen wir, dass es eine zweifache Aufgabe ist, ein Licht für die Welt zu sein: die Gemeinde ist es für Einzelpersonen und Israel für die Nationen. Wir wissen, dass der Herr Jesus Christus das Licht der Welt ist. Sein Licht, das die Gläubigen ausstrahlen, dringt in das Herz von Sündern. Aber Jesus hat auch verheissen, dass die Gemeinde in seine Gegenwart kommen soll. Somit sind wir also nur eine begrenzte Zeit Lichtbringer in dieser Welt. Es fing zu Pfingsten an und wird bis zu unserer Entrückung andauern. Dann wird die Welt echte Finsternis erleben. Dem Betrug des Teufels, dem Vater der Lüge, wird nichts mehr im Wege stehen. Wann ist unsere Aufgabe getan? Wenn die letzten Menschen aus den Nationen zur Gemeinde hinzugefügt sind.

Seit nahezu 2000 Jahren bringt die Gemeinde Licht in diese Welt wie eine Fackel Gottes.

Dann werden wir in die Gegenwart des Herrn entrückt. Wann wird Israel seine Berufung als Licht der Welt erfüllen? Wenn Israel geistlich wiederhergestellt ist. Historisch gesehen war es unmöglich, dass Israel wieder zu einer Nation werden würde, da die Juden in der ganzen Welt versprengt waren. Sie konnten nicht in das Land Israel zurückkehren, da sie in einem Land, das im Grunde aus einer Wüste bestand, nicht hätten überleben können. So traf Gott die nötigen Vorbereitungen, damit die Juden bei ihrer Rückkehr nach Israel nicht nur in der Lage waren, sich selbst zu ernähren, sondern auch zu einem bestimmenden Faktor in diesem Teil der Welt wurden. In ähnlicher Weise versicherte der Herr Jesus seiner Gemeinde, dass er für sie Vorbereitungen treffen würde: «Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und glaubt an mich! Im Haus meines Vaters sind viele Wohnungen; wenn nicht, so hätte ich es euch gesagt. Ich gehe hin, um euch eine Stätte zu bereiten. Und wenn ich hingehe und euch eine


30 HINTERGRUNDINFORMATIONEN AUS ISRAEL Bibel und Israel

Nachrichten aus Israel®

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Ihr aber, ihr Berge Israels, lasst eure Zweige sprossen und tragt eure Frucht für mein Volk Israel; denn sie sollen bald heimkehren!

Stätte bereite, so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, damit auch ihr seid, wo ich bin» (Joh 14,1–3). Im Fall Israels bereitete der Herr das Land für das Volk vor: «Ihr aber, ihr Berge Israels, lasst eure Zweige sprossen und tragt eure Frucht für mein Volk Israel; denn sie sollen bald heimkehren!» (Hes 36,8). Hesekiel 36,4 enthält faszinierende Details über das ganze Land Israel: «Darum, o ihr Berge Israels, hört das Wort Gottes, des Herrn! So spricht Gott, der Herr, zu den Bergen und Hügeln, zu den Gründen und Tälern, zu den öden Trümmern und verlassenen Städten, die den übrigen Heidenvölkern ringsum zum Raub und zum Gespött geworden sind.» Vergessen Sie nicht, es war ein trostloses und verlassenes Land, das sogar «den übrigen Heidenvölkern ringsum Dass die Juden nach Israel zurückkehren, einen modernen, fortschrittlichen Staat aufbauen und zu einer treibenden Kraft im Nahen Osten geworden sind, zeigt deutlich, dass das Ende der Gemeinde eingeläutet ist. Bild: Tel-Aviv

zum Raub und zum Gespött» geworden war. Das ist eine Tatsache, die anhand der jüngsten Geschichte mit Sicherheit belegt werden kann. Seit der Neugründung des politischen Staates Israel im Mai 1948 ist dieses Land zur Erfüllung biblischer Prophetie geworden – ein Wunder in den Augen all derer, die sich die Zeit genommen haben, sich mit dem Volk und dem Land ehrlich zu beschäftigen. Dass die Juden nach Israel zurückkehren, einen modernen, fortschrittlichen Staat aufbauen und zu einer treibenden Kraft im Nahen Osten geworden sind, zeigt deutlich, dass das Ende der Gemeinde eingeläutet ist.  Auszug aus dem Buch Das Geheimnis der Entrückung von Arno Froese; bestellen Sie das Buch jetzt beim Verlag Mitternachtsruf!

Deutschland: Missionswerk Mitternachtsruf, Abteilung Beth-Shalom «Nachrichten aus Israel» Kaltenbrunnenstrasse 7, DE 79807 Lottstetten Tel. 0049 (0)7745 8001, Fax 0049 (0)7745 201 E-Mail: nai@mnr.ch Die «Nachrichten aus Israel» erscheinen auch in englischer, französischer, holländischer, portugiesischer, rumänischer, spanischer und ungarischer Sprache. Erscheinungsweise: monatlich. Abonnementspreise jährlich: Der regelmässige Bezug der Zeitschrift in der Schweiz, Deutschland und Österreich bedingt Kosten von jährlich 15 EUR / 24 CHF. Übrige Länder, Preis auf Anfrage Einzahlungen Schweiz: Missionswerk Mitternachtsruf, Abteilung Beth-Shalom Postfinance, IBAN: CH52 0900 0000 8001 1535 0, BIC: POFICHBEXXX oder ­ZKB, IBAN: CH59 0070 0115 2007 7269 5, BIC: ZKBKCHZZ80A Einzahlungen Deutschland: Missionswerk Mitternachtsruf, Abteilung Beth-Shalom Sparkasse Hochrhein, Waldshut, Konto-Nr. 06600670, BLZ: 684 522 90 IBAN: DE36 6845 2290 0006 6006 70, BIC: SKHRDE6W Einzahlungen Österreich: Allgemeine Sparkasse Oberösterreich, Linz, IBAN AT33 2032 0000 0011 8902, BIC: ASPKAT2LXXX Herstellung: GU-Print AG, Zürich Israelreisen: Missionswerk Mitternachtsruf Abteilung Beth-Shalom-Reisen Ringwiesenstrasse 12 a, CH 8600 Dübendorf Tel. 0041 (0)44 952 14 18, Fax 0041 (0)44 952 14 19 E-Mail: reisen@mnr.ch Gästehaus: Beth-Shalom, P.O.B. 6208, Hanassi Avenue 110 IL 31060 Haifa-Carmel, Israel Tel. 00972 4 837 74 81, Fax 00972 4 837 24 43 E-Mail: beth-shalom-israel@mnr.ch Eingedenk dessen, dass alle menschliche Erkenntnis Stückwerk ist (1.Kor 13,9), legen die Autoren eigenverantwortlich ihre persönliche Sicht dar. Für die Inhalte der fremden Webseiten, auf die verwiesen wurde, wird keine Haftungsverpflichtung übernommen. Wir erklären hiermit ausdrücklich, dass zum Zeitpunkt der Linksetzung keine illegalen Inhalte auf den zu verlinkenden Seiten erkennbar waren. Auf die aktuelle und zukünftige Gestaltung, die Inhalte oder die Urheberschaft der verknüpften Seiten haben wir keinerlei Einfluss. Für illegale, fehlerhafte oder unvollständige Inhalte und insbesondere für Schäden, die aus der Nutzung oder Nichtnutzung solcherart dargebotener Informationen entstehen, haftet allein der Anbieter der Seite, auf die verwiesen wurde, nicht derjenige, der über Links auf die jeweilige Veröffentlichung lediglich hinweist. Initialen der Autoren und Quellenangaben in dieser Ausgabe: ZL = Zwi Lidar; CM = Conno Malgo; AN = Antje Naujoks


07. bis 16.11.2013

Tournee von

Norbert Lieth und

Jonathan Malgo Thema:

Spuren im Leben Davids erstmals am Büchertisch erhältlich! Kommen Sie vorbei – wir freuen uns auf Sie!

durch Deutschland und die Niederlande

DE 36251 Bad Hersfeld

Johann-Sebastian-Bach-Haus, Nachtigallenstr. 7

Do. 07.11.2013, 19:30

DE 34117 Kassel CVJM Kassel, Wolfsschlucht

Fr. 08.11.2013, 19:30

DE 30177 Hannover

Arche Hannover Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde, Gertrud-Greising-Weg 2 / Ecke Constantinstr.

Sa. 09.11.2013, 15:00

DE 09376 Oelsnitz/Erzgebirge Stadthalle Oelsnitz, Rathausplatz 3

So. 10.11.2013, 16:00

DE 99089 Erfurt

CVJM Gästehaus, Gerberstrasse 14a

Mo. 11.11.2013, 19:30

DE 80637 München

Innere Mission München, Landshuter Allee 40

Di. 12.11.2013, 19:30

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Gemeindehalle, Im Burrach, Ortsteil: Hofstett-Emerbuch

Mi. 13.11.2013, 20:00

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ORGANSPENDE Organspende ja oder nein? Dieses Thema wird in aller Welt heiss diskutiert. Auch nach unserem Tod können wir noch Gutes tun, indem wir unsere Organe spenden, damit andere Menschen weiterleben können. Das zumindest ist die Ansicht vieler Ethiklehrer und Ärzte. Die meisten Menschen, die ihre Organe nicht spenden wollen, haben Angst, diese könnten schon entnommen werden, wenn sie noch gar nicht richtig tot sind. Diese Angst ist nicht unberechtigt. Lesen Sie diese sehr empfehlenswerte und äusserst interessante, biblisch fundierte Stellungnahme zur Organspende. Broschüre, 16 Seiten Bestell-Nr. 180017 CHF 1.50, EUR 1.00

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